Tag der Technik 2011

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Am 17. und 18. Juni findet der diesjährige Tag der Technik statt. Er stellt Schülerinnen und Schülern und anderen jungen Leuten ein breites Spektrum vor. In ganz Deutschland gibt es Veranstaltungen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer können dabei auch aktiv werden.

In Köln beispielsweise gibt es die Nacht der Technik.  Auf fünf Touren lassen sich verschiedenen Unternehmen aus verschiedenen Technikbranchen entdecken.

Mehr Infos, ein Technik-Quiz und eine Karte, auf der sich Veranstaltungen nach Bundesland und Stadt suchen lassen, gibt es auf der Website: www.tag-der-technik.de.

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Statistik verstehen

Buchrezension

Lügen mit Zahlen

CoverSonntagmorgen, ein Statistikprof wird im Radio interviewt. Verschlafen höre ich hin und werde immer wacher. Er erzählt von seinem Buch. Das Schöne dabei ist, dass seinen Ausführungen auch Laien folgen können (und verschlafene Mathematikerinnen). Und das hat der Autor mit Bedacht so eingerichtet. Er hat sich bewusst für eine „populärwissenschaftliche“ Publikation entschieden. Nachdem ich das Buch durchgelesen habe, werde ich mir jetzt die typischen Fallstricke raussuchen, um sie bei Gelegenheit in meine Arbeit, die u. a. aus Gesprächen über unsere selbst erstellten Auswertungen besteht, einfließen zu lassen.

Was steht denn jetzt im Buch? Statistiken, Zahlenreihen, Balken und Torten. Die Darstellung von Daten, deren Auswertung und Interpretation scheinen oft eindeutig. Vieles davon ist bei genauem Hinsehen manipulativ. Oft stecken dahinter handfeste Interessen. Aber auch ohne böse Absicht ist der Umgang mit Zahlen und Datenmengen für Viele komplex, und damit fehlerträchtig. Und dann wird schnell fehlinterpretiert, weil der erste Blick plausibler erscheint als die korrekte Aussage auf Basis der Daten.

Das Buch bietet Erklärungen zu den gängigen Darstellungen von Zahlen. Sämtliche Beispiele kommen aus dem Alltag – also meist aus Presse und Medien. Die Autoren wissen sehr genau, wovon sie schreiben. Prof. Dr. Gerd Bosbach lehrt Statistik, Mathematik und Empirie an der Fachhochschule. Davor war er beim Statistischen Bundesamt. Er hat zu Bevölkerungsentwicklung, Gesundheitsfinanzierung und Statistikmissbrauch Veröffentlichungen geschrieben. Jens Korff ist Historiker und Politologe, Werbe- und Webtexter und aktiv im Umwelt- und Klimaschutz. Er hat einen kleinen Exkurs über die kulturelle, gesellschaftliche und philosophische Perspektive zum Kult um die Zahl beigesteuert. Insgesamt ergibt sich eine lehrreiche und unterhaltsame Lektüre, bei der ich – zugegebenermaßen – auch noch was gelernt habe. Schwierig finde ich seitdem nur, in Presseberichten und bei Medienbeiträgen nicht in erster Linie die vielen Ungenauigkeiten und Fehlinformationen zu sehen…

Bemerkenswert ist noch, dass die Autoren keineswegs völlig von Statistiken abraten. Im Gegenteil. Ohne Statistik könnten wir in der Welt der Massendaten wohl kaum Wissenschaft betreiben, Konsequenzen erkennen oder vernünftige Entscheidungen treffen.

Fazit: Bitte einen Stapel davon besorgen und unters Volk bringen. Bitte!

Themen

  • Wichtige Informationen verschweigen
  • Diagramme und Grafiken
  • Kausalkette: Wie herum?
  • Relativ, nominal und absolut
  • Bezugsgrößen
  • Vorsortierte Stichprobe
  • Prognostizieren
  • Statistische Effekte widersprechen der Intuition
  • Skalen für Fortgeschrittene
  • Exkurs: Gespräche über den Kult der Zahl

Weitere Infos zum Thema auf der Website www.luegen-mit-zahlen.de und bei Quarks & Co. als PDF: www.wdr.de/tv/quarks/global/pdf/Q_Zahlen.pdf.

Gerd Bosbach und Jens Jürgen Korff: „Lügen mit Zahlen: Wie wir mit Statistiken manipuliert werden“. Heyne 2011. 18,99 EUR (D) / 19,60 EUR (A). ISBN 978-3-453-17391-0.

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Innovations- und Entrepreneurpreis der GI

Logo Die GI (Gesellschaft für Informatik e.V.) fördert neben wissenschaftlichen Arbeiten auch praxisorientierte Innovationen und lobt daher für das Jahr 2011 den Innovations- und Entrepreneurpreis aus. Der Preis ist mit 5.000 EURO dotiert und wird auf der GI-Jahrestagung INFORMATIK 2011 im Oktober 2011 in Berlin vergeben.

Einsendeschluss: 31. Jul 2011

Mit dem Innovations- und Entrepreneurpreis der GI sollen informatikbezogene Erfindungen, Innovationen und einschlägige Unternehmensgründungen ausgezeichnet werden. Der Informatikbezug ist weit gefasst und bezieht Hardware, Software sowie Anwendungen und Plattformen gleichermaßen mit ein. Ein zugehöriges Patent kann beantragt oder erteilt sein, dies ist aber nicht Bedingung.

Wichtig ist, dass die Perspektiven für einen Praxiseinsatz klar erkennbar sind. Dies kann insbesondere durch einen Geschäftsplan (Kurzfassung), erste kommerzielle Erfolge oder konkrete Verbesserungen existierender Produkte oder Prozesse demonstriert werden. Für den Preis können sich Erfinder(innen), Forscher- und Entwicklergruppen sowie Unternehmer(innen) selbst bewerben oder von GI-Mitgliedern vorgeschlagen werden. Die Jury bittet um formlose Bewerbungen bzw. Vorschläge per Email an innovationspreis(klammeraffe)gi.de im PDF-Format, Umfang bis zu 10 Seiten.

Weitere Informationen unter: www.innovationspreis.gi.de

GI-Jahrestagung INFORMATIK 2011 in Berlin: „Informatik schafft Communities“, mehr unter www.informatik2011.de

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Jetzt anmelden zur informatica feminale

Es landete in meinem Briefkasten folgende Einladungen. Bitte mal lesen und sich zu Herzen nehmen:

„Liebe Dozentinnen und Interessierte der informatica feminale und meccanica feminale,

wir freuen uns sehr, dass die informatica feminale Baden-Württemberg, die Sommerhochschule für Studentinnen und interessierte Frauen des Fachgebiets Informatik und verwandten Fachrichtungen vom 26.7. – 30.7.2011 an der Hochschule Furtwangen stattfindet.

