Preisträgerinnen Jugend forscht

Wieder eine Runde schlaue Ideen

LogoJunge Forschungserfolge: Bundessiegerinnen und Bundessieger 2022 in Lübeck ausgezeichnet. Deutschlands beste MINT-Talente begeisterten beim Bundesfinale mit kreativen und innovativen Forschungsprojekten.

Screenshot / Bildquelle: Website

Die Chemie-Bundessiegerinnen Hannah Amrhein (17), Lena Fries (16) und Hanna Fries (16) aus Bayern fanden einen neuen Ansatz, um den Pflanzennährstoff Phosphor aus Abwasser zu recyceln. Sie nutzten die sogenannte Elektroflotation, bei der winzige Flocken Phosphate binden.

Können Sternhaufen Gammastrahlung erzeugen? Vanessa Guthier (18) aus Sachsen-Anhalt schrieb ein Computerprogramm, mit dem sie die spezifischen Bedingungen identifizieren konnte, die erfüllt sein müssen, damit Gammastrah­lung entstehen kann. Sie siegte im Fachgebiet Geo- und Raumwissenschaften.

Textilien aus Kunstfasern geben beim Waschen Mikroplastik an das Wasser ab. Luise Florentine Mast (18) konnte die Teilchen im Abwasser nachweisen und machte sich an die Entwicklung eines entsprechenden Filters.

Wie kann nachhaltige Aquakultur an Land funktionieren? Fischzucht mit natürlichen Helfern! Fischzucht in Becken an Land benötigt eine Abwasserreinigung. Tonya Avemarg (15) suchte einen Weg, den Aufwand zu umgehen, Reste des Fischfutters und Ausscheidungen der Tiere wieder aus dem Wasser zu entfernen. Sie baute eine Aquakultur auf mit dem Ziel, die Reststoffe direkt durch andere Lebewesen im Wasser bestmöglich verwerten zu lassen.

Als Ende 2019 das Coronavirus erstmals auftrat, gelang es der Wissenschaft rasch, den genetischen Bauplan des neuen Erregers zu entschlüsseln. Als besonders relevant stellte sich die
Gensequenz des Spike-Proteins heraus. Dieses ermöglicht es dem Virus, in menschliche Zellen einzudringen. Genau um diese Gensequenz geht es auch im Forschungsprojekt von Lara Hombrecher (17). Sie wollte herausfinden, inwieweit sich die Spike-Protein-Sequenzen bei Menschen in Deutschland und in Frankreich unterscheiden. Sie besorgte sich die Gendaten und schrieb eine Software, mit der sich die Daten aus beiden Ländern detailliert vergleichen ließen.

Stefanie Hövermann (18) wählte sich das Thema „Präzise Pustetöne“, sie forschte zur Wasserflaschenmusik – Flaschen stimmen leicht gemacht!

Anna Katharina Schwarz (18), Myla Hardman (18) und Marta Lean (17) fragten sich: Graphenartige Supermaterialien – Geht das auch umweltfreundlicher?
Sie wollten wissen, ob sich Graphen, eine besonders leitfähige Form von reinem Kohlenstoff, ohne gefährliche Chemikalien herstellen lässt. Dazu testeten sie drei Ansätze aus der Fachliteratur. Dabei wird Grafit als Ausgangsmaterial im elektrischen Feld aufgelöst. In der Folge lagert sich Sauerstoff an die Grafitatome an. Wird der Sauerstoff entfernt, bilden sich Graphenschichten aus nur einer Atomlage. Das Trio untersuchte alle synthetisierten Produkte unter dem Elektronenmikroskop sowie mit spektroskopischen Methoden.

Verpilzte Fischeier Regenbogen- und Bachforellenlaich im Klimawandel – Auswirkungen erhöhter Feinsedimentlast. Das ist ein weiteres Forschungsthema. Starkregenereignisse schwemmen immer häufiger Feststoffe in Bäche und Flüsse, was eine zunehmende Sedimentation zur Folge hat. Die Partikel setzen die Zwischenräume der Kieselsteine am Gewässergrund zu und hemmen so die Sauerstoffversorgung des dort abgelegten Fischlaichs. Leonie Prillwitz (18) untersuchte die Auswirkungen von Feinsedimenten am Beispiel zweier Forellenarten. Sie nahm Brutversuche in Aquarien sowie in Brutboxen im Freilandgewässer vor und analysierte die Entwicklung des Laichs in Relation zur Wasserqualität. Dabei zeigte sich, dass die Fischeier bei hohem Gehalt von Feinsediment in größerem Umfang verpilzten. Damit verdeutlichte die Jungforscherin einen komplexen ökologischen Zusammenhang: Jede Vegetation, die die Erosion im Umfeld eines Bachs bei Starkregen eindämmt, kommt der Fischpopulation zugute.

Anna Gutmann (17) und Ina Gutmann (19): Die kalte Pest, Klimawandel und Epidemie. Zwei Themen beschäftigen unsere Gesellschaft derzeit besonders – Corona und die globale Erwärmung. Aber besteht zwischen dem Klima und dem Auftreten von Massenepidemien ein Zusammenhang? Dieser Frage gingen die beiden Jungforscherinnen nach. Dazu sammelten sie statistische Daten von zahlreichen Epidemien wie Pest, Grippe und Corona. Per Computer schufen sie ein mathematisches Modell der Epidemieverläufe und rekonstruierten die Reproduktionszahlen. Diese Werte verknüpften sie mit den zum Zeitpunkt des Auftretens der Epidemien herrschenden Temperaturen. Auf diese Weise fanden die beiden interessante Zusammenhänge zwischen Epidemieverlauf und Temperatur. So wütete die Pest besonders stark in außergewöhnlich kalten Jahren, wohingegen überdurchschnittlich warme Jahre die Ausbreitung von Grippe und Corona begünstigten.

Noch so ein Thema, klingt etwas nach Drachenzähmen :-) Schuppiger Stromerzeuger: Optimierung der Oberflächenprofile von Helix-Rotoren für Stand-Alone-Straßenlaternen. Manche Straßenlaternen werden mit Solarenergie betrieben, die in einer Batterie gespeichert wird, sodass die Lampe nachts leuchten kann. Doch wenn im Winter die Tage kurz sind, reicht der Solarstrom häufig nicht aus und die Laterne muss zeitweise heruntergeregelt werden. Um dieses Manko zu beheben, verfolgte Anne Marie Bobes (15) in ihrem Forschungsprojekt ein interessantes Konzept. Dabei wird die Solarlaterne zusätzlich mit einem schraubenförmigen Windrotor bestückt, der im Winter die fehlende Energie liefern soll. Um eine effiziente Form für diesen Helix-Rotor zu finden, simulierte die Jungforscherin verschiedene Rotorprofile im Computer und erprobte sie an einem selbst gebauten Teststand. Als vielversprechend erwies sich dabei ein Rotor, dessen Unterseite mit kleinen Schuppen besetzt war.

