Rundum-Schlau-Paket

Pragmatisches IT-Projektmanagement

CoverSoftwareentwicklungsprojekte stehen im Spannungsfeld zwischen Anforderungen, Technologien, Risiken und Kosten. In diesem Buch wird das praxiserprobte Vorgehen „PITPM“ vorgeschlagen. Der Vorschlag basiert auf dem PMBOK® Guide, einer vom Project Management Institute (PMI) herausgegebenen Sammlung von „Best Practices“. Die Autoren übertragen die Essenz des Guide auf die Anforderungen der Softwareentwicklung, ergänzen hilfreiche Werkzeuge und zeigen die praktische Anwendung.

Um dem Gedanken des pragmatischen Projektmanagements noch mehr zu entsprechen, wurde der Durchführungsphase deutlich Gewicht verliehen. Zusammen mit innovativen Werkzeugen wie der geführten Stakeholderanalyse entsteht so ein brauchbares Handbuch für die Praxis.

Nach den Beschreibungen der verschiedenen Projektphasen folgt ein eigenes Kapitel „Implementierung eines Vorgehensmodells“. Wer im Bereich Projektleitung, IT-Management, Produktmanagement oder Softwareentwicklung sowie Softwarearchitektur arbeitet, findet auf jeden Fall interessante Anregungen. Die Checkliste für die Projektinitialisierung (S. 64) zeigt ein lebendiges Beispiel, das leicht auf die eigene Situation übertragen werden kann. Und darüber hinaus sind sämtliche Vorlagen (per Creative Commons 4.0 Lizenz) als Download zu haben: www.pitpm.net. Wer sich registriert, hat Zugriff u. a. auf einen „Projektmanagementplan“.

Das Buch ist leicht verständlich, gut erklärt, gut strukturiert und nachvollziehbar gegliedert. Als roter Faden dient der Projektlebenszyklus. Die Anlehnung an den Standard BPMN für die Grafiken erleichtert das Verständnis. Auch der Kurzüberblick über verschiedene Vertragsformate (für Dienstleistungen, Zulieferung…) hilft bei der Einschätzung, was man wo einsetzen kann. Dazu gehören Festpreisverträge, Time & Material etc.

Natürlich gibt es einen Abschnitt zu Projektmanagementsoftware, neben MS Project werden auch freie Software wie Openproj oder Openworkbench genannt. Und für das Teambarometer verraten die Autoren, wo es ein Onlinetool dazu gibt: http://teampoll.de.

Zu den vorgestellten Werkzeugen erklären die Autoren nicht nur die Anwendung, sondern nennen auch Nachteile, Notwendigkeiten und Freiheitsgrade, z. B. für die PERT-Dreipunktschätzung. Praxiswissen beweist auch dieser Tipp: Den Projektauftrag so lange bearbeiten, bis er von allen Seiten abgeklopft ist. Sind offene Punkte bekannt, die nicht frühzeitig geklärt werden, tauchen sie meist später „in unliebsamer Form“ wieder auf… Wie wahr!

Das beiliegende Poster stellt in BPMN dar, wie der Projektprozess abläuft. Die Phasen und verschiedene Aspekte wie Kosten, Zeit, Risiko, Qualität, Softwareentwicklungsschleifen, Integration und Team finden dort ihren Platz. Das Poster beantwortet in Kurzform die Frage, was wann zu tun ist. Neben der Prozessmodellierung zeigt das Poster außerdem, welches Artefakt (z. B. Anforderungsliste, Teambarometer, Arbeitsauftrag…) in welcher Phase aktuell ist und was damit zu tun ist: Erstellen, überarbeiten, nutzen, fertigstellen…

Allerdings: Leider, leider, leider ist alles auf dem Poster sehr, sehr, sehr, sehr klein geschrieben. Winzig. Dabei wäre genug Platz, um eine etwas größere Schrift zu verwenden. Also: Bäh Layout! Besser ist das Layout im Buch (außer bei den Prozessmodellausschnitten, die Texte sind dort noch kleiner…), vor allem die Marginalien finde ich hilfreich.

Der Anhang enthält kurze Beschreibungen der bekanntesten Projektmanagementzertifikate. Dies bietet eine gute Übersicht, es sind treffende und kurze Definitionen. Damit ist mir als Leserin eine eigene Einschätzung dieser Zertifikate möglich.

Für die im normalen Projektablauf nicht vorgesehenen Probleme hat das Autorentrio einen weiterführenden Literaturtipp: „Turn Around. Wenn Projekte kopfstehen und klassisches Projektmanagement versagt“ von Roger Dannenhauer, Torsten J. Koerting und Michael Merkwitza. Nett mitgedacht, eine Lösung für Lösungen, die nicht in diesem Buch zu finden sind. Empfehlungen zu vertiefender Literatur gibt’s noch mehr, z. B. „Projektmanagement – Erfolgreicher Umgang mit Soft Factors“ (Zürich 2011 vdf Hochschulverlag AG an der ETH).

Fazit: Fundiert und tatsächlich pragmatisch

Themen

  • PMBOK® Guide (klassischen und agil)
  • Projektphasen, Projektkontrollpunkte
  • Projektrollen
  • Projekt- und Leistungsumfang
  • Aufwandsschätzung
  • Risikoanalyse und -plan
  • Projekauftrag
  • Projektteam und Stakeholder
  • Projektmanagementplan
  • Kommunikation
  • Grobanforderungen
  • Anforderungsanalyse (inkl. Change-Request-Prozess-Plan)
  • Feinspezifikation
  • Qualitätsplan
  • Priorisieren
  • Release- und Iterationsplan
  • Ressourcenplan
  • Abnahme Projektplanung
  • Statusbericht und Kosten
  • Tests, Abnahme und Einführung
  • Projekt abschließen
  • Projekterkenntnisse
  • Team ausplanen
  • Projekt beenden, Abschlussbericht etc.
  • Implementierung eines Vorgehensmodells

Plus: Anhang mit Überblick über die bekanntesten Projektmanagementzertifikate mit IT-Relevanz, u. a.

  • IPMA
  • PRINCE2
  • iSQI und IREB
  • Scrum: CSPO und CSM
  • PMI®: PMI-ACP®, CAPM®, PgMP®

Niklas Spitczok von Brisinski, Guy Vollmer und Ute Weber-Schäfer: „Pragmatisches IT-Projektmanagement. Softwareentwicklungsprojekte auf Basis des PMBOK® Guide führen“. dpunkt 2014. 39,90 EUR (D) / 41,10 EUR (A). ISBN 978-3-86490-045-7 .

Praxisorientiertes IT-Risikomanagement

Cover

IT ist immer öfter DER entscheidende Faktor für Geschäftsmodelle. Diese Entwicklung eröffnet einerseits Chancen, birgt andererseits aber auch Risiken. Die Abhängigkeit von der IT steigt und die Komplexität nimmt zu. Deswegen empfiehlt sich ein IT-Risikomanagement, das alle Fachdisziplinen ergänzt und koordiniert, die bereits IT-Risiken betrachten und behandeln.

Das Buch beschreibt die Grundlagen des IT-Risikomanagements. Es gibt Antworten auf aktuelle Fragen zum Umgang mit Risiken aus Virtualisierung, Cloud Computing und mobiler Nutzung. Der Autor stellt mögliche Organisationsstrukturen für das IT-Risikomanagement und die Elemente des IT-Risikomanagement-Prozesses vor. Dabei erläutert er gängige Methoden sowie den Einsatz von Werkzeugen und Dokumenten anhand von Praxisbeispielen. Verschiedene Vorschläge geben Anregungen, wie das Ganze operativ umgesetzt werden kann. Die Einführung und das Management des IT-Risikomanagements, sowohl in IT-Projekten als auch in der IT-Organisation, sind Schwerpunkte des Buchs.

Die Einteilung in verschiedene Risikokategorien verhilft direkt mal zur ersten Risikoübersicht: IT-Systeme, SW, Daten/Informationen, IT-Prozesse und -Betriebsabläufe, organisatorische Regelungen, IT-Ressourcen und Personen/Organisationseinheiten. Zur Übersicht des Buchs trägt bei, dass zu Beginn der Kapitel in einem Kasten die Kernthemen dieses Kapitels aufgelistet sind, in Form einer Fragenliste. Prima, da weiß ich gleich, welche Antworten ich wo finde. Das zieht sich durch: Der Schreibstil bietet häufigen Einsatz von Frage-Antwort-Formulierungen – gelungen, das regt das Hirn zum Mitdenken an.

Die prägnanten Definitionen sind treffend und gut zu verstehen. Praxishinweise auf den Punkt liefern Erklärungen, warum etwas tatsächlich hilfreich ist. Gut, damit kann ich relativ leicht und schnell entscheiden, was davon ich in meinen Projekten einsetzen will und was ich mir näher ansehe. Für den breit angelegten Werkzeugkasten liefert der Autor eine Tabelle, die zeigt, welches Werkzeug wo eingesetzt bzw. bedingt eingesetzt werden kann. Mit kurzer Beschreibung, mögliche Nachteile werden auch skizziert. Bei Empfehlungen und Beispielen unterscheidet der Autor zwischen kleineren Unternehmen und Konzernen. Wichtig, danke dafür.

Die geneigte Leserin findet im Buch übrigens überdurchschnittlich viele Beispiele, etwa einen komprimierten Risikobericht mit Ampelsymbolik. Hier geht Übersichtlichkeit vor Details. Darüber hinaus helfen anschauliche Anwendungsbeschreibungen der abstrakten Methoden und Werkzeuge. Sehr, sehr gut, um auch mal zwischendurch im Buch zu stöbern oder gezielt Themen nachzuschlagen.

Kurze und knappe übersichtliche Handlungsempfehlungen in Tabellenform ergänzen die gute Gliederung, z. B. zum Thema „Aufbau und Erhalt eines IT-Risikobewusstseins“. Und sogar das gibt es: Der Autor bemüht sich redlich, gendersensitiv (bzw. geschlechtsneutral) zu formulieren. Vorbildlich!

Für mich spannend war auch, dass der Risikobegriff hier sehr umfassend betrachtet wird. Aufgemerkt habe ich z. B. bei der Idee, die IT-Risikoakzeptanz zu dokumentieren. Zielführend ist die Methoden- und Werkzeugliste für die Aufgabe der Identifikation von IT-Risiken.

Gibt es auch etwas zu meckern? Nicht viel. Schön wäre noch, wenn – oh ja! – bitte in der nächsten Auflage farbige Abbildungen sind, damit die Farbsymbolik (z. B. die Ampelfarben) auch sichtbar wird.

Der Ausblick auf Trends „Wie könnte es weitergehen?“ zeigt mögliche künftige Themen, so dass Überraschungen in der Zukunft weniger hart zuschlagen. Stichwort: Vorbereitet sein. Insgesamt liegt hier erstklassige und gewohnt gute dpunkt-Qualität vor, eine Freude für das Rezensentinnenherz.

Fazit: Kommt ins Regal, mit Sicherheit

Themen

  • Wahrscheinlichkeit und Risiko
  • IT-Risikobewusstsein
  • IT-Risikokultur
  • IT-Risikoneigung und IT-Risikoakzeptanz
  • IT-Risikopolitik
  • IT-Risikomanagement
  • Enterprise Risk Management
  • Risikomanagement in IT-Projekten
  • Organisationsstrukturen
  • Rollen und Gremien
  • Qualifikation
  • IT-Risikomanagement-Prozess
  • Organisation des IT-Betriebs
  • Zentraler und dezentraler Betrieb
  • Outsourcing und Outtasking
  • Cloud Computing
  • Unzulänglichkeiten, Fehler und Ausfälle
  • Angriffe
  • Notfälle und Katastrophen
  • Mobilgeräte
  • Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen
  • Das interne Kontrollsystem in der IT

Matthias Knoll : „Praxisorientiertes IT-Risikomanagement. Konzeption, Implementierung und Überprüfung“. dpunkt 2014. 44,90 EUR (D) / 46,20 EUR (A). ISBN 978-3-89864-833-2.

Retrospektiven in der Praxis

Cover

Retrospektiven sind eine tragende Säule eines erfolgreichen agilen Veränderungsprozesses und eines der wichtigsten Werkzeuge, um die notwendigen kulturellen Veränderungen in einer Organisation zu initiieren und zu begleiten. Aber nicht nur im agilen Kontext sind Retrospektiven eine wertvolle Hilfe. Sie können überall dort eingesetzt werden, wo ein kontinuierlicher Verbesserungsprozess etabliert werden soll, z.B. in Lessons-Learned-Workshops im traditionellen Projektmanagement oder in Change-Management-Prozessen. Retrospektiven sind immer dann sinnvoll, wenn man auf Basis des Vergangenen mögliche Veränderungen erarbeiten will.

