„Bürgerliche Wissenschaft“

Im Business Spotlight habe ich über ein interessantes Projekt gelesen, „citizen scientist„. Dort kann, wer Lust hat, an Wissenschaft mitwirken. Durch einen wachen Blick rundherum, in den Himmel, in vergangene Zivilisationen oder auf die Moleküle im Innern des Körpers.

In „Masters of the universe“ (Business Spotlight 1/2012) berichtet Carol Scheunemann davon, wie Leute zu wissenschaftlichen Erkenntnissen beitragen, und zwar durch ihre Hobbys. Auf der Website gibt es Links zu verschiedenen Möglichkeiten, verschiedene Wissenschaftsbereiche zu unterstützen, unter anderem SETI@home: http://setiathome.berkeley.edu.

Mehr Infos:
http://www.business-spotlight.de/language-skills/recommended/masters-of-the-universe-links.

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Vom Loslassen, Aufhören und neu Anfangen

Trennungskompetenz in allen Lebenslagen

CoverWow, was für ein spannendes Thema! Und Johanna Müller-Ebert betrachtet es von allen möglichen Seiten. Es geht ums Trennen, Beenden, Aufhören, Loslassen, Entrümpeln. In Bezug auf Dinge, Beziehungen, Personen, Arbeit, Gewohnheiten… Dementsprechend kann sich die geneigte Leserin auch die Kapitel rauspicken, bei denen sie gerade am Thema interessiert ist. Das ist von der Autorin auch ausdrücklich erwünscht. Die psychologischen Zusammenhänge und – Achtung, gar nicht technisch: – gestalttherapeutischen Hintergründe kann man lesen oder es lassen. Aber gut, dass es – bei Bedarf – gleich mit dabei ist.

Die Kapitel fand ich, soweit es mich betrifft, interessant. Gelernt habe ich, dass ich auf der Trennungskompetenzskala gar nicht soooo weit unten stehe :-) Den Test, welcher Trennungstyp ich bin, müsst Ihr selbst ausprobieren. War mir persönlich etwas zu simpel (zu wenig differenziert).

Fazit: Sehr facettenreich, sehr klug.

Themen

  • Vom Binden und Trennen
  • Bindungsverhalten
  • Bewusste Loslösung
  • Trennen von Sachen und Überzeugungen
  • Umgang mit der Zeit
  • Trennen von äußerer und innerer Heimat
  • Abschied in Beziehungen und im Berufsleben
  • Trennen vom Beruf am Ende der Lebensarbeitszeit
  • Trennungen gestalten
  • Symptome einer sich ankündigenden Trennung
  • Test: Trennungstypen

Johanna Müller-Ebert: „Trennungskompetenz in allen Lebenslagen. Vom Loslassen, Aufhören und neu Anfangen“. Kösel 2012. 17,95 EUR (D) / 18,50 EUR (A). ISBN 978-3-466-30761-6

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Von Angstbeißern und dem Umgang mit ihnen

Mein Boss, die Memme

CoverAuf Patrick Cowden aufmerksam wurde ich , als ich ihn im Fernsehen diskutieren sah. Seine Beiträge fand ich interessant und seine Vergleiche beruhten auf Erfahrung. Außerdem traf er ins Schwarze. Sympathisch wirkt der amerikanische Einwanderer auf mich auch dadurch, dass er mit „wir“ die Deutschen meinte.

Der Titel ist reißerisch, der Autor in seinem Buch recht amerikanisch, und dementsprechend tritt er als „Held“ auf. Es geht um Typen von Memmen im Management. Er ist der Gegenentwurf. Klingt etwas vereinfachend. Zwischen den Zeilen aber stecken Geschichten, die wir aus dem Arbeitsalltag kennen. Und schön daran ist, es gibt auch Lösungsansätze. Wer nicht alles wörtlich nimmt und nicht jedes Wort und Beispiel auf die Goldwaage legt, bekommt sogar Verständnis für die Sandwichposition und damit ganz eigene Probleme des mittleren Managements.

Cowden hat viel Erfahrung als Manager, vom Mittelstand bis zum internationalen Konzern, und das in verschiedenen Branchen. Seit 2008 ist er General Manager bei Hitachi Data Systems. Seine Beschreibung ist auch wohlwollend, bisweilen ist er an den deutschen Managern und Führungskräften aber auch schier verzweifelt. Er nennt sie „the best Memmen in the world“. Eben echt deutsch, Management made in Germany. Konsequent selbst in der Angst.

Der Autor nennt Hintergründe, warum und wodurch Chefs zu Memmen werden. Er nennt auch die positiven Ausnahmen (die „Helden“). Wie wir normalen Arbeitenden die verschiedenen Typen unterstützen können, keine Memmen zu sein, liefert er gleich mit. Er ist dabei kritisch gegenüber Führungsfehlern, bleibt dabei jedoch fair. Mir hat besonders gefallen, dass er Wege in die richtige Richtung zeigt, raus aus der Memmenfalle. Innerhalb des Unternehmens, manchmal auch woanders hin. Das Buch ist auch formal gut gelungen – der einzige Kritikpunkt sind eingschobene Zitate aus dem Text, die nicht als Zwischeninfo oder Zusammenfassung dienen, sondern lediglich wörtliche Aussagen aus dem Text zitieren. Aber das ist eher meinem Thesaurus-Gen geschuldet…

Fazit: Gut zum Frustweglesen und Sich-Nicht-Allein-Fühlen, mit konstruktiven Ansätzen.

Themen

  • 3 Grundtypen der Memmenchefs
  • Beziehung zwischen Boss und Mitarbeiter/innen
  • Der Boss und das System
  • Mutlosigkeit: Die Folgen
  • Selbst aufrecht sein
  • Wie es anders werden kann

Patrick D. Cowden: „Mein Boss, die Memme. Was läuft schief in deutschen Chefetagen?“ Econ 2012. 18,- EUR. ISBN 978-3-430-20131-5 . Website: http://mein-boss-die-memme.de (u. a. zum Einsenden eigener Storys).

