VDI zeichnet Wissenschaftlerinnen für technikgeschichtliche Arbeiten aus

Technikgeschichte

Aus der Vergangenheit für die Zukunft lernen, technische Errungenschaften nicht vergessen: Das ist die Aufgabe der Technikgeschichte.

hat der VDI zwei beeindruckende technikgeschichtliche Arbeiten ausgezeichnet. Dr. Daniela Mysliwietz-Fleiß und Dr. Anke Woschech überzeugten die Jury und wurden mit dem Conrad-Matschoß-Preis 2021 geehrt.

Ausgezeichnete Wissenschaftlerinnen

Die Fabrik als touristische Attraktion

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https://www.youtube.com/watch?v=10UBtapSiuk&t=73sDr. Daniela Mysliwietz-Fleiß stellt die bürgerliche Identitätsbildung und Identitätsfindung in den Jahrzehnten um 1900 in den Mittelpunkt. Das Ganze ist nachzulesen in ihrer Dissertation: Die Fabrik als touristische Attraktion. Man erfährt, wie sich der Besuch von Fabriken, Gruben und anderen Produktionsstätten in dieser Zeit als touristische Attraktion für das Bürgertum etablieren konnte. Das Buch thematisiert damit das Verhältnis von Technik und Produktion einerseits sowie Technik und Öffentlichkeit andererseits. Mit dem Fabriktourismus beleuchtet Mysliwietz-Fleiß ein bisher unerforschtes Terrain. Außerdem stellt sie vielfältige Informationen vor, die Aufschluss über eine sich ändernde Wahrnehmung von Fabrik und Fabrikarbeit geben.

Link: www.youtube.com/watch?v=10UBtapSiuk&t=73s

Ingenieure auf der Leinwand

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ScreensthotKonkret auf die Darstellung des Ingenieurberufs in der ersten Hälfte der 1930er Jahre konzentriert sich Dr. Anke Woschech vom Deutschen Hygiene Museum Dresden in ihrem Buch: Ingenieure auf der Leinwand. Mehrere deutsche „Zukunftsfilme“ aus dieser Zeit stellt sie unter dieser Perspektive vor. Sie geht der Frage nach, welche Bewertungen die Filme der Technik, dem technischen Fortschritt und dem Wirken der Ingenieure zuschreiben.

Kritisch beschreibt sie die zeitgenössischen technischen Visionen in einem breiten Kontext. Und sie beantwortet im Detail die Frage, welche Hoffnungen, Erwartungen und Ängste an die Technikvisionen geknüpft waren.

Link: www.youtube.com/watch?v=NNGbO8Oocog

Weitere Beiträge und Conrad-Matschoß-Preis

Insgesamt bewertete die Jury 13 Beiträge aus den Gebieten der Geschichts- und Technikwissenschaften, der Museums- und Denkmalpflege sowie des Journalismus und der Dokumentation. Ein Jurymitglied ist Prof. Dr. Heike Weber, Vorsitzende des Interdisziplinären Gremiums Technikgeschichte und Leiterin des Fachgebiets Technikgeschichte an der TU Berlin.

Mit dem Conrad-Matschoß-Preis will der VDI das Interesse für Technikgeschichte stärken, Beiträge zur besseren Verständlichkeit der Technikgeschichte fördern und die technikhistorische Forschung unterstützen. Der Preis, der alle 2 Jahre verliehen wird, fördert historische Analysen und Darstellungen der Technik und der Ingenieurinnen und Ingenieure im Rahmen von Gesellschaft, Wissenschaft und Umwelt.

Mehr Infos:
www.vdi.de/news/detail/vdi-ehrt-wissenschaftlerinnen-fuer-technikgeschichtlichen-arbeiten
www.vdi.de/netzwerke-aktivitaeten/technikgeschichte
https://tagung-technikgeschichte.de
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Wasserwegewanderungen in Bremen und umzu

zu Fuß am Fluss

CoverSpaziergänge und Wanderungen am Wasser entlang… oder da, wo früher mal Wasser war. Entdeckungen an Bremer Wasserwegen, mit wunderschönen Bildern.

Eine schlaue und „usable“ Idee möchte ich zuerst nennen, nämlich die, die Karten (aus OpenStreetMap) in einem kleinen Heftchen auszulagern. Das lässt sich leicht mit auf Tour nehmen. Das große Buch mit den fröhlichen Stadt- und Architekturzeichnungen wäre viel zu schwer dafür. Das verlangt allerdings auch Kompromissbereitschaft, denn der Maßstab der Karten im Heft ist recht mini, d. h. die Straßennamen sind so etwa… 3 oder 4 oder 5 Punkt groß. Nun ja, wenn ich die Brille abnehme, geht’s, dank ausgefuxter Kurzsichtigkeit ;-)

Im Heftchen stehen bei den Touren auch Tipps für Kombinationen oder Erweiterungen oder Abkürzungen. Und – ganz wichtig – die Tourlänge! Apropos Länge der Touren: Von 1,5 bis 21 km gibt es alles, was das Herz begehrt. Es gibt Streckenwanderungen und Rundwege. Manche Wege sind auch als Radtour geeignet. Haltestellenangaben (Bus, Bahn) runden den Serviceteil ab.

Auch Wasser der Vergangenheit findet man hier, also Spaziergänge am Wasserlauf, den es früher mal gab, heute aber nicht mehr. Die meisten Wege führen natürlich tatsächlich am Wasser entlang. Schön. Deiche, Seen, Fleete, Wallgraben, natürlich Weser und Werdersee – und der Unisee ist auch dabei.

Das Buch ist großformatig und wertig in der Gestaltung. Die Bilder haben mich in ein frühlingsfröhliches, sommerliches oder herbstleuchtendes Bremen gebeamt. Die Gebäude sind realistisch genug zum Wiedererkennen, künstlerisch genug zum Reinträumen. Ich höre quasi die Flussmöwen und spüre die leichte Brise. Hach ja.