An 5 Tagen bieten wir über 30 Kurse, Seminare und Workshops an:

  • zur fachlichen Weiterbildung auf hohem Niveau,
  • zur persönlichen Weiterbildung und
  • mit viel Raum für neue Kontakte und zum Netzwerken.

Anmeldungen zu allen Kursen nehmen wir ab sofort über unsere Website www.informatica-feminale-bw.de gerne entgegen.

Es wäre toll, wenn Sie für die „informatica feminale“ in Ihrem Netzwerk Werbung machen.

Wir freuen uns auf eine gemeinsame informatica feminale Baden-Württemberg und danken unseren Hauptsponsoren HP, Siemens und Telekom für die
Unterstützung der Veranstaltung.“

Weitere Infos:
www.informatica-feminale-bw.de
www.scientifica.de
www.netzwerk-fit.de

… und in Bremen:

„Die Universität Bremen veranstaltet in diesem Jahr wieder zwei Sommeruniversitäten für Frauen in der Informatik und in den Ingenieurwissenschaften:

Informatica Feminale 2011
14. Sommeruniversität für Informatikerinnen
vom 05.-16.09.2011 in der Universität Bremen

Ingenieurinnen-Sommeruni 2011
3. bundesweites Sommerstudium für Frauen in den Ingenieurwissenschaften
vom 29.08.-09.09.2011 in der Universität Bremen

Das Angebot der beiden Sommeruniversitäten richtet sich an Studentinnen aller Hochschularten sowie an Weiterbildung interessierte Frauen und umfasst Fachinhalte der Ingenieurwissenschaften und der Informatik vom Studieneinstieg über Grundlagen bis zu Spezialthemen. Workshops zu Beruf und Karriere runden das Programm ab. Das Themenspektrum beinhaltet Lehrveranstaltungen u. a. zu Robotik, Netzwerktechnologien, Mobiles Web, Datenbanken, MATLAB, Java, Unix, Logistik, Biotechnologie, Projektmanagement, Selbstmarketing und Work-Life-Balance.

Der Unterricht findet in kleinen Gruppen durch Dozentinnen aus Wissenschaft und Praxis statt. Teilnehmerinnen können ein- bis mehrtägige Vorlesungen, Workshops oder Seminare besuchen und Leistungsnachweise sowie Credit Points erwerben.

Zusätzlich finden öffentliche Vorträge und Diskussionsrunden zu aktuellen Themen aus den beiden Bereichen Ingenieurwissenschaften und Informatik statt. Ein Rahmenprogramm lädt zum Entspannen und zum Netzwerken unter Teilnehmerinnen und Dozentinnen ein. Der nationale Pakt „Komm, mach MINT“ wird beispielsweise im Rahmen der Sommeruniversitäten den 1. Women MINT Slam veranstalten.
Wir erwarten Teilnehmerinnen von Universitäten und Fachhochschulen aus dem In- und Ausland. Auch Schülerinnen und Fachfrauen sind willkommen.

Das gemeinsame JobForum am 7. September 2011 während der beiden Sommeruniversiäten bietet Firmen langfristige Kontakte zu engagierten Studentinnen und motivierten neuen Mitarbeiterinnen.

Die Anmeldegebühr beträgt einmalig 35 Euro für Studentinnen für einen Aufenthaltszeitraum von zwei Wochen – egal bei welcher der beiden Sommerstudien. Für drei Teilnahmewochen beträgt die Gebühr 50 Euro insgesamt. Für erwerbstätige Frauen beträgt der Teilnahmebeitrag 35 Euro pro Tag. Plätze werden bis zum Beginn der Sommeruniversität vergeben. Während der gesamten Zeit steht eine kostenlose Kinderbetreuung zur Verfügung.

Anmeldungen und Bestellungen von kostenlosen Plakaten sind über die Websites möglich.“

Weitere Infos:
www.informatica-feminale.de
www.ingenieurinnen-sommeruni.de

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Das Arbeiten schützen

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Spielplatz mit Lerneffekt

FotoNachdem unsere Museumsführerin uns schon etwas über historische Arbeitsplätze der Frauen erzählt hatte (Stichwort: Heimarbeit), kamen wir zu einer beeindruckenden Dampfmaschine. Die alten mechanischen Giganten sind immer noch sehr elegant. Und leider sehr gefährlich. Explosionen waren früher gar nicht so selten.

Bei den Webstühlen hab ich gelernt, dass es die ungesunde und abstumpfende Arbeit daran immer noch gibt – auch in Deutschland! Das Kontor gefiel mir da schon besser, Kopfarbeit liegt mir wohl näher. Übrigens trugen auch die Arbeitsschutzvorschriften dazu bei, dass Frauen aus bestimmten Berufszweigen ausgeschlossen wurden. Nicht nur Nachtschicht war früher für Frauen tabu. Auch die „staubige Luft“ im Kontor – so wurde von den Herren angeführt – ist für Frauen ungesund, so dass sie nicht im Büro arbeiten sollten…

Frühe Sicherheitsvorschrift: Das Kopftuch

FotoDas Kopftuch war der Vorläufer der modernen Sicherheitshelme. Enstanden ist die Vorschrift, das Kopftuch während der Arbeit zu tragen, weil die langen Haare immer mal wieder in die Webstühle geraten sind. Im Innenhof lernen wir etwas über die Sicherheit am Bau. Dazu gehören einfache, aber sehr wirksame mechanische Helfer für das Heben schwerer Lasten. Passend zum Bau gibt es einen Gabelstaplersimulator, mit dem frau eine Kiste aus einem Lagerregal in einen LKW verladen kann. Mit je einem Bildschirm vorne und hinten ist der Blick etwas eingeschränkt und die Hebel für die Gabel und Vorwärts- und Rückwärtsgang sind auch ungewohnt. Trotzdem landet die Kiste sicher im LKW.

Weiter hinten geht es mit dem LKW-Fahrsimulator auf die Straße. Gottseidank hab ich nur das Reh erwischt, bei den Autos konnte ich rechtzeitig bremsen. Und mit einem schweren Gespann voller Ladung, die in den Rücken drückt und eine ordentliche Seiteninstabilität mitbringt, hab ich jetzt noch mehr Respekt vor dem Job.

Anfassen erwünscht

Überall gibt es Museumspersonal, das die Ausstellungsstücke und Mitmachstationen erklärt. In der großen Halle gibt es noch mehr zum Begreifen und Ausprobieren, z. B. so eine Art „Geisterbahn“. Darin werden typische Gefahren, die plötzlich aus dem Dunkeln auftauchen, erfahrbar gemacht. Frau macht sich da mal wieder bewusst, was man z. B. alles falsch lagern kann. Farben, große Drahtrollen und dergleichen, die in Bewegung geraten, sind schon eindrucksvoll. Nicht nur dieser Bereich ist auch gut für Kids geeignet. Ab 6 Jahren wird der Besuch von unserer Begleitung empfohlen.

