Die Zeitung geht weiter

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Call for Papers
Nur noch 49 Wochen bis zur nächsten Informatica Feminale – bleiben wir in Kontakt?
Wie auch schon letztes Jahr bleibt die Online-Version der Informatica Feminale Zeitung während des ganzen Jahres unter https://infotechnica.uscreen.net
zugänglich. Durch die hervorragende Arbeit des Technik-Teams wird es dieses Jahr auch möglich sein, neue Artikel zu publizieren.
Die Mitglieder der Redaktion verfügen über die nötigen Passwörter, um Artikel auf den Webserver zu laden und in der Datenbank zu erfassen.
Aber auch Frauen, die nicht in der Redaktion waren, können ihre Texte in die Zeitung bringen. Schickt sie einfach an redaktion@horus.at, eine Redakteurin wird den Artikel dann raufladen und freischalten.
Schreib einen Bericht über Deinen Lieblingskurs auf der Informatica Feminale!
Was war das Thema, wie war die Vortragende, welche Programme wurden verwendet, kann man die aus dem Internet runterladen, wo gibt’s zum Thema noch Infos im Internet, für wen würdest Du den Kurs empfehlen?
Diese Artikel werden unter der Überschrift „Kursbuch“ in der Online-Zeitung gesammelt.

Brigitte

von Brigitte

Wer hat an der Uhr gedreht, ist es wirklich schon so spät?

Wer hat an der Uhr gedreht, ist es wirklich schon so spät?


Abschluss der diesjährigen informatica feminale…


… und damit auch der Zeitung für dieses Jahr. Bedankten möchten wir uns bei unseren treuen Leserinnen, Artikelschreiberinnen und natürlich dem Orga-Team. Wir werden Euch vermissen!!!


Die if 2001 ist zwar zu Ende, aber nicht verzagen: Die Online-Zeitung wird auch über’s Jahr verfügbar sein :-)


Das ist ein dauerhaftes Angebot! (siehe auch Brigittes Artikel zu diesem Thema)
die Redaktion

von die Redaktion

Neue Features für die informatica feminale

Neue Features für informatica feminale


Leserinnenbrief von Veronika Oechtering zum Artikel "Feministinnen, wo wart ihr?"



Nicht nur die Frauenpolitik scheint für Teilnehmerinnen des Sommerstudiums eher uninteressant zu sein, sondern auch die Frauen/Gender-Forschung hat weniger als eine Handvoll Teilnehmerinnen interessiert: Leider hat Cecile Crutzen nun endgültig ihre Teilnahme abgesagt. Ich finde dies sehr bedauerlich, weil das Konzept der Informatica Feminale ohne eine feministische Basis undenkbar wäre.


Diese feministische Basis betrifft zum einen die Lehre selbst: Das Sommerstudium ist monoedukativ für Frauen – also immer noch eine Provokation für das Hochschulwesen in Deutschland (der einzige Modellversuchs-Frauenstudiengang in der Informatik befindet sich an der Hochschule Bremen – der örtlichen Fachhochschule)! Obwohl unzählige wissenschaftliche Studien und praktische Erfahrungen aus vielen Ländern die pädagogischen Vorteile derartiger Lehr- und Lernsituationen für bestimmte Fächer, für bestimmte fachliche oder persönliche Ausbildungssituationen sowie für viele Frauen herausgearbeitet haben und zahlreiche Varianten des längeren oder kurzzeitigen Lernens unter Frauen denkbar sind, scheint sich der Reformwille der Hochschullandschaft mal wieder auf Reformen von Studienabschlüssen (Bachelor/Master usw.) zu konzentrieren, anstatt beispielsweise massive Reformen bei Studieneinstieg und Grundstudium der Informatik oder die flächendeckende Entwicklung von angewandten IT-Aufbaustudiengängen speziell für AbsolventInnen von Studiengängen mit hohen Frauenanteilen zu entwickeln.


Für mich bedeutet Feminismus u.a., parteiisch zu sein für Frauen, dort, wo sie diskriminiert werden. Im Hochschulstudium ist dies noch massiv der Fall. Aber Frauen müssen ihre Veränderungsforderungen auch artikulieren, diskutieren und schließlich einfordern und aushandeln.


Aber die feministische Basis des Sommerstudiums bedeutet für mich noch mehr: Beispielsweise hier im Sommerstudium



  • über Geschlechterverhältnisse in Anwendungskontexten von Informatik zu lernen/lehren,


  • dies bei Entwicklungsprojekten zu analysieren,


  • die Gestaltung/Entwicklung im Hinblick auf die Veränderung der Geschlechterverhältnisse im Interesse von Frauen zu betreiben,


  • sich damit auseinander zu setzen, inwiefern ein entstehendes Informatikprodukt oder eine Vorstufe davon bestimmte Aspekte von Gender festlegt, neu bestimmt, variiert usw. usw. und last but not least


  • theoretische Aspekte dieser Gestaltungswege kennen zu lernen.





Was haltet Ihr von Veranstaltungen für das kommende Sommerstudium, die Frauen und Gender-Thema explizit im Konstruktions-Prozess, also in kleinen Entwicklungsprojekten hier beim Sommerstudium aufgreifen?


Wir könnten spannende Projektthemen entwickeln, die technisch absolut auf der Spitze sind und neueste Tools nutzen, aber im Hinblick auf Geschlechterstereotype prototypisch kritische Anwendungen entwickeln.



Zum Beispiel wie bei Cornelia Brunner Computerspiele für Kinder ausdenken oder (was ich auf der Jobbörse sah) die Serviceleistungen von Autoradios der Zukunft entwerfen – die Radios würden wir bestimmt bekommen – oder (ein Beispiel aus der Ringvorlesung) im Zusammenhang mit Tools der Webstatistik praktische Untersuchungsformen implementieren und auswerten, wie Frauen im Web präsent sind, was sie dort nutzen etc. etc. Euch fällt bestimmt noch viel, viel mehr ein!


Schlagt doch einfach mal Projekte vor. Vielleicht haben einige von Euch auch Lust, ein Thema bis zum nächsten Jahr mit vorzubereiten. Wir könnten im Frühjahr vielleicht ein Vorabtreffen für ein solches Projekt organisieren. Ich könnte dazu auch gezielt nach weiteren Fachdozentinnen „fahnden“, die gemeinsam solch ein Projekt anbieten würden.


