Hirngerecht arbeiten statt mit Multitasking verzetteln

Besser fix als fertig

Cover Das Buch will Antworten liefern und zeigt, wie man neue Erkenntnisse aus der Hirnforschung in der Arbeitswelt nutzen kann. Ein Neurobiologe hat’s geschrieben. Er zeigt, was seine Behauptung, dass wir nicht hirngerecht arbeiten, mit unseren ­Instinkten,  mit Belohnungssystemen und mit unserer abnehmenden Verän­derungsbereitschaft zu tun hat. Fachlich ist er breit aufgestellt: Neben der Neurobiologie hat er Erfahrungen als Trainer von Führungskräften und im Mangement. So drückt es der Verlag aus: „10 Jahre Hirnforschung hinterlassen eine gute Basis.“ Stimmt. Und dann widmet er sich schon seit 11 Jahren dem Zusammenhang zwischen Gesundheit und Arbeitswelt. Dabei bleibt sein Blick am Ende stets konstruktiv.

Stress und Burnout werden oft undifferenziert diskutiert, vor allem in der Arbeitswelt. Das Buch ist ein Plädoyer für mehr Geduld und Achtsamkeit im hektischen Alltag. Es bietet tatsächlich eine neue Sichtweise und stellt die innere Logik der Arbeitswelt internationaler Konzerne der Logik unseres Gehirns gegenüber. Praktische, in der Praxis bewährte Tipps ermöglichen sowohl Ursachenbekämpfung als auch Symptomlinderung.

Das Buch beginnt damit, die Entstehung der verschiedenen Hirnareale zu beleuchten, immer mit Blick auf die Arbeitswelt. Wirklich interessant. Okay, auch vereinfacht, aber ich bin ja auch keine Expertin in Sachen Hirnbiologie. Dann folgt das Thema Arbeit: Die moderne Arbeitswelt stellt für Viele von uns keinen hirngerechten Rahmen dar, die Folge ist Sinnverlust und damit verliert sich auch die Motivation. Das wiederum bewirkt weniger Belastbarkeit, denn man merkt nicht mehr, dass Anstrengung sich lohnt. (Weswegen es übrigens für Fachleute im Handwerk relativ einfach ist, sich zu motivieren, da sie den Lohn für ihre Leistung handfest erfahren.)

Dazu ein Beispiel aus dem Buch: Das Phänomen der Demotivation kann man als „Vermeidung zukünftiger Energieinvestition“ verstehen. Die Schlüsselfrage, die sich das Gehirn stellt und nach der es lernt: Hat sich meine Energieinvestition gelohnt?  Man denke nur an ein gescheitertes Projekt wie dieses: Bei der Mammutjagd erlegen die Jäger der einen Gruppe kein Mammut, und noch schlimmer: Es kommt einer von ihnen durch ein Raubtier um.  Die andere Gruppe bringt ein Mammut mit – egal, wie schwer es war, hier hat sich die Jagd gelohnt.

Zurück zur Wissensarbeit. Das Gehirn fragt sich ständig: Hat sich die Energieinvestition gelohnt? Wer das mit „Ja“ beantwortet, weiß, wie sich das anfühlt – und Jede von uns kennt auch die Emotionen, die bei der Antwort „Nein“ entstehen. Wie sieht die Biochemie dabei aus? Die positiven Emotionen kurz vor Erreichen des Ziels werden durch Dopamin ausgelöst, das uns „von innen überredet“, uns wieder anzustrengen. Also sozusagen der Endspurt-Trick des Hirns.

Permanenter Erfolg ohne Risiko allerdings hemmt die Weiterentwicklung, macht übermütig und faul. Entscheidend ist der sichtbare Fortschritt, weniger der konkrete Abschluss des Vorhabens. Tja. Da hat mir einer Dopamin mal richtig gut erklärt :)

Zum Thema Multitasing, Aufmerksamkeit und Konzentration erzählt der Autor auch von ein paar einleuchtenden Effekten, die ich hier mal noch nicht verrate. Es gibt dazwischen immer wieder den ein oder andern Sinnspruch, der mir auch sehr gefallen hat. Mein aktueller Favorit ist die Formel t/w=g, also „Taten geteilt durch Worte gleich Glaubwürdigkeit“. Je länger man drüber nachdenkt, desto mehr Tiefe bekommt das.

Mitunter ist das Lesen auch richtig lustig:  Angst hemmt bekanntlich den Speichelfluss, weswegen Teenager und Savannenbewohner im Clinch dem Gegner gern mal vor die Füße spucken, um zu zeigen: „Ich bin nicht gestresst!“  Dies im nächsten Mitarbeitergespräch zu tun, könnte leicht falsch verstanden werden, meint der Autor…

Für mich war Vieles nicht ganz neu, aber der Blickwinkel hat mich auf neue Erkenntnisse gebracht. Das Kapitel über Denkfallen zum Beispiel gibt einen kurzen und knappen Überblick erster Güte. Und das Literaturverzeichnis verrät mir, dass der Autor und ich mitunter dieselben Bücher lesen: „Schnelles Denken, langsames Denken“ von Daniel Kahneman.

Fazit: Fundiert, unterhaltsam, interessant

Themen

  • Wie arbeiten im Multitaskingmodus?
  • Was ist die Logik unseres Gehirns?
  • Wie entwickeln wir bei Stress innere Widerstandskraft
  • Wie bestehen wir Arbeit und Belastung?
  • Wie leisten vor allem Manager*innen & Co. eine hirngerechte und für jeden gute Mitarbeiterführung?

Dr. Bernd Hufnagl: „Besser fix als fertig. Hirngerecht arbeiten in der Welt des Multitasking“. Molden-Verlag 2014. 22,99 EUR. ISBN 978-3-85485-331-2.

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Was tu ich jetzt als erstes?!?!?

Richtig priorisieren

„There is no information overload, there is filter failure“: Dieses Zitat von Clay Shirky, das ich im Buch gefunden habe, drückt den Kern des Priorisierungsproblems präzise aus.

Cover Demnach hat nur der oder die Erfolg, die ihre Aufgaben oft genug neu sortiert, bewertet und den Mut hat, Aufgaben ersatzlos zu streichen. Der TaschenGuide stellt Techniken vor, mit denen man im Arbeitsalltag die richtigen Prioritäten setzen kann, Aufgaben effektiver bewältigt und so die Chance hat, zufriedener und entspannter zu werden.

Der Selbsttest zu Beginn ist OK und fasst schon mal Einiges zusammen, was dann im Buch folgt. Ein bisschen Selbsterkenntnis erhöht die Aufmerksamkeit für Empfehlungen ;)

Zwei Abschnitte möchte ich hervorheben:

Der Abschnitt „Priorisieren mit Fragen“ ist ganz nach meinem Geschmack, da ich Fragen als Arbeitsinstrument selbst erfolgreich einsetze und deswegen weiß, wieviel Musik da drin steckt.

Im Abschnitt über Orientierung  geben die Autorin und die Autoren den einfachen Hinweis, sich einen Überblick über anstehende Aufgaben (auch Emails!) zu verschaffen, um dann gezielt zu entscheiden, was ansteht und wann. Klingt simpel, hilft aber ungemein, wenn man sich dran hält. Dazu gibt es hier noch eine „Priorisierungsmatrix“ als Darstellungsform und Entscheidungshilfe. Sehr praktisch, da fällt das Ausprobieren leicht.

Ausprobieren: Damit wären wir schon beim Thema Selbstdisziplin und Konsequentbleiben als Voraussetzung für gute Arbeitsplanung. Planung, an die man sich dann auch hält bzw. die man immer wieder aktualisiert. Ein einfaches Beispiel dafür ist, das automatische Benachrichtigen bei Emaileingang auszuschalten. Jaaaaahaaa…. da muss ich mich disziplinieren, mich nicht von potenziell interessanten Nachrichten von meiner eigentlichen, eventuell etwas langweiligen Aufgabe ablenken zu lassen. Hohe Kunst! Stattdessen sieht man sich die Emails zu festen Zeiten an bzw. dann, wenn es passt: Posteingang prüfen, Emails lesen und einordnen. Einordnen könnte dann heißten Sofort bearbeiten, Später antworten, Als Aufgabe eintragen etc. Darüberhinaus kann man gut Regeln (und Spamfilter) nutzen. Vorgeschlagen wird hier, einen „CC-Ordner“ einzurichten, in dem alle Emails landen, die für mich nur „zur Kenntnis“ (also eben CC) sind. Diese lese ich dann später als diejenigen, die direkt an mich gehen.

