Erst das Motiv, dann die Technik dazu

Buchrezension

Digitale Fotopraxis

CoverWow! So ein pragmatisches Buch, das möchte ich Euch dann doch mal besonders ans Herz legen.

Die Autorin legt hier einen echten Schmöker vor. Kurz, mit simplen Worten und pragmatischen Tipps taucht sie direkt tief ins Thema ein. Die technischen Hintergründe sind – auch für Laien – verständlich dargestellt. Sie erklärt auch, wie wenig frau sich davon merken muss, was für den normalen Fotoalltag völlig ausreicht. Ein paar Feinheiten für besondere Fotoeinsätze verrät die Autorin natürlich auch. Im Gegensatz zu anderen Fotobüchern (wo die Herren Autoren mir schon mal etwas zu arrogant daher schreiben) gefällt mir hier der Stil sehr. Zum Thema Verwackeln steht da z. B. sehr nett formuliert: „Manche Menschen haben eine sehr ruhige Hand, andere brauchen ein bisschen Übung.“ (Das klingt doch gleich viel besser als „ohne Stativ geht das gar nicht…“.)

Ein paar Daumenregeln für technische Kameraeinstellungen helfen zum schnellen Erfolgserlebnis: Welche Verschlusszeiten gegen Bewegungsunschärfe gelten für typische Motive wie Fußgänger, Radfahrer oder Jogger? Das sind doch mal brauchbare Bezugswerte. Neben zahlreichen Beispielen gibt es auch Vorschläge für Übungen. Dadurch inspiriert, kann frau lernen, die verschiedenen Einstellungen und Effekte der eigenen Kamera zu erkunden. Motivierend finde ich auch, dass die Autorin auf Durchhänger und Frustration eingeht. Mehr als einmal betont sie die Einzigartigkeit jeder Fotografiepersönlichkeit.

Die Gestaltung des Buchs ist ansprechend, wobei mir eins besonders gut gefallen hat: Zu jedem Thema gibt es Seitenzahlen für Querverweise zu einem anderen Thema (so ähnlich wie bei Straßenkarten). Auf den zahlreichen Beispielfotos im Buch sind Brennweite, Belichtungszeit, Blende, ISO angegeben. Eine Besonderheit sind auch die Exkurse, die das tiefere Verständnis zum Ziel haben.

Zum Thema, wieviel Technik und technisches Wissen braucht ein gutes Foto zitiere ich zum Schluss meine Lieblingsstelle: „Sobald wir einen Gang zurückschalten und uns wieder mit den Bildinhalten beschäftigen, bekommen unsere Fotos eine andere Qualität.“

Fazit: Das beste Fotobuch, das mir seit langem in die Hände gefallen ist!

Themen

  • Kamera verstehen und richtig einsetzen
  • Wirkungsvolle Bildgestaltung
  • Licht und Belichtung
  • Menschen fotografieren
  • Unterwegs fotografieren
  • Motive und Motivation
  • Sich fotografisch weiter entwickeln

Jacqueline Esen: „Digitale Fotopraxis. Rezepte für bessere Fotos“. Galileo Press 2009. 29,90 EUR (D) / 30,80 EUR (A). ISBN 978-3-8362-1213-7.

Buchtipps zum Requirements Engineering

Von den FiNuT-IT-Fachfrauen zusammen getragen.

Tipps von Babs

[…] ich fand „Basiswissen Requirements Engineering“ (Chris Rupp et al) als Einstieg gut. Kommt aber immer drauf an was
a) das Buch lehren soll
b) in welcher Branche Requirements Engineering angewendet werden will
(Requirements Engineering bei Banken-IT ist anders als im embedded Bereich)

Für Requirements Engineering als Prozess des Software-Engineering fand ich Bücher/Doku zu SPICE und CMMI gut.

[Anmerkung d. Red.: Für SPICE (Software Process Improvement Capability Determination) und CMMI (Capability Maturity Model Integration) siehe http://en.wikipedia.org/wiki/Software_development_process.]

Tipp von Nina

Vorlesungsskript zum Thema Requirements Engineering: http://www.complang.tuwien.ac.at/bjorner/book.pdf

Kommentar von Astrid: „vielen Dank für den Link! Allerdings finde ich dieses Buch eher lustig als geeignet. Es ist ein hoch wissenschaftliches Skript, in dem es nur so von Formeln wimmelt. Ich war zwar sehr lange an der Uni, bin aber froh, dass ich mich mit solchem Formalismus nicht mehr rumschlagen muss. Für reale Softwareprojekte halte ich das nicht geeignet.“

Kommentar von Maria: „wem der Link nützt oder nicht, kann ja jede selbst entscheiden […]. Wer weiß, zumindest dem Dozenten scheint der Inhalt ja nützlich zu sein ;-)“

Tipp von Anne

Tipp von Maria

Offener Downloadbereich der Sophisten, u. a. 20 Downloads zum Thema RE:
http://www.sophist.de/infopool/downloads/offener-downloadbereich.html

Karl Wiegers Describes 10 Requirements Traps to Avoid: http://www.processimpact.com/articles/reqtraps.html

Tipps aus der Zeitung

Systematisches Requirements Engineering und Management
Requirementsengineering und -Management

Pragmatisch diesseits und jenseits der Logik

Buchrezension

Pragmatisches Denken und Lernen

CoverJa. Hätte ich das Buch noch nicht gelesen, ich würde es lesen wollen. Ich würde es mir wärmstens empfehlen.

Es ist reichhaltig, kurzweilig, faszinierend, auch anstrengend und zeigt, wo Grenzen liegen. Und manche davon lassen sich überwinden. Oder ausweiten.

Meine schönste Erkenntnis aus dem Buch (bestätigt, was ich hoffte): Das eigene Gehirn kann mehr. Es braucht bloß die Chance, den festen Willen und etwas Biss, um dran zu bleiben.

Und noch ein bisschen mehr vom Inhalt (und aus der Pressemappe): Softwareentwicklung geschieht im Kopf. Nicht in einem Editor, einer Entwicklungsumgebung oder einem Designtool. Softwareentwickler/innen sind gut ausgebildet darin, wie man mit Soft- und Hardware arbeitet. Aber wie sieht es mit der Wetware – dem Gehirn – aus?

Neue Fertigkeiten und Technologien zu lernen, ist eine zentrale Voraussetzung für Erfolg und Karriere, und das findet im Kopf statt. Entwickler/innen brauchen eine pragmatische Herangehensweise an Denken und Lernen. Sie müssen ihre Wetware in den Blick nehmen. Das Buch zeigt, wie frau neue Erkenntnisse aus den Neurowissenschaften und Lerntheorien dafür nutzt.

Andy Hunt erklärt in seinem Buch, wie das Gehirn funktioniert und auf welche Weise am besten Aufgaben und Probleme effektiv und kreativ gelöst werden können. Er liefert dazu 48 pragmatische Tipps, die nicht für Programmierer/innen, sondern auch für Profis aus dem Management, der Wissensarbeit und Technik oder der Analyse hilfreich sind.

