Buchrezensionen
Präsentieren
Das kleine rote Buch dreht sich um das Präsentieren mit Blick auf den Einsatz von PowerPoint. Zunächst geht es aber um die Konzeptionsphase der Präsentation. Wenn auch konventionell, so ist diese Einführung in jedem Fall anfängergeeignet und bietet auch Profis noch den ein oder andern Hinweis. Das Vorgehen ist knapp und klar beschrieben. Auch die Relevanz der Konzeptionierung stellt der Autor deutlich heraus.
Es folgen Übungen, Lösungsvorschläge und grundsolide Tipps – mehr braucht es erst mal nicht.
Die Mini-CD-ROM bietet Vorlagen, „Checklisten“ und Leitfäden. Wobei die Checklisten eher Leitfragenlisten sind und weniger was zum Abhaken. Beides ist durchaus brauchbar. Die PPT-Beispiele sind nett, es könnten ruhig etwas mehr sein. Insgesamt steht das Material – elektronisch wie inhaltlich – in einem fairen Preisleistungsverhältnis.
Das kleine gelbe Buch dreht sich um das Präsentieren im Allgemeinen. Es stellt die herkömmlichen Präsentationsformen vor und ist ein bisschen konservativ. Das Thema wird bodenständig, aber ohne das gewisse Etwas vermittelt. Mir waren da auch zuviele Ausrufezeichen drin… Die Tipps sind altbacken und oft sehr verkürzt. Einmal sogar jenseits des guten Geschmacks: „Reden Sie die Dinge schön! […] Personalabbau klingt weniger schön als Lean Management!“ Misanthropische Empfehlungen – bah pfui! Im Abschnitt, welche Titel neugierig machen, war ich enttäuscht. Da macht es sich jemand etwas zu einfach. Auch bei den Beispielen und Metaphern bin ich nicht gerade in Begeisterung ausgebrochen: In einem solchen Buch möchte ich nichts übers Bettnässen oder über Orgasmen hören…
Es gibt ein paar gute Tipps für das Schreiben und Layouten von Redemanuskripts. Auch die Tipps zum Umgang mit Fragen sind brauchbar. Außerdem gibt’s Hinweise, wie frau im Diskussionsteil Fragen anregt, um die manchmal auftretende unangenehme Stille nach der Präsentation zu vermeiden.
Fazit: Das kleine Gelbe eher nicht; das kleine Rote steht für die Bühnenshow dagegen gut zu Gesicht.
Rainer Weiss: „Präsentieren mit PowerPoint. Taschenguide Trainer“. Mit CD-ROM. Haufe 2010. 9,90 EUR. ISBN 978-3-448-10182-9.
Claudia Nöllke: „Präsentieren. Taschenguide“. Haufe 2009. 6,90 EUR. ISBN 978-3-448-10026-6.
Motivation
Für so wenig Seiten ist das Thema erstaunlich umfassend dargestellt. Von verschiedenen Einflussfaktoren für Motivation über Zielfindung und Selbstmotivation bis hin zu der Kunst, Andere zu motivieren – hier geben mir die Autoren ein breites Fundament mit auf den Weg. Neben Möglichkeiten werden auch Grenzen angesprochen, z. B. beim Thema Mitarbeitermotivation. In jedem Kapitel gibt es Übungen und praktische Anregungen, wie frau das Thema verinnerlichen kann.
Fazit: Lohnt sich!
Themen
- Missverständnisse über Motivation
- Motivation als Ergebnis eines Prozesses
- Allgemeine und spezifische Motivation
- Lebenskonzept, Handlungsfelder, Rollen, Ziele
- Positiv denken und regenerieren
- Die Rolle der Führungskraft
- Ziele motivierend formulieren
- Selbstvertrauen vermitteln
- Handlungsspielräume gestalten
- Entwicklung von Mitarbeitern fördern
- Zielorientiert handeln
- Anreize
- Motivieren in Veränderungsprozessen
- Retentionprogramme zur Mitarbeiterbindung
- Empowerment
Rainer Niermeyer und Manuel Seyffert: „Motivation. Taschenguide“. Haufe 2009. 6,90 EUR. ISBN 978-3-448-10045-7.
