Gesund geht – klar! – auch lecker

deli-ella

Ella kocht. Und zwar vegan. Die Engländerin tut das aber nicht nur für sich, sondern verrät uns auch, was sie da alles macht in ihrer Küche.

FotoGanz bequem kann man sich das bei ihr abgucken. Und dazu gibt es noch die „gesunden Stichwörter“, zum Beispiel beim Butterbrot das Stichwort „Eisen“.

Und nicht nur das, auch weitere Fragen beantwortet die englischsprachige Site: „So how much do we actually need? Women need about 18 mg of iron a day, which is huge in comparison to men who only need about 8 mg.“

Was mir hier besonders gut gefällt, ist der Ansatz, sich eine Positivliste zu machen: Das und das kann man essen, wenn man dies und jenes gesund genießen möchte… statt eine Negativliste: Weniger Fett und Zucker essen!

Rezepte und Tipps:
http://deliciouslyella.com

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Buch schreiben und vermarkten

Vom Exposé zum Bucherfolg

CoverDer schmale Band will Praxiswissen für Erstautoren vermitteln: Wie finde ich einen Verlag, wie einen Titel? Was muss ich in Sachen Marketing beachten?

Ein Buch zu schreiben ist gar nicht so leicht. Das gilt für das Schreiben und auch für die Vermarktung. Die verschiedenen Publikationsmöglichkeiten sind anfangs schwer durchschaubar. „Vom Exposé zum Bucherfolg“ behandelt alle Phasen eines Buchprojektes. Der Praxisleitfaden legt seinen Schwerpunkt auf das Publizieren in einem Verlag, aber auch das Thema Selfpublishing kommt vor. Wer ein Buch schreiben möchte, findet hier Arbeitstechniken und Methoden.

Für den Bucherfolg sind nach Erfahrung der Autorin vier Größen entscheidend: Themenwissen, Schreibstimme, die persönliche Überzeugungskraft der Autorin (bzw. des Autoren) sowie Kontakte und Netzwerke.

Ein kleiner Vorgeschmack gefällig? Bittesehr (Auszug aus dem Schlusswort):

„Angekommen. Am Ende. Der Seiten. Mit einem Gefühl aus Wehmut und Freude setzt ein Autor den Schlusspunkt. Wehmut, weil es Zeit ist loszulassen. Freude, weil sich wieder ein Raum für andere Projekte öffnet. […]“

Fazit: Viele Tipps und Methoden, aus denen man sich fürs eigene Buchprojekt das passende heraussuchen kann

Themen

  • Buchidee
  • Arbeitsphasen und Meilensteine planen
  • Buchmarketing
  • Tipps bei Problemen und Hürden

Gabriele Borgmann: „Vom Exposé zum Bucherfolg. Schreib- und PR-Leitfaden für engagierte Autoren“. Springer 2015. 24,99 EUR. ISBN 978-3-658-03842-7.

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NDR-Bericht: Wie sieht’s aus bei den jungen MINTlerinnen?

Rakete

KatapultIm Dezember sendete der NDR einen Beitrag zum Thema Frauen und ihre Entscheidung für MINT-Fächer: „Computer ja, Informatik nein danke!“ Interviews, Hintergrundinfos und ein paar ausgewählte Arbeitsgebiete sowie Karriereaussichten, zum Lesen und Anhören.

Keine großen neuen Erkenntnisse oder Gründe für die wenigen MINT-Mädchen, aber aktuell. Und immerhin mal wieder im Gespräch :-)

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Fasziniert von Schnee

Der Schneekristallforscher

Cover

Eine Geschichte über einen Forscher und ein kurzer Besuch in seinem Leben.

Wilson Bentley sammelt Schneeflocken. Für ihn sind sie Wunder von unglaublicher Schönheit und erstaunlicher Einzigartigkeit. Manche halten ihn deswegen für einen Spinner. Doch für Mina, die ihn und seine Arbeit bewundert, wird er zu einem Reiseführer in eine andere Welt:

„Glückstrunken hielt er das Brettchen in den fallenden Schnee. Ein Schatzsucher, ein Entdecker und Weltenerkunder war er, er fühlte sich frei wie ein Vogel, dem Himmel mehr verwandt als der Erde.“

Die Erzählung basiert auf einer wahren Begebenheit. Wilson Bentley ist auch als „Snowflake Bentley“ im Web zu finden. Auch bei Wikipedia ist der Forscher mit seiner Arbeit beschrieben: http://en.wikipedia.org/wiki/Wilson_Bentley. Hier im Buch steht die Beziehung der Hauptperson im Vordergrund, nicht die Technik oder Naturwissenschaft. Aber das, was am Rande davon zu lesen ist, macht schon Spaß.

Fazit: Entspannend zu lesen

Titus Müller: „Der Schneekristallforscher. Erzählung“. adeo 2013. 9,99 EUR. ISBN 9783942208079.

Schneesterne-BildAus dem Buch: „Ihren persönlichen, individuellen Schneekristall können Sie auf der Website zum Buch unter www.winter-kristalle.de erzeugen und in die Onlinegalerie einstellen oder ihn als Postkarte herunter laden.“

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Hokuspokus, verschwindibus

BildAn der Uni in Rochester gibt es jetzt so etwas wie die Technik für einen Tarnumhang. Oder eine Tarnkappe. Das Ganze ist im Fachbereich Physik angesiedelt. Den „Rochester Cloak“ darf man sich jetzt allerdings nicht als Tarnmantel vorstellen. Das Gerät sieht eher aus wie eine Apparatur beim Optiker. Hält man einen Gegenstand hinter die Linsen, so scheint dieser zu verschwinden. Bisher „verschwanden“ eine Hand, ein Gesicht, ein Lineal.