Andy Hunt war lange Jahre Programmierer und arbeitet jetzt als Consultant, Autor und Verleger. Er ist einer der „Väter“ von „Der pragmatische Programmierer“, war einer der 17 Gründer der Agile Alliance und ist Mitbegründer des „Pragmatic Book Shelf“, wo Bücher für Softwareentwicklung erscheinen.

Fazit: Angucken, reinlesen, durchackern, Spaß am Lernerfolg haben!

Themen

  • Warum Kontext so wichtig ist
  • Den ganzen Verstand nutzen
  • Bewusst lernen und Erfahrungen sammeln
  • Den Fokus lenken
  • Dreyfus-Modell
  • Rennpferde hüten und Schafe hetzen
  • Verantwortung übernehmen
  • Achtung, Werkzeugfalle
  • Das Gehirn als Dual-Prozessor mit Speicher-Bus-Konflikt
  • Jenseits der Logik den ganzen Verstand nutzen
  • Kognitive Vorlieben
  • Generationsverwandtschaft
  • Hardwarefehler und Eidechsenlogik
  • SMART-Methode
  • Pragmatic Investment Plan
  • SQ3R-Methode
  • Mind-Map
  • Die wahre Leistung des Dokumentierens
  • Lernen durch Lehren
  • Lernen durch Spielen
  • Fehlschläge integrieren
  • Druck tötet logisches Denken
  • Die Vorstellung hebt die Sinne auf
  • Konzentration durch Entspannung
  • Wissen verwalten
  • Den eigenen Kontext optimal einrichten
  • Bewusster Umgang mit Unterbrechungen
  • Kontext muss ausreichend groß sein
  • Wachsam bleiben
  • Jenseits des Expertentums

Andy Hunt: „Pragmatisches Denken und Lernen. Refactor your wetware“. Hanser 2009. 24,90 EUR. ISBN 978-3-446-41643-7.

Prozessmanagement im Alltag

Buchrezension

Performance Excellence

CoverEin paar Vorkenntnisse in Management- und anderen Methoden sind hilfreich. Dann macht das Buch richtig Laune. Ursprünglich hat das Themenspektrum mein Interesse geweckt – mal wieder ein Buch, von dem frau sich auch auf Reisen erhellen lassen kann. Sehr kompakt, dabei für Leute ohne Managementausbildung verständlich. Bei Bedarf nach genaueren Beschreibungen liefert das Buch durch die präzisen Infos einen guten Recherchestart. Ich konnte schnell entscheiden, was von den Inhalten für mich für weitere Studien interessant sein könnte. Die Autoren liefern u. a. Hilfe bei der Auswahl von Prozesswerkzeugen und einen Überblick, wie sich das richtige Modellierungs- bzw. Managementwerkzeug finden lässt. Kritik vergebe ich nur für wenige Details, wenn Methoden in Grafiken auftauchen, aber nicht weiter erklärt werden oder die Darstellung der Balanced Score Card (hab ich woanders schon mal besser gesehen).

Fazit: Erstklassig zusammengestellt und angenehm zu lesen

Themen u. a.

  • Management und Unternehmensführung
  • Unternehmensführung und Prozessmanagement
  • Organisationen als System
  • Prozesse und Strategie
  • Prozessorientierung
  • Nutzen eines Prozessmanagementsystems
  • Funktionsorientierung vs. Prozessorientierung
  • Prozesslandschaft erstellen
  • Prozessmodell und Prozesswürdigkeit
  • Ziele für und Rollen im Prozessmanagement
  • Prozesse erfassen und visualisieren
  • Prozesse analysieren und gestalten
  • Prozesssteuerung
  • Prozessreporting
  • Prozesse leben: Menschen
  • Prozesswerkzeuge
  • Veränderungen managen
  • Verschiedene Vorgaben und Prozessmanagement
  • Integration von Managementsystemen
  • Balanced Score Card und Prozessmanagement
  • Total Quality Management, EFQM-Modell und Prozessmanagement
  • ISO und Prozesse
  • Prozessmanagement umsetzen: Beispiele

Karl W. Wagner und Gerold Patzak: „Performance Excellence. Der Praxisleitfaden zum effektiven Prozessmanagement“. Hanser 2007. 49,90 EUR. ISBN 978-3-446-40575-2.

Neuer Job und Karriere in der IT

Buchrezensionen

Die besten Bewerbungsmuster 40 plus

CoverMit Hilfe des Buchs kann frau ihr Kompetenzprofil bestimmen, lernt etwas über die Recherche dazu passender Stellen und erfährt die aktuellen Gestaltungsformalia für Bewerbungsunterlagen. Helga Krausser-Raether deckt hier ein breites Spektrum an Möglichkeiten zur Jobsuche ab. Ob klassische Stellenanzeigen durchforsten, Jobmessen zum Kontaktknüpfen nutzen oder Onlineformulare auf Firmenwebsites, hier gibt es für alles Beispiele.

Zum Einstieg bekommt frau Hilfe zur Standortbestimmung. Ein umfangreicher Fragenkatalog hilft beim Aufstellen des eigenen Profils. Die Selbstanalyse dient im weiteren Verlauf als Basis des Bewerbungsprojektes.

Die Stellenanzeigen werden nach verbreiteten Formeln aufgedröselt. Leider rät die Autorin aufgrund von einzelnen Formulierungen auch schon mal ab, sich zu bewerben. Da wäre ich persönlich nicht so streng – wenn die Stelle mir als attraktiv erscheint, wage ich das Vorhaben auch. Schließlich kann ich die Stelle nur bekommen, wenn ich Kontakt aufnehme.

Die Bewerbungsmuster beschränken sich nicht auf die üblichen Anschreiben und Lebensläufe. Es gibt darüber hinaus die Stellenanzeigen und das Bewerberprofil, um die Unterlagen abgleichen zu können. Diese Unterlagen werden natürlich auch analysiert. Viele Beispiele aus typischen Bereichen (auch IT) finden sich da. Dazwischen geben Expertentipps Antworten zu gängigen Fragen: Was tun bei Überqualifizierung? Wo liegen meine Randbedinungen (Faktoren für eingeschränkte Flexibilität oder Mobilität)?

Checklisten wechseln mit kurzen erklärenden Abschnitten, das Ganze ist sehr übersichtlich.

Die obligatorische Linkliste ist sehr gut auf die Zielgruppe abgestimmt. Neben den üblichen Jobbörsen gibt es hier Stellenbörsen, die sich auf Ältere spezialisiert haben, Gründungsinfos, Netzwerke (leider etwas veraltet, hier heißt es noch openBC statt XING) und Stichwortvorschläge für Suchmaschinen zur eigenen Recherche nach weiteren hilfreichen Websites.

Die CD-ROM enthält nicht nur Muster für Lebensläufe und Anschreiben. Die geneigte Leserin findet hier mehr:

  • Multiple-Choice-Tests wie beim Bewerbungsverfahren: Funktioniert leider nur mit dem Internet Explorer.
  • Videotraining (virtuelles Vorstellungsgespräch): Ganz nett, aber zu lang – Standardfragen reichen als Stichpunktliste, dafür brauch ich keinen Videomann, der sie mir vorliest.
  • Bewerbungskosten- und Gehaltsrechner: Excel mit Makros
  • Audios fürs Vorstellungsgespräch: Mini-Hörbuch

Buch und CD-ROM sind handwerklich gut gemacht. Die Gestaltung ist angenehm und hilft dabei, sich diesem immer auch anstrengenden Thema zu widmen.