Passend zu diesen Themen des Selbstmanagements gibt es eine sehr anschauliche Darstellung des gängigen Zeitplanungsprinzips „Mit großen Steinen anfangen“. Ebenfalls anschaulich sind die Grafiken zur Produktivität mit und ohne Unterbrechungen (lieber eins zu Ende machen, als „multigetaskt“). Und wie man geeignete Zeitfenster findet, dazu gibt es im Buch hilfreiche Leitfragen.

Als Hinweis zur Ablage gefiel mir, die Ordnerstruktur möglichst übersichtlich , d. h. einfach zu halten. Bei komplexen Ordnerstrukturen steigt die Gefahr, dass sich Inhalte nicht eindeutig zuordnen lassen. Und Richtung Übersichtlichkeit geht auch der Tipp, seine immer wiederkehrenden Netzrecherchen zu vereinfachen: www.netvibes.com. Da kann man sich verschiedene Websites mit ihrem aktuellen Inhalt zusammengestellt anzeigen lassen.

Insgesamt ist das Buch State-of-the-Art: Personal Kanban ist ebenfalls kurz erklärt und die aktuellen Anleitungen für die derzeit gängigste Outlookversion sind kurz und verständlich gehalten. Einziger Minuspunkt: Ein Literatur- oder Quellenverzeichnis fehlt.

Fazit: Das behalte ich und geb es in meinen Kursen als Empfehlung!

Themen

  • Selbstmanagement
  • Priorisieren wird immer wichtiger
  • Effektivität versus Effizienz
  • Prioritäten unterscheiden
  • Werte: Grundlagen unseres Handelns und Denkens
  • Ziele: Wohin wollen Sie?
  • Beruf und Privatleben in Balance
  • fremd-/selbstbestimmt: Einflussbereiche
  • Todos und eigenes Todo-System
  • Kanban
  • Intuitiv priorisieren
  • 1-2-3-Methode
  • Eisenhower Matrix
  • Pareto-Prinzip
  • Priorisieren mit Fragen
  • In den Alltag integrieren
  • Orientierungsphase
  • Prioritäten einplanen
  • Prioritäten einhalten
  • Schwierige Situationen
  • Strategien gegen Informationsüberfluss
  • Outlook & Co.
  • Zeitfresser Internet
  • Social Networks
  • Smartphones

Hailka Proske, Johannes Friedrich Reichert und Eva Reiff: „Richtig priorisieren. Taschenguide“. Haufe 2014. 6,95 EUR. ISBN 978-3-648-04223-6.

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UML online skizzieren lassen

Kennt Ihr yUML? Hab’s gerade entdeckt. Man kann sich online ein Diagramme zusammenbasteln, hier sind ein paar Beispiele:

yuml-me

Besonders gut gefallen hat mir die „Scruffy„-Variante mit Farben und UTF-8-Zeichen (im Screenshot ganz unten). Es gibt auch noch die Variante für „Orderly People“. Dann sind die Rahmen aus geraden Linien und die Schrift istauch geradlinig und serifenfrei statt wie handgemalt. Hinweis: Erfordert ein bisschen Einarbeitung in die Auszeichnungsformeln.

Tool:
http://yuml.me

Viel Spaß beim Rumprobieren!

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Newsletter vorgestellt: Was Menschen erfolgreich macht

Im Newsletter „Erfolgreiche Mitrabeiterführung“ über erfolgreiche-mitarbeiterfuehrung(bei)info.orgenda(punkt)de habe ich dieses Zitat und diese Tipps gefunden. Den Newsletter zu bestellen, kann ich denen empfehlen, die immer mal wieder Tipps in kurzer und knapper Form geliefert bekommen möchten. Heute mal ein Beispiel, damit Ihr Euch das besser vorstellen könnt.

Hier gibt es immer wieder verschiedene Themen, und zum Erfolg habe ich dort das „Zitat der Woche“ gefunden:

„Erfolg ist ein Gesetz der Serie,
und Misserfolge sind Zwischenergebnisse.
Wer weitermacht, kann gar nicht verhindern,
dass er irgendwann auch Erfolg hat.“

(Thomas Alva Edison)

Und ebenfalls aus dem Newsletter: Was macht Menschen erfolgreich?

„Richard St. John erforscht seit mehr als einem Jahrzehnt woran man Erfolg messen kann. Er schafft es, die Voraussetzungen, die zum Erfolg führen in 8 Wörtern zu erklären:

  1. Leidenschaft: „Do it for love, not money“ fordert St. John. Denn dort, wo Menschen mit Leidenschaft bei der Sache sind, engagieren sie sich wie von selbst und der Erfolg stellt sich ein – ganz selbstverständlich.
  2. Arbeiten: Ohne Arbeit geht es nicht. Doch das Wichtige dabei ist, die Arbeit, den Job nicht verbissen oder gar widerwillig zu tun, sondern mit Spaß.
  3. Gut sein: Wer Erfolg haben will, sollte in der Sache, die er tut, wirklich gut sein. Sie sollten ein Experte in Ihrem Fach, in Ihrer Branche, unterwegs zu Ihrer Vision sein.
  4. Fokussieren: Konzentrieren Sie sich auf eine Sache, verzetteln Sie sich nicht. Wer erfolgreich ist, kennt seine Baustelle und hält sich nicht auf Neben-Baustellen auf.
  5. Anstoß bekommen: Sie brauchen den „Push“, um erfolgreich zu sein. Dieser Anstoß, sich zu engagieren oder seine Pläne umzusetzen, kann von außen genauso wie von Ihnen selbst kommen. Scherzhaft fügt St. John hinzu: „Es ist nicht leicht, sich selbst zu pushen, und deshalb erschuf Gott die Mütter.“
  6. Dienen: Wer anderen gibt, was sie brauchen oder sich wünschen, wird wirklich erfolgreich.
  7. Ideen: Ideen entstehen nicht aus dem Nichts. Wer auf der Suche nach der zündenden Geschäftsidee ist, sollte daher zuhören, beobachten, neugierig sein, Fragen stellen, Probleme lösen, Verbindungen knüpfen.
  8. Durchhalten: Dranbleiben, eine Durststrecke überwinden und aushalten: Immer wieder drohen auch Erfolgreiche zu scheitern. Behalten Sie deshalb einen langen Atem.“

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Suchen im Netz, datengeschützt

Webartikel

In den VDI-Nachrichten hab ich neulich einen interssanten Artikel gefunden. Zum Thema Suchmaschine Metager und Datenschutz:
www.vdi-nachrichten.com/Technik-Wirtschaft/Suchmaschine-Metager-Datenschutz

Metager hab ich früher schon mal genutzt. Oder eher ausprobiert. Also versucht zu nutzen… Da hab ich aber oft nicht gefunden, was ich gesucht habe. Die Suchalgorithmen erlauben jetzt bessere Treffer. Zum Beispiel werden Wikis jenseits von Wikipedia durchforstet. So wie’s aussieht, ist die Maschine jetzt wohl einen neuen Versuch wert ;-)

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Nicht nur im Herbst: Seele füttern

Seelenfutter vegetarisch

Cover

Bewährte Erste-Hilfe-Maßnahmen für Krisenzeiten und Alltagsfrust: Trost- und Wohlfühlrezepte mit reichlich Ideen für ein Selbstverwöhnprogramm, das nicht nur den Magen füllt, sondern auch die Seele füttert. Hier findet Ihr Rezepte, die zufrieden machen, nicht nur ohne Fleisch, auch ohne Fisch. Alltagsärger? Nur Fleischlastiges in der Kantine zu finden? Außerdem regnet’s, die U-Bahn ist Dir vor der Nase weggefahren…? Für diese Tage gibt es jetzt Hilfe – abends lecker kochen: Makkaroni-Käse-Auflauf, Tofu-Curry und Brownies. Damit schwindet sämtlicher Ungemach des Alltags, erst beim Köcheln, Schmurgeln und Backen und dann Löffel für Löffel. Mit vielen Rezepten von herzhaft bis süß verkocht sich schnell der Alltagsblues, und gleich sieht die Welt viel freundlicher aus!