FotoDie alte Druckmaschine der DASA ist nicht nur beeindruckend groß, sondern hat auch einen gehörigen Lärmpegel. Wir müssen uns die Finger in die Ohren stecken. „Im Wettlauf der neuesten Nachrichten“ erfahre ich, dass seit 1984 der Computersatz und das Desktoppublishing in die Druckmediendomäne vordringen.

Innere Werte

FotoEs gibt hier aber nicht nur einen Einblick in die Arbeitgeschichte und die eigenen Fähigkeiten, sondern auch in den eigenen Körper. Sehtest, Blutdruckmessung, Waage mit Angabe des Körperfettanteils, Geräte zur Stärkung der Rückenmuskulatur (so eine Art „Wackelbrett“, auf dem ich auf einem Bein stehen sollte, ohne dass es sich bewegt). Wem die Werte auf dem Ausdruck der Waage gehören, verrate ich hier nicht.

Im Bereich „Jede Menge Spannung“ kann frau in einem Hubschrauber Platz nehmen. Damit möglichst wenig passiert, wird das Stromnetz regelmäßig kontrolliert: Sind die Isolatoren okay? Hat der Blitz eingeschlagen? Stört Vogeldreck? Die Leitungen stehen in Wirklichkeit natürlich unter Hochspannung – nur 5 Meter vom Hubschrauber entfernt.

Zum Wiederkommen

Am Ende hatte ich schon müde Füße und nahm mir nicht mehr die Zeit, um mir anzusehen, was alles „Am Bildschirm“ und am Arbeitsplatz zu beachten ist: Um die Gesundheit des Menschen auf die Dauer zu erhalten, gibt es in der DASA hilfreiche Tipps. Tische und Stühle rücken, Beleuchtung einrichten etc. FotoDirekt neben dem Eingang wird gezeigt, wie der ideale Arbeitsplatz für ein langes, gesundes Arbeitsleben aussieht.

Auch den „Lebensraum Arbeitswelt“, der mit den großen Pflanzen an exotische Gewächshäuser erinnert, muss ich mir beim nächsten Mal unbedingt ansehen.

Viele Grüße an die dib-Mädels, die die Führung organisiert und mitgemacht haben.

Weitere Infos:

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Mai-Messe women & work

WebsiteDiese Veranstaltung kommt von einem Kooperationspartner des Mentoring-hoch3 der Hochschulen im Ruhrgebiet, dem career journal. Die „women & work“, Deutschlands größte Karriere-Messe für Frauen findet am 14. Mai 2011 in Bonn statt. Unternehmen und Berater stehen für ausführliche Gespräche zur Verfügung. Wer genaue Vorstellungen über die berufliche Zukunft hat, kann sich bei den Unternehmen bis zum 9. Mai 2011 kostenfrei zu „Vier-Augen-Gesprächen“ anmelden. Parallel zur Messe finden in fünf Foren Workshops und Vorträge statt. Weitere Infos unter www.womenandwork.de/messe.

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Informationsarchitektur

O’Reilly hat Volker Bombiens Interview mit James Kalbach zur Bedeutung der Informationsarchitektur und des Navigationsdesigns einer Webseite veröffentlicht. Hier eine kurze Zusammenfassung, komplett gibt’s das Interview auf der O’Reilly-Website: Webnavigation – mehr als eine Reihe von Links.

Was ist überhaupt Informationsarchitektur bei Webprojekten?

James Kalbach: Bei der Informationsarchitektur geht es um die Konzeption und Erstellung von Webseiten in der Weise, dass Besucher schnellstmöglich und leicht die Informationen finden können, die sie brauchen. Es gibt viele unterschiedliche Definitionen, aber im Ganzen befasst sich Informationsarchitektur mit der Auffindbarkeit und mit der Usability von Informationen, d. h. es geht nicht um das Programmieren von Webseiten oder die Strukturierung von Datenbanken, sondern um das Planen und den Entwurf einer Webseite, bevor sie gebaut wird.
[…] Selbst bei sogenannten „agilen Entwicklungsmethoden“, wo man die Webseite oder Applikation nach und nach baut, wird jemand benötigt, der sich bei jeder Iteration um die gesamte Struktur und Planung der Seite kümmert.
Letztendlich ist Informationsarchitektur die Koordination von drei wichtigen Elementen: den Business-Zielen, den Zielen der Nutzer und den Inhalten einer Seite. Die wesentliche Frage bei der Informationsarchitektur ist, wie man dem Business Mehrwert bringen kann und gleichzeitig Besucher durch eine logische Organisation der Inhalte zufriedenzustellen vermag.

Wer sollte sich mit Informationsarchitektur beschäftigen?

James Kalbach: Obwohl die Entwicklung einer Webseite sicherlich einen Einfluss auf die Konzeption hat, geht es bei der Informationsarchitektur – wie gesagt – nicht um das Programmieren. Die Ziele des Unternehmens und die Ziele der Nutzer sollten Programmierer aber schon im Auge behalten, ebenso wie Grafikdesigner, Manager und Texter. Insofern müssen alle Beteiligten eines Webprojektes eine gewisse Sensibilität für Informationsarchitektur haben, aber gerade bei größeren Projekten wird ein Informationsarchitekt benötigt, der sich mit der Struktur der Seite beschäftigt. Wenn kein Informationsarchitekt vorhanden ist, müssen sich andere mit Informationsarchitektur beschäftigen, denn jede Seite hat de facto eine Informationsarchitektur, selbst wenn sie nicht durchdacht ist. Die Frage ist, ob sie vernünftig ist und den Zweck des Business erfüllt.

Was hat Webnavigation mit Informationsarchitektur zu tun?

James Kalbach: An sich ist eine Informationsarchitektur unsichtbar: Sie ist eine abstrakte Struktur, oft in sogenannten Sitemaps skizziert, aber auch in Taxonomien und Metadata-Schemata zu finden. Webnavigation stellt einen Teil der Informationsarchitektur einer Webseite dar. Sie ist eine Repräsentationsform der Informationsarchitektur. Die Navigation einer Seite ist das, was der Besucher sieht und benutzt, um an die Informationen ranzukommen, die er braucht. Die Navigation hat eine direkte und kritische Auswirkung auf unseren Gesamteindruck […], wenn wir mit Webseiten interagieren. Egal wie cool der Rest der Website ist, wenn die Navigation nicht stimmt, wirkt die Seite schlecht.

Kannst du uns die Grundzüge des Frameworks für das systematische Herangehen an das Navigationsdesign von Webprojekten erläutern?