Neben der eigentlichen Tourbeschreibung gibt es auch Einstreusel von Bremer Geschichten (bzw. Geschichte) rund um die Wasserläufe und Gebäude und – wie kann es anders sein – zum Kaufmannswesen. Auch Fische finden hier ihren Platz…

Praxistest: Ich habe mal Bremerinnen losgschickt, sie haben ein paar Touren ausprobiert und für gut befunden. Aus dieser verlässlichen Quelle kann ich versichern, dass die Touren auch „in echt“ schön sind, sogar grüner als es auf den Karten aussieht. Ein großes Dankeschön an die Bremer Testläuferinnen bzw. Testradlerinnen für das Aufraffen und das Feedback!

4 der Touren habe ich mir jedenfalls schon mal markiert für meinen nächsten Bremenwanderaufenthalt:

  • Vom Weserstadion zum Molenturm
  • Riensberger Friedhof
  • Wümmeniederung
  • Von Ritterhude nach Vegesack

… und wenn ich die gesehen habe, nehme ich mir womöglich noch andere vor.

Fazit: Schöne Wege, Bremen Feeling, besonders für Fans von Architektur und kürzesten Bremer (Kaufmanns-)Döntjes

Isa Fischer, Heinrich Lintze und Klaus Fritz Brand: „zu Fuß am Fluss. Entdeckungen an Bremer Wasserwegen“. Format 24 x 32 cm, Beiheft mit Wanderkarten. DUPLIO Verlag 2020. 29,- EUR. ISBN 978-3-9817352-7-7.

Falls Ihr mehr davon wollt (Bremer Stadtteile, Orte, Tiere und besondere Gebäude), schaut doch mal beim Verlag vorbei: www.duplio.de

NDR-Video zum Buch:
www.butenunbinnen.de/videos/buch-neuerscheinung-zu-fuss-am-fluss-100.html (Abrufbar bis 11. Dez. 2021)

Und Danke an Anke für den Tipp.

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Mars: Versteckte Botschaft im Bremsfallschirm

Perseverance’s Childhood

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ScreenshotEin 7-Bit-Code kundet von der Rover-Heimat. Vielleicht damit sich Perseverance nicht ganz so verloren fühlt dort oben. Wer tüfteln mag, sieht sich den Fallschirm erst mal selbst an und sucht nach der Nachricht.

Einige andere Anekdoten von kleinen, persönlichen Botschaften findet Ihr im Heise-Artikel genauso wie Infos zur Mission und erste Bilder von der aktuellen Marsmission.

Mehr Infos:
www.heise.de/news/Mars-Rover-Perseverance-Verschluesselte-Botschaften-und-immer-mehr-Fotos-5062715.html?utm_source=pocket-newtab-global-de-DE

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Einstieg in GitHub praktisch und anschaulich

GitHub – Eine praktische Einführung

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Typisches GitHub-Fragen wie Pull-Request und Co. sowie grundlegende Arbeitsschritte sind in diesem Buch von Anke Lederer1 verständlich beschrieben. Doch was ist das überhaupt, GitHub? GitHub ist derzeit die größte Internetplattform für Open-Source-Entwicklungsprojekte. Es bietet ein grafisches Webinterface mit vielen Funktionen für gemeinsames Arbeiten sowie interessante Community-Features. Technisch setzt es auf der Versionsverwaltung Git auf. Die Gegenüberstellung Git und GitHub und GitLab erleichtert die Einordnung. Damit ist der Kontext schon mal klar.

Doch wo ist was? Wie lege ich ein eigenes Projekt an? Was muss ich beim Mergen beachten und wann sind „etwas Git“ oder Actions und Apps ein guter nächster Schritt? Einsteiger:innen lernen alle wichtigen Werkzeuge und Begriffe kennen und spielen typische Arbeitsschritte durch. Und das heißt hier wirklich: Schritt für Schritt. Hinweise zu Stolperfallen machen das Ganze quasi unverlaufbar.

ScreenshotDie Zielgruppe umfasst einerseits natürlich Programmieranfänger:innen und Entwickler:innen, die die Open-Source-Welt kennenlernen möchten.

Das Buch richtet sich aber auch an Leute, die GitHub für andere Arten von Zusammenarbeit und Versionierung nutzen möchten. Anke Lederer hat das Buch selbst z. B. auf GitHub als Projekt angelegt  (s. Screenshot). So konnte sie Feedback bequem einarbeiten. Hier findet man auch gleich die Praxis: https://github.com/githubbuch/githubbuch.github.io

Ein Exkurs zu Beginn hilft Neulingen: Wie arbeite man auf der Konsole (also per textbasierter Eingabe)? Gut mitgedacht, denn das Buch ist ja für alle ohne Vorkenntnisse geschrieben. Einige Anwendungsfälle aus dem täglichen Leben dienen als Anschauungsobjekte und machen manche abstrakte Konstrukte verständlicher. Leser:innen erhalten zusätzlich noch viele Infos und Praxistipps jenseits der Funktionalität der Plattform.

Mit diesem Leitfaden gelingt so der unfallfreie Einstieg in die Open-Source-Welt. Garantiert. Im Anhang finden sich ein kategorisiertes Befehlsverzeichnis inkl. Kurzbeschreibung. Stichwortregister und Symbolverzeichnis sowie Glossar, es ist alles da.

Nun zu kleineren Abstrichen: Die hohe Informationsdichte erfordert entweder ein gutes Fokussierungstalent. Oder einige Konzentration. Denn wenn ich mir eine beliebige Inhaltsseite rauspicke, sind darin so viele Möglichkeiten, wo ich eintauchen kann, dass ich beim Lesen schon mal etwas außer Atem gerate.

Zusatzinfos kommen in „Erklärbärboxen“ überall vor. Hm. Vielleicht hätte ich das doch schlicht mit Exkurs oder Zusatzinfo betitelt. Stellenweise ist mir der Stil zu verspielt. Sei’s drum.

