Webwissenschaften – Web Science

Den Begriff „Web Science“ hat Webgründer Tim Berners Lee zu Beginn unseres Jahrtausends geprägt. Er bezieht sich auf die Notwendigkeit eines Paradigmenwechsels weg von Computerwissenschaften hin zu einem mehr interdisziplinären Ansatz, bei dem der Fokus auf den Möglichkeiten des Web liegt: Das Web als Verbindungsmittel zwischen Personen, Services und Systemen.

Demnach managen Webwissenschaftler*innen Projekte und begeistern sich für eine ganzheitliche Perspektive auf Webphänomene, ihr Denken umfasst selbstverständlich den Blick „Out-of-the-box“.

Studiengang in Köln:
www.webscience.fh-koeln.de/blog/programme/curriculum

Institute for Web Science and Technologies in Koblenz mit Masterstudiengang:
http://west.uni-koblenz.de

Der Web Science Trust (WST) ist eine gemeinnützige Körperschaft mit dem Ziel, die globale Entwicklung von Webwissenschaften zu unterstützen. Und zwar durch ein Netzwerk von Forschungsstätten auf Weltklasseniveau, bekannt als WSTnet, mit Sitz an der University of Southhampton. Die Ursprünge des Web Science Trust liegen in der Web Science Research Initiative (WSRI), die 2006 eingeführt wurde.

Web Science Trust:
www.webscience.org

Augen-Logo Maria

Präzise Sprache, geschickt eingesetzt, macht das Zusammenarbeiten leichter

MiniMax-Interventionen

CoverAls gut geschulte Mathematikerin weiß ich seit dem Studium, dass Präzision in der Sprache niemandem leicht fällt. Und dass sich die Mühe durchaus lohnt. Der Autor hat hier ein paar grundlegende Formulierungen zusammengestellt, mit deren Hilfe sich Fragestellungen und Probleme leichter analysieren lassen. Dabei berücksichtigt er als Dr. phil. Dipl.-Psych. auch die emotional-menschliche Seite. Auch wenn bei den Formulierungen immer wieder Beispiele für Therapiegespräche genannt werden, helfen die Tipps auch in „normalen“ Situationen. Beispielsweise in Analysegesprächen, bei der konstruktiven Suche nach Lösungen (z. B. mit Leuten aus dem – mittleren/oberen – Management) oder beim Coaching oder Mentoring. Auch für Führungskräfte ist diese Sicht mal interessant.

Im Kern geht’s um Präzisierung, Konkretisierung, feine Nuancen und wie man selbst mit Sprache und Fragestellungen beim Herantasten an das Eigentliche helfen kann.

Schön ist auch, dass das Büchlein sehr dünn ist. Ideal mal wieder für die Jackentasche auf Reisen. Oder wenn man sonst mal wieder warten muss und weder Wälzer noch ebook mitnehmen möchte. Die Kommentare des Bären, der seinen Senf zu den einzelnen Tipps gibt, sind unterhaltsam. Meinetwegen hätte es sie nicht gebraucht. Sei’s drum.

Fazit: Gut für Leute, denen Formulierungen (noch) nicht so leicht selbst einfallen, die sich aber für gute unterstützende Gesprächsführung interessieren

Themen

  • Gewohnheitsänderung als Ziel
  • W-Fragen
  • Alternativen anregen
  • Absolutaussagen vermeiden (es gibt oft mehrere Sichten, Alternativen, Lösungen)
  • Vergleiche und Analogien
  • Positive statt verneinend-negative Aussagen
  • Impulse geben, an weiteren Alternativen zu arbeiten
  • Wunsch statt Vorwurf formulieren lassen

Manfred Prior: „MiniMax-Interventionen. 15 minimale Interventionen mit maximaler Wirkung“. Carl-Auer Verlag 2012. 9,95 EUR. ISBN 978-3-89670-866-3 .

Augen-Logo Maria

Weltweit regionale Rezepte teilen

zur Website

Es war einmal ein junger Buchhändler aus Salzburg in Österreich. Sein Name ist Jacob. Eines Tages fand er eine Flaschenpost. In der Flasche fand er ein Rezept. Aber nur drei Zutaten waren noch lesbar.

So kam Jacob drauf, Rezepte zu teilen. Also bittet er – nicht nur für sich, für die Welt – um Eure kleinen kulinarischen Geheimnisse und um einen Einblick in Eure Kochgewohnheiten.

Man trägt den Namen des Gerichts ein, die voraussichtliche Zubereitungszeit, Zahl der Portionen und einen schrittweisen Ablauf ein, der mit Fotos veranschaulicht wird (mit oder ohne drauf abgebildete kochende Personen). Suchen und nachkochen geht natürlich auch. Zum Beispiel Geschnetzeltes mit Kartoffeln aus Australien oder Leckeres aus Indien.

Teilen könnt Ihr die Rezepte unter www.jacobjoins.com.

Augen-Logo Maria

Fremdsprache: Rang, Macht und Möglichkeiten

Das Arroganzprinzip

CoverDer Autor erklärt überaus unterhaltsam, wo sich die Sprachwelten von Frauen und Männern unterscheiden. Und zwar weit über die verbale Dimension hinaus. Das hat mir nicht nur die eine oder andere Erleuchtung im Umgang mit Männern beschert, sondern auch mit Frauen – denn deren Haltung ist natürlich auch Teil des Buchs. Übliche Kommunikationsstrategien sind anhand von Begebenheiten dargestellt und dadurch wirklich sehr einleuchtend beschrieben.