Frühere Methoden der Tarnung waren kompliziert, teuer und versagten oft darin, 3D-Objekte komplett auch aus verschiedenen Perspektiven zu verstecken. Joseph Choi, einer der an der Forschung beteiligten Studis, meint: „Soweit wir wissen, ist dies das erste Tarngerät, das eine dreidimensionale, stufenlos multidirektionale Tarnung realisiert.“

Die Anwendungsfelder sind breit gefächert, ob im Autoverkehr (am LKW vorbeigucken), fürs Militär oder in der Innenarchitektur, ob in Kunst oder in der Chirurgie.

Auch interessant: Möchte man die vier Linsen, die man für den Versuchsaufbau braucht, kaufen, braucht man nicht mehr als 30,- $ auszugeben. Insgesamt kostet der Spaß zum Nachbauen unter 1.000,- $ für die interessierte Physikerin. Oder den Physiker.

Bild

Ausführliche Artikel
www.businessinsider.com/r-new-york-scientists-unveil-invisibility-cloak-to-rival-harry-potters-2014-9
www.businessinsider.com/how-to-make-a-rochester-invisibility-cloak-2014-9
www.businessinsider.com/invisibility-cloak-could-hide-things-from-sonar-2014-3

Video
www.youtube.com/watch?feature=player_embedded&v=_EB6WYo6d-s
www.youtube.com/watch?v=vtKBzwKfP8E

Uni Rochester
www.rochester.edu/newscenter/watch-rochester-cloak-uses-ordinary-lenses-to-hide-objects-across-continuous-range-of-angles-70592

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Eigene Motivation leicht steigern

Lernlust statt Paukfrust

Cover

„Ich habe keine Lust, das zu lernen!“ Wer hatte den Gedanken nicht schon mal? Selbst wenn man sich fest vorgenommen hat, diesmal diszipliniert an den Lernstoff ranzugehen.

Das kurzweilige Buch kann das Verhältnis zwischen gutem Vorsatz und Lernlust verbessern. Es beschreibt persönliche Motivatoren, also spezielle Bedingungen, unter denen man leicht(er) lernt – oder auch: leicht(er) arbeitet. Grundthese: Jeder Mensch verfügt über eine individuelle Mischung von Hauptmotivatoren, die ihm das Leben leichter machen.

Die Blickrichtung dieses Buchs ist: „Wie komme ich leicht zum Ziel?“ Also ohne große Mühe. Das hat mich natürlich direkt neugierig gemacht… und ich fing an zu lesen… und las… und las. Nach drei Tagen war ich durch (nur Feierabends, arbeiten gehen musste ich tagsüber ja auch noch).

Zuerst hab ich mich und meine Motivatoren auf Basis von wenigen Stichwörtern grob selbst eingeschätzt, danach ging es mehr in die Details, so dass meine Selbsteinschätzung genauer wurde. Dabei helfen je ein Anwendungsfall (Beispiel anhand einer Person) und Praxistipps (was man so machen kann, um die eigene Motivation zu steigern). Die Einstufung selbst fiel mir sehr leicht, da führt das Buch gut durch den Entscheidungsprozess. Gut gefallen hat mir, dass der Autor eine Emailadresse angibt, an die man ganz individuelle Fragen zum Thema schicken kann.

Erstaunlich auf den ersten Blick, glasklar auf den zweiten: Dieselben Motivatoren können für die Eine sehr motivierend sein, den Anderen können sie nicht nur nicht interessieren, sondern ihn sogar demotivieren!

Ein Abschnitt befasst sich mit dem Thema Ziele („wofür lerne ich?“). Die dort auf Motivatoren gerichtete Interpretation von „SMART“ (spezifisch, messbar, attraktiv, realistisch, terminiert) ist eine der eingängigsten, die mir je begegnet ist. Der Autor verschweigt auch nicht, dass Ziele zu finden, zu präzisieren und sauber zu definieren der größte Brocken ist.

Die Einteilung in 14 Motivatoren basiert auf Forschungsergebnissen. Diese wurden analysiert und gruppiert zu günstigen Rahmenbedingungen, unter denen Menschen leichter ans Ziel kommen. Die Felder der Motivationsforschung, aus denen diese Motivatoren hervorgehen, sind recht unterschiedlich: Weltraumprogramme (USA) und Spitzensport (UdSSR). Bemerkenswert ist, dass beide zu ähnlichen Erkenntnissen kamen, die dann zu den Motivatoren im Buch führten.

Das zugehörige Kartenset eignet sich gut für Seminare. Es enthält die 14 Motivatoren und dazu noch 8 Aufgabenkarten. Die Karten sind postkartengroß. Einziger Minuspunkt: Aufgabe 4 geht nur auf der Website, d. h. man muss online sein und die Seite muss verfügbar sein. Es handelt sich um den Onlinetest, welche Motivatoren man wohl so bevorzugt. Braucht man meiner Meinung nach aber nicht dringend, die Selbsteinstufung ist ja schon so sehr einfach. Ansonsten sind die Texte auf den Karten leicht verständlich, damit kann man gut starten. Das Preisleistungsverhältnis für das Buch bzw. für das Set aus Buch und Karten ist sehr OK.

Tipp: Falls Ihr Euch entscheiden möchtet, im Zweifel nur das Buch lesen statt nur die Karten.