Alle Infos unter
www.jugend-forscht.de/presse/pressemitteilungen/archiv/jugend-forscht-bundessiegerinnen-und-bundessieger-2022-in-luebeck-ausgezeichnet.html
bzw.
www.jugend-forscht.de/wettbewerbe/bundeswettbewerb-2022/preistraegerinnen-und-preistraeger.html

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Tipp: Music, Makers & Machines

La la la, duu-di-dudd!

Screenshot

Für Musikbegeisterte, ob groß, ob klein – egal!

ScreenshotAuf der Website ist die Geschichte der elektronischen und elektro-akustischen Musik nachzulesen, nachzuspielen, nachzuhören und mit viel Spaß nachzuerleben.

Mehr Infos:
https://artsandculture.google.com/project/music-makers-and-machines

Danke für den Tipp, Loubna!

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Schön war’s! FiNuT 2022: Frauen in Naturwissenschaft und Technik

Aus meinem Posteingang…

ScreenshotNach dem FiNuT ist vor dem FiNuT :-)

Schön war’s! Wenn auch das Wetter etwas stürmisch mit unserer Barkasse umging. Danach schien gleich wieder die Sonne.
Und alles andere war sowieso erste Sahne!

Für nächstes Jahr, also 2023 ist Darmstadt avisiert … und für 2024 zum 50ten Treffen (im 47ten Jahr) vielleicht wieder Berlin?

Die Wartezeit könnt Ihr Euch mit den ersten Dokus von 2022 vertreiben:
Lesefutter, Bürgerinnen, Energie, Kommunikation .. Ihr findet bestimmt schon was ;-) Und vielleicht kommt ja bald auch noch mehr.

Doku:
http://finut.net/doku.html

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Neue Kolleg:innen gesucht? Geflüchtete integrieren

Geflüchtete Menschen erfolgreich integrieren: Maßnahmen und Initiativen

ScreenshotBeim Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz hat einige Infos zusammengestellt.

Themen

  • Zugang zu Ausbildung und Arbeit erleichtern
  • Willkommenslotsen unterstützen Unternehmen
  • Netzwerk: Mehr als2500 Unternehmen
  • Kompetenzzentrum Fachkräftesicherung
  • Informationsportal für ausländische Berufsqualifikationen
  • Allianz für Aus- und Weiterbildung
  • Modellprojekt „Gemeinsam in die Ausbildung“
  • Infos und Unterstützung für Helfende in Deutschland

Mehr Infos:
www.bmwk.de/Redaktion/DE/Artikel/Wirtschaft/fluechtlingspolitik.html

Gibt es das nicht auch als OpenSource?

OpenSource-Alternativen leicht finden

Hin und wieder kommt es vor, dass Menschen nach OpenSource-Alternativen für kommerzielle Software suchen. Ich werde regelmäßig gefragt, was man denn für Software X oder Y als Alternative nehmen könnte. Da es unzählige Alternativen gibt von ausgereift bis „irgendwie so mittel“ und kein Mensch diese alle im Überblick hat, gibt es mittlerweile mehrere Webseiten, die eine Übersicht versprechen. Ich möchte Euch hier eine Sammlung verschiedener kuratierter Webseiten vorstellen.

www.opensourcealternative.to
Screenshot der WebseiteDie Website www.opensourcealternative.to bietet laut eigenen Aussagen über 300 verschiedene OpenSource-Alternativen im Überblick an. Man kann nach verschiedenen Kategorien filtern wie „Analytics“, „Database“ oder „CRM“ und bekommt eine Auflistung aller Alternativen nebst Kurzbeschreibung. Das sieht z. B. so aus: „Erpnext – Open Source Alternative to Salesforce, SAP“

Wählt man die jeweilige Software, gelangt man auf eine Detailseite, die die Links zum jeweiligen Tool beinhaltet. Mehr ist auf der Seite i. d. R. aber nicht zu finden. Auch die Suchfunktion finde ich persönlich eher mäßig gut. Eine Suche mit dem Begriff „SAP“ bringt mich nicht zur oben genannten Software „Erpnext“. Dafür ist die Seite sehr übersichtlich gehalten, und man findet sich schnell zurecht. Neben den Kategorien kann man auch noch nach Software-Lizenz und Programmiersprache filtern.

www.btw.so/open-source-alternatives
Screenshot der WebseiteVon der Idee ähnlich ist die Seite www.btw.so/open-source-alternatives mit ca. 200 OpenSource-Alternativen. Hier sind diese einerseits nach Kategorien aufgeteilt und andererseits kann man sich über die Alternativen zu bekannten Programmen nähern – eine nicht ganz unübliche Herangehensweise. Dabei geht die Seite deutlich kleinteiliger vor, weswegen in einigen Kategorien auch nur wenige Angebote zu finden sind. Eine Suchfunktion rundet das Ganze ab.

Wählt man eines der Angebote, werden auch hier eher sparsame Informationen geteilt. Was mir gut gefällt: Es gibt einen Eintrag darüber, ob die Lösung „self hostable“ ist oder nicht.
Die Möglichkeit, sich über Alternativen zu bekannten Programmen zu nähern, finde ich persönlich gut. Auch die Suchfunktion unterstützt bei der Suche, indem angefangene Wörter sinnvoll ergänzt werden. Andererseits ist die Seite in meinen Augen etwas unübersichtlicher.

opensource.builders
Screenshot der WebseiteDie Seite opensource.builders wählt einen direkteren Weg zur jeweiligen OpenSource-Alternative. Zunächst kann man entweder über die Suche oder über mehrere Filter die Auswahl einschränken. Gefiltert werden kann nach Kategorie, Software-Lizenz und Programmiersprache. Die Suchfunktion erlaubt auch, nach kommerziellen Produkten zu suchen, um deren OpenSource-Alternative anzeigen zu lassen. Hat man eine Alternative gefunden und wählt diese, landet man direkt auf der entsprechenden Webseite. Dafür gibt es weniger Informationen zu den einzelnen Lösungen.

alternativeto.net
Screenshot der WebseiteDie letzte Seite im Bunde ist alternativeto.net. Neben einer obligatorischen Suchfunktion kann man über Alternativen zu kommerziellen Produkten filtern oder sich die am meisten gesuchten Alternativen anschauen. Die Seite beinhaltet beim ersten Blick die größte Menge an Alternativen, alleine 234 für Adobe Photoshop. Die Suchfunktion unterstützt bei der Suche und kann auch gut mit Freitext umgehen.
Bei jeder gefundenen Lösung können Nutzer:innen Kommentare abgeben, die von anderen Nutzer:innen gevotet werden können. Das macht das Ganze in meinen Augen etwas unübersichtlicher. Dafür bekommt man eine große Auswahl und auch gleich die ein oder andere Information über die Tauglichkeit der jeweiligen Software.