Über Reaktionen freut sich



Veronika Oechtering


oechteri@informatik.uni-bremen.de


von Veronika Oechtering

Bunte Optimierung

Bunte Optimierung

Kursbericht zu Introduction to Math Programming IF SOF 02
Zuerst die Entwarnung: Der Titel klingt viel mathematischer, als die Veranstaltung dann ist. Es geht um lineare Optimierung, und zwar nicht in der Theorie, sondern ganz praktisch mit vielen kleinen Beispielen: Koffer packen für die Informatica Feminale, genug Vitamine essen und dabei wenig Geld ausgeben, Produktion von verschiedenen Bier-Sorten, …
Die ersten Beispiele wurden noch auf Papier gelöst, danach wurde das Programm OPL Studio eingesetzt. Eine Testversion, die 184 Tage lang funktioniert, kann man von www.ilog.com/products/oplstudio/
runterladen.
Das Optimierungsproblem wird in einer eigenen Programmiersprache modelliert. Die Daten könnten auch aus einer Datenbank geladen werden, im Kurs haben wir diese Möglichkeit nicht genutzt.
Brigittes Fazit: Der Kurs gibt einen interessanten Einblick in das Thema. Ich würde den Kurs für Fachfremde und Informatik-Anfängerinnen empfehlen, die sich mit dem Thema noch nicht befasst haben. Es sind keine mathematischen Vorkenntnisse notwendig; es wird nur auf Windows gearbeitet.

Brigitte

von Brigitte

Danke

Die Begeisterung Eurerseits für unsere Zeitung hat uns für den ganzen Stress vor den Ringvorlesungen entschädigt.


Ihr wart ein wundervolles Publikum!



die Redaktion

von Die Redaktion

Entwicklungen der informatica feminale

Entwicklungen der informatica feminale


Gespräch mit Veronika Oechtering vom 7. September 2001


Ganz gleich, ob dies deine erste informatica feminale (if) ist, oder ob du zum Teilnehmerinnenstamm gehörst: diese zwei Wochen von, mit und für Frauen verdanken wir alle in erster Linie Veronika Oechtering.


Sie ist die Frau, mit der diese Veranstaltung steht und fällt, und das nun schon zum vierten Mal. Ich fand, das sei Anlass genug zu einem ausgiebigen Gespräch mit ihr.





Frage: Die if hat bislang sicher vielen Frauen Mut gemacht, ihren eigenen und ganz persönlichen Weg in technischen Berufen zu finden, was wir alle irgendwie deinem Engagement verdanken. Wie sicher ist die fortlaufende Existenz der if aus deiner Sicht?





V.O.: Obwohl die informatica feminale in Bremen seit 2001 in den Studiengang Informatik integriert ist, war die finanzielle Realisierung eine Zitterpartie: da der Uni-Etat für dieses Haushaltsjahr noch nicht verabschiedet ist. Unser if -Konzept hat sich bewährt, von Jahr zu Jahr ist ein wachsender Zulauf zu verzeichnen, trotzdem erweist es sich erneut als kompliziert, die notwendige finanzielle und personelle Unterstützung zu bekommen.


Einerseits wird in der Technikplanung der Uni Bremen zwar für die if mitgedacht und es ist ein gewisses landesweites Selbstverständnis für diese Veranstaltung entstanden, andererseits wird dann mein Engagement als selbstverständlich gesehen. Ein wenig hat die if Alibifunktion erlangt: schließlich wird im FB Informatik an der Bremer Uni in Sachen Frauenförderung so richtig was getan.





Frage: Was liesse sich diesbezüglich verbessern?





V.O.: Dass der Anteil an Frauen im Studiengang Informatik mittlerweile auf 40 Frauen im Erstsemester gestiegen ist, sehe ich nicht zuletzt als Verdienst der if. Diese Frauen bringen Geld an die Uni: eines der Kriterien, von denen die Gelderverteilung abhängig gemacht wird, ist die Gleichstellung der Frau. Im Endeffekt machen diese Gelder etwa 1/5 des Lehre-Etats im FB aus. Zumindest ein Teil dieser Mittel könnte meiner Meinung nach der if-und somit den Frauen wieder zur Verfügung gestellt werden. Immerhin haben wir demnächst wahrscheinlich vier Professorinnen im Studiengang.





Frage: Diejenigen unter uns, die an der Podiumsdiskussion vom 6.9. teilgenommen haben, konnten ja schon etwas über die Entstehungsgeschichte der if hören, aber nun noch mal für alle, die es auch gerne wüßten: wann und wie entstand die Grundidee zur if?





V.O.: Die Grundidee zum Sommerstudium für Frauen entstand Anfang der 90er Jahre, als ich als WiMi mit zwei Studentinnen an der Bremer Uni zum Thema finanzieller Förderung zusammentraf. Es gab derzeit vielerorts die Idee, reine Frauenuniversitäten aufzubauen, was finanziell allerdings nicht umsetzbar gewesen wäre. Wir haben bei diesem Treffen lange diskutiert. Irgendwann stand dann die Idee, ein Projekt ¯Sommerstudium für Frauen® zu starten. Bei den GI-Frauentreffen gab es immer zwei Vorträge: fachspezifisch und frauenspezifisch. Diese gute Mischung wollten wir auch. Evaluationen zur Integration von Frauenforschung fanden statt, wir holten uns Anregungen bei Reformprojekten in technischen Fächern-in Paderborn gab es derzeit ein Studienreformprojekt der Bund-Länder-Kommission (BLK) und ich habe mir deren Antragsunterlagen durchgesehen und verglichen. Unser Konzept wurde bei der BLK vorgestellt, die es dann tatsächlich nach Bonn weiterleitete, monatelang passierte dann aber erstmal gar nichts. Im November 1993 kam eine Rückfrage aus Bonn und der Hinweis, dass das Land Bremen den BLK-Antrag stellen solle. Herr Kreowski war als Befürworter des if-Konzepts zu diesem Zeitpunkt glücklicherweise Mitglied im akademischen Senat und in deren Gleichstellungskommission vertreten, so wurde das if-Kozept auch der Uni-Leitung offiziell bekannt. Im Juni 1995 wurde der Antrag dann eingereicht, die Verhandlung dann jedoch erstmal wieder sechs Monate verschoben. Ende 1996 erschien das Hochschulsonderprogramms (HSP) III, dessen Gelder seitens der Länder nun schnell ausgeschüttet werden mussten. Im Februar 1997 hieß es dann, wir sollten noch schnell einen aktuellen Antrag stellen, ein bis zwei Seiten würden genügen. Eine Seite erschien uns nun doch zu frech, so schrieben wir auf Seite 1 die Formalitäten und einen Finanzplan auf Seite 2, bezogen uns dann dabei natürlich auf den ursprünglichen Antrag, der 15 Seiten lang gewesen war. Aber es war schon komisch, das Projekt if aufgrund eines zweiseitgen Antrages ermöglicht zu sehen.