Fazit: Großartig nicht nur fürs Lernen, auch für (leidige) Arbeiten, die vor einem liegen.

Themen

  • Motivatoren
  • Beschleuniger und Bremser
  • Eigene Hauptmotivatoren finden
  • „Wackelkandidaten“
  • Passendes Ziel finden
  • Mit Motivatoren zum Ziel
  • Typische Fragen und Antworten

Harald Groß: „Lernlust statt Paukfrust. Mit Deinen Motivatoren leichter lernen in Schule, Studium und Beruf“. Gert Schilling 2011. 28,- EUR (mit Kartenset 31,50 EUR). ISBN 978-3-930816-25-5.

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Inspirierende und meditative Fotos und was dahinter steckt

Inspiration

Cover In diesem ungewöhnlichen Fotobuch findet man vieles, einen Bildband, ein Fachbuch und eine schöne Quelle der Inspiration für jeden, der anspruchsvolle Fotos machen möchte. Kunstwerke allesamt, hier häufig von bisher unbekannten Fotografinnen und Fotografen. Die stammen aus der ganzen Welt: Europa, Asien, Australien, USA. Zu jeder Aufnahme liefern sie umfangreiche Informationen zum Entstehen des Bildes und zur verwendeten Technik, mal mehr, mal weniger, ohne dabei von der Wirkung der teilweise atemberaubenden Bilder abzulenken. Die Art der Beschreibungen zu den Fotos ist so unterschiedlich wie die Leute, Länder und Situationen, zu denen die Fotos gehören.

1x.com ist eine populäre Fotogalerie im Web. Gegründet in Schweden, hat sich 1x.com mit mehr als 150.000 Besuchern täglich als eine der einflussreichsten Fotogalerien weltweit etabliert. Ein Team von 11 Kuratoren wählt aus den eingereichten Arbeiten die besten für die Veröffentlichung auf 1x.com aus. Aus diesen wiederum wurden 100 Arbeiten für den vorliegenden Band ausgewählt.

Kommentare zu den Fotos in der Webgalerie dürfen nur gegegen werden, wenn man Regeln folgt, u. a. dass die Fotografin oder der Fotograf daraus etwas lernen kann. Noch so eine Regel: Bevor man einen Kommentar bekommen kann, muss man selbst zwei andere Fotos kommentiert haben, nach Kriterien wie Licht, Komposition, Botschaft, Stimmung und Geschichte. Auch Anfänger und Laien sind ausdrücklich zu Bewertungen aufgerufen :)

Die Definition aus dem Buch zum Begriff“ (Foto-)Kunst“ als „Reflexion der Seele, keine Frage der verwendeten Kameratechnik“ beschreibt ganz gut, was die Leserin erwaret :-)

Fazit: Variantenreich und ästhetisch

Themen

  • Vorbereiten
  • Bildkomposition
  • Aufbau
  • Logistik und Organisation
  • Tipps zur Technik

1x.com (Hrsg.): „Inspiration. Ein Buch für Fotografen“. dpunkt 2012. 34,90 EUR (D) / 35,90 EUR (A). ISBN 978-3-86490-000-6.

Fotografie als Meditation

Cover Für Viele ist die Fotografie ein Ausgleich, der Stress vergessen lässt. Mit der Kamera eine Landschaft erwandern, Motive betrachten, Stimmungen empfinden und Bilder gestalten. Das hat mehr mit Meditation zu tun, als man im ersten Moment denkt. Der Autor setzt hier die Zen-Philosophie in Beziehung zur künstlerischen Fotografie und zeigt, wie Meditation helfen kann, leichter Inspiration zu finden.

Meditation und Fotografie haben vieles gemeinsam: Beides ist auf den gegenwärtigen Moment bezogen, beides erfordert einen höchsten Grad an Aufmerksamkeit, beides gelingt am besten, wenn der Geist von störenden Gedanken frei und unvoreingenommen ist.

Mit stimmungsvollen Bildern von Landschaften, Städten, Menschen und Motiven der Natur und dazu gehörigen Bildanalysen eröffnet der Autor eine völlig neue Betrachtungsweise, ohne die handfesten Kriterien der Bildgestaltung und Aufnahmetechnik zu vergessen. Beispiel: Bilder vom Großstadtleben – Stichwort Street Photography – erfordert eine innere Ruhe beim Fotografierenden, der  den entscheidenden Moment und die ausgewogene Bildkomposition abpassen muss. Ein Ziel des Buches ist, den Leser zu einem eigenen fotografischen Selbstausdruck anzuregen. Technische Finessen treten dabei völlig in den Hintergrund.

Zuerst ist das Buch eher textlastig, und zwar mit anspruchsvollem Text (nunja, es geht ja auch um Meditation, Versenkung, Leeren des Geistes…). Später gibt es dann mehr und größere Fotos. Gut gefallen hat mir, dass das mit dem Meditieren nicht nur theoretisch und hintergründig daher kommt, sondern dass es auch eine praktische Anleitung zum „Zazen“ gibt. Und die Bandbreite der dargestellten Fotoausdrucksformen ist recht groß: „Hübsche“ Fotos, vordrgründig nicht so hübsches, Farbfotos und Schwarzweißbilder, eher abstrakt oder eher gegenständlich mit Landschaften, Leben und Leuten.

Ein Wort zum Layout: Die farbige Gestaltung der oberen Kopfzeile finde ich überflüssig und störend, denn das Blau lenkt gerade bei Schwarzweißfotos unnötig vom dargestellten Bild ab, sowas stört den Bildeindruck!

