Usability: Was? Wo? War was?

Den Effekt kennen Usability-Profis vielleicht: Änderungen in der GUI werden manchmal übersehen. Oder oft…
Ein interessanter Artikel zu diesem Thema findet sich bei der NN Group:

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www.nngroup.com/articles/change-blindness

Selbst testen

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Und mal selbst erfahren, was man gern übersieht, könnt Ihr hier:
www.gocognitive.net/demo/change-blindness

Zum Beispiel mit einem total überschaubaren, kleinen Bildchen wie diesem hier… ich sach Euch: Gar nicht so leicht!

Beispiel-Bild

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Entscheiden ist unsicher. Immer.

Kunst des Entscheidens

Cover Für Zweifeln und Zaudern gibt es Gründe, besonders diesen: Entscheidungen sind genau dann nötig, wenn gute Gründe fehlen. Das macht aus vernünftigen – gut begründeten – Entscheidungen ein Paradoxon. Die Zusammenstellung wildert in den Texten der großen Denker der Entscheidung. Ergebnis: 111 Abschnitte loben Zweifeln und Zögern, verspotten und verhöhnen Entscheidungen in Wirtschaft und Politik, in Unternehmen und Behörden, in Organisationen – und die zugehörigen Entscheider, Manager, Hierarchen.

Entscheidungsfreudige Menschen als betrunkene Seiltänzer, chinesische Henker, exquisite bullshitter, ins Dunkle starrende Nachtwächter, elegante Tänzer über dem Abgrund, Manisch-Depressive, königliche Herrscher über das Midas-Gold der Moderne, reitende Cowboys im Canyon der Unmöglichkeit…

Ein Trost für Leute, die entscheiden oder Entscheidungen verkaufen, im Management, in der Beratung, in der Supervision, beim Coaching, für die Entscheidungstheorie und für alle, die an Entscheidern oder am Entscheiden schier verzweifeln wollen.

Quelle: www.velbrueck-wissenschaft.de/pdf_ausfuehrlich/978-3-942393-10-2.pdf

Kleiner Auszug:

Der Wahn
(Finanzkrise, leicht gemacht)

Verlosung eines toten Esels. Ein Geschäftsmodell

Chuck, einer seit 2002, seit dem Zusammenbruch von Enron und vielen anderen Unternehmen des »Neuen Marktes« grassierenden Geschichte zufolge, hat von einem  Farmer  einen  Esel  gekauft,  der  aber  sogleich stirbt.  Er  verlost  ihn.
»Verlosen? Einen toten Esel?« »Ich verrate den Leuten nicht, dass er tot ist«, sagt Chuck zu dem Farmer. Nach ein paar Wochen treffen sich die beiden wieder.
Was aus dem Esel geworden ist?
»Na, ich habe ihn verlost, das Los zu zwei Dollar, 500 Lose verkauft, macht
1.000 Dollar«.
»Hat sich niemand beschwert?«
»Nur der Kerl, der den Esel gewonnen hat. Dem habe ich seine zwei Dollar
zurückgegeben.«

Fazit: Lässt tief blicken, erleichtert und erschreckt

Themen

  • Wahn (Finanzkrise, leicht gemacht)
  • Bürde
  • Der Riese Zufall
  • Midas-Gold der Moderne
  • Schlüssel und Schloss
  • Aus der Herde ausscheren
  • Beute
  • Rettende Regeln?

Günther Ortmann: „Kunst des Entscheidens. Ein Quantum Trost für Zweifler und Zauderer“. Velbrück Wissenschaft 2014. 19,80 EUR. ISBN 978-3-942393-10-2 .

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Glücksmonat…

Der Mai ist ja als Wonnemonat bekannt. Und Wonne ist doch Glück, oder? Deswegen lohnt sich gerade jetzt ein Blick aufs Glück, beispielsweise hier:

Ministerium für Glück

aus dem Portfolio

Es gibt dort Vieles zu entdecken: Glücksspielkarten, Glückspostkarten, Glücksgeschichten…

Ausgedacht hat sich das alles Gina Schöler. Sie hat Kommunikationsdesign an der Hochschule Mannheim studiert und ist als Glücksministerin unterwegs. Sonst arbeitet sie freiberuflich als Gestalterin in Werbeagenturen.

KartenIhr Studium Kommunikationsdesign in Mannheim (Schwerpunkte Transmediale Kommunikation, Markenmanagement, Kampagnenführung und Corporate Identity) hat sie mit der Masterarbeit „Ministerium für Glück und Wohlbefinden – Dokumentation einer transmedialen Kommunikationskampagne“ abgeschlossen.