Die bewilligten Gelder wurden dann zwar noch einmal wieder auf ein Drittel gekürzt, aber von Mai 1997 bis Ende April 2000 war das Projekt erstmal bewilligt und finanziert. Bewilligt bedeutet allerdings: nur für eine Stelle und keine Sachmittel. Entstanden sind dann zwei halbe Stellen für Karin Vosseberg und mich mit geringerer Einstufung, die Restsumme wurde für Sachmittel verwendet. Und die Sache kam ins Rollen, fü September 1998 wurde die erste if angegangen. Aufgrund der hohen Anzahl von Interessentinnen mußten dann Mittel nachgefordert werden, die Projektdauer wurde auf Ende 2000 ausgedehnt.





Frage: Wie sieht deine persönliche Perspektive aus?





V.O.: Meine Promotion steht an und hat natürlich erstmal Priorität. Thematisch wird es um die Technikgeschichte der 40er und 50er Jahre gehen, natürlich im Bezug auf Frauenberufsbilder. Ansonsten: meine Stelle wird derzeit durch ein neues HWP Projekt von Bund und Ländern finanziert, das die Fachbereiche E-Technik, Produktionstechnik und Informatik zusammenfaßt und eine Reform des Studieneinstiegs für Frauen sowie die Einführung monoedukativer Lehranteile ins reguläre Studium beinhalten soll. Der Transfer der if nach Baden-Württemberg wird ebenfalls hierdurch gefördert, sowie das Monitoring einzelner Lehrveranstaltungen des Bremer Sommerstudiums in Form einer Begleitung in den Kursen. Dies konnte bislang leider noch nicht realisiert werden. Mir schwebt dabei eine reine Begleitung vor, die zum Beispiel den Kontakt zwischen Kursleiterin und Teilnehmerinnen strukturiert, eine Art Supervision. Als Ergebnis sollte das alles im Kern dazu führen, die Erfahrungen des Sommerstudiums ins reguläre Studium zu übertragen.





Frage: Bleibt die if dein Projekt, bleibt sie hier in Bremen? Wie siehst du die Zukunft der if?





V.O.: Obwohl die if ja schon von Anfang an keine regionale Veranstaltung ist, haben wir immerhin Studentinnen aus über 100 verschiedenen Universitäten und Fachhochschulen, nicht nur aus Deutschland, hier zu Gast, doch der Bund hält sich bedauerlicherweise noch immer raus. Es gibt keinerlei Projektunterstützung und keine Diskussionsbereitschaft. Es ist schon so: wenn ich die if nicht weiterhin organisiere, dann wird sie vermutlich nicht mehr stattfinden.





Frage: Was brauchst du, um hier bei der Stange zu bleiben? Welche Art von Unterstützung fehlt dir?





V.O.: Seitens des Studiengangs und der Uni-Leitung sollte die Unterstützung und Förderung der if klar nach außen sichtbar gemacht werden. Spezifische Pressearbeit für die if ist wirklich dringend erforderlich. Aber unser Team ist mit meiner Stelle, sechs Studentinnen und ¼ Sekretärin absolut unterbesetzt.


Am Konzept liegt es nicht, wir haben Anfragen aus Österreich, Schweden, den Niederlanden sowie Sachsen und NRW hier in Deutschland. Ich kann mir auch gut vorstellen, dass die if sich in andere Fächer transportieren läßt. Gewiß mit geringfügigen konzeptionellen Änderungen wird das einhergehen. Ich finde es nur besonders wichtig, dass die Auswahl des Lernangebots, die Freiheit der Dozentinnen, eben anzubieten, was sie wollen, unbedingt erhalten bleiben sollte. Leider finde ich nicht die Zeit, ein Handbuch zum Konzept zu schreiben. Setzt das doch mal in die Zeitung: wer hat Lust, ein solches Handbuch zu schreiben, das die Übertragung der if an andere Orte ermöglicht. Ich stelle mein Wissen dazu natürlich zur Verfügung. Es könnte Kriterienlisten enthalten, Modellbriefe…. vielleicht findet sich ja jemand.





Frage: Wie können wir als Teilnehmerinnen dir den Rücken stärken?





V.O.: Wenn jede Teilnehmerin den Evaluationsbogen aus der Tagungsmappe sorgfältig ausfüllt und dabei zum Ausdruck bringt, dass sie die if so erhalten möchte wie sie derzeit ist, wäre das für mich eine gute Argumentationshilfe. Aber natürlich ist auch konstruktive Kritik immer erwünscht.



Maren

von Maren

Programmieren – leicht gemacht

Programmieren – leicht gemacht

http://www.loubna.de/prog/index.html
Die Idee enstand auf der ersten informatica feminale in einem Java-Anfängerinnenkurs, die Umsetzung begann auf einer Konferenz der Informatikfachschaften (KIF Nov. 99 in Bremen), und daraus entstanden ist eine Website mit Bücher- und Websitetipps rund um das Thema „Programmiersprachen lernen“ für Anfänger/innen!
Die Site wächst natürlich immer noch und ich hoffe, dass ihr davon profitieren könnt und weitere Tipps miteinbringt!
Ein weiterer Tipp wird auf alle Fälle das Buch „EasyPerl leicht, klar, sofort“ von Brigitte Jellinek und Jutta Hämmerle-Uhl (erscheint demnächst im Markt+Technik Verlag; URL: http://perlwelt.horus.at).
Loubna

von Loubna

Pipilotti Rist

Pipilotti Rist


Künstlerinportrait



Pipilotti Rist, geboren 1962 in St. Gallen, lebt in Basel, Zürich und Leipzig. Nach dem Studium der Gebrauchs-, Illustrations- und Fotographik an der Wiener Hochschule für angewandte Kunst jobbte sie als Computergraphikerin in der Pharmabranche und besuchte die Videoklasse an der Schule für Gestaltung in Basel. Nebenbei machte Rist – getreu ihren Vorbildern John Lennon und Yoko Ono – Musik.



Die verschiedenen Elemente ihrer Ausbildung kanalisierte sie nach und nach zu dem, was sie heute als „Pop-Artistin“ auszeich-net.


„Video ist wie eine kompakte Handtasche, da ist von Literatur über Malerei bis zur Musik alles drin“, so versuchte Pippilotti Rist 1992 im Gespräch mit Anne Reich, ihre Vorliebe für das flimmernde Medium zu umschreiben.


In ihrer Arbeit, sagt Pippilotti Rist, gehe es ihr fast immer um die Suche nach dem verlorenen Körper.