James Kalbach: Das Design von Webnavigation setzt ein vielfältiges Spektrum an Wissen und Fähigkeiten voraus. Viele Faktoren beeinflussen ihr Design, ebenso wie viele Beteiligte auf einem Projekt: Der Grafikdesigner bestimmt die Farbgebung und das Layout, der Texter wählt die Beschriftung der einzelnen Navigationspunkte und der Projektleiter bestimmt den Umfang der Seite an sich usw. Deswegen ist das Framework, das ich in meinem Buch [Handbuch der Webnavigation] vorstelle, übergreifend, d. h. […] auf das gesamte Projektteam [bezogen].

Um das Framework verständlich zu machen, habe ich es in vier […] Phasen eingeteilt, obwohl in der Realität die Grenzen zwischen den Phasen nicht so klar sind und man oft vorwärts und rückwärts in den Phasen springen muss. Es sind:

1. Analyse: Warum erstellt man die Webseite? Was soll damit erreicht werden? Der erste Schritt beim Webdesign besteht darin, den Zweck der Seite zu verstehen und in einen umfassenden Kontext zu stellen. […] Dazu muss man auch verstehen, wer die Nutzer der Webseite sind. Welche Informationsbedürfnisse und Ziele haben die Besucher einer Seite?

2. Architektur: Wie ist der Inhalt der Webseite organisiert und strukturiert? Hier kommen die klassischen Elemente der Informationsarchitektur ins Spiel: Sitemaps, Organisations-Schemata usw., aber auch ein Gesamtkonzept der Webseite. […]

3. Layout: Wie wird die Navigation auf den Seiten aufgebaut? […] Das Layout ist entscheidend für die Usability der Navigation.

4. Gestaltung der Oberfläche: Die Darstellung der […] Navigation beeinflusst, wie wir den Inhalt wahrnehmen. Die visuelle Aufbereitung ist nicht bloß eine nette Zugabe, sondern entscheidend für die Benutzbarkeit der Navigation.
[…]

Den Rest könnt Ihr auf der O’Reilly-Website nachlesen: www.oreilly.de/artikel/2008/08/handbuch_webnavigation_special.html

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Selfmarketing für Technikstudentinnen

WebsiteDaimler bietet am 27. und 28. Mai im Rahmen des Daimler Knowledge College einen Workshop an: „Stärken stärken – Selfmarketing für Frauen“. Zielgruppe: Studentinnen technischer Fachgebiete, die wissen möchten, wie sie von anderen wahrgenommen werden und wie sie einen überzeugenden Auftritt formen. Der Workshop findet in Berlin statt.
Anmeldung bis zum 8. Mai 2011 unter http://career.daimler.com/workshops.

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Lego-Löcherstopfen

BambergGuerilla Gardening war früher – jetzt kommt Dispatchwork! Erfunden hat’s ein Künstler, das Nachmachen ist im Gegensatz zu andern Kunstformen aber relativ einfach. Mich juckt’s auch schon in den Fingern… leider hab ich gar kein Lego da, da muss ich doch mal eben los und Steine besorgen… ich bin dann mal kurz wech…

Berlin
Wie geht‘?

Finde Haus, Fels oder Mauer mit Erosionsschäden und stopfe das Loch mit Legosteinen. Ganz einfach. In Berlin gibt’s viele Plätze, aber auch im Sauerland und in Bamberg. Und das ist noch nicht alles. Der Trend geht um die ganze Welt: Österreich, Niederlande, Ecuador, USA, Israel… sieh doch selbst.

Mehr Infos unter www.dispatchwork.info.

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Nomaden der Städte

Das Umzugsbuch

CoverAuf das Buch war ich schon gespannt. Umziehen macht den wenigsten Menschen Spaß, dieses Buch wird als Gegenbeweis angeführt. Soweit würde ich nicht gehen. Nichtsdestotrotz gefällt das Buch auf den ersten Blick: Das Cover ist ungewöhnlich hochwertig und sieht aus wie ein sicher verpackter Gegenstand. Packpaier mit rotem Klebeband mit Glassymbol „Vorsicht zerbrechlich“. Die Themenliste im Buch ist lang und deckt so ziemlich alles ab, was frau oder andere Großstadtnomaden beachten müssen. Leider ist das Buch für einen Umzugshelfer, der ja praktischerweise in die Jackentasche passen sollte, sehr groß und umfangreich. Dazu tragen die vielen Fotos bei, die zwar nett sind, die aber keinen Mehrwert darstellen. Weniger Fotos, dünneres Papier, und das Buch würde wirklich sogar in die Hosentasche der Jeans passen, die frau beim Umziehen üblicherweise trägt. Dafür könnte man aus meiner Sicht auch gern den Abschnitt, warum Frauen 100 und Männer 19 Paar Schuhe brauchen, weglassen – da komm ich nicht mal an die Männerempfehlung ran… Leider ist dafür das ein oder andere spannendere Thema etwas kurz geraten. Z. B. hätte ich mir bei der Überschrift „Anzeigentexte formulieren“ mehr erhofft als ein paar Hinweise zu Inhalten. Formulierungsbeispiele, Empfehlungen für verschiedene Suchwege (Zeitung, Aushang, Web) fehlen.

Es gibt natürlich auch Hilfreiches im Buch: Es werden drängende und gern vergessene Fragen beantwortet. Gut ist z. B. die Übersicht, welche Dinge so entsorgt gehören, Flüssigkeiten, Renovierungsabfälle usw. Oder Antworten auf die wichtigen Fragen: Wie findet man eine seriöse Schlepperbande? Was sind meine Rechte gegenüber altem und neuem Vermieter? Was gehört in die Überlebensbox für die allererste Zeit zwischen Umzugskisten und unaufgebauten Möbeln? Wie öffnet man eine Weinflasche ohne Korkenzieher? Gefallen hat mir auch, dass die Autorin ein Plädoyer für Umzugsprofis hält. Dazu gibt sie Tipps, wie frau (oder man) das finanzieren kann – hanebüchene Tipps, aber auch brauchbare. Nett, wenn auch eher „nice to have“: Es gibt einen Hinweis, wie junge Menschen „Fachkraft für Küchen-, Möbel- und Umzugsservice“ werden können.

Fazit: Zuviel Ballast, gute Themenvielfalt

Themen

  • Umzugsgrund und die richtige neue Umgebung
  • Wohnung finden
  • Neue Wohnung planen und einrichten
  • Ausmisten und abbauen
  • Umzugstag vorbereiten
  • Umzugstag
  • Die erste Nacht
  • Alte Wohnung übergeben
  • In der neuen Wohnung ankommen
  • Was fehlt nach dem Auspacken
  • Auseinander und zusammen ziehen
  • Nachbarn

Judith Borowski: „Das Umzugsbuch. Raus mit Stil – wie Sie ausziehen, umziehen, einziehen und trotzdem nicht die Nerven verlieren“. Callwey 2008. 19,95 EUR (D)/20,60 EUR (A). ISBN 978-3-7667-1771-9.