Kernaussage des Autors: Männer und Frauen kommunizieren sehr unterschiedlich, was sich auch anhand typischer Umgangsformen in der Kindheit erkennen lässt. Wer kennt nich die Fußball- oder Indianerspiele, bei denen einer der Jungs die Gruppe führt? Und Mädchen legen mehr Wert auf Kooperation und beziehen möglichst alle mit ein. Soziale Ader halt (bitte nicht einzelne Gegenbeispiele ausdenken jetzt, es geht um Tendenzen). So kommen zwei Sprachwelten zustande. Übrigens gibt es einprägsame Missverständnisse durch Personen aus verschiedene Sprachwelten auch anderswo, z. B. im ICE: „Sandwich with Ei.“ – „With eye?“ – „Yes, with Ei.“ – …

Der Autor belegt einige seiner pragmatischen Beobachtungen wissenschaftlich. Dazu zieht er die Veröffentlichungen der amerikanischen Soziolinguistin Deborah Tannen hinzu: „The Power of Talk: Who Gets Heard and Why„. Hier zeigt sich, dass unterschiedliche Geschlechtersprachen (nicht nur im Wirtschaftskontext) offensichtlich auch sprachübergreifend gültig sind, egal ob im Amerikanischen oder im Deutschen. Das hängt u. a. damit zusammen, dass Sprache auch ohne Worte funktioniert – Körpersprache, Gestik, Mimik natürlich – aber auch sowas: Abrupter und scheinbar sinnfreier Wechsel von der intellektuellen Fachdiskussion zum Smalltalk.

Der Autor geht darauf ein, dass in Betrieben heute noch (bzw. wieder) oft davon ausgegangen wird, dass es keine Unterschiede in der Sprache gibt. Wir sind doch alle gleichberechtigt, sehr gut ausgebildet und intellektuell auf dem gleich hohen Sprachniveau. Oder etwa doch nicht? Diesem Irrtum erliegen übrigens nicht nur Männer, sie sind nur häufig in der Mehrheit. Der Autor ist als Mann ein Muttersprachler und erklärt uns die Eigenheiten und fiesen Fallen. Als professionell werte ich, dass Modler Männersprache weder als besser noch als schlechter wertet. Jede Art ist einfach anders. Das macht den Autor besonders glaubwürdig. Er bezeichnet die jeweils anderen einfach als „merkwürdige Leute“. Und es so zu sehen, kann ungemein entlasten. Das nützt vor allem denjenigen von Euch, die schon mal wütend das Büro verlassen haben, weil da nur …. [hier das eigene Lieblingsschimpfwort einfügen] … sitzen, die nix verstehen wollen!

Dazu klug zitiert von Herrn Modler: „Man kann nicht von der Annahme ausgehen, dass die andere Person das meint, was man selbst meinen würde, wenn man dasselbe auf dieselbe Weise sagt.“

Nochmal, bitte genau lesen: Vermeide die Denkfalle, dass Dein Gegenüber dasselbe meint, was Du meinen würdest, wenn Du dieselben Wörter auf dieselbe Weise sagst.

Wichtig und glasklar ist das, was der Autor aus seiner Seminarerfahrung einbringt. Dort kommt der Moment, in dem die Frauen ein Exemplar der Spezies Mann ganz genau ansehen sollen. Mit der Ansage: „Dies ist ein Mann. Es ist keine Frau.“ Und für diejenigen, die den Punkt immer noch nicht verstanden haben: „Auch keine als Mann verkleidete Frau.“ Selbst dann nicht, wenn ich mir das als Frau soooo wünschen würde. Der Typ ist nicht verstockt. Er redet auch nicht nur völlig anders. Er versteht auch anders. Und lebt in einer anderen Welt mit einer ganz eigenen Wahrnehmung dessen, was um ihn herum vor sich geht. So wie das Beispiel Hund und Katz: Wenn beide mit hoch erhobenem Schwanz wackeln, dann hat das schier gegensätzliche Bedeutungen!

Nichtsdestotrotz stellt der Autor heraus, dass gerade Führungskräfte – auch Männer! – gut daran täten, beide Sprachen zu sprechen. Da es (nicht nur im technischen Bereich) allerdings immer noch mehr männlich geprägte Umgebungen gibt, haben die Jungs schlicht nicht nötig, sich darum zu kümmern. Wer’s trotzdem tut, ist selten…

Unnötig und schade der Abzug in der B-Note, da im Buch eine Liste von Prozentwerten in Buchstaben, das auch noch versteckt im Fließtext enthält: „…sechzehn Prozent, … dreiundreißig Prozent, … neununddreißig Prozent, … sechsunddreißig Prozent, … achtundvierzig Prozent, … neunundzwanzig Prozent…“ Pfui. So geht’s: „… 16 %, … 33 %, … 39 %, … 36 %, … 48 %, … 29 %…“ Für die nächste Auflage bitte nur so! Einziger inhaltlicher Kritikpunkt ist, dass die Beispiele natürlich sehr simpel sind und es immer eine Lösung gibt. Allerdings könnte frau andersrum ja auch nicht so schnell daraus lernen.

Apropos Lernen: Seht Euch dazu mal den Film „Die Queen“ an, in dem Helen Mirren der körpersprachlichen Seite der Kommunikation deutlich Ausdruck verleiht. Auch das ein Tipp aus dem Buch.