Ein anderes Buch des Autors, „Die Kunst der Schwarzweißfotografie„, gibt es ebenfalls als Rezension in der Zeitung. Seit vielen Jahren veröffentlicht er Kunstkalender.
Fotoreisen führten ihn unter anderem nach Indien, Indonesien, Mexiko, Nepal, in die Türkei, die USA, die Sahara und die Arabischen Emirate (was man auch in diesem Buch sehen kann).

Fazit: Für Meditationsinteressierte sicher attraktiver als für technikaffine Fotokonstrukteure

Themen

  • Fotografie und Meditation
  • Das Interessante an der Zen-Philosophie
  • Westliches und östliches Denken
  • Fotografie als direkte Erfahrung
  • Eindruck und Ausdruck
  • Tiefe oder Geheimnis der Nacht
  • Innere und äußere Landschaften
  • Schönheit darstellen, ohne seicht zu sein
  • Street Photography
  • Fotografie wie Tuschebilder
  • Beim Meditieren Empfundenes als Bild gestalten
  • Der Weg zum eigenen Stil

Torsten Andreas Hoffmann: „Fotografie als Meditation. Eine Reise zur Quelle der Kreativität“. dpunkt 2013. 36,90 EUR (D) / 38,- EUR (A). ISBN 978-3-86490-031-0.

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Feuerwerk an Versionen

Vielleicht kennt Ihr Gource schon. Es visualisiert, wie sich Versionen von Software entwickeln.

Falls Ihr Gource nicht kennt (oder falls Ihr Spaß daran gefunden habt), könnt Ihr bei YouTube zusehen, wie sich Versionsverläufe wie Feuerwerkskörper explodieren und sich entwickeln. Sehr schön anzusehen. Wäre das nicht was für Silvester, nach Dinner4One und vor dem Selbstraketenzünden?

Filmchen

www.youtube.com/user/Gource

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Raumkunst aus dem Rechner

3D-Druck für alle

CoverDie Ur-Idee ist ja gar nicht neu, sondern eine alte Geschichte aus der Informatik: http://www.uni-konstanz.de/philosophie/files/alife.pdf. Jetzt ist die Technik endlich soweit, dass diese Vision im Wohnzimmer Konturen annehmen kann.

Selbstgefertigte Handyhüllen, 3D-Selfies (also kleine Figuren von sich), Multicopter, Schmuck oder ein Ersatzteil für das kaputt gegangene Gerät – all‘ sowas lässt sich mit 3D-Druck herstellen. Das Buch zeigt wie. Man erfährt, wie die Technologie funktioniert, welche Einsatzmöglichkeiten sie bietet, und welche Chancen sie für die Zukunft noch so bereithält. Zur Zielgruppe gehören alle, die 3D-Druck einsetzen möchten, privat oder kommerziell. Dafür sind keine technischen Vorkenntnisse erforderlich.

In Praxisübungen zeigt der Autor, wie man vom Design zum fertigen Ausdruck kommt, welches Equipment benötigt wird, und welches Druckverfahren das geeignetste ist. Dabei werden viele Möglichkeiten: Von der Verwendung fertiger Druckvorlagen über die Gestaltung eigener Modelle bis zum Scanning bestehender Designs. Egal, ob man sich für einen eigenen Drucker, einen Dienstleister oder ein FabLab entscheidet – das Buch gibt Tipps und verrät Tricks.

Mir ist das Buch insgesamt zu lang mit zuviel Text. Der Autor scheint mir vor allem jung und begeistert zu sein. Die Hintergrundinfos und Verweise sind mir zu sehr zusammengestütckelt und zu wenig ausgewählt, das wirkt dann ausgefranst. Sei’s drum.

Die vielen Modellfotos gefallen mir ganz gut. Da bekommt man einen Eindruck, wie weit die Praxistauglichkeit jetzt schon ist. Hinweise auf die Rechtslage, Tipps zur Suche in Modellsammlungen und ein miterworbenes E-Book machen die Geschwätzigkeit des Textes wieder wett.

Hier ein paar Linktipps aus dem Buch, um sich einen eigenen Eindruck zu verschaffen:

Fazit: Insgesamt zu lang für meinen Geschmack, sonst OK. Achtung – der Untertitel passt nicht so ganz zur Ausrichtung des Inhalts

Themen

  • Technologie
  • Rechtliche Aspekte
  • Content-Plattformen und Formate
  • Modelle zeichnen
  • Druckverfahren
  • Mehrfarbdruck, Materialien und Veredelung
  • Hard-/Software, Dienstleistern, Shops & Events
  • FabLabs & Hackerspaces
  • Der eigene 3D-Drucker
  • Kauftipps
  • Beispielübungen: Ringe, CD-Ständer, Erstatzteile für den Haushalt, Kleinsche Flasche
  • Do-it-yourself-Guide: Schritt für Schritt zum selbstgedruckten Produkt

Florian Horsch: “ 3D-Druck für alle. Der Do-it-yourself-Guide“. Hanser 2014. 29,99 EUR. ISBN 978-3-446-44261-0.

Mehr zum Thema 3D-Druck: „Kinderspielzeug drucken

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Der alte König in seinem Exil

Der alte König in seinem Exil

CoverArno Geiger berichtet in seinem Buch über seine Erfahrungen mit seinem dementen Vater. Trotz dessen Krankheit beeindruckt der Vater durch Vitalität, Witz und Klugheit. Jedenfalls dann, wenn sich die Gesunden die Mühe machen, sich in seine Welt zu begeben. Die Krankheit löst langsam die Orientierung in der Gegenwart und immer mehr die Erinnerungen auf und lässt so allmählich sein Leben abhanden kommen.