Und kennt Ihr auch eine spannende, interessante, hilfreiche, schräge Webseite, die OpenSource-Alternativen aufzeigt? Schreibt diese gerne in die Kommentare.

Augen-Logo Anke

SEACON: You’ve been hacked!

Gesamtfazit: Einer der wichtigsten Talks war…? Der vom LKA! Denn man weiß nie, wann man die Info bekommt „You’ve been hacked!“

Online forever

Screenshot
Der neue Track Digitale Innovation ergänzte die bekannten Tracks zu Technologie und Software-Architektur. Die Wahl des neuen Themas digitale Innovation hat sich imho besonders in der Schmuck-Keynote (s.u.) ausgezahlt.

Als Ergebnis des Konferenzbesuchs habe ich mir diesmal wieder ein paar Buch- und Linktipps mitgebracht, etwas aus den digitalen Konferenztaschen bekommen und mein „altes“ SEACON-Netzwerk gepflegt. Neue Kontakte konnte ich leider nicht knüpfen, das geht vor Ort einfach besser.

Eröffnung mit Überraschung

Bei der Eröffnung bin ich schlagartig hellwach: Meine Lieblingskonferenz in Hamburg wird nie wieder in Hamburg stattfinden, sondern künftig nur noch online. Bei mir läuft jetzt die Trauerphase, soooo schade. Eine echte Alternative dazu habe ich noch nicht gefunden, sachdienliche Hinweise an zeitung.informatica-feminale(bei)web.de.

Das LKA erscheint am Ende der SEACON und spricht ein Problem an: Wurden wir gehackt?

VortragsfolieFolieWo wir gerade bei Polizei sind, fange ich mal mit dem Ende an: Die Keynote zum Konferenzende hat uns alle zu Cybercrimeopfern gemacht. Unter dem Titel „Interaktiver IT-Sicherheitsvorfall“ durften wir alle einen Angriff auf unser fiktives Unternehmen durchspielen.

Der Einstieg ein Klassiker: Freitagnachmittag 16:40 h, kurz vor Feierabend bekommt eine müde Kollegin mit wenig Technikaffinität eine ungewöhnliche Meldung auf den Bildschirm. Und schon poppt die erste Frage auf: Was nun, was tun?!

Und diese Frage zieht sich durch, viele Leute stellen sich immer wieder diese Frage.

Folien mit verschiedenen Frage-Situationen aus verschiedenen Sichten: Angestellte, Geschäftsführer, IT-Leitung etc.

Eine einfache Lösung gibt es nie. Abwägung ist wichtig. Und noch wichtiger: Sei vorbereitet!

(Übrigens, aus dem Live-Event: Sooo schlecht haben wir nicht entschieden. Learning: Hacking ist auch nur ein Geschäftsmodell.)

Schließlich hier noch ein Einblick in gute Usability für ein böses Geschäftsmodell:

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Ein freundliches Willkommensfenster zeigt ein paar der internen Firmendaten an (links), man bekommt direkten Kontakt zu netten Leuten per Chat, die im weiteren Prozess behilflich sind. Und rechts sieht man schon, wo die Reise hingeht und was am Ziel winkt.

;-)

Und für diejenigen, die checken wollen, wie ihr Unternehmen aktuell aufgestellt ist, sei diese Frage empfohlen: Kann das Unternehmen zeitnah sagen, ob Daten abhanden bekommen sind? Falls ja, fein. Falls nein… you name it.

Liebe zur Dokumentation

In der Session „Meisterwerk oder Groschenroman? 7 Anti-Pattern und Tipps für gute Architekturdokumentation“ habe ich mir einen Satz groß mitgeschrieben.

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„Für jedes Diagramm gilt: Druckt man es auf DIN A4 aus und kann es nicht lesen, ist zu viel drin.“

Die altbekannte Erkenntnis, dass Dokumentation die Kommunikation fördert und das gemeinsame Verständnis des Produkts bzw. Projektzieles verbessert, gab es hier gut aufbereitet zu sehen. Das Fraunhofer glänzt immer mal mit guten und unterhaltsamen Vorträgen. Note-to-self: Bei den nächsten Konferenzen auf Talks von den Forschenden achten :-)
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Allmählich haben wir uns an Best-Practice entlang vorwärts bewegt. So schwer ist Doku ja dann auch wieder nicht. Mit eingeplant, tut es auch gar nicht mehr so weh. Sondern verringert Fehlentscheidungen und Missverständnisse, auch wenn die Diskussion dorthin mühselig sein mag. Es winken dafür echte Erfolgserlebnisse statt SW-Bau nach Dienstvorschrift.

Keynote: Idee gegen Gewalt und Stigmatisierung

Den Titel der Keynote am Mittwochnachmittag fand ich sperrig: „Prototyping und die Verbindung von Hard- und Softwareentwicklung mit Schmuckdesign. Die Höhen und Tiefen der Unternehmensgründung im Tech & Lifestyle Bereich“. Was ich dann erfahren habe, fand ich extremst cool! Denn es geht hier nicht um Schmuck und Spielkram, es geht um Sicherheit.

Wie die Idee entsteht

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Auslöser: Eine Mutter, die möchte, dass ihre Töchter sicher unterwegs sind. Und die die üblichen Lösungen nicht besonders gelungen findet. Was gibt es? Pfefferspray (vergiss es), Alarm (funktioniert, wenn er funktioniert und man nicht in der Tasche so lange kramen muss, bis es zu spät ist) und Tracking (wer möchte schon dauernd getrackt werden?) – das geht besser.

Komplettpaket an Technik

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Kachel-FotoDie Idee: Ein schickes Armband – immer greifbar. Mit Alarmton – sowas schreckt laut Kriminalitätsexpert:innen wirksam ab. Das „Statement-Teil“ kommt mit Benachrichtigungsfunktion. Kontakte, die informiert werden sollen, stellt man selbst ein.

So muss das Gerät nicht dauernd tracken, wo man ist, sondern die Position wird erst im Alarmfall mitgeteilt. Und das Ganze ist unvergessbar einfach bedienbar: „Zieh an der Kette für Schrillalarm, für stillen Alarm drück den Knopf“.

FolieDie Technik ist stand-alone und unabhängig vom Smartphone o.ä. Das macht das gute Stück attraktiv für alle, die gern modular unterwegs sind. Und sogar für solche, die doch noch kein Smartphone haben oder mögen (z. B. Ältere). Akkulaufzeit: 1 Woche (Stand heute). Der laute Alarm läuft eine halbe Stunde (wenn man ihn lässt); ab da hält der Akku dann maximal noch ca. 3 Tage. Marktreif, würde ich sagen.

Großartig! Wer sich auf die Warteliste setzen möchte, besuche https://laemon.eu (erste Produkte sind raus, es muss nachproduziert werden).