Fazit: Deutlich, gut für Einsteigerinnen und Fortgeschrittene in Sachen Männersprache – insgesamt überzeugend, phasenweise spannend

Themen

  • Territorialverhalten
  • Ohne Worte
  • Unerwartete Angriffe
  • Sprache als Waffe
  • Fremde Sprachen
  • Rangspiele
  • Rivalen, Schauspieler und Erpresser
  • Machtsymbole
  • Rolle wahren
  • Macht
  • Wie man in dünner Luft atmet
  • Beruflicher Respekt für Frauen von Männern

BuchPeter Modler: „Das Arroganzprinzip. So haben Frauen mehr Erfolg im Beruf“. Fischer 2012. 9,99,- EUR (D) / 10,30 EUR (A). ISBN 978-3-596-18433-0.

Übrigens: Es gibt von Peter Modler jetzt ein Gegenstück zu diesem Buch, und zwar „Die Königsstrategie. So meistern Männer berufliche Krisen“.
Klingt auch interessant.

(Einige Wochen später…) Das ist genauso lesenswert, ich hab’s mir ebenfalls besorgt und gelesen. Auch nett zum Verschenken ;-)

Augen-Logo Maria

Anthropomatik

Am 1. Juli 2010 wurde der Schwerpunkt Anthropomatik und Robotik am KIT in Karlsruhe gegründet. Und heute hab ich’s entdeckt ;)

Am KIT liegt der Schwerpunkt auf der Symbiose zwischen Mensch und Maschinen. Geforscht wird dort im Bereich der maschinellen Intelligenz, der menschenzentrierten Robotik, der multimodalen Interaktion und Kommunikation, der Robotertechnologien und der industriellen Robotik. Dabei arbeiten Forscher (vielleicht auch Forscherinnen, wer weiß?) aus den Bereichen Informatik, Maschinenbau, Elektrotechnik und Sozialwissenschaft zusammen.

Eindrücke

Drauf gebracht hat mir der Artikel „Anthropomatiker treiben Technik für Menschen voran“ aus den VDI-Nachrichten vom 17. Mai 2013. Den Artikel hab ich leider digital nicht gefunden.

Mehr Infos:

Augen-Logo Maria

Workshop Wissenschaftsjournalismus „Schreiben über Informatik“

Aus meinem Posteingang…

9. bis 12. Juni 2013 auf Schloss Dagstuhl, Wadern

zur Website

„Schreiben über Informatik“ – Unter diesem Motto bietet Schloss Dagstuhl im Juni einen Workshop Wissenschaftsjournalismus für junge Journalistinnen und Journalisten, für Volontärinnen und Voluntäre an. Anhand aktueller Beispiele aus der Informatikforschung lernen diejenigen, die teilnehmen, wie abstrakte und technisch anspruchsvolle Themen allgemein verständlich und spannend aufbereitet werden können.

Einen Computer benutzt jeder, doch die Informatik bleibt für viele eine Welt voller Abstrakta. High-Speed-Download-Package-Access, Verifikation, Zero-Knowledge-Proof? Mal ehrlich, wer hat schon Lust, sich mit derlei Unverdaulichem zu befassen? Doch die Informatik und die Informationstechnologien sind mitnichten blutleer und farblos.

Informatik verhindert, dass Flugzeuge abstürzen oder Gauner beim Onlinebanking die Kasse plündern. Informatik sorgt dafür, dass Tumore in Aufnahmen aus dem Computertomographen gestochen scharf sind. Informatik kann aus dem World Wide Web herauslesen, was sich die Menschen wünschen.

Für Journalistinnen und Journalisten lohnt es sich, einen Blick auf die Informatik zu werfen, denn sie birgt viele noch unentdeckte Geschichten, die durchaus alltagsnah sind. In diesem Workshop lernen journalistisch Tätige die faszinierende Seite der Informatik kennen – und vor allem auch, darüber zu schreiben.

Ein Schwerpunkt des Workshops ist das kreative Schreiben. Wie gelingt es, trockene wissenschaftliche Inhalte in spannende Geschichten zu verwandeln? Während des Workshops üben die Teilnehmenden mit eigenen Texten, wie wissenschaftliches Storytelling geht. Ein Theorieblock mit zusätzlichen Schreibübungen zu den Grundlagen des journalistischen Textens rundet das Programm ab. Dazu bitte einen eigenen Laptop mitbringen.

Schloss Dagstuhl ist der ideale Ort für eine Recherche auf dem Gebiet der Informatik. Die außeruniversitäre Forschungseinrichtung in der Leibniz-Gemeinschaft ist seit 1990 Treffpunkt der internationalen Spitzenforschung in der Informatik. Das Informatikzentrum ist weltweit anerkannt für seine wissenschaftlichen Seminare, an denen jährlich mehr als 3000 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus aller Welt teilnehmen.

Eine weitere Stärke des Workshops ist die direkte Nähe zu den Forscherinnen und Forschern. Der Workshop findet parallel zu einem hochkarätigen Dagstuhlseminar zum Thema „Virtual Realities“ statt, bei denen Realität und künstliche Welten miteinander verschmelzen. Das reicht von medizinischen Anwendungen, bei denen ein Krebsbefund auf dem Millimeter genau in die Röntgenaufnahme des Patienten projiziert wird, bis hin zu Datenbrillen für Computerspiele. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler werden aus ihrer Forschung berichten und die Workshops so bei der Textarbeit fachlich unterstützen.