Der Sohn erzählt, wie er nochmal und ganz neu Freundschaft mit seinem Vater schließt und ihn viele Jahre in sein Exil begleitet. In scheinbar sinnlosen und auf den zweiten Blick wunderbaren und poetischen Sätzen entdeckt er, dass es auch hinter der Alzheimerkrankheit in der Person ihm gegenüber noch alles gibt: Charme, Humor, Selbstbewusstsein und Würde.

Was ist wichtig? Was macht unser Leben lebenswert?

Der Vater (bzw. sein Sohn) erzählt von einem Leben, das es immer noch zutiefst wert ist, gelebt zu werden. Der Sohn beginnt, offen, liebevoll und heiter seinen Vater neu kennenzulernen. Er geht mit ihm durch die Landschaft, in der sie beide ihre Kindheit verbracht haben und erzählt von Gegenwart und Vergangenheit des Vaters und von der eigenen Kindheit im Dorf. Ein lichtes, lebendiges, oft auch komisches Buch über ein Leben, das sich vielleicht nur wenig unterscheidet von dem Leben, das wir alle tagtäglich führen – manchmal auch: führen sollten.

Fazit: Bewegend, trotz allem voller Hoffnung

Arno Geiger: „Der alte König in seinem Exil“. Hanser 2011. 17,90 EUR. ISBN 978-3-446-23634-9.

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Aufstehen, Krone richten, weiter machen

Resilienz

Cover Resiliente Menschen haben es leichter, denn sie stecken Rückschläge leichter weg. Dieses kleine Buch zeigt Techniken, Strategien und praktische Beispiele, die helfen, die eigene Widerstandskraft zu stärken.

Als Führungskraft kann man lernen, auch die eigene Abteilung und sogar die ganze Organisation robuster zu machen.Dazu stellt die Autorin Schlüsselfragen auf an Organisationen, Fragen u. a. nach Lernen und Innovation. Sie erläutert, wie Redundanz als Risikomanagementinstrument funktioniert, wie man mit Komplexität umgeht und dass Diversität als Pool verschiedener Ideen und Lösungsstrategien dient.

„Ein Unternehmen ist dann stark, wenn seine Mitarbeiter stark sind.“ Sprich: Die Leistungen erbringen die Mitarbeitenden, nicht ein abstraktes Konstrukt wie ein Unternehmen. Dieser Abschnitt wird noch genauer ausgeführt und lohnt sich zu lesen. Das meiste davon wissen kluge Menschen schon, aber Formulierungen und Argumentationsverläufe aus anderer Sicht zu sehen, ist ja oft hilfreich.

Beim Thema „Resilienz als Wirtschaftsfaktor“ liefert die Autorin ein paar gute Argumente, um den Arbeitgeber (oder habt Ihr eine Arbeitgeberin?) dazu anzuregen, über Resilienzförderung nachzudenken.

Interessant: Neues aus der Forschung, u. a. aus dem Forschungsfeld Embodiment, ergänzt die altbekannten Themen. Embodiment etwa beschäftigt sich damit, wie Körperhaltung und mentale Einstellung sich gegenseitig beeinflussen. Die bei Anspannung empfohlenen Tricks sind teils eher nicht im Berufsumfeld zu realisieren (Schulterkreisen im Meeting – eher nicht), andere probiere ich sicher mal aus (Handflächen nach oben auf die Oberschenkel legen). Mal sehen, was das bringt. Schlimmstenfalls nix, bestenfalls kenn ich einen Trick mehr als die Herren im Meeting ;-)

Einen Abzug gibt es für die Resilienztest-Auswertung: Jedes Ergebnis läuft auf die gleiche Empfehlung hinaus, nämlich die folgenden Übungen durchzugehen. Ach was. Da hätte ich mehr Differenzierung erwartet. Ha! Holzauge sei wachsam!

Fazit: Die Verbindung von allgemeinem Resilienzfaktoren und beruflichem Kontext ist gelungen.

Themen

  • Infos aus Hirnforschung und Neuroanatomie
  • Krisen und Veränderungsprozesse: Unsicherheit aushalten und Komplexität meistern
  • Ansätze der Resilienzförderung
  • Selbstregulation und Stressmanagement
  • Die resiliente Organisation
  • Leitsätze für resiliente Führung

Ella Gabriele Amann: „Resilienz. Taschenguide“. Haufe 2014. 6,95 EUR. ISBN 978-3-648-05704-9.

Siehe die Rezension zu „Besser fix als fertig„.

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Chefsache: Loyalität und Respekt ermöglichen

Der Chef, den ich nie vergessen werde

CoverGroßartige Chefs und Chefinnen führen mit Persönlichkeit und Charakterstärke. Wie man beides entwickelt und so Vertrauen gewinnt, davon handelt dieses Buch. Nur wenige Berufstätige bekommen die Chance, unter einer herausragenden Führungspersönlichkeit zu arbeiten, deswegen ist es so reizvoll, eine zu werden.