Warum gutes Essen tatsächlich glücklich machen kann? Zum Einen, weil bestimmte Inhaltsstoffe körpereigene Glückshormone mobilisieren. Zum Anderen, weil ein bestimmter Geschmack Erinnerungen an glückliche Momente wachruft: kindliche Geborgenheit, Urlaubsstimmung, Samstag-Abend-Ausgeh-Stimmung… Die Rezepte im Buch berücksichtigen genau das; üppige Spinatlasagne, Omas Kartoffelgulasch, Schokopudding mit Erdnüssen und noch viel mehr.

Das Buch ist eine kleine Liebeserklärung an den Genuss mit stimmungsvollen Fotos und persönlichen Texten, die zum gemütlichen Blättern und Schmökern einladen. Die Fotos strahlen ganz viel Gemütlichkeit und auch ein bisschen „Weißt-Du-noch?“ aus. Und kochen kann man danach natürlich auch…

Gut mitgedacht: Es gibt erst Mal Tipps & Tricks am Anfang, z. B. dass das Ergebnis immer schärfer wird, je länger die Chilis in einem Gericht mitkochen (OK, Ihr wisst das, ich als Küchenlegasthenikerin muss das immer mal wieder gesagt bekommen). Die verschiedenen Zutaten werden vorgestellt und charakterisiert (auch: wie erkennt man gute Qualität und wo besorgt man sich was am besten?) und natürlich gibt es am Ende ein Zutaten- und Rezeptregister zum schnellen Finden des passenden Gerichts.

Auch hier habe ich wieder das GU-Kochbuch-Qualitätsversprechen gefunden: Wessen Erwartungen an das Buch nicht erfüllt werden, soll sich an den Verlag wenden. Und dann bekommt man zum gleichen oder einem ähnlichen Thema kostenlos einen Ratgeber. Die Rezepte sind dreifach getestet.

Dass nicht alles unter „gesunde Ernährung“ fällt, wissen die Autorinnen. Bei diesem Buch geht es ja auch darum, sich wohl zu fühlen, nicht um die gesündeste und vernünftigste Ernährung. Und dann darf man in Maßen und wenn der Tag besonders doof war, auch mal die Seele an die erste Stelle stellen und das gesunde Leben ist später wieder dran. Hier geht es darum, sich etwas zu gönnen, die Seele zu streicheln und das innere trübe Grau wegzukochen und fortzuessen.

Eine der Autorinnen schreibt übrigens in ihrem Blog über die emotionale Seite des Essen: www. schmeckt-nach-mehr.de

Beispiel gefällig?

So ungefähr könnt Ihr Euch Seelenfutter vorstellen… (Rezeptquelle: GU-Newsletter):

Essen, das die Seele wärmt: mit den Gerichten in „Seelenfutter“ können Sie trübe Tage vertreiben und die Lust am Genuss wiederentdecken. Das Rezept für „Fetapäckchen mit Gemüse“ ist auf jeder Party gern gesehen und bringt Erinnerungen an den Sommer zurück – denn auf dem Grill schmeckt es ja auch besonders gut.

Für 2 Personen

Zubereitung: 25 Min. | Backzeit: 40 Min.

Für Feta und Gemüse:
200 g Schafskäse
je 1 rote und 1 gelbe Paprikaschote
1 kleiner Zucchino
Salz und 1 Prise Cayennepfeffer

Für das Kräuteröl:
3 Knoblauchzehen
1/2 Bund glatte Petersilie
1 Stängel Minze
4 EL Olivenöl und Salz

FotoPergamentpapier

1. Den Backofen (außer bei Umluft) auf 200° vorheizen. Für die Päckchen den Schafskäse in große Würfel schneiden. Paprikaschoten und Zucchino waschen, putzen und in klein schneiden.
2. Zwei Stücke Pergamentpapier doppelt legen, jeweils die Hälfte von Gemüse und Feta mittig draufsetzen und mit Salz und Cayennepfeffer würzen. Die Päckchen fest zufalten, falls nötig mit Küchengarn zubinden und auf ein Backblech setzen. Die ungeschälten Knoblauch­zehen dazulegen und alles im heißen Backofen (Mitte; Umluft 180°) ca. 40 Min. backen, bis das Gemüse weich und der Schafskäse an den Rändern leicht gebräunt ist.
3. Kurz vor dem Ende der Backzeit für das Kräuteröl Petersilie und Minze waschen und trocken schütteln, Blättchen abzupfen.
4. Die Knoblauchzehen aus dem Backofen nehmen und schälen. Den Knoblauch zusammen mit den Kräutern und dem Öl in einen hohen Rührbecher geben und mit dem Pürierstab fein pürieren. Das Kräuteröl nach Geschmack mit Salz abschmecken.
5. Zum Servieren die Päckchen öffnen und das Kräuteröl über Gemüse und Feta träufeln. Dazu schmeckt am besten Brot.

Wer sich Sorgen um den Fettgehalt macht, kann einfach den Gemüseanteil erhöhen, z. B. durch Auberginen und Kirschtomaten.

Fazit: Für sich selbst oder zum Verschenken toll!

Susanne Bodensteiner und Sabine Schlimm: „Seelenfutter vegetarisch. Grüne Rezepte, die glücklich machen“. GU 2014. 19,99 EUR (D) / 20,60 EUR (A). ISBN 978-3-8338-4177-4.

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Alles rund ums Requirements Engineering – auf den Punkt gebracht

Requirements Engineering

CoverDas ist ein sehr, sehr dickes Buch, mal eben durchlesen funktioniert bei rund 750 Seiten nicht. Und schwer isses deswegen auch noch, vor allem wenn man es in der Bahn dabei haben will… Aber ich denke, es lohnt sich. Deswegen jetzt zum Inhalt, und der wiegt die gewichtsmäßigen Nachteile doppelt und dreifach wieder auf. Denn der ist sehr gut.

Requirements Engineering ist der Schlüssel zur erfolgreichen Entwicklung von Software und softwareintensiven Systemen. Das wisst Ihr wahrscheinlich schon. Das moderne Requirements Engineering gewinnt neue, innovative Anforderungen und überführt diese in Anforderungsspezifikationen. Es konsolidiert die Vorstellungen, Interessen und Wünsche der verschiedenen Stakeholder und unterstützt die kontinuierliche Anpassung der erstellten Anforderungen an neue oder geänderte Gegebenheiten. Das Buch bietet eine umfassende Einführung in die Grundlagen, Prinzipien und Techniken. Hilfreich als Nachschlagewerk für Praxis, Lehre und Forschung.

Als erstes habe ich mir das Priorisierungskapitel angesehen. Da gibt es Tabellen zur Bewertung (!) und Auswahl von Priorisierungstechniken. Damit hatte ich schnell einen guten Überblick. Dass überhaupt mehrere und dann noch praxiserprobte Priorisierungsmethoden beschrieben werden, wertet das Werk schon beträchtlich auf. Da spricht jemand, der sich nicht nur mit den – einfacheren – Formalia und der Theorie beschäftigt, sondern auch mit der – meist komplizierteren – Umsetzung in der „echten Welt“. Der Autor listet nicht nur die notwendigen Inhalte auf, sondern nennt auch Knackpunkte, z. B. gibt es einen Abschnitt zum Konfliktmanagement oder sehr konkrete Tipps zum Erreichen von Win-Win-Situationen. Vorbildlich!

Ursprünglich wollte ich ja nur mal wieder ein Nachschlagewerk für meine aktuellen Fragestellungen haben. Und dann hab ich mich festgelesen… hier noch einen Abschnitt, dort einem Querverweis gefolgt, beim Blättern hängengeblieben… Die Hilfen im Buch sind sehr, sehr praxistauglich, z. B. die Zielschablone, verschiedene Varianten von Und-Oder-Bäumen als einfache und leicht verständliche Modellierungstechnik plus deren Anwendungsempfehlung. Oder Formulierungstipps. Zu allen beschriebenen Aspekten liefert der Autor präzise und wenig abgegriffene Praxisbeispiele. Nach jedem thematischen Block sind Kommentare zu ausgewählten Literaturhinweisen zu finden. Das lob ich mir!

Ich bin beeindruckt angesichts solcher professioneller Praxiskenntnis und der nutzbringenden Umsetzung der Kenntnisse (auch) aus der Theorie für mich als Leserin. Und auch wer ein Glossar erstellen muss, kann sich das in diesem Buch als handwerklich gutes Beispiel ansehen : )

Fazit: Beeindruckend ist die Kombination von Praxis, profunder Kenntnis und Verständlichkeit der Darstellung.