Fazit: Solider Ratgeber für Bewerberinnen und Bewerber, die nicht direkt von der Uni kommen.

Themen

  • Einblicke in den Arbeitsmarkt
  • Bewerbungsmuster
    • Neuorientierung
    • Wiedereinstieg
    • Initiativbewerbung
  • Wie Unternehmen Unterlagen auswerten
  • Personalauswahl bei Unternehmen
  • Assessment-Center
  • Telefoninterview
  • Vorstellungsgespräch für 40 plus
  • Kompromisse oder nicht?

Helga Krausser-Raether: „Die besten Bewerbungsmuster 40 plus“. Haufe 2006. 19,80  EUR. ISBN 978-3-448-07552-6.

IT-Karriere

CoverSchade, der Titel klingt wirklich vielversprechend. Dann aber das: Lange Vorrede, Zielgruppe unklar bzw. unendlich weit gefasst. Das Themenspektrum ist so weit, dass von der ersten Idee für die Berufswahl über die Entscheidung für oder gegen eine Promotion bis zum MBA-Studium alles angerissen, aber nichts zu Ende gebracht wird. Halbherzig auch die Übersichten mit Angaben, welche Voraussetzungen für welche Funktionen erforderlich sind, wie sich die Jahresgehälter derzeit (das Buch ist im Feb. 2009 erschienen) darstellen, welche Aufstiegschancen es gibt und welche besonderen Kompetenzen gefordert sind. Dazu kommt, dass auf mich der Stil irgendwie… hmmmm… altbacken wirkt. Das Ganze ist schlecht strukturiert, z. B. kommt mittendrin (S. 91) ein kurzer „Exkurs: Welcher Job passt zu mir?“

Weitere Beispiele gefällig? Da wird empfohlen, welche Farbe die Spalten einer Tabelle haben sollen, nach der sich die geneigte Leserin/der geneigte Leser die fachlichen Kompetenzen vor Augen führen soll (vorhandene/gesuchte). So. Damit war’s bei mir aus. Ab auf den Stapel „weg damit“. Also bitte. Wer Farben für 4-spaltige, 10-zeilige Tabellen vorgeschrieben braucht, ist nicht wirklich gut für das Berufsfeld IT geeignet. Meine Meinung.

Bei den Jobbörsen fehlten mir sowas wie ingenieurkarriere.de, wo es auch für ITler Stellen gibt. Und wahrscheinlich spannendere als bei der im Buch zuerst aufgeführten Arbeitsagentur.de… Dazu gibt es Beispiele für Bewerbungsunterlagen, deren Fotos ich nicht im Traum als geeignet einstufen würde.

Fazit: Nicht für Leute zu empfehlen, die schon eine leise Ahnung von IT und dem Kern des Berufsfelds haben

Svenja Hofert: „Praxisbuch IT-Karriere. Berufsorientierung, Karriereplanung und Bewerbung“. Eichborn 2009. 24,95 EUR. ISBN 978-3-8218-5970-5.

Minis für große Themen

Bei vielen Verlagen gibt es Wissen im Taschenformat. Keins ist größer als eine Postkarte. Hier sind ein paar empfehlenswerte Beispiele für die Leichtgewichte: Von außen klein, von innen dafür umso ergiebiger.

Buchrezensionen

Das kleine Mind-Map-Buch

CoverHier spricht der Erfinder selbst. Tony Buzan hat irgendwann erkannt, dass die üblichen Lernmethoden ihm nicht wirklich weiterhalfen. Die Geschichte, wie Buzan seine Methode erfunden hat, dem Gehirn beim Denken zu helfen, läutet das Buch ein. Danach erklärt er diese Methode, gespickt mit vielen Beispielen aus vielen Anwendungsgebieten. Teilweise ist die Übersetzung unfreiwillig komisch geraten („… an der Universität war ich immer noch am Kämpfen“). Auch der Schreibstil lässt mich nicht vor Ehrfurcht erstarren… Überall sind mir zuviele(!) begeisterungheischende (!!) Ausrufezeichen!!! Tenor: „Großartige Veränderung Ihres Lebens durch Mind-Maps!“

Dafür ist die Lektüre sehr kurzweilig. Einige Beispiele und Anregungen für eigene Mind-Maps wiederholen immer wieder die Grundlagen und vertiefen das Gelernte. Die Hinweise, wo überall sich Mind-Maps einsetzen lassen, erscheinen mir persönlich manchmal etwas weit hergeholt. Aber wenn’s hilft, wieso nicht.

Fazit: Nettes Büchlein

Tony Buzan: „Das kleine Mind-Map-Buch. Die Denkhilfe, die Ihr Leben verändert“. Mosaik (Goldmann) 2004. 4,- EUR. ISBN 978-3-442-16656-5.

Kreativitätstechniken

CoverWow! Was sich nicht alles in so einem handlichen Format unterbringen lässt. Dabei werden nicht nur die Methoden selbst vorgestellt, sondern auch Rahmenbedingungen erläutert. Wie hilft Ernährung, Sauerstoff, Sport beim kreativen Denken? (Besonders geeignet laut der Herausgeberin: Tai Chi Bailong Ball. Wieder was gelernt.) Welche Umgebung fördert Ideen? Grundregeln für die Gruppenarbeit und Hindernisse für kreative Ergebnisse kommen auch zur Sprache.

Als nächstes erklärt das Buch die Phasen kreativer Prozesse und die Bedeutung von Pausen, wenn es mal stockt. Entspannungsspiele, die den Ideenfluss wieder anregen, gibt es auch. Gut gefallen hat mir die Übersicht, welche Technik für welche Art von Problem und für welche Gruppengröße geeignet ist. Vor- und Nachteile der Methoden werden gegenübergestellt. Nur manchmal fehlten mir Beispiele, um die Methode wirklich zu verstehen.

Fazit: Viel drin im kleinen Format, das Buch kommt sicher öfter mit auf Reisen :<)

Themen

  • Was ist Kreativität?
  • Kreativitätskiller
  • Körperliche Fitness und Kreativität
  • Brainstorming
  • Brainstorming mit Karten
  • Mind-Maps und Clustering
  • Brainwriting Pool und 6-3-5
  • Kollektives Notizbuch
  • Flip-Flop-Technik
  • Reizwortanalyse
  • Bisoziation
  • Synektik
  • … andere intuitive Techniken
  • Morphologisch: Matrix und Kasten
  • Progressive Abstraktion
  • Osborne-Checkliste
  • Relevanzbaumanalyse
  • Ursache-Wirkungsdiagramm
  • … weitere diskursive Techniken
  • Denkhüte nach de Bono
  • Walt-Disney-Methode
  • TRIZ
  • … weitere Kombimethoden

Exkurs: Mehr Infos zu Taiji Bailong Ball.