Beim Retrospektivenphasenmodell weist der Autor auf die hohe Relevanz der Einstiegsphase („den Boden bereiten“) hin – also auf das Einstimmen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf die Arbeit in der Retrospektive. Und auf das Festlegen der Spielregeln. Das Einzige, was ich mir dazu noch wünsche, ist: Wie geht man mit Schwierigkeiten um, die in dieser Phase auftreten können? Definitiv etwas für die nächste Auflage.

Ähnlich wie ein Framework stellt das Retrospektivenphasenmodell ein Gerüst dar, in dessen Rahmen das konkrete Vorgehen auf verschiedene Weise implementiert werden kann. Das geschieht in Form von Aktivitäten, die am eigenen Bedarf ausgerichtet werden müssen. Hierzu nennt das Buch Praxistipps und passende Quellen sowie weiterführende Literatur, z. B. www.plans-for-retrospectives.com mit dem „Retr-O-Mat“. Der gefällt mir insbesondere wegen seines spielerischen Charakters. Man dreht am Rad, um sich Methoden für die Phasen vorschlagen zu lassen. Gefällt nicht? Nochmal am Rad drehen, schon gibt’s neue Vorschläge. Und was gefällt, lässt sich mit einer ID versehen, für den späteren Gebrauch.

Etwas geärgert habe ich mich darüber, dass der Begriff „Facilitator“ imho überstrapaziert wird. Er steht für nichts anderes, als jede gute Moderatorin eh schon leistet. Es ist unnötig, hier auf einem neuen Begriff zu bestehen, nur um des Begriffs willen. Es macht das Lesen unnötig umständlich, da immer dieser kurze Moment des Zögern eintritt („äh… achja, er meint Moderator…“). Wie gesagt, im Grunde unterscheidet sich das … wie heißt es dann… Facilitieren(?) nicht vom herkömmlichen Moderieren. Selbst die angewandten Methoden (hier: „Aktivitäten“) sind nicht neu. Nur die Fokussierung auf die spezielle Blickrichtung ist das Alleinstellungsmerkmal.

Abgesehen davon, kann ich feststellen: Da weiß jemand, wovon er spricht. Der erfahrene „Facilitator“ beschreibt die Kernelemente einer guten Retrospektive. Als Etappenziele werden Experimente (anderswo: „Maßnahmen“) festgelegt, zu denen jeweils eine Hypothese gehört. Das heißt, zu jeder Idee, die bis zur nächsten Retrospektive verfolgt werden soll, muss VORHER überlegt werden, welche Wirkung diese Idee haben wird. Das wird dann später überprüft. Diese Vorgabe hilft, die Denkleistung anzuregen und Heiße-Luft-Ideen zu vermeiden. Lobenswerterweise gibt es als Empfehlung noch das SMART-Prinzip für Ziele dazu.

Inspirierend ist die Anleitung, wie sich immer mal wieder neue Varianten von Retrospektiven erfinden lassen. Und auch gleich ein paar Beispiele, wie sowas aussehen kann (z. B. die „Orchesterretrospektive“).

Wie der Autor mehrfach betont, ist nicht nur das Betrachten von negativen Dingen wichtig, die es zu verbessern gilt. Besonderes Augenmerk sollte auf Positives gelegt werden, vor allem auf die Stärken des Teams und der Teammitglieder. Denn positive Dinge motivieren. Und auch hier gibt es i. d. R. immer etwas, was man noch besser machen kann. Oder wo man positive Erfahrungen auf andere Bereiche übertragen kann.

Miarka und Kotrba, die einen Beitrag zum lösungsorientierten Ansatz beisteuern, berichten ebenfalls davon, dass ein wirksamer Faktor darin besteht, sich Stärken und Fähigkeiten bewusst zu machen statt auf Fehler und Schwächen. Mit dieser Perspektive macht das Verbessern auch viel mehr Spaß, weil es nicht um böse Defizite geht – oh je, DAS muss ich auch noch lernen. Sondern um Stärken, auf die man stolz sein kann. Stolz ist ein mächtiger Motivator, das wissen alle Eltern und auch Patentanten, die schon einmal kleine Kinder beim Lernen beobachtet haben.

Ein Beispiel hat mir gar nicht gut gefallen. Als Beleg dafür, dass man eine Fotostrecke für die Rekonstruktion eines Ablaufs verwenden kann, nennt der Autor die „Boston Bomber“ von 2013. Okay, das ist ein korrektes Beispiel. Dafür, dass gefühlt in jedem dritten Abschnitt die Mahnung kommt, sich auf Positives zu besinnen, finde ich es nicht gelungen. Da hätte der Autor etwas länger nachdenken und ein anderes Beispiel finden können. Wie wäre es mit etwas aus dem Arbeitsalltag oder aus der Archäologie?

Nach dem Lesen der dritten oder vierten Variante von Retrospektivenmetaphern wurde mir langweilig. Ich hatte das Prinzip verstanden, jetzt kam es mir so vor, als würden nur noch Wörter ausgewechselt (für die mathematisch gebildeten unter uns: Isomorphie). Und dann, Überraschung: Bei der letzten Variante kamen dann doch noch neue Aspekte (und Aktivitäten) zum Vorschein.

Gelungen finde ich die Einführung ins systemische Denken. Für die Zwecke des Buches mehr als ausreichend, sehr gut erklärt. Dazu mit praktischen Instrumenten im Gepäck: Causal-Loop-Diagramme und ihre Verwendung speziell für und in Retrospektiven. Und ähnlich, mit anderer Ausprägung: Current-Reality-Trees für die Darstellung von Abhängigkeiten und den Zusammenhang von ungewollten Effekten und ihren Auslösern.

Im Abschnitt zu den „machtvollen Fragen“ zeigt ein Beispiel deutlich, wie die Art und Formulierung einer Frage das Denken lenken kann. Eindrucksvoll. Und noch etwas, das die Erfahrung des Autors zeigt.

Eine Website zum Buch gibt es mit zusätzlichen Infos, Checklisten und Neuigkeiten:
www.retrospektiveninderpraxis.de

Fazit: Wer ein gutes Team kennt, sollte unbedingt mit Retrospektiven arbeiten – und hier gibt’s den passenden Leitfaden

Themen

  • Begriffsklärung
  • Phasenmodell
  • „Prime Directive“
  • Retrospektiven vorbereiten: Material, Zeit, Termine, Essen, Agenda
  • Daten sammeln: Mad, Sad, Glad, Afraid
  • Einsichten gewinnen: 5 Warums
  • ROTI – Return on time invested
  • Visual Facilitation
  • Intern oder extern?
  • Nach der Retro ist vor der Retro
  • Experimente und Hypothesen definieren
  • Systemische Retrospektiven
  • Grenzen des systemischen Denkens
  • Komplexitätsdenken
  • Martie – das Management-3.0-Modell
  • ABIDE-Modell
  • Lösungsorientierte Retrospektiven
  • Kurzretrospektive
  • Zwischen Retrospektiven
  • Verteilte Retrospektiven
  • Glückskeks-Retrospektive
  • Typische Probleme und Fallstricke
  • Change Management mit Retrospektiven

Der Autor hat auf der letzten OOP einen lehrreichen und überaus spaßigen Pecha-Kucha-Vortrag gehalten, den ich Euch nicht vorenthalten möchte: http://retrospektiveninderpraxis.de/2014/03/10-dinge-um-deine-retrospektive-erfolgreich-zu-sabotieren-pecha-kucha. Sein eigener Retrospektiven-Blog: www.marcloeffler.eu. Und zum Thema Komplexität und Denken in Komplexitäten hat Jurgen Appelo was auf Slideshare zur Verfügung gestellt:
http://de.slideshare.net/jurgenappelo/complexity-thinking.

Marc Löffler: „Retrospektiven in der Praxis. Veränderungsprozesse in IT-Unternehmen effektiv begleiten“. dpunkt 2014. 29,90 EUR (D) / 30,80 EUR (A). ISBN 978-3-86490-144-7.

zur Website
Seitenbetreiberin von Retr-O-Mat und Finding Marbles: Corinna Baldauf

 

 

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Schule macht Spaß ist witzig

Vervollständige die Funktion

CoverThinking outside the box – oder auf Deutsch: Über den Tellerrand hinausschauen. Das machen kluge Schülerinnen und Schüler, wenn sie die Lösung auf eine Prüfungsaufgabe nicht kennen. Manchmal fallen ihnen dann die kreativsten und lustigsten (durchaus korrekte oder auch falsche) Antworten ein. Petra Cnyrim hat 222 gesammelt und sie in dieses Buch gepackt. Sie zeigt uns so Individualität, Cleverness und Toleranz.

Mal ehrlich: Wer kennt das nicht, Blackout in der Prüfung? Was jetzt? Panik? Wegducken? Augen zu und hoffen, dass es nur der Albtraum vor dem Prüfungstag ist?

Das Buch zeigt, dass es auch anders geht. Petra Cnyrim stellt witzige und schlagfertige Prüfungsantworten vor. Manche sind sogar genial und beantworten die Aufgabe viel treffender als erwartet. Chapeau!

Die Beispiele handeln von Bären, die im Weg stehen bis hin zu Pflanzen, die in Zellen eingesperrt sind. Oder von dem Mitschüler in der Grundschule, der „den besten Afghanen“ verkauft…

Dass das Coverbild keine Glanzleistung an politischer Korrektheit ist, geschenkt. Dagegen ist die Rückseite richtig cool:

Bild

In jedem Fall ist der Schmunzelfaktor hoch, manchmal musste ich doch tatsächlich laut lachen – nur gut, dass ich zu Hause auf dem Sofa saß und nicht im Zug… Einige Werke der jungen Kunstschaffenden sind dazu noch sehr ästhetisch.

Fazit: Gute Unterhaltung, zeugt von der Intelligenz der Jugend

Einteilung nach Fachgebieten

  • Bio
  • Mathe
  • Physik
  • Reli
  • Englisch
  • Chemie
  • Deutsch
  • Geschichte

Petra Cnyrim: „Vervollständige die Funktion. 222 genial schlagfertige Antworten auf nervige Prüfungsfragen“. riva Verlag 2014. 9,99 EUR. ISBN 978-3-86883-411-6.

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Kleines Selbstzeitmanagement

Zeitmanagement – Effektive Methoden für die Praxis

Cover

Im Beruf und im Leben, Zeit ist kostbar. Mit angemessenem Aufwand müssen die richtigen Dinge getan werden. Dieses kompakte Trainingsbuch vermittelt Arbeitsmethoden, die wenig zusätzliche Zeit benötigen und doch sehr wirksam sind.
Das Buch kommt schnell auf den Punkt und konzentriert sich auf wesentliche und einfache Arbeitstechniken. Übungen helfen dabei, die Techniken in den Alltag zu integrieren. Das Buch eignet sich als Selbstlernkurs – für alle, die sich zum ersten Mal mit diesem Thema auseinandersetzen, und auch als Nachschlagewerk  – für Fortgeschrittene, Vorgebildete und Profis. Damit es nicht beim Lesen bleibt, empfiehlt es sich, das Buch zusammen mit Haftnotizen, Papier und Stift durchzugehen. Demgemäß lautet die erste Übung: Vorher notieren, wozu man das Buch nutzen will, welche Fragen es beantworten soll und was man mit der gewonnenen Zeit machen wird…

Motivierend fand ich den Hinweis zum Lernen: Wieviel Gelerntes wir nach welcher Zeitspanne vergessen haben werden, wenn wir es nicht anwenden. Das rundet das Einführungskapitel gekonnt ab : -)

Für mich gibt es hier zwar nicht sooooo viel Neues, das aber sehr klar und oft überraschend überzeugend vorgestellt. Zum Beispiel die Varianten bewährter Methoden, etwa bei der Methode ALPEN: Die Methode der weisen ALTEN. Da hat jemand mitgedacht und Altbewährtes ein bisschen, aber sehr effektiv verbessert. Oder ein praktischer Tipp für gängige Mailprogramme: Wie man die Betreffzeile um eine eigene Kennzeichnung ergänzt.