Der Trainer Tim Schröder ist erfahrener Wissenschaftsjournalist. Er studierte Biologie und im Nebenfach Meeresphysik und schreibt seitdem. Darüber hinaus ist er für die Kommunikationsabteilungen verschiedener Unternehmen und Großforschungseinrichtungen tätig. Zudem gibt er Medientrainings und Textworkshops. Seine Themenschwerpunkte sind Naturwissenschaften, Grundlagenforschung und angewandte Forschung sowie Energie und Umwelt. Für seine Arbeiten wurde Tim Schröder schon mit einschlägigen Preisen ausgezeichnet.

Der Trainer Gordon Bolduan ist verantwortlich für die Forschungskommunikation zur Informatik an der Universität des Saarlandes. Nach dem Informatikstudium an der Universität Passau und der University of Glasgow absolvierte er ein Volontariat beim Heise-Verlag in Hannover und arbeitete mehrere Jahre als Redakteur für die deutsche Ausgabe des MIT-Magazins Technology Review. Gordon Bolduan ist Gründungsdozent am Nationalen Institut für Wissenschaftskommunikation in Karlsruhe. Für das kritische Feature „Ende des Wohlwollens“ wurde Gordon Bolduan 2008 mit den Journalistenpreis Informatik ausgezeichnet.

Der Workshop wird von Schloss Dagstuhl finanziell unterstützt. Deshalb beträgt die Teilnahmegebühr lediglich 100,- EUR bei freier Unterkunft und Verpflegung in Schloss Dagstuhl. Am Workshop können maximal zwölf Personen teilnehmen. Anmeldungen gelten nach Reihenfolge ihres Eingangs.

Fragen beantwortet Dr. Roswitha Bardohl, Geschäftsstelle Schloss Dagstuhl. Sie nimmt auch Anmeldungen entgegen. Email: Roswitha.Bardohl(bei)dagstuhl.de

Mehr Infos: www.dagstuhl.de/13242

Augen-Logo Maria

Bundestagsaktion „Spitzenfrauen fragen Spitzenkandidaten“

Pressemitteilung des deutschen ingenieurinnenbundes (dib e.V.) …

LogoBerlin, 17. Mai 2013. Wann kommt die Quote? – Das war die zentrale Frage, mit der die Präsidentinnen von zehn Frauenverbänden heute fünf Spitzenpolitiker aller Bundestagsparteien konfrontierten. Zu den weitestgehenden Versprechen ließ sich SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück hinreißen, dessen Partei nicht nur eine Quote von 40 % für die Aufsichtsräte einführen will, sondern auch für Vorstände – und zwar schon bis 2017. Offenbar war er beeindruckt von dem starken Aufgebot des anderen Geschlechts, das mit Spitzenvertreterinnen aus Wirtschaft, Forschung, Medizin, Medien sowie aus dem ländlichen Raum aufwartete: „Dagegen ist ja ein Untersuchungsausschuss harmlos“, sagte Steinbrück.

„Nicht die Frauen brauchen die Quote – denn die sind schon gut genug – sondern das Land“, sagte Ursula von der Leyen, die heute als stellvertretende Parteivorsitzende die Bundeskanzlerin vertrat. Das Konzept der Union: Bis 2020 soll es mit Flexi-Quoten weitergehen, ab dann soll eine starre Quote von 30 % für die Aufsichtsräte gelten. Von der Leyen schwebt als Sanktion vor, dass Aufsichtsratsmitglieder ihren Anspruch auf Entgelt verwirken, wenn sie die Frauenquote nicht erfüllen.

Der Koalitionspartner hatte den Verbänden wenig anzubieten: Keine Quote. Denn die sei ein „sehr starker Eingriff in die unternehmerische Freiheit“, so Heinrich Kolb, der als Vize-Fraktionsvorsitzender FDP-Spitzenkandidat Rainer Brüderle vertrat. „Es bringt auch nichts, wenn man Frauen auf die gläserne Decke hievt“, sagte Kolb und bemühte das Bild von Bundesfamilienministerin Kristina Schröder, dass „Frauen auf dem Sonnendeck“ nichts brächten, wenn sich „im Maschinenraum nichts verändert“. Kolb wähnt die Gleichstellung bereits auf einem guten Weg. Die Spitzenkandidatinnen der Linken und Bündnis 90/Die Grünen bezeichneten sich als überzeugte Verfechterinnen der Quote. „Ich bin gerne Quotenfrau“, betonte Katrin Göring-Eckardt. „Es wird eine Frau niemals irgendwohin gewählt, nur weil sie eine Frau ist. Und schon gar nicht bleibt sie nur deswegen in einer Spitzenposition.“

„Wir haben viele schöne Versprechen bekommen, inklusive von der Regierungspartei CDU“, bilanzierte Schulz-Strelow die Aktion, „wir werden die Politik nach der Wahl an ihnen messen.“ Hohe Erwartungen weckten auch die Pläne von Peer Steinbrück, in den ersten 100 Tagen als künftiger Kanzler die Entgeltgleichheit zwischen Frauen und Männern gesetzlich auf den Weg zu bringen – durch Transparenz und gegebenenfalls Interventionen.

„Es wurde deutlich wahrgenommen, dass zehn Frauenverbände den Schulterschluss üben“, so die gemeinsame Haltung der versammelten Spitzenfrauen. „Allein dadurch entsteht der notwendige politische Druck.“

Siehe auch

Augen-Logo Inge

FiNuT-Dokumentation

Aus meinem Posteingang…

„Die FiNuT-Tagung 2013 in Altenkirchen war wieder einmal reich an interessanten Diskussionen und Informationen und freundschaftlichem Austausch und hat viel Spaß gemacht. Zwei erste Doku-Beiträge und Foto-Impresssionen: http://finut.net/doku.html

Nächstes Jahr steht dann unser 40tes Treffen an! Es wird wieder in Altenkirchen stattfinden – und soll ein bißchen feierlich werden! Ihr könnt auch schon mal anfangen über Beiträge nachzudenken :)

Beim Brainstorming haben wir über Klima, Energie & green economics geprochen, MINT, MINT-Pakt und MINT/Gender Studies ins Auge gefasst und uns über die Generation Y Gedanken gemacht. Es bleibt also
spannend.