Körpersprache
Im ersten Teil werden Grundlagen erklärt und Praxisbeispiel genannt (naja, manchmal auch an den Haaren herbei gezogen…). Der zweite Teil hält Übungen bereit. Nicht schlecht, aber zu lang. Häufig wiederholt sich das Autorenduo. Und das oft, ohne wirklich konkret zu werden. Hilfreich sind die vielen Fotos im ersten Teil. Gut auch der Hinweis, inwiefern innere und äußere Haltung zusammenhängen. Leider sind viele der Ratschläge arg simplifizierend. Beispiel gefällig? „Begeistern Sie Ihre Mitarbeiter durch Ihre eigene innere und äußere Haltung“. Na, dann mach mal… Diese Gemeinplätze ziehen den guten Gesamteindruck etwas runter. Was soll ich mit dem Hinweis, ich solle weder einen zu hohen noch einen zu niedrigen Status einnehmen? Gut gefallen hat mir die Übung, wie ich Blockaden durch Bewegung lösen kann. Das sah auf den Fotos aus, als ob es Spaß macht. Für einen ersten Überblick ist das Minibuch sicher brauchbar. Mehr Substanz gibt es wahrscheinlich eher in einem Seminar (mit echten Menschen und praktischen Übungen, Ihr wisst schon, in echt).
Fazit: Nun ja; ganz nett, aber es ginge auch kürzer und ansprechender
Tiziana Bruno und Gregor Adamczyk: „Körpersprache. Taschenguide“. Haufe 2010. 6,90 EUR. ISBN 978-3-448-09299-8.
Maria
Okay. Es ist soweit. Reisen durch die Zeit sind nicht länger Zukunftsmusik oder Hirngespinste verrückter Autoren von Fantasy-Romanen: Der Durchbruch ist gelungen. Und ich hab mir natürlich gleich so ein Gerät vorgenommen.
Kooperationen kompetent leben – auch international. Das ist das Ziel dieser „Toolbox“. Sie kommt im praktischen Köfferchen daher. Enthalten sind zwei A4-Hefte, der Leitfaden und das Handbuch, Tools auf CD-ROM, ein Plakat für Problemanalyse und Lösungssuche, sogar bunte Moderationskärtchen für die beschriebenen Workshopabläufe sind dabei.
Ein Blatt Papier wird aufgeteilt in acht Bereiche – jeder etwa halb so groß wie eine Postkarte. Dann kann frau sich für jede dieser kleinen Miniseiten den gewünschten Inhalt aussuchen und so gleiche oder unterschiedliche Inhalte zusammenstellen. Nach dem Ausdrucken einfach ein bisschen Schneiden und geschickt Falten, fertig ist das stromunabhängige Gadget.
Ständig verbessern wir die Fähigkeiten (bzw. lassen sie verbessern), die wir am Computer brauchen und werden immer kompatibler – zum Rechner. Die Konzentrationsfähigkeit, um z. B. ein Buch zu lesen, leidet darunter enorm. Dass wir alle Informationen aus Fernseher, Email, Internet, Twitter etc. ohne eingeschalteten Filter im Kopf aufnehmen müssen und dann erst entscheiden können, ob sie wichtig waren oder nicht, das bindet unsere Aufmerksamkeit. Wir haben auch erschreckend wenig Einfluss darauf, was von diesen Informationen wir uns merken. Zusätzlich füttern wir auch noch freiwillig das Internet mit Informationen über uns oder z. B. mit Kaufempfehlungen.


Der Autor stellt zunächst Problemkategorien vor, nach denen später die Visualisierung ausgewählt werden kann: Wer/was, wieviel, wann, wo, wie und warum. Er erklärt, womit visuelles Problemlösen realisiert werden kann. Ohne Augen, Vorstellungskraft und etwas Hand-Auge-Koordination geht es nicht. Aber das ist auch schon alles. Als Werkzeug reichen Papier oder Whiteboard und Stifte. Im ersten Band stellt der Autor einige wenige Grundformen für Visualisierungen vor. Hintergrundinfos, warum Handzeichnungen mächtiger sind als computergemalte Folien, gibt es ebenfalls. Bevor es richtig los geht, gibt es noch eine Typisierung visueller Denker. Im Kern gibt es da drei: Nämlich diejenigen, die sofort loszeichnen, solche, die Skizzen Anderer ergänzen, und schließlich solche Menschen, die sofort behaupten: „Ich kann nicht malen!“
In der Fortsetzung gibt es einen 4-Tages-Kurs, den frau Schritt für Schritt selbst durcharbeiten kann. Etwas störend ist der Umstand, dass der Autor zum Geschwätzigen neigt. Bei der über sich selbst begeisterten Art der „Kursleitung“ muss frau offen sein, um vom Durcharbeiten zu profitieren. Immerhin sind die Beschreibungen weitgehend verständlich, bis auf die Infos, die die Kenntnis von Slangwörtern oder der amerikanischen Wirtschaftsverhältnisse voraussetzen. Die meisten Beispiele sind praktisch und aufschlussreich – am Anfang mehr als gegen Ende. Und auch wenn der Autor verspricht, dass Jede/r malen kann: Einige der Beispielbilder kann ich nicht einmal abmalen, geschweige denn, alle Bilder aus meinem Kopf auf Papier bringen. Sei’s drum.