Fundiert ist das Ganze auch. Als Basis dienen die Ergebnisse aus Studien. Dort wurde z. B. festgestellt, wie sich Konzentration und Ermüdung beim Erledigen von Aufgaben über die Zeit hin verändern. Darauf basiert die Empfehlung für die Einteilung in bestimmte feste Zeitblöcke.

Sehr detailliert und hilfreich ist die Anleitung, wie man das Tagesgeschäft in die Aufgabenplanung einbezieht. Obendrauf gibt es die Erklärung, wie Leistung und Störungen zusammenhängen. Als Konsequenz zeigt der Autor schließlich Auswirkungen von Störungen nicht nur auf einzelne Aufgaben, sondern auf das ganze Unternehmen. Gelungen finde ich auch die Unterscheidung zwischen „Fremdstörung“ und „Eigenstörung“ – das habe ich so noch nicht in einem Buch gesehen. Stimmt aber. Man steht sich oft genug selbst im Weg. Einen pfiffigen Tipp zum Thema Störung, zu dem man nur 1 farbiges DIN-A4-Blatt benötigt, verrate ich hier nicht, lest es selbst nach…

Und zum Schluss freu ich mich, dass ich auch noch etwas mehr gelernt habe: Für Raser gibt’s in China Zeitstrafen statt Geldstrafen, z. B. eine Weile am Straßenrand warten müssen. Prima Idee! Danke fürs Weitersagen, lieber Autor.

Fazit: Eins der besten Bücher zum Zeitmanagement, das ich kenne

Themen

  • Mehr Zeit durch Zeitmanagement
  • Zeitmanagement in fünf Generationen
  • Situationsanalyse
  • Zeitmanagement = Prioritätenmanagement = Selbstmanagement
  • Pareto-Prinzip
  • ABC-Analyse
  • Arbeitspraxis: Der zweite Papierkorb
  • Im Laufe des Arbeitstages
  • Leistungskurve
  • Emails bearbeiten
  • Die Methode der „weisen ALTEN“ bzw. ALPEN-Methode
  • Schriftlich Arbeiten
  • Priorisieren mit W-Fragen
  • Ermüdungskurve bei hochkonzentriertem Arbeiten
  • Im Stundentakt planen
  • Relevanz von Pausen
  • Tagesgeschäft und Pufferzeiten
  • Sägeblatteffekt bei Störungen und Unterbrechungen
  • Kalenderplanung und Arbeitsblöcke
  • Steine-Sand-Prinzip
  • Fragen stellen
  • Reflektieren und abschalten
  • Aufschieberitis bekämpfen
  • Zeitdiebe
  • Analyse und Lösungsideen
  • Rationelles Telefonieren
  • Nein sagen
  • Vorsätze, Wünsche und erreichbare Ziele
  • SMART formulieren
  • Salami-Taktik
  • 3-Schritte-Regel
  • Zielkonfliktmatrix
  • Work-Life-Balance und Supermann
  • Wollen Sie wirklich mehr Zeit für sich?
  • Transfer in den Alltag

Marco Mencke: „Training kompakt. Zeitmanagement – Effektive Methoden für die Praxis“. Cornelsen 2012. 9,95 EUR. ISBN 978-3-589-24243-6

30-Minuten-Reihe zu Selbstorganisation und Zeitmanagement

Selbstorganisation

CoverWas macht man dagegen, dass man abends mit dem Gefühl nach Hause kommt, nichts von dem erledigt zu haben, was man gern erledigt hätte? Dieses Buch stellt fünf Prinzipien der Selbstorganisation vor. Worum geht’s? Beispielsweise darum, wie man die Erfolgsbremse Perfektionismus ausschaltet, wie man Besprechungen effizienter organisieren kann oder wie ein übersichtlicher Zeitplan entsteht.

Besonders gut hat mir hier gefallen, wie Wichtigkeit und Dringlichkeit gegenübergestellt sind. Mit der klaren Aussage, die Wichtigkeit höher zu bewerten. Zur Kategorie Wichtigkeit gehören Attribute wie Erfolg, Effektivität, Vision; zur Dringlichkeit Attribute wie Zeit, Termin, Effizienz, Aktionismus. Trotz allem gibt es natürlich auch Dringliches, das zu tun ist. Oft jedoch ist ein kurzes Innehalten und bewusstes Prioritätensetzen sinnvoller. Auch dazu gibt es hier einen recht ausführlichen Abschnitt.

Den Blick zu weiten, darauf läuft auch die Empfehlung hinaus, den Fokus statt auf Tages- auf eine Wochenplanung zu legen. Denn dadurch verschiebt sich die Orientierung weg von der Dringlichkeit des einzelnen Tages hin zur Wichtigkeit, „ohne das Tagesgeschäft zu ignorieren“. Das will ich ausprobieren – auch als Werkzeug zur Zusammenarbeit.

Die Tipps zu Besprechungen sind im Großen und Ganzen gut und richtig, mitunter aber zu bürokratisch, z. B. „schriftliche Einladungen zu internen Besprechungen sollten mindestens zwei Wochen vorher abgeschickt werden“. Das hängt dann doch sehr von Anlass, Teilnehmerkreis und notwendiger Dauer ab. Bei einem vorgestellten Instrument, dem „Super-Buch“ (dieser Bindestrich…), kann ich mir noch nicht ganz konkret vorstellen, wie es funktioniert. Ich hab anhand der Beschreibung nicht  verstanden, warum ich mich darin bei 100 bis 150 Seiten nicht verlieren würde… Aufgaben, Telefonnummern, Termine soll ich darin notieren, z. B. aus den Papierstapeln vom Büroschreibtisch. In einer Aufräumaktion sollen diese dann in Form von Notizen im Superbuch landen. So dass das Buch zur Planung der nächsten Arbeitsaufgaben dienen kann. Für die nächste Tagesplanung kurz vor Feierabend etwa. Tja. Aber wie ordne ich das Buch? Schließlich hab ich da keine Volltextsuche. Und dann würde ich gern zu einem Punkt noch etwas ergänzen, es ist aber kein Platz mehr auf der Seite. Okay, okay, ich hab so eine Ahnung, was damit gemeint ist. Nur ist mir die Erklärung eben zu vage.

Schließlich noch zwei Kritikpunkte. Das tut der Rechtschreiberin in mir weh: Die Autoren zeigen wenig Gefühl für Orthografie, z. B. „Schriftlichkeits-Prinzip“. Das ist EIN Wort, und es braucht sicher keinen Bindestrich in der Mitte. Und das tut der wissenschaftlich geprägten Seele in mir weh: Das Literaturverzeichnis enthält bis auf ein einziges Buch nur solche Titel, bei denen Herr Seiwert (Co-)Autor ist. Pfffft… das ist mir zuviel Selbstbeweihräucherung. Beim nächsten Buch – Zeitmanagement für Chaoten – ist das Bild ähnlich. Och nö.

Fazit: Ein paar gute Tipps, teils zu einseitig nach dem Motto „mach’s nach Schema F, dann geht’s garantiert“

Themen

  • Erledigen statt Aufschieben
  • Gut-statt-perfekt-Prinzip
  • Perfektionismusfallen
  • Prioritäten setzen und planen
  • Dringend oder wichtig?
  • VDN-Prinzip: Vorbereiten, Durchführen, Nachbereiten
  • Schriftlichkeitsprinzip
  • Übersicht herstellen
  • Systematisch planen
  • Notizen organisieren

Detlef Koenig, Susanne Roth und Lothar Seiwert: „Selbstorganisation. In 30 Minuten wissen Sie mehr“. Gabal 2012. 8,90- EUR (D) / 9,20 EUR (A). ISBN 978-3-86936-300-4.

Zeitmanagement für Chaoten

CoverEin relativ ausführlicher Start mit den Kapiteln 1 und 2 führt in die Grundlagen ein: Ordnung, Chaos und wie das Gehirn damit umgeht. Netterweise empfiehlt das Vorwort ausdrücklich, dass Jede und Jeder sich dort zuerst einliest, wo sie oder ihn das Thema besonders interessiert. Schon dabei wird also der Zielgruppe Rechnung getragen.

Eine Kerntechnik, die im Buch empfohlen wird, ist das Mindmapping. MindMaps wurden von Tony Buzan ausgedacht, sein Buch darüber ist bereits in der Zeitung beschrieben: „Minis für große Themen„.

Neben ihrer Verwendung in MindMaps finden Bilder, Symbole, Farben weiteren Einsatz. Das dient dem Zweck, Zeit so zu managen, wie es im klassischen Zeitmanagement nicht vorkommt. Insbesondere die Farben können als Orientierungshilfe dem „Chaoten“ – also Menschen, die weniger logisch und systematisch vorgehen – einen Zugang zum planvollen Vorgehen erleichtern. Ein Farbschema zu nutzen zwingt nebenbei dazu, sich beim Kategorisieren auf Weniges zu beschränken. Denn oft merkt man schnell, dass mehr als drei, vier, fünf Farben das Chaos, nicht die Übersicht größer machen. Einer der Tricks, sich aufs Wesentliche zu konzentrieren.

Wie im klassischen Zeitmanagement geht es im Kern auch hier ums Priorisieren.  Schließlich kommt noch ein wichtiger Aspekt zur Sprache: Dass Spaß, Freude und Erfolge feiern als wesentliche Motivatoren dienen. Die MindMaps aus diesem Buch sind auch online zu finden, dort ergänzt um weitere Details. Es lohnt sich also, auch dort weiter zu stöbern.

Fazit: Das Wichtigste steht drin, MindMaps als gute Alternative für „Anti-Systematiker“

Themen

  • Test: Bin ich ein Chaot?
  • MindMaps
  • Ordnung und Chaos
  • Zeitmanagement und Persönlichkeit
  • Schwächen des klassischen Zeitmanagements
  • Wie das Gehirn arbeitet
  • Überblick gewinnen und erhalten
  • Selbstmanagement
  • Priorisieren: Die wichtigsten Dinge zuerst
  • Weniger Hektik mit individueller Planung
  • Mehr Freiräume schaffen
  • Nein-Sagen
  • Tun und loslegen
  • Spaß haben und Erfolge genießen

Lothar Seiwert, Horst Müller und Anette Labaek: „Zeitmanagement für Chaoten. In 30 Minuten wissen Sie mehr“. Gabal 2012. 8,90 EUR (D) / 9,20 EUR (A). ISBN 978-3-86936-379-0.

Haufe Taschenguides zu Selbstorganisation und Zeitmanagement

Gemeinsamer Teil: Zeitmanagement
Die Inhalte der beiden Taschenguides überschneiden sich beim Thema Zeitmanagement. Deswegen schiebe ich hier eine Einschätzung dieses Teils ein. Da geht es darum, welche Zeitmanagementtypen es gibt und wie man Gewohnheiten ändert. Denn ohne eine Verhaltensänderung ändert sich auch das Problem mit der Zeit nicht. Wie auch? Ein gängiges Ziel beim Zeitmanagement ist, Stress zu reduzieren. Dazu formuliert man Ziele und plant, um den Tag produktiver zu nutzen.

Diese TaschenGuides liefern dazu einen Werkzeugkasten. Der Abschnitt über Ziele ist sehr gut, umfassend und dabei nicht zu lang. Prägnant formuliert, unterfüttern die Autoren die Relevanz dieses Punktes mit Beispielen.

Abzüge gibt es für die bloße und kommentarlose Aneinanderreihung der beiden Teilbücher: Es gibt auch im Selbstmanagementteil ein Zeitmanagementkapitel, das könnte man besser zusammenführen. Und dann reicht ein Verweis in einem Teil auf den anderen. Auch das Eisenhower-Prinzip taucht doppelt auf. Also bitte, entweder gleich als Doppelband deklarieren oder einen vernünftigen Merge machen.

Überzeugend dagegen ist, dass die Autoren mal eine Umfrage gemacht haben, wie lange Tagesplanung so dauert. Das Ergebnis ist verblüffend und spricht deutlich dafür, sich die paar Minuten Zeit zu nehmen (nicht mal ’ne Viertelstunde!), um sich das Planen wirklich mal anzugewöhnen. Sobald es Gewohnheit ist, macht es sogar Spaß, wie ich aus eigener Erfahrung weiß.

Ein Helferlein ist das Kieselprinzip: Schlau, aber lest selbst, ich will hier nicht zuviel verraten… Ein seltener, aber guter Hinweis ist die Darstellung der Tagesstörkurve. Diese sollte man in der Planung ebenfalls berücksichtigen, nicht nur die eigene Leistungskurve. Ein Lesezeichen an anderer Stelle konnte ich mir nicht verkneifen, und zwar darauf, wie man die Woche schlau und mit hoher Umsetzungswahrscheinlichkeit plant.