Besten Gruß,
Karin“

Augen-Logo Maria

 

App Summer Camp in Hamburg

zur WebsiteDas Camp

Vom 16. bis 19. Jul 2013 läuft das erste App Summer Camp. Zuerst mal soll es nur eine kleine Gruppe von 8 – 12 Schülerinnen sein. Zielgruppe sind Schülerinnen der Klassenstufen 8, 9 und 10. Die Erlaubnis der Eltern ist erforderlich.

Anmeldefrist: 16. Jun 2013

Vorkenntnisse sind nicht nötig. Coaches stehen bereit, um Fragen zu beantworten. An vier Tagen lernen die Schülerinnen, eigene Apps zu entwickeln. Außerdem bekommen sie ein Präsentationstraining, um abschließend ihre eigene App vorzustellen.

Die OpenTechSchool

Die OpenTechSchool entstand 2012 in Berlin. Die erste lokale RailsGirls-Veranstaltung – ein Wochenende land ein freier Technikworkshop für Frauen jeder Altersstufe und mit allen möglichen fachlichen Hintergründen – hatte gerade stattgefunden. Das war der Auslöser.

Ziel: Technik lernen für alle

Die Idee: Das Konzept ausweiten auf alle Technikthemen, die die Leute lernen möchten und die Zielgruppe erweitern, so dass alle Technikinteressierten profitieren können. Bisher haben sich hunderte Leute eingefunden, Dozenten und Dozentinnen, Lernende, Organisierer und auch Sponsoren. In Berlin, Stockholm und anderswo.

Ziel ist, technische Lehre kostenlos und ohne große Einstiegshürde anzubieten. Die Lernmaterialien werden in der Onlinecommunity geteilt, wo es immer wieder auch verbessert und ergänzt wird. Alle können sich engagieren und neue Kapitel anlegen oder andere Ergänzungen einbringen.

Als Werte werden in der OTS Offenheit, Empowerment, Hands-on-Lernen, Tansparenz und eine angenehme Lernumgebung gelebt. Außerdem gilt hier der bewusste Verzicht auf Profit.

Mehr Infos:

Augen-Logo Maria

Einerseits, andererseits… soll ich oder soll ich nicht?

Einfach gut entscheiden!

CoverPuh, an die Schreibe musste ich mich echt erst gewöhnen. Der Schreibstil ist mir persönlich etwas zu selbstbewusst. Die beiden wollen mich auf dem Weg „zu… optimalen, für Sie einzig richtigen Entscheidungen… begleiten.“ Mannomannomann, die Einleitung schmiert die Butter echt fingerdick aufs Brot. Noch mehr Beispiele gefällig? Gern, da gibt es diese komische Eindeutschung mit „Zielstrich“ für Deadline; abgesehen, davon, dass diesen Begriff mittlerweile alle verstehen, heißt das doch Stichtag, Termin oder Frist. Oder: „… Sie entscheiden besser… und kommen entscheidend besser mit anderen Menschen zurecht“ – reim dich, oder ich fress dich, ja? Oder das: „Sie haben bewiesen, dass Sie gut entscheiden können, indem Sie dieses Buch gekauft haben“. So? Meint Ihr das? Ihr seid die Heilsbringer? Na, dann wollen wir mal sehen…

Okay, vergessen wir die Einleitung und kommen zum Kern. Die vorgestellten Erläuterungen, Tipps und Methoden sind nämlich viel besser als das sprachliche Talent der beiden Schreiberlinge. Auch wenn die Walt-Disney-Methode gut eingeführt, aber leider nur bruchstückhaft erklärt ist. Das geht besser.

Der erste konkrete Tipp, den ich hier aufgreifen möchte, ist der: Gerät man sich selbst beim Entscheiden immer wieder in die Quere, sollte man sich gezielt „Gegenregeln“ überlegen. Für Spontanentscheider heißt das: Zuerst mind. 1 Minute überlegen, ob sofort entschieden werden muss oder ob die Entscheidung noch Zeit hat  oder haben muss (z. B. um weitere Infos einzuholen). Oder für Endlosunentschlossene: Deadline setzen, wann die Entscheidung spätestens fallen muss, wann mit der Informationsrecherche Schluss ist. Gut gefallen hat mir auch die klar dargestellte Abgrenzung von Risikomanagement und Krisenmanagement. Rückschläge vorhersehen bzw. Überraschungen vermeiden als Kern des Risikomanagements. Und Krisenmanagement als Feuerlöschen. Viele der Tipps im Buch sind gut, wie ich aus eigener Erfahrung und Anschauung weiß. Und jetzt mal ein paar konkretere Einblicke…