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Digitaler Alpenurlaub

Das Berghotel Vue des Alpes ist wunderschön gelegen mit Blick auf eine stille Bergwelt. Der Check-In kostet nicht mehr als den Internetzugang. Denn das Hotel gibt es nur digital.

Website

Das Projekt

Mit dem Projekt Vue des Alpes bietet seit Sommer 2001 die Möglichkeit, im exklusiv gerenderten Kurhotel 5 Tage lang ein Zimmer für einen digitalen Aufenthalt zu reservieren, inmitten einer erholsamen, gerechneten Landschaft. Kein Autolärm, keine Horden von Billig-Touristen stören die Einsamkeit der Berge!

Auf der Site gibt es eines der neun anheimelnd ausgestatteten Doppelzimmer (3D-Komfort, alle Zimmer mit exzellenter Aussicht) zu buchen, bei Ankunft den Zimmercode in Empfang nehmen und sich während des Aufenthalts beliebig oft im Hotel Vue des Alpes aufhalten.  … und dies alles völlig kostenlos!

Der Veranstalter hin, dass es sich nicht um ein Kennenlernhotel handelt (es ist kein grafischer Chat).

Die Region, in die das Hotel Vue des Alpes eingebettet ist, ist seit März 2000 auf einem PC Pentium III mit verschiedenen 3D-Programmen entwickelt und aufgebaut worden.

Auf rund 1600 Meter Höhe bietet das 3D-Terrain etwa 20 km2 Landschaft rund um den idyllisch gelegenen Alpsee. Die milden klimatischen Bedingungen (ganzjährlich 24° im Tagesdurchschnitt) und das bereits weit verzweigte Netz von Wander- und Kletterrouten – und es kommen noch mehr – geben sowohl dem Spaziergänger als auch dem ambitionierten Alpinisten ausgedehnte Möglichkeiten zur Erholung.Die bergige Flora und Fauna sind den mittleren bis hohen alpinen Zonen nachgestaltet. Angenehme Wassertemperaturen im 43 Meter tiefen See laden zu Bootspartien und Badevergnügen ein. Die Region ist bis dato nur schwach besiedelt. Die Alphütte zeugt von einer spärlichen landwirtschaftlichen Nutzung.

Mit dem Hotel Vue des Alpes soll dieses einmalige, von der Zivilisation nahezu unberührte Gebiet für den sanften digitalen Tourismus geöffnet werden. Gebaut wurde beispielsweise (neben der Erschliessung durch das Internet) eine Seilbahn, nur wenige Mausklicks vom Hotel entfernt.Ebenso wird die Region durch gemappte Terrains und Updates für weitere Vegetation laufend ergänzt.

… mehr Infos auf der Website: www.vuedesalpes.com

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Neue Werkzeugkiste der Techniken und Methoden

Tools für Projektmanagement, Workshops und Consulting

CoverNormalerweise habe ich beim Durcharbeiten von Sach- oder Fachbüchern immer Haftnotizzettel griffbereit. Damit markiere ich interessante Abschnitte und versehe sie mit einem Stichwort. Hier hatte ich kurz den Impuls, es auch so zu machen. Dann habe ich mich bewusst dagegen entschieden. Da die Inhalte sehr gut strukturiert sind und nach verschiedenen Perspektiven ausgewählt werden können, lass ich hier die Aufmerksamkeit (ab)lenkenden bunten Zettel weg. Das Buch ist von sich aus gut und ein flexibles Werkzeug für viele Fälle des Alltags.

Um Aufgaben und Probleme zielgerichtet, schnell und mit einem optimalen Ergebnis zu lösen, braucht frau Werkzeug. Je nach Aufgaben- und Problemtyp gibt es eine oder mehrere geeignete Techniken oder Methoden, die hier gesammelt dargestellt werden. Das Buch richtet sich an alle, die in Projekten mitarbeiten oder sie managen, an Berater/innen, an Trainer/innen und an Führungskräfte sowie an Studierende. Es bietet eine brauchbare Sammlung an Tools und zeigt, wann welches Tool eingesetzt wird und wie die Anwendung aussieht. Praktisch finde ich die Kontrollfragen im Anhang, die für die verschiedenen Bereiche helfen, einen passenden Rahmen für das anstehende Problem zu setzen.

Wie bei der vorherigen Auflage gefallen mir die verschiedene Übersichten über die Tools besonders gut. So findet frau schnell geeignete Vorschläge. Für ein Papierbuch sind die Nachschlageoptionen phänomenal und machen den Nachteil der zeitaufwändigeren Suche gegenüber dem Internet praktisch nicht mehr spürbar.

Fazit: Gehört ins Bücherregal

Gliederung der Tools nach diesen Bereichen:

  • Situationsanalyse und Problemdefinition
  • Informationssammlung und -bewertung
  • Kreativität
  • Zieldefinition
  • Organisations-, System- und Strategieanalysen
  • Entscheidungstechniken
  • Projektmanagement und -kontrolle
  • Kompetenzen und Teams

Die Vorgängerausgabe hat mir auch schon gefallen. Rezension in der zeitung: Werkzeugkiste der Techniken und Methoden

Nicolai Andler: „Tools für Projektmanagement, Workshops und Consulting. Kompendium der wichtigsten Techniken und Methoden“. 3. Auflage. Publicis 2010. 39,90 EUR. ISBN 978-3-89578-367-8.

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SEACON 2011 – Meister Ihres Handwerks

Es ist soweit! Das Programm für die Softwareengineering-Konferenz in Deutschland (okay, zumindest im Norden) ist da. Und sie wird besser denn je, denn: Die Konferenz wird verlängert, und zwar um einen „Architekturtag“.

SEACON 2011

Unter dem Motto „Softwareengineering als Handwerk. Meisterhaft!“ findet am 27. und 28. Juni 2011 die diesjährige SEACON statt – wie gehabt an der Alster in Hamburg. Die Konferenz rund um aktuelle Themen der Softwareentwicklung bietet klassische Fachvorträge und Erfahrungsberichte echter Expertinnen und Experten.

Auch 2011 können die Teilnehmer/innen in Open-Space-Arbeitsgruppen direkt und persönlich zum Konferenzgeschehen beitragen. Kurz und komprimiert liefern die Pecha-Kucha-Angebote dem Publikum einen schnellen Überblick über die Bandbreite der Branche – Einsichten, Inspiration und Diskussionsauslöser inklusive.