Neben allem Wissenswerten und Nützlichen ist auch jede Menge Unterhaltsames eingestreut. Das macht das Buch zu einer Lektüre, die nicht notwendigerweise nur neben der Tastatur zu liegen hat. Andererseits kann es auch etwas nervig sein, wenn man wirklich gerade mit der Technik kämpft.

Alles, was gerade nicht zum nächsten Schritt gehört, würde ich mir in der 2. Auflage am Ende als Anlage wünschen. Viele Fußnoten sind gut. Für eine bemerkenswerte Anzahl davon würde ich trotzdem empfehlen, hier streng zu kürzen. Und alles, was übrig bleibt und eher nice-to-know ist, sollte dann in den Anhang verschoben werden. Wo ich schon dabei bin – weniger Klammerausdrücke dürften es auch hier und dort sein ;-)

Das Buch ist in der Sache (wie arbeite ich mit GitHub) sozusagenwie gesagt „unverlaufbar“. Wenn das Buch ein Stadtplan und GitHub die Stadt wäre. Es gibt viele Grafiken, Tabellen, Übersichten. Ganz viele Screenshots mit detaillierter Beschreibung. Wem hier Veranschaulichung fehlt, die oder der soll erst mal sagen, wie es besser gehen würde.

Autorin

Anke Lederer ist Fachinformatikerin Systemintegration, Diplom-Informatikerin und zertifiziert im Projektmanagement. Wenn sie nicht gerade überlegt, wie man ein weiteres Projekt mit dem Arduino oder Raspberry Pi noch besser machen könnte, ist sie auch schon mal Dozentin an der Bremer Sommeruni.

Fazit: Fluffiger Lesestoff mit fachlicher Tiefe. Anspruchsvoll wegen der immensen Informationsdichte.

Themen

  • GitHub-Account
  • Erster Commit
  • GitHub Actions
  • Repository
  • Branch
  • Pull-Request
  • Fork
  • Reviews
  • Vorlagen
  • Lizenzen
  • Bei fremden Projekten mitmachen
  • Leute finden für das eigene Projekt
  • Pimp my Repo: Weitere Features

Anke Lederer: „GitHub – Eine praktische Einführung. Von den ersten Schritten bis zu eigenen GitHub Actions“. O’Reilly 2021. 22,90 EUR. ISBN 978-3-96009-141-7.

1 by the way: Anke ist Teil der Zeitungsredaktion. Ihr findet hier also auch immer wieder Artikel von ihr.

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Fakten gegen Fake-Statements

Kleinste gemeinsame Wirklichkeit

CoverDr. Mai Thi Nguyen-Kim, Chemikerin und Wissenschaftsjournalistin, untersucht mit Scharfsinn und Logik Streitfragen unserer Gesellschaft. Mit Fakten und wissenschaftlichen Erkenntnissen kontert sie analytisch und logisch auf Halbwahrheiten, Fakes und Verschwörungsmythen. Sie geht sogar der Frage nach: Wie politisch darf Wissenschaft sein? Und ihre Antworten gefallen mir. Auch wenn diese Frage wirklich hakelig ist.

Daten und Sachlagen, wissenschaftlich fundiert und eindeutig belegt, sind das einzige, was mir als robuste Basis für ein Leben einfällt, mit allen seinen Entscheidungen und Einschätzungen. Hier setzt das Buch an. Gerade dann, wenn in Gesellschaft und Politik über Reizthemen hitzig gestritten wird, braucht es einen Faktencheck, um die Dinge klarzustellen und Irrtümer aus der Welt schaffen. Leider aber werden Fakten oft verkürzt und missverständlich präsentiert. Oder mit subjektiver Meinung wild gemischt. Ein sachlicher Diskurs? Nicht mehr möglich. Dr. Mai Thi Nguyen-Kim räumt mit diesem Missstand auf.

Klarsichtig, unaufgeregt und kurzweilig ermittelt sie das, was faktisch niemand in Abrede stellen kann. Fußend auf aktuellen und lang bekannten wissenschaftlichen Erkenntnissen. Mai Thi Nguyen-Kims Suche nach dem Kern der Wahrheit zeigt dabei nicht nur, was unanfechtbar ist und worauf wir uns alle einigen können. Mehr noch: Sie macht deutlich, wo die Fakten aufhören, wo Zahlen und wissenschaftliche Belege fehlen – wo wir also völlig berechtigt uns gegenseitig persönliche Meinungen an den Kopf werfen dürfen.

Ein spannender und informativer Fakten- und Reality-Check, ein hervorragender Bullshit-Detektor für unsere angeblich postfaktische Zeit.

Die Autorin

Dr. Mai Thi Nguyen-Kim moderiert im WDR die Wissenssendung Quarks und produziert den YouTube-Kanal maiLab, ausgezeichnet u. a. mit dem Grimme Online Award 2018. Im selben Jahr erhielt sie den Georg-von-Holtzbrinck-Preis für Wissenschaftsjournalismus, 2019 folgte der Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis, 2020 die Goldene Kamera und das Bundesverdienstkreuz. Zu Recht.

Fazit: Großartig! Lesen! Lernen! Argumente gegen Aluhut.

Themen

  • Legalisierung von Drogen
  • Videospiele und Gewalt
  • Gender Pay Gap und Lohngerechtigkeit
  • Systemrelevante Berufe
  • Care-Arbeit
  • Big Pharma vs. Alternative Medizin inkl. Homöopathie
  • Klinische Studien
  • Impfpflicht
  • Erblichkeit von Intelligenz
  • Gene vs. Umwelt
  • Männliche und weibliche Gehirne
  • Tierversuche
  • Corona
  • Klimawandel

Mai Thi Nguyen-Kim: „Kleinste gemeinsame Wirklichkeit. Wahr, falsch, plausibel? Die größten Streitfragen wissenschaftlich geprüft“. DROEMER 2021. 20,- EUR. ISBN 9-783426-27822-2.