Themen

  • Grundlagen und Rahmen
  • Kontinuierliches RE
  • Systemkontext inkl. Abgrenzung
  • Ziele und Szenarien
  • Anforderungsperspektiven
  • Doku: Was, wie formuliert, wie strukturiert, wie abstrahiert?
  • Modellierung: Funktions-, Verhaltens- und Datenmodelle (UML-Diagramme, endliche Automaten…)
  • Theoretische Hintergründe, z. B. Semiotik konzeptueller Modelle
  • Anforderungen erheben
  • Anforderungen abstimmen
  • Konflikte managen
  • Anforderungen validieren und verifizieren
  • Traceability
  • Anforderungen priorisieren
  • Änderungen managen
  • COSMOD-RE-Methode
  • Anforderungsbasiert testen
  • CMMI
  • Produktlinienentwicklung
  • Werkzeugwahl

Klaus Pohl: „Requirements Engineering. Grundlagen, Prinzipien, Techniken“. dpunkt 2008. 49,- EUR (D) / 50,40 EUR (A). ISBN 978-3-89864-550-8. Website zum Buch: www.re-buch.de

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Abtauchen mit niedlichen Raubtieren

Welpen unter Wasser

CoverEin Bildband für die Pause, den Urlaub, Geburtstag oder Weihnachten – „für die ganze Familie“, wie es so schön heißt. Die Aufnahmen zeigen das Rudeltier von seiner verspielten Seite. Die lebhaften und farbenfrohen Unterwasserfotos bilden die Emotionen kleiner Welpen ab – wild, spektakulär, zielsicher oder orientierungslos.

Jaaaaaa, …. ich weiß, … es gab schon ein Buch mit tauchenden Hunden in der Zeitung. Trotzdem konnte ich nicht widerstehen, mir auch die Welpen anzusehen. Und siehe da – die sind nooooooch niedlicher, ja, wirklich. So niedlich, dass meine Stimme unweigerlich einige Oktaven höher klingt: „Wiiiiiiee Süüüüß!“ Da kann ich nix für, das ist Kindchenschema pur und deswegen rein neurologisch und evolutionsbiologisch bedingt. Womit ich ja wieder auf sicherem Terrain gelandet bin, nämlich bei MINT ;-)

Und der Fotograf sagt’s so: „Danke, dass Ihr [die Welpen] Eure Freude mit uns teilt und ein Lächeln auf unsere Gesichter zaubert.“ Eben.

Fazit: Wer vor etwas Plüschkitsch nicht bange ist, ist mit dem Band sehr gut bedient.

Seth Casteel: „Welpen unter Wasser“. riva 2014. 16,99 € EUR. ISBN 978-3-86883-413-0.

Kalender 2015

Bild

Und wer sich diese oder ähnliche Bilder öfter und länger ansehen will, kann sie auch an die Wand hängen. In Form des gleichnamigen Wandkalenders. Die Größe liegt zwischen Din A4 und Din A3.

Um Euch ein bisschen neugierig zu machen, kann ich ja schon mal die Models vorstellen: Labrador Retriever Ruger (7 Wochen alt, Coverfoto), Cavalier King Charles Spaniel Monty (6 Monate), LabradorRetriever-StaffordshireTerrier-Mix Clyde (16 Wochen), Timberwolf-Husky-Malamute-Mix Hunter (6 Wochen), Shar-Pei-Mix Dante (9 Wochen), Dalmatiner Hippie (6 Monate, sehr elegant anzusehen), Labrador Retriever Grits (12 Wochen), Boxer Prince (8 Wochen), Deutscher-Schäferhund-Mix Ramona (9 Wochen), Mops Iggy (15 Wochen), Shih Tzu Douglas (8 Wochen) und Border-Collie-Mix Ginger (12 Wochen, sehr plüschig).

Wandkalender Seth Casteel: „Welpen unter Wasser“. riva-Shop. 9,99 € EUR. ISBN ISBN 978-3-86883-229-7.

Website des Fotografen:
www.littlefriendsphoto.com/#!/home

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Doku: Tödliche Langeweile

Schon Kinder kennen es, auch Erwachsene machen immer mal wieder die Erfahrung: Die Tage gleichen sich und die Stunden wollen nicht vergehen, entweder weil man nicht genug zu tun hat oder kein Interesse an dem verspürt, was man eigentlich erledigen sollte. Langeweile kann qualvoll sein und ist etwas völlig anderes als selbst gewählte Muße.

Viele Schülerinnen und Schüler, Studis und Angestellte fühlen sich unterfordert, nicht gesehen, nicht wertgeschätzt und leiden unter „Boreout“, der krankhaften Form der Langeweile.

Bei monotonen Aufgaben wird das Belohnungszentrum des Gehirns wenig aktiviert, was zu einem Dopaminmangel führen kann. Die Betroffenen sind niedergeschlagen, antriebslos und trotz permanenten Nichtstuns im Dauerstress.

Die Wissenschaftsdoku auf 3sat vom Donnerstagabend lieferte Einblicke in die Ursachen von Langeweile und ihre negativen Folgen für Gesundheit und Wohlbefinden, deckt aber auch Chancen auf, die aus Langeweile erwachsen.

Website zur Sendung

Ein Journalist wagte einen Selbstversuch, setzte sich extremer Langeweile aus, und ließ sich dabei via Kamera beobachten. Nach jedem Tag Langeweile klärte eine Psychologin mit ihm seine Einschätzung der vergangenen 8 Stunden „Arbeitszeit“, die er hinter sich gebracht hatte. Kommentare von Expertinnen und Experten helfen bei der Einordnung des Gezeigten.

Mehr Infos:
www.3sat.de/page/?source=/wissenschaftsdoku/sendungen/178214/index.html
www.spiegel.de/karriere/berufsleben/bore-out-im-job-reporter-macht-selbstversuch-zur-langeweile-a-993502.html

Wer die Gelegenheit hat, sich das in der Mediathek anzusehen: Es ist wirklich interessant.

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Web: Usability und Konzeption

Leitfaden Web-Usability

Cover

Warum findet die Bild.de-Suche nur Nachrichten von gestern? Ist ein Bestellknopf wirksam, wenn er nur 3×3 Pixel groß ist? Wieso klicken die Nutzer auf Bilder, die gar nicht verlinkt sind?

Die Benutzungsfreundlichkeit vor allem größerer Websites ist im Durchschnitt in den letzten Jahren deutlich besser geworden – gottseidank. Doch immer noch lassen sich Fehler finden, die entnervte Nutzerinnen und Nutzer vertreiben, zum Verlust von Glaubwürdigkeit führen und Umsätze verhindern. Zudem eröffnet das Social Web völlig neue Usabilityfelder: AJAX, Rich Internet Applications, Videos, Blogs und RSS funktionieren eben anders als schlichtes HTML mit CSS.

Der Überblick in diesem Buch hilft beim Aufbau einer Strategie zur Optimierung der Benutzungsführung und erklärt Testmethoden. Checklisten helfen beim Schnelleinstieg, einige Übungen haben mir gleich gefallen. Beispiele, auch zu den neueren Entwicklungen im Web, und der lockere Stil helfen beim Einlesen. Sie machen ersichtlich, dass es bei Usability-Optimierung darum geht, die Bedürfnisse von Menschen zu verstehen und so umzusetzen, dass das Unternehmensziel erreicht wird. Also dass die Wirkung der Onlinewerbung, die Verweildauer auf der Website oder die Umsätze im Shop merklich steigen. So fühle ich mich als Kundin ernst genommen. Eine Win-Win-Situation.

„Vergessen Sie alle Skrupel, achten Sie nicht auf wissenschaftlichen Kontext, gehen Sie über die persönlichen Befindlichkeiten der Mitarbeiter hinweg. Der beste Zeitpunkt, um mit der Usability-Optimierung zu starten, ist genau jetzt.“ Jau. Das ist doch mal ein Wort. So startet der Abschnitt „Usability-Optimierung JETZT!“ Gefallen hat mir darin nicht nur die klare Ansage. Auch die Übungen sind nach meinem Geschmack: Dass Usability überall ist (z. B. bei der Anordnung der Hebel im Auto) und dass man dafür als Webexpertin die Kolleg*innen, die sich eine neue Funktionalität wünschen, manchmal erst sensibilisieren muss. In diesem Sinne gern noch ein Zitat: „Usability macht Spaß, weil man sich über die Hersteller lustig machen kann.“ Sicher nicht so super politically correct, aber durchaus aus dem Leben gegriffen.