So gewährt die Künstlerin mit ihrer Installation „Eindrücke verd-auen“ Einblicke ins Innere ihrer Handtasche und ins Innenleben des Körpers.


Jedoch gilt ihr Interesse hierbei weder den anatomischen Gegeben-heiten, noch geht es Rist um die Benutzung neuester Technik. Vielmehr ist sie dem Unsichtbaren des Körpers auf der Spur, bewegt sich zwischen den Polen Innen- und Außenansicht.


Sie will ein ganz normales Fernsehpublikum ansprechen, wel-ches mit traditionellen Kunstfor-men wenig anzufangen weiß, sieht sie sich doch selbst als Kind der Fernsehgeneration, kennt die Probleme bei der Unterscheidung zwischen Realität und Virtualität und weiß eben diese Kenntnis in ihrer Arbeit perfekt einzusetzen.


Einerseits zieht Rist alle Register des technischen Know-Hows, verformt wochenlang das Rohmaterial zu halsbrecherischen Einstellungen, andererseits bringt sie den Computer bewusst bis an den Rand seiner Leistungsfähig-keit, so dass er letzten Endes selbst „Bilder aus dem Unbewussten“ spuckt.


Die dabei entstehenden Bilder haben oft scheinbar rein gar nichts mehr mit dem Rohmaterial gemein, sind extrem verzerrt, verwackelt – „Pipilottis Fehler“, ein 1992 er-schienener Videoband, thematisiert genau diese Unzulänglichkeit der Maschine und korreliert sie mit den eigenen Fehlern.


In ihrem wohl bekanntesten Werk, „Pickelporno“ trifft Frau Mann, in eindeutiger Absicht.


Beide bewegen sich auf einander zu, Hülle um Hülle fällt und nun stellt Rist jede Berührung, jeden Kuss farblich dar – ein visuelles Meer von Sinneseindrücken breitet sich vor dem Betrachter aus.


Rist beschreibt die taktile Qualität des weiblichen Körpers, gleitet mit der Kamera über die Konturen, dringt in jede Pore ein und „verwandelt sie in einen Lustkrater“.


Pipilotti Rist setzt hiermit dem ansonsten eher männlich besetzten „Blick der Kamera“, dem techni-sche Übergriffe und Distanziertheit gegenüber dem Objekt zugeschrie-ben werden, eine universelle Seh-weise gegenüber – ihre eigene.


Es gelingt Rist anscheinend das Innere, das verborgene, die Bedeu-tung jenseits des Sichtbaren zum Ausdruck zu bringen – leibhaftig.



Tine


(redigiert von Maren)




Quelle: „Nicht nur Körper – Künstlerinnen im Gespräch“


Bibliographie (Auswahl):



  • Reich, Anne: „Der Reiz des Unsauberen“. Pipilotti Rist im Gespräch. In: Kunst-Bulletin, Nr. 12, 1992


  • Kempker, Brigitte: „Blut ist der Schuh“. In: Basler Magazin, Nr. 16, 24.April, 1993


  • Jud, Esther: „Viel Glück und Wasser“. Ein Porträt von Pipi-lotti Rist. In Wochenzeitung, Nr. 46, 18. November 1994


  • Pipilotti Rist im Gespräch mit Anne Reich, Kunst-Bulletin Nr. 12, 1992


  • „Eindrücke verdauen“, 1992, Video Objekt, Galerie Stampa, Basel


  • „Pickelporno“ 1992



von Tine

Die Sage von der Gluckhenne

Die Sage von der Gluckhenne


Gründungsgeschichte von Bremen



Es waren einmal ein paar hei-matlose Fischerfamilien. Auf der Flucht vor mächtigen Nachbarn, die ihnen ihre Freiheit nehmen wollten, fuhren sie mit ihren Booten auf der Weser. Es war bewölkt und regnerisch, und so suchten sie nach einem guten, trockenen Platz am Ufer, wo sie sich niederlassen könnten, denn die Weser war fischreich und würde ihnen ein gutes Leben bieten. Gegen Abend drang plötzlich ein Strahl der untergehenden Sonne durch die Wolken und fiel auf eine Glucke mit ihren Küken, die sich im Heidekraut auf einer Düne einen Schlafplatz suchten. Die Menschen sahen in den Tieren ein Symbol ihrer eigenen Situation, nahmen dies als göttliches Zeichen und beschlossen, sich an dieser Stelle anzusiedeln. Die Düne sollte fortan ein „Hort der Freiheit“ sein.


So wurde in grauer Vorzeit der Grundstein für die Stadt Bremen gelegt. (frei nach Friedrich Wagenfeld)


Am Bremer Rathaus finden sich auch eine steinerne Henne und ihre Küken, vermutlich gelten sie aber mehr als Zeichen für Fruchtbarkeit und Mütterlichkeit denn als Hinweis auf diese sagenhafte Gründungsgeschichte Bremens.



Rike


von Rike

Impressionen von den allabendlichen Kneipentreffs

Impressionen von den allabendlichen Kneipentreffs


Feldforschung



Dienstag: Treffpunkt Schlachthof – der erste Kneipentreff – wird wohl jemand dem schlechten Wetter trotzen und den Weg dorthin finden?


Welch Überraschung, als frau nach einigem Suchen die Kneipe betritt und sogleich auf einen großen Tisch mit Gleichgesinnten trifft. Jetzt hätte frau nur noch wissen müssen, dass sie hier ja ganz gut essen kann… da wäre vielleicht das eilige, nicht gerade liebevoll belegte Brot gar nicht nötig gewesen. In angenehmer Atmosphäre kann frau hier andere Teilnehmerinnen kennenlernen und den Abend bei einem Bierchen nett ausklingen lassen.


Mittwoch: Treffpunkt Lagerhaus – für viele Frauen gar nicht weit von ihrer Bleibe in Bremen entfernt – wie praktisch.


Hier geht es ein wenig anders zu als am Abend zuvor. Die Getränke müssen von der Theke selbst geholt werden, was aber auch nicht weiter tragisch ist. Nur der reservierte Tisch scheint irgendwie nicht ganz auszureichen. Trotzdem verbringt frau hier einen gemütlichen Abend.


Donnerstag: Treffpunkt Übersee – gleich am Hauptbahnhof und sehr leicht zu finden.


Wieder trifft frau auf einen recht großen Tisch voller Teilnehmerinnen der informatica und freut sich auf nette Gespräche und vielleicht auch neue Bekanntschaften.


Nur der Kellner… der hatte das Ganze dann doch nicht so recht im Griff und schien die meiste Zeit eher überfordert zu sein.