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Wissen handhaben und wie man was verlernt

Wissensmanagement

Cover Das Minibuch will eine praktische Anleitung zur Umsetzung von Wissensmanagementmaßnahmen fern von theoretischen Abhandlungen sein. Eher theoretisch schätze ich es allerdings schon ein. Aus HR-Sicht wird gut eingeleitet, wie man mit Wissensmanagement starten kann, was wichtig ist, was Wissensmanagement überhaupt ist.

Die Liste der Instrumente des Wissensmanagements ist für meinen Geschmack einerseits breit, allerdings zu allgemein (Coaching, Community, Projektarbeit, Story Telling, Triadengespräch sind ebenso dabei wie Diskussionsforum, Kaffeeecken, Wiki). Teilweise ist auch zu knapp beschrieben, was die Funktionsweise einzelner Instrumente angeht. Leider wird auch nicht sauber zwischen Technologie und Anwendungsbereich für das Instrument unterschieden (Bsp. „statische HTML-Seiten“ beim Instrument „Internet/Intranet“).

Weniger wäre aus meiner Sicht hier mehr gewesen.

Abbildung Inhaltsseite mit Tabelle: Paradoxien im Umgang mit WissenGut finde ich, dass das Thema „Wissen verlernen“ einen eigenen Abschnitt bekommen hat. Das ist ein Thema, das – wie Aufräumen – gern als Stiefkind behandelt wird. Obwohl die Praxis immer wieder zeigt, dass gerade hier Stolperfallen lauern.

Viele Grafiken machen das Buch gut lesbar. Zum Beispiel macht eine Gegenüberstellung anschaulich klar, wo die Grundlagen für Wissen gelegt werden und wie man sich immer mal wieder gleich ein Bein stellt dabei (s. Seitenausschnitt). Man versteht damit schnell, wo sich die Herausforderungen verstecken.

Fazit: Als erste Einführung OK, Schwächen in der Instrumentenliste

Themen

Abbildung Inhaltsseite mit Wissenspyramide

  • Wissensarten
  • Erfolgsfaktoren
  • Strategien für und Dimensionen von Wissensmanagement
  • Ziele des Wissensmanagements
  • Bausteine: Wissen identifizieren, erzeugen, teilen, anwenden, verlernen, bewerten
  • Instrumente: Anreize, Balanced Scorecard, Benchmark, Collaboration Tools, Indikatorensysteme, intellektuelles Kapital, Weiterbildung, Kanban, Knowledge Café, Kreativitätstechniken, Lessons Learned, Mikroartikel, Newsletter, On-/Offboarding, Open Space, …

Sandra Gerhards und Bettina Baum: „Wissensmanagement. 7 Bausteine für die Umsetzung in der Praxis“. Hanser 2019. 14,99 EUR. ISBN 978-3-446-46143-7.

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#girlsdaydigital – der Aktionstag 2021

Girls’Day goes digital

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Seit 2001 können Mädchen am Girls’Day Berufe in der IT, im Handwerk, in Naturwissenschaften und Technik kennenlernen. Und sie können weiblichen Vorbildern in Führungspositionen aus Wirtschaft und Politik begegnen. Damit diese Orientierung – und womöglich Begeisterung – auch dieses Jahr möglich ist, findet der Girls’Day 2021 meist digital statt.

Wann? 22. Apr. 2021
Wo? Online

Mehr Infos:
https://talentine.io/events/girls-day
www.girls-day.de

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Fische sind Freunde! Unbekannte Welten unter NN

Was Fische wissen

CoverEins meiner Lieblingszitate aus dem Buch – nicht nur für Fische: „Es gibt keine Wahrheit. Es gibt nur Wahrnehmung.“ von Gustave Flaubert. Das muss man zweimal lesen. Genau so ist das. Nun zum Buch.

Der Fisch an sich ist oft unterschätzt und selten niedlich. Angler:innen, Köch:innen und Aquarienbesitzer:innen interessieren sich für ihn. Unser Herz rührt er eher nicht: Die Augen ohne Ausdruck, seine Welt für uns unverständlich.

Dabei sind Fische uns viel ähnlicher, als wir denken. Die Unterschiede untereinander sind mitunter größer als der Unterschied zu Säugetieren (also uns). Sie verhalten sich strategisch und sozial, sie pflegen aufwendige Balzrituale und lebenslange Beziehungen, sie täuschen und bestrafen.

Aus wissenschaftlicher Sicht, gesprenkelt mit einigen Anekdoten aus persönlichen Beziehungen zu Fischen, werden verschiedene Perspektiven dargestellt. Es beginnt mit der Wahrnehmung: Wo sich diese mit unserer deckt und wo es in der Welt der Fische ganz anders ist.

Dann erfährt man, was Fische fühlen; ganz wörtlich (Tastsinn & Co.), aber auch eher abstrakt wie Schmerz, Emotionen und Bewusstsein. Dies schafft die Überleitung zum Denken: Intelligenz, Werkzeuggebrauch, vorausschauendes Verhalten und „Gedankensprünge“.

Vom Individuum geht es als nächstes in die Gruppe. Fischpopulationen (Schwärme), aber auch artübergreifende Handlungen. Natürlich darf das Thema Fortpflanzung nicht fehlen. Es gibt große Wolken von Eiern und Spermien, die sich im Wasser vermischen. Es gibt viele lebendgebärende Fische. Oder Fischväter in spe, die quasi mit der Ausgewählten zusammenwachsen, um für den Nachwuchs gleich zur Stelle zu sein.

Aus dem Epilog erfährt man einen Aspekt, der die Motivation für das Buches widerspiegelt: „Welche Hautfarbe man hat, welcher Religion man angehört, ob man eine Gebärmutter oder andere beliebige Eigenschaften besitzt: All das ist schlicht keine Rechtfertigung für Ausbeutung.“

Der Autor ist Verhaltensbiologe und seit Jahren spezialisiert auf das Empfindungsvermögen von Fischen. Er überrascht mit Erkenntnissen, die weit über das allgemeine Wissen hinausgehen. Sehr weit.