Folie mit PersonaÜberraschend aus Unternehmenssicht: Als erste Zielgruppe waren junge Mädels im Fokus (so um die 19 Jahre alt, die viel ausgehen). Die ersten Käuferinnen waren Seniorinnen, die die furchtbar hässlichen Hausnotrufknöpfe – die allein durch ihr Design stigmatisieren – durch das schicke Armband ersetzt haben. Um im Notfall, sei es auf der Straße oder medizinisch, Kontakt aufnehmen zu können.

Fazit: Mein Herzensthema bei der diesjährigen Konferenz!

Versuch der sinnvollen Interaktion: Das Streitgespräch

Ein neues Konferenzformat, das Streitgespräch, brachte gleich auf zwei Ebenen sein Thema mit: Auf dem Sofa saßen ein paar Diskussionsteilnehmende zusammen und dann ging es mit zugeschalteten Interessierten um das Statement „Bei Auto Scheiße, in Firma Super – HYBRID!“ Zuerst lief die Diskussion zwischen den Sofa-Leuten und einer Kollegin, die aus Italien zugeschaltet war. Später wurde mal der ein oder andere Kommentar aus dem Chat eingeflochten. Und am Ende scheiterte der Versuch aus meiner Sicht, die gesamte verbliebene Runde einzubeziehen. Warum? Die Präsenzleute dominierten das Gespräch. Not surprising ;.)

Nichtsdestotrotz wurden auch einige Argumente für das hybride Arbeiten genannt. Aus dem Chat:

„Der Bedarf, sich zu fokussieren, wächst fast exponentiell: Präsenz I, Digitales Meeting II und Hybrid III (Skala: I entspricht Energiepunkte, darf jeder selbst füllen, wieviel in einem Energiepunkt drin ist, z. B. 10 Schoko-Riegel)“

„Gleichzeitig arbeiten digital und doch jeder für sich… probiere ich erfolgreich im aktuellen Projekt: Wir sind alle im selben Digitalraum und arbeiten individuell für uns. Kommt eine Frage oder ein Gedanke, meldet man sich über die Tonspur. Klappt super.“

„Ich fand im Vorfeld zu heute Abend diese Studie ganz interessant https://www.haufe.de/amp/personal/hr-management/verbreitung-hybrides-arbeiten-entwicklung-und-perspektiven_80_562568.html

Nach schneller Analyse kann ich sagen, dass die meisten sich eher allgemein auf das remote Arbeiten beziehen ließen. Unterm Strich waren wir uns nur einig, dass wir damit in Zukunft noch einige Erfahrungen sammeln werden (dürfen/müssen).

Fazit: Gelungenes Format (Streitgespräch), einiges an Luft nach oben beim Ausbalancieren von Präsenz- und Remote-Gesprächsanteilen. Bin gespannt auf den nächsten Versuch.

Keynote „Data Driven Innovation“

Folie Innovation-Journey: Ursprung, Typ, Einflussfaktoren, Innovationsprozess, Implementierung, Betrieb

Folie InnovationsmathematikTake-Away für mich ist hier eindeutig die „Innovationsmathematik: Man braucht 250 Ideen, um einen Erfolg am Markt zu schaffen.“

Das bestätigt meine Erfahrung: Erfolg benötigt Ausdauer und Hartnäckigkeit. Frustrationstoleranz und ein gutes Team sind auch hilfreich. Und dann kann man zusammen die Langstrecke angehen und jede Gelegenheit nutzen, Schätze zu entdecken. Das Loch buddeln muss man vorher trotzdem. Also Löcher. So ca. 250 Stück ;-)

Folie Widersprüche, Biases, Unklarheiten, Gruppendynamik
Immer wieder die Kernfrage: Was wollen wir eigentlich wissen? Das ist harte Denkarbeit. Und die Gruppendynamik (einer sagt was, alle anderen in der Fokusgruppe sagen „ja genau ich auch“) macht die Aufgabe auch nicht leichter.

Mushrooms, Shadow-IT, Monolithisch?
Und was ist jetzt der richtige Weg? Bzw. welche Wege sind schon asphaltiert…?

Folie Mother of all toolsAltbekannte Muster wie Shadow-IT („ich bau mir mein eigenes Excel mit Makros, bevor ich auf eine offizielle IT-Lösung warte“ oder gern auch „wir schicken uns wichtige Daten per Email zu“), Kommunikationsfinsternis wie bei  Mushrooming („keep them in the dark and feed them sh*t“) und spröde, schwergewichtige Systeme aus Urzeiten lassen uns von paradiesischen Startup-Zuständen träumen: Alles neu aufbauen, alle Altlasten vergessen dürfen.

Und dann noch der ewige Wunsch aller User: Gib mir intuitiv, was ich wissen will, in einem einzigen Tool! (Zwischen den Zeilen hört man es förmlich flüstern: „Das kann doch nicht so schwer sein, was stellen sich diese Technikleute immer so an?!“)

Verstehen kann ich den Wunsch natürlich gut. Der Anwenderaufschrei „Bitte nicht noch ein neues System! Irgendwie krieg ich das schon in Excel hin…“ könnte von mir sein. Meist, weil die arme Usability durchgewunken wird. Und ich es nicht blicke, schon gar nicht, wenn ich nur selten diesen Anwendungsfall abarbeite.

Fazit: Daten sind kein Problem. Komplexität mit menschlichen Fähigkeiten fassen, das ist die immerwährende Herausforderung. Aber einfach kann ja jeder; spannend ist es allemal.

Gruppendynamisch: Hypes

Startfolie

Die Session Hinter dem Hype hob sich durch ihr Gruppenerlebnis von den anderen Präsentationen ab: Hier gab es im Fishbowl die Gelegenheit, über Pros und Cons der letzten, der aktuellen und möglicher künftiger Hypes zu diskutieren. Die Runde war gleichzeitig ernsthaft, kenntnisreich und auch unterhaltsam-lustig. Das Whiteboard, auf dem die Brainstorms gesammelt wurde, half der Diskussion beim Fokussieren. Die Zeit ging hier rum wie nix :-) Erste Wünsche nach einer längeren solchen Session beim nächsten Mal wurden deutlich geäußert.

Mein Take-Away war unter anderem das Zitat von Thomas Ronzon: „Tickets pressen eine VUCA Welt in einen Wasserfall“ – jetzt habe ich endlich Worte für das vage Gefühl in meinem Magen :-)

Fazit: Schön interaktiv

User im Zentrum?

Software bauen ist einfach, wenn man die User-Anforderungen umsetzt.
Ha! Hahaha!
Wer meint, das sei schon schwer genug, hat vergessen, wer sonst noch so alles Interesse hat. Am Projekt, am Produkt, am Erfolg… und an möglichen Risiken womöglich auch noch.
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Und damit fängt der Spaß erst richtig an. Im Talk „Nutzen, Nutzer, nutzlos – das Märchen der Nutzerzentrierung“ gab es dazu Einblicke, Erhellendes und Tipps aus der Praxis.
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Ein paar Canvas-Empfehlungen habe ich mitgenommen und das Freilegen des Kerns von allem: Kommunikation. Wertschätzend für alle, alle Perspektiven berücksichtigend.