Die Themen der SEACON 2011 umsegeln diverse Leuchtfeuer der Softwareindustrie, widmen sich heuer aber auch diesen Bereichen:

  • Interaktionsdesign und mobile Anwendungen
  • Design und Test von Softwarearchitekturen
  • Veränderungsprozesse: Agil und Lean
  • Software-Craftsmanship

Der Architekturtag am Mittwoch, 29. Juni 2011, ist für all‘ diejenigen interessant, die öfter oder immer tief in die Tiefen des Coding versinken.

Als Zielgruppen werden Softwarearchitekt/innen, leitende Softwareentwickler/innen, IT-Projektleiter/innen aus allen Branchen, Tester/innen, Prozessmanager/innen IT und Anforderungsingenieur/innen erwartet… und natürlich Alle, die sich fürs Thema interessieren (wie Berater/innen oder Chef/innen).

Mehr Infos:

Persönliche Empfehlung

Geht hin! Aus eigener Erfahrung kann ich die Veranstaltung empfehlen. Es ist eine erstklassige Fachkonferenz fürs Softwareengineering,  solide gemacht, gespickt mit Fachwissen – und es … macht auch noch Spaß!

Innovative Formate

Und für diejenigen, die es noch nicht oder nicht mehr wissen, hier nochmal die Erklärung der beiden innovativeren Formate:

Bei Pecha Kucha (”petscha-kutscha”) stehen den Sprecherinnen und Sprechern exakt 20 Bilder zur Verfügung, die jeweils 20 Sekunden zu sehen sind. Der Vorteil dieser Vortragsform liegt in der kurzweiligen und prägnanten Präsentation mit rigiden Zeitvorgaben, die langatmige Vorträge und die damit verbundene Ermüdung der Zuhörenden verhindern (das “death by powerpoint”-Syndrom).

Open-Space-Arbeitsgruppen auf der SEACON: Die Teilnehmer/innen bringen ihre eigenen Fragen oder Themen mit. Zu Beginn der Konferenz werden die Themen für die Open-Space-Sessions festgelegt. Im Verlauf der Konferenz können die Teilnehmer/innen dann diese mit Anderen – Teilnehmer/innen, Sprecher/innen und Fachexperten – diskutieren.

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Beiträge gesucht für „Frauen in virtuellen Netzwerken“

Frauen in der GI

Vom 04. bis 07.10.2011 findet in Berlin die INFORMATIK 2011 unter dem Motto „Informatik schafft Communities“ statt: www.informatik2011.de

Die GI-Fachgruppe „Frauen und Informatik“ veranstaltet einen Halbtagesworkshop mit dem Titel „Frauen in virtuellen Netzwerken – Stand und Perspektiven“. Hierzu laden wir in Forschung und Praxis Tätige zur Einreichung von Beiträgen ein. Willkommen sind auch Beiträge zur kritischen oder interdisziplinären Auseinandersetzung mit dem Workshop-Thema.

Einreichung von Workshop-Beiträgen: 24.04.2011

Alle weiteren Informationen zu dem Workshop finden sich hier: http://www.frauen-informatik.de/index.php/aktivitaeten-fachgruppe/naechste-termine/wsinformatik2011

Wir freuen uns über eine rege Teilnahme.

INFORMATIK 2011

Workshop im Rahmen der INFORMATIK 2011

Augen-Logo Christine, Karin

Ein altes Recheninstrument und seine Geschichte

Die Entschlüsselung des Himmels

Cover„Das Rätsel um den ältesten Computer der Welt“ ist laut Autorin und Verlag das Thema dieses Buches. Aus meiner Perspektive ist das etwas hochgegriffen, denn es handelt sich hier nicht um einen Computer im engeren Sinne. Nichtsdestotrotz ist die Geschichte um ein altes mechanisches Gerät lesenswert.

Anfang des 20. Jahrhunderts wird im Mittelmeer der Mechanismus von Antikythera entdeckt, ein zahnradbestücktes Ding, mit dem die alten Griechen um 100 v. Chr. Zeitzyklen berechnen konnten, dazu die Bewegung der Himmelskörper, den Verlauf von Sonne und Mond durch den altägyptischen Tierkreis und noch mehr. Seit etwa hundert Jahren versuchen Forscher, hinter das Geheimnis des korrodierten Klumpens zu kommen. Das Buch enthält die Geschichte seiner Entdeckung, von Rekonstruktionen und möglichen Anwendungen, die sich erst nach und nach, Stück für Stück entschlüsseln lassen.

Die Lektüre ist auch für eine Nichthistorikerin und Nichtastronomin wie mich immer leicht verständlich. Die Erläuterung der astronomischen, mechanischen und mathematischen Hintergründe steht in einem ausgewogenen Verhältnis zur Schilderung des historischen Kontexts und der Geschichte des Artefakts. Auch die menschliche Dimension (u. a. die Beziehung zwischen Wright und Bromley, zwei der beteiligten Forscher) wird dargestellt.

Es gibt ein paar Bilder in der Mitte des Buches und eine Skizze des Mechanismus in Kapitel 9. Schöner wäre es, wenn die Bilder an der im Buch passenden Stelle auftauchten. Und ab und zu hab ich mehr schematische Darstellungen vermisst. Die Skizze könnte genauer sein. Vielleicht gibt es das ja in einer späteren Ausgabe.

Fazit: Interessante Geschichte, gut geschrieben, sehr kurzweilig zu lesen

Jo Marchant: „Die Entschlüsselung des Himmels. Der erste Computer – ein 2000 Jahre altes Rätsel wird gelöst „. Rowohlt 2011. 22,95 EUR. ISBN 978-3-498-04517-3.

Die Autorin
Jo Marchant ist Wissenschaftsjournalistin und lebt in London. Sie studierte Naturwissenschaften und Medizin und promovierte zum Doktor der medizinischen Mikrobiologie.

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animago award in Runde 15

animago 2011 WettbewerbDIGITAL PRODUCTION veranstaltet dieses Jahr die animago AWARD & CONFERENCE zum 15. Mal. Seit dem 1. Februar läuft der Wettbewerb 2011.

Im Jahr 1997 startete der Award, in dem animago die besten Produktionen in den Bereichen 3D, Visual Effects und interaktive Medien auszeichnet. Bisher haben sich Teilnehmer aus über 80 Ländern für den internationalen Wettbewerb registriert. Ob etabliertes Studio, kreativer Freelancer oder visionärer Newcomer: Profis und Nachwuchs der Digital-Creation-Content-Branche können sich mit ihren Beiträgen in unterschiedlichen Kategorien beteiligen und sich mit Anderen messen. Die beste Nachwuchsproduktion ist mit einem Preisgeld von EUR 3.000,- dotiert. Es lohnt sich also, für Ruhm und Geld!