Fazit: Fundierte Tipps

Themen Zeitmanagement

  • Effektives Zeitmanagement
  • Das eigene Zeitverhalten
  • Ziele
  • Wesentliches erkennen
  • Prioritäten setzen
  • Nein sagen
  • Aufgaben und Zeit planen
  • Zeit gewinnen
  • Zeitbedarf und Zeitbudget ermitteln
  • Tagesplanung und Wochenplanung
  • Arbeiten mit Checklisten
  • Zeitplanbücher und Smartphones
  • Zeitfresser
  • Meetings und Telefonate
  • Delegieren
  • Schreibtisch ordnen
  • E-Mail-Flut

Selbstorganisation – mit Zeitmanagement

CoverDieser Guide startet mit einer  Standortanalyse im Teil Selbstmanagement. Denn wer bewusst Verantwortung für die berufliche Laufbahn übernehmen will, muss zunächst einmal wissen, wo sie oder er überhaupt steht. Einige bewährte Instrumente helfen bei der Analyse, die Lust-Frust-Bilanz oder wie man die eigene Kompetenz beurteilt. Dann setze ich noch ein Lesezeichen, diesmal zur Anleitung, wie man zu einem dauerhaft aufgeräumten Schreibtisch kommt. Kleine Werkzeuge, z. B. das ZIEL-Schema (Zweck, Inhalt, Ergebnis und Länge) als Hilfe bei der Zielformulierung, sind schnell verstanden und sofort einsatzbereit.

Der Fokus im Teil Selbstorganisation ist ganz klar das berufliche Umfeld mit Hinblick auf die eigene Karriere. Natürlich kann man nichtsdestotrotz Einiges auch für das private Leben nutzen. Die Übungen sind einfach und werden von anschaulichen Beispiele begleitet. Das Ganze ist kurz und gut erklärt, u. a. die Stärken-Schwächen-Analyse und die Leistungsbilanz.

Überrascht haben mich seltsame Rechtschreibfehler, z. B. „Da rüber hinaus“ oder „in Augen schein zu nehmen“. Hoppla. Teilweise kommen mir die Abschnittüberschriften unüberlegt vor, z. B. „Wozu Lampenfieber abbauen?“ Äh, weil es stört. Besser: „Wie reduziere ich Lampenfieber?“ Das ist doch das, was interessiert. Das Wozu ist klar.

Und was die Empfehlungen an sich angeht: Beim Arbeitsprotokoll soll ich im 5-Min-Raster notieren, was ich am Arbeitstag mache. Das halte ich für zu kleinteilig skaliert, denn als Einsatzbereich stehen hier heiße Stressphasen im Fokus. Vor allem frage ich mich, ob die Kategorien so sinnig sind, die man da notieren soll: Plaudern, Chef, Verkaufen, Unterbrechung, Beziehungsarbeit… Dieses Instrument könnte man sicher leicht verbessern.

Als Hauptgrund für Stress wird mangelhafte Planung und schlechte Disziplin verkauft. Hm. Diese Definition ist doch etwas einseitig. Da fragen die Autoren z. B. „Wozu Stressmanagement?“ und empfehlen dann: „Gespräche vorbereiten, d. h. wer gut plant, beugt Stress vor“. Hilft in einigen Fällen sicher, greift aber sehr kurz. Gottseidank ist im zweiten Teil nochmal eine erweiterte Sicht auf das Thema Stress zu finden.

Überzeugender ist da der „Selbsttest Leistungsfresser“. Daraus ergibt sich ein guter Überblick über typische Leistungsfresser. Das sind vor allem, aber nicht nur, die Zeitfresser. Besonders beeindruckend finde ich die Kurve, die darstellt, wie Unterbrechungen die Gesamtleistung empfindlich reduzieren.

Noch ein Lob für einen prima Tipp zum Umgang mit Emails: Direkt beim ersten Lesen entscheiden, was mit der Mail passiert: Löschen, ablegen, weiterleiten oder Termin zur Bearbeitung festlegen (also z. B. Aufgabe anlegen oder Kontaktdaten eintragen). Funktioniert in der alten Analogwelt auch – ich räume Sachen, die ich in die Hand nehme, möglichst direkt an den richtigen Ort.

Fazit: Nützlich und kompakt

Themen Selbstmanagement

  • Standort bestimmen
  • Lust-Frust-Bilanz
  • Bisheige Leistungen
  • Stärken- und Schwächenanalyse
  • Kompetenzen erkennen und bewerten
  • Ziele statt unwichtige Aufgaben erledigen
  • Ziele finden
  • Ziele formulieren
  • Ziele realisieren mittels Aktivitätenliste
  • Veränderungsprozesse und ihr Verlauf – die Prozesskurve
  • Eisenhower-Prinzip
  • Arbeitsprotokoll
  • A-, B-, C-Aufgaben und ABC-Analyse
  • Planen mit ALPEN
  • Effektiv mit anderen zusammenarbeiten
  • Gespräche vorbereiten
  • Telefonkonferenzen
  • E-Mails zu Hause und im Beruf
  • Präsentieren und vortragen
  • Sicher auftreten vor einer Gruppe
  • Arbeitsplatz organisieren
  • Ablagesystem nach Maß

Anita Bischof, Klaus Bischof, Jörg Knoblauch und Holger Wöltje: „Selbstorganisation. Taschenguide – Einfach – Praktisch“. Haufe 2012. 8,95 EUR. ISBN 978-3-648-02935-0.

Zeitmanagement – mit Trainingsteil

CoverWer kennt das nicht, der Zeit hinterherrennen, von einem Termin zum nächsten zu hetzen, nie Zeit für das finden, was man schon immer einmal machen wollte? Buhää. Dann ist die Zeit reif für Zeitmanagementtechniken. Der TaschenGuide ergänzt diese um weitere Hilfsmittel, die die Planung erleichtern. Übungen und Checklisten runden das Büchlein ab. Die Autoren verschweigen dabei nicht, dass auch etwas Disziplin vonnöten ist.

Hauptsächlich arbeiten sie in den Übungen mit Leitfragen, die es zu beantworten gilt, und mit Tabellen, die auszufüllen sind. Zu jeder Übung gibt es einen kurzen Theorieteil.

Eine gute Hilfestellung sind die Lösungsbeispiele aus verschiedenen beruflichen Bereichen. Damit lassen sich die Übungen und die angesprochenen Aspekte besser verstehen. Die verschiedenen Perspektiven und Situationsbeschreibungen vertiefen den Lerneffekt. Ganz praktisch gibt es z. B. auch eine Vorlage für die Tagesplanung. Das kann man erstmal ausprobieren – und überlegen, ob und wie man die Vorlage individuell für den eigenen Bedarf anpasst.

Ein kurzer, aber besonders hilfreicher Abschnitt zum Thema Delegieren erklärt nicht nur, wie das Delegieren auf verständliche Art und Weise geht, sondern nennt auch den Zusammenhang von Delegieren und Mut. Was wieder einmal zeigt, dass Methoden und Vorlagen nicht alles sind. Es geht immer auch um Menschen.

Fazit: Vielseitig und praktisch

Themen Trainingsteil

  • Relevanz von Zielen
  • Ziele formulieren
  • Prioritäten
  • Reibungsverluste verringern
  • Störungen reduzieren
  • Aufschieben beenden
  • Mit Druck umgehen
  • Rollen bewusst machen
  • Zeit für Privates
  • Leistungskurven
  • Wie Checklisten entlasten
  • Telefonieren
  • Besprechungen
  • Delegieren lernen
  • Lesen und Lernen
  • Schreibtisch leeren
  • Gelassenheit
  • Hilfe annehmen: Mentoring
  • Verantwortung übernehmen
  • P.R.O. – Potenziale, Richtung, offensiv umsetzen

Jörg Knoblauch, Holger Wöltje, Marcus B. Hausner, Martin Kimmich und Siegfried Lachmann: „Zeitmanagement. Taschenguide – Einfach – Praktisch“. Haufe 2012. 8,95 EUR. ISBN 978-3-648-02724-0.

Großes Gesamtfazit

Tja…

Meine abschließende Empfehlung ist, den Cornelsentitel und einen der Taschenguides anzusehen.

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facebook? Langweilig, kenn ich doch schon. Wie wär’s mit seniorbook?

Selbst gewähltes Motto: seniorbook vernetzt nicht nur. seniorbook verbindet Menschen.

zur WebsiteDen weltweiten Glückstiefpunkt erreicht man Studien zufolge im Alter von 46 Jahren. Danach geht es steil bergauf und uns erwartet die beste Zeit des Lebens. Die wird immer länger und daher ist es überlegenswert, dass wir diese Jahre nicht als notwendiges Übel verstehen, sondern nutzen.

seniorbook wendet sich vor diesem Hintergrund an erwachsene Menschen, die Lebenserfahrung und Wissen mit anderen teilen wollen, sich für ihre Mitmenschen interessieren, die helfen und der Gesellschaft etwas zurückgeben wollen. Über Interessen und Engagements entdecken die Nutzerinnen und Nutzer neue Seiten an sich und finden Kontakte zu andern.

seniorbook will ein positives, aktives Altersbild fördern. Auf seniorbook können sie die schönen Seiten des Lebens in einem Netzwerk zusammen stellen: Themen, Veranstaltungen, Kontakte, Vereine, Firmen, Orte, Regionen…

Noch hab ich das nicht selbst ausprobiert, klingt aber mal nicht schlecht. Übrigens hat sich Computerbild das auch mal näher angesehen:
www.computerbild.de/artikel/cb-Aktuell-Internet-Facebook-fuer-Silver-Surfer-8961718.html

Was mir an der Computerbildeinschätzung am besten gefallen hat: „Neben vielen guten inhaltlichen Ansätzen fallen bei Seniorbook auch die Rahmenbedingungen auf: Der Aufbau des Netzwerks ist klar und übersichtlich, die Bedienung einfach und wenig erklärungsbedürftig. Ebenfalls positiv: Strenge deutsche Datenschutzrichtlinien […] sowie transparente Regelungen zum Umgang und zur Privatsphäre versprechen ein hohes Maß an Schutz für persönliche Daten.“

Link: www.seniorbook.de

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Produktivität steigern durch Freundlichkeit, und was sonst noch so mit IT-Teams geht

Wien wartet auf Dich

CoverProduktivität steigern durch Freundlichkeit? Hä? Zum Mitdenken, mach mal langsam…

Gebrauchsfreundlichkeit kann die Produktivität steigern, das kennt Jede und Jeder. Ein freundlicher Umgang miteinander, z. B. in Projekten, steigert sicher auch die Produktivität. Auch schon mal gehört oder erlebt. Aber auch eine arbeitsfreundliche Umgebung (Stichwort Bürogestaltung bis hin zu Architekturfragen) ist der Produktivität förderlich. Darum geht’s in dem Buch – nicht im Kern, aber eben auch.

Es ist die deutsche Übersetzung der Neuauflage des Klassikers „Peopleware“, die dieses Jahr herausgekommen ist. Darin gibt es  sechs neue Kapitel. Darin zu finden: Viele Tipps, wie Produkte mehr Qualität erhalten und formale Vorgehensweisen aufgelockert werden, sowie hilfreiche Empfehlungen, wie man Teams pflegt, die gesund und produktiv sein sollen.

Wer sich schon mal mit Vorgehensweisen und Teamproduktivität in der Softwareentwicklung befasst hat, hat auf ihrer bzw. seiner Literaturliste sicher auch dieses Buch gefunden. Der Titel ist nicht umsonst langjähriger Bestseller. Tom de Marco und Timothy Lister stellen klar dar, welche wesentlichen Probleme nicht technischer, sondern menschlicher Natur sind. Oft sind das die entscheidenden Probleme. Wer im Management ist und Projekte verantwortet, ist gut beraten, sich mit der Lösung dieser Probleme zu beschäftigen. Die technische Umsetzung ist in der Folge meist relativ leicht.

Die neuen Kapitel in dieser Auflage behandeln zum Beispiel Managementpathologien. Oder eine neue Kultur für Meetings. Oder hybride Teams, die aus Mitarbeiter*innen zusammengestellt werden, die aus altersmäßig scheinbar nicht kompatiblen Generationen stammen. Und die Autoren diskutieren Hilfsmittel, solche, die den Erfolg stützen, aber auch solche, die im Weg stehen.