Fazit: Immer wieder wahr!

Deepfakes: Live Video Calls gefakt

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Gruselig. Dass man Fotos nicht trauen kann, wissen inzwischen die meisten. Wie gut man Bewegtbilder manipulieren kann, sollte zumindest bekannt sein. Dass das Ganze mittlerweile sehr gut auch im Liveaustausch funktioniert, das ist echt gruselig. Take-Away-Tipp für Maria: Das Gegenüber bitte, die Hand vor dem Gesicht bewegen, daran kann man Fakes erkennen (Stand Mai 2022). Die Person im Live-Video bitten, ihr Profil zu zeigen; das sollte auch helfen, oder? Ja, aktuell geht auch das. D. h. das Profil des Kopfes: Das Ohr zur Kamera drehen. Nicht im übertragenen Sinne.

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Schritt für Schritt konnten wir verfolgen, wie aus einem Kopf, ein Nicht-Kopf wird und später ein anderer Kopf drüber gelegt wird. Allein die Stimme ist noch eine Herausforderung für die Faker. Und Vieles davon kann ein gescheites Hirn mit Open-Source-Software hinbekommen.

Womit arbeiten die Forscher (ob auch Forscherinnen dabei sind, das habe ich nicht herausgefunden) bei der KI denn so? Unter anderem mit MobileNet, das ist ein schnelles neuronales Netz, das schon vortrainiert ist… es lernt anhand von Bildern (Training für das Video). Kombiniert wird das mit U-Net, das untrainiert startet. Beides zusammen macht das Trainieren schneller. Und es braucht weniger Input zum Lernen.

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Watch out! Solange es neu ist, ist die Gefahr am größten, dass Menschen damit nicht umgehen können. Und andere Menschen das ausnutzen.

Fazit: Augenöffner

Online forever? Just asking…

Feedback an die Veranstaltungsverantwortlichen: Bitte überlegt nochmal, ob es nicht doch nochmal eine Präsenzkonferenz post-pandemisch geben wird. Ganz agil, fragt die Kundschaft, wer daran Interesse hat, wenn sich die Wellen und Wogen der Viren wieder glätten!

Einige smarte Chefs und kluge Chefinnen würden einigen ihrer Profis sicher gern mal wieder ein, zwei Tage Hamburg gönnen. Ist ja nicht nur fachlicher Informationsinput, sondern auch ein Anreiz bzw. Anerkennung für gute Arbeit, wenn man mal wieder durch die Lande reisen darf.

:-)

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Vortrag: Alles wird Zahl – Dürer und da Vinci rechnen

Das Computermuseum lädt ein: Ein Blick in die Welt des Rechnens mit Zahlen

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Mit neuen Zahlen aus der arabisch-indischen Welt kam es um das Jahr 1500 zu einem Erwachen der Mathematik in Europa. Berechnungen wurden nicht mehr nur in Worten, sondern mithilfe spezieller Zeichen aufgeschrieben.

Thomas de Padova, Physiker und Wissenschaftsjournalist aus Berlin, spricht über die Entstehungszeit der uns bekannten Formelsprache und ihre Auswirkungen auf Wissenschaft, Kunst und Kultur.

Wann? Do 9. Jun. 2022 um 19 h

Wo? Heinz Nixdorf MuseumsForum, Paderborn (wird diesmal nicht im Internet übertragen.)

Im Vortrag „Alles wird Zahl – Dürer und da Vinci rechnen“ geht es auch um die Macht der Zentralperspektive, mit der zeitgenössische Kunst weltberühmt wurde und die uns bis heute in Gebrauchsanleitungen, Fotografie oder Computergrafik begleitet.

Für die Teilnahme ist eine Anmeldung auf www.hnf.de/veranstaltungen erforderlich. Es gelten die aktuellen Corona-Schutzmaßnahmen des Museums.

Mehr Infos:
www.hnf.de/veranstaltungen/vortraege/date/2022/06/09/cal/event/tx_cal_phpicalendar/alles-wird-zahl-duerer-und-da-vinci-rechnen.html

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ditact: Kursanmeldungen ab sofort möglich

Sei ein Teil davon: IT-Kurse

Es ist soweit: Die Anmeldung zu den Kursen der ditact_womens IT summer studies der Universität Salzburg ist nun geöffnet.

Das Motto der ditact ist in diesem Jahr Be part of IT. Machine Learning, Web, HCI, Artificial Intelligence, Internet of Things, Robotics, Privacy & Security, Social Media, Kunst & IT sowie IT & Medizin, das Modul „Smarte Schule“ uvm. stehen auf dem Plan und interessierten Frauen offen. Auch Schülerinnen wird unter der Rubrik „Girl Power“ ein spannendes Programm geboten.

Wann? 22. Aug. bis 3. Sep. 2022

Anmeldung bis: 11. Juli 2022 / danach Restplatzbörse

Wo? In Salzburg am Unipark Nonntal und an der Universität Mozarteum / online

Screenshot

Dieses Jahr steht interessierten Teilnehmerinnen eine Auswahl an 51 Lehrveranstaltungen und 10 kostenfreie Vorträgen rund ums Thema IT und Digitalisierung zur Verfügung, aus denen sie sich ihr persönliches Kursprogramm zusammenzustellen können. Die Kurskosten betragen 25,- bis 60,- EUR, je nach Kurslänge.

Mehr Infos:

https://ditact.ac.at/event/ditact-2022/course
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Studien- und Berufsorientierung: Praktisch in Technik reinschnuppern

NRW-Technikum

Was ist es?

Ein Mix aus Theorie und Praxis überzeugt: MINT-Vorlesungen und MINT-Übungen an zwei Tagen pro Woche, und zwar an der Uni Paderborn. Dazu ein Unternehmenspraktikum an drei Tagen pro Woche.

Das Schnupperstudium liefert Eindrücke davon, wie stark sich das Lernniveau von der Schule unterscheidet. Es ist einfach anders. 11 „Technikantinnen“ gingen letztes Jahr an den Start. Alle schlossen das Praktikum erfolgreich ab.

Bewerbt Euch!

Wann? Sep. 2022 Start des nächsten Durchlaufs

Screenshot

Interessentinnen brauchen keine Vorkenntnisse, das Ganze ist ein Einstiegspraktikum. Die Anforderungen im Praktikum sind unternehmensspezifisch und werden zwischen der Technikantin und dem Unternehmen verhandelt.

Mehr Infos:
https://nrw-technikum.de/interessentinnen

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Flugschwein und wie man eigene Figuren erschafft

Comics zeichnen leicht gemacht

CoverDas Buch ist auch interessant für Leute, die mehr oder weniger professionell Comics zeichnen lernen möchten. Für wen noch? Für Leute, die sich mit Visualisierung beschäftigen (ich) und mit Kommunikation (ich).