Freitag: Treffpunkt Enchilada – nein, doch Schüttinger – oder vielleicht doch nicht? – Nichts genaues weiß frau nicht…


Wenn frau aber in der Ringvorlesung war, bekam sie mit, dass das Enchilada kurzfristig abgesagt wurde (kleine Umfrage am Rande: wie viele sind denn am Freitag vergeblich im Enchilada aufgelaufen??) und als Alternative das Schüttinger im Angebot stand.


Macht nichts, kennt frau ja sowieso beides nicht, also geht sie eben ins Schüttinger.


Dort ist es schon etwas schwieriger als die Abende davor, die Frauen der informatica zu finden. Auch das Ambiente ist doch eher „interessant“ als richtig ansprechend. Frau hat das Gefühl, den Altersdurchschnitt gleich um mehrere Jahre zu verringern, und fühlt sich vielleicht nicht ganz so wohl inmitten der laut trällernden Männer und Frauen, die irgendeinem Reisebus entsprungen zu sein scheinen.


Aber es wurde ja schon zu Anfang der informatica darauf hingewiesen, dass die Kneipentreffs auch dazu dienen können, erneut loszuziehen und sich eine andere Lokalität zu suchen. Also schnell noch ein paar andere Teilnehmerinnen auf dem Weg nach draußen eingesammelt und ab in den Regen (eigentlich sinnlos, das noch extra zu erwähnen – wir kennen das Wetter hier ja alle).


Nach einem erfrischenden Fußmarsch findet sich dann auch eine Kneipe, in der es ausreichend Platz für die relativ große Gruppe Frauen hat. Mit einem Blick auf das Schild am Eingang stellt frau dann fest, dass sie nun doch im Enchilada gelandet ist. Hier ist die Stimmung recht gut, die Gespräche sind sehr interessant und vor allem die Cocktails wirklich lecker.




Samstag: Da gab es keinen Kneipentreff, sondern einen sehr netten Empfang im Gästehaus der Universität Bremen.


Sonntag: Eigentlich ist als Treffpunkt der Irish Pub im Ostertorsteinweg angesagt. Als frau dann aber, leider etwas zu spät, dort eintrifft, wird ihr von einer etwas genervten Bedienung mitgeteilt, dass ja schon ein Tisch für die informatica reserviert gewesen wäre, aber niemand gekommen sei und – oh Schande – auch niemand wieder abgesagt hätte. Schwache Leistung… und frau zieht enttäuscht wieder von dannen.


Fazit


Die Kneipentreffs sind jedenfalls ein sehr schöner Ausklang für den Abend und vielleicht hat ja jetzt die Eine oder Andere von Euch noch Lust bekommen, dort mal vorbeizuschauen.
Yvonne


von Yvonne

Nachwuchs – woher nehmen, wenn nicht stehlen?

Nachwuchs – woher nehmen, wenn nicht stehlen?

Zwei Wochen im Sommer 2001

Nachwuchs anzuwerben beginnt sich an den Unis durchzusetzen. An der Duisburger Uni findet dazu jedes Jahr eine zweiwöchige „Sommeruniversität für Frauen in Naturwissenschaft und Technik“ statt. Dieses Schnupperstudium wird vom AkZent durchgeführt, der Uni-Außenstelle des Duisburger Arbeitsamtes.

Ziel der Sommeruniversität ist es, jungen Frauen einen ersten Einblick in üblicherweise männerdominierte Studienfächer zu geben und so Berührungsängste abzubauen.

Im Sommer 2001 kamen Schülerinnen und Abiturientinnen, aber auch Auszubildende und Umschülerinnen erwartete ein umfangreiches Programm: Vorstellung von Uni, Studienfächern und Gremien, Gruppenarbeit, zahlreiche Vorlesungen und Praktika in den Bereichen Informatik, Mathematik, Maschinenbau, Physik, E-Technik, Chemie, Hüttentechnik und Schiffstechnik und ein eintägiges Praktikum in Duisburger Unternehmen.

„Stellen Sie ein Hilfsmittel her, das die Multiplikation von Zahlen erleichtert!“

In kleinen Gruppen sollte diese Aufgabe bearbeitet werden. Dazu wurden zur Verfügung gestellt: Holzstäbe, Draht, Holzkugeln, Bastelpappe, Folie, Kleber, Stifte, Werkzeug.

Nach dem ersten Schock („Was sollen wir denn da machen?“) entstanden in den kleinen Gruppen interessante Ergebnisse. Es gab Lernspiele, Visualisierungen, künstlerische und literarische Exponate.

Der Austausch zwischen den Gruppen („Wir tauschen Kugeln gegen Pappe… Habt Ihr den Leim? Wir brauchen einen Karton…“) war sehr gut. Die Verlosung der Exponate am Ende der Woche war ein zusätzliches Highlight.

Eine Lösung bestand z.B. aus einem Rechenrahmen zur Multiplikation von binären Zahlen.

Die Lehrveranstaltungen

Die Vorlesungen, z.B. „Moderne Verschlüsselungsmethoden“ oder „Chatten“ wurden fast alle positiv bewertet. Viele Teilnehmerinnen waren aber auch überrascht, wie komplex sie teilweise waren.

„Web-Animation mit Flash“ weckte den Spieltrieb. Die Teilnehmerinnen waren auch ohne Vorkenntnisse in der Lage, etwas zu produzieren.

Fazit

Die Mathematik-Vorlesung war sehr abstrakt, was aber eher die Reaktion hervorbrachte: Wow, das ist überhaupt nicht das, was es in der Schule ist! Und genau das sollte doch gezeigt werden: Wie es in der Uni zugeht.

Veranstaltungsmaterial wie Literaturtipps und Links sind zugänglich unterwww.oelinger.de/maria/fachmix/sommeruni/.

Homepage der Sommeruni Duisburg: www.uni-duisburg.de/Akzent/sommeruni/index2001.html

Maria

Mitgehört in der Mensa

Mitgehört in der Mensa


Heutiges Ohren-Opfer: Miriam


„… ich arbeite in diesem Berliner StartUp, in Berlin-Mitte, also ’ner ziemlich piekfeinen Gegend, wo es wirklich häufig vorkommt, dass wir uns im Büro die Nacht um die Ohren schlagen. Wir haben halt ziemlich flexible Arbeitszeiten, vor 10h ist vormittags meist noch keiner da.


Neulich klingelt es dann auf einmal morgens um 4h. Um diese Uhrzeit ist das meist so ’ne Mischung aus Spaß und Arbeit.


Da steht jedenfalls ein Mann vom Wachdienst und fragt, was denn hier los sei. Bei ihm sei ein Signal ausgelöst worden, das anspringt, wenn jemand später als 23h über den Hof geht.