Fazit: Faszinierend. Aufrüttelnd. Macht neugierig auf mehr.

Themen

  • Verhaltensforschung
  • Soziobiologie, u. a. Kooperation, Demokratie und Friedensarbeit
  • Neurobiologie / Neurowissenschaften
  • Ökologie
  • Wahrnehmung, u. a. optisch getäuschte Fische (Ebbinghaus-Täuschung und Müller-Lyer-Illusion)

Jonathan Balcombe: „Was Fische wissen. Wie sie lieben, spielen, planen: unsere Verwandten unter Wasser“. mare 2020. 18,- EUR. ISBN 978-3-86648-639-3.

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Freitag 19. März: Fridays For Future

Das Klima im Auge behalten

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Wenn Du so wie ich mehr tun möchtest, um FFF zu unterstützen, dann teile den Link zum Mitmachen mit Deiner Familie, deinen Freund:innen und Bekannten:
fridaysforfuture.de/livestream

Um 12 Uhr geht es los. Die aktuellen Hashtags sind

  • #NoMoreEmptyPromises
  • #Allefür1Komma5

Mehr Infos:
https://fridaysforfuture.de

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Der Kartenstapel wächst: Virtuelle Lehre Teil II

Kartenset: Munterrichtsmethoden digital – Teil II

CoverLehren und lernen auf spielerische Art – dass das online geht, das hat das erste Kartenset gezeigt. Also zumindest hat es gezeigt, dass es da gute Inspirationen gibt.

Jetzt ist der zweite Teil da. In diesem neuen Kartenset sind wieder 22 Karten. Das sind 22 Methoden, die online funktionieren. Die Methoden sind hauptsächlich so ausgewählt, dass sie helfen, Lernprozesse in Gang zu bringen. Manches davon kann man genauso gut in klassische Präsenzformate einbauen.

Lernende müssen aktiv werden, damit sie lernen können. Das gilt noch stärker für das Onlinelernen. Den vorgestellten Methoden ist es egal, ob Webinar, E-Learning-Tool oder ein Mix verschiedener Single-Feature-Tools genutzt werden. Manchmal reicht ein Telefon plus Konferenzschaltung schon aus, wenn man mit „Homebase“ arbeitet, einer Website für das Material oder (schriftliche) Informationen. Hauptsache, man ist irgendwie in der Lage, Kommunikation herzustellen.

Fazit: Wie Teil I – Handlich, leicht, optisch ansprechend, gute Qualität. Gekauft!

Themen

  • Aufstehen, Dinge suchen und mitbringen zum Bildschirm
  • Digitale Pinwand geschickt einsetzen
  • Kurz- oder Zwischenfeedback im Chat
  • Wortspiele (Vokale killen)
  • Kamera sinnvoll ausschalten
  • Selbständige Recherche

Was man sonst jenseits der Karten noch so an Tools einsetzen kann, findet sich hinter einem Link, den an auch im Kartenset findet: Virtuelle Pinwand, digitales Glücksrad etc.

Orbium: „Kartenset Munterrichtsmethoden digital. Teil 2 mit 22 Postkarten“. Orbium 2021. 19,80 EUR.

 

Tipp: Es gibt drei Packmaße, wie man die Karten bestellen kann:

Option 1: Kartenset Munterrichtsmethoden digital Teil 1 – Methode Nummern 1-22 für 19,80 EUR
Option 2: Kartenset Munterrichtsmethoden digital Teil 2 – Methode Nummern 23-44 für 19,80 EUR
Option 3: Kartenset Munterrichtsmethoden digital Teil 1 & 2 – Methoden Nummern 1-44 für EUR 34,80

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women&work 2021: GENIAL! DIGITAL

Triff rund 100 Jobquellen

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Wenige Wochen vor der 10. Karrieremesse schlug Corona zu und machte der angedachten Jubiläumsfeier in Frankfurt einen Strich durch die Rechnung. Jetzt sind wir zurück und feiern im 11. Jahr der women&work das 10-jährige Jubiläum.

Wann? Warm-Up am 28. Mai 2021 von 14 bis 18 h
Wann? 29. Mai 2021 von 10 bis 16 h

Wo? Digital

Messe-Infos & Updates:
www.womenandwork.de

„Dabei sein war noch nie so einfach“

In diesem Jahr wird die women&work allen ambitionierten Frauen zugänglich sein – ohne Anreise, einfach per Mausklick. Mehr als 100 Arbeitgeber:innen (als Quelle eines neuen Jobs…?) werden den Messebesucherinnen Rede und Antwort stehen und berufliche Chancen erläutern.

Kontakte, Anregungen, interessante Gespräche – das und vieles mehr werden karriereaffine Frauen auf der diesjährigen women&work digital erleben.

Bildquelle: women&work Messeteaser mit TerminEin Highlight der women&work: Der Company-SLAM, den auch bei der digitalen Auflage niemand missen möchte. Unter dem Motto „Kreativ! Witzig! Interessant!“ präsentieren Gäste aus Unternehmen in maximal 60 Sekunden Informatives und Noch-Nie-Dagewesenes, um die Besucherinnen auf ungewöhnliche und inspirierende Art und Weise an ihren virtuellen Messestand einzuladen. Der Company-SLAM ist die Auftaktveranstaltung um 10 h, um die Teilnehmerinnen auf den digitalen Karrieretag vorzubereiten und das Eis zu brechen.

Der Besuch ist kostenfrei.

Mehr Infos:
www.womenandwork.de/messe/messe

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Schüler:innen und digitale Bildung

Corona School

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Die Corona School ist eine deutschlandweite Plattform für digitale Bildungsangebote für Schüler:innen.

Mission

Die Organisator:innen möchten, dass alle Schüler:innen in Deutschland dieselben Chancen haben sollen, ihre Bildungsziele zu erreichen und Bildungserfolg zu genießen. ​Die Realität sieht bisher anders aus: Aufgrund von bestimmten persönlichen, sozialen, kulturellen oder finanziellen Ressourcen haben manche Schüler:innen nur eingeschränkte Möglichkeiten, Bildungsangebote in Anspruch zu nehmen. Die Corona-Pandemie hat dabei die Ungleichheiten weiter verschärft.