Sandra Schulze zeigt mittels Übungen und Ideen, wie Comics erstellt werden, ohne dass man außergewöhnlich talentiert zeichnen muss. Bei den Übungen zur Heldenfigur gibt es beides: Skizze Held / Skizze Heldin. Gekonnt gegendert, nicht nur im Text, auch in den Übungsbildern. Ganz selbstverständlich gibt es hier beides. Nett.

Alles wird locker und leicht erklärt. Eine gute Mischung aus Tricks und Expertise. Das Buch macht deutlich, dass vor allem Spaß, Mut und Neugier nötig sind. Der Schreibstil ist ansprechend, frisch und zeugt von einem Händchen für’s Formulieren. Man wird gesietzt. Und irgendwie ist das auch mal wieder schön, nett und respektvoll.

Das Buch beginnt mit einer gezeichneter Übersicht über empfohlene Malgerätschaften. So ist man gleich mittendrin im Thema. Sehr schön. Zum Material gehören auch die Downloads: zwei Manga-Bastelbögen und Übungsvorlagen. Die Bastelbögen gehören zur Anleitung für Manga: Ein Bewegungsmodell zum Zusammenbasteln mit Briefklammern. Einfach, hübsch, praktisch, dazu günstig. Guter Tipp. Apropos Tipps…

Es gibt Tipps zum Darstellen von Dialogen und gesprochener Sprache. Es gibt Tipps für Hände. Richtig gut ist die Einführung dazu. Hände sind sooo schwer wirklichkeitsgetreu abzubilden. Hier ist sehr klar und reduziert ein guter erster Überblick über 12 Handhaltungen. Es gibt Tipps für Apps, die die eigene Handschrift in digitale Schrift umwandeln können.

Die Intros in analoges und in digitales Zeichnen – Zeichnen am Tablet, Bilder anordnen per Smartphone, … – sind trotz der Kürze sehr gut, führen weiter und sind gleichzeitig überschaubar. Nicht zuviel Infos für Neulinge. Toolvorschläge sind auch da. Insgesamt rund. Sehr schön. Sehr sehr schön.

Besonders gefallen hat mir, dass die gezeigten „fertigen Ergebnisse“ durchaus auch etwas schief und ungleichmäßig sind, also unperfekt – und man sieht sofort: Es funktioniert trotzdem! Das motiviert, mit sich selbst dann auch nicht zu streng zu sein. Großes Kino für ein Buch zum Lernen :-)

Zum Entwickeln von Charakteren gibt es u. a. ein paar Tipps aus dem Improvisationstheater. Nimmt mich als Neuling ganz gut mit :-)

Jetzt schon mein Favorit: Die Kleckstechnik. Irgendwas als Ausgangspunkt und darin etwas entdecken. Ist wie Schäfchenwolkengucken ;-)

Fazit: Toller Einstieg, liest sich fluffig weg. Nur das Üben braucht dann Zeit ;-)

Themen

  • Materialübersicht
  • Charakterfigur und Monsterparade
  • Menschen und Mimik
  • Stadt, Land, Fluss
  • Manga
  • Details
  • Bewegung
  • Kameraeinstellungen und Layout

Sandra Schulze: „Comics zeichnen leicht gemacht. Figuren, Story, Umgebung, Panelgestaltung, Perspektive“. dpunkt 2019. 22,90 EUR. ISBN 978-3-86490-635-0.

Ein weiterer Titel der Autorin ist bereits rezensiert und erschienen: „Auf dem Tablet erklärt

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Frauen fördern (lassen): Bildung und Forschung

„Innovative Frauen“

Screenshot

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung hat die Richtlinie „Innovative Frauen im Fokus“ erstellt und fördert entsprechend Forschungsprojekte und Maßnahmen. Ziel ist, dass die Frauen sichtbarer werden, dass sie besser repräsentiert werden, wenn sie „in Forschung, Wissenschaft und Innovation tätig sind“. Darüber hinaus soll die Richtlinie dazu beitragen, dass Chancen gerechter verteilt werden und Frauen in Wissenschaft und Forschung bessere Bedingungen vorfinden, um Teil dieses Arbeitsfeld zu sein/ zu werden („Teilhabebedingungen“).

Einreichungsfrist: 30. Nov. 2022

Wer oder was kann Förderung beantragen?

Vor allem

  • Hochschulen
  • außeruniversitäre Forschungseinrichtungen
  • kleine und mittlere Unternehmen KMU der gewerblichen Wirtschaft
  • Verbände
  • Stiftungen
  • Träger von Bildungseinrichtungen

Mehr Infos

Weitere Informationen unter www.bmbf.de/bmbf/de/home/_documents/innovative-frauen-im-fokus.html

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Kleinigkeiten genau im Blick: Zeichenatelier

Zeichnen, was da so rumliegt

CoverNachdem ich von einem anderen Buch des Künstlers ganz angetan war (s. Rezension „Zeichnen und visuell erklären„), war ich auf dieses mit einem sehr speziellen Thema gespannt.

Sehen lernen gehört dazu, um Motive zu aufzuspüren. Auf einem Spaziergang im nahen Park oder auf einer Wanderung, in der Küche zu Hause oder einer Schublade im Atelier, überall liegen kleine Objekte herum. Zeichnenswerte Gegenstände: Eingetrocknete Tuben im Malzeug, Unnützes in der Krimskramskiste, längst Vergessenes im Näh- und Werkzeugkasten oder Teile des ausgeweideten alten Kofferradios.

Das mit mehr vielen vielen Zeichnungen und Fotos vollgepackte Buch enthält Tipps zu eher ungewöhnlichen Techniken und Materialien. Viele verschiedene Stifte (die meisten grau oder schwarz) habe ich hier kennengelernt. Unauffällig eingestreut ein Tipp für Papierqualität: Zeichenpapier 170 g/m2, säurefrei, oberflächengeleimt und radierfest. Radierfest! Großartig!

Der Autor ist Hochschullehrer und zeigt eigene Fundstücke und Kunstwerke sowie solche von anderen Künstler:innen. So demonstriert er unterschiedliche Interpretationen vom selben Motiv.

Was hat mir nicht so gefallen? Im Ankündigungstext zum Buch finde ich den Hinweis „Mit Schritt-für-Schritt-Anleitungen“. Das stimmt aus meiner Sicht so nicht. Es gibt Beispiele, wo etwas im Entstehen gezeigt ist, ja. Schritt-für-Schritt-ANLEITUNGEN sind in meiner Welt etwas anderes. Sie beginnen mit einem Strich, zeigen dann die nächsten fünf Striche, fügen so.. und so… und so… noch Schatten und vielleicht etwas Farbe hinzu. Und zwar mit dem Schwung und diesem Material. So etwas ist nicht zu finden.