Hirnforschung und Neuroplastizität

Hier steht’s: Warum die Verdrahtung im Gehirn den freien Willen einschränkt und offensichtliche Entscheidungsoptionen (Gewohnheitsänderungen!) so schwierig sind. Dazu gibt es Hinweise, wie man diesem Dilemma doch entkommen kann. Wille und Wissen allein reicht eben nicht. Aber wem sag ich das. Als Beispiel für Neuroplastizität beschreiben die Autoren, wie ein 7-jähriges Mädchen das mal ausprobiert hat, nachdem es zufällig ein Gespräch der Erwachsenen mitbekommen hat, Thema: „Neuprogrammierung des Gehirns“ durch Selbstansagen. Da hat sie sich fest vorgenommen, nicht mehr kitzlig zu sein („Kitzligsein aus“). Und nach einer halben Stunde kichert sie nicht wie sonst immer völlig willenlos los. Sie lächelt nicht mal müde, als die Erwachsenen sie kitzeln. Und es kommt noch besser, sie schaltet sich danach wieder neu („Kitzligsein ein“), weil sie meint, dass das so doch lustiger ist ;-)

Was lernen wir daraus? Umgewöhnen ist – im Prinzip – einfach, erfordert aber Disziplin und Geduld. Daran ist nicht das WIE schwierig, sondern das TATSÄCHLICH auch TUN, immer wieder und wieder. Bis die neue Straße im Gehirn besser und damit schneller und zuverlässiger ist als die alte.

Expertise einschätzen und Erfolg planen

Einer meiner Lieblingstipps aus dem Buch ist die Frage: „Was Sie mir empfehlen – würden Sie das auch selbst tun oder Ihren Kindern empfehlen?“ Die kann man z. B. stellen, wenn die Ärztin bei einer Feld-Wald- und Wiesen-Krankheit eine mir unverständliche Therapie vorschlägt. Das ist viel einfacher, als eine zweite Meinung einzuholen und verbessert die eigene Fähigkeit zur Einschätzung „fachfremder“ Sachverhalten ungemein. Geht natürlich nicht mit Autoverkäufern ;-)

Im Kapitel „Ziehen Sie’s durch!“ ist dargelegt, wie Erfolg planbar ist. Voruassetzung dafür ist allerdings, dass ich mir die Mühe mache, konkret genug zu werden. Das kann ich durch eine gute Übergabediskussion bei der Aufgabenverteilung erreichen, durch adäquates Planen o.ä. Soll heißen: Vage Ziele erreicht man selten.

Fazit: OK, größtenteils gute bis sehr gut Tipps. Abzüge in der B-Note für teilweise schlichten schlechten Schreibstil und schlechte Visualisierung (Aufzählungspunkte sind nicht böse!)

Themen

  • Entscheidungsregeln
  • Unvernunft ist stark
  • Entscheidungsmuster überwinden
  • Neuroplastizität: Hirn neu verdrahten
  • Sicherheit
  • Souveränität
  • Komplexität
  • Vorausschau
  • Risikomanagement: Überraschungen vermeiden
  • Wie man es dann auch tut
  • Hilfreiche Prinzipien
  • Zehn Faustregeln
  • Bewusst entscheiden

Johanna Joppe und Christian Ganowski: „Einfach gut entscheiden!“. humboldt 2009. 9,90 EUR (D). ISBN 978-3-86910-756-1. E-Book: ISBN 978-3-86910-928-2.

Augen-Logo Maria

„Führung von morgen – Erfolgreich in gemischten Teams“

Im Netz gefunden:

zum Flyer

Technologie, Wirtschaft und Gesellschaft verändern sich dynamisch. Globalisierte Märkten und verschärfter Wettbewerb sowie Faktoren wie demografische Entwicklung, Rollenveränderungen bei Frauen und Männern, interkulturelle Zusammenarbeit sind aktuelle Herausforderungen für Führungskräfte.

Auf der Konferenz geht es darum, wie Frauen und Männer in Führungspositionen bestmöglich kooperieren und den Wandel gemeinsam gestalten können. Die Konferenz versteht sich als Impuls und Auftakt für mögliche weitere Veranstaltungen zur den genannten Fragestellungen.

Keynotes

„Leadership in the 21st Century – the international perspective“
Annika Elias, Präsidentin, CEC – European Managers

„Wie gewinnen wir die Talente von morgen?“
Dr. Simone Siebeke, Stellv. Personalleiterin Beauty Care, Henkel AG & Co. KGaA

„Wie sieht künftige Führung aus?“
Zhengrong Liu, Personalchef, Lanxess AG

Podiumsdiskussion

„Mixed Leadership – Was sagt die Theorie? Was macht die Praxis?“

Dr. Monika Brink, VAA, Vorsitzende der Kommission Diversity
PD Dr. Andreas Boes, ISF München
Jutta von Falkenhausen, Vizepräsidentin FidAR e.V.
Prof. Dr. Astrid Szebel-Habig, Hochschule Aschaffenburg
Dr. Tammo Boinowitz, BL Comfort & Insulation, BU Consumer Care, Evonik Industries AG

„Führung von morgen – Erfolgreich in gemischten Teams“

Organisatorisches

Am 19. Jun. 2013 von 13 h bis 19 h findet die Konferenz in Essen (Nähe Hbf) statt. Die Teilnahme ist kostenlos.

Weitere Infos:
www.fidar.de/webmedia/documents/ULA-EAF_Einladung_F%C3%BChrung_von_morgen_final.pdf

zur WebsiteGefunden über fidar.de (Frauen in die Aufsichtsräte): www.fidar.de

Augen-Logo Maria

Scratch – Programmieren a la MIT

zur WebsiteJunge Menschen sind die Zielgruppe des Projekts und damit auch diejenigen, die Scratch-Projekte erstellen und teilen, wobei sie wichtige Ideen der Mathematik und Informatik kennenlernen. Gleichzeitig lernen und vertiefen sie kreatives Denken, logisches Schlussfolgern und gemeinsames Arbeiten. Scratch ist eine Programmiersprache, mit der sich eigene interaktive Geschichten, Animationen, Spiele, Musik und Kunstwerke erstellen lassen. Das Ergebnis kann dann über das Internet mit andere geteilt werden.