Die Tipps reichen von groß und revolutionär (Stichwort: Architektur) bis hin zu einfach und schnell einzuführen (Stichwort: alltägliches gemeinsames Essen ermöglichen). Kurze Abschnitte erleichtern das Lesen und auch das Durchstöbern.

Was fehlt: Alles ist – teilweise sehr – auf amerikanische Verhältnisse zugeschnitten. Das ist den Autoren bewusst, sie sprechen es selbst an. Schön wäre, neben der reinen Übersetzung Ergänzungen zur deutschen Unternehmenswirklichkeit zu haben. Vielleicht in der nächsten Ausgabe? Apropos Übersetzung. Die ist insgesamt gelungen, nur bei einem Praxisbeispiel, in dem – Achtung, das tut echt weh – „Fräulein Wagner“ vorkommt… lieber Herr Übersetzer, das ist doch wirklich antiquiert. Oder sollte ich sagen: „Edler Übersetzer, denke er darüber nach, für welches Jahrhundert er formuliere“? ;-)

Fazit: Lesenswert, aber Achtung – es könnte dauern, bis die Realität sich diese Visionen zu Herzen nimmt

Themen

  • Menschen führen und Führungsstil
  • Warum Projekte scheitern
  • Fehlerquoten
  • Keine Zeit
  • Überstunden und Arbeitssucht
  • Produktivität
  • Qualität – wenn die Zeit reicht
  • Arbeitsumgebung und Raumgestaltung
  • Störungsfrei arbeiten
  • Kostenreduzierung
  • Geistige und körperliche Anwesenheit
  • Die richtigen Leute einstellen
  • Generationsunterschiede
  • Wohlfühlen
  • Teambildung und Teammord
  • Kontrolle und Vertrauen
  • Selbstheilendes System
  • Meetings, Monologe und Zwiegespräche
  • Managementsünden
  • Wandel und Ängste vor der Veränderung
  • Lernende Organisation
  • Gemeinschaft
  • Spaß bei der Arbeit

Tom DeMarco und Timothy Lister : „Wien wartet auf Dich. Produktive Projekte und Teams“. Mit E-Book. 3. Auflage Hanser 2014. 19,99 EUR. ISBN 978-3-446-43895-8.

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Stress und Gesundbleiben: Starke Führung

Kein Stress mit dem Stress

Die Initiative Neue Qualität der Arbeit hat Handlungshilfen für Beschäftigte und Führungskräfte vorgestellt, die helfen, die steigende Belastung konstruktiv anzugehen. Der BKK-Bundesverband hat die PDF-Broschüren (2011 die erste und 2012 auch die für Führungskräfte) herausgegeben. Sie können beim deutschen Netzwerk für Betriebliche Gesundheitsförderung heruntergeladen werden.

zur Website

Besonders interessant finde ich die Hintergrundinfos, wie Führung und Gesundheit (die eigene und die der Mitarbeitenden) zusammenhängen. Zwar kommen hier nur einige Basics zur Sprache. Trotzdem, es ist mit dem Stress und mit dem Führen wie überall, kleine Schritte machen den Anfang.

Broschüren

Die Führungskräftebroschüre enthält Tests („Wie belastet bin ich?“ und „Wie belastet sind meine Mitarbeiter“). Dazu gibt es Infos, wie man gut und gesund führt oder die Mitarbeitenden unterstützt: Mit Checklisten, Tipps und einem kurzen Abschnitt zum rechtlichen Rahmen. Die Broschüre schließt mit Anregungen, wie eine Führungskraft ihre Balance findet, um leistungsstark und ausgeglichen ihren Job zu machen.

Mehr Infos unter

zur ÜbungZu diesem Thema passt auch die Energiefass-Übung. Dabei visualisiert man einerseits die Faktoren, die Energie rauben und Stress verursachen, und andererseits die Faktoren, die Energie liefern. Damit lässt sich dann festlegen, wo die ersten Schritte in Richtung Gelassenheit liegen. Also entweder einen Stressor reduzieren oder einen Energielieferanten ausbauen. Gern beides, wenn es passt.

Die Übung habe ich ebenfalls in einer Broschüre gefunden. Es gibt sie auf der Website der Bertelsmann-Stiftung:
www.bertelsmann-stiftung.de/cps/rde/xbcr/SID-743BF2AC-B3375367/bst/xcms_bst_dms_34687_34688_2.pdf

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Frauen sind anders gesund

Das Frauengesundheitsbuch

CoverJede von uns hat wohl den Wunsch, gesund zu bleiben. Und ist bereit, selbst etwas dafür zu tun. Auch deswegen hab ich mir das Buch mal angesehen. Frauen benötigen eine spezifische, auf ihre Bedürfnisse abgestimmte Behandlung, leuchtet mir ein. Immer noch findet das in den Arztpraxen wenig Gehör, noch weniger Anwendung. Die Autorin hat zusammengestellt, welche ärztliche Therapien und Selbsthilfemaßnahmen Frauen gesund machen und gesund halten.

Der ganzheitliche Blick und zu wenig Erklärungen von Zusammenhängen machen es für mich schwer, die Ratschläge, Therapievorschläge und Alternativen einzuschätzen. Für „Vorgebildete“ ist es vielleicht ein tolles Buch. Teilweise fehlt mir die letzte konkrete Hilfe, z. B. weist die Autorin beim Feld-Wald-und-Wiesen-Thema Burnout darauf hin, dass es verschiedene Fragebögen gibt, um dem Syndrom „auf die Spur zu kommen“. Prima, dann möchte frau doch mal sehen, was da so gefragt wird. Es fehlt aber ein Link, ein Buchtipp oder sonst ein Hinweis darauf, wo frau an diese Fragebögen heran kommt?!? Das setzt sich im Anhang fort. Es gibt eine Tabelle mit Herstellern und Bezugsadressen. Leider fehlt ein Hinweis darauf, was man bei ihnen beziehen kann oder für welche Art von Leiden das Experten sind bzw. für welche Art von Medikamenten die Hersteller stehen. Hm. Schade. Auch die (wenigen) Links sind unkommentiert. Soll ich jetzt einfach mal raten oder mir die Zeit nehmen, alles selbst nach zu recherchieren? Oder was vermutet Ihr hinter etwas wie qualimedic.de? (Ich verrate es Euch: „Expertenforen und fachliche Informationen zu Gesundheitsthemen“.)

Ein bisschen mehr Aufwand und Autorenhandwerk, und das Buch könnte ich uneingeschränkt weiterempfehlen. Vor allem, da Bücher zu dem Thema (zumindest welche, die mir fundiert erscheinen) gar nicht mal so einfach aufzuspüren sind.

Mir fehlt eine klare Struktur, die Gliederung des Buchs orientiert sich nicht nach Organen bzw. Beschwerden. Beispielsweise gibt es zum Thema Schlaf etwas vorn im Buch, das Thema Schlafstörungen ist erst ein paar Hundert Seiten später dran. Warum? Immerhin: Verweise („S. 61“) gibt es, das hilft auf jeden Fall weiter. Aufgebaut ist das Buch in großen Abschnitten: Frauen und Gesundheit, Methoden zur Gesunderhaltung, Methoden zum Gesundwerden, Frauentypische Erkrankungen und Allgemeine Erkrankungen.

Die Autorin

Prof. Dr. med. Ingrid Gerhard ist Fachärztin für Gynäkologie und Geburtshilfe und hat sich auf Naturheilkunde und Umweltmedizin spezialisiert. Bis 2002 war sie Leiterin der gynäkologischen Ambulanz der Uniklinik Heidelberg. Seitdem arbeitet sie als Autorin und Referentin.

Fazit: Thema gut, fachlich offensichtlich fundiert, zu unstrukturiert

Themen (im Buch in genau dieser Reihenfolge)

  • Schwangerschaft
  • Fehlgeburt/Totgeburt
  • Verhütung
  • Störungen der Sexualität
  • Krebs
  • Erkältung
  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen
  • Gehirn
  • Augen
  • Ohren
  • Magen-Darm-Erkrankungen
  • Bewegungsapparat
  • Allergie

Auch hier wieder: Mehr Ordnung wäre schön. Wenn ich mich nicht gesund fühle, möchte ich nicht unnötig im Buch rumsuchen müssen…

Ingrid Gerhard: „Das Frauengesundheitsbuch. Symptome verstehen – Krankheiten behandeln. Wo Naturheilverfahren wirken, wann Schulmedizin nötig ist“. Haug 2009. 15,- EUR. ISBN 978-3-8304-2261-7.

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Eine Thesis, ein Satz

Wissenschaft, Forschung und der gute alte Elfenbeinturm drum herum. Zum Schmunzeln oder Kopfschütteln.

zum Blog
Spiegel online beschreibt es so: „Lang kann ja jeder: Eine Biologiestudentin aus Harvard wollte sich von ihrer Abschlussarbeit ablenken und startete ein Blog. Unter „lol my thesis“ fassen Studenten ihre Seminararbeiten in einem einzigen Satz zusammen. Das Ergebnis? Witzig bis entlarvend.“

Die Beispiele verkürzen nicht nur die Forschung auf ihr Kernthema, sondern machen hier und da auch deutlich, wie banal die Ergebnisse sein können. Dinge, die wir eh schon wussten, jetzt wissenschaftlich fundiert.

Blog unter http://lolmythesis.com

zur Website

Weitere lustige Forschung, oder wie es die Website selbst ausdrückt „Research that makes people LAUGH and then THINK“ findet Ihr unter www.improbable.com.

Der ganze Spiegel-online-Artikel: www.spiegel.de/unispiegel/wunderbar/lol-my-thesis-abschlussarbeit-in-einem-satz-a-941645.htmlhttp://www.spiegel.de/unispiegel/wunderbar/lol-my-thesis-abschlussarbeit-in-einem-satz-a-941645.html

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Was der Humor für Sie tun kann

Was der Humor für Sie tun kann, wenn in Ihrem Leben mal wieder alles schiefgeht

CoverWas erwarte ich von diesem Buch? Jedenfalls nicht das, was dann kommt: Eine Autorin, die Diktiertes vom personifizierten Humor niederschreibt. Hm. Mal sehen.

Ich entschließe mich, den Klappentext nochmal zu lesen: „Von wegen ich krieg die Krise. Die haben wir doch schon. Alle! Und das gleich im Dutzend mit Schleifchen. Die Beziehungskrise, die Karrierekrise, die Eurokrise, die Finanzkrise, die Midlife-Krise, die Krise mit den Männern, den Frauen, der Schönheit, dem Sex…Die Krisenkrise, weil wir Krise nicht mehr hören können. Und wer keine Krise hat, wird sie sich ab sofort herbeisehnen. Damit er mitlachen darf!

Humor ist, wenn man trotzdem lacht. Krisen gehören zum Leben dazu.Und nichts brauchen wir in diesen Zeiten mehr als Humor, gute Laune und jemanden, der uns zeigt, wie gut es tut, wenn wir uns selbst nicht immer so bierernst nehmen.“

Und weiter…

„Dieses Buch dürfen nur Menschen mit Krisen lesen. Und nur Menschen über 18! Politisch inkorrekt, pädagogisch daneben, oversexed, kurz: Dieses Buch ist unzumutbar für jeden normalen Leser. Es sei denn, er hat eine handfeste Krise. Und Humor!“

Klingt erst mal gut. Und wie war’s dann beim Lesen? Tja. Ich sag’s mal so: Wie kritisiert man ein Buch über Humor, ohne humorlos rüber zu kommen? Sehr, sehr schwierig.

Trotzdem.

Das Buch hat mir nicht soooo gut gefallen. Warum? Die einzige Spielart des Humors, die hier vorkommt, ist die Übertreibung. Live ist das wahrscheinlich besser als zum Selberlesen. Nach Dreiviertel Buch wird mir… sorry… langweilig. Das Schema ist immer gleich, bei 10 Kapiteln und 15 Unterabschnitten. Auf 136 Seiten. Jaja, ich weiß. Ich bin anspruchsvoll. Ich möchte mich beim Lesen nicht langweilen.

Als Unterhaltungsliteratur geht’s so, der Geschmack ist ja unterschiedlich. Doch auch da: Für Leute, die sowieso schon über sich selbst lachen können und die die Welt nicht nur ernst nehmen: Altbekanntes.

Fazit: Zu lang. Hab weniger gelacht als gedacht.