Warum gibt es so wenig exzellente Führungskräfte, obwohl die meisten von ihnen Führungsseminare besuchen und Fachliteratur zum Handwerk des Führens lesen? Kurze Antwort: Weil es verdammt schwer ist, sich als Persönlichkeit weiter zu entwickeln (Fakten lernen ist dagegen pupileicht). Lange Antwort: Steht im Buch. Hier eine kleine Vorschau…

Führungskompetenz ist abhängig vom Charakter und der menschlichen Reife der Führungskraft, und nur zu einem kleinen Teil vom Wissen über Führungstechniken. Nichtsdestotrotz kann man auch am eigenen Charakter und vor allem an seiner Reife arbeiten. Wie das gehen kann, dazu gibt das Buch Anregungen. Man erfährt, wie man nicht nur Respekt genießt, sondern Spuren in den Unternehmen und in den Herzen der Menschen hinterlassen könnte. Darüber hinaus lernt man Prinzipien kennen, die heute für das Führen im Bereich der Wissensarbeit in einem komplexen Umfeld wesentlich sind. Dafür sind Akzeptanz, Demut und Vertrauen zielführender als Ignoranz, Egoismus und Kontrollwahn.

Das Buch empfiehlt, die Haltung eines „We-care-Leaders“ anzustreben. Was ist der Unterschied zu einer oder einem Vorgesetzten im herkömmlichen Sinn? „Viele Vorgesetzte … verbringen … ihre Zeit … mit … Feuerlöschen, Hühnerfangen und Kühe-vom-Eis-Schieben.“ Führung dagegen heißt, „Energie [der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter] auszurichten und ihre Energie auf Dauer zu mehren.“ Voraussetzung für das Führen ist also eine klare Zukunftsvision, eine ehrliche Auseinandersetzung mit denen, die die Arbeit tun, und nicht zuletzt: Selbstdisziplin.

Immer wieder betont der Autor, dass die Führungskraft als Vorbild dient und wahrgenommen wird. Dem entspricht auch, dass Erfolg dem Ziel folgt, „Weisheit verbunden mit einer großen Herzensbildung zu erlangen“. Klingt für uns aus der technischen Welt seltsam, halte ich im Kern aber tatsächlich für eine der aussichtsreichsten Faktoren für echten Erfolg – und man fühlt sich auch noch selbst gut dabei :)

Kapitel 4 ist wohl das philosophischste im Buch. Mir hat’s trotz der durchscheinenden Moralpredigttendenzen gefallen. Ohne das Kapitel funktioniert das Buch aber genauso. Was auch der Autor jedem selbst überlässt (Motto: „überschlagen Sie dieses Kapitel, wenn Sie es nicht mögen“). Manches klingt darin wie ein Kalenderspruch, bei längerem Sackenlassen ist aber schon was Wahres dran. Irgendwann beim Lesen wurde mir klar, warum mir der Autor sympathisch war: Sein Buch „Führungsstark in alle Richtungen“ hat mir auch schon gefallen. Es hat im Grunde dasselbe Thema.

Der Autor erscheint mir klug, und trotzdem bin ich skeptisch, was davon vielleicht nur schöner Schein in geschliffender Rhetorik ist. Für ihn spricht, dass er mein Jahrgang ist ;-)

Klar, was hier empfohlen wird, kann man nicht überall realisieren und ohne Berücksichtigung der Rahmenbedingungen umsetzen. Wer aber die Chance hat, es besser zu machen, sollte das doch anstreben, oder?

Fazit: Hier kann man sich Inspiration holen, wie man menschliche Reife erlangt (nicht nur als Führungskraft) – anspruchsvoll, aber es gibt ein wirklich gutes Gefühl.

Themen

  • Umgang mit Menschen
  • Praxisbeispiele
  • Selbstreflektion
  • Tugenden einer Führungskraft
  • Schwierigkeiten, eingefahrende Wege und Alternativen

Alexander Groth: „Der Chef, den ich nie vergessen werde. Wie Sie Loyalität und Respekt Ihrer Mitarbeiter gewinnen „. Campus 2014. 24,99 EUR. ISBN 9783593501345 .

Siehe auch die Rezension zu „Führungsstark in alle Richtungen„.

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Qualität der Ergebnisse und Produktivität steigern – Multitasking reduzieren

FilmchenWIP-Limits und was sie bewirken (können, sollen, werden…) gibt es hier auf YouTube in 2 Minuten zu sehen. Mit Vogelgezwitscher, wenig und gut verständlichem Englisch und einer umwerfend einfachen Logik.

The Value of Multitasking:
www.youtube.com/watch?v=AqkeZBevDiE

Klick zur WebsiteMehr Zeit zum Lesen?

Wer mehr über Multitasking vs. Singletasking lernen will, sollte sich den Bericht „How to Plan a Project without Task Switching or Multi-Tasking“ durchlesen:
spin.atomicobject.com/2012/10/24/getting-reschooled-in-project-management-how-to-plan-a-project-with-no-multi-tasking

Darin beschrieben sind die Erfahrungen u. a. mit dem Glaskugelplanspiel von Tony Rizzo: Tony Rizzo bead game

Dazu kann ich auch noch das Buch „Besser fix als fertig“ empfehlen.

 

So, ich denke, das reicht fürs Erste zum Nachlesen und Angucken ;-)

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Hirngerecht arbeiten statt mit Multitasking verzetteln

Besser fix als fertig

Cover Das Buch will Antworten liefern und zeigt, wie man neue Erkenntnisse aus der Hirnforschung in der Arbeitswelt nutzen kann. Ein Neurobiologe hat’s geschrieben. Er zeigt, was seine Behauptung, dass wir nicht hirngerecht arbeiten, mit unseren ­Instinkten,  mit Belohnungssystemen und mit unserer abnehmenden Verän­derungsbereitschaft zu tun hat. Fachlich ist er breit aufgestellt: Neben der Neurobiologie hat er Erfahrungen als Trainer von Führungskräften und im Mangement. So drückt es der Verlag aus: „10 Jahre Hirnforschung hinterlassen eine gute Basis.“ Stimmt. Und dann widmet er sich schon seit 11 Jahren dem Zusammenhang zwischen Gesundheit und Arbeitswelt. Dabei bleibt sein Blick am Ende stets konstruktiv.