Evelyn Boos: „Kreativitätstechniken: Neue Ideen zur Problemlösung finden“. Compact Büro-Spicker 2007. 4,95 EUR. ISBN 978-3-8174-7752-4.

Konfliktmanagement

CoverKlein, aber fein. Die Einführung ins Thema ist hier handwerklich einwandfrei gelungen. Verschiedene Typen von Konflikten werden vorgestellt: Innere Konflikte einer Einzelperson, Konflikte zwischen verschiedenen Personen und Konflikte in und zwischen Gruppen. Was mir hier fehlte, ist eine Antwort auf die Fragen: „Wann ist ein Konflikt nicht (nicht mehr/nur mit fremder Hilfe) lösbar?“ Besser sieht es da schon mit der Frage “ Woran erkenne ich, ob ich einen Konflikt überhaupt lösen kann?“ aus. Nach der Lektüre ist frau da in jedem Fall schlauer. Dieses Büchlein empfehle ich auch denen, denen es nicht nur um den beruflichen Konflikt geht.

Fazit: Gut strukturiert, fachlich fundiert

Themen

  • Konfliktpotenzial erkennen
  • Konflikten vorbeugen
  • Konflikte analysieren
  • Konflikte bewältigen
  • Konflikte lösen
  • Konfliktgespräche führen

Iris Glahn: „Konfliktmanagement. Effizient zusammenarbeiten ohne Spannungen“. Compact Büro-Spicker 2005. 4,95 . ISBN 978-3-8174-7593-3.

Konflikte im Beruf

CoverWie mit Konflikten umgehen? Wie Konflikte vermeiden? Zu Beginn erklärt der Autor ausführlich die zugrunde liegenden Faktoren, die zu Konflikten führen. Er gibt Hilfe zur Analyse von Konflikten. Checklisten helfen dabei, eigene Strategien zu entwickeln und Lösungen zu finden. Dass Konflikte nicht nur negativ sind, sondern durchaus positive Folgen haben können, ist überzeugend dargestellt.

Sogar ein paar Sonderfälle deckt das Buch ab. Da gibt es dann z. B. einige Tipps für die erste Zeit im Job. Hinweise, um Konflikte gar nicht erst aufkommen zu lassen – durch Unkenntnis der Lage. Was mir fehlt (mal wieder), sind Tipps, wie frau mit Leuten umgeht, die selbst keinen Konflikt sehen. Dieses Buch ist noch stärker auf den beruflichen Kontext zugeschnitten als der Titel oben. Oft hatte ich den Eindruck, es sind speziell Vorgesetzte angesprochen.

Fazit: Solide Tipps in gewohnt guter TaschenGuide-Qualität

Themen

  • Warum sich Konfliktmanagement lohnt
  • Verschiedene Konfliktarten
  • Ursachen und Anzeichen
  • Konflikte, die aus dem Ruder laufen
  • Konflikte eröffnen Chancen
  • Eigenes Problembewusstsein schärfen
  • Konfliktverlauf
  • Interessen erkennen und sich verbünden
  • Selbstvertrauen gewinnen
  • Eigene soziale Kompetenzen verbessern
  • Eigener Anteil an Konflikten
  • Konstruktiv werden
  • Konflikten vorbeugen
  • Spielregeln
  • Personalgespräche
  • Coaching und Supervision

Eberhard G. Fehlau: „Konflikte im Beruf: Erkennen, lösen, vorbeugen“. Haufe 2009. 6,90 EUR. ISBN 978-3-448-10044-0.

Handwerkszeug fürs Technikstudium

Buchrezension

Study Skills

CoverDie Autorinnen steigen mit der Anleitung zur Selbstanalyse ein: Fühle ich mich für mein Lernen selbst verantwortlich, was für ein Lerntyp bin ich? Stressentstehung und Umgang mit Stress werden differenziert erläutert. Frau erfährt, warum es gut ist, die Komfortzone auch mal zu verlassen. Zeitmanagement und Zeittypen helfen beim Organisieren des Studiums und bei der Work-Life-Planung. Stolperfallen werden auch angesprochen: Was Plagiate sind und worauf frau achten muss, um nicht versehentlich welche zu verfassen. Für Online- und E-Learning gibt es einen Leitfaden, wie frau die Angebote einschätzen und bewerten kann.

Neben den Überlegungen, was an Fähigkeiten und Fertigkeiten für ein technisches Studium nützlich ist, gibt es dann noch Blicke über den Tellerrand. Dazu gehört, welche Soft Skills spätere Arbeitgeber schätzen. Oder wie sich mit kleinem Budget das Studium finanziell planen lässt. Es gibt sogar eine Vorlage für die eigene, kleine Buchführung.

Die Gestaltung ist etwas dröge. Und die Nummerierung innerhalb der Kapitel beginnt immer neu, es gibt keine Kapitelnummern in der Kopfzeile. Aber das sind nur Schönheitsfehler, die den Wert des Buches wenig beeinträchtigen.

Zu den Zielgruppen gehören nicht nur (angehende) Studierende, sondern auch Tutorinnen und Tutoren. Die können was lernen für ihre Betreuungsaufgaben und Erstsemesterveranstaltungen. Besonders hervorheben möchte ich noch den Abschnitt fürs Teilzeitstudium und seine speziellen Anforderungen.

Weiterführende Infos werden in Form von Linktipps, Buchtipps und Angabe von Hochschuleinrichtungen angegeben.

Fazit: Anschauen, nicht nur für Studierende interessant!

Themen

  • Stress- und Zeitmanagement
  • Erfolgreich „hören“
  • Teamarbeit
  • Präsentieren
  • Richtig lesen
  • Prüfungen bestehen
  • Arbeiten im Lab
  • Mit Fehlern umgehen
  • Konzepte erarbeiten
  • Technisches Schreiben
  • Mathematische Aufgaben lesen und lösen
  • Hilfe finden und Hilfe geben

Pat Maier, Anna Barney und Geraldine Price: „Study Skills for Science, Engineering and Technology Students“. Longman 2009. 20,99 EUR (D) / 17,99 £ (UK). ISBN 978-0-273-72073-7.

Daten ausgraben

Buchrezension

Data Warehouse & Data Mining

CoverDas Thema ist nicht ganz trivial. Eher komplex. Trotzdem hätte ich erwartet, dass das Buch die werte Leserin mitnimmt. Leider ist der Stil aber sehr eckig geraten. Da staubt es nur so heraus aus den Abschnitten, die den roten Faden vermissen lassen. Überleitungen von einem Abschnitt zum nächsten? Fehlanzeige. Dafür kommt nach jeder Kapiteleinführung eine Auflistung der jetzt folgenden Unterkapitel. Überflüssig. Vor allem dann, wenn die Unterkapitel an der Stelle nicht einmal kurz charakterisiert, bewertet oder irgendwas werden…

Obwohl ich mich gerade sehr für das Thema interessiere, kann ich mich nicht dazu durchringen, das Buch komplett durchzuackern. Das liegt nicht nur daran, dass Abkürzungen nicht immer erklärt werden (wieso steht „ETL“ nicht im Glossar?), sondern auch daran, dass das ganze Layout lieblos wirkt. Und der Inhalt wirkt zusammengewürftelt. Was teilweise auch daran liegt, dass die Gliederung wenig innere Struktur erkennen lässt. Schade. Nix für die Praxis, vielleicht was für Leute, die sich in die trockenste Welt der Wissenschaft einleben möchten. Ganz vermisst habe ich u. a. Self-Organising-Maps.