Themen

  • Hu, der Humor, erschien
  • Wie Sie mit Hu, dem Humor, die Krise zum Lachen bringen
  • Die Krisencharts
  • Diät-Krise (Frau)
  • Haarfärbe-Krise (Mann)
  • Warum-will-er-mich-nicht-Krise (Frau)
  • Warum-wollen-Frauen-immer-die-Machos-Krise(Mann)
  • Warum-kann-er-nicht-nach-dem-Weg-fragen-Krise (Frau)
  • Bin-ich-hässlich-Krise (Mann)
  • usw. usf.

Jumi Vogler: „Was der Humor für Sie tun kann, wenn in Ihrem Leben mal wieder alles schiefgeht. Das Leben ist kein Witz, aber verdammt komisch“. 136 Seiten. Gabal 2014. 14,90 EUR (D) / 15,40 EUR (A). ISBN 978-3-86936-548-0.

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Känguru-Offenbarung

Die Känguru-Offenbarung

CoverMarc-Uwe lebt in Berlin. Er ist Kleinkünstler. Mittlerweile hat er einen (uneingeladenen, dafür umso penetranteren) Mitbewohner. Das Känguru. Das ist… vorsichtig ausgedrückt…. speziell. Und politisch sehr, sehr weit links. Und anarchistisch. Und unverschämt. Später kam ein Pinguin als Nachbar gegenüber dazu. Und jetzt also die Offenbarung.

Das Känguru und der Kleinkünstler verfolgen den Pinguin. Esrt in Berlin. Dann weltweit. Gelingt es ihnen, den „bösartig-bourgeoisen Weltverschlechtungsplan“ zu stoppen? Achso… es lohnt sich auch sehr, das Kleingedruckte zu lesen, z. B. das Impressum.

Fazit: Beste Laune, verpackt in Kurzkapiteln

Themen u. a.

  • Aha
  • Über Geben und Nehmen
  • Das zähe Verfließen der Zeit, genannt Leben8
  • Airport
  • Schiffbruch mit Känguru
  • Komische Leute
  • Little Boxes
  • Handlungsloch
  • Die epische Schlacht
  • Die Waffel
  • Anti-Terror-Anschlag 327220

Die hochgestellten Zahlen sind übrigens Fußnoten. Wer neugierig ist, muss schon selbst ins Buch gucken… Und wer sich das Ganze anhören will, kann das hier tun: www.fritz.de/media/podcasts/serien/neues_vom_kaenguru.html. Oder Ihr checkt mal Euern Känguru-Faktor: www.fritz.de/spass/quiz/kaenguru_quiz.html.

Marc-Uew Kling: „Die Känguru-Offenbarung. Die Känguru-Chroniken dritter Teil“. Ullstein 2014. 9,99 EUR (D) / 10,30 EUR (A). ISBN 978-3-548-37513-7.

CoverCoverUnd die ersten beiden Teile zuerst zu lesen, ist natürlich naheliegend:
„Die Känguru-Chroniken“
„Das Känguru-Manifest“

Und ich fnde sie eigentlich noch lustiger.

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Binde-Strich… brrrrrrr, da schüttelt’s die Orthografin

Aus gegebenem Anlass… geb ich Euch mal einen Lese-Tipp ; -)

zum Artikel

Bastian Sick ist mal wieder gefragt, damit mein Thesaurusherz nicht allzu sehr und allzu allein leiden muss… Diesmal zum Thema „Striche, die binden“:
www.spiegel.de/kultur/zwiebelfisch/zwiebel-fisch-das-elend-mit-dem-binde-strich-a-274613.html. Schon etwas älter, aber immer noch ak-tu-ell.

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CeBIT-Beitrag: Die unsichtbaren UX-Expertinnen

Im Forum UX des CeBIT Innovation Award 2014 (Preis für Benutzerfreundlichkeit) habe ich etwas gefunden, was mich neugierig gemacht hat.

zum Artikel

Der Beitrag stellt die These zur Diskussion: „Es gibt nur wenige Usability-Fachfrauen. Ihr Wahrheitsgehalt: gering. Die Konsequenz: Frauen müssen in diesem Bereich stärker gefördert werden.“

Die Autorin ist Carolin Neumann. Sie leitet das VOCER Innovation Medialab, ein Stipendienprogramm für Innovation im Journalismus. Als freie Autorin, Dozentin und Rednerin beschäftigt sie sich mit der digitalen Gesellschaft und der Zukunft der Medien. Sie ist Initiatorin, Mitgründerin und Vorsitzende des Digital Media Women e. V., eines Branchennetzwerks, das sich für mehr Sichtbarkeit von Frauen in digitalen Medien einsetzt.

Wenn Ihr den Beitrag lesen möchtet, findet Ihr ihn unter: www.cebitaward.de/forum-ux/die-unsichtbaren-ux-expertinnen.html, wo Ihr ihn auch kommentieren könnt.

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Business Analysis und Requirements Engineering

Business Analysis und Requirements Engineering

Cover

Hej hej hej – kaum reingelesen, und ich höre gar nicht mehr auf! Doch, doch, das kommt ins Regal am Schreibtisch und wird immer mal wieder zur Hand genommen. Nochmal: Das Buch hat mein Gefallen gefunden. Vielleicht könnte man die Texte noch ein bisschen kürzen, aber man merkt, wie fundiert die Expertise hinter dem Buch ist. Taugt auch zum Stöbern und Nachschlagen. Trotz Bezug auf gängige Standards ist es praxisnah und sehr gut verständlich, auch für Neulinge und Fachfremde (z. B. interessierte Stakeholder).

Was heißt jetzt fundiert? Im Abschnitt zum Vereinfachen von Use-Case-Modellen gibt es z. B. den Tipp, den Scope zu erweitern, um weniger Use Cases zu erhalten. Die Idee dabei: Das größere und komplette Bild statt viele Puzzleteile. Und man sieht: Ah! Es ist eine Straße und nicht viele. Zum Beispiel…

Die dargestellten Anforderungsbeschreibungen (und Anforderungsformulierungen) auf verschiedenen Detaillierungsebenen zeigen, wie sich eine grobe Übersicht am einen Ende, die Anwendersicht in der Mitte und die Designsicht für die Implementierung am andern Ende ansprechen lassen. Gut gelungen auch, wie der Autor die Vorteile der Prozessgliederung gegenüber rein funktionaler Gliederung darstellt.

Der Blick auf „Empfehlungen und Warnungen“ geht über rein handwerkliche Anleitungen hinaus. Der Autor spricht offen an, wo – etwa durch Laxheit in der Anwendung von Regeln – Fallen im Analysealltag lauern. Das lob ich mir, brauch ich weniger selbst zu denken. Das kennt sicher Jede von Euch: Oft fehlt schlicht die Disziplin. Hier im Buch spricht darüber hinaus jemand, der sich schon mal selbst Fallen gestellt hat – und daraus klug geworden ist.

Das Buch ist etwas textlastig und das Layout macht es nicht besser. Klar gibt es viel zu beschreiben. Aber das Auge findet wenig Halt (d. h. wenig Aufzählungen, eintönige Abschnitte mit wenig Abstand voneinander). Zwischenüberschriften sind zwar da, sind allerdings als Einschübe getarnt. Das eintönige Layout macht es hier und da schwer, Sinnabschnitte schnell zu erfassen. Oder zu erkennen, wo eine Aufzählung endet und der „normale Text“ weitergeht. Bei dem einen oder andern Beipiel sind die Beschreibungen manchmal zu allgemein oder abstrakt, so dass sich für diese Beispiele nur schwer ein Aha-Erlebnis einstellt.

Fazit: Erhellend, seht es Euch mal an

Themen

  • Standardisierung
  • Erfolgreiche Projekte
  • Anforderungsarten
  • Hauptaufgaben der Analyse
  • Vorgehensweisen
  • Projekt starten
  • Ziele spezifizieren
  • Stakeholder
  • Anforderungsquellen
  • Scope, Grenzen und Kontext
  • Grauzonen
  • Geschäftsprozesse und Funktionalität
  • Use-Case-Spezifikationen
  • Aktivitäten zerlegen
  • Umgangssprachliche Anforderungen
  • Klassen, Entities und Beziehungen
  • Verhaltenmodelle
  • Qualität und Randbedingungen
  • Anforderungen dokumentieren
  • Anforderungen ermitteln
  • Anforderungen prüfen und abstimmen
  • Requirementsmanagement
  • Werkzeuge

Peter Hruschka: „Business Analysis und Requirements Engineering. Produkte und Prozesse nachhaltig verbessern“. Mit E-Book. Hanser 2014. 34,99 EUR. ISBN 978-3-446-43807-1.

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Dokumente managen

Dokumenten-Management

CoverVorab: Das Thema in ein einziges Buch zu packen, das ist mal gar nicht einfach. Es ist so weit und groß und die Anforderungen gehen je nach Umfeld so weit auseinander, dass es wirklich schwierig ist, hier eine geeignete Hilfestellung zu Papier zu bringen.

Das Buch (oder wie der Verlag sagt: Kompendium) behandelt recht umfassend alle wesentlichen Fragen des Dokumentenmanagements. Wie umfassend, das erkennt man u. a. daran, dass außer den rechtlichen Rahmenbedingungen für Deutschland auch die für die Schweiz ausführlich dargestellt sind. Auf insgesamt gut 50 Seiten.

Die Beschreibung von Funktion, Anwendung und Nutzen von DMSs (Dokumentenmanagementsystemen) bildet einen Schwerpunkt. Die Autoren liefern das Wissen, das für eine  Lösungsimplementierung erforderlich ist. Neben den Informationen über die Funktionsweise von DMS bekommt die geneigte Leserin noch Unterstützung, um Systemalternativen zu beurteilen. Mehrere Anwenderberichte veranschaulichen unterschiedliche Projektschwerpunkte und -ansätze.

Das Buch wurde für diese Neuauflage umstrukturiert und umfassend überarbeitet: Technische Entwicklungen wie Cloud-Computing, NoSQL-Datenbanken, Big Data und Event Driven Architecture werden jetzt ebenfalls aufgegriffen. Das Rechtskapitel ist auch auf der Höhe der Zeit. Neu ist das Thema Anforderungsanalyse.

Was mir gefällt, sind die vielen verschiedenen Perspektiven. Es geht eben nicht nur darum, eine Art Dokumentendatenbank zu installieren. Es geht um Anwendungsgebiete mit jeweils eigenen Problemstellungen, um Prozesse und Arbeitsabläufe, in denen Dokumente eine Rolle spielen. Dass das hier berücksichtigt ist, ermöglicht es, dass ich auch mal Fachanwender*innen die Lektüre empfehlen kann.

Weniger schön ist, dass scheinbar unsicher aus dem Englischen übersetzt wurde. Oder was haltet Ihr von „körperliche Ablage“, wenn von Papierdokumenten die Rede ist? Ich hätte da doch eher von physisch oder physikalisch oder meinetwegen auch von „im Aktenschrank“ gesprochen. Oder, wie im Buch an anderer Stelle, von analoger und digitaler Ablage.

Die Nutzung als Nachschlagewerk fällt mir schwer, weil ich durch Layout, Betitelung, Grafiken und andere Elemente nicht gut geleitet werde. Leider ist mir auch für einige Grafiken nicht ersichtlich, was genau sie mir als Leserin näher bringen sollen. Besonders diejenigen, die ich im Text als Vermerk nicht wiedergefunden habe. Gut, vielleicht sind manche auch als selbst erklärend eingestuft worden, z. B. die vom „traditionellen Workflow“, bei der über einem Pfeil von links nach rechts verschiedene MS-Cliparts nebeneinandergestellt sind, von einer Schreibmaschine über einen Stempel bis hin zu einem Aktenschrank. Okay, soweit kann ich nach einigem Nachdenken folgen. Auch wenn ich mal gelernt habe, dass jede Grafik im Text zumindest erwähnt sein sollte… Wozu auch sonst die Grafiken durchnummerieren? Naja, schade, sonst gab es schon mal qualitativ bessere Bücher bei dpunkt. Vielleicht mal einen professionellen Schreiber oder eine geübte Texterin drübersehen lassen für die nächste Auflage?

Insgesamt wirkt das Kompendium auf mich genauso, wie der Begriff sich auch übersetzen lässt: Zusammengesetzt. Nicht ganz schlecht, aber ohne einheitliche „Stimme“ an die Leserin. Hm… vielleicht sind fünf Autoren doch ein bisschen viel?