Stress und Burnout werden oft undifferenziert diskutiert, vor allem in der Arbeitswelt. Das Buch ist ein Plädoyer für mehr Geduld und Achtsamkeit im hektischen Alltag. Es bietet tatsächlich eine neue Sichtweise und stellt die innere Logik der Arbeitswelt internationaler Konzerne der Logik unseres Gehirns gegenüber. Praktische, in der Praxis bewährte Tipps ermöglichen sowohl Ursachenbekämpfung als auch Symptomlinderung.

Das Buch beginnt damit, die Entstehung der verschiedenen Hirnareale zu beleuchten, immer mit Blick auf die Arbeitswelt. Wirklich interessant. Okay, auch vereinfacht, aber ich bin ja auch keine Expertin in Sachen Hirnbiologie. Dann folgt das Thema Arbeit: Die moderne Arbeitswelt stellt für Viele von uns keinen hirngerechten Rahmen dar, die Folge ist Sinnverlust und damit verliert sich auch die Motivation. Das wiederum bewirkt weniger Belastbarkeit, denn man merkt nicht mehr, dass Anstrengung sich lohnt. (Weswegen es übrigens für Fachleute im Handwerk relativ einfach ist, sich zu motivieren, da sie den Lohn für ihre Leistung handfest erfahren.)

Dazu ein Beispiel aus dem Buch: Das Phänomen der Demotivation kann man als „Vermeidung zukünftiger Energieinvestition“ verstehen. Die Schlüsselfrage, die sich das Gehirn stellt und nach der es lernt: Hat sich meine Energieinvestition gelohnt?  Man denke nur an ein gescheitertes Projekt wie dieses: Bei der Mammutjagd erlegen die Jäger der einen Gruppe kein Mammut, und noch schlimmer: Es kommt einer von ihnen durch ein Raubtier um.  Die andere Gruppe bringt ein Mammut mit – egal, wie schwer es war, hier hat sich die Jagd gelohnt.

Zurück zur Wissensarbeit. Das Gehirn fragt sich ständig: Hat sich die Energieinvestition gelohnt? Wer das mit „Ja“ beantwortet, weiß, wie sich das anfühlt – und Jede von uns kennt auch die Emotionen, die bei der Antwort „Nein“ entstehen. Wie sieht die Biochemie dabei aus? Die positiven Emotionen kurz vor Erreichen des Ziels werden durch Dopamin ausgelöst, das uns „von innen überredet“, uns wieder anzustrengen. Also sozusagen der Endspurt-Trick des Hirns.

Permanenter Erfolg ohne Risiko allerdings hemmt die Weiterentwicklung, macht übermütig und faul. Entscheidend ist der sichtbare Fortschritt, weniger der konkrete Abschluss des Vorhabens. Tja. Da hat mir einer Dopamin mal richtig gut erklärt :)

Zum Thema Multitasing, Aufmerksamkeit und Konzentration erzählt der Autor auch von ein paar einleuchtenden Effekten, die ich hier mal noch nicht verrate. Es gibt dazwischen immer wieder den ein oder andern Sinnspruch, der mir auch sehr gefallen hat. Mein aktueller Favorit ist die Formel t/w=g, also „Taten geteilt durch Worte gleich Glaubwürdigkeit“. Je länger man drüber nachdenkt, desto mehr Tiefe bekommt das.

Mitunter ist das Lesen auch richtig lustig:  Angst hemmt bekanntlich den Speichelfluss, weswegen Teenager und Savannenbewohner im Clinch dem Gegner gern mal vor die Füße spucken, um zu zeigen: „Ich bin nicht gestresst!“  Dies im nächsten Mitarbeitergespräch zu tun, könnte leicht falsch verstanden werden, meint der Autor…

Für mich war Vieles nicht ganz neu, aber der Blickwinkel hat mich auf neue Erkenntnisse gebracht. Das Kapitel über Denkfallen zum Beispiel gibt einen kurzen und knappen Überblick erster Güte. Und das Literaturverzeichnis verrät mir, dass der Autor und ich mitunter dieselben Bücher lesen: „Schnelles Denken, langsames Denken“ von Daniel Kahneman.

Fazit: Fundiert, unterhaltsam, interessant

Themen

  • Wie arbeiten im Multitaskingmodus?
  • Was ist die Logik unseres Gehirns?
  • Wie entwickeln wir bei Stress innere Widerstandskraft
  • Wie bestehen wir Arbeit und Belastung?
  • Wie leisten vor allem Manager*innen & Co. eine hirngerechte und für jeden gute Mitarbeiterführung?

Dr. Bernd Hufnagl: „Besser fix als fertig. Hirngerecht arbeiten in der Welt des Multitasking“. Molden-Verlag 2014. 22,99 EUR. ISBN 978-3-85485-331-2.

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Was tu ich jetzt als erstes?!?!?

Richtig priorisieren

„There is no information overload, there is filter failure“: Dieses Zitat von Clay Shirky, das ich im Buch gefunden habe, drückt den Kern des Priorisierungsproblems präzise aus.

Cover Demnach hat nur der oder die Erfolg, die ihre Aufgaben oft genug neu sortiert, bewertet und den Mut hat, Aufgaben ersatzlos zu streichen. Der TaschenGuide stellt Techniken vor, mit denen man im Arbeitsalltag die richtigen Prioritäten setzen kann, Aufgaben effektiver bewältigt und so die Chance hat, zufriedener und entspannter zu werden.