Fazit: Komplexer Stoff lässt sich auch besser darstellen.

Themen u. a.

  • OLAP
  • Verschiedene Systeme
  • Datenwürfel
  • Vorgehensmodelle zur Gestaltung von Informationssystemen
  • Einsatzbereiche
  • Modellierung
  • Implementierung
  • Datenmuster erkennen
  • Auswahl und Sichtung von Daten
  • Web Mining und Text Mining
  • Neuronale Netze
  • Clusterverfahren
  • Assoziationsanalyse

Roland Gabriel, Peter Gluchowski und Alexander Pastwa: „Data Warehouse & Data Mining“. W3L GmbH 2009. 19,90 EUR. ISBN 978-3-937137-66-7.

Die andere Suchmaschine

Andere SuchergebnisseBei spezify.com gibt es Ergebnisse, die abseits des Mainstreams gefunden werden. Einmal Klicken, und das ausgewählte Rechteck vergrößert sich mit weiteren Infos. Nochmal klicken, und der Suchtreffer, sprich die Website, öffnet sich. Der Tipp stammt übrigens aus der guten alten c’t.

Nach Belieben kann frau die Suche auf Medientypen eingrenzen: Fotos, Text, Video, Sound, Tweets. Eine Einschränkung auf Fotos sieht dann z. B. so aus:
Nur Fotos finden

Von der Idee zur Lösung

Hörbuchrezension

Reise ins Land der Ideen

CoverDas Hörbuch verrät in 53 Minuten, wie frau Ideen finden, auswählen und umsetzen kann. Das Ganze folgt einem einfachen Prinzip: Fragestellung formulieren, Ideen generieren und eingrenzen, Lösung auswählen, Idee präsentieren und gegen mögliche Einwände durchsetzen. Ganz so einfach ist es in der Praxis dann zwar nicht. Aber der Autor gibt einige brauchbare Tipps. Er scheint sein Handwerk gelernt zu haben, er stellt u. a. die Vor- und Nachteile von Einzelarbeit und Gruppenarbeit gegenüber. Der Prozess von der Idee zur Lösung wird anhand der Metapher „Reise“ erklärt.

Leider ist die Erklärung sehr schnell gesprochen. Gerade bei den Methoden hätte ich mir gewünscht, die Erklärung hätte mir etwas Luft zum Mitschreiben gelassen. So musste ich tatsächlich an einer Stelle zurückspulen. Zum Hörbuch gibt es vom Verlag auch Checklisten, die frau sich von der Website besorgen kann. Das läuft leider über ein Kontaktformular, in dem frau ihre Emailadresse (wohin die Listen geschickt werden) und ihre Postadresse (wofür??!?) eingeben muss (Pflichtfelder). Schade, sowas trübt denn doch den guten Gesamteindruck. Mal sehen, wann meine Checklisten im Posteingang ankommen. Ich hab nur eine Emailadresse angegeben und ansonsten Dummytexte in die Mussfelder geschrieben…

Fazit: Interessant und praxistauglich

Themen

  • Beschreiben des Problems
  • Ideen erzeugen
  • Lösung eingrenzen
  • Darstellung der Lösung

Timo Off: „Reise ins Land der Ideen. Audiotraining“. Hörbuch-CD. Wortaktiv Verlag 2008. 16,80 EUR. ISBN 978-3-9812384-1-9.

Abläufe einfangen

Buchrezension

Requirementsengineering und -Management

CoverDas Buch gefällt mir wirklich gut. Verschiedene Vorgehensweisen werden vorgestellt, die langjährige Erfahrung und Praxis der Autorin und ihres Teams sind spürbar. Nützlich auch die Übersicht, welche Ermittlungstechnik bei welchen Einflussfaktoren angeraten ist. Leider fehlt ein Glossar, irgendwo hört ein Satz mittendrin auf. Ansonsten wimmelt mein Exemplar vor Lesezeichen, damit ich mir die interessanten Stellen später wieder ansehen kann. Checklisten und Beispiele erleichtern die eigene Umsetzung in die Praxis. Ein durchgehendes Fallbeispiel macht die Methoden anschaulich. Wie bei jedem guten Buch, gibt es für Einsteigerinnen und für Profis genug Material. Wer sich mit Anforderungen beschäftigt, sollte ihre Nase auf jeden Fall mal in dieses Buch stecken.

Wer das Buch hat, kann sich für den geschützten Downloadbereich melden und bekommt Geschenke: Ein Büchlein „Requirements Engineering – Ein Überblick“ von Chris Rupp für die Jackentasche und ein UML-Poster für die Anforderungsanalyse.

Fazit: Viele gute Ideen, etwas wuselige Gestaltung (ich wollte eigentlich kein Wimmelbuch ;-)

Einige der behandelten Themen

  • Worum geht’s beim Requirementsengineering?
  • Qualitätskriterien
  • Von der Idee zur Spezifikation
  • Was muss erhoben werden?
  • Vorgehensmodelle und Standards
  • Beteiligte
  • Kontext und Grenzen
  • Kundenwünsche erkennen
  • Ermittlungstechniken
  • Anleitung zum Hellsehen
  • SOPHIST-REgelwerk
  • Transformation: Sprachliche Effekte
  • Satzbestandteile prüfen
  • Sätze und Gesamtbild prüfen
  • Schablonen für Formulierungen
  • Dokumentieren
  • Geschäftsprozesse beschreiben
  • Ziele und Systemkontext
  • Begriffe und Definitionen
  • Von der Grob- zur Feinanforderung
  • Nicht-funktionale Anforderungen
  • Anforderungen validieren
  • Prüftechniken
  • Qualitätsmetriken
  • Anforderungen managen
  • Versionierung und Zustände
  • Strukturen und Mengen
  • Change- und Releasemanagement
  • Wiederverwendung
  • Verträge
  • Konsolidierungstechniken
  • Einführungsstrategien

Chris Rupp und die SOPHISTen: „Requirements-Engineering und -Management. Professionelle, iterative Anforderungsanalyse für die Praxis“. Hanser 2009. 49,90 EUR. ISBN 978-3-446-41841-7.

Frauen in die Technik und Eltern in die Wissenschaft

Buchrezensionen

Frau Dr. Ing.
Wissenschaft als Lebensform – Eltern unerwünscht?

Frau Dr. Ing.

CoverHeute studieren in Deutschland weit weniger Frauen technische Fächer als Männer. Was hält sie davon ab? Worauf müssen Hochschulen achten, wenn sie mathematisch interessierte und technisch begabte Schülerinnen für ein Ingenieurstudium gewinnen möchten? Antworten gibt es hier. Immer im Blick, dass mehr junge Frauen sich für einen MINT-Beruf entscheiden. MINT – Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik.