​Das Projekt möchte daher mit digitalen und kostenlosen Programmen ein Zeichen für mehr Bildungsgerechtigkeit setzen und Schüler:innen unabhängig von ihrer Herkunft, ihrem Geschlecht und ihrem sozialen Status fördern.

Philosophie: Studis als Unterstützung

Gesucht sind Studis: Als Student:in möchtest Du Dich während der Corona-Krise sozial engagieren? Du bist zuverlässig und verantwortungsbewusst? Du begeisterst Leute für Inhalte aus deinem Fachgebiet und hast Spaß an der Vermittlung? Schon mit 1 Stunde pro Woche kannst Du einen gesellschaftlichen Mehrwert leisten.

Check! Und dann? Du unterstützt Schüler:innen während der Corona-Krise bei ihren schulischen Aufgaben. Und Du begleitest Schüler:innen auf ihrem Weg zum selbstständigen Lernen.

Qualität sicherstellen

Die Leute hinter der Corona School sind sich der Verantwortung bewusst, die mit ihrem Lernangebot einhergeht. Um Missbrauch der Plattform zu vermeiden, haben sie deshalb festgelegt: Jeder/Jede Student:in durchläuft ein Eignungsgespräch mit einer Person aus dem Team. So soll sichergestellt werden, dass die gemeinsamen Werte gelebt werden und die nötige Qualifizierung der Studierenden gegeben ist.

Mehr Infos:
www.corona-school.de

Digitale Drehtür

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Interessensgerechte Förderung

Die Plattform will Schüler:innen während der Unterrichtszeit die Möglichkeit geben, sich mit Themen aus ihrem Interessensgebiet zu beschäftigen und ihre Potentiale nachhaltig, digital und kostenfrei zu entfalten.

Das digitale Drehtürmodell

Unterricht und individualisiertes Lernen

Mit dem Drehtürmodell können Schüler:innen zwischen dem Unterricht in der Klasse und einer Form der individuellen Förderung wechseln. Dabei verlassen sie zeitweilig den gemeinsamen Unterricht, um an digitalen Enrichmentprogrammen aus ihrem Interessensgebiet teilzunehmen. Enrichmentprogramme in diesem Sinne zielen darauf, komplexes Lernen, nachhaltige Endeckerlust und hohe Leistungen zu fördern.

Orientierung an den Bedarfen

Für Schüler:innen werden Möglichkeiten des individualisierten Lernens geschaffen, die das reguläre Curriculum ergänzen. Sie sollen den spezifischen Interessen und bevorzugten Lernstilen der Lernenden gerecht werden. Das kann etwa durch die Wahlfreiheit des Themas und verschiedene Lernsettings geschehen. So können Kinder und Jugendliche ihre Potentiale voll ausschöpfen und sich ihren Stärken und Fähigkeiten gemäß entfalten.

Mehr Infos:
www.digitale-drehtuer.de

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FiNuT-Tagung 2021: Klimakrise und Klimagerechtigkeit (feministisch betrachtet)

Call for Paper: FiNuT 2021 zu Klimakrise und Klimagerechtigkeit

Eckdaten

LogoWann? 10. bis 12. Sep. 2021
Wo? In Berlin oder online

Deadline für Beiträge: 4. Jul. 2021

Thema Klima – ein feministischer Blick

Die Klimakrise spitzt sich zu. Deutlich sind auch in Deutschland die Folgen des Klimawandels spürbar. Den globalen wie lokalen Herausforderungen muss durch tiefgreifende gesellschaftliche und wirtschaftliche Veränderungen begegnet werden, um existenzielle Gefahren und massive soziale Ungerechtigkeiten zu verhindern.

Denn die Klimakrise ist auch eine Krise der sozialen Gerechtigkeit. In vielen Teilen der Welt sind gerade Frauen als vulnerable Gruppe besonders stark betroffen.
Auf der FiNUT-Tagung 2021 soll Austausch rund um Entwicklungen in Naturwissenschaft, Technik und Gesellschaft stattfinden, die zur gesellschaftlichen Transformation beitragen können.

Der Blick geht auf so zukunftsbestimmende Bereiche wie unsere Mobilität, Ernährung, Energieerzeugung und den Konsum, aber auch auf das Thema Klimawandelanpassung. Mit einer feministischen Perspektive, die auch bestehende Macht- und Herrschaftsverhältnisse hinterfragt und globale Gerechtigkeit
mitdenkt, sollen aktuelle Entwicklungen und gendergerechte Lösungen für den Klimaschutz diskutiert werden.

Themen

  • Mobilitätswende
  • Energiewende
  • Urbane Wende und nachhaltiges Bauen
  • Klima- und Umweltgerechtigkeit
  • Ressourcen- und Konsumwende
  • Klimawandelanpassung
  • Zukunftstechnologie

 

Mehr Infos
FinuT 21: http://finut.net/finut2021.html
Call: http://finut.net/finut2021-CallForPaper.pdf

Kontakt: orga(bei)finut.net

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Nahverkehr neu und nachhaltig denken: Konferenz ÖffiCON*

Aus meinem Posteingang…

Bremen will den Nahverkehr neu erfinden

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Die Nahverkehrs- und Verkehrswendekonferenz ÖffiCON*

Wann? 18. bis 21. Mär. 2021
Wo? Online
Anmeldung zur Konferenz: https://oefficon.eu/anmeldung

Aus der Einladung:
„Wir fragen uns:

  • Wie kann die Verkehrswende erfolgreich sein?
  • Welche Rahmenbedingungen brauchen wir dafür?
  • Wie kann der öffentliche Nahverkehr eine größere Rolle in der Verkehrswende spielen?