Bei allem Humor, die professionelle Sicht verliert der Autor dabei nicht aus dem Auge. Er weist z. B. auch darauf hin, dass Usability-Optimierungsworkshops nur funktioniert, wenn abteilungsübergreifend zusammen gearbeitet wird. Eine der beschriebenen Übungen kann ich mir für demnächst sehr gut vorstellen: Da sollen Teilnehmer*innen eines Workshops/einer Optimierungssitzung sich Usability-Test-Fragen überlegen – was automatisch dazu führt, sich Gedanken über den Unternehmenszweck, den Zweck der Website oder Sinn und Ziel der Applikation zu machen.

Fazit: Hab das Buch ein bisschen lieb gewonnen – und fachlich fundiert ist es außerdem!

Themen

  • Historie, Definition und gute Gründe für Usability
  • Jakob Nielsen
  • Website-Usability
  • Marketing und Usability
  • E-Commerce
  • Web 2.0
  • Usability-Test
  • Optimierung

Frank Puscher: „Leitfaden Web-Usability. Strategien, Werkzeuge und Tipps für mehr Benutzerfreundlichkeit“. dpunkt 2009. 34,- EUR (D) / 35,- EUR (A). ISBN 978-3-89864-581-2.

Website-Konzeption

Cover

In seinem Buch zur Website-Konzeption erläutert der Autor, wie man eine Website plant, konzipiert, umsetzt und betreibt. Egal, ob man alles selbst macht oder mit Agenturen oder sonstwie von Externen unterstützt. Ein Schwerpunkt liegt darauf, in der Konzeptionsphase Fehler vermeiden, die später nur schwer zu korrigieren sind.

Das Buch gibt Tipps zur Kommunikation mit dem Auftraggeber oder der Auftraggeberin. Es weist darauf hin, wie man die Durchführung eines Projektes geschickt (usable) gestaltet. Auch alle, die Dritte mit der Konzeption einer Anwendung betrauen, erhalten Tipps, wie sie sicherstellen, dass das Resultat den Erwartungen entspricht.

Im Mittelpunkt steht stets die Anwenderin und der Anwender – mit andern Worten: die Usability. Die Phasen eines Websiteprojekts sind einzeln beschrieben – von der ersten Idee über die verschiedenen Stufen der Konzeption bis zu Design, Usability-Test, Launch und Pflege. Ein durchgehendes Beispiel veranschaulicht das.

Weitere Beispiele zeigen verschiedene Websitetypen – vom Unternehmensauftritt mit Blog über den Online-Shop bis zum E-Learning-Angebot. Neu in dieser 7. Auflage sind die Themen Soziale Netzwerke, Mobile und Responsive Webdesign sowie agile Entwicklung.

Die im Inhaltsverzeichnis vermerkten Onlinekapitel zu CDs/DVDs und Terminals  habe ich länger gesucht… Im Buch stehen sie drin, allerdings endet die gedruckte Buchversion, bevor die Seitenzahlen kommen, die im Inhaltsverzeichnis stehen. Und wo habe ich sie dann gefunden? Auf der Website zum Buch (recht gut versteckt):
www.benutzerfreun.de/wp-content/uploads/resources/Zusatzkapitel/Konzeption-von-Offline-Anwendungen&Terminals.pdf?5ca716

Dafür gibt es im Web noch eine Menge anderer hilfreicher Materialien zu entdecken, was ich wiederum nett finde:
www.benutzerfreun.de/konzepter-info/checklisten-vorlagen-fragebogen

Fazit: Ganz OK – allerdings hatte ich auch mehr erwartet (ich denke, dieselben Punkte könnte man in einem dünneren Buch abhandeln, wenn man sich die Mühe des Kürzens macht)

Themen

  • Projektphasen
  • Fragen an den Auftraggeber
  • Angebot und Kalkulation
  • Grobkonzept, Feinkonzept und Designkonzept
  • Usability-Tests
  • Text produzieren
  • Grafik, HTML und Code produzieren
  • Launch
  • PR, Inhalte pflegen, Newsletter
  • Besuchsstatistiken auswerten
  • Soziale Netzwerke nutzen
  • Spezielle Sites/Bereiche: Unternehmenspräsentation und -blog, Information, Webshops, Unterhaltung, Vereinssites, Bildung
  • Tipps für Auftraggeber
  • Onlinekapitel: Offline-Anwendungen (CD/DVD) und Anwendungen im öffentlichen Raum (Terminals)

Jens Jacobsen: „Website-Konzeption. Erfolgreiche Websites planen, umsetzen und betreiben“. dpunkt 2013. 39,90 EUR (D) / 41,10 EUR (A). ISBN 978-3-86490-119-5.

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Berichten via Web: Handwerkszeug

Texten fürs Web

BUCH Ausführlich und mit vielen Beispielen zeigt der Autor, wie nutzerfreundliches Texten funktioniert und wie man es auf der eigenen Website und in der eigenen App in Wort, Bild und Layout optimal umsetzt. Das Buch beantwortet genau jene Fragen, die sich im Onlinejournalismus und allen Webprojektverantwortlichen stellen: Wie gelingen gute, suchmaschinenoptimierte Teaser? Wie strukturiere ich scanfreundliche Artikelseiten? Wie lenke ich die Nutzerblicke mit Wörtern, wie mit Fotos? Wie können Themen multimedial erzählt werden und wo nutze ich die Vorteile gegenüber dem Klassiker „Text + Bild“? Usw. usf.

Zielgruppe dieser Auflage des Standardwerks sind Onlinejournalist*innen in Medienunternehmen und alle, die in PR-Agenturen, in Unternehmen, in Behörden, Verbänden und Organisationen texten und darüber hinaus alle, die Websites planen und Content fürs Web produzieren.

Das Buch behandelt alle praktischen Aspekte des Publizierens im WWW und für Tablet-Apps – von der Planung des Contents über das Schreiben von Schlagzeilen, Anreißern und Artikelseiten bis hin zu den Formen multimedialen Erzählens, mit vielen Tipps und Tricks und mit Screenshots zur Illustration. Zusätzlich gibt es Schritt-für-Schritt-Anleitungen, einen Überblick über relevante Erkenntnisse aus der Usability-Forschung und einen Ausblick auf die Evolution des Storytelling.

Ich habe mal wieder bestätigt bekommen, dass größte Erfolgschancen solche Texte haben, die gute Inhalte bieten, erst danach kommt der suchmaschinengerechte Feinschliff (z. B. zentrale Wörter in h2-Überschriften formatieren). Auch auf die Unterschiede vom Papiertext zum Texten fürs Web geht das Buch ein, u. a. empfiehlt der Autor, Zahlen im Web als Ziffern statt in Zahlwörtern zu schreiben (also 12 statt zwölf), da dies beim Textscannen dem Besucherblick einen Anker bietet – aber auch auf Planungsebene gibt es Hinweise zu den Unterschieden.

Besondersg gut gefallen hat mir die klare Ansage im Abschnitt über Perspektivenwahl bei Unternehmenswebsites; nix mit Marketingphrasenwüste, sondern auf den Kundennutzen hin formuliert und optimiert. „Ein wenig Sprach-Knigge“ heißt es hier.

Gibt es auch etwas zu kritisieren? Nicht viel. Überschriften und Beispieltexte (inkl. Beispielüberschriften) sind in der gleichen Schriftart und -farbe gehalten. Da war wohl der Schuster am Werk, der selbst die schlechtesten Schuhe hat… (ich erinnere gern an die früher sehr schlimm und heute immer noch unschön gestaltete Alertbox von Jakob Nielsen: Wertvoller Inhalt in grottenschlechter Optik).