Was es gibt, sind viele Anregungen für erfahrene Zeichnende. Für absolute Neulinge habe ich da anleitungsmäßig nichts gefunden.

Fazit: Augenöffner. Ideengeber. Empfohlen für Leute mit einiger praktischer Erfahrung.

Themen

  • Kleines wie Großes
  • Eigenem Stil folgen
  • Glänzend
  • Reibetechnik
  • Abklatschen als Technik
  • Projekt Walderde
  • Krümel und Laub
  • uvm.

Albrecht Rissler: „Zeichnen was da so rumliegt. Großartige Kleinigkeiten finden und zeichnen – in der Natur und zuhause“. dpunkt 2021. 26,90 EUR. ISBN 978-3-86490-721-0.

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Freiburger Informatica Feminale 2022:
IT & Nachhaltigkeit

Kursprogramm online: Informatik & mehr

Wie jedes Jahr gibt es auch in diesem Sommer wieder vielfältige Themen:

Freiburg steuert dann noch Hexen, Folter, Scheiterhaufen sowie Bogenschießen bei.  Und auch das ist nur ein Ausschnitt aus dem Gesamtprogramm.
Poster

Wann? 2. bis 6. Aug. 2022
Wo? Technische Fakultät der Uni Freiburg
Anmeldeschluss: 21. Jun. 2022

Wer kann teilnehmen?

Für die 22. Sommerhochschule informatica feminale BW (#ifbw22) sind Studentinnen und interessierte Frauen herzlich dazu aufgerufen, sich für Seminare und Workshops zu Fachthemen rund um die Informatik und Social Skills anzumelden.

MicrocontrollerFür Studentinnen kostet ein Halbwochenkurs 40,- EUR (inkl. Rahmenprogramm und Verpflegung in der Veranstaltungscafeteria).

*Bericht vom letztjährigen Kurs: Herz & Hirn für’s Haustier

Mehr Infos:
https://scientifica.de/bildungsangebote/informatica-feminale-bw/informatica-feminale-bw-2022

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Frauen lernen: Call meccanica 2023

Call for Lectures der #mfbw23

Die Frühjahrshochschule meccanica feminale für Studentinnen und Fachfrauen der Ingenieurwissenschaften (besonders Maschinenbau, Elektrotechnik, Medizintechnik und Wirtschaftsingenieurwesen) findet im nächsten Jahr wieder statt.

Das Schwerpunktthema der meccanica feminale 2023 ist Medizintechnik – Chancen und Risiken.

Wann? 21. bis 25. Feb. 2023

Call for Lectures-Beitragsschluss: 10. Jul. 2022 / Entscheidung durch das Programmkomitee: Ende Juli

Wo? Hochschule Furtwangen, Campus Schwenningen

Screenshot

Dozentinnen und berufstätige Ingenieurinnen sind herzlich aufgerufen, Angebote für Seminare, Workshops und Vorträge abzugeben. Ebenso gesucht sind Vorträge für den Career Day am Donnerstag (Vortragsdauer: 45 Min).

Themenwünsche

Kurseinreichungen sind zum Schwerpunktthema gewünscht, darüber hinaus auch zu diesen Themen:

  • KI
  • Industrie 4.0
  • Autonomes Fahren
  • Extended Reality (XR)
  • Digitalisierung
  • Grundlagenvorlesungen für Ingenieurinnen, z. B. CAD, MATLAB, Werkstoffkunde
  • Mobile Applikationen
  • Elektro-Mobilität
  • Bionik
  • Biomedizin
  • Signalverarbeitung
  • Informations- und Kommunikationstechnik
  • Luft- und Raumfahrttechnik
  • Energiemanagement
  • Mechatronik
  • Umwelttechnik
  • Arbeitsmethoden wie Konstruktionsmethodik, Requirements Engineering, Wissensmanagement, Simulation und Modellierung, Mess- und Systemtechnik, Steuerungsverfahren, …
  • Social Skills wie Wissenschaftliches Schreiben, Technisches Englisch, …

Weitere interessante Themenvorschläge werden selbstverständlich auch gern genommen.

Mehr Infos

Call: https://scientifica.de/index.php?id=meccanica-feminale-call-for-lectures

www.meccanica-feminale.de

Netzwerk Frauen.Innovation.Technik

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Informatik für Frauen 2022: Schwerpunkt „IT und Nachhaltigkeit“

Kursprogramm #ifbw22 ist online

Die informatica feminale Baden-Württemberg ist die Sommerhochschule für Studentinnen und interessierte Frauen aus dem Bereich Informatik und verwandten Fachrichtungen.

Wann? 2. bis 6. Aug. 2022

Anmeldeschluss: Di 21. Jun. 2022

Wo? Technische Fakultät der Uni Freiburg

Kursübersicht und Anmeldung: www.informatica-feminale-bw.de.

Foto der UrkundeZahlreiche Kurse, Workshops und Vorträge sind im Angebot.

Einen Kurs möchte ich besonders hervorheben, denn er hat im letzten Jahr die Auszeichnung für exzellente Lehre bekommen: „Haustier-Roboter bauen„. Diesen Kurs könnt Ihr auch in diesem Sommer besuchen. (Die Kriterien für die Auszeichnung habe ich mir als Vorlage für gute Evaluationsfragen aufgehoben.)

Weitere Kurse:

  • Data Science
  • Python
  • Webentwicklung
  • Spieleentwicklung
  • Datenschutz
  • IT-Security
  • agiles Produkt-/Projektmanagement
  • Design Thinking
  • …und noch mehr…

Für viele Kurse können Studentinnen Credit Points nach ECTS erhalten, Berufstätige können Bildungszeit beantragen.

Die Keynote mit dem Titel „Dark Data – Der unbekannte Faktor“ kommt von Frau Anne Andrees von der Mercedes-Benz Tech Innovation. Dazu kommt ein Rahmenprogramm mit Stadtführung und Bogenschießen und vielen Möglichkeiten zu Netzwerken. Es wird auch wieder einen Career Day geben, mit Vorträgen, Workshops und Einzelcoachings sowie einer Doktorandinnen-Session, für die gerne noch Vorträge eingereicht werden können (per Mail an informatica(bei)hs-furtwangen.de).

Teilnahmegebühr für Studentinnen 40,- EUR, für Berufstätige 240,- EUR pro Halbwochenkurs. Weitere Gebühren und Ermäßigungen findet man auf der Website.

Mehr Infos

Kursübersicht und Anmeldung
www.informatica-feminale-bw.de

Netzwerk Frauen.Innovation.Technik

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Methoden und Techniktipps

Kurzbericht: TrainerKongress im Mai

ScreenshotDer Kongress war wieder voller Impulse und Inspirationen, Austausch und auch Spaß (Außerirdische zeichnen!) – was will man mehr?