Mehr Infos
www.MinisteriumFuerGlueck.de
www.facebook.com/MinisteriumFuerGlueck
www.twitter.com/GluecksMinister
www.youtube.com/Gluecksminister
www.soundcloud.com/Gluecksminister

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Mit allen Sinnen offen durch die Welt

Wie man sich die Welt erlebt

CoverDie Welt liegt vor uns, jederzeit – doch oft nehmen wir sie gar nicht mehr richtig wahr. Dabei wartet diese Welt nur darauf, von uns entdeckt und intensiv erlebt zu werden. Keri Smith schickt Neugierige auf überraschende, inspirierende und manchmal sinn-freie Forschungsreisen. Ihre Tourenvorschläge reichen von Expeditionen in den eigenen vier Wänden bis zur Erkundung der Räume im Alltag, vom Umherstreifen in der Nachbarschaft bis zu Fantasiereisen.

Sie aktiviert die Beobachterin oder den Wahrnehmer in uns, den Sammler und die Archivarin, die Forschungsreisenden, die Abenteurerin – und vor allem das Wesen in uns, das Kunst schaffen kann. Hier und da und zwischendrin die Aufforderung: Gestalte das Buch mit!

Der relativ schmale Band regt an zum Ausprobieren, Selbsterleben und Andersdenken („es gibt keine Regeln, höchstens Vorschläge“). Das kann man als Angebot zum Zeitverplempern verstehen oder als Hilfe gegen zuviel „Erwachsenendenke“. Unsinn, Nutzloses, Verlorengegangenes aus der Kindheit – alles hat hier Platz. Erweitert den Horizont und pustet den Kopf frei von zuviel Rationalität.

Gespickt sind die Seiten mit Erkenntnissen anderer Menschen, u. a. Georges Perec, Italo Calvino, Maira Kalman, John Cage, Walt Whitman und Albert Einstein.

Im Anhang gibt es die Grundausstattung für jegliche Feldforschung à la Keri Smith: Vorlagen und Seiten für Listen, Notizen, Erlebnisprotokolle und ein bisschen Bastelarbeit für das Einkleben flacher Fundstücke.

Fazit: Etwas für Verspielte und Verrückte

Themen

  • Wo Du gerade sitzt
  • Erfahrungen
  • Licht
  • Täglicher Weg
  • Farben
  • Kuriositäten
  • Unterschiede
  • Schriften
  • Akustischer Stadtplan
  • Sofortskulptur
  • Leute
  • Wasser
  • Zufallskunst
  • Tasttafeln
  • Interessanter Müll
  • Unsichtbare Stadt
  • Zeit
  • Gesichter
  • Bibliothekserkundung
  • Selbst-Ethnographie
  • Muster und Formen
  • Nicht-lineares Leben
  • Sprache der Bäume

Keri Smith: „Wie man sich die Welt erlebt. Das Alltags-Museum zum Mitnehmen“. Kunstmann 2011. 14,90 EUR. ISBN 978-3-88897-709-1.

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Leichter Leben geht so einfach – wenn man weiß, wie

Life Hacks

CoverEndlich! Auch unser Leben ist gehackt! Wer auf der spontanten Party laute Musik vermisst, findet hier die Lösung. Juckende Mückenstiche, die den Sommer verderben, lassen sich mit Besteck bekämpfen… Und was tun, wenn schon wieder nur warmes Bier im Haus ist? Kräuter muss man nicht hacken, sondern kann sie bequem mit dem Pizzarad zerschneiden. Dieses Buch enthält smarte Ideen, die den Alltag einfacher machen.

Und warum klappt das alles? Weil die Autorin Petra Cnyrim es selbst ausprobiert hat, was sie an Ideen so aufgesammelt hat. Sie ist Jahrgang 1975 und lebt in ständigem Zeitmangel. Der Zeitmangen ist der Doppelrolle als Mutter und Berufstätige geschuldet. So kam sie auf die Idee, nach zeit- und kostengünstigen Lösungen zu suchen, die ihr den Alltag erleichtern. Herausgekommen ist diese Sammlung von „Life Hacks“.

Fazit: Von unterhaltsam über schräg bis nützlich

Themen

  • Ordnung
  • Essen
  • Heimwerken
  • Saubermachen
  • Büro
  • Lifestyle
  • Feiertage

Petra Cnyrim: „Life Hacks. Überraschende Ideen, die dein Leben einfacher machen“. riva 2015. 9,99 EUR. ISBN 978-3-86883-580-9.

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Informatik lehren

Guide to Teaching Computer Science

CoverDas Buch beschreibt die konzeptuelle Sicht und detaillierte Umsetzungshinweise für alle, die Informatik unterrichten wollen. Es erläutert insbesondere neuere Ansätze für die Lehre. Diese Erläuterungen sind ergänzt um Lernaktivitäten, die sich auf alle Level der schulischen und universitären Ausbildung beziehen. 30 Jahre Erfahrung von Fachleute sind das Fundament, sowohl aus der Praxis als auch aus der Bildungsforschung. Der Umfang ist weiter gefasst als vorgegebene Anweisungen, Lehrpläne, Programmiersprachen oder feste Denkmuster.