Fazit: Lesen + Lernen

Themen

  • Websites planen
  • Optimale Site-Architektur berechnen
  • Unterschiede zwischen Site- und Printplanung
  • Forschung: Zeitschranken und was daraus für die Praxis folgt
  • Forschung: Positionserwartungen und was daraus für die Praxis folgt
  • E-Commerce-Websites
  • Navigation
  • Gestaltgesetze – und was sie für die Navigation bedeuten
  • Hyperlinks optimal setzen und betexten
  • Linklabel bezeichnen
  • So bewegen sich Nutzer durchs Web
  • Klickwegnetze konstruieren
  • Content-Stretching: Schlüsselbegriffe
  • Strategische Planung: Wann ist die Website komplett?
  • Welche Funktion soll die Website erfüllen?
  • Contentkegel-Modell und wie man damit plant
  • Checkliste: Website planen und optimieren
  • Texten ist mehr als Schreiben
  • Texte verbessern
  • Der rote Faden
  • Die richtigen Wörter und Sätze
  • Schreiben für Unternehmenswebsites
  • Print-Material fürs Web adaptieren
  • Zum Lesen animieren: Startseite und Überschriften
  • Teaser-Handwerk
  • Weiterlesen: Artikelseite
  • Portionieren mit Rücksicht auf den Inhalt
  • Checkliste Web-Adaption: Welcher Seitentyp für welchen Zweck?
  • Linksetzmuster entlasten die Nutzer
  • Mit Bildern binden
  • Lesen auf dem Tablet
  • Artikel-Layout für Smartphones
  • Seitentyp
  • Druckversion
  • Klickkontext: Länger binden, mehr rausholen
  • Dramaturgie im Newsletter
  • Landing Pages
  • Blogs
  • Social-Media-Policy
  • Multimediales Erzählen: Slideshows, HMPs, Mashups & Co.
  • Matrix der multimedialen Möglichkeiten
  • Schrift, Bilder und Tipps fürs Fotografieren
  • Audio: authentisch und emotional
  • Interviews
  • Video: Dreh- und Ablaufplan
  • Animation und neue Formen: HMPs, (Audio-)Slideshows, Grafimation & Co.
  • Hypermedia-Patchwork: Artikel mit Multimedia garniert
  • Online-Feature: Artikel mit integrierter Datenbank
  • Themenpaket: Mehr als nur viele Artikel
  • Mashups und Datavis: Visualisierte Daten als Erzählform
  • Webspecial organisieren

Übrigens: Die Tipps von Nielsen sind immer noch ein Muss für alle, die sich irgendwo im Web an irgendeine Zielgruppe wenden:
www.nngroup.com/articles

Stefan Heijnk: „Texten fürs Web. Planen, Schreiben, multimedial erzählen. Das Handbuch für Online-Journalisten“. dpunkt 2011. 39,90 EUR (D) / 41,10 EUR (A). ISBN 978-3-89864-698-7.

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Linktipp Biologie? Wandersprosse

Neulich im Park… hab ich ein paar seltsame, organische…. ähm…. Phänomene… oder…. vielleicht eher… Phänotypen entdeckt. Und da will ich Euch natürlich teilhaben lassen! Vor allem, da Einige von Euch sicher mehr von Biologie verstehen als ich.

Da zeig ich Euch also zuerst mal die „Wandersprosse“:

Foto

Ich habe sie in einem der alten Möllerbunker im Duisburger Landschaftspark entdeckt. Als ich dort war, ist sie allerdings nicht gewandert, sondern wuchs still vor sich hin. gelbpilzAuf dem Bild sieht man es nicht – oder nur, wenn man Funkien kennt, die am Fuße der Sprosse sprießen: Die Wandersprosse ist RICHTIG GROSS!

Das war aber noch nicht alles, es gab noch mehr zu finden, nämlich hockergroße Pilze (einer) und im Netz verhängte Blätter, Schnurpsel und Geschnaggele (viele)… oder wie auch immer das alles korrekt heißt!??!

Foto

Wer etwas zu kommentieren, korrigieren oder zu ergänzen hat, bitte gern – per Kommentar oder Email an zeitung.informatica-feminale(bei)web(dot)de.

Mehr Infos:
wandersprosse.wordpress.com
www.landschaftspark.de/kultur-veranstaltungen/kunst-werk

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Gelesen: Frauen und IT

Aus meinem Posteingang…

Artikel auf Golem.de zum Thema Frauen und IT. Es geht um eine große Bandbreite, von der Interessenlage weiblichen Nachwuchses an Technik über Sexismus bis hin zum Potenzial, das Frauen beim Programmieren & Co. haben. Vielleicht etwas plakativ, aber lest selbst…

www.golem.de/news/frauen-und-it-frauen-sind-naturtalente-im-programmieren-1408-108207.html

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Stress durch Langeweile

Unterfordert

Cover

33% der Arbeitnehmer*innen sagen, sie hätten in ihrem Job nicht genug zu tun und 26% verschwenden täglich Stunden ihrer Zeit. Sie sind unterfordert und unendlich gelangweilt – keine Herausforderung, kein Interesse an der täglichen Arbeit. Mit anderen Worten: Unzählige Arbeitnehmer haben „zuviel Zeit“ bei der Arbeit.

Das weit verbreitete, aber unterschätzte Phänomen hat dramatische Folgen: Verlust der Lebensfreude und der Leistungsfähigkeit. Eine Untersuchung besagt, dass sich in Deutschland 87 % aller Beschäftigten gering oder gar nicht an ihr Unternehmen gebunden fühlen. Weitere Untersuchungen ergänzen das düstere Bild.

Boreout trifft (fast) alle, die eintönige, wenig fordernde und unbefriedigende Tätigkeiten ausüben müssen. Woran das liegt und ein bisschen auch, wie man gegensteuern kann, steht in diesem Buch.

Der Schreibstil ist recht locker, das macht das Lesen leicht und angenehm. Unterhaltsame und treffende Fallbeschreibungen, in denen meist „Alex“ als fiktive Hauptfigur daherkommt. Anhand seiner Arbeitserfahrungen erhalten die Beschreibungen einen roten Faden.

Was mir nicht gefallen hat: Mir liegt zuviel Gewicht auf der Annahme, dass Boreout-Betroffene alle immer das Ziel verfolgen, möglichst wenig zu arbeiten und möglichst viel freie Zeit während der Arbeitszeit für sich herauszuschlagen. Diese Definition finde ich zu kurz gegriffen. Nichtsdestotrotz kommt auch ganz klar zum Ausdruck: „… niemand fühlt sich gern auf Dauer nutzlos oder verbringt sein ganzes Leben mit etwas, das ihn gar nicht interessiert.“ Diese Erfahrung habe ich auch gemacht, selbst und in unterschiedlichsten Zusammenstellungen von Leuten.

Fazit: Als Einstiegslektüre geeignet (vereinfacht Manches, im Grunde ist alles aber richtig)

Themen

  • Begriff, Elemente und Entwicklung
  • Faulheit? Innere Kündigung? Boreout?
  • Mobbing
  • Strategien im Boreout (ohne Lösung)
  • Ursachen
  • Symptome
  • Betroffene: wer und wer nicht?
  • Stadien
  • Mittel gegen Boreout (mit Lösung)
  • Qualitativer Lohn

Philippe Rothlin und Peter R. Werder: „Unterfordert. Diagnose Boreout – wenn Langeweile krank macht“. Redline 2014. 17,99 EUr (D) / 18,50 EUR (A). ISBN 978-3-86881-551-1.

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Webseiten druckbar machen

Mit Hilfe von Print Friendly kann man jede Website (via URL) auf ein druckerfreundliches Format ausgeben lassen. Und ein paar Optionen zum Einstellen gibt’s obendrauf.

zur Website

So sieht es für die Zeitung aus:

Druckerfreundliche Zeitungsseite

Schön: Hier kann man noch Bilder rein- oder raushaken, Textabschnitte markieren und rauslöschen und das ganze zum Drucker schicken oder als PDF bekommen. Fein.

Wo? Hier:
www.printfriendly.com

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Mit Anforderungen umgehen

Requirements Engineering

Cover Das Buch will einen praxisorientierten Überblick über die am weitesten verbreiteten Techniken für die Anforderungsspezifikation und das Requirements Management in agilen Projekten geben. Im Wesentlichen ist das Buch ein Nachschlagewerk der einschlägigen Begriffe. Dazu aus meiner Sicht zu wenige greifbare Beispiele und sehr, sehr knappe Definitionen bzw. Beschreibungen. Alles eher theoretisch, formal und bürokratisch. Für meinen Arbeitsalltag steht dort kaum etwas, was mich direkt (mit andern Worten: „agil“) vorwärtsbringt. Schade.

Vielleicht ist es eher fürs Konzernumfeld oder wissenschaftsnahe Projekte geeignet.