Diesmal hat mich besonders die Sammlung von Tipps beeindruckt, die in Kleingruppen zum Einstieg entstanden sind. Thema: Online-Workshops (Trainings, Seminare, …). In 6 Minuten kurz gegenseitig vorstellen, Tipps finden, 2 bis 3 davon ins Plenum bringen (d. h. auf eine gemeinsame Ergebnisseite in Padlet). Und zwar in REIMFORM! Was für ein Opener, wo ich doch noch im Jetlag war vom Urlaub, wo ich ausgeschlafen habe ;-)

Lief alles gut, ein paar Tipps zum Thema Screencasting habe ich mir rasch notiert.

Handgeschriebene Zettel mit Modell und Antworten auf ÜbungsfrageUnd last but not least die erste Session mit „Munterrichtsmethoden“: Wie immer waren ein paar neue Ideen dabei. Einige von der Art kenne ich durch verschiedene Rezensionen in der Zeitung (und der Workshop war nochmal besser, weil live und interaktiv):

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Bilderbücher auf Ukrainisch als PDF

Kostenlos: Vorlesen & verteilen

Blau-gelbes KreideherzAb sofort gibt es diese 4 Bilderbücher auf Ukrainisch als Download:

  • Kleiner Dachs & großer Dachs – Der riesengroße Streit von Annette Herzog und Olga Strobel, Penguin JUNIOR
  • Minus Drei wünscht sich ein Haustier von Ute Krause, cbj Verlag
  • Platz da, ihr Hirsche! von Stephanie Schneider und Susan Batori, Penguin JUNIOR
  • Der kleine Drache Kokosnuss – Mein Bildwörterbuch von Ingo Siegner, cbj Verlag

Zu finden sind sie unter:
www.penguinrandomhouse.de/Bilderbuch-Kino-Unsere-liebsten-Charakter-ganz-gross/aid89615.rhd#Bilderbuchkinos-auf-Ukrainisch

Weitersagen!

Wie kommen die Geschichten nun zu den jungen Geflüchteten aus der Ukraine? Hier ist Mithilfe gefragt! Weitersagen! Machen wir gemeinsam das Angebot so bekannt wie möglich, damit möglichst viele Vorlesende, engagierte Helfer:innen und auch Buchhandlungen erreicht werden können.

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Gemeinsam für Kids

Bei der Verlagsgruppe rannte der im Börsenblatt erschienene Artikel „Ukrainische Kinder brauchen Bücher, Bücher, Bücher!“ sozusagen geöffnete Türen ein. Die Planung, Bilderbücher ins Ukrainische übersetzen zu lassen, war schon im vollen Gange. Und so ist das Angebot jetzt da.

Helferinnen

Übersetzt haben die Bücher Olga Strobel, Lesya Skintey und Olha Rachynska. Olga Strobel dazu:

„Über Nacht wurden ukrainische Kinder der Möglichkeit beraubt, beschützt und unbeschwert in ihrem Heimatland aufzuwachsen. […] Ihnen zu helfen […] hat für mich, gebürtige Ukrainerin, in diesen schweren Zeiten die oberste Priorität.

Liebevolle, lustige Geschichten, vorgelesen in ihrer Heimatsprache, spenden den geflüchteten Kindern ein Stück weit Geborgenheit, geben Halt und lenken sie von den düsteren Gedanken ab. […] Und wenn wir damit die traurigen Kinderaugen zum Leuchten bringen – selbst für die kurze Vorlesezeit – wäre das schon ein kleiner Sieg des Lichts über die Dunkelheit.“

Auch Verlagsleiterin Susanne Krebs war sofort begeistert:

„Wir möchten möglichst schnell etwas tun, um den vielen ukrainischen Kindern bei uns das Ankommen zu erleichtern, zumindest so, wie wir es halt können: mit Geschichten.

Bilderbücher zum Download bieten sich da besonders an und können vielleicht mit Unterstützung von Helfenden für tröstliche Vorlesesituationen genutzt werden und Sprachlosigkeiten aufbrechen. Wir haben Titel gewählt, die auch ein bisschen ins Grundschulalter hinein wirken können, wie z. B. das Bildwörterbuch von Ingo Siegners Kleinem Drachen Kokosnuss, mit dem elementare Begriffe zweisprachig erschlossen werden können. Auch „Minus Drei wünscht sich ein Haustier“ von Ute Krause kann etwas ältere Kinder mit ansprechen. „Platz da, ihr Hirsche!“ von Stephanie Schneider und Susan Batori hat eine schöne, Gemeinsamkeit stärkende Botschaft, und „Kleiner Dachs und großer Dachs“ von Annette Herzog und Olga Strobel ist sogar gleich begeistert von der Illustratorin selbst übersetzt worden […].“

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Schöne und Unbekannte

Pflanzen

ScreenshotMai! Mein Vorfreudemonat auf Sommer und Urlaub. Die Zeit, wo die Bäume zeigen, dass sie noch leben. Da ich jetzt endlich mal ins Grüne fahre, wieso nicht auch mal an anderes Grünzeug denken und ihnen einen kleinen feinen Artikel widmen? Bittesehr.

Wo waren wir? Ach ja: „Die Zeit, wo die Bäume zeigen, dass sie noch leben.“ Und das nicht nur hier bei uns, sondern auch in Übersee. Genaugenommen Australien.
Red Tingles

Bäume: „Einen schöneren Baum findet man nicht.“, Bill Bryson in seinem Australienbuch. Den Baum musste ich mir natürlich mal ansehen. Und… naja… für einen Eukalyptus ist er echt ganz hübsch. Und ENORM GROSS :-)

Landschaft

Diese Bäume stehen natürlich irgendwo in einer Landschaft. Apropos Landschaft…
In Australien gibt es eine einzigartige Gebirgskette, erst in den 1980ern entdeckt. Wie cool ist das denn?

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Bungle Bungles

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Mechanik und Physik des Windes und der Kraft: Strandbiester

Selbstlaufende Konstruktionen

Besonders schön ist Physik, wenn sie spielerisch aussieht. Oder künstlerisch aufgegriffen wird. Und wenn dann noch solides Handwerk dazu kommt, in dem die Mechanik in ihrer schönsten Form ineinandergreift, dann fange ich an zu träumen.

Wer träumt mit?

Sceenshot

Die Strandbiester aus den Niederlanden haben viele Beine, können fliegen und sind einfach ein Hingucker. Die Nordsee sieht sowas sicher auch nicht alle Tage!

Screenshot

Nicht nur die Fotos sind beeindruckend, im Bewegtbild erschließt sich erst der ganze Spaß (inklusive deutlicher Tonspur der Meeresbrise):
www.strandbeest.com/evolution/volantum

Mehr Infos

Zur Evolution und Genese sowie zu den Verwandtschaftsverhältnissen der Biester gibt es hier noch mehr zu erfahren:
www.strandbeest.com

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