Einsendeschluss für Beiträge: 30. Juni 2011

Die Preisverleihung am 27. Oktober 2011 ist der Höhepunkt der animago AWARD & CONFERENCE in Potsdam/Babelsberg.

Beitragsarten

  • Still: Ein überwiegend mit einer 3D-Software erstelltes Bild.
  • Film: Das Hauptaugenmerk bei Filmen liegt auf der Glaubwürdigkeit der Animation, des Compositings, der Materialien, dem Lichtspiel und dem Kamerawinkel. Dramaturgie, Schnitt und Story fließen je nach Art (Architektur, Kunst, Werbung etc.) ebenfalls in die Bewertung ein.
  • Interaktiv: Beiträge, die dem Betrachter die Kontrolle über den Ablauf der Beitragselemente erlauben.

Mehr Infos zu den Teilnahmebedingungen unter www.animago.com/award/bedingungen.

Beitrag einreichenHauptkriterien in den Kategorien

  • Bestes Still: Fotorealistik, technische Realisierung, Character-Design sowie der künstlerischer Anspruch des Werks
    Bestes Character-Design: Modelierung, Bewegung, Gesichtsanimation, Texturierung und Glaubwürdigkeit der CG-Character
  • Beste Postproduktion: Digitale Postproduktion für Film, TV oder die Interactive-Branche. Hauptkriterien sind u.a. 3D-Animation sowie der Einsatz von visuellen Effekttechniken.
  • Bester digital animierter Kurzfilm (bis ca. 25 min): Idee, Drehbuch, insbesondere der Aufwand bei der technischen Realisierung, Character-Design sowie Character-Animation
  • Beste Werbeproduktion: Idee, VFX-Einsatz, Animationstechniken, Musik und Sound-Design, Anspruch bei der Realisierung on Location inklusive der SFX
  • Beste interaktive Produktion: Usability, Idee, Design, Umsetzung des GUIs
  • Bestes Game-Design: Einzigartigkeit und Umsetzung des Spielkonzepts, programmiertechnische Realisierung, grafischer Anspruch inklusive Character-Design-/Animation sowie Score und Sound-Design
  • Beste Stereo-3D-Produktion: Künstlerischer Umgang mit dem Medium Stereo 3D und die technischen Realisierung S3D-Produktion am Set oder innerhalb einer Animations-Produktion sowie die Dimensionalisierung eines Werks innerhalb eines Postproduktions-Workflows
  • Beste Visualisierung: Veranschaulichung eines Themas, Produkts oder Ablauf mit Hilfe von moderner DCC-Technik, Idee, digitale Umsetzung, didaktische Aspekte, Animation
  • Beste Nachwuchsproduktion (mit einem Preisgeld der DIGITAL PRODUCTION von EUR 3.000 dotiert): Hochschulprojekt einer öffentlichen oder privaten Hochschule im Bereich Digital Content Creation. Bewertungskriterien: Idee, technische Realisierung, Character-Design sowie Character-Animation
  • Sonderpreis der Jury: Idee, besonders herausragende Kombination aus Bildsprache und technischen Realisierungen

Mehr Infos zu den Kategorien unter www.animago.com/award/kategorien.

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Software Engineering und Informationstechnik

Masterstudiengang in Nürnberg

Zum Software Engineering gehören die Herstellung, Betreuung und Pflege von Software. Die zielorientierte Entwicklung, Bereitstellung und Wartung von Softwaresystemen erfolgt in einem arbeitsteiligen Prozess, der systematisch Prinzipien, Methoden und Werkzeuge einsetzt.

Der berufsbegleitende Masterstudiengang „Software Engineering und Informationstechnik“ bietet die passende Ausbildung. Er verspricht flexibles und an die berufliche Belastung angepasstes Studieren. Aktuelle Projekte aus dem eigenen Berufsalltag können in das Studium mit einfließen. Die Dozenten haben Praxiserfahrung, ebenso die anderen Studierenden.

Studienabschluss

Das Studium erfolgt berufsbegleitend an zwölf verlängerten Wochenenden an der Hochschule in Nürnberg. Den Unterrichtsstoff bereiten die Studierenden im Selbststudium vor. Am Ende steht – wenn alles gut geht – der akademische Grad eines M. Eng.

Informationsveranstaltungen

  • Samstag, 28. Mai 2011
  • Samstag, 16. Jul. 2011

Bewerbungsschluss: 24. Sep. 2011
Studienbeginn: 1. Okt. 2011
Erster Präsenzblock: 26.-29. Okt. 2011

Mehr Infos unter www.master-software-engineering.de.

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Wettbewerb Challenge 2.0

„Most wanted – Tools, Apps + Zeitgeist“

Website Ferchau schreibt einen Wettbewerb für neue IT-Lösungen aus. Teilnahmeberechtigt sind Studierende einer deutschen Hochschule. Ob allein oder im Team von bis zu vier Leuten, die Aufgabe ist für alle die gleiche: Die Lebensqualität in Deutschland mit Hilfe der IT zu steigern. Die Plattform ist frei wählbar: PC, Embedded, Smartphone, Bordcomputer oder sonstige Hardware. Dafür ist Software zu entwickeln. Einsatzbereich: IT im Alltag. Oder ganz konkret: Alles außer Business. Für Campus, Stadt oder Sport, für Freizeit oder zum Spielen.

Wie läuft’s ab?

  1. Anmelden und die schriftliche Präsentation einer Idee einreichen.
  2. Idee umsetzen, und zwar mit Hilfe des Ausrichters (wenn’s gefällt): Max. 1.000,- EUR pro Team.
  3. Gewinnen: Wer die Jury überzeugt, bekommt  2.000,- EUR, 3.000,- EUR oder sogar 5.000,- EUR.

Mehr Infos unter challenge.ferchau.de/challenge-20/der-it-wettbewerb-fuer-studenten.

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MINT-Fachfrauen gesucht

Website CyberMentorCyberMentor ist ein E-Mentoring-Programm – bei dem ich mich selbst als Mentorin beteilige. Als Mentorin tauscht man sich mit einer MINT-interessierten Schülerin per E-Mail aus, kann an Schulungen und Offline-Treffen teilnehmen und hat Zugang zu einem MINT-Frauennetzwerk.

Die nächste Runde, das nächste Schuljahr steht jetzt an. In der aktuellen Runde konnten über 900 Mentoring-Paare gebildet werden. Jetzt fehlen die nächsten Engagierten. Die Organisator/innen möchten – neben den Mentorinnen, die sich weiter beteiligen – 800 neue MINT-Frauen für das Programm gewinnen. Gesucht werden Frauen, die im MINT-Bereich tätig sind oder ein MINT-Fach studieren. Zur Erinnerung: MINT = Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft, Technik. Wer selbst nicht mitmachen kann, kennt vielleicht geeignete Fachfrauen.