 

Wir möchten einen Schwerpunkt der Konferenz auf die Frage legen, wie ein Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs finanziert und organisiert werden kann. Nachdem der ÖPNV durch die Corona-Krise schwer getroffen wurde, möchten wir mit der ÖffiCON* zu einem Neuanfang beitragen. Wir wünschen uns, dass die ÖffiCON* einen Raum für einen Austausch ermöglicht, der im Alltagsgeschäft häufig unter geht.“

Themen

  • Umwelteffekte
  • Neue Finanzierungswege und neue Geschäftsmodelle
  • Verkehrspolitik und Verwirklichung
  • Diversität und Beteiligung
  • Kultur und Philosophie und Kunst

 

Kosten: Es ist möglich, die Konferenz kostenlos zu besuchen. Jedoch erforderte die Vorbereitung hohe Kosten und daher sind freiwilligen Teilnahmebeiträge willkommen. Diese können frei gewählt werden.

Mehr Infos: www.oefficon.eu

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Computermuseum öffnet Elektronikausstellung und wird 25

Aktuelle Ausstellung: Mikroelektronik

Immer kleiner, immer schneller – das ist das Motto dieser Technik.

Mikroelektronik umfasst Entwurf, Entwicklung und Herstellung elektronischer Schaltungen. In der Ausstellung durchlaufen die Besucher:innen Schritte der Mikrochipfertigung vom Sand bis zum fertigen Produkt.

Mikrochips

Im Alltag sind Mikrochips zu einem ständigen unsichtbaren Begleiter geworden. Jedes technische Gerät haben sie mobiler und effektiver gemacht: Ob Auto, Smartphone oder Waschmaschine – Chips sind überall.

Heutige Mikrochips enthalten mehrere Milliarden Transistoren. Sie sind mit Strukturen im Nanometerbereich gefertigt und arbeiten immer schneller und werden immer kostengünstiger.

Luftdusche/Reinraum

Foto Reinraum im HNFGelangen Schmutzpartikel auf einen halbfertigen Chip, führt das zu Fehlern oder womöglich sogar zu einem Komplettausfall, weswegen sie in riesigen Reinräumen gefertigt werden. Den Eingang zur Ausstellungseinheit im Museum bildet der Nachbau eines Reinraums samt Luftdusche („Inszenierung“ heißt das im Museumsjargon).

Kinder können hier sogar Reinraumanzüge anziehen. Das wird sicher spaßig…

Deep Frame

Bild Person vor Deep FrameIm Deep Frame werden die Struktur von Platinen sowie realitätsnahe digitale Personen dreidimensional sichtbar. Die Mixed-Reality-Technologie kommt ohne VR-Brille aus.

Und DAS ist ein Ausstellungsstück, das ich gern mal erforschen würde. Drängt sich eine Frage auf: Wie funktioniert das, wenn keine VR-Technik im Spiel ist?

Das Ganze sieht aus wie ein Fenster, die Technik dahinter kann man z. B. hier nachlesen:
https://holo-systems.de/deepframe

Vom Sand zum fertigen Produkt

Anhand von Bildern, Videos, Texten und Exponaten erhalten die Besucher Einblicke in Grundlagen, Materialien, Herstellungsverfahren und Produkte der Mikroelektronik. Vom 100 kg schweren Silizium-Einkristall über hauchdünne, zerbrechliche Wafer-Scheiben bis hin zu den kleinen Chips in fertigen Produkten. Zum Abschluss des Ausstellungsbereichs können Besucher:innen einen Blick in die Mikrotechnologie von morgen werfen. (Das ist ein Teaser…)

Mehr Infos

www.hnf.de/dauerausstellung/ausstellungsbereiche/computer-fuer-alle-1980-2000/mikroelektronik-immer-kleiner-immer-schneller.html

25 Jahre HNF – Higlights im Jubiläumsjahr

Am 24. Okt. 1996 eröffnete der Bundeskanzler das Heinz Nixdorf MuseumsForum. Zum 25-jährigen Jubiläum erwartet die Besucher:innen 2021 ein Programm mit Events, Neuerungen in der Dauerausstellung, mehreren Sonderausstellungen und – man bekommt ja mal Hunger – einem neuen Museumscafé.

Mehr Infos

www.hnf.de/veranstaltungen/jahresvorschau-jubilaeumsjahr-2021.html

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Bildungspoesie: Zeitreise mit Bäumen

Das Geheimnis der Bäume

Screenshot Mediathek 3sat

In dieser Dokumentation kommen Wissen (Botanik) und eine poetische, märchenhafte Form aufeinander. Animierte Zeichnungen ergänzen die Filmsequenzen aus dem Wald.

Screenshot
Der Protagonist bringt die Liebe zur Natur greifbar auf die Leinwand: Ein alter Märchenerzähler (aus dem Off), ein alter Herr ist zu sehen, er zeichnet.

Wissen

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Wir reisen durch die Zeit, von Primärwald zu Sekundärwald, irgendwann erreicht der Wald seine Reife.

Wir lernen, wie die „bäumische“ Kommunikation untereinander funktioniert, die Kommunikation mit mehr oder weniger nahe verwandten Pflanzen, mit Tieren. Wir werden weitergeleitet von der Vernetzung der Bäume mit den Tieren zum Wetter, zur Umwelt.

Die Zeitdimesion reicht von einem Baumleben bis hin zur Evolution des Waldes.

Poesie

Screenshot„Tiere herrschen über den Raum, Bäume über die Zeit.“ Das gilt für Bestäuber genauso wie für Fressfeinde. Oder andere baumschädigende Verhaltensweise (Stichwort Schubbern).

Die Zeitreise über Jahrhunderte hinweg, vom Samen zum 1000-jährigen Veteran, nimmt dann wieder die Perspektive der Bäume selbst ein.

Ein Tag, ein Jahr, ein Jahrhundert, ein Jahrtausend. Alles ist hier dargestellt.

Ansehen

Fazit: Magisch. Lehrreich. Poetisch.