Auf der Website gibt es ein deutschsprachiges Wiki von Scratchern für Scratcher (Scratch-DACH-Wiki), Informationen über Scratch für Lehrkräfte, Artikel über Scratch in den Medien, wissenschaftliche Arbeiten über Scratch und Infos über die Möglichkeit, das Projekt als solches zu unterstützen. Scratch wird von der Lifelong Kindergarten Group am MIT Media Lab entwickelt, mit finanzieller Unterstützung durch die National Science Foundation, Microsoft, Intel Foundation, Nokia, Iomega und MIT Media Lab Forschungsgruppen.

Mehr Infos:
http://scratch.mit.edu

Augen-Logo Maria

Kostenlos schlauer werden im Web

Das geht mit kostenlosen Onlinekursen, Seminaren und Videos. Ein paar hab ich hier für Euch zusammen gesammelt.

zur Website
KHANACADEMY
www.khanacademy.org
Kurse z. B. zum Thema Maus- und Tastatur-Interaktion:
www.khanacademy.org/cs/tutorials/user-interaction

zur WebsiteACADEMIC EARTH
www.academicearth.org
Videos z. B. zum Thema Angewandte Informatik:
www.academicearth.org/subjects/applied-computer-science
(u. a. ein Human Computer Interaction Seminar)

iTunes University, u. a. Harvard on iTunes:
www.harvard.edu/itunes
Die Leute von Harvard erklären auch gleich, worum es geht: „iTunes U is a part of the iTunes Store featuring free lectures, language lessons, audiobooks, and more, that you can enjoy on your iPod, iPhone, Mac or PC. Explore over 350,000 educational audio and video files from top universities, museums and public media organizations from around the world.“

Oder Stanford on iTunes:
http://itunes.stanford.edu/
Oder UC Berkeley on iTunes:
http://itunes.berkeley.edu/

…den Rest könnt Ihr dann selbst finden :-)

Augen-Logo Maria

Welche Unterstützung bekomme ich, wenn ich weise bin?

Hoffentlich ein paar von den Ideen, die derzeit entwickelt werden!

Das Fachgebiet nennt sich AAL, Ambient Assisted Living. Es geht um Informationsübermittlung, robotergestützte Anreichungen, Hilfs- und Notfallprogramme. Hier ein paar Seiten zum Weiterlesen und Weiterbilden:

„Weiterbildung und Zusatzqualifikationen im Bereich Altersgerechter Assistenzsysteme“ (QuAALi)
www.aal-deutschland.de/deutschland/bekanntmachung-quaali

QuAALi fördert einen Fernstudiengang zur Qualifizierung von Mitarbeitern für die Konzeption, die Projektierung und das Management von technologiebasierten Ambient Assisted Living-Projekten
www.apollon-hochschule.de/lehrende-forschung/projekte/projekt-aapollon/projektbeschreibung

Weiterbildung am Lehrstuhl für Informations- und Technikmanagement – ProWAAL (Pro Weiterbildung AAL)
www.imtm-iaw.rub.de/projekte/prowaal

Masterstudiengang Ambient Assisted Living
http://maal.htw-berlin.de

TAAndem: AAL-Weiterbildung im Tandem
www.taandem.de

BAAL: WeiterBildung im Bereich Ambient Assisted Living
www.baal.aal-mv.de

GeniAAL Weiterbilden (WAALTer): Weiterbildungsangebote für AAL-Technologien
www.hwk-bls.de/Bildung/Weiterbildung/Altersgerechtes-Wohnen/waalter.php
www.geniaal-weiterbilden.de

GAP: Gerontologie, Assistive Technologien, Pflegewissenschaft (Zertifikatsstudium Ambient Assisted Living)
www.uni-vechta.de/einrichtungen/wissenschaftliche-einrichtungen/institute-faecher/ifg/forschung
www.uni-vechta.de/fileadmin/user_upload/documents/IFG/IFG_Allgemein/Projekte/Kurzbeschreibung_GAP.pdf

Verbundprojekt MHH-QuAALi an der medizinischen Hochschule Hannover
www.mh-hannover.de/quaali.html

WAGAS EMN: Weiterbildungskonzept für altersgerechte Assistenzsysteme (AAL) der Europäischen Metropolregion Nürnberg (EMN)
www.wagas-emn.de/?page_id=99

Augen-Logo Maria

Ein Teil denkt schnell, der langsame prüft

Schnelles Denken, langsames Denken

CoverAusgehend von der Frage, ob Menschen ein intuitives Statistikverständnis haben – so wie sie ein intuitives Grammatikverständnis haben – haben sich zwei Forscher auf die Suche nach Antworten gemacht. Einer davon Daniel Kahnemann. Der andere, Amos Tversky, ist im Buch allerdings auch sehr präsent. Außerdem nennt Kahnemann noch ein paar andere Forscher und schreckt auch nicht davor zurück, „gegnerische“ Positionen und deren Verfechter zu Wort kommen zu lassen. Das zeugt von Größe. Eines der wenigen Bücher, in dem Fußnoten auch mal ausformuliert sind.