Fazit: Grobe Übersicht, wenig konkrete Praxistipps

Themen

  • Product Owner, agile Master und agiles Entwicklungsteam
  • Tester, Architekt, Produktmanager
  • Qualitätskriterien für Requirements
  • Definition of Done (DoD) und Definition of Ready (DoR)
  • Review von Requirements
  • Vision und Goals (Ziele), Epic, Use Case, Persona
  • Geschäftsprozesse und Systemverhalten
  • Funktionale und nicht funktionale Sicht
  • Features, User Stories, User Constraints, Developer Constraints
  • Benutzer- und Systemschnittstellen
  • Spikes und Tests
  • Architektur und technisches Design
  • Specification by Example, Test Driven und Behaviour Driven Development
  • Abstrakter Geschäftswert (Business Value)
  • Risikobewertung und -management
  • Anforderungsqualität analysieren
  • Aufwands- und Kostenschätzung
  • Prinzipien agiler Schätzungen
  • Schätzmethoden
  • Ermitteln von Aufwand aus Story Points
  • Releaseplan, Sprint-Plan und Daily Meeting
  • Backlog, Story Maps und Taskboard
  • Recht und Gesetz
  • Agil und Festpreis: 4-Stufen-Modell

Johannes Bergsmann: „Requirements Engineering. Requirements Engineering für die agile Softwareentwicklung. Methoden, Techniken und Strategien“. dpunkt 2014. 34,90 EUR (D) / 35,90 EUR (A). ISBN 978-3-86490-149-2.

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Technische Abschlussarbeiten schreiben

Schreiben im Ingenieurstudium

CoverOb Versuchsprotokoll, Praktikumsbericht oder Abschlussarbeit: Das Schreiben fachlicher Texte ist irgendwann Pflicht – und wer Textarbeit mag, die oder der kann sogar Spaß am Fortschritt des Schriftstücks haben.

Da sind wir auch schon mitten drin im interessanten Ansatz dieses Ratgebers: Schreiben als Projektmanagementaufgabe. Damit wird studentisches und wissenschaftliches Schreiben zum Projekt und Texte zum relevanten Teil in jedem Projekt. Darüber hinaus sind Ergebnisse aus der Schreibprozessforschung in das Buch eingeflossen. Diese Verbindung (Schreibprozesse und Projektmanagement) ist mir in den Büchern, die ich bisher gesehen habe, noch nie begegnet. Gelungen!

Dementsprechend weit ist der Blick in der Einleitung, vom Schreiben im Studium und insbesondere an dessen Ende bis hin zum Schreibergebnis, das später im Arbeitsleben ebenfalls entscheidend sein kann. Denn fundierte Projektberichte können die Argumentation gegenüber denjenigen, die sonst noch über den Projekterfolg entscheiden, deutlich verbessern.

Die Motivation, warum gut Schreiben wichtig ist, und Denkanstöße für zielgerechtes Texten nehmen viel Raum ein. Vorbildlich! Das hat mir deswegen besonders gut gefallen, weil ich aus andern Ratgebern kenne, dass bloß Formalia aufgezählt werden. Vielleicht etwas angereichert durch ein paar Tipps zum Zeitmanagement.

Dieses Buch kann mehr. Es gibt direkt zu Anfang ausführlich Hilfestellung, wie man ein ingenieurwissenschaftliches  Thema findet, auswählt und eingrenzt. Die Nähe zum Fach zieht sich als roter Faden bis zum Ende durch. Hier weiß jemand, worum es in den technischen Fächern geht! Und was die Besonderheiten bei technischen Darstellungen sind, gut unterfüttert mit vielen kurzen Beispielen. Diese sind so gewählt, dass sie einen Aspekt einer speziellen Schreibphase (oder: Projektphase, s.o.) veranschaulichen.

Auch Fehlervermeidung steht auf dem Plan: Die Autorin warnt vor Fallstricken, z. B. dass man sich bewusst machen muss, wenn es enge Abhängigkeiten zu der Arbeit des Betreuers gibt. Das wäre etwa der Fall bei einer Masterarbeit mit Experimenten, die zu einer Dissertation beitragen. Klar kann man trotzdem so eine Masterarbeit schreiben und diese Experimente machen. Nur sollte man wissen, worauf man sich einlässt. Im weiteren Verlauf versorgt die Autorin die Leserinnen und Leser mit Indikatoren zur Bewertung von Internetquellen. So leicht machen es einem andere Bücher nicht. Viel Arbeit ist das Schreiben natürlich trotzdem…

Das Buch gibt gegen Ende noch jede Menge Tipps zum Textcontrolling. Das ist am Ende des Schreibprojekts dringend anzuraten, aber auch zwischendurch hilfreich. Dazu stellt die Autorn eine Checkliste mit Leitfragen zur Verfügung. Damit das funktioniert: Verständlichkeit und Klarheit erhöhen, Formulierungen finden, Feedback geben lassen.

Ich hätte diesen Ratgeber gern schon während meiner Diplomschreibzeit auf dem Schreibtisch gehabt.

Fazit: Bitte lesen oder an geeignete Leute verschenken, und zwar rechtzeitig – Schreiben dauert laaaaaaaaaaaaaaaaaannngeeee!

Themen

  • Teile und Herrsche: Phasenweise arbeiten
  • Ziel definieren
  • Zeitplanung
  • Arbeit am Rechner
  • Material sammeln
  • Strukturieren
  • Zitieren
  • Kreativitätstechniken und kreativ schreiben
  • Externes und internes Controlling
  • Textentwurf
  • Puzzleschreiben
  • Text optimieren
  • Visualisieren
  • Leserinnen und Leser mitnehmen
  • Formulieren
  • Abschlusspräsentation

Judith Theuerkauf: „Schreiben im Ingenieurstudium. Effektiv und effizient zu Bachelor-, Master- und Doktorarbeit“. UTB 2012. 14,99 EUR. ISBN 978-3-8252-3644-1.

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Warum sind manche erfolgreicher?

Frag immer erst: warum

Cover

Die zentrale Frage, im Buch und laut Simon Sinek auch im Arbeitsleben: „Warum?“

Warum sind manche Organisationen profitabler als andere? Warum werden einige Führungskräfte von ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mehr geschätzt und andere weniger? Warum sind manche Menschen in der Lage, dauerhaft erfolgreich zu sein?

Das Buch enthält Beispiele, wie erfolgreiche Persönlichkeiten nach demselben Muster dachten, handelten und kommunizierten. So haben es Martin Luther King Jr. oder Steve Jobs gehandhabt, jedenfalls aus Sicht des Autors: Am Anfang ihres Wirkens stand immer die Frage nach dem Warum. Mit diesem Ansatz schafften sie es seiner Ansicht nach, Dinge zu vollbringen und Andere zu inspirieren. Sinek rät nun Führungskräften, Unternehmen, aber auch Privatpersonen, wie man „zum endgültigen Erfolg“ kommt. Nun ja. Ganz so großspurig würde ich es nicht formulieren.

Der Kernfrage gibt er dabei noch zwei weitere mit und kommt so auf drei elementare Fragen: Warum? Wie? Was? Dadurch eröffnen sich neue Möglichkeiten, wie man Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zielführender motiviert als durch die üblichen Manipulationstechniken.

Was er also propagiert, ist dies: Erfolgreich ist, wer die Frage nach dem Ziel stellt. Dies entspricht nach der Definition des Autors, dass man Werte und Überzeugungen des Menschen berücksichtigt – es trifft den Kern einer Sache, das Sein und nicht den Schein, den Zweck und nicht das Mittel zum Zweck.

Dies ist wieder ein sehr auf amerikanisches Zielpublikum zugeschnittenes Buch. Einige wohlüberlegten Anpassungen für die deutsche Wirklichkeit täten dem Buch gut. Zum Beispiel im ersten Teil die kurze Beschreibung, die in die Irre führen soll (ein paar Sätze und die Frage: um wen handelt es sich hier?) funktioniert in Amerika sicher gut; hier ist mir genau die „unwahrscheinliche“ Variante als erstes eingefallen – und der Effekt, der gezeigt werden sollte (dass man Ungenaues fehlinterpretiert, weil man falsche Annahmen macht) ist eben nicht eingetreten…

Immerhin: Zwei Seiten später spricht der Autor genau diesen Fall an (leider etwas spät, aber da bekam er von mir wieder ein paar Glaubwürdigkeitspunkte zurück). Tipp am Rande: Lest dazu auch mal das Buch „Der Schwarze Schwan“ von Nassim Nicholas Taleb.

Insgesamt ist mir das Buch viel zu lang, die Kernthese wird immer und immer wieder wiederholt, und zwar oft fast genau mit denselben Worten und anhand derselben Ausführungen. Das wirkt, als hätte der Autor keine guten Argumente. Hier verwässert er seine eigene Aussage unnötig. Ärgerlich. Auch sein Vergleich eines „Goldenen Kreises“ (die drei Fragen) mit dem „Goldenen Schnitt“ ist willkürlich. So einen Marketingtrick (ich verknüpfe meine Idee mit einer bekannten guten Idee) hätte er nicht nötig. Ich empfehle, die nächste Ausgabe einfach mal deutlich zu straffen und bei der guten Kernthese zu bleiben, ohne darüber zuviel Rhetoriktricks auszugießen.