Der Verlag verspricht, dass das Buch zeigt, dass Informatik lernen und lehren Spaß machen kann. Mmmmmmjoooo…. wenn man sich durch den vielen Text gekämpft hat…. Denn leider ist das englischsprachige Buch nicht besonders leicht zugänglich: Kleine Schrift, viel Text, wenig Halt fürs Auge.

Das Englisch ist etwas gewöhnungsbedürftig, man merkt ihm an, dass die Autoren viel wissenschaftlich schreiben. Und das Textverständnis steht eher weiter hinten in der Rangfolge. Nun ja, wer sich für die Lehre ausbilden will, sollte auch längere Sätze und exotischere Ausdrücke verstehen lernen ;-)

Viele praxistaugliche Beispiele veranschaulichen die verschiedenen Ansätze. Mir ist die praktische Übung zu „Gender Diversity“ ins Auge gefallen, denn sie deckt unbewusste Voreingenommenheit auf – gute Idee, gut umsetzbar.

Themen

  • Erfahrungen sammeln
  • Lernaktivitäten für unterschiedliche Kurssituationen
  • Forschungsergebnisse
  • Informatik als Disziplin
  • Lernprozesse einschätzen
  • Vorstellungswelt Lernender
  • Umgang mit Irrtümern beim Verstehen von Lerninhalten
  • Lehr -und Lernmethoden
    • Problemlösestrategien
    • Aktives Lernen
    • Laborsituationen
  • Frage- und Aufgabentypen
  • Stundenplanung und Kursdesign
    • Designmethoden
  • Lehrplanung und Lehrpraxis

Fazit: Etwas langatmig zu lesen, aber mit vielen Anregungen

Orit Hazzan, Tami Lapidot und Noa Ragonis: „Guide to Teaching Computer Science. An Activity-Based Approach“. Springer 2015. $ 75,99  (US). ISBN 978-0-85729-442-5.

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Rabbis Rechtbehalten

Der Rabbi hat immer recht

CoverDas Format des Büchleins ist eher klein und leicht, absolut taschentauglich und zum Mitnehmen.

Klappt man es auf, merkt man allerdings sofort: Es handelt sich um schwerverdauliche Kost. Wer Philosophie, Sprachfinessen und religiöse Ansichten nicht mag, sollte die Finger davon lassen. Der Untertitel hat mich auf eine falsche Fährte geführt. Hier gibt es keine Tipps für verschiedene Arten von Problemen, keinen Algorithmus und keine einfach zu lernende Methoden.

Gut: Das Buch hat mich an der einen oder andern Stelle zum Nachdenken gebracht. Auch wenn ich nicht immer dergleichen Meinung bin wie der Autor. Rabbi Nilton Bonder beschreibt Erfahrungen und Strategien, die die jüdischen Denkweise zu bieten hat. Er beleuchtet komplexe Sachverhalte und regt an, diese neu zu betrachten. Aber erst die konkreten Anekdoten, Witze und Beispieltexte lassen mich ahnen, was er meint.

Die „jiddische Logik“ geht weit über die sokratische Logik hinaus, wird ergänzt durch uralte Erfahrungswerte, Intuition, bis hin zu Mythischem oder Übernatürlichem.

Die Sätze sind nicht ohne, Wörter kommen für mich unerwartet mit neuem Sinn darin vor. Dann folgt meist etwas Konkretes, das ich wieder verstehe, sinngemäß sowas wie: „Rabbi, wie vermeide ich als Verantwortlicher für Viele eigentlich Fehlurteile?“ – „Durch viel Erfahrung.“ – „Und wie sammelt man viel Erfahrung?“ – „Durch Fehlurteile.“

Fazit: Schwere Kost … hier sind keine leichten Antworten zu finden!

Themen

  • Die Welt, in der Erkennbares erkennbar ist
  • Der Text und sein Zusammenhang
  • Die Frage der Gefäße
  • Was ist eine Antwort?
  • Geistige Widerstandsnester
  • Ästhetische Denkblockaden
  • Vom Wert des Nicht-Wissens
  • Vom Unwert des Offensichtlichen
  • Die Welt, in der Erkennbares verborgen ist
  • In neuen Bezugsrahmen
  • „Kannst du nicht oder willst du nicht?“
  • Der Blick hinter die Kulissen
  • Die paradoxe Intervention
  • Die ironische Variante
  • Vorhersagen
  • Die Welt, in der Verborgenes erkennbar ist
  • Das wahre Ziel findet seinen Pfeil
  • Verschiedene Arten von Logik
  • Der Zugriff auf die intuitive Welt
  • Auf absurden Wegen zur Erkenntnis
  • Die Kraft der Dummheit
  • Wie man Unmögliches zustande bringt
  • Die Welt, in der Verborgenes verborgen ist
  • Über Fehler zum Erfolg
  • Das Risiko, keine Fehler zu machen
  • Mit dem Herzen lernen
  • Nicht sehen und doch wissen

Rabbi Nilton Bonder : „Der Rabbi hat immer recht. Die Kunst, Probleme zu lösen“. Carl Auer 2014. 17,95 EUR. ISBN 978-3-89670-883-0.