Ja, sag ich, aber das kommt doch wohl so ziemlich jeden Abend bei uns vor, es gibt doch kaum eine Nacht, in der hier keiner ist.


Ja, sagt er, deswegen sei er ja hier, weil es eben jeden Abend diese Meldung gäbe.“
Maren

von Maren

Jobsuche – Bläh!

Jobsuche – Bläh!



Wenn frau feststellt, dass studieren ohne gesicherten finanziellen Hintergrund nicht wirklich Spaß macht, ist es an der Zeit, einen Job zu suchen.


Das Erste und Schwierigste: Was will ich machen, wer bin ich und was kann ich?


Schreib am besten auf: Was macht Dir Spaß? Womit kannst Du Dich beschäftigen, ohne dass Du merkst, wie die Zeit vergeht? Wofür schätzen Dich Deine FreundInnen?


Gibt es noch was, was Du relativ schnell lernen kannst, bevor Du Dich auf die Pirsch nach einem Job machst?


Weitere Probleme sind zeitliche und örtliche Gebundenheit. Da gilt es dann, besonders hartnäckig zu suchen.


Wo? Gelbe Seiten, Aushänge an der Uni, Bekannte, Profs,…


Meiner Erfahrung nach eher aussichtslos: Arbeitsamt und Stellenanzeigen. Online-Jobbörsen sind auch nur bedingt zu empfehlen. Meine Online-Versuche mit den meisten Treffern (genau genommen einem… der aber gut bezahlt) war www.alma-mater.de.


Hast Du eine Auswahl von Firmen oder Institutionen o.ä., kannst Du Deine Bewerbung verfassen. Wichtig dabei ist, auf die Besonderheiten der Ansprechpartner einzugehen. Also nicht nur alles aufzählen, was Du kannst, sondern auch Dinge weglassen, die für diese Stelle nicht weiter interessant sind!


Achtung: Auch der Lebenslauf kann durchaus unterschiedlich aussehen, je nach Firma!


Mit meinen fertigen Bewerbungsunterlagen habe ich mich auf die Socken gemacht und bin persönlich zu den Firmen gegangen, um meine Mappe abzugeben.


So hatte ich in 50% aller Versuche sofort ein Vorstellungsgespräch.


Vorteil: Die Chefs lasen meine Unterlagen nicht durch, bevor ich kam ®
weniger Vorurteile!


Leider gab es aber auch unschöne Erfahrungen: In einer Firma wollten mir drei junge, erfolgreiche Herren im Anzug erklären, dass ich doch lieber „was mit Texten“ machen soll…


Schließlich habe ich meinen Traumjob gefunden. Bei mir lief das über einen Uni-Aushang. Aber das ist eine andere Geschichte… (vgl. zeitung vom 11.09.)



Maria

von Maria

lynn und ada

lynn und ada



Die Mailing List lynn
für Linux-Userinnen hat zur Zeit über 120 Teilnehmerinnen. Dort gibt es keine dummen Fragen, alle sind höflich und es wird weder geprotzt noch geplaudert. Anfängerinnen sind willkommen. Seit einiger Zeit hat sich aus lynn eine weitere Mailing List für Frauen herauskristallisiert: ada.


Dort können sich Programmiererinnen (auch über andere Betriebssysteme) austauschen. Das Ganze wird von Patricia Jung betrieben.


Sie ist Diplom-Chemikerin. Seit ihrer ersten Begegnung mit dem Computer (ihr Vater hat sie einmal zu seiner Arbeit mitgenommen) ist sie vom Computer fasziniert und wollte nach dem Abitur Informatik studieren.


Jemand hat ihr aber erzählt, sie soll dafür unbedingt Pascal können. Mangels Unterstützung und richtiger Informationen hat sie sich damals ein Informatikstudium nicht zugetraut. Während ihres Studienaufenthaltes in England hat sie zum ersten Mal ein Unix-System benutzt, das ihr kompliziert und geheimnisvoll erschien, so dass sie sich sofort sagte: Das lerne ich irgendwann richtig.


Seitdem hat sie sich intensiv mit Unix und Linux beschäftigt, mit dem Ergebnis, dass sie nie als Chemikerin gearbeitet hat, sondern als Systemadministratorin, Programmiererin, technische Dokumentarin. Z. Zt. ist sie stellvertretende Chefredakteurin der Zeitschrift Linux-User (www.linux-user.de). Patricia will Frauen in ihrem Interesse für Informatik unterstützen, denn sie weiß aus Erfahrung, dass viele diese Unterstützung nicht haben.Anmeldung bei lynn:Email an listar@lists.answergirl.de
mit dem Betreff subscribe lynn. Anmeldung bei ada:Email an listar@lists.answergirl.de
mit dem Betreff subscribe ada.


Ihr könnt Euch auch online unter http://lists.answergirl.de
anmelden. Patricia Jung: trish@trish.de



Zina

von Zina

Vom Leben im StartUp

Vom Leben im StartUp


Praxisbericht

Jeden Morgen großes Frühstücksbuffet, Frei-Cola
und Frei-Ü-Eier und außerdem ein Kicker in der Ecke – das
ist das Klischee, das viele von StartUp-Firmen haben. So ist es
natürlich nicht!

Es gibt zwar herrliche
Arbeitszeiten (i.d.R. nicht vor 9:00 h ) und Freiwasser, aber keinen
Kicker. Einen Pool-Billard-Tisch… aber nur klein… und die
Dartscheibe ist schon wieder verschwunden, ehrlich…

Im Ernst: Die Arbeit im StartUp hat große Vorteile,
wie ich finde. Projekte können von A bis Z bearbeitet
werden, der Informationsfluss ist sehr gut (es sei denn, bei
riesigen StartUps) und die Motivation ist hoch.

www.spirito.de

Die Nähe zu
Kollegen und Kunden erleichtert das gegenseitige Verständnis.
Natürlich gibt es auch Nachteile, was die Sicherheit und die
Finanzen angeht. Aber dafür gibt es an jeder Ecke was Neues zu
lernen. Die Strukturen sind noch weich, so dass
Verbesserungsvorschläge auf offene Ohren stoßen.

Resumee: Warum arbeite ich dort?
Weil ich ganzheitlich (schönes Wort :-) arbeiten kann. Und weil
die Atmosphäre toll ist.

Wer nicht gut selbständig
arbeiten kann und viele Anweisungen braucht, sollte sich aber lieber
nach etwas Größerem umsehen.