Die qualitative Längsschnittstudie vermittelt Gründe, die junge Frauen vom Technikstudium abhalten: Unsicherheit angesichts ihrer Zukunftsentscheidung, unvereinbare Bilder vom eigenen Frausein und ihre Vorstellungen vom technisch orientierten Studium. Aus ihrer Analyse entwickelt Kathrin Gräßle Empfehlungen für die Didaktik der Hochschulorientierungsangebote. Dazu gehört, Rückhalt zu bieten, Raum für Reflexion der Studienwahlsituation zu schaffen und persönliche Netzwerke zu ermöglichen. Kurz gesagt: Emotion und Bilder fassbar machen und damit das Studienwahlspektrum der jungen Frauen öffnen.

Die Autorin

Dr. Kathrin Gräßle ist Bildungswissenschaftlerin mit einem Diplom in Pädagogik, Schwerpunkt Bildungswesen. Sie studierte an den Universitäten von Tübingen und Kopenhagen. Nach mehreren Jahren in der Erwachsenenbildung hatte sie viel Erfolg bei der Projektleitung der „Sommeruniversität für Frauen in Naturwissenschaften und Technik“ in Duisburg zu verbuchen. Auch als Studienberaterin der Universität Duisburg-Essen hat sie die praktische Erfahrung für ihre Forschung gesammelt. Derzeit arbeitet sie im Ministerium für Innovation, Wissenschaft, Forschung und Technologie des Landes Nordrhein-Westfalen im Referat „Forschung und Bildung, Übergang Schule-Hochschule, Zukunft durch Innovation“.

Fazit: Lebendige Dissertationsschrift, mir selbst haben die Einzelfallanalysen sehr gut gefallen

Themen

  • Forschungsstand: Junge Frauen mit MINT-Interesse
  • Theoretische Grundlagen: Berufswahl und Erwachsenenbildung
  • Forschungsmethode
  • Einzelfallanalysen
  • Didaktische Darlegungen: Studienwahlberatung der Hochschulen

Kathrin Gräßle: „Frau Dr. Ing. Wege ebnen für Frauen in technische Studiengänge“. Verlag Barbara Budrich 2009. 19,90 EUR. ISBN 978-3-86649-243-X.

Wissenschaft als Lebensform – Eltern unerwünscht?

CoverDie Schere an der Hochschule geht auseinander. Ach was, nicht die Schere, eine ganze Kiste voller Scheren. Im Kern immer: Karriereverläufe im Verhältnis zum Geschlecht. Kurz: Frauen im Studium sind in der Mehrheit, Professorinnen sind immer noch seltene Exemplare. Das gilt insbesondere für Mütter. Und so widmet sich dieses Buch einem oft totgeschwiegenen Thema. Dass Familienplanung und -leben in Forschung und Wissenschaft besonders schwierig ist. Datenbasis ist NRW, aber das Thema ist unabhängig vom Standort… spannend!

Fazit: Wer Zahlen und Fakten sucht, hier sind sie.

Themen

  • Spannungsverhältnis zwischen Elternschaft und Wissenschaftskarriere
  • Asymmetrische Geschlechterkultur
  • Wissenschaft als Lebensform
  • (Un-)Vereinbarkeit von Individualisierung und Elternschaft
  • Partnerschaft qualifizierter Paare
  • Arbeitsplatz Hochschule
  • Elternschaft in der Qualifizierungsphase
  • Situationsanalyse des wissenschaftlichen Personals
  • Balanceakt zwischen Kindern und Karriere

Sigrid Metz-Göckel, Christina Möller und Nicole Auferkorte-Michaelis: „Wissenschaft als Lebensform – Eltern unerwünscht? Kinderlosigkeit und Beschäftigungsverhältnisse des wissenschaftlichen Personals aller nordrhein-westfälischer Universitäten“. Verlag Barbara Budrich 2008. 19,90 EUR. ISBN 978-3-86649-093-2.

Von der Schule zum Beruf: Informatik und ihre Bandbreite

Website EIDie Website „Einstieg Informatik“ bietet Neuigkeiten aus den Bereichen Studium, Veranstaltung, Infothek und stellt Personen vor, die in der Informatik tätig sind oder waren. Die Portraits von Berufstätigen aus Forschung, Anwendung und Entwicklung vermitteln eine genauere Vorstellung davon, welche Fülle von Tätigkeiten für Informatikprofis existieren. Zu den Veranstaltungstipps gehören Wettbewerbe, Informationstage an Unis, Jobmessen etc.

Im Informatikjahr 2006 wurde die Website initiiert, und zwar als Fundgrube für Jugendliche, die sich für Informatik interessieren. Unterstützt durch den Fakultätentag Informatik wurde die neue Version von einstieg-informatik.de aus- und umgebaut und im November 2009 gestartet.

Übersicht über Studiengänge und Hochschulen

Über Computational Neuroscience, Bioinformatik und Genomforschung, Kognitive Informatik und Hochschulen in Berlin, Karlsruhe, Leipzig, München… können Studieninteressierte sich hier informieren. Die Übersicht ist gut, wenn auch nicht vollständig. Und an der Technik hapert’s leider etwas: die Sortierfunktion hat wohl einen Bug. Die Übersicht kann trotzdem eine gute Hilfe für die Orientierung bei der Studienwahl bieten.

Infothek

Hier gibt es Tipps für Bücher und Tools sowie Empfehlungen für Kurse und Science Center. Bei den vorgestellten Ausstellungen, Workshops oder Wettbewerben können Jugendliche mehr über die Informatik erfahren und sich mit Anderen austauschen.

Community

Chat, Blog und Dateiupload stehen zur Verfügung und dienen zum Austausch, Kennenlernen und Starten gemeinsamer Projekte.

Fazit

Gute Informationssammlung, interessantes Spektrum – leider macht die Technik nicht immer einen professionellen Eindruck

Weitere Infos:
www.einstieg-informatik.de
Fakultätentag Informatik

Von Schlangen und vom Kochen

Buchrezension

Informatik macchiato

CoverNach alt bewährtem Rezept (vgl. die Rezension zu „Mathe macchiato“) präsentiert Pearson die Grundlagen der Informatik. Zielgruppe sind Schüler und Studenten. Es ist aber auch geeignet für alle, die sich für Informatik interessieren und bisher keine Vorkenntnisse haben. Und Lehrende können vielleicht die eine oder andere Anregung bekommen. Die Themen reichen von Computergrafik bis zur Kryptografie. Dazu gibt es Details wie die Erklärung, worin sich Daten, Nachrichten und Informationen voneinander unterscheiden.

Fazit: Nett, auch zum Verschenken

Themen

  • Computergrafik
  • Binärcode
  • Datenstrukturen
  • Algorithmus
  • Automaten
  • Berechnbarkeit und Komplexität
  • Computerprogramme und Sprache
  • Rechnerarchitektur
  • Betriebssystem
  • Computernetze und Internet
  • Kryptografie

Johannes Magenheim, Thomas A. Müller und andere: „Informatik macchiato. Cartoon-Informatikkurs für Schüler und Studenten“. Pearson Studium 2009. 16,95 EUR. ISBN 978-3-8273-7337-3.