Wow! So ein pragmatisches Buch, das möchte ich Euch dann doch mal besonders ans Herz legen.
Ja. Hätte ich das Buch noch nicht gelesen, ich würde es lesen wollen. Ich würde es mir wärmstens empfehlen.
Ein paar Vorkenntnisse in Management- und anderen Methoden sind hilfreich. Dann macht das Buch richtig Laune. Ursprünglich hat das Themenspektrum mein Interesse geweckt – mal wieder ein Buch, von dem frau sich auch auf Reisen erhellen lassen kann. Sehr kompakt, dabei für Leute ohne Managementausbildung verständlich. Bei Bedarf nach genaueren Beschreibungen liefert das Buch durch die präzisen Infos einen guten Recherchestart. Ich konnte schnell entscheiden, was von den Inhalten für mich für weitere Studien interessant sein könnte. Die Autoren liefern u. a. Hilfe bei der Auswahl von Prozesswerkzeugen und einen Überblick, wie sich das richtige Modellierungs- bzw. Managementwerkzeug finden lässt. Kritik vergebe ich nur für wenige Details, wenn Methoden in Grafiken auftauchen, aber nicht weiter erklärt werden oder die Darstellung der Balanced Score Card (hab ich woanders schon mal besser gesehen).
Mit Hilfe des Buchs kann frau ihr Kompetenzprofil bestimmen, lernt etwas über die Recherche dazu passender Stellen und erfährt die aktuellen Gestaltungsformalia für Bewerbungsunterlagen. Helga Krausser-Raether deckt hier ein breites Spektrum an Möglichkeiten zur Jobsuche ab. Ob klassische Stellenanzeigen durchforsten, Jobmessen zum Kontaktknüpfen nutzen oder Onlineformulare auf Firmenwebsites, hier gibt es für alles Beispiele.
Schade, der Titel klingt wirklich vielversprechend. Dann aber das: Lange Vorrede, Zielgruppe unklar bzw. unendlich weit gefasst. Das Themenspektrum ist so weit, dass von der ersten Idee für die Berufswahl über die Entscheidung für oder gegen eine Promotion bis zum MBA-Studium alles angerissen, aber nichts zu Ende gebracht wird. Halbherzig auch die Übersichten mit Angaben, welche Voraussetzungen für welche Funktionen erforderlich sind, wie sich die Jahresgehälter derzeit (das Buch ist im Feb. 2009 erschienen) darstellen, welche Aufstiegschancen es gibt und welche besonderen Kompetenzen gefordert sind. Dazu kommt, dass auf mich der Stil irgendwie… hmmmm… altbacken wirkt. Das Ganze ist schlecht strukturiert, z. B. kommt mittendrin (S. 91) ein kurzer „Exkurs: Welcher Job passt zu mir?“
Hier spricht der Erfinder selbst. Tony Buzan hat irgendwann erkannt, dass die üblichen Lernmethoden ihm nicht wirklich weiterhalfen. Die Geschichte, wie Buzan seine Methode erfunden hat, dem Gehirn beim Denken zu helfen, läutet das Buch ein. Danach erklärt er diese Methode, gespickt mit vielen Beispielen aus vielen Anwendungsgebieten. Teilweise ist die Übersetzung unfreiwillig komisch geraten („… an der Universität war ich immer noch am Kämpfen“). Auch der Schreibstil lässt mich nicht vor Ehrfurcht erstarren… Überall sind mir zuviele(!) begeisterungheischende (!!) Ausrufezeichen!!! Tenor: „Großartige Veränderung Ihres Lebens durch Mind-Maps!“
Wow! Was sich nicht alles in so einem handlichen Format unterbringen lässt. Dabei werden nicht nur die Methoden selbst vorgestellt, sondern auch Rahmenbedingungen erläutert. Wie hilft Ernährung, Sauerstoff, Sport beim kreativen Denken? (Besonders geeignet laut der Herausgeberin:
Klein, aber fein. Die Einführung ins Thema ist hier handwerklich einwandfrei gelungen. Verschiedene Typen von Konflikten werden vorgestellt: Innere Konflikte einer Einzelperson, Konflikte zwischen verschiedenen Personen und Konflikte in und zwischen Gruppen. Was mir hier fehlte, ist eine Antwort auf die Fragen: „Wann ist ein Konflikt nicht (nicht mehr/nur mit fremder Hilfe) lösbar?“ Besser sieht es da schon mit der Frage “ Woran erkenne ich, ob ich einen Konflikt überhaupt lösen kann?“ aus. Nach der Lektüre ist frau da in jedem Fall schlauer. Dieses Büchlein empfehle ich auch denen, denen es nicht nur um den beruflichen Konflikt geht.