 Maria

von Maria

Perl, Shell und andere Waffen

Perl, Shell und andere tödliche Waffen


kill -9 StarOffice



Laut Murphys Gesetz wird alles, was schiefgehen kann, genau dann schiefgehen, wenn es den größten Schaden anrichtet. Für die Redaktion der Zeitung bedeutet das: StarOffice hängt sich 10 Minuten vor Redaktionsschluss auf.


Das kann eine erfahrene UNIX-Frau natürlich nicht erschüttern. Mit Strg-Alt-F1 wechselt sie in die Konsole, mit ps ux sieht sie sich eine Liste ihrer Prozesse an, und mit kill <prozess-id>
beendet sie den entsprechen Prozess.

Soweit die Theorie. Die Praxis erwies sich als etwas komplizierter. Mit dem „normalen“ kill ließ sich StarOffice nämlich nicht beeindrucken. Also fährt unsere Redakteurin schärfere Geschütze auf: kill -9 <prozess-id>
.


Doch was antwortet der Computer: „Sorry, Dave…

No no no. Don't use kill -9. [..]mapped command to kill -15. 

Um ein kill -9 abzusetzen, müsste frau einen Techniker holen. So geht’s ja wohl nicht. Unsere tapfere Redakteurin greift nach der Schweizer Taschen-Kettensäge: Perl. Mit perl -e ‚kill -9, <pnr>‘ kann sie endlich den Prozess erlegen.


Nun hat aber StarOffice nicht nur einen Prozess gestartet, sondern eine ganze Schar davon. Mit ps ux
kann man sie alle sehen. Nun greift die Redakteurin zur Pipe.

ps ux

zeigt alle Prozesse.
 

Ps ux | grep Of

zeigt nur noch die StarOffice-Prozesse.
 

ps ux |grep Of |cut -c8-15

schneidet aus der Prozessliste die Spalte 8 bis 15, dort steht die Prozessnummer.
 

ps ux | grep Of | cut\ -c8-15 | perl -n -e \ ‚kill 9, $_‘

mit der Option -n macht Perl eine Schleife über die Zeilen des Inputs und schreibt die jeweils aktuelle Zeile (die die Prozessnummer enthält) in die Variable $_
 

Und weil’s so schön ist und morgen sicher auch wieder gebraucht wird, kommt das ganze in ein shell-Skript namens ‚killoffice‘. Waidmanns Heil!


#!/bin/sh ps uxf | grep Of | cut \ -c8-15 | perl  -n -e 'kill 9, $_;' 


Brigitte


von Brigitte

Medieninformatik in Berlin

Medieninformatik in Berlin


Bericht über einen Studiengang



Ein kleiner Text zu meinem Studiengang – eigentlich eine prima Möglichkeit, meine wirren Gedanken bezüglich meines Studiums ein wenig zu ordnen – ich will es versuchen!


Also, ich studiere seit 4 Semestern an der TFH Berlin Medieninformatik, von Scherz-Zungen an der FH auch "Mädcheninformatik" geschimpft. Um ganz ehrlich zu sein, ich hatte mir, wie viele meiner – insbesondere weiblichen – KommilitonInnen auch, ein etwas medienlastigeres Studium vorgestellt, aber dazu später.


Zunächst kurz zu den Rahmenbedingungen: Das Studium ist in 3 Semester Grundstudium und 5 Semester Hauptstudium eingeteilt. Nach Bestehen aller Klausuren des Grundstudiums hat frau automatisch ihr Vordiplom in der Tasche.


Wie an Fachhochschulen üblich, gibt es einen mehr oder weniger festen Stundenplan, der das Leistungssoll, sprich die Anzahl der zu bestehenden Scheine, um ins nächsthöhere Semester zu gelangen, vorschreibt.


Frau hat jedoch auch die Möglichkeit, kreuz und quer zu belegen, sprich auch Lehrveranstaltungen aus höheren Fächern zu belegen oder sich ein Semester zu teilen. Das Mindestsoll liegt bei einem Schein pro Semester, was natürlich eine erhebliche Studienverzögerung nach sich ziehen würde ;->


Die obligatorischen Prüfungen (meist schriftlich, gegen Ende des Studiums vermehrt auch in Form von Projektabgaben/Präsentationen), können wahlweise am Ende des aktuellen Semesters oder zu Beginn des Folgesemesters abgelegt werden.


Zu Beginn des Hauptstudiums wird das Semester geteilt, in einen Software- und einen Medienzug, sprich frau hat die Möglichkeit, einen Studienschwerpunkt zu wählen.


Dieser Schwerpunkt bezieht sich auf rund 6 Semesterwochenstunden, die restlichen LV`s besucht frau nach wie vor gemeinsam. Im 5. Semester ist laut Lehrplan ein Praktikum zu absolvieren.


Ich kann hier zunächst nur über das Grundstudium berichten, da ich erst nach den Semesterferien mein Vordiplom (hoffentlich) in der Tasche haben werde.


Nun, wie oben schon kurz erwähnt, ist das Studium an der TFH, entgegen meinen anfangs blauäugigen Wünschen und Vorstellungen, sehr informatiklastig.


Im Grundstudium sollen die Grundlagen für die medialen bzw. softwaretechnischen (je nach Studienschwerpunkt) Projekte im Hauptstudium gelegt werden, was für mich bedeutete, dass ich mich durch Fächer wie Rechnerarchitektur, Digitaltechnik, Programmieren und Mathe beißen musste.


Ich sage deshalb "beißen", weil ich mich aus der Ferne, sprich vor dem Studium, auf eben diese Fächer sehr gefreut hatte, von der Idee, "hinter die Oberfläche" des Rechners zu schauen, beseelt war, dann in der konkreten Situation jedoch immer wieder feststellen musste, dass es doch teils sehr trocken zugeht und ich immer seltener die Motivation aufbrachte, die erforderlich gewesen wäre, diese technischen Details "mit Leben" zu füllen – nun, ich arbeite wieder daran ;->.


Parallel finden Lehrveranstaltungen statt, die die mediale Seite abdecken sollen, wie Medientheorie (Vorstellung einiger Theoretiker und ihrer Gedanken, Klärung des Medienbegriffes etc. ), Hypermedia (HTML, Internet-Grundlagen), Mediengestaltung (Farblehre etc.) und Autorensysteme (Flash, Director).


Leider kommt diese Seite meiner Meinung nach etwas zu kurz, was einerseits in meinem Semester daran gelegen haben kann, dass diese Fächer von den meisten nicht wirklich ernst genommen, sondern als "Laber-Fächer" abgetan wurden, andererseits jedoch auch etwas mit dem Arbeitsumfang/Zeitaufwand für die einzelnen Fächer zu tun hatte, wobei hier der Fokus eindeutig auf den Technik-/Informatik-Fächern lag.