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Methodisch arbeiten mit großen Gruppen

Großgruppen sind nicht einfach große Gruppen oder Menschenansammlungen. Es geht darum, viele Menschen auf ein Thema zu fokussieren, nicht um völlig zufällige Massenphänomene. Zur Großgruppenmoderation gibt es einen Wikipediaartikel – die genauen Teilnehmerzahlen variieren allerdings in der Fachliteratur noch mehr. Außerdem hab ich noch ein paar einführende Sätze bei einem Organisationsberater gefunden.

Einführung in Großgruppen-Methoden

CoverIn gesamten Organisationen Veränderungen zu initiieren und umzusetzen, ist oft schwierig. Mit zunehmender Größe der Organisation steigen auch die Schwierigkeiten für Berater/innen und Trainer/innen. In den letzten Jahren tauchten für die Gestaltung solcher Prozesse eine Reihe von Methoden auf. Sie wurden weiterentwickelt und können mittlerweile effektiv und effizient in großen Organisationen eingesetzt werden.

Ruth Seliger beschreibt in dieser Einführung die wichtigsten dieser Großgruppenmethoden. Die Autorin erklärt im Vorwort offen, dass sie den Methoden nicht neutral gegenübersteht, sondern davon begeistert ist. Das hilft der Leserin bei der Einschätzung der Beschreibungen. Sie gibt eine allgemeine Einführung und stellt dann die einzelnen Methoden vor. Das tut sie mit theoretischen Grundlagen, Prinzipien und methodischen Besonderheiten. Zu jeder Methode gibt es praktische Hinweise zu Einsatzmöglichkeiten, Gestaltung und Durchführung.

Fazit: Lesenswert und hilfreich

Themen

  • Definition des Begriffs Großgruppen
  • Veränderungsprozesse
  • Zukunftskonferenz
  • Open Space
  • Appreciative Inquiry Summit
  • World Café
  • Real Time Strategic Change (RTSC)

Die Autorin

Ruth Seliger ist Organisationsberaterin mit jahrzehntelanger Praxis.

Ruth Seliger: „Einführung in Großgruppen-Methoden. Management/Organisationsberatung“. Carl-Auer-Systeme Verlag 2011. 12,95 EUR (D) / 13,40 EUR (A). ISBN 978-3-89670-618-8.

Das Feuer großer Gruppen

CoverDer Band versammelt Texte und Erfahrungen verschiedener Experten. Es geht um Vitalisierung, Resonanz und Akzeptanz von und in Systemen. Auch hier bieten die Herausgeberinnen eine gute Einführung zu Beginn des Buchs. Chancen und Risiken der Methoden werden voneinander abgegrenzt. Hintergrundwissen ist übersichtlich dargestellt. Bsp: „Konventionelles Denken“ wird dem „neuen Denken“ gegenüber gestellt.

Die vielen Praxiserzählungen sind umfangreich, aber nicht weitschweifig. Es gibt theoretische Erläuterungen und praktische Erfahrungen. Wo notwendig, ergänzt eine Skizze den Text. Die Bandbreite des Methodeneinsatzes reicht von kommerziellen Unternehmen über öffentliche Organisationen wie Kommunen und soziale Organisation im Entwicklungsbereich bis hin zu Politik und Kirchen.

Fazit: Solide Arbeit(en)

Themen

  • Systemisches Management
  • Theorie zu Großgruppen
  • Zukunftskonferenz
  • Open Space Technology
  • Zukunftsgipfel
  • Community Building
  • Organisationsworkshop
  • Künstlerische Intervention
  • MUT – maßgeschneidertes Unternehmenstheater
  • RTSC-Konferenz
  • Markt der Märkte
  • Future Search
  • Veränderungsprozesse

Die Herausgeberinnen

Die beiden Ladys bilden Berater aus und weiter, was auch dieser Publikation offensichtlich gut getan hat.

Roswita Königswieser und Marion Keil (Hrsg.): „Das Feuer großer Gruppen. Konzepte, Designs, Praxisbeispiele für Großveranstaltungen. Beratergruppe Neuwaldegg/synetz“. Schäffer-Poeschel 2008. 41,- EUR. ISBN 978-3-7910-3043-2.

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Skizzieren einfach und professionell

VISUAL Tools

CoverAuf so ein Buch hab ich schon lange gewartet! Viele Bilder und Skizzen mit Schritt-für-Schritt-Anleitung. Dabei dient der Marker als Maßstab und damit als Malhilfe, großartig.

Neben den Darstellungen der Skizzenentstehung gibt es kurze Texte, die das Vorgehen erklären. Was lernt man zu malen? Menschen, und zwar Männer und Frauen, Formen wie Stern oder Pfeil, Tiere, Obst, verschiedene Gegenstände, sowas wie Tisch und Telefon… Besonders gut gefallen hat mir auch die kleine Bastelanleitung für ein selbstgebautes Werkzeug zum schnellen und präzisen Malen eines Rahmens.

Die ganze Darbietung ist absolut auf den Punkt.

Themen

  • Material
  • Stifthaltung
  • Figuren in verschiedenen Positionen
  • Figuren in Bewegung
  • Gestaltete Schrift
  • Bilder
  • Flächen und Formen
  • ausdrucksstarke Gesichter
  • Farben verwenden
  • Layout und Gestaltung

Fazit: Uneingeschränkt empfehlenswert!

Markus Wortmann: „VISUAL Tools. Visualisieren leicht gemacht!“ Schilling-Verlag 2010. 38,- EUR. ISBN 978-3-930816-21-7.

Übrigens kann man auch Seminare zum Buch bekommen: www.spezial-seminare.de. Und kostenlose Downloads bekommt man über die Verlagsseite www.schilling-verlag.de (zu den Themen Projektmanagement, Zeitmanagement, Moderation, Präsentation, Seminarspielen…) in Form von Checklisten, Cartoons, Bildern und Dateien.

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Dolmetscher für Hypochonder und normale Patienten

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Als latente, bekennende Hypochonderin freue ich mich über das kostenlose Angebot, sich die eigenen schriftlichen Befunde vom Arzt in verständliche Sprache übersetzen zu lassen. Unter https://washabich.de bieten Medizinstudierende und Ärzte den Service an. Ein Jahr alt, ist der Dienst bereits so beliebt, dass es ein virtuelles Wartezimmer gibt. Und das Warten lohnt sich. Denn wer möchte nicht gern wissen, was die kryptischen Kürzel und lateinischen Fachbegriffe denn nun heißen? Und was ist normal, was krankhaft? Die 4.000 Helferlein hinter der Website wollen ihre Medizinausbildung verbessern und dabei den Patienten helfen. Eine klassische Win-Win-Situation. Für die Zukunft ist ein deutlicher Ausbau („nächstes Jahr wollen wir 40.000 sein…“) geplant.

Leider gibt es noch nicht viele Sponsoren, wenn Ihr also jemanden kennt… Oder sagt es einfach weiter, das hilft ja manchmal auch schon. Derzeit kann man auch einfach abstimmen, um der Initiatorin der Website Anja Kersten und ihrem Projekt die Chance auf 30.000,- EUR zu ermöglichen.

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profil(e) zeigen – oder finden…

Entscheiden oder Driften?

CoverAusgabe 16 der profile-Reihe beschäftigt sich mit dem Entscheiden. Es gibt Artikel und dazu ausführliche Kommentare, was mir als Einsteigerin in das Thema die Einordnung sehr erleichtert hat. Fachleute aus Wirtschaft und Wissenschaft berichten in den Bereichen „basics“, „features“ und „profiles“ über ihre Erfahrungen und Erkenntnisse. Dabei ist die Mischung aus – viel – Praxis und – etwas – Wissenschaft gelungen. Beispiel gefällig? Unter http://ackoffcenter.blogs.com/2007/03/ gibt es einen der Artikel online (in einer etwas anderen Version): „Why few organizations adopt systems thinking“. Die Artikel sind fast alle auf deutsch, aber es gibt auch englischsprachige Erfahrungsberichte.

Besonders gut gefallen hat mir ein Artikel zur Fehlertoleranz, wie sie bewusst und aktiv vorgelebt wird. Da geht’s dann sehr lösungsorientiert zu, mit einem Blick nach vorn im Fehlerfall. Also keine Schuldzuweisungen, keine Rechtfertigungen, sondern die Frage: „Wie kann es jetzt erfolgreich weitergehen?“ Selten genug, hier scheint es zu funktionieren.

Obwohl ich auf den ersten Blick gar nicht so recht Lust hatte, mich in das Heft einzuarbeiten, lohnt es sich. Viel, viel Text. Wenig Bilder, und davon viele Autorenporträts und – naja – „Füllmaterial“ (Bilder von Kunstwerken, die für mich keinen Zusammenhang zum Text haben). Aber dann fing ich an und konnte es noch nicht mal sein lassen, mir einen Bleistift zu nehmen und mir Abschnitte regelrecht zu erarbeiten. Ich bin überrascht, wie mich das Thema gepackt hat und wie spannend für mich die zu Grunde liegenden Ideen und Gedanken sind. Nicht bei allen Artikeln, aber bei erstaunlich vielen.

Fazit: Fundiert, sehr gut!

Themen

  • Fehlertoleranz in der Unternehmenskultur
  • Komplexitätszunahme
  • Strategien zur Entscheidungsvermeidung
  • System Thinking selten in Organisationen
  • Entscheiden in Kooperationen und Netzwerken
  • Qualität vom Entscheiden
  • Schlüsselstellen der Strategieentwicklung
  • Entscheidungen in Führungsteams
  • Lernende Organisation: Lessons learnt
  • Entscheidungen finden und Commitment darstellen
  • Entscheidungsschwäche und Unsicherheit

Balance von Raum, Zeit und Ressource

CoverAusgabe 18 der Reihe war nicht so sehr was für mich. Eher was für kleinere Coachingbüros, Künstler, Visionäre, Idealisten… ich schreib Euch mal die Themen auf, Ihr könnt ja selbst mal gucken.

Themen

  • Potenzialentfaltung durch Vertrauen (in der Kindheit)
  • Clean tech
  • Förderung lokaler Einrichtungen
  • Atmosphäre philosophisch: Raum, Architektur und Stadt
  • Sustainable Business Model
  • Ideen zu Regionalwährung statt Geldwesen
  • Gesundheit als Veränderungsprozess
  • Computervermitteltes Handeln (web 2.0) und Social Softare (enterprise 2.0)
  • Unternehmensgründung mit Freunden
  • Entergieressourcen, herkömmlich und erneuerbar
  • Tango und Embodiment
  • Kunst im Knast

Fazit: Nicht meine Themen

Unter www.profile-online.de plant EHP auch noch ein Zusatzangebot online (derzeit: www.ehp.biz/zeitschriften/profile.php). Als ich zuletzt dort war, gab’s noch nix, aber ich behalt das mal im Auge…

Zeitschriftenreihe „profile. Internationale Zeitschrift für Veränderung, Lernen Dialog“. Erscheint zweimal jährlich bei EHP (März/ Oktober), ca. 130 Seiten. Einzelheft 18,- EUR (D) / 28,80 CHF. Jahresabo 30,-EUR (D) / 47,90 CHF . ISSN 1615-5084 .

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Kunst programmieren

generative art

CoverDas amerikanischsprachige Buch enthält eine Anleitung, wie sich mit Processing (einem Tool) Kunst generieren lässt. Die vom Autor und anderen Künstlern hier dargestellten Bilder gefallen mir schon mal. Sie wirken organisch, kraftvoll, sind farbig und dynamisch. Dann werde ich doch mal tiefer eintauchen… Quellcode gibt’s eine Menge, daneben auch gern mal das daraus erzeugte Bild. Überhaupt Quellcode. Der Autor stellt einige Werke unter Creative Commons auf seiner Website http://abandonedart.org zur Verfügung. Diese Codestücke sind aus seiner Sicht zwar ausgemustert, er möchte aber Anderen die Möglichkeit geben, daraus was besseres zu machen. Sympathisch. Auch da gefällt mir Vieles, was zu sehen ist.

Stilistisch okay, leider mit einer Miniminiminischriftgröße (gar nicht gut für Leute mit Sehhilfen auf der Nase). Das Vorwort fand ich etwas … hmm… engsichtig (gibt’s das Wort?), denn darin beginnt die „Computerkunst“ erst Mitte der Neunziger Jahre. Schade, das hätte man auch in einen größeren Kontext und die ganze Historie einbetten können. Denn interaktive Kunst ist schon viiieeel älter, aber das ist eine andere Geschichte… Es ist eben nicht alles HTML, Shockwave und Flash mit etwas Java… Nun ja, das Vorwort ist ja nicht vom Autor, also gibt’s hier dafür kaum Punktabzug.

Fester Bestandteil der „generative art“ sind laut Autor fraktale, chaotische und unvorhersehbare Ergebnisse. Wo und wie das der Fall ist, wird anhand der vielen Programmier- bzw. Codedetails klar, die einen Hauptteil der Kapitel bevölkern.

Aber nicht nur Bilder lassen sich generieren, sondern auch Filme. Dazu gibt’s netterweise Links, denn bewegte Bilder kann auch dieses Buch nicht.

Ach ja, noch was Nettes vom Verlag: Wer das Papierbuch erwirbt, bekommt das PDF obendrauf. Hier sind’s knapp 17 MB. Und eine Version für Kindle gibt es da auch, dazu ePub und Code (als zip) als bzw. zum Buch.

Themen

  • Game of life
  • Mandelbulb (s. auch Mandeln in 3D)
  • Algorithmen
  • Programmiersprache für Künstler/Processing
  • Linien und Kreise zeichnen
  • Dimensionen hinzufügen
  • Emergenz
  • Autonomie
  • Fraktale

Fazit: Echt nett. (Achtugn: Kann Spuren von zellulären Automaten enthalten…)

Matt Pearson: „Generative Art. A practical guide using processing“. Manning 2011. 28,95 EUR (A). ISBN 978-1-935182-62-7.

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Gemeinsam Glück sammeln im Web

Die Meldestelle für Glücksmomente ist eine Plattform für gute Nachrichten. Wer mag, kann ihre (bzw. seine) persönlichen Glücksmomente aufschreiben oder einfach stöbern, um dem eigenen Glück auf die Sprünge zu helfen und sich von schönen Momenten anderer beflügeln zu lassen.

Das bringt’s

Vieles, was uns glücklich machen könnte, bemerken wir gar nicht, weil es zu wenig spektakulär, zu alltäglich oder zu selbstverständlich ist. Dazu kommt, dass überall und ständig von Katastrophen, Kriegen und Konflikten berichtet wird. In den Medien, aber auch im Alltag. Das Positive findet kaum Beachtung.

Das ist die Idee

Die Meldestelle für Glücksmomente wurde ins Leben gerufen, um dem entgegen zu steuern und die Aufmerksamkeit auf das Schöne, das Angenehme, kurz: das Glücklichmachende zu richten.

Darum geht’s

Auf der Website wird alles gesammelt, was

  • Angst verringert
  • Sorgen verkleinert
  • Schmerzen lindert
  • Ärger vertreibt
  • Kummer frisst
  • Stress reduziert
  • glücklich macht
  • Freude bereitet
  • zum Lachen bringt
  • das Herz erwärmt
  • Hoffnung schenkt
  • Liebe wachsen lässt
  • Frieden vermehrt
  • Harmonie verströmt

Mehr Infos und natürlich die Momente gibt’s unter www.meldestellefuergluecksmomente.at.

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Pinnwand und Flipchart geschickt nutzen

100 Tipps & Tricks für Pinnwand und Flipchart

CoverDas Buch vermittelt solides Grundlagenwissen: einerseits die Technik, andererseits die Hintergründe – warum soll ich gerade diese Technik anwenden, worin liegt der Vorteil dabei? Statt Kapitelüberschriften stehen Fragen dort, die dann kurz und praxisorientiert und pragmatisch bearbeitet werden. Man erfährt, wie man Zeilen an Moderationswände bringt, wie man schneller als gewöhnlich Karten clustern kann, wie man die Teilnehmenden ohne Reden kommentieren lassen kann und was Murmelgruppen sind.

Handwerklich ist das Buch erste Klasse. Auf den Punkt und ohne unnötige Schnörkel. Vorbildlich. Beispiel gefällig? Farbkodierungen auf/mit Moderationskarten sind nicht neu, aber hilfreich und vor allem anschaulich. Vor dem Workshop lassen sich die „Codes“ auf die entsprechend farbigen Karten schreiben (z. B. eine rote Karte mit der Aufschrift „Problem“). Außer der reinen Visualisierung bringt das Buch noch ein paar nützliche Übungen mit. Prägnant und prima zum Inspirierenlassen.

Der Tipp, statt sachlicher Überschriften doch Schlagzeilen zu benutzen, ist an sich sehr gut. Leider haben mir die Beispiele im Buch gar nicht gut gefallen, obwohl ich selbst gern ungewöhnliche Titel einsetze. Aber „Fasten Seatbelts!“ hinzuschreiben statt „Tagesplan“ oder „Agenda“ ist nicht hilfreich. Hier wird die Gefahr deutlich, über die Selbstverliebtheit in die eigene Formulierung die Sache aus dem Auge zu verlieren. Auch da spreche ich aus Erfahrung. Der Kern verblasst oder es entsteht der Eindruck, man nimmt die Teilnehmer nicht ernst.

Schade finde ich, dass das Buch kein Vollfarbdruck ist, sondern nur mit Schwarz und Grün auf Weiß daher kommt. Es stört nicht sehr, ist aber unschön.

Fazit: Lohnt sich!

Themen

  • Figuren zeichnen
  • Wanderpfeil und Kartenrahmen
  • Gedächtnistraining
  • Rosinenpicken
  • Pinnwandfenster
  • Feedback mit Karten und anderen Formen
  • Pinnwandwäscheleine
  • Moderationsschrift
  • Skizzen
  • Pinnwand und Poster transportieren

Bernd Weidenmann: „100 Tipps & Tricks für Pinnwand und Flipchart. Weiterbildung. Training“. Beltz 2008. 19,90 EUR. ISBN 978-3-407-36457-9.

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Der Orient aus Ingenieurssicht

Paris-Basra

Cover Bodo Rudolf träumt davon, das Angenehme mit dem Notwendigen zu verbinden, im Ausland zu leben und zu arbeiten. Am besten dort, wo Palmen locken, weiße Strände und blaue Lagunen, wie seine Frau einwirft. Dem Ingenieur steht die Welt offen, hieß es in den Sechziger Jahren. Bodo Rudolf ging also los, nach Paris, in den Mittleren Osten, den Irak, den Iran, nach Syrien, Abu Dhabi, nach Sumatra und noch weiter. Er lebte  jahrzehntelang auf Großbaustellen unter Palmen, mit und ohne seine Familie. Die Lagunen waren eher rar. Um nicht zu sagen, sehr, sehr weit weg. Immerhin gab’s Palmen.

Zum Beispiel im Irak. Sechs Kegelbrüder fahren mit zwei Autos und einer Handvoll Bussen nach Basra, mit der irakischen Geheimpolizei geht es auf Wildsaujagd in die mesopotamischen Sümpfe, schwäbische Zitherklänge erklingen in subtropischen Nächten. Dann kommen Kriegszeiten, in denen die Ingenieure ihren Humor selten verlieren und beweisen, dass sie sich durchboxen können. Auch einen Blick ins Gefängnis werfen die Helden des Buches. Im revolutionären Iran wird Bier gebraut und gekeltert, zensierte Zeitungen gibt es da genauso wie im Irak.

Die Stories sind voller Sympathie für die Gastländer und ihre Bewohner. In Paris-Basra erzählt der Autor humorvoll von den Menschen, denen er begegnete, und von Orten, die er entdeckte, und zeigt, dass mit Humor selbst kritische Situationen gemeistert werden können. Dabei schlägt er einen gemütlichen Erzählton an, der mich sofort an einen imaginären alten Onkel denken lässt, der mir am Abend seines langen Lebens von seinen Abenteuern erzählt. Nicht adrenalingeladen, sondern gelassen und heiter. Also nix für Spannungsfans, eher was für die gemütliche Fraktion. Wobei, wer keine Kamelspinnen und Riesenkäfer im Dunkeln mag, könnte Albträume bekommen…

Fazit: Nette Abendlektüre, mit dem Charme der guten alten Zeit

Bodo Rudolf: „Paris-Basra: Ein Ingenieur im Orient“. Stories & Friends 2011. 18,90 EUR. ISBN 978-3-942181-08-2.

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Mein Traum vom Pendeln – Multikopter

Endlich! Der erste elektrische Multikopter, der Menschen bewegen kann. Mein Traum davon, wie ich irgendwann zur Arbeit pendle…

Ende Oktober 2011 beendete Thomas Senkel eine Reihe unbemannter Tests und bereitete sich auf seinen ersten eigenen Flug vor – den ersten Flug überhaupt, bei dem ein Multikopter mit einem Menschen an Bord abhebt. Der Flug dauerte eine Minute dreißig.

Als er wieder am Boden, meinte der Pilot: „Die Flugeigenschaften sind sehr gutmütig. Ohne Zutun des Piloten bleibt das Ding einfach auf der Stelle in der Luft stehen.“

So könnte die Zukunft der Fliegerei aussehen; ein Fluggerät steuern, einfacher als ein Auto fort zu bewegen.

Mehr Infos: www.e-volo.de

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Mathematik und Glück – eine schwierige Verbindung

Einmal sechs Richtige

Cover

Das einzig uneingeschränkt empfehlenswerte der drei Bücher hier! Zum ersten Mal hab ich wirklich das „Rechnen mit den Fingern“ verstanden und als schnelle Alternative begriffen.

Lauter sehr kurze, sehr praktische, gut bebilderte Mathematikerklärungen vom Meister der Didaktik.66 Chancen, sich auf unterhaltsame Art und Weise mit der Mathematik zu beschäftigen. Stil: ich erklär das mal meiner Tochter. Höchst angenehm.

Kennen (und schätzen) gelernt hab ich den Autoren und Mathe-Prof durch sein Buch „Das ist o. B. d. A. trivial!“ mit  Tipps und Tricks zur Formulierung mathematischer Gedanken. Das ist wohl eher für eingefleischte Mathematikerinnen wie mich spannend, hilfreich und unterhaltsam. Darin geht’s um die richtige (und manchmal durchaus elegante) Wort- und Sprachwahl für mathematisches Niederschreiben.

Fazit: Ansehen!

Albrecht Beutelspacher: „Einmal sechs Richtige und andere Mathe-Wunder“. rororo 2008. 8,95 EUR (D)/ 9,20 EUR (A). ISBN 978-3-492-25292-8.

Warum Mathematik glücklich macht

CoverZugegeben, der Titel hat mich schon seit Längerem neugierig gemacht. Jetzt endlich hab ich mir das Buch also mal angesehen. Und bin enttäuscht. Der Autor hat nicht nur einen Hang zu seltenen Fremdwörtern, er bringt auch zeilenlange Sätze zustande. Insgesamt wirkt sein Schreibstil auf mich altbacken und selbstverliebt. Beispiel gefällig? „… und Schweres unschwer leichter zu sagen.“ Das zeugt von Lust am Schreiben – ohne das nötige Gespür für gute Formulierungen. Auch bei den Abbildungen wäre eine kluge Vorauswahl schöner gewesen.

Zum Inhalt: Mathelaien sind zwar ausdrücklich Zielgruppe, ihnen dürften aber leider an manchen Stellen das notwendige Wissen fehlen, das der Autor stillschweigend voraussetzt. Die „Geschichten“ sind aus meiner Sicht sehr zusammenhanglos aneinandergereiht. Es gibt lange, kurze, ganz kurze (1 Satz); mal zu diesem, dann zu jenem Thema. Manches ist in Anekdoten eingestreut, anderes ist seitenlang und doch komplexer, als für glückliche Laien gut verdaulich wäre.

Besonders schade ist, dass der Matheprof durchaus ab und an beweist, dass er in der Lage ist, Details verständlich darzustellen. Wieso tut er das nicht durchgängig?

Fazit: Das Buch macht mich nicht glücklich, die Verbindung ist hier nicht gelungen. Ich mag des Autors Stil so gar nicht.

Christian Hesse: „Warum Mathematik glücklich macht. 151 verblüffende Geschichten“. BECK 2011. 14,95 EUR. ISBN 978-3-406-60608-3.

100 Dinge, von denen du nicht wusstest, dass du sie nicht wusstest

Cover

Auch eine kleine Enttäuschung. Das Buch versammelt verschiedene mathematische Überlegungen. Der Autor erhebt den Anspruch, dass das sehr praxisnah ist. Kleiner Tipp von mir als Leserin: das isses nicht. Er verkauft hier komplexe und eher theoretische Dinge, als ob es leicht verständlich wäre. Leider gelingt das kaum.

Eines der wenigen gelungenen Beispiele ist das der Affen, die irgendwann echte Literatur (Shakespeares Werke) zu Papier bringen, wenn man sie nur lang genug auf der Tastatur tippen lässt. Dazu haben sich schlaue Leute eine Simulation einfallen lassen, aus der im Buch einige Beispiele gezeigt werden. Zwischen vielen bedeutungslosen Buchstabenfolgen tauchen dann einzelne Wörter auf, die tatsächlich aus einem Werk des britischen Dichters stammen.

Gut gefallen hat mir auch das Spiel, das er beschreibt: „Selbstbedienungslotto“ – da schreiben die Gäste einer Party (oder einer anderen Gruppe) jeder für sich eine Zahl und den eigenen Namen auf einen Zettel und gibt den ab. Gewonnen hat schließlich derjenige Name, der bei der kleinsten Zahl steht, die sonst niemand notiert hat. Leider fehlt die spieltheoretische Unterfütterung. Und auch die Psychologie, die mit in die Entscheidung für eine Zahl hinein spielt, wird nur erwähnt, nicht erläutert.

Ergänzungen am Ende des Buches vertiefen die – bereits theorie-/formellastigen – Kapitel um noch mehr Theorie. Gut für die, die das mögen.

Themen

  • Statistik
  • Primzahlen
  • Zahlsysteme
  • Größeneinheiten und Dimensionen
  • Teilen
  • Spieltheorie
  • Codierung
  • Geometrie
  • Zins
  • Topologie
  • … und noch mehr

Fazit: Sammlung von eher schwer verdaulichen mathematischen Anwendungen

John D. Barrow: „100 Dinge, von denen du nicht wusstest, dass du sie nicht wusstest.
Wie Mathematik unsere Welt erklärt“. rororo 2010. 9,99 EUR. ISBN 978-3-499-62617-3.

Mehr zum Thema (und empfehlenswert): Lügen mit Zahlen von Gerd Bosbach und Jens Jürgen Korff

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Englisch in Redewendungen

Englisch – Ich versteh nur Bahnhof!

Cover Das Buch ist alphabetisch nach deutschen Redewendungen aufgebaut. Diese sind nacheinander aufgelistet, darunter die englische Übersetzung. Und schließlich noch das Ganze in einem Beispielsatz. Am Ende steht dann ein Register, in dem die englischen Phrasen alphabetisch aufgelistet sind, mit Seitenzahl zum ausführlicheren Text. Auf der CD sind im mp3-Format einige der Redewendungen zum Reinhören zu finden. Die Tracknummern zu diesen Ausgewählten stehen netterweise im Buch dabei.

Ab und zu gibt es ein kleines Bild oder Cartoon, das die (englische) Redewendung darstellt. Prima, denn das ist gut zum Einprägen und Erinnern. Einzige, kleines Minus: In Einzelfällen hätte ich die englische Redewendung anders übersetzt bzw. eine andere deutsche Redewendung gewählt, z. B. steht bei „wie die Axt im Walde“ die englische Phrase „to be a bull in a china shop“; da hätte ich doch eher an „wie ein Elefant im Porzellanladen“ gedacht. Das dünne Bändchen lässt sich auch prima mitnehmen, es ist handlich und leicht.

Fazit: Sehr nett. Zum gezielten Nachschlagen oder zum Stöbern. Und sogar zum Zuhören.

Margret Beran: „Englisch – Ich versteh nur Bahnhof! 500 Redewendungen für den Alltag“. Hueber 2010. 6,95 EUR (D) / 7,20 EUR (A). Mit MP3-CD. ISBN 978-3-19-107892-8.

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Büroküche

Schnelle Küche für Berufstätige

CoverEndlich mal ein Buch für uns arme Büropumas – keine Zeit zum Jagen, aber immer Hunger… Das Buch kommt aus einem Wiener Verlag. Deswegen wundert Euch nicht, Ihr müsst vielleicht die eine oder andere Zutat übersetzen. „Faschiertes“ ist das Gehackte. Was Melanzani sind, weiß ich leider bis jetzt noch nicht.

Für meinen Geschmack hätten es mehr Fotos sein können, die Augen essen ja bekanntlich mit. Manchmal fehlte mir auch das nötige Vorwissen, um die Anleitung zu verstehen. Oder Mengenangaben, z. B. wenn ich zu allererst Kurkuma und Currypulver anrösten soll – wieviel nehme ich da nur?!? Leider sind viele Rezepte aufwändiger, als das Vorwort verspricht. Da geht es darum, dass mit möglichst wenig Aufwand möglichst leckeres Büroessen gekocht werden kann. Naja, manchmal passt es. Oft würde ich das Kochen der beschriebenen Rezepte aber eher aufs Wochenende verschieben. Oder in den Urlaub.

Gut gefallen hat mir, dass es neben den Rezepten zwischendurch immer noch andere Tipps gibt. Besonders toll fand ich die Tipps zum Pausenbrot, und wie das mal abwechslungsreicher wird. Ach ja, eins will ich Euch nicht vorenthalten. Ich hab was Wichtiges gelernt: Käse lässt sich auch in Bier zum Schmelzen bringen. Das sollte ich bei Gelegenheit mal probieren…

Fazit: Bei vielen Rezepten hätte ich gern sofort zugegriffen und probiert…

Themen

  • Zu Hause vorkochen
  • Kochen im Büro
  • Am Feierabend schnell noch kochen
  • Kollegen kommen zum Essen

Renate Wagner-Wittula und Peter Barci: „Schnelle Küche für Berufstätige. Das Bürokochbuch“. Pichler 2011. 16,95 EUR (D). ISBN 978-3-85431-549-0.

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Initiativbewerbungstraining

Training Initiativbewerbung

CoverDas Buch machte direkt beim ersten Durchblättern einen brauchbaren Eindruck. Auch wenn es sich nicht ausschließlich an Akademiker/innen oder Hochschulabsolvierende richtet, gibt es bodenständige und brauchbare Tipps. Das geht schon vorn los, wo es erst einmal um Selbstanalyse und das Erarbeiten der eigenen Stärken, Schwächen und bisherigen Erfolge geht. Wie das geht, dafür bieten die Autoren und Bewerbungsprofis wirklich gute Denkanregungen und Übungen.

Zwischendurch unterstützen viele Fragen und immer wieder Hinweise zu Fallstricken, Fehlern und Irrtümern dabei, Selbsterkenntnis zu erlangen. Da gibt es zum Beispiel lange Listen mit Eigenschaften, Leistungsmotiven, Kompetenzen. Anhand dieser Listen (die sich natürlich auch ergänzen lassen, wie die Autoren netterweise noch erwähnen) fällt das Einschätzen dann doch leichter als nur so und aus dem Bauch raus. Handfeste Infos gibt es natürlich auch, was die verschiedenen Wege der Bewerbung angeht. Gerade Initiativbewerbungen sind ja besonders vorbereitungsintensiv – dafür manchmal am Ende auch lohnender – wenn es denn geklappt hat. Und dass es klappt, dazu lässt sich das Buch prima nutzen.

Die CD-ROM bringt vor allem eine Reihe von Videos mit den Autoren mit, außerdem können Windows-User direkt die Musterdateien (RTFs) nutzen. Die Flashanwendung fand ich eher umständlich: Ich konnte sie nur im Vollbildmodus nutzen, die Videos starten automatisch (besonders nervig, als ich öfter auf die Startseite zurück navigiert hab, um ins Hauptmenü zu kommen), nach dem Schließen kam ich nur per Escape-Taste wieder aus dem Vollbildmodus raus (warum nach dem Klick auf das x oben rechts noch ein Bildschirm kam, erschließt sich mir auch nicht). Immerhin ist es ganz nett, die Musterdateien als Grundlage für Eigenes da zu haben. Notwendig ist es eher nicht, denn gerade bei der Initiativbewerbung sollte ich mir doch selbst etwas einfallen lassen (auch bei Layout und Gestaltung der Unterlagen).

Gibt es sonst noch etwas Negatives zu sagen? Ja. Leider. Aber erst am Ende des Buches und nur ganz kurz: Unter dem Titel „Was Sie noch wissen sollten“ verbirgt sich lediglich so eine Art Referenzwerbung für die Autoren (was sie tun, noch ein Buch und in was sie besonders interessiert sind). Aus meiner Sicht eher überflüssig. Oder gleich unter „Werbung“ präsentieren. Nun ja, sei’s ihnen gegönnt…

Fazit: Hilfreich für alle, die keine fertigen Vorlagen erwarten, sondern bereit sind, selbst zu denken. Insgesamt empfehlenswert.

Themen

  • Verschiedene Bewerbungsformen:
    • Stellengesuche
    • Telefongespräche
    • Kurzbewerbung
    • Website
  • Planen
  • Wunscharbeitsplatz
  • Orientierung
  • Networking
  • Kommunikation
  • Informieren und recherchieren
  • Bewerbungsunterlagen
  • Kommentierte Bewerbungsbeispiele (Achtung, das muss man für sich einordnen können!)
  • Ausblick: Vorstellungsgespräch

Jürgen Hesse und Hans Christian Schrader: „Training Initiativbewerbung. Auffallen – Überzeugen – Gewinnen“. Mit CD-ROM. Eichborn/Stark 2010. 16,95 EUR. ISBN 978-3-86668-365-5.

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Moderationsminis

Moderation

Cover

Wer ärgert sich nicht über Zeitverschwendung in Sitzungen und Workshops? Oder erlebt Sitzungen, in denen viel geredet, aber wenig gearbeitet wird? Tipps und Anregungen, wie es besser geht, liefert der TaschenGuide Moderation. Bei Rezensionen schreib ich mir beim Lesen auf, was mir am Buch gefällt und was nicht. Was soll ich sagen, hier standen auf meinem Zettel lauter „Plusse“. Das Buch zeigt, wann und warum eine Moderation sinnvoll ist und wie man moderierte Sitzungen professionell ausarbeitet. Die Autoren beschreiben die Kernaufgaben und Werkzeuge von Moderator/innen und wie man Ergebnisse und deren Umsetzung unterstützt. Besonders hervorheben möchte ich, dass die Autoren auch gezielt darauf hinweisen, wie schwierige Situationen zu meistern sind. Man merkt den Autoren viel Erfahrung und ihre Professionalität an. Ich hab das ein oder andere aus dem Buch dann auch mal eingesetzt (für meine Arbeit).

Fazit: Um ein Mehrfaches mehr wert als der Preis vermuten lässt.

Neben den üblichen Themen gibt es hier noch interessantere, und zwar…

  • Rolle der Moderator/innen
  • Anlass und Ziel der Sitzung
  • Spielregeln festlegen
  • Mehrpunktabfrage anonym

Andreas Edmüller und Thomas Wilhelm: „Moderation“. Haufe 2009. 6,90 EUR. ISBN 978-3-448-08360-6.

Workshops – Vorbereiten, durchführen, nachbereiten

Cover

Eins vorweg: Das Buch steht dem zur Moderation in nichts nach! Positiv fiel mir – natürlich – auf, dass die Autorinnen wiederholt ein Beispiel aus der Softwareentwicklung aufgreifen. Da fühl ich mich schon mal in guten Händen. Die Kurzvorstellung verschiedener Kreativitästechniken ist gelungen. Ebenso die Abschnitte, in denen es darum geht, Ideen zu strukturieren, zu bewerten und über sie zu entscheiden. Die drei Autorinnen bereichern das Thema mit ihrer reichhaltigen Erfahrung. So, und jetzt lest es doch einfach selbst.

Fazit: Viel Expertise für die Jackentasche!

Auch hier: Interessante Themen…

  • Ziele des Workshops und spätere Ziele
  • Terminauswahl (Teilnehmereinladung, Tagungsort buchen etc.)
  • Diskussionshilfen, z. B. mentale Provokation
  • Auswahlmethode Entscheidungsmatrix
  • Schwierige Situationen
  • Fehler vermeiden

Susanne Beermann und Monika Schubach: „Workshops. Vorbereiten, durchführen, nachbereiten“. Haufe 2009. 6,90 EUR. ISBN 978-3-448-09324-7.

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Gefühlte Wirklichkeit par excellence

Was wir tun, wenn der Aufzug nicht kommt

CoverKeine Fakten, aber Grafiken: Tortendiagramme und Flowcharts, Balkendiagramme und Graphen. Alle mit hohem Nickfaktor („ja, stimmt“) und großer Überzeugungskraft („so musses sein“). Selbst das Vorwort ist nix anderes als ’ne bunte Torte mit ’ner Handvoll bunter Quadrate neben den kurzen Texten in der Legende.

Grafik Nichts als Inhalt, bis zur letzten Seite. Ursprung des Buchs ist übrigens das Web. Im Blog www.graphitti-blog.de lässt sich online auch schon schön schmökern. Das Titelbeispiel gefällig? Was tun wir denn nun, wenn wir am Aufzug stehen, einmal auf den Knopf gedrückt haben und nix passiert? Also auch nicht nach langem Warten (ca 1,5 sec)? Warten, Treppensteigen oder nochmal und nochmal und nochmal wild den Knopf drücken…

Grafik

Fazit: Lohnt sich, auch super zum Verschenken
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Themen

  • Leben
  • Frauen
  • Männer
  • Technik
  • Körper
  • Sport
  • Erdkunde
  • Unterhaltung
  • … und noch mehr

Katja Berlin und Peter Grünlich: „Was wir tun, wenn der Aufzug nicht kommt. Die Welt in überwiegend lustigen Grafiken. Das Beste von graphitti-blog.de“. Heyne Verlag 2011. 9,99 EUR (D) / 10,30 EUR (A). ISBN 978-3-453-60220-5.

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Zu wenig Weißraum

Keine Angst vor Weißraum

CoverSchade, schade, schade. Ich hatte schon lange mit diesem Buch geliebäugelt. Leider hat es mich enttäuscht. Warum? Da kommt Einiges zusammen… Auf den ersten Blick fiel mir eine Grafik auf, die nicht beschrieben oder kommentiert war. Das widerspricht allen Regeln eines guten Fachbuchs, noch dazu für so etwas Gestalterisches wie das Design. Außerdem gibt es unprofessionelle Bewertungen: „Cooper Black [eine Schriftart]. In den 70ern noch genauso hässlich wie in den 20ern.“ Na toll. Was soll ich als Leserin bitte daraus lernen?!?

Was noch? Es gibt ein Beispiel für ein Broschürendesign: Scribble und Entwurf sind visualisiert, genau wie die fertige Broschüre. Es ist auch alles erklärt, nur zeigt das fertige Produkt nicht das, was für die Entwurfsphase dargestellt ist. Wäh. An anderer Stelle wird ein „Universallayout“ vorgeschlagen. Das klingt schräg und kam bei mir auch schräg an. Übrigens scheinen die Damen Designerinnen sehr wohl vor Weißraum zurück zu schrecken. Das Layout des Buchs ist jedenfalls mit sehr wenig Weißraum gesegnet. Kein angenehmes Leseerlebnis. Immerhin, manchmal trifft das Buch auch mal: „Effektives Grafikdesign … löst Emotionen aus.“ Stimmt. Ich hab mich geärgert, wie schlecht die Autorinnen ihre Arbeit machen.

Fazit: Leider nicht empfehlenswert, schade.

Themen

  • Design
  • Recherche
  • Layout
  • Schrift
  • Farbe
  • Fotos und Illustrationen
  • Storyboard
  • Multimedia
  • Webdesign
  • Druck

Kim Golombisky und Rebecca Hagen: „Keine Angst vor Weißraum! Ein Crashkurs in Print- und Webdesign“. VERLAG 2011. 34,90 EUR (D) / 35,90 EUR (A). ISBN 978-3-89864-714-4.

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