Wie mit Konflikten umgehen? Wie Konflikte vermeiden? Zu Beginn erklärt der Autor ausführlich die zugrunde liegenden Faktoren, die zu Konflikten führen. Er gibt Hilfe zur Analyse von Konflikten. Checklisten helfen dabei, eigene Strategien zu entwickeln und Lösungen zu finden. Dass Konflikte nicht nur negativ sind, sondern durchaus positive Folgen haben können, ist überzeugend dargestellt.
Die Autorinnen steigen mit der Anleitung zur Selbstanalyse ein: Fühle ich mich für mein Lernen selbst verantwortlich, was für ein Lerntyp bin ich? Stressentstehung und Umgang mit Stress werden differenziert erläutert. Frau erfährt, warum es gut ist, die Komfortzone auch mal zu verlassen. Zeitmanagement und Zeittypen helfen beim Organisieren des Studiums und bei der Work-Life-Planung. Stolperfallen werden auch angesprochen: Was Plagiate sind und worauf frau achten muss, um nicht versehentlich welche zu verfassen. Für Online- und E-Learning gibt es einen Leitfaden, wie frau die Angebote einschätzen und bewerten kann.
Das Thema ist nicht ganz trivial. Eher komplex. Trotzdem hätte ich erwartet, dass das Buch die werte Leserin mitnimmt. Leider ist der Stil aber sehr eckig geraten. Da staubt es nur so heraus aus den Abschnitten, die den roten Faden vermissen lassen. Überleitungen von einem Abschnitt zum nächsten? Fehlanzeige. Dafür kommt nach jeder Kapiteleinführung eine Auflistung der jetzt folgenden Unterkapitel. Überflüssig. Vor allem dann, wenn die Unterkapitel an der Stelle nicht einmal kurz charakterisiert, bewertet oder irgendwas werden…

Das Hörbuch verrät in 53 Minuten, wie frau Ideen finden, auswählen und umsetzen kann. Das Ganze folgt einem einfachen Prinzip: Fragestellung formulieren, Ideen generieren und eingrenzen, Lösung auswählen, Idee präsentieren und gegen mögliche Einwände durchsetzen. Ganz so einfach ist es in der Praxis dann zwar nicht. Aber der Autor gibt einige brauchbare Tipps. Er scheint sein Handwerk gelernt zu haben, er stellt u. a. die Vor- und Nachteile von Einzelarbeit und Gruppenarbeit gegenüber. Der Prozess von der Idee zur Lösung wird anhand der Metapher „Reise“ erklärt.
Das Buch gefällt mir wirklich gut. Verschiedene Vorgehensweisen werden vorgestellt, die langjährige Erfahrung und Praxis der Autorin und ihres Teams sind spürbar. Nützlich auch die Übersicht, welche Ermittlungstechnik bei welchen Einflussfaktoren angeraten ist. Leider fehlt ein Glossar, irgendwo hört ein Satz mittendrin auf. Ansonsten wimmelt mein Exemplar vor Lesezeichen, damit ich mir die interessanten Stellen später wieder ansehen kann. Checklisten und Beispiele erleichtern die eigene Umsetzung in die Praxis. Ein durchgehendes Fallbeispiel macht die Methoden anschaulich. Wie bei jedem guten Buch, gibt es für Einsteigerinnen und für Profis genug Material. Wer sich mit Anforderungen beschäftigt, sollte ihre Nase auf jeden Fall mal in dieses Buch stecken.
Heute studieren in Deutschland weit weniger Frauen technische Fächer als Männer. Was hält sie davon ab? Worauf müssen Hochschulen achten, wenn sie mathematisch interessierte und technisch begabte Schülerinnen für ein Ingenieurstudium gewinnen möchten? Antworten gibt es hier. Immer im Blick, dass mehr junge Frauen sich für einen MINT-Beruf entscheiden. MINT – Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik.
Die Schere an der Hochschule geht auseinander. Ach was, nicht die Schere, eine ganze Kiste voller Scheren. Im Kern immer: Karriereverläufe im Verhältnis zum Geschlecht. Kurz: Frauen im Studium sind in der Mehrheit, Professorinnen sind immer noch seltene Exemplare. Das gilt insbesondere für Mütter. Und so widmet sich dieses Buch einem oft totgeschwiegenen Thema. Dass Familienplanung und -leben in Forschung und Wissenschaft besonders schwierig ist. Datenbasis ist NRW, aber das Thema ist unabhängig vom Standort… spannend!