Ab sofort können sich interessierte Frauen für die nächste Runde (Start: Mai 2011) bewerben.

Weitere Infos: Auf der Website www.cybermentor.de und als Aushang: www.cybermentor.de/ci/materialien/cm_aushang.pdf

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Hochleistungsteams führen mit Soft Skills

Soft Skills für IT-Führungskräfte und Projektleiter

CoverEiner Projektleiterin bzw. IT-Führungskraft stellen sich ganz andere Aufgaben als einer Entwicklerin. Vor allem heißt es in Führungspositionen, den vielfältigen Anforderungen nicht nur technisch, sondern auch menschlich zu begegnen. Da geht es um Psychologie, Selbstreflexion, Gruppendynamik – Sozialkompetenz. Nicht leicht. Doch wenn frau das mal drauf hat, dann ist ein wichtiger Erfolgsfaktor schon mal da. Das Buch ist so interessant geschrieben, dass es mich regelrecht reingesogen hat. Und dann hab ich’s gleich mal in der Praxis ausprobiert. Es funktioniert, wenn frau sich die Zeit nimmt und die Mühe macht.

Das Buch ist eine erstklassige Ergänzung zu „Soft Skills für Softwareentwickler„.  Das Autorentrio erläutert hier Techniken zur Führung und Weiterentwicklung von Mitarbeitern, inklusive dem Aufbau von Hochleistungsteams. Im Anhang finden sich theoretische Grundlagen sowie zwei Übungen zur Selbsterfahrung. Konkrete Beispiele aus der IT werden mit Phrasen eingeleitet, die wohl Jede von uns schon mal gehört hat. Beispiel: „Den Job vom Chef könnte ich auch machen, und zwar besser“. Dann kommentieren die Autoren die Phrase und stellen ihre Erfahrungen dar.

Die Experten beschreiben, was Softwareentwickler motiviert, was gute Führung in agilen Projekten bedeutet und wie komplexes Miteinander überhaupt funktionieren kann. Dazu erläutern sie die Mechanismen iterativen Vorgehens und des Lernens über Retrospektiven. Auch auf die effektive und effiziente Gestaltung von Besprechungen wird eingegangen. Ein Schlüsselthema, das weiß ich aus Erfahrung.

Das Buch gliedert sich in fünf Teile:

  1. Soft Skills, Kommunikation und Selbstorganisation
  2. Organisatorische Grundlagen: Besprechungen und Zeitmanagement
  3. Entwickler führen: Agile Teams leiten, Motivation erhalten und Entscheidungen treffen
  4. Mitarbeiter weiterentwickeln: Die Führungskraft als Coach und Mentor
  5. Hochleistungsteams aufbauen und performant werden lassen

Der erste Teil befasst sich mit Grundlagen, z. B. mit denen, die auch schon der frühere Titel „Soft Skills für Softwareentwickler“ erläutert. Hier allerdings kommt der Einstieg schon mit Blick auf Teamprozesse und Gruppendynamik daher.
Der zweite Teil befasst sich mit Zieldefinition, Prioritätensetzung und Besprechungen. Besprechungen…. hmm…. langweilig? Nein, weil da die Richtung für die Arbeit herkommt. Zeitmanagement, gerade auch für Führungsskräfte, ist zwar auch nicht neu, wird hier aber nochmal sehr spezifisch eingeführt.
Der dritte Teil enthält die Spieltheorie als Grundlage für strategische Entscheidungen, praxisnah erklärt. Wie Führung mittels Kontakt und Motivation und mit Prozesskompetenz möglich ist. Das wichtige Thema Entscheidungen treffen, einzeln und in der Gruppe, wird dargestellt. Bewährtes und neue Erkenntnisse ergeben eine brauchbare Kombination, wie Führung – auch von selbstorganisierten Teams – funktioniert.
Der vierte Teil befasst sich damit, Mitarbeiter weiterzuentwickeln, beschreibt psychologische Grundlagen und empfiehlt Mentoring und Coaching, angewandt auf SW-Entwicklungsprozesse.
Der fünfte Teil – ach, lies doch selbst…

Die Autoren

Uwe Vigenschow ist Trainer, Berater und Coach bei der oose Innovative Informatik GmbH. Arbeitsschwerpunkte: Agiles Projektmanagement, Softwaretest, Analyse und Design von Softwaresystemen. Er hat ein Konzept für den Bereich Soft Skills für die IT entwickelt. Er führt Seminare durch und ist als Mediator tätig.
Björn Schneider ist Bereichsleiter und Personalvorgesetzter für Softwareentwicklung bei einem Medizingerätehersteller. Dort leitete er mehrere Jahre Softwareentwicklungsprojekte. Davor arbeitete er als Trainer, Coach und Berater bei oose. Eine Ausbildung zum psychologischen Berater gibt’s auch noch.
Ines Meyrose ist selbstständige Imageberaterin und Inhaberin der Firma image&impression. Sie arbeitete einige Jahre im Dienstleistungs- und Vertriebsbereich mit Personalverantwortung. Als Kommunikationswirtin und Wirtschaftsmediatorin hat sie Beratungs-, Seminar- und Vortragspraxis.

Fazit: Absolut empfehlenswert und alltagstauglich! Mein Lieblingsbuch in diesem Jahr.

Themen

  • Soft Skills und Hard Skills
  • Bewusstsein und Umwelt
  • Kommunikation
  • Meta-Modell der Sprache
  • Komplexe Systeme und Teams
  • Gruppen und Teams
  • Gruppendynamik
  • Teamentwicklung
  • Komplex und kompliziert
  • Selbstorganisation von Gruppen
  • Organisation von Teams
  • Ziele und Prioritäten
  • Besprechungen erfolgreich nutzen
  • Zeitmanagement
  • Entwickler führen
  • Managementfolklore und Realität
  • Mythos Motivation
  • Teams weiterentwickeln
  • Mitarbeiter weiterentwickeln
  • Seminare
  • Teambildung
  • Mentoring
  • Coaching
  • Führung und Selbstorganisation
  • Prozesskompetenz
  • Heterarchie und Hierarchie
  • Entscheiden – selbst und in Gruppen
  • Spieltheoretische Grundlagen
  • Satisficing
  • Umsetzung
  • Das Individuum im Team
  • Professionelle Arbeitsethik entwickeln
  • Hochleistungsteams aufbauen
  • Systemische Ordnung in Teams

Uwe Vigenschow, Björn Schneider und Ines Meyrose: „Soft Skills für IT-Führungskräfte und Projektleiter. Softwareentwickler führen und coachen, Hochleistungsteams aufbauen“. dpunkt 2009. 36,- EUR (D) / 37,10 EUR (A). ISBN 978-3-89864-584-3.

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