Trotzdem denke ich, die TFH bietet im Studiengang Medieninformatik eine breite Auswahl an Fächern (wie diese vermittelt werden, differiert ja bekanntlich von Fall zu Fall und die Auseinandersetzung mit dieser Thematik wäre in diesem Rahmen zu weitreichend), allerdings habe ich immer das Gefühl, von allem "nur ein bisschen" zu lernen, und dieses "bisschen" ist auch im Medien/Gestaltungsbereich eher technischer Natur.


Eben dieses "bisschen" erfordert, trotz der Spezialisierung im Hauptstudium, dass frau sich nebenbei auch selbst Schwerpunkte setzt und diese selbstständig, z.B. durch Jobs, private Projekte, oder Gasthörerschaft in interessensrelevanten Fächern, vertieft.



Tine (etwas redigiert von Maria)

von Tine

Bre(h)ms Tierleben

"Bre(h)m s Tierleben"


Bericht



Die Bremer Stadtmusikanten sind ja nie bis nach Bremen gekommen – sie blieben lieber im Räuberhaus, nachdem sie die eigentlichen Bewohner verjagt hatten. Trotzdem sind sie in Bremen gleich mehrfach zu sehen: "beinahe echt" vor dem Theater am Goetheplatz (die morbide Version gleich daneben) und in Bronze (1951 von Gerhard Marcks gestaltet) zwischen Rathaus und Liebfrauenkirche – oft gesucht und manchmal sogar gefunden.


Esel, Hund, Katze und Hahn sind aber nicht die einzigen Tiergestalten, die in Bremen herumstehen. Ebenfalls in der Innenstadt, in der Sögestraße, tummeln sich seit 1974 lebensgroße Schweine samt Hirt. Die Straße hat ihren Namen von den Schweinen, die im frühen Mittelalter hier entlang getrieben wurden und sich gern von den Abfällen der ansässigen Metzgereien ernährten. Auf dem Ziegenmarkt im Viertel (Vor dem Steintor) werden heute zwar nur noch Blumen, Brot und Käse gehandelt, aber zumindest eine Ziege lässt sich dort immer noch bewundern. An der Hermann-Böse-Straße östlich von der Bürgerweide (die heißt so, weil dort, vor den Toren der Stadt, bis – wann ? – die bürgerlichen Kühe frei grasen durften) erinnert ein überlebensgroßer steinerner Elefant an die kolonialzeitliche Vergangenheit Bremens, und nur ein kleines Stück weiter Richtung "Stern" sitzt seit 1905 Kaiser Friedrich III. auf einem Pferd. Zwei weitere Pferde samt ReiterIn – diesmal als Kunst – rollen über eine Grünfläche an der Emmastraße. Elefant und Pferde könnt Ihr übrigens auch aus der Straßenbahn von und zur Uni sehen. "Etwas" weiter weg, in der Vertriebenensiedlung an der Höxterstraße in Kattenesch, erinnert seit 1962 ein großer Elch an Ostdeutschland. Seit 1787 werden nämlich alle in Trakenen geborenen Pferde mit einem Brandzeichen in Form der siebenzackigen Elchschaufel gekennzeichnet.


Vergängliche Tier-Kunst findet sich in diesem Sommer am Neustädter Werdersee: dort stehen neben anderen mehr oder weniger gelungenen Holzskulpturen auch einige Vögel und ein Krokodil an den Ufern.


Angesichts dieser "tierischen" Tradition ist es wohl keine Überraschung mehr, dass auch das vor einem Jahr eröffnete Universum Science Center nahe der Uni in Gestalt eines Wals entworfen wurde.


Natürlich hat Bremen auch lebendige Tiere zu bieten. Zwar gibt es hier keinen echten Zoo, aber z.B. im Bürgerpark einige Gehege mit Eseln, Vögeln, Rehen, Wildschweinen, einem Pfau und anderem Getier, und beim Jürgenshof nahe dem Weserstadion finden sich Hängebauchschweine, Ziegen und allerlei gefiedertes Viehzeug.


Übrigens: die Bremer Stadtmusikanten sind zwar viel bekannter, aber das eigentliche Wahrzeichen Bremens ist der "Roland" auf dem Marktplatz. Der Legende nach wird jede, die seine spitzen Knie berührt, wieder nach Bremen zurückkehren. Und wenn Ihr ein bisschen Glück habt, so könnt Ihr den Roland sogar in der Straßenbahn treffen!
Die Redaktion

von Rike

Weite Web-Welt

Weite Web-Welt


Von der privaten Homepage zur Materialsammlung von weltweitem Interesse


Dieser Bericht soll allen Mut machen, die sich überlegen, Zeit und Wissen für andere zu investieren. Als ich anfing, meine Homepage aufzubauen, war klar, dass ich keine Das-bin-ich, Das-ist-mein-Hund, Meine-Briefmarkensammlung Seiten machen wollte. Nein, ich wollte die Welt verbessern! Na, ja, zumindest wollte ich irgendwas ins Netz stellen, was mehr Leute interessiert als nur mich und meine Freunde.Nachdem ich auf der if ’99 einen Seminarvortrag über interaktive Kunst erarbeitet hatte, legte ich ihn auf meine Site. Es kamen die Mitschriften aus dem Studium, Püfungsvorbereitungen und -protokolle dazu. Auch Kommilitonen (nein, leider keine Frauen bisher) stellten mir das ein oder andere zur Verfügung. Mittlerweile überlege ich mir bei vielen Texten, ob sie auch für andere interessant wären.Natürlich hatte ich immer gehofft mitzubekommen, ob es jemanden da draußen gibt, der wirklich etwas mit meiner Datensammlung anfangen kann. Trotzdem erwartete ich eigentlich nicht, dass sich die Studenten, die mein Material benutzen, melden würden. Würde ich das tun? Eher nicht.Aber: Nach ein paar Monaten kam das erste Feedback!Von einem Versicherungsvertreter… Dann kamen Studenten, WiMis und Praktiker.Inzwischen habe ich emails nicht nur aus Deutschland, sondern auch aus Österreich, den USA, der Türkei und – ganz frisch – Brasilien bekommen. Einige meiner Inhalte werden offenbar schon in newsgroups gehandelt.Dies gab mir zu denken. Und deswegen werde ich in meiner Diplomarbeit den ganzen Datenwust ordnen und mit professionellen Mitteln (Datenbank, Web Application Server, theoretische Methoden als Konzeptionsgrundlage) realisieren. Vielleicht gelingt es mir sogar, diese Arbeit dann zu vermarkten, um die Kosten für die Website zu decken.




Fazit: Wissen teilen macht Spaß!



Maria

von Maria