Mehr

3sat-Mediathek noch bis 10. März 2021:
www.3sat.de/film/dokumentarfilm/das-geheimnis-der-baeume-100.html

Film im Stream:
www.kino.de/film/das-geheimnis-der-baeume-2013

… oder als DVD für 7,40 EUR

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meccanica feminale 2021: Kurzbericht

Schlauer Februar

Foto PaketaufkleberFoto Inhalt PaketDas erste, was ich als Teilnehmerin der meccanica feminale lerne ist, dass es ein Care-Paket gibt. Ui toll.

Was ist drin im Paket?
Alles, was man zum Lernen so braucht: Stifte, Becher (mit Heißgetränkfüllung: Kaffee, Tee, Schokodrink), Kekse, Energieriegel, Saft, Zettel, Gehirnnahrung (Traubenzucker), Lesefutter… und nicht zuletzt diese schönen blauen Füllpapierstreifen. Das Auge packt ja schließlich mit aus. [Tipp out of context: Damit lassen sich tolle Meereswellendekos basteln ;-) aus Marias Bastelkiste… ]

Für das Quiz ist dann noch ein Papierfliegerbausatz dabei.

Screenshot
Beruhigend finde ich, dass das Orga-Team online eine Homebase (Unterseite der scientifica) eingerichtet hat, wo man alle Infos findet, wann es los geht, wo die Räume zu finden sind oder Kontaktinfos, falls etwas nicht funktioniert. Schön!

Kurse und Vorträge

Begrüßungsfolie Eröffnungsveranstaltung

Keynote:
Kleinsatellitenentwicklung & Astro-Herausforderungen für studentische Teams

Foto Prof. KlinknerWas für eine spannende Frau! Bei dieser Professorin würde ich gern nochmal anfangen mit dem Studieren. Sie kann sehr anschaulich erklären, ist aufmerksam für die studentische Perspektive und hat jede Menge Wissen parat. In der Keynote zur Eröffnungsveranstaltung stellte sie das Projekt „Flying Laptop“ vor.

Folie Keynote

Der Flying Laptop hat verschiedene Kamerasysteme und Schiffssignalempfänge an Bord. Der Kleine ist schon im All und läuft immer noch – rund 3 Jahre, nachdem die Technik sich schon gerechnet hätte – die Lebensdauer war bis Mitte 2017 angedacht. Als digitaler Zwilling ist er wie die Geräte der Uni Stuttgart auch in Simulationen verfügbar. Anders als bei anderen Projekten auf der Erde muss für den Einsatz im Orbit mehr vorgeplant und vorgedacht werden. Schließlich kann man nicht einfach hingehen und eine lockere Schraube schnell mal wieder festziehen.

Spannend finde ich auch die Vernetzung zu anderen Forschungsprojekten, z. B. die MOSAiC-Expedition mit der Polarstern, die sich im arktischen Eis hat einfrieren lassen:

Folie Keynote

Mit ihrer Unterstützung von oben war die Forschungsgruppen aus Stuttgart ein Teil der großen Forschungsgemeinschaft aus 20 Ländern, die den Eisbrecher wissenschaftlich unterstützt haben. Und Daten für die wissenschaftliche Nutzung gesammelt haben.

Dann ging es in die südliche Hemisphäre. Und wieder was gelernt: Südatlantische Anomalie. Das ist da, wo es sich rot ballt. Das sieht man auf der nächsten Folie.
Folie KeynoteHier sind besonders viele Signale im Süden von Südamerika zu sehen. Und zwar hängt dies mit dem Magnetfeld der Erde zusammen, das versetzt zur Nord-Süd-Achse der Erde ist. Und diese Verschiebung kann man dann eben auch sehen, anhand der gemessenen Signale.

An diesen Punkten im Orbit muss der Satellit dann besonders aufpassen. Denn in bestimmten Regionen schirmt das Feld dann eben nicht so gut die Strahlung ab wie in den meisten anderen Regionen.

Das fliegende Notebook mit seinen vielen Sinnen .. äh… Sensoren konnte vieleThemen,  Perspektiven und Ziele adressieren:

  • Weltraumschrott vermeiden
  • Schiffssignale empfangen und Daten transferieren
  • Strahlungsverhalten verschiedener elektronischer Komponenten beobachten
  • Datentransfer mittels neuer Technologie
  • Exakte Ausrichtung von Satelliten (Ausrichtungsreferenzobjekt war die „Dubai-Palme„)

Ausblick

Was die Zukunft bringt? Weitere Forschungsthemen, weitere studentische Teams, weitere Missionen.
Folie KeynoteProf. Klinkner stellte die nächsten Vorhaben an der Uni Stuttgart vor, … weitere Projekte, mehr Lehre, tiefere Einblicke für Studis.

Übrigens kam natürlich die Frage: Der Frauenanteil liegt aktuell bei 18 % – schon nicht schlecht, aber das geht besser! Also – alle, die noch überlegen, wo und was sie studieren oder dissertieren möchten – hier wäre eine ganze Bandbreite an Themen zu holen. Auch in der Softwareentwicklung ist da einiges Spannendes zu erwarten. Übrigens probiert die Uni hier auch mittlerweile agile Methoden aus.

Wie gesagt: Spannend!

Fußnote: Wer gern mit Daten manscht, findet hier die Telemetriedaten, diese sind öffentlich zugänglich https://doi.org/10.184419/darus-451
und beschrieben unter: https://doi.org/10.18419/darus-456:

Rahmenprogramm

Orga und Tools

Leider hakte bei mir Alfaview deutlich und unangenehm. Der Vortermin am 17. Februar war eine einzige Dauer-Neuladen-Schleife. Puh.

Ich sehe auf die Homebase und bin erleichtert, dass die meisten Dinge in der meccanica-Woche per BigBlueButton stattfinden. Das Tool kenne ich mittlerweile und es hat bisher immer ganz gut funktioniert. So auch diesmal.

Mehr Infos

Spannend? Dann findest Du die aktuellen News wie immer unter
https://scientifica.de/bildungsangebote/meccanica-feminale/ueber-diemeccanica-feminale

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