Fazit: Ein einheitlicherer Eindruck wäre gut; ansonsten fürs erste Bekanntmachen mit den einschlägigen Begriffen brauchbar

Themen

  • Begriffsdefinitionen
  • Charakteristika
  • Fachliche Anforderungen
  • Organisation
  • Rechtlich gesehen
  • Datenschutzaspekte, herkömmlich und in der Cloud
  • Dokumentenmanagementsysteme
  • Anwendungsgebiete
  • DMS- und CMS- und ERP-Produkte beurteilen
  • Technische Umsetzung
  • Einführung von Dokumentenmanagementlösungen
  • Zukunft
  • Anwenderberichte

Klaus Götzer, Berthold Maier, Ralf Schmale, Klaus Rehbock und Torsten Komke: „Dokumenten-Management. Informationen im Unternehmen effizient nutzen“. dpunkt 2014. 56,90 EUR (D) / 58,50 EUR (A). ISBN 978-3-86490-054-9 .

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Essen effektiv und für Faule

Kochen für Faule

CoverDie Idee: Mit wenigen Zutaten, einfachen Arbeitsschritte und kurzen Zubereitungszeiten satt werden. Oder Gäste bewirten.

Und was heißt „faul“? Minimaler Aufwand bei Einkauf und Zubereitung. Für gute Pastarezepte braucht man nicht unbedingt eine spezielle Spaghettisorte, denn jede gewöhnliche Nudel tut es auch und schmeckt trotzdem. Nach dem Motto: geschickt einkaufen, optimal kombinieren, schnell zubereiten, bequem genießen. Die Autorin bemüht sich, die Lebensmittel auszuwählen, die das tägliche Küchenleben bequem machen. Zum Beispiel die Bio-Minisalatgurke, die ohne schälen verwendet werden kann.

Soweit der Plan. Leider hat mich dieses Buch nicht überzeugt. Zugegeben, es sind meist recht schnelle Rezepte. Allerdings stört mich als Nichtköchin, dass bei sehr, sehr vielen Rezepten ein Pürierstab zum Einsatz kommt. Warum? Weil ich das Saubermachen mit zum Kochen zähle und vor allem zur Kocharbeit. Viel Saubermachen widerspricht dem Faulheitsprinzip. Außerdem ist mir als Zwiebelallergikerin aufgefallen, dass in sehr, sehr vielen Rezpeten Frühlingszwiebeln vorkommen. Was ja nur für mich blöd ist. Was aber auch zeigt, dass die Varianten nicht so sehr vielfältig oder kreativ sind, wie ich es mir erhofft hatte. Und der dritte Punkt, den ich nicht so glücklich fand, ist Geschmackssache: Mir sind viele Rezepte zu … ja, was? Deftig? Herzhaft? Naja, jedenfalls bleibt bei mir der Eindruck haften, dass die Sardelle auf dem Titelbild schon die geschmackliche Richtung des Buchs darstellt. Wer’s mag, prima. Ich eben nicht.

Ich gebe zu, ich hatte hohe Erwartungen, nachdem ich „Backen für Faule“ gelesen hatte und begeistert war.

Fazit: Mag sein, es gibt eine bessere Zielgruppe als mich

Themen

  • Bequemmacher
  • Salate
  • Suppen
  • Pasta
  • Omeletts
  • Fleisch
  • Fisch
  • Desserts

Cornelia Trischberger : „Kochen für Faule. 100 Rezeptideen“. VERLAG 2013. 16,99 EUR. ISBN 978-3-8338-1579-9.

Vegetarisch für Faule

Cover

Die 100 vegetarische Rezepte sind schnell zubereitet und dabei auch noch ungewöhnlich und kreativ. Für alle, die gern vegetarisch essen, dürfte etwas dabei sein.

Bergeweise Gemüse schnippeln, Hülsenfrüchte über Nacht einweichen und tagelang Sprossen züchten – das gibt’s hier Gottseidank nicht.  Und auch sonst denkt der Autor und Koch sehr gut für die faule Köchin mit. Also auch was für Denkfaule :)

Alle empfohlenen Zutaten (und Convenienceprodukte) sind danach ausgesucht, dass sie möglichst naturbelassen und ohne Geschmacksverstärker sind. Schließlich wollen wir das Essen ja gesund und nahrhaft haben. Von wegen mens sana, Ihr wisst schon… Es gibt auch immer mal wieder einen Hinweis darauf, wo versteckt tierische Produkte lauern könnten – wie in Gelatine, altbekannt, aber auch in Essig, der in Senf enthalten sein kann, und tierische Inhaltsstoffe versteckt.

Ob Rucola-Ziegenkäse-Wrap, Sauerkraut-Tofu-Auflauf, Halloumi-Burger oder Cremetörtchen – alle Rezepte basieren auf vegetarischen Zutaten,  die schnell zubereitet sind. Wie beim Buch „Kochen für Faule“ kommt zwar auch hier der Pürierstab zum Einsatz. Allerdings nicht so unausgewogen häufig. Soll heißen, hier finde ich auch genügend Rezepte, ohne dass ich mir so ein Gerät anschaffen muss.

Die kreative Idee, die mich in diesem Buch am meisten überrascht hat: Vietnamesische Nudelsuppe mit Tofu (normal), Ingwer (normal), Shiitakepilzen (normal) und… Lebkuchengewürz! Wieder was gelernt. Und dass es ein eigenes Kapitel zum Thema „Vegetarisch Grillen“ gibt, finde ich super. Das Buch zeigt: Bequemlichkeit und gesunder Genuss lassen sich vereinen.

Der Autor hat auch „Backen für Faule“ verfasst, das ich sehr mag.

Fazit: Unbedingt! Bekommt einen Dauerplatz im Regal. Oder gleich in der Küche.

Themen

  • Bequemmacher
  • Für den kleinen Hunger
  • Hausmannskost
  • Italienisches
  • Asiatisches
  • Grillen
  • Süßes
  • Faule Menüs

Martin Kintrup: „Vegetarisch für Faule. 100 vegetarische Rezepte“. GU 2013. 14,99 EUR. ISBN 978-3-8338-2627-6.

Kochen – so einfach geht’s

Cover

Zielgruppe sind hier Anfängerinnen und Anfänger in Sachen kochen. Dem geschuldet gibt es zu vielen Kochanleitungen eine Schritt-für-Schritt-Fotoanleitung. Das ist wirklich gut. Viele Klassiker sind wie folgt erklärt: Zutaten, Zubereitungsschritte und fertiges Gericht.

Damit nicht genug: Kann ich erst einmal eine kräftige Suppe kochen, das beste Schnitzel mit knuspriger Panade zubereiten oder eine schaumige Mousse auftischen, dann laden zahlreiche Variationen ein, das Grundrezept mit anderen Lebensmitteln und Aromen abzuwandeln, um immer wieder Abwechslung auf den Teller zu bringen. Das lädt zum Nachkochen ein. Kleine Einschübe liefern die wichtigsten Informationen zu Produkten, Zubereitungsschritten oder zu den Gerichten selbst.

Gewichtig: Rund 1,3 kg zeigt meine Waage an, also nix für die Großstadtnomadin, die ihr Kochbuch immer dabei hat. Doch zum Trost sei verraten: Es gibt auch eine kostenlose App dazu „zum Sammeln aller Grundrezepte“. Löblich. Und auch hier wieder schön: Die Qualitätsgarantie, die GU bei den Kochbüchern gibt: Dreifach getestete Rezepte, Schritt-für-Schritt-Anleitungen, ehrliche Fotos. Bei enttäuschten Erwartungen soll man gern Kontakt zum Leserservice aufnehmen und bekommt zum selben Thema einen Ratgeber kostenlos. So wie ich es beim Titel „Backen für Faule“ auch schon kennengelernt hab. So gehört Kunden- und Kundinnenservice!

Im Vergleich zu „Backen für Faule“ und „Vegetarisch für Faule“ spricht mich das Buch und sein Stil weniger an, aber es ist aus meiner Sicht auf jeden Fall besser als „Kochen für Faule“.

Fazit: Solide

Themen

  • Suppen und Salate
  • Eier, Kartoffeln, Nudeln und Reis
  • Gemüse
  • Fisch
  • Fleisch
  • Desserts
  • Küchenglossar (u. a. was heißt Dünsten?)

Hans Gerlach: „Kochen – so einfach geht’s. So lernen Anfänger kochen“. GU 2013. 24,99 EUR. ISBN 978-3-8338-3339-7.

 

 

Wobei mir einfällt… gibt’s eigentlich Kochbücher für Zwiebelallergikerinnen…?

 

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Projekte führen, psychologisch betrachtet

Führen in Projekten

CoverProjektleiterinnen oder -leiter sind meist nicht disziplinarisch vorgesetzt. Sie müssen ohne Weisungsbefugnis Personen leiten, die nur auf Zeit, teils teilweise, mehr oder weniger frei… in einem Projekt arbeiten. Dieses Buch will in Sachen Projektleitung unterstützen und zeigen, wie es gelingt, quer zu den hierarchischen Strukturen zu führen. Es thematisiert kritische Schlüsselsituationen anhand eines typischen Projektverlaufs und gibt Empfehlungen, um die eigene Handlungskompetenz zu verbessern.

Die Perspektive ist interessant: Die psychologische Sichtweise der Projektarbeit, typische Stolperfallen, weit verbreitete ungeschriebene Spielregeln. Dazu Tipps (keine vorgefertigten Antworten), um damit konstruktiv umzugehen. Als roter Faden dient der Ablauf des Projekts vom Start bis zur – bewussten, nicht rein zeitlichen – Beendigung der letzten Projektphase. Erste Erfahrungen im Projektgeschäft erleichtern das Verständnis. Das kann auch vorausgesetzt werden, denn die Projektleitung wird i.d.R. ja keinem absoluten Neuling angeboten.

Schon der Einstieg ist gut dargestellt. Er stellt u. a. einen pragmatischen Ansatz für das Aufstellen einer Machbarkeitsübersicht bereit (Erfolgsfaktoren mit Relevanz versehen, Stabilitätsannahmen und ob bzw. welche weiter gehenden Vereinbarungen für einen Projekterfolg notwendig sind). Abgerundet durch den Hinweis, wie eine Analyse von Konsequenzen aussehen kann.

Ebenfalls hilfreich zum Projektstart: Frageliste für das Einrichten eines Projekts oder beim Übernehmen einer Projektleitung. Der Abschnitt zum Thema Besprechungen hingegen ist auch für andere Gelegenheiten gut zu gebrauchen.

Sehr gut hat mir persönlich gefallen, dass es jede Menge Fragen und Impulse für eigene Lösungen gibt, keine praxisfernen Schema-F-Wiederholungen aus verstaubten Büchern und Seminaren.

Uiuiui… das Buch gefällt mir immer besser, je weiter ich darin lese. Nach zwei Feierabenden bin ich schon durch. Soll heißen: Keine Längen im Text, es kommt keine Langeweile auf. Kein Wort zuviel, und das auch noch übersichtlich und lesefreundlich gegliedert. Gr0ßartig ist erklärt, wie in Konfliktsituationen allmählich ein Scheinfrieden entsteht, der die Leistung des Teams stark beeinträchtigt. Da geht es an die Dinge, die Projekte erfolgreich machen oder sie scheitern lassen. Fehlt nur noch eine Projektumgebung, die selbstbewusst genug ist, diese Themen anzupacken.

Apropos, es gibt viele Tipps, die nur in der richtigen Arbeitskultur funktionieren können. Es braucht zum Beispiel den Mut, das das Team sich reflektiert und die Mitglieder auf individueller Ebene auch keine Angst davor haben, sich selbst in Frage zu stellen. Natürlich immer mit dem Ziel, in der Zukunft Probleme abzumildern oder die Leistung zu  erhöhen und damit Ergebnisse zu verbessern. Was – seien wir ehrlich – ja auch mehr Spaß macht. Wer das passende Arbeitsumfeld hat, für diejenigen gibt es hier wertvolle, konkrete, recht praktische Hinweise zur Durchführung eines Teamreflexionsworkshops.

Und der Rest ist auch sehr konstruktiv.