Unterhaltsam und spannend (und so beschrieben, wie es die Studien und Versuchsergebnisse nahelegen: „gehirnfreundlich“). Ich hätte am liebsten auf der Stelle eine Woche frei genommen, um das Buch von Anfang bis Ende zu durchstöbern – alles in allem immerhin weit über 500 Seiten! … und plötzlich war ich 20 Seiten weiter, als ich mir zu lesen vorgenommen hatte. Die elektronische Ausgabe wäre hier mal tatsächlich eine Alternative, obwohl ich sonst wo immer möglich Papier bevorzuge.

Nett auf den Punkt gebracht und immer wieder aufgegriffen: Das Prinzip WYSIATI – „what you see is all there is“ (übersetzt in etwa: Was Du siehst, ist alles, was da ist – meinst Du). Hilfreich auch Kahnemanns Beurteilung des Buchs „Oben bleiben. Immer“, das in der Zeitung schon rezensiert wurde. Seine Kritik zielt darauf, dass Collins Glück als Erfolgsfaktor unterschätzt. Berechtigt, auch wenn andere Faktoren natürlich ebenfalls eine Rolle spielen. Das Prinzip, das Kahnemann hier erkennt: Menschen neigen dazu, in Zufällen Muster zu erkennen. Da, wo es nachweislich gar keine Muster gibt. Und dagegen kann man oft genug gar nix machen. Gut zu wissen.

Leider „knirscht“ die Übersetzung manchmal etwas: Durch das Übertragen vom Englischen ins Deutsche gehen manchmal die Effekte etwas verloren, die gerade durch ein Beispiel erklärt werden sollen. Und manchmal sind es schlicht die falschen Ausdrücke. Es hilft auf jeden Fall, wenn die werte Leserin der englischen Sprache mächtig ist, um das erkennen zu können.

Fazit: Unterhaltsam, eher wie ein vergnüglicher und interessanter Nachmittag in der Teeküche. Und auch für Zahlenjongleure erhellend.

Themen

  • Urteilsprozesse
  • Entscheidungsfindung
  • Erwartungstheorie
  • Verfügbarkeitsheuristik
  • Stärken und Schwächen des intuitiven Denkens
  • Lotterie und Wertpapiergeschäfte

Daniel Kahneman: „Schnelles Denken, langsames Denken. Thinking. Fast and Slow“. Siedler 2012. 26,99 EUR (D) / 27,80 EUR (A). ISBN 978-3-88680-886-1.

Augen-Logo Maria

ITK-Entgeltanalyse der IG Metall für 2013

zur Studie

Gehälter steigen seit 2012 um 2 %, die ITK-Branche ist um 2,8 % gewachsen und „75 Prozent der untersuchten Führungspositionen wiesen eine durchschnittliche Steigerungsrate der Jahresgehälter von 3,8 Prozent auf“.

Auszüge aus der Studie gibt es unter
www.igmetall.de/cps/rde/xchg/SID-08DEB037-54010578/internet/style.xsl/itk-entgeltanalyse-2013-11345.htm.

Mehr Infos:
www.itk-igmetall.de und
www.ingenieur.de/Arbeit-Beruf/Arbeitsmarkt/Einnkommen-in-IT-um-2-gestiegen

Bestellen: www.itk-igmetall.de/entgelt-und-tarif/entgeltanalyse.html

Augen-Logo Maria

Keine Akademikerfamilie? Macht nix!

Neue Programme fördern mit Geld bzw. Prof(i)s

Wettbewerb  Studienpioniere

zur WebsiteFür FHs:
Die Stiftung Mercator ruft Fachhochschulen auf, sich um die Förderung zu bewerben. Die zehn FHs mit den besten Konzepten erhalten von der Stiftung und dem Stifterverband jeweils bis zu 300.000 Euro, aus denen sie Stipendien für ihre Studienpioniere sowie eine Strukturförderung finanzieren können.

Alle staatlichen und privaten, staatlich anerkannten Fachhochschulen in Deutschland können sich bis 12. Juli 2013 bewerben. Die Ausschreibungshinweise auf der Website erklären die erforderlichen Details. Die Konzepte sollen beschreiben, wie Studierende gezielt rekrutiert und im Studium begleitet werden. Dabei geht es nur um solche Studis, die zu den ersten in ihrer Familie gehören, die eine Hochschule besuchen.

Für später:
Das Ziel ist, mehr Menschen, deren Eltern nicht studiert haben, zum Abschluss eines Studiums zu motivieren.  Talente werden so beim Bildungsaufstieg unterstützt.

Langfristig soll die bestehende Ungleichheit bei Hochschulabschlüssen zwischen Menschen mit und ohne Migrationshintergrund und zwischen Nichtakademikekindern und Akademikerkindern beseitigt werden.

Projekt TANDEM

zur WebsiteDie Deutsche Universitätsstiftung will zusammen mit dem STUDIENKOMPASS und der Roland-Berger-Stiftung Studierende aus Nichtakademikerfamilien erreichen: mit dem Stipendienprogramm TANDEM. Besonders daran ist, dass die Studierenden einen Mentor bekommen, der möglichst fach- und studienortnah sein soll. Sechzehn der Stipendiaten sind Teilnehmende des STUDIENKOMPASS und weitere vierzehn Alumni der Roland-Berger-Stiftung.

Die Mentoren übernehmen ihre Stipendiaten als akademische Patenkinder. Sie dienen diesen als Ansprechpartner in organisatorischen und fachlichen Fragen, und das regelmäßig. Das Stipendium dauert so lang wie das Erststudium, vom ersten Tag bis zum Abschluss.

Mehr Infos

Los geht’s!

Augen-Logo Maria