Der Selbsttest zu Beginn ist OK und fasst schon mal Einiges zusammen, was dann im Buch folgt. Ein bisschen Selbsterkenntnis erhöht die Aufmerksamkeit für Empfehlungen ;)

Zwei Abschnitte möchte ich hervorheben:

Der Abschnitt „Priorisieren mit Fragen“ ist ganz nach meinem Geschmack, da ich Fragen als Arbeitsinstrument selbst erfolgreich einsetze und deswegen weiß, wieviel Musik da drin steckt.

Im Abschnitt über Orientierung  geben die Autorin und die Autoren den einfachen Hinweis, sich einen Überblick über anstehende Aufgaben (auch Emails!) zu verschaffen, um dann gezielt zu entscheiden, was ansteht und wann. Klingt simpel, hilft aber ungemein, wenn man sich dran hält. Dazu gibt es hier noch eine „Priorisierungsmatrix“ als Darstellungsform und Entscheidungshilfe. Sehr praktisch, da fällt das Ausprobieren leicht.

Ausprobieren: Damit wären wir schon beim Thema Selbstdisziplin und Konsequentbleiben als Voraussetzung für gute Arbeitsplanung. Planung, an die man sich dann auch hält bzw. die man immer wieder aktualisiert. Ein einfaches Beispiel dafür ist, das automatische Benachrichtigen bei Emaileingang auszuschalten. Jaaaaahaaa…. da muss ich mich disziplinieren, mich nicht von potenziell interessanten Nachrichten von meiner eigentlichen, eventuell etwas langweiligen Aufgabe ablenken zu lassen. Hohe Kunst! Stattdessen sieht man sich die Emails zu festen Zeiten an bzw. dann, wenn es passt: Posteingang prüfen, Emails lesen und einordnen. Einordnen könnte dann heißten Sofort bearbeiten, Später antworten, Als Aufgabe eintragen etc. Darüberhinaus kann man gut Regeln (und Spamfilter) nutzen. Vorgeschlagen wird hier, einen „CC-Ordner“ einzurichten, in dem alle Emails landen, die für mich nur „zur Kenntnis“ (also eben CC) sind. Diese lese ich dann später als diejenigen, die direkt an mich gehen.

Passend zu diesen Themen des Selbstmanagements gibt es eine sehr anschauliche Darstellung des gängigen Zeitplanungsprinzips „Mit großen Steinen anfangen“. Ebenfalls anschaulich sind die Grafiken zur Produktivität mit und ohne Unterbrechungen (lieber eins zu Ende machen, als „multigetaskt“). Und wie man geeignete Zeitfenster findet, dazu gibt es im Buch hilfreiche Leitfragen.

Als Hinweis zur Ablage gefiel mir, die Ordnerstruktur möglichst übersichtlich , d. h. einfach zu halten. Bei komplexen Ordnerstrukturen steigt die Gefahr, dass sich Inhalte nicht eindeutig zuordnen lassen. Und Richtung Übersichtlichkeit geht auch der Tipp, seine immer wiederkehrenden Netzrecherchen zu vereinfachen: www.netvibes.com. Da kann man sich verschiedene Websites mit ihrem aktuellen Inhalt zusammengestellt anzeigen lassen.

Insgesamt ist das Buch State-of-the-Art: Personal Kanban ist ebenfalls kurz erklärt und die aktuellen Anleitungen für die derzeit gängigste Outlookversion sind kurz und verständlich gehalten. Einziger Minuspunkt: Ein Literatur- oder Quellenverzeichnis fehlt.

Fazit: Das behalte ich und geb es in meinen Kursen als Empfehlung!

Themen

  • Selbstmanagement
  • Priorisieren wird immer wichtiger
  • Effektivität versus Effizienz
  • Prioritäten unterscheiden
  • Werte: Grundlagen unseres Handelns und Denkens
  • Ziele: Wohin wollen Sie?
  • Beruf und Privatleben in Balance
  • fremd-/selbstbestimmt: Einflussbereiche
  • Todos und eigenes Todo-System
  • Kanban
  • Intuitiv priorisieren
  • 1-2-3-Methode
  • Eisenhower Matrix
  • Pareto-Prinzip
  • Priorisieren mit Fragen
  • In den Alltag integrieren
  • Orientierungsphase
  • Prioritäten einplanen
  • Prioritäten einhalten
  • Schwierige Situationen
  • Strategien gegen Informationsüberfluss
  • Outlook & Co.
  • Zeitfresser Internet
  • Social Networks
  • Smartphones

Hailka Proske, Johannes Friedrich Reichert und Eva Reiff: „Richtig priorisieren. Taschenguide“. Haufe 2014. 6,95 EUR. ISBN 978-3-648-04223-6.

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UML online skizzieren lassen

Kennt Ihr yUML? Hab’s gerade entdeckt. Man kann sich online ein Diagramme zusammenbasteln, hier sind ein paar Beispiele:

yuml-me

Besonders gut gefallen hat mir die „Scruffy„-Variante mit Farben und UTF-8-Zeichen (im Screenshot ganz unten). Es gibt auch noch die Variante für „Orderly People“. Dann sind die Rahmen aus geraden Linien und die Schrift istauch geradlinig und serifenfrei statt wie handgemalt. Hinweis: Erfordert ein bisschen Einarbeitung in die Auszeichnungsformeln.

Tool:
http://yuml.me

Viel Spaß beim Rumprobieren!

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