Talent für die Karriere: Online schmökern

Es geht mal wieder auf den Herbst zu, die Zeit der heißesten Bewerbungsphasen, Veränderungen in den Organisationen und die Zeit der langen Abende, an denen frau ihre Karriere mal wieder bei einem Gläschen Rotwein planen kann. Die meisten Tipps hier beziehen sich auf englischsprachige Websites. Die Tipps sind alphabetisch sortiert und die Reihenfolge enthält keine Wertung.

BildAlison Doyle kommt aus dem Personalwesen und der Karriereentwicklung. Jetzt ist sie Expertin für die Online-Jobsuche und berufliches Netzwerken (inkl. neuer Technologien). Seit 1998 ist sie für den Bereich „job searching“ bei About.com zuständig. Hier findet frau alles, was interessant ist: Stellen finden, Bewerbungen schreiben und Gespräche führen, Beispielanschreiben und -lebensläufe. Sogar Videos mit Tipps gibt es hier. Einige Themen: „Find a Job Fast“, „Are You Ready to Interview?“, „What To Do When You Hate Your Job“, „Top Interview Mistakes“, „5 Things to Do Before You Start a Job Search“, aber auch exotischere Sachen wie „What to Wear to an Interview for Teens“.

Link: http://jobsearch.about.com/b

BildBusiness Spotlight: English lernen, vertiefen, frisch halten und dabei über Karrierethemen lesen und lernen. Gibt es auch als Zeitschrift am (gut sortierten) Bahnhofskiosk.

Link: www.business-spotlight.de

BildFür Leute, die international arbeiten (oder leben) gibt es hier Infos über die Kniffe der interkulturellen Kommunikation. Auch hier sei besonders auf das (den?) Blog hingewiesen. Der erläutert an Alltagsgeschichten und praktischen Fragestellungen die Komplexität und der Umgang damit.

Link: www.crossculturalmoments.com

BildAmerikanische Fachleute zum Bereich Management bloggen hier. Themen wie „Why Few Executives Are Skillful Managers“, „To Get More Done, Slow Down“, „Ted Kennedy’s Leadership Lessons“, „Blogging as Management, not Marketing“ und mehr laden zum Stöbern ein. Auch eine Kategorie „Technology“ gibt es.

Link: http://blogs.harvardbusiness.org

BildHier gibt es brauchbare Newsletter zu verschiedenen Karriere-, Arbeits, Organisationsthemen und dem einfachen Leben.
Aha!Effekte: Wie frau schwierige Themen in ihrem Unternehmen mit einem Augenzwinkern ent-problematisieren kann.
Chefletter: Mit dem Chefletter vereinfacht frau ihr Unternehmen. Hab ich selbst bereits eine Zeit lang im Abo und lerne ab und zu etwas daraus. Es geht darum, wie man bzw. frau als Vorgesetzte mit den üblichen Holpersteinen des Berufslebens, der Mitarbeiterführung, der Motivation und den lieben Mitbewerbern umgehen kann.
Selbstmanagement: Selbstmanagement- und Organisations-Tipps.

Link: www.orgenda.de/newsletter (Newsletter)

BildOlivia Mitchell ist in Wellington, Neuseeland, Trainerin fürs Präsentieren. Sie schreibt über alle Belange von Vortragenden: Planen der Präsentation, PowerPoint-Folien erstellen, mit Nervosität umgehen, mit dem Publikum in Kontakt kommen und „managing your audience“. Einige Themen: „How to survive watching yourself on video“, „A summary of research on nonverbal communication“, „When can you break the rule of a three-part structure?“, „How to use your fear of public speaking to be a better speaker“, „3 things speakers should know about virtual presenting“, „What you need to know before your first presentation“, „How to tweet during a presentation“ oder „Powerpoint custom animation experiment“. Und dazu gibt es Kategorien wie…

  • Audience
  • Content
  • Delivery
  • Nervousness
  • Powerpoint
  • Presentation blogs/books/ critiques/ myths/ philosophy/ research/ skills
  • Presenting with Twitter
  • Visual thinking

Link: www.speakingaboutpresenting.com/blog

BildDavid Pogue schreibt seit 2000 in der New York Times online eine Technology-Kolumne, die uns Technikaffinen Spaß verspricht. Gut, um auf unterhaltsame Weise auf dem neusten (okay, auf einem einigermaßen aktuellen…) Stand der Möglichkeiten zu bleiben. Themen hier sind u. a. „Tools for Twitter“, „How to Bypass Stupid Voicemail Instructions“ oder „Giving Credit Where Credit Is Due (Yes, to Microsoft)“.

Link: http://pogue.blogs.nytimes.com

Viele (nicht alle) Tipps hier stammen aus Business Spotlight 3/2009.

Bilderbuch ohne Bilder

Buchrezension

How to catch the Big Idea

CoverWas ist der Kern kreativer Arbeit? Wie sehen Kreative selbst ihre Arbeit? Das Buch versammelt Zitate aus Interviews, die der Autor mit Kreativen aus 15 Ländern geführt hat. Nicht nur die Frage „Wer ist kreativ?“ wird thematisiert, sondern auch „Wer ist schneller, öfter und präziser kreativ?“. Als Besonderheit verzichtet das Buch komplett auf Grafiken oder konkrete kreative Beispiele. Vielmehr zeigt es, wie die am kreativen Prozess Beteiligten ihren eigenen Arbeitsprozess wahrnehmen und beschreiben. Die Bilder entstehen beim Lesen im Kopf.

Das Buch ist kein Lehrbuch, sondern will kraftvoll-inspirierende Fragen für die Tagesarbeit, und konkrete praxisnahe Tipps für den Umgang mit Ideen und deren Umsetzung liefern. Ganz so praktisch würde ich das Buch nicht einschätzen. Eher als unterhaltsame Sammlung verschiedener Perpektiven auf den kreativen Prozess. Besonders schön gefällt mir die hochwertige Aufmachung. Das Layout hat eine dezente, aber sehr ästhetische Ausstrahlung und taugt auch als Weihnachtsgeschenk.

Fazit: Zum Schmökern zwischendurch

Ralf Langwost: „How to catch the Big Idea: The Strategies of the Top-Creatives“. Wiley-VCH 2004. 47,90 EUR. ISBN 978-3-89578-237-4.

Die Intelligenz des Managements

Buchrezension

Management Intelligence

CoverAdrian Furnham? Den kenn ich doch von irgendwo…? Klar, das ist doch ein Autor von „Business Spotlight“, der in jeder Ausgabe einen kurzen Essay schreibt. Das Buch ist eine Sammlung einiger Essays. Im Vorwort gibt es obendrauf noch eine wissenschaftliche Betrachtung verschiedener Formen von Intelligenz. Die Lektüre eignet sich für alle, die sich schon ein Stück auf der Karriereleiter bewegen. Erfahrungen im Bereich Management helfen jedenfalls, die Storys zu verstehen. Empfohlen werden max. 1 – 2 Essays auf einmal. Sattelfestes Englisch ist hier von Vorteil.