Fazit: Besser als jedes herkömmliche Projektmanagementseminar

Themen

  • Projektstart
  • Projektauftrag
  • Machbarkeitsanalyse
  • Vereinbarungen für den Projekterfolg
  • Risiko: Selbstverständlichkeiten sind nicht selbstverständlich
  • Der Ernstfall
  • Führung behalten
  • Rolle der Projektleitung
  • Verborgene Erwartungen
  • Projektteam
  • Liefer- und Leistungsvereinbarung trennen
  • Teamentwicklung
  • Projektbesprechung
  • Struktur und Dynamik
  • Projektleitung als Konfliktmanagement
  • Zusammenarbeit mit der Linie
  • Widerstände im Projektverlauf
  • Interessenlage der Linie
  • Risiko: Personifizierung des Konflikts
  • Interaktionsmuster in der Zusammenarbeit
  • Leistungsverluste
  • Tipps und Hinweise zur Optimierung
  • Anforderungen an die Projektleitung
  • Handlungsmotive
  • Projektabschluss gestalten
  • Erfahrungen auswerten und nutzen
  • Fragen zur Rückschau
  • Ressourcenverschwendung vermeiden
  • Teamdiagnose

Detlev Stabenow: „Training kompakt. Führen in Projekten“. Cornelsen 2013. 9,95 EUR. ISBN 978-3-589-24242-9.

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Arbeitstechniken fürs Projektmanagement

Projektmanagement-Arbeitstechniken

Projektmanagement-Arbeitstechniken CrashkursBisschen viele Wörter. Und leider wild durcheinander…

Ich vermute, die Autorin macht in ihren Seminaren ihre Sache gut. Allerdings ist das schriftliche Aufbereiten ihrer Kenntnisse und Erfahrungen in einem Buch wohl (noch?) nicht ganz ihr Ding. Das ist definitiv etwas, wo sie noch etwas lernen kann – oder sie nimmt sich gleich jemanden, der für sie ghostwritet.

Soweit die konstruktive und freundliche Empfehlung für die 2. Auflage. Vielleicht kommt aber auch keine 2. Auflage mehr, die erste Auflage ist aus dem Jahr 2010.

Tja. Was soll ich jetzt dazu sagen? Sorry, aber das ganze Buch wirkt so auf mich, als hätte die Autorin ihre Seminarskripte genommen, hier und da etwas rauskopiert und dann ein bisschen einheitlich formatiert. Und dazu aus wenigen Wörtern und Buchstaben möglichst viele Wörter und Buchstaben gemacht. Sie: „Ressourcenmanagement im Brennpunkt – entschärfen Sie erfolgreich Engpässe im Projekt“. Mein Verbesserungsvorschlag: „Engpässe entschärfen“, denn dass es um ein Projekt geht, weiß ich durch den Titel des Buches schon. Und der Rest ist entweder einfach heiße Luft oder der Versuch, gängige Buzzwords unterzubringen.

Was fehlt? Ein logischer Aufbau und eine innere Struktur. Zum Beispiel habe ich unter dem Stichwort „Stakeholderanalyse“ nachgeschlagen (S. 97). Als Einstieg beginnt dieser Abschnitt mit der Frage: Wann macht die Stakeholderanalyse Sinn? Und danach folgt eine mit vielen Wörtern grob skizzierte Einführung mittels Mindmap, wie man Stakeholder aufmalen kann. Und dann empfiehlt sie, mit kleinen Holzfiguren (mit Nasen, damit man weiß, wo vorn ist) eine Aufstellung auf der gemalten Mindmap.Kann man machen. Aber: Ganz woanders (S. 22) habe ich dann beim weiteren Blättern eine Tabelle unter dem Stichwort „Kraftfeldanalyse“ gefunden, in der genau die Fragen übersichtlich aufgelistet sind, die ich bei der Stakeholderanalyse vermisst habe. Fragen danach, wer Einfluss auf das Projekt nimmt und wer welche Rolle hat und welche Erwartungen von wem an das Projekt da sind und wie die Einstellung dem Projekt gegenüber ist und schließlich, wer wieviel Einfluss auf das Projekt hat.

Hier sieht man auch einen weiteren Unsauberkeitsfaktor: Es stehen zwei logisch eng zusammenhängende Punkte – wer hat Einfluss und wieviel Einfluss – weit voneinander entfernt, warum nicht direkt nebeneinander? Anderswo erklärt sie, was man beim „Sitzungsmanagement“ beachten muss. Auch hier eine Liste (okay, ohne Nummerierung, aber immerhin als Checkliste von oben nach unten mit Aufzählungspunkten), und darin zuerst: Teilnehmer einladen und Zusagen überprüfen, darunter dann erst „Zeitrahmen festlegen“. Wo sich doch diejenigen, die teilnehmen außer dem Thema auch den Zeitpunkt und die Dauer ansehen, um zu entscheiden, ob sie teilnehmen. Und DANN kann man die Zusagen erst prüfen. Also bitte beim nächsten Mal mehr logisch-chronologisch redigieren vorm Druck des Buches…

Es ist wirklich mit Aufwand verbunden, aus diesem „Zettelkasten“ mit viel zu vielen Wörtern das herauszuarbeiten, was wirklich weiter hilft.

Fazit: Bitte nochmal überarbeiten

Themen u. a.

  • Zeit- und Selbstmanagement
  • Moving Targets und Änderungsmanagement
  • Meetings
  • Moderation
  • Ziele
  • Aktionsplan
  • Kommunikation
  • Kreativität

Vera Krichel-Leiendecker: „Projektmanagement-Arbeitstechniken. Crashkurs!“ Cornelsen 2010. 12,95 EUR. ISBN 978-3-589-23743-2.

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Anderssein als Hürde und Gewinn

Ginpuin

Eines Tages  entdeckt ein kleiner Pinguin, dass er anders ist als die anderen.

„Ich putze auch meine Flimmschwossen!“, sagte er, als die anderen ihre Schwimmflossen putzten, und: „Meine Kleider sind auch Warz und schweiß!“ – „Mit dem stimmt doch was nicht!“, riefen die Pinguine und kugelten sich vor Lachen. Der kleine Pinguin wurde immer trauriger. Was sollte er bloß tun? Schließlich hatte er eine Idee. „Ich rache eine Meise!“, verkündete er. Keiner glaubte, dass er sich das alleine wirklich trauen würde. Aber er traute sich wohl!

Zarte aquarellierte Bilder, ruhig und unaufgeregt, untermalen die Geschichte. Sie ist ein Plädoyer für Toleranz, Offenheit, Neues, Sehnsucht und Freundschaft. Vom Anderssein und vom Mut haben, vom Weggehen und Wiederkommen.

Fazit: Lachen beim Vorlesen garantiert

Barbara van den Speulhof und Henrike Wilson: „Ginpuin. Auf der Suche nach dem großen Glück“. Copöenrath 2012. 12,95 EUR. ISBN 978-3-649-61054-0.

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Linktipp: Naturfotos

zur Website

Durch das Buch von Jane Goddall bin ich auf die Website aufmerksam geworden. In dieser Fotogallery gibt es wirklich schöne Naturfotos. Und dass sich der Fotograf um den Schutz bedrohter Tiere verdient macht, dass schadet ja auch nix…

http://mangelsen.com

… und übrigens – keine Sorge, ich werde jetzt nicht militant naturschützerisch. Das Extreme liegt mir nicht, es sei denn beim Extreme Programming (bzw. Extreme Cooperating)
;-)

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Digitale Büroorganisation für Einzelne und Teams

Für immer aufgeräumt – auch digital

Cover Entspannter arbeiten: Das geht mit Computer, Tablets oder Smartphones – wenn man weiß, wie. Dieses dünne Buch bringt leicht umsetzbare Ideen für den eigenen Arbeitsplatz und für die flüssige Zusammenarbeit auf den Punkt. Es liefert erprobte Schritt-für-Schritt-Anleitungen, nützliche Checklisten, ergänzende Downloads und hilfreiche Videoclips (auf der Website). Es will dabei unterstützen, den Alltag besser zu meistern. Sämtliche Methoden und Best Practices kommen aus der Praxis. Und das merkt man auch.  Die kurzen Beschreibungen kommen der Leserin entgegen, die lieber stöbert als von vorn bis hinten alles durchzulesen.

Und mit den Tipps es geht schon zu Beginn wirklich gut los: Man soll nicht auf die 100%-ige Lösung warten oder hoffen, sondern einfach mal mit einer (kleinen) Verbesserung anfangen. 80 % reicht vielleicht ja schon, wer weiß, wer weiß… Auch hier geht wie so oft probieren über studieren. Angenehm aufgefallen ist mir auch, dass die Tipps nicht nur zu verschiedenen konkreten Softwarelösungen gegeben werden, sondern wichtige Prinzipien dargestellt sind, die die Arbeit aufs Wesentliche reduzieren. Zitat: „Vieles lässt sich schon mit Bordmitteln lösen“

Was bei größeren Teams hilft, die Dokumentenflut zu beherrschen? Jede Datei ist genau 1 verantwortlichen Person zugeordnet, die für die Pflege und Aktualisierung zuständig ist. Ich möchte noch ergänzen: Dafür dann noch 1 Stellvertreterin benennen (oder einen Stellvertreter) und dies ebenfalls gut dokumentieren. Da kann dann nicht mehr so viel schief gehen. Ebenfalls besonders hilfreich für Teams ist der Tipp, ein Sichtbuch zu nutzen, mit Inhaltsverzeichnis. Das ist einfach eine Mappe mit Klarsichthüllen, in die die wichtigsten Büroinfos einsortiert werden. Es ersetzt die individuelle Zettelwirtschaft mit internen Telefonnummern, Zuständigkeiten, Dienstleisterkontaktdaten etc. Dazu legt man dann noch einen festen Platz fest. Et voila – Jede/r hat die wichtigsten Daten im direkten Zugriff.

Als Kriterium für gute Ablage nennt das Buch eine einfache Faustregel: Alles Wichtige kann innerhalb von 1 Minute gefunden werden (Antwortzeiten nicht gerechnet, es geht darum zu wissen, wo etwas zu finden ist). Und wie kommt man zu einer brauchbaren Struktur? Die eigene Ablage mit Untergliederung kann man gut mittels Mindmap festlegen. Diese ist dann auch direkt die Übersicht, die die Struktur dokumentiert. Wie praktisch. Geht allein, aber auch in kleineren Teams.

Den Kapitelabschluss bildet immer wieder der Absatz „So gelingt die Umsetzung“, darin finden sich kurze Listen der vorher beschriebenen Tipps. Schön übersichtlich und beim konzentrierten Durcharbeiten auch eine gute Wiederholung.

Was ich überflüssig finde am Buch: Hier und da sind „Werbeeinschübe“ eingestreut. Da hebt der Autor hervor, wie gut er oder seine Methode ist… Geschenkt. Dass das in der Praxis funktioniert, ist auch ohne Werbung glaubhaft.

Das Buch hilft all denjenigen gut, die sich Ratschläge raussuchen, die auf die eigene Situation passen – und diesen dann auch konsequent folgen.

Fazit: Kann ich sehr empfehlen

Themen

  • Selbsttest mit Auswertung
  • Posteingang ist keine To-do-Liste
  • Heimat für die E-Mails
  • E-Mails verarbeiten statt nur sichten
  • Zettelwirtschaft souverän meistern
  • Speicherpfad angeben
  • Digitales Adressbuch auch für sonstige Informationen verwenden
  • Tipps für Passwörter
  • Informationen, die auch für andere wichtig sind
  • Benennen von Dateien und Ordnern
  • Keine überflüssigen Mehrfachablagen
  • Termine finden im Team
  • Effizientere Besprechungen
  • Protokolle schreiben
  • Zuständigkeiten klären und Vertretungsspielregeln definieren
  • Mit Links umgehen
  • Kabelsalat & Co. meistern
  • Desktop sinnvoll gestalten
  • Papiernachschub sicherstellen
  • Meine IT-Spezialisten von unnötigen Unterbrechungen befreien (sic!)
  • Drucken und kopieren kostengünstig
  • One-Minute-Lessons zur Bedienung
  • Arbeit mit Digitalkameras & Co.
  • Wochenplanung und Tagesplanung
  • Aufgaben organisieren
  • So gelingt die Umsetzung

Jürgen Kurz: „Für immer aufgeräumt – auch digital. So meistern Sie E-Mail-Flut und Datenchaos“. Gabal 2014. 19,90 EUR (D) / 20,50 EUR (A) . ISBN 978-3-86936-561-9.

Downloads: www.fuer-immer-aufgeraeumt.de, dazu gibt’s noch die Kontaktadresse j.kurz(bei)fuer-immer-aufgeraeumt.de für diejenigen, die direkt in Kontakt treten möchten.

Siehe auch die Rezension „Büroorganisation für Einzelne und Teams“ zu „Für immer aufgeräumt“.

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