Denn im Grunde hat er ja Recht. Die Frage nach dem Warum ist die Basis für das Vertrauen, das der Kunde aufbaut (z. B. in einen Verkäufer, der an das Produkt selbst glaubt und dadurch authentisch ist, weil er weiß, warum das Produkt so ist, wie es ist). Auch seine Erkenntnis, dass es ohne Disziplin und Beständigkeit nicht funktioniert.

Überzeugt hat mich der Abschnitt über Vertrauen innerhalb eines Unternehmens und über Teamplayer vs. Einzelkämpfer mit rein egoistischen Zielen. Demnach entsteht das Interesse des Unternehmens aus Eigeninteresse der Angestellten. Dadurch ergibt sich ein enormes Potenzial, mit andern Worten: Erfolgreich ist ein Unternehmen, wenn alle an einem Strang ziehen!

Metaphern, Formulierungen, Beispiele, Belege und Argumente funktionieren im amerikanischen Original wahrscheinlich viel besser als hier in der deutschen Übersetzung. Es ist also durchaus eine Überlegung wert, sich gleich den „Urtext“ zu besorgen, wenn man Sprache und Kultur gut genug kennt.

Die Frage, die ich nicht mehr los werde, seit ich dieses Buch und ähnliche gelesen habe: Kann man von erfolgreichen Leuten mit einer gemeinsamen Eigenschaft darauf schließen, dass diese Eigenschaft JEDEN MENSCHEN erfolgreich machen würde? Hmmm… zumindest rein aussagenlogisch nicht zu halten. Vielleicht bin deswegen nicht überzeugt.

Fazit: Kürzer wäre besser und Achtung: „Amerikanisch“ muss man abziehen. Dann isses OK.

Themen:

  • Falsche Annahmen
  • Manipulation und Inspiration
  • Angst, Wünsche und Gruppendruck
  • Perspektivenwechsel
  • Klarheit, Disziplin und Konsequenz
  • Vertrauen entsteht
  • Wissen, warum
  • Kommunikation als Zuhören
  • Erfolg bedeutet Risiko

Diana empfiehlt den TED-Talk von Simon Sinek: www.ted.com/talks/simon_sinek_how_great_leaders_inspire_action

Katharina hat das Buch auch gelesen. Sie sieht es genauso, dass das Buch stark auf Amerika bezogen ist, empfindet es aber nicht als störend. Sie begründet das so, dass sie aufgehört hat, sich bei Sachbüchern über die Schreibweise der Autoren zu ärgern. Stattdessen konzentriert sie sich auf den Inhalt schaut, wie er für sie nützlich sein könnte. Sie findet dieses Buch so gut, weil sie vieles auf Geschehnisse in ihrem Leben bzw. die Umgebung, in der sie lebt, übertragen konnte.

Ihr Kollege hat sich das Buch auch angesehen:

Auch er hat bemerkt, dass Amerika eine zentrale Rolle im Buch spielt. Weiterhin fragt er sich, warum der Autor nicht einen Schritt weiter gegangen ist und Religionen angeführt hat, die die Erklärung des Autors womöglich viel einfacher bestätigt hätten. So weit hat Katharina selbst gar nicht gedacht, muss aber feststellen, dass es passt: Gebe den Leuten eine Vision, und sie folgen Dir…

Katharinas Fazit: „Ja, das Buch hat mich inspiriert und daher empfehle ich es jedem weiter!“

Simon Sinek: „Frag immer erst: warum. Wie Top-Firmen und Führungskräfte zum Erfolg inspirieren“. Redline 2014. 19,99 EUR. ISBN 978-3-86881-538-2.

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Deutsch für Profis

Deutsch für Profis

Cover

Deutsche Sprache – schwere Sprache. Manches tut nur weh, anderes verfälscht die Aussage. Der ehemaliger Leiter der Hamburger Journalistenschule zeigt, wie schlampig oft mit der deutschen Sprache umgegangen wird. Er bringt viele Beispiele, meist für schlechtes Deutsch. Und gibt den einen oder andern konkreten Tipp für gutes Deutsch. Dazu jede Menge Empfehlungen, worauf Schreibende achten sollten, damit die Leserinnen und Leser auch etwas vom Lesen haben… Dies ist die 20. Auflage, erstmals ist das Buch 1984 erschienen. Manches hat sich seitdem geändert (z. B. zeitliche Bezüge wie „vor 20 Jahren“), das kann beim Lesen irritieren.

Positiv fällt mir auf, dass ein umfassendes Glossar journalistischer Fachausdrücke gibt. Hier gibt es auch für erfahrene Schreiberlinge noch etwas zu entdecken. Teils sind die Abschnitte richtig lustig, z. B. das „halbautomatische Schnellformuliersystem“ für Floskelprotzereien. Lobenswert: Der Autor hat die vier Standardregeln für verständliche Sprache (von Langer, Schulz und Tausch) aufgenommmen und kurz erklärt: Einfachheit, Gliederung, Kürze und Stimulanz. Seine Variation dazu: „Sprache sei korrekt, verständlich, gut und interessant.“ Auch gut. Dem Laien würde ich trotzdem lieber die Originalregeln ans Herz legen. Sorry, Herr Autor…

Bei dem einen oder andern Textbeispiel fieselt der Autor schön die Feinheiten der Formulierung auseinander. Da hat sich jemand wirklich ausführlich mit etwas beschäftigt. Nett.

Allerdings: Die Zeichnungen im Buch sind m. E. vollkommen überflüssig. Der Text ist schwere Kost, denn der Autor hält sich selbst nicht immer an seine eigenen Regeln (z. B. sich kurz zu fassen – das Buch ist viiiiiieeeeel zu lang geraten). Insgesamt zu selbstverliebt. Manches artet in Schimpftiraden aus, an einigen Stellen bekommen die Spiegeljournalisten ordentlich ihr Fett weg (wenn auch zu Recht: in der Ausführlichkeit war mir das  doch irgendwann langweilig).

Fazit: Teils selbstverliebt und ausschweifend, ein paar gute Punkte lassen sich trotzdem entdecken – aber seht Euch erst mal das andere Buch an, siehe unten

Themen

  • Sprache als dubioses Handwerkszeug
  • Politiker, Journalisten, Experten und ihre Sprache
  • Gut, interessant und verständlich schreiben
  • Adjektive und Verben
  • Treffend und deutsch
  • Synonyme
  • Kurze Sätze und Hauptsätze
  • Schachtelsatz und Nebensätze
  • Verständlich vs. gut
  • Notwendiger Überfluss
  • Verneinung
  • Interpunktion! Interpunktion… Interpunktion? Interpunktion.
  • Ziffern, Farben und Bilder
  • Rhythmus ohne Verse
  • Schludereien und Marotten
  • Korrekt schreiben
  • Glossar journalistischer Fachausdrücke

Wolf Schneider: „Deutsch für Profis. Wege zu gutem Stil“. Goldmann 2001. 8,95 EUR (D) / 9,20 EUR (A). ISBN 978-3-442-16175-1.

Besser:

CoverIm Zeitalter von Mail, Blog und Twitter gibt es viele Formen der Kommunikation, und da was zu verstehen, ist gar nicht so leicht. Wer gut schreibt, gewinnt (z. B. Leserinnen und Leser). Wie das geht, steht hier. Denn wie meint der Autor: Was ein guter Satz ist, hat sich seit Heinrich Heine nicht geändert.

Also, das klingt doch wie das Buch oben, oder? Joooo…. nur ist hier der Inhalt viel besser aufbereitet. 191 statt 287 Seiten.

Fazit: Dieses Buch lesen!

Themen

  • Der Anfang
  • Interessant schreiben
  • Kurz halten
  • Wenn Redundanz, dann schöne
  • Silben, Verben, Adjektive
  • Schlanke Sätze
  • Sätze mit Atempause schreiben
  • Zeichensetzung
  • Schreiben für verschiedene Medien
  • Schreiben fürs Hören

Wolf Schneider: „Deutsch für junge Profis. Wie man gut und lebendig schreibt“. rororo 2010. 8,99 EUR (Taschenbuch). ISBN 978-3-87134-672-9 .

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