Fazit: Nette Lesehäppchen für zwischendurch

Einige Themen

  • All chiefs now
  • The art and science of haggling
  • The business convergence hypothesis
  • Carrot and stick management
  • Dress for success
  • Executive education excess
  • Feedback phobia?
  • Gossip is good for you
  • Hurrah for managerialism
  • Identity at work
  • Lookism at work
  • Modern management styles
  • Negotiation skills courses
  • Online shopping
  • People who interview well
  • Product knowledge may be a dangerous thing
  • Rainbow marketing
  • Sales intelligence
  • TV blues
  • USP and RHP
  • Work addictions

Adrian Furnham: „Management Intelligence. Sense and nonsense for the successful manager“. Palgrave Macmillan 2008. 24,99 EUR (D) / £ 20.00 (UK). ISBN 978-0-230-21664-8.

Verfolgungswahn und Durchblick

augen.gifIn der neuesten Ausgabe der CyberNews vom CyberMentor-Programm habe ich einen Webtipp für papierne Illusionen gefunden. Und zwar einen Drachen aus Papier, der sich immer dem Betrachter zuwendet – beeindruckend fand ich das Video des Effekts: Three dragons. Da kann frau sich die Illusion ausdrucken, den Drachen ausschneiden und zusammenkleben. Und dann die lieben Mitmenschen verblüffen. Oder magst Du lieber Katzen? Oder Hunde? Und da gibt’s noch mehr Illusionen: www.grand-illusions.com/opticalillusions

stereogramm-machen.jpgDie Älteren unter den Leserinnen werden sich erinnern: Stereogramme. Das sind bunte Bilder, die einen 3-D-Effekt verbergen und eine weitere Dimension denjenigen bieten, die „richtig“ Schielen können. Bei www.3d-eye.info wird erklärt, wie’s funktioniert. Und es hat auch sonst ein paar Infos auf Lager. Die englischsprachige Seite www.easystereogrambuilder.com lässt Euch Eure eigenen Stereogramme basteln (mit verstecktem Text oder Bild). Ein animiertes Stereogramm findet sich bei wikimedia: Animated Shark, und wir übernehmen keine Haftung, wenn Euch schwindlig wird! Hier ist unser selbst erzeugtes Versteckbild. Anklicken zum Vergrößern und draufstarren, bis der Text erscheint:

Bild

Früher gab’s schon einmal was dazu in der Zeitung:

… und auch Literatur dazu ist schon im Archiv: Sehen und zeigen

Danke nochmal an die CyberMentor-Finderinnen der Surftipps (Drache und Stereogramme).

BookCrossing

bookcrossing.comWas isses?

BookCrossing – oder BC, BCing or BXing – ist, wenn frau (oder man) ein Buch an einem öffentlich zugänglichen Platz liegen lässt, damit es dort von Jemandem mitgenommen werden kann, der im Idealfall auch wieder Bücher auslegt. Die Bezeichnung kommt von bookcrossing.com, einem kostenlosen Buchclub im Web, der dazu aufgerufen hat, die ganze Welt zu einer Bibliothek zu machen.

Auf bookcrossing.com kann frau nachlesen, welche Bücher derzeit am häufigsten gekreuzt werden… das wird stündlich aktualisiert.

Wie geht’s?

Es gab schon Bücher, die mit Hilfe von Ballons auf die Reise gehen. Um die Reise von Büchern verfolgen zu können, gibt es auf der Bookcrossingwebsite für jedes Exemplar eine eigene BCID (BookCrossing-IDentitätsnummer).  Bei bookrossing.com kann frau zu jedem Buch Kommentare hinterlassen. Vor dem Auslegen bekommt das Buch nun seine BCID verpasst, gern mit einer persönlichen Bemerkung versehen. Dieses Buch kann frau jetzt öffentlich liegen lassen oder sonstwie weitergeben.

Was reinschreiben?

Bei bookcrossing gibt es einen Beispieltext, den frau ins Buch schreiben kann:

„I’ve registered this book at BookCrossing.com so I can track its journey through this world. Please go to www.BookCrossing.com/123-456789 to let me know you found it, then read it and/or pass it on for someone else to enjoy. Thank you!“

(123-456789 ist dabei der Platzhalter für die von der Website vergebene Nummer.)

Worauf achten?

Natürlich sind dabei wettergeschützte Orte zu bevorzugen, denn nicht alle Bücher werden sofort gefunden. In der Regel wird das Auslegen (mit Ortsangabe) in die Datenbank eingetragen, damit andere Bookcrosser gezielt auf die Suche gehen können.

Die Finderin gibt die BCID auf der Website ein und kann dann notieren, wo sie das Buch gefunden und bestenfalls auch, wie es ihr gefallen hat. Der gespeicherte Kommentar wird automatisch per E-Mail an die erste, die das Buch registriert hat, und an alle anderen Vorbesitzer geschickt.

Allerdings wird nicht jedes Buch gefunden; manch ein Exemplar gilt lange als verschollen, bis es doch noch mit einem Eintrag auf der Website auftaucht, andere verschwinden für immer.

Zum Registrieren von Büchern muss frau sich anmelden, einen Eintrag schreiben können alle Finder, die die vollständige BCID kennen.

Jede angemeldetet Benutzerin bekommt ihr Bücherregal. Dort sind alle Bücher aufgelistet, die von der entsprechenden Nutzerin registriert wurden. Dazu noch alle, die sie bekommen hat. Bei jedem Buch ist zu sehen, bei wem es sich gerade befindet oder ob es gerade irgendwo öffentlich rumliegt.

Wie kam’s soweit?

Bookcrossing wurde vom Amerikaner Ron Hornbaker erfunden, der auf die Idee kam, Bücher in die Freiheit zu entlassen und einen freien Buchclub zu gründen. Anfangs begeisterten sich nur wenige für die Idee, aber nach einigen Artikeln in großen Zeitungen, unter anderem in der c’t, wuchs das Interesse. In Deutschland gab es 2008 knapp 49.000 Bookcrosser, die etwa 470.000 Bücher registriert haben.

Wo treffen?

Auf regionaler Ebene finden regelmäßig Treffen statt, meist einmal im Monat. Ein internationales Treffen in Deutschland gab es erstmals 2004. Das letzte deutschlandweite Treffen fand im Juni 2008 in Hamburg statt. Wo und wann solche Treffen stattfinden, steht auf der deutschen Webseite (www.bookcrossers.de).

In Deutschland existieren seit 2003 etliche Bookcrossing-Zonen (OBCZ: Official BookCrossing Zone), in denen frau „freigelassene“ Bücher findet. Führend sind 2008 Köln und München mit jeweils acht OBCZs. Diese Zonen sind meist Cafés oder Restaurants, die ein Regal oder ähnliches für BC-Bücher reserviert haben. Wo es das gibt, steht auch auf der deutschen Webseite.

In Rostock initiiert das Literaturhaus Rostock jährlich einen Bücherbefreiungstag, um auf das globale Phänomen des Bookcrossings aufmerksam zu machen. Dann werden mehrere hundert Bücher in der Innenstadt verteilt.

Quellen: http://de.wikipedia.org/wiki/Bookcrossing und http://bookcrossing.com/

Deutsche Bookcrossingsite: www.bookcrossers.de

Und hier aus Bookcrossing.com ein paar ausgesuchte Links: