Von Prozessen, Menschen und Wissen

Prozesspsychologie

prozesspsychologieProzesse identifizieren, modellieren und optimieren – dazu gehört auch Psychologie. Komplexe Veränderungen in Unternehmen haben unterschiedliche Ursachen. Sei es Unternehmensnachfolge und Generationswechsel, die Zusammenführung von Unternehmensbereichen, die Fusion mehrerer Gesellschaften oder die Einführung und Optimierung von IT-Systemen. Diese Szenarien haben eins gemeinsam: Die Herausforderung, alle Strukturen des Unternehmens zu betrachten und zu berücksichtigen. Veränderungen betreffen dann  die gesamten Wertschöpfungsprozesse und damit alle Beteiligten (Führungskräfte, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in allen Bereichen).

Für gelungene Veränderungen ist es laut der Autoren und der Autorin zwingend erforderlich, Unternehmensabläufe, Kommunikation und organisationales Wissen zu betrachten und an entsprechenden Zielen auszurichten. Für diese Situationen liefert das Buch einen Ansatz. Prozesspsychologie kombiniert die Expertensichtweisen zu Prozess, Kommunikation und Wissen. Dabei berücksichtigen die Experten psychodynamische Methoden und stellen auch für Psychologie-Laien menschliche Motive als wichtigsten Treiber menschlicher Handlungen im Unternehmenskontext dar. Überlegenswert finde ich z. B. den Einsatz eines Soziogramms, um plastisch die sonst eher verborgenen emotionalen und interpersonellen Kräfte zu visualisieren.

Theorie und Praxis stehen hier in einem ausgewogenen Verhältnis nebeneinander. Die Theorie ist dabei für Fachfremde wie mich verständlich erklärt. Dazu kommen Fallbeispiele aus der Unternehmenspraxis, die sehr gut nachvollziehbar sind. Das Ganze wird lebendig beschrieben, mit Wiedererkennungswert. Interessant, wie ähnlich sich Menschen und Gruppen und Organisationen doch sind. Veränderungsprozesse bringen die üblichen Symptome dann noch deutlicher hervor.

Leider ist das Ende aus meiner Sicht eher butterweich; vielleicht könnte man es in der nächsten Auflage etwas straffen. Und Schwierigkeiten werden zwar angerissen, aber Lösungsoptionen kommen auch da zu kurz. Ansonsten ist das Buch durchaus empfehlenswert.

Fazit: Spannendes Thema, mit anspruchsvollen Theorien als Basis fürs Verständnis

Jörg Heidig, Kim Oliver Kleinert, Thorsten Dralle und Marianne Vogt: „Prozesspsychologie. Wie Prozesse, menschliche Faktoren und Wissen im Unternehmensgeschehen zusammenwirken“. EHP 2012. 37,99 EUR (D) / 59,99 CHF (Schweiz). 29,99 EUR als PDF oder epub. ISBN 978-3-89797-076-2.

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52 mal Irrwege finden

Die Kunst des klugen Handelns

CoverDas Buch ist sicherlich leicht zu lesen,jeweils 3 kurze Seiten zu einem Thema (mit nicht sehrhübschen Bildern „angehübscht“). Leider sind die einzelnen „Irrwege“ aber insgesamt doch etwas stark vereinfacht und reißerisch dargestellt. Z. B. behauptet der Autor, dass in Science-Fiction-Filmen nur die Menschen verschiedene Kulturen haben, nicht aber die Außerirdischen. Klassischer Fall von schlecht recherchiert. Und da spreche ich mit einem bekannten klugen Mann: „Wovon man nichts versteht, dazu soll man auch nix sagen“ (oder so ähnlich).

Die Themen an sich sind durchaus relevant, viele davon – zumindest für mich – allerdings auch alte Bekannte. Und ob das Thema „Neid“ tatsächlich in die Liste passt, das wage ich zu bezweifeln. Nun ja, es ist ja auch schon der zweite Band, da muss man wohl Kompromisse machen… um auf 52 zu kommen.

Leider ist der Fokus des Buchs auf Unterhaltung, so dass brauchbare Lösungsansätze kaum mal angedeutet werden. Immerhin lassen sich die Beschreibungen zum Identifizieren und Einordnen nutzen – und dazu, bekannten Phänomenen einen wichtigen Namen zu geben. Ein Buch also durchaus für Angebereien beim nächsten Small-Talk geeignet.

Fazit: Teils nett zu lesen, allerdings auch unpassende Analogien, vereinfachte Schlussfolgerungen, schwammige Erklärungsversuche

Themen

  • Rechtfertigung durch Begründung
  • Weniger entscheiden
  • Gefühle für Gegenstände
  • Durchschnitt
  • Motivation zerstören
  • Plappern
  • Statistiken gut aussehen lassen
  • Informationen (un/bewusst) filtern
  • Gehirn und Mustererkennung
  • Zusammenhang von Aufwand und Wertschätzung
  • Gesetz der kleinen Zahl
  • Geschichte verändert sich im Lauf der Zeit im Kopf
  • … und noch viele mehr

Rolf Dobelli: „Die Kunst des klugen Handelns: 52 Irrwege, die Sie besser anderen überlassen“. Hanser Verlag 2012. 14,90 EUR. ISBN 978-3-446-43205-5.

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Dein erfolgreiches Selbst werden

Selbstmanagement

Cover Der Titel könnte etwas irreführend sein, es geht hier nicht um reine Arbeitsorganisation. Das Buch will der Leserin bzw. dem Leser helfen, die persönlichen Fähigkeiten effektiv einzusetzen, als Voraussetzung für beruflichen Erfolg und innere Ausgeglichenheit. Es enthält Abschnitte dazu, wie sich die eigenen Fähigkeiten einschätzen und Ziele klar und deutlich definieren und konsequent verfolgen lassen. Die Beispiele aus der Praxis finde ich sehr gut, da kommt z. B. ganz selbstverständlich Ilse, die Ingenieurin vor oder die Projektkoordinatorin einer großen Softwarefirma, es gibt Chefinnen neben Chefs und so wird die weibliche Seite der Professionalität abgebildet.

Dass das kleine Bändchen soviele Themen abdeckt, ist gut. Dass es dabei manchmal unrealistische Vorschläge gibt, ist weniger gut. Bei manchen „Zahlen und Fakten“ habe ich auch schon ganz andere Daten gelesen und erfahren, z. B. wenn in einer Infobox zu lesen ist, dass 40 % des Verbalen aufgenommen wird und 60 % der Art, wie wir etwas sagen, denke ich, dass die Aufnahmefähigkeit für den Inhalt immer noch zu hoch geschätzt ist. Formal ist es auch unschön, wenn unter der Überschrift „Auf einen Blick“ öfter mal ein längerer Absatz mit Fließtext abgedruckt ist – da würde ich doch eher Stichworte oder eine Grafik, vielleicht auch eine Tabelle erwarten. Lustig fand ich den Tipp „Sorgen Sie dafür, dass Ihnen Ihre Familie möglichst viel Arbeit abnimmt“ – na, dann mal viel Erfolg mit dem Anweisen zu Hause…

Besser gefiel mir da schon wieder der Abschnitt zur Kritik, was da zu lesen ist, ist brauchbar. Insgesamt ist der Anfang besser gelungen, danach … sagen wir mal… ist es so „naja“. Allerdings für den günstigen Preis immer noch angemessen.

Fazit: Breit aufgestellt, teilweise etwas praxisfern

Themen

  • Selbstreflexion
  • Ziele finden, definieren und erreichen
  • Motivation
  • Kommunikation und Zusammenarbeit
  • Organisieren und ordnen
  • Unterbrechungen und Alibitätigkeiten
  • Perfektionismus vermeiden
  • Umgang mit Misserfolgen
  • Stress und Burnout

Angelika Tiefenbacher: „Selbstmanagement. Gezielt organisieren und erfolgreich auftreten“. Compact 2009. 4,99 EUR. ISBN 978-3-8174-7718-0.

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Lesen für Profis, Studis und alle andern

Lesetechniken optimieren

CoverHauptzielgruppe dieses kleinen Bandes sind Schüerinnen, Schüler und Studis. Aber auch Profis können vom einen odern andern Tipp noch profitieren. Es gibt sehr viele Übungen, wie bei allen Büchern dieser Reihe, Lösungsvorschläge inklusive. Bekannt ist ja die Technik des Lesens mit Leitfragen. Dazu ordnet man den Text vor dem eigentlichen Lesen ein und überlegt sich, welche Fragen er beantworten soll. Beim Lesen fokussiert man sich dann darauf, Antworten zu diesen Fragen zu entdecken. Hindernisse beim Lesen und auch beim Verstehen von Texten werden erläutert – und wie man sie überwindet. Und nicht nur das Lesen, auch das Bearbeiten von Texten kann man hier verbessern lernen. Für deutsche und auch für fremdsprachige Texte.

Das Einzige, was ich hier überflüssig finde, ist das Augentraining.

Etwas für Fortgeschrittene ist das „studierende Lesen“, d. h. Lesern um zu Lernen. Wie geht man dabei vor? Die verschiedenen Methoden für diesen Anwendungsfall fasst die Autorin kurz zusammen. Neben dem Lesen an sich finden sich auch Tipps zur Recherche, z. B. im Web. Techniken, um die Lesegeschwindigkeit zu erhöhen, sind bekannt. Hier stellt die Autorin sie vor, diskutiert Pros und Kontras.

Ha! Es gibt sogar einen Abschnitt zum Thema „Lesen von Online-Zeitungen…“ Na dann, immer ran :-)

Fazit: Kurz und trotzdem umfassend

Themen

  • Effizient lesen
  • Wie Lesen funktioniert
  • Lese- und Verständnishemmnisse
  • Leseformen und -technik
  • Schnell lesen
  • Lesemedien
  • Texte bearbeiten
  • Fremdsprachige Texgte lesen und verstehen
  • Lesen als Arbeit

Birgit Kuhn: „Lesetechniken optimieren. Schneller lesen – leichter merken“. compact 2012. 3,- EUR. ISBN 978-3-8174-7855-2.

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Theos Weltsicht

Theo

Der Autor von „Gut gegen Nordwind“ beschreibt als Theos Onkel dessen Sicht der Welt.  Theo ist neu. Auf dieser Welt. Er weiß genau, wozu die andern Leute da sind, die ihm am Anfang seines Lebens so begegnen. Sie sind dazu da, ihn zu bedienen.

„Müss ma reparieren!“  Theo liebt es, „Müss ma…“ zu sagen. Theo lebt in Österreich. Billa ist eine österreichische Supermarktkette. „Müss ma Billa einkaufen!“

Theo mag Italien nicht sehr, und es gibt beim Camping ja auch nur Deutsche… Und Theos erste Begegnung mit der Schokoladeneiskugel ist ein großes Missverständnis. Und so mag er kein Eis mehr. Aber das Meer. Und Interviews, als er aus dem Urlaub zurück ist.

Fazit: „Müss ma lesen!“

Daniel Glattauer: „Theo – Antworten aus dem Kinderzimmer“. Goldmann 2012. 8,99 EUR (D) / 9,30 EUR (A) / 13,50 CHF (Schweiz). ISBN 978-3-442-15696-2

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Mehr als ein Buch: Patterns for Effective Interaction Design

Über das O’Reilly-Buch bin ich zur Website gekommen: http://designinginterfaces.com/

…bzw. gleich mehrere Websites, ein ganzer Sack voll mit Website-Elementen, Patterns… alles, was das Interaktionsdesignherz erfreut. Nicht besonders designt (sic!), dafür übersichtlich und praktikabel dargestellt. Auch was für Neulinge.

Es gibt „alte“ Patterns in der Übersicht zur ersten Ausgabe des Buchs, ein paar „neue“ Pattern gibt es direkt online zu durchstöbern und außerdem – für die Textverliebten – ein Blog für die ausgiebigere Onlinelektüre zum Thema.

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Statt eigener Oma…

Seniorinnen („Häkelhelden“) handarbeiten für die, die sich hier was kaufen möchten, z. B. Häkelmützen: www.alte-liebe.com

Schöne Idee, dass den Sendungen Postkarten beiliegen. Da kann frau dann direkt an die Schöpferin schreiben und sich bedanken.

Beim Bestellen kann ich mir aber nicht nur den Schnitt, sondern auch eine „Dame“ aussuchen, die die Mütze gemacht hat, darunter Regina, Hedwig und Frau Götz (hier willkürlich genannt, ich möchte diese den andern nicht vorgezogen wissen). Gezahlt wird per Vorkasse. Eine Größentabelle mit cm-Werten gibt es online auch (btw ich brauche keine Kindergröße, sondern hab einen genug großen Dickkopf für „Erwachsenen-S“). Neben dem Onlineshop gibt es auch noch Läden, und zwar in Kassel, Göttingen, Frankreich und auf Lanzarote.

Der Erlös wird für gemeinsame Unternehmungen und Anschaffungen für die Gruppe der Seniorinnen verwendet. Insofern ist ein Kauf hier so eine Art soziales Engagement. In jedem Fall macht es Spaß.

So, ich geh dann mal stöbern. Mal sehen, welches Mützenmodell mir am besten stehen würde…

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Eine Schnecke aus dem Wald und die Faszination eines langsamen Lebens

Gleich vorweg: Großartig!

Ich weiß gar nicht mehr, wie ich auf das Buch gekommen bin. Vielleicht durch eine Kurzbeschreibung irgendwo. Ich wurde neugierig und hab mir erst mal das Geräusch angehört (auf der Website der Autorin).

Danach war ich noch neugieriger… und hab das Buch zur Hand genommen, um mehr über das Tier und die Patientin, Biologin und Autorin Elisabeth Tova Bailey zu erfahren. Und ihre Verbindung zur Schnecke.

Das Buch hat dann noch ein Literaturverzeichnis, das wahrlich beeindruckend ist. Ein Eintrag daraus: http://web.mit.edu/newsoffice/2003/robosnail.html (MIT’s RoboSnails model novel movements)

Fazit: Lesen!

Elisabeth Tova Bailey: „Das Geräusch einer Schnecke beim Essen“. Nagel & Kimche 2012. 16,90 EUR (D) / 17,40 EUR (A). ISBN 978-3-312-00498-0.

Infos zum Buch und zur Schnecke findet Ihr auch unter www.elisabethtovabailey.net.

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Über Projekte

Linktipp: Bin mal wieder im Web unterwegs gewesen: www.projectsmart.co.uk

Was isses?

Project Smart startete im Jahr 2000, mit dem Ziel, leichten Zugang zu Infos über professionelles Projektmanagement zu gewähren. Seitdem wächst die englische Site. Die Philosophie ist, kostenfrei hochwertigen Inhalt zur Verfügung zu stellen und zur offenen Diskussion zu den Themen zu ermutigen.

Mitmachen?

Wer einen Artikel oder ein Whitepaper hat, von dem sie oder er denkt, dass das auch für Andere interessant ist, die Projekte managen, darf sich gern bei den Leuten hinter der Website Project Smart melden. Dann wird über die Veröffentlichung entschieden.

Mitgedacht

Mir als „Thesaurus-Fan“ gefällt die Tabelle, die unter der Selbstvorstellung steht: Auf der Website wird darauf verwiesen, dass die Texte in British English sein müssen und es gibt ein paar Beispiele, worin sich American English und British English unterscheiden. Hilfreich.

Fazit: Nicht alle Artikel sind weltverändernd, aber Stöbern lohnt sich hier auf jeden Fall für alle, die mit dem Thema Kontakt haben.

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Protokollieren

Cover Ein ganz nettes Nachschlagewerk, für das Thema aus meiner Sicht allerdings zu breit aufgestellt. Es gibt einen Exkurs zu „Lerntypen“, ein Thema, was an sich sehr interessant ist, aber beim Protokollieren doch eher weit hergeholt. Gut ist, dass es Übungen zur Konzentrationsfähigkeit gibt – die zu steigern hilft ja durchaus bei den Aufgaben, die eine Protokollantin (oder ein Protokollant) so zu lösen hat. Passend ist auch, die Voraussetzungen mal aufgelistet zu sehen, was normale Leute zu guten Protokollierenden macht.

Sehr nett sind die Listen mit Abkürzungen und gängigen Symbolen. Das hilft beim Mitschreibvorgang mit ein bisschen Übung doch ungemein. Für absolute Anfängerinnen oder Anfänger gibt es sogar eine Übung dazu… Ein paar Formularvorlagen nehmen in der Vorbereitung etwas Druck raus, die kann man nehmen oder nach eigenen Bedürfnissen anpassen. Typische Störquellen und Hindernisse sind erwähnt, inklusive Lösungsvorschlag (Übung 6). Beispiele gibt es natürlich auch.

Die Anleitung zu Gliederung und Strukturierung der Mitschrift, also das nachträgliche Hübsch- und Rundmachen, finde ich gelungen. Grundlagen wie Rechtschreibung und Stil (Präsens, Konjunktiv…) fehlen ebensowenig wie kleine Thesaurustabellen als Formulierungshilfe (Synonyme für Verben: sagen, hinweisen, verweisen, erläutern, berichten…). Das ist handwerklich gut.

Fazit: Das Buch ist sein Geld wert

Themen

  • Protokollarten
  • Anforderungen an Protokollierende
  • Vorbereitung, Mitschrift und Nachbereitung
  • Ausarbeitung
  • Fehleranalyse und Lösungsansätze

Nicole Langer: „Protokolle erstellen. Gezielt mitschreiben und ausformulieren“. compact 2011. 3,- EUR. ISBN 978-3-8174-7814-9.

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Warum sind die Dinge so, wie sie sind?

Warum die Dinge sind wie sie sind

Cover Kennt Ihr noch die Leute von der GEZ? Die an der Tür klingeln, und wissen wollen, ob Ihr auch wirklich keinen Rundfunk empfangt? Muss ich da die Tür aufmachen?

Darf ich im Auto telefonieren, wenn das gerade nicht fährt? Oder ist das womöglich auch schon verboten?

Wie kommt es, dass ich meine Uhr am linken Handgelenk trage? Und die meisten Linkshänder unter meinen Bekannten auch?

Solche und andere Fragen stellt die Autorin in ihrem Buch – und beantwortet sie auch gleich. Kurzweilig und prima für den gepflegten Gesprächseinstieg, z. B. beim Netzwerktreffen. Und hübsch bebildert ist der Pausensnack unter den Büchern auch noch. Was will ich mehr?

Fazit: Bestens geeignet, um Small-Talk-Themen zu finden

Themen

  • Kultur und Gesellschaft
  • Tier und Natur
  • Naturwissenschaft
  • Technik
  • Wirtschaft und Politik
  • Haus und Ernährung
  • Mensch
  • Gesundheit

Karolin Küntzel: „Warum die Dinge sind wie sie sind. Antworten auf 555 Alltagsfragen“. compact via 2010. 9,99 EUR. ISBN 978-3-8174-7924-5.

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Suchmaschine für Kinder

BildDamit Kiddies eigenständig im Web suchen und Eltern sich entspannt zurücklehnen können: www.fragfinn.de

Die Seite arbeitet mit einer Whitelist, hat also Internetadressen im Angebot, die in einer umfangreichen Liste von interessanten und für Kinder unbedenklichen gesammelt sind. Diese Liste wird täglich aktualisiert, ergänzt und geprüft.

Neue Einträge

Die Aufnahme von Internetadressen erfolgt auf unterschiedliche Art und Weise. Einerseits führt das Redaktionsteam regelmäßig eigene Recherchen im Web durch. So soll sichergestellt werden, dass relevante Themen und Inhalte abgedeckt sind und Aktuelles schnell den Weg auf die Liste findet. Andererseits können Seitenbetreiber ihre Seiten als Vorschlag einreichen. Schließlich können noch Privatpersonen und Institutionen Seiten empfehlen. Vorschläge von Kindern werden prioritär behandelt, wie es sich gehört. Jedes Angebot wird dann vom Redaktionsteam stets durch mindestens zwei Mitarbeiter geprüft. Erst nach Freigabe im 4-Augen-Prinzip erfolgt die Aufnahme auf die Whitelist.

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Amerikanische Reise ins Land des Bruttonationalglücks

Radio Shangri-La

Die Amerikanerin Lisa Napoli war Journalistin u. a. bei CNN. Sie überlegt in einer Sinnkrise, ob und wie sie – mit Mitte 40 – ihr Leben ändern kann und soll. Ein Anfang ist, dass sie sich jeden Tag drei Dinge aufschreibt, die gut waren. Das kann aber noch nicht die Lösung sein. Da kommt Ihr ein überraschendes Jobangebot in Bhutan gerade recht: Sie wird gebeten, die dortige Radiostation für junge Leute zu beraten. Neugierig geworden, sagt sie spontan zu. Kuzoo FM sendet aus einer alten Küche, hat so gut wie keine Technikausstattung und sendet Songs, die die jungen Leute von hier und da zusammengesucht haben.

Bhutan ist das Land, das dafür bekannt ist, dass es das Bruttonationalglück misst. Klingt exotisch, ist aber nachvollziehbar: Das Land liegt abgeschotten im Himalaya. Das Volk dort ist auf gegenseitige Hilfe angewiesen. Und natürlich ist nicht alles Gold, was glänzt. Nicht mal am Dach der Welt. Die Versuchungen der westlichen Welt mit ihren kurzen Vergnügungen drohen das Ansinnen des früheren Königs Jigme Singe Wangchuk zu unterlaufen, der das Bruttonationalglück einführte.

So sehr das kleine Land sich bemüht, Stolperfallen beim Übergang von der Monarchie zur Demokratie zu umgehen, machen Napolis Schilderungen doch deutlich, wie viel dieser Prozess seinen Bewohnern abverlangt. Die Städte Bhutans wachsen schnell, innerhalb eines Jahrzehnts hat sich die Bevölkerung vervierfacht.

Der König beschloss irgendwann, das Land für die Moderne zu öffnen. Geld ist erst ein paar Jahrzehnte bekannt, das Fernsehen wurde 1999 eingeführt, 2006 kam das Internet dazu. Und so gibt es jetzt eben auch den Jugendsender.

Einfühlsam beschreibt Napoli, wie der Wandel die spirituelle Essenz Bhutans auf die Probe stellt. Beim Ausbau der Radiostation merkt die Journalistin, in welchem Maße gerade auch die Medien diesen Kulturwandel mit gestalten.

Napoli nimmt die lange Reise und die hohen Kosten in Kauf und begibt sich auf die Reise. Sie erfährt eine Menge über das Land, die Menschen, die Probleme, Hoffnungen und auch dunkle Seiten. Ihre Einflussmöglichkeit ist geringer als erwartet. Napoli findet ihren Weg, ihre Bhutanische Freundin auch. Der Austausch geschieht von beiden Seiten, Vieles stimmt zuversichtlich, anderes lässt um die Eigenheiten fürchten. Am Ende bleibt die Frage offen: Wie wird Bhutans Zukunft aussehen?

Fazit: Spannend, kurzweilig und inklusive der harten Realität. Klingt spiritueller, als es ist.

Lisa Napoli: „Radio Shangri-La: Was ich in Bhutan, dem glücklichsten Königreich der Welt, lernte“. Kamphausen 2012. 19,95 EUR. ISBN 978-3-89901-483-9.

Weiterführende Links

Kuzoo FM: www.kuzoo.net

Bruttonationalglück
http://de.wikipedia.org/wiki/Bruttonationalgl%C3%BCck

Bhutan

Bhutan Tourism Corporation Ltd. (Bhutan’s oldest and largest Bhutan travel agency seit 1991):
www.kingdomofbhutan.com/

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Außerirdische in Berlin: Eyegs

Die Abenteuer der Eyegs

Von diesem Comic hab ich auf der IF 2012 in Bremen gehört.

CoverWorum geht’s?
Ein paar Außerirdische müssen auf der Erde notlanden, als sie zu nah an den Planten und in dessen Gravitation geraten. Der Kontaktversuch mit Erdbewohnern erweist sich auf der Kuhweide als nicht sonderlich hilfreich. Doch die Eyegs (so heißen die Außerirdischen) versuchen es einfach weiter. So kommen sie nach Berlin.

Das Erstlingswerk ist erstaunlich gut, auch wenn man hier und da die fehlende Erfahrung des Autors bemerkt. Es gibt Sprünge in der Story, die Zeichnungen sind schon gut, können aber sicher mit der Zeit noch besser werden, und für meinen Geschmack versucht er, zuviele Genres zu zitieren: Science Fiction, Elemente aus klassisschen Detektivgeschichten a la Philip Marlowe, politische Systemkritik, moderner Krimi… Das kann man machen, es ist aber hier noch nicht wirklich professionell umgesetzt. Spannend bleibt es also, wie die nächste Auflage, die Fortsetzung und die Erzählung der fehlenden Episoden aussehen wird.

Fazit: Für Berlinfans, gut zwischendurch zu lesen

Stefano Paggani: „Die Abenteuer der Eyegs“. epubli GmbH 2012. 26,95 EUR. ISBN 978-3-8442-1502-1. (Bestellbar bei www.epubli.de/shop/buch/Abenteuer-der-Eyegs-Stefano-Paggani-9783844215021/15851)

Für Fans: Es gibt übrigens auch ein lustiges T-Shirt zu den Eyegs (findet Ihr über die Website zum Comic: http://ouchgrafix.com/).

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Linktipp: Agiles im Blog

Den Blog gibt’s seit 2008. Jurgen Appelo schreibt über Themen wie agiles Management, Software-Engineering, Businessverbesserungen, persönliche Weiterentwicklung und Komplexitätstheorie. Das Ganze auf Englisch, Jurgen Appelo ist niederländischer Softwareingenieur, der in Rotterdam und Brüssel lebt. Er hat Kinder und einen imaginären Hamster („George“).

Blog unter www.noop.nl

Tipp: Ein Blick ins Archiv lohnt allemal. Mir gefällt der T-Shirt-Test, sehr anschaulich.

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Bunte Entsorgung

Bin im Web drüber gestolpert…

Über das Projekt

Ich zitiere: „The TRASHed :: Art Of Recycling campaign is an ongoing recycling education program that redefines the way people view recycling and trash collection. Global Inheritance arranges the artistic redesign of recycling bins, then integrates the bins at high visibility events to encourage recycling and provide additional outlets for people to appreciate the artwork. Live paintings often occur at events in addition to the ongoing display of artist bins created beforehand.

TRASHed appoints the right talent to match each event’s aesthetic.“

Mehr Infos unter www.globalinheritance.org/trashed-art-of-recycling.

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Mathe studieren, und dann aufgeben? Oder doch dranbleiben?

Das ist mal interessant… wie sieht das Mathestudium aus, wenn zwei Leute mal einen tieferen Blick auf die Zahlen werfen? In diesem Artikel steht’s. Hier ein paar Auszüge:

„Vier von fünf Diplomstudierenden der Mathematik geben dieses Studium auf und studieren stattdessen ein anderes Fach oder verlassen die Universität! Ebenso lässt die Differenz von vier Prozentpunkten zu Ungunsten der weiblichen Studierenden eine Genderproblematik erahnen […].“

„Ebenso bestätigt sich die weitverbreitete These, dass während des ersten Studienjahres der größte Schwund zu vezeichnen ist; dies betrifft ca. 34 Prozent der männlchen und 45 Prozent der weiblichen Studierenden. […]“

„Der anfängliche ‚Abstraktionsschock‘ […] Dies lässt sich wie folgt erklären: Studienanfänger haben oftmals eine vollkommen falsche Vorstellung von dem, was ein Mathematikstudium ausmacht. In der Schule wurde von ihnen eine eher informelle Sprache und informelles Begründen erwartet, während an der Hochschule der Gebrauch formeller Sprache und formellen Begründens gefordert wird. Studienanfänger müssen von Beginn an mit Sätzen und Definitionen arbeiten und erste Beweise erbringen. Das Erlernen dieser neuen Denkprozesesse ist entscheidend für einen erfolgreichen Einstieg in das Studium. […]“

„Welche nachhaltigen Maßnahmen müssen ergriffen werden, um die hohe Anzahl der Fachwechsel und Exmatrikulationen in der Mathematik langfristig zu reduzieren? Mit dieser anspruchsvollen Herausforderung werden sich die mathematischen Fakultäten auseinandersetzen müssen, und die Zukunft wird zeigen, ob sie dabei erfolgreich sein werden.“

Die Studie an der Uni Duisburg-Essen zeigt, wieviel Biss ein Mathestudium heute so verlangt. Miriam Dieter und Günter Törner haben es untersucht. In der Ausgabe 10/2012 der Zeitschrift „Forschung und Lehre“ sind die Ergebnisse veröffentlicht. Den Artikel gibt es online:
www.forschung-und-lehre.de/wordpress/Archiv/2012/ful_10-2012.pdf (S. 826f)

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Linktipps zum Urban Mining

Neulich im öffentlich-rechtlichen Fernsehen bin ich auf ein interessantes Thema gestoßen. Bevor ich es hier nacherzähle, schreib ich Euch mal lieber die Links zu den Originalberichten auf.

Das Cradle-to-Cradle-Konzept hat mich aufhorchen lassen, weil da keine Träume propagiert werden, sondern weil der Chemiker und Verfahrenstechniker darauf achtet, dass seine Vorschläge realistisch und machbar sind. Und trotzdem sehr wirkungsvoll, wenn’s dann mal funktioniert.

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„Die Nerds bestimmen den Lauf der Welt“ – hä?

Die Rache der Nerds

CoverSo beschreibt der Verlag das Buch:

„Wer trägt schwarze T-Shirts und Kapuzen-Shirts? Die Nerds.
Wer kommt per Datei in Ihr Wohnzimmer? Die Nerds.
Wer taucht immer häufiger in Talkshows auf? Die Nerds.
Wer lässt ökonomische Modelle zum Einsturz bringen? Die Nerds.
Wer baut unsere Gesellschaft um? Die Nerds.
Wer regiert die Welt? Die Nerds.“

Macht neugierig, mal weiterlesen…

„Sie glauben das nicht? Nach dieser Lektüre über alle Hacker, Piraten und sonstige Nerds werden Sie diese Meinung uneingeschränkt teilen. Die Nerds sind omnipräsent und sie nehmen Rache…“

Hmmm, das klingt jetzt schon nach Verschwörungstheorie.

„Der Autor illustriert auf unterhaltsame Weise wie sich unsere Welt längst um Bits und Tweets, um Daten und Informationsethik dreht. Nichts ist erdichtet – alles ist erlebt.“

Das macht neugierig.

„Aber Achtung! Für Politiker und Laien kann es gefährlich sein, in die vermeintlich ruhige See der Programmierer, Systementwickler und und Prozessoptimierer einzutauchen.“

Na toll – eigentlich sollte man jetzt das Buch schon mal weglegen. Und alle armen Laien (meinetwegen auch Politiker) davor warnen, das für bare Münze zu nehmen.

Meine Meinung nach der Lektüre: Schlecht, weil rein reißerisch und ohne fundierte, saubere schriftstellerlische Arbeit. Als Sachbuch wirklich nicht zu bezeichnen.

Beispiel gefällig? Eine gute Idee für ein „modernes“ Buch, aber leider schlecht umgesetzt: QR-Codes sind in den Text integriert, um Hintergrundinfos bei Bedarf ergänzen zu können. Leider sind die Themen, zu denen es QRs gibt, nicht wert, weiter recherchiert zu werden. Das wären andere Begriffe und Punkte, zu denen der Autor leider keine weiteren Infos liefert. Die Codes lassen den sowieso schon zerfasert wirkenden Text noch fahriger erscheinen. Und das – wie gesagt und wohl gemerkt – ohne echten Mehrwert. Hier der Beweis: “ […]  Und es gibt weibliche Nerds, die nach meiner Erfahrung etwas flexibler in ihrer Garderobe und in ihren Gedanken sind. (-> QR-Info 4) Das Nerdtum ist zu einer Massenbewegung geworden. […]“ – Was soll ich da noch mit Hintergrundinfos, wenn die Basisinfo schon so lächerlich daher kommt. Ja, ja, Garderobe und Gedanken ist eine Alliteration, nettes Stilmittel, aber deswegen Unsinn zu schreiben, hilft doch nicht…

Und ich hatte bei der Bezeichnung „Handyromanautor“ und Wirtschaftsprof (besonders in dieser Kombi) schon wenig Hoffnung, dass das Buch tatsächlich Hand und Fuß hat. Leider hat sich meine Befürchtung bestätigt. Dabei hätte man soviel aus dem Thema machen können…

Fazit: Unsachliches „Sachbuch“ – und dazu handwerklich schlecht. Hoffentlich fragen mich die Laien vorher, ob sich die Lektüre lohnt. Sonst graust es mich schon vor der Zeit, die ich in die Richtigstellung investieren muss.

Oliver Bendel: „Die Rache der Nerds: Ein Plädoyer für die Informationsethik“. UVK 2012. 19,99 EUR (D). ISBN 978-3-86764-390-0.

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Prezi: Durch virtuelle Welten führen

Wer nutzt es?

Zum Beispiel Brigitte für Ihren Vortrag „Berufe im World Wide Web“ oder Natalie für Ihren MINT-Slam-Beitrag zu den schwarzen Löchern auf der informatica feminale 2012 in Bremen.

Was isses?

Prezi ist eine Präsentationssoftware n der Cloud. Die Leinwand ist hier zoombar, so dass man Ideen auf einer Landschaft platzieren, virtuell von hier nach dort reisen und Verbindungen darstellen kann.

Wie kam’s zustande?

Adam Somlai-Fischer, Co-Gründer von Prezi, ist Architekt und „Visual Artist“, der sich seit 2001 mit zoombaren Präsentationen beschäftigt. Er hat sich für das Konzept des ZUI (zoomable Userinterface) begeistert, das ihm ein Hineingehen in seine Pläne ermöglicht. Da er sowas nicht zum Kaufen gefunden hat, hat er sich eben selbst so einen Editor geschrieben. 2007 überzeugte dann Professor Peter Halacsy (Budapest Univerity of Technology) ihn, einen solchen Editor für alle zu entwickeln. Schließlich kam noch Peter Arvai als CEO dazu und im April 2009 startete Prezi von Budapest aus. Im November desselben Jahres gab es dann ein Büro in San Francisco.

Wo isses?

prezi.com

Wie macht man mit?

Man muss sich registrieren, um online Prezis erstellen zu können. Dazu gibt es (mind.) 100 MB Onlinespeicherplatz. Man kann fertige Prezis herunterladen und sie offline vorführen. Das geht erst mal mit einem kostenlosen Account. Natürlich darf man jederzeit einen Upgrade kaufen (ab $59 USD).

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