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Keine Angst… Altwerden auf vielerlei Weise

Restlaufzeit

CoverAngst vor dem Altwerden schleicht sich leicht ein: Dahinsiechen, Einsamkeit, Demenz, Armut, Verlust von selbstbestimmtem Leben – das hört sich alles nicht gut an. Der Autor ist gerade 50 geworden und möchte das Thema am liebsten verdrängen. Aber irgendwann dämmert ihm: Das ist die schlechteste Lösung. Er fragt sich: Wie kann ein würdevolles, lustiges und bezahlbares Leben im Alter aussehen und was muss man heute dafür tun?

Nur Wissen und Erfahrung helfen weiter. Also zieht er los, sich Lebensmodelle anzusehen und selbst auszuprobieren: Rentner-WG, Mehrgenerationenhaus, dement unter Palmen, Luxus-Residenz, … Er erzählt von seinen Erfahrungen und davon, wie man die letzten Jahre mit Leben füllt. Manches erweckt Neugier, anderes Abscheu, auch Angst. Trotzdem überwiegt bei mir am Ende die Neugier. Mittlerweile habe ich einige Favoriten bei den Modellen für mich gefunden – verrat ich aber nicht; selbst lesen! Eins verrat ich doch: Aikido ist irre gesund für Körper & Geist, auch und gerade im Alter.

Sehr hilfreich ist die Kurzeinschätzung zu jedem Modell. Sie ist aufgeschlüsselt nach Kosten, Aufwand, Risiken, Privatsphäre, Bequemlichkeit; abschließend gibt es die subjektive Gesamteinschätzung aus der ganz persönlichen Sicht des Autors.

Erstaunlich für mich, ich musste immer mal wieder gucken… aber ja: der Autor ist keine Frau. Merk ich dem Text nicht an. Ts. Beispiel gefällig? Zitat:

„Achtsamkeit“ ist ein Begriff, der bei konservativen Männern ganz oben auf der Verbotsliste steht. Schon deswegen muss man das Wort mögen.

Und hier noch drei gute Ideen, die ich mir nochmal näher ansehen werde: Die U3A ist die „Universtity of the Third Age“ ist eine Organisation, die Älteren den Wunsch nach Studieren passgenau erfüllen möchte. Bei  „Rent a Rentner“ (Babysitten, Englisch-Nachhilfe, Auto reparieren etc.) finde ich vielleicht ja endlich mal jemanden, der mir beim Andübeln zur Hand geht… Und ZWAR – „Zwischen Arbeit und Ruhestand“ ist nicht weit von mir, auch das ein Grund zur genaueren Ansicht.

Der Stil ist emotional, ehrlich, oft witzig.

Fazit: Lesen! Planen!

Themen

Die Lage…

  • Verfluchte 50
  • Alt bin ja ich…
  • Meine liebsten Denkverbote
  • „Macht Euch um mich keine Sorgen“
  • Männer werden betreut, Frauen einsam
  • Vielleicht noch 20 gute Sommer

Einige Modelle…

  • „Artgerechte Haltung“
  • Großfamilie
  • Seniorenresidenz
  • Ins Ausland
  • Pflegeheim
  • Mehrgenerationen-WG
  • „Unser Laden“
  • Genossenschaftswohnen

Sechs Wege, besser zu altern…

  • Bewusstsein: Gedanken befreien
  • Lernen
  • Körper: Bewegen
  • Sozialkontakt
  • Finanzen
  • Spiritualität

Hajo Schumacher: „Restlaufzeit. Wie ein gutes, lustiges und bezahlbares Leben im Alter gelingen kann“. eichborn 2014. 19,99 EUR. ISBN 978-3-8479-0572-1.

Auf den Spuren des Esels

Cover „Wie von selbst ist das Märchen von den Bremer Stadtmusikanten, in dem die Utopie eines alten, müden Esels Wirklichkeit wird, zu unserem Leitfaden geworden.“ So finden – zuerst nur sieben – Leute einen Weg, wie sie ihre Idee nicht nur verwirklichen konnten, sondern auch nach dem Einzug gemeinsam voran kommen.

Zwei der ersten Sieben des Münsteraner Wohnprojektes „Bremer Stadtmusikanten“ schildern, was ihnen in der Zeit der Projektentwicklung und in den ersten Wohnjahren widerfahren ist – und was sie gelernt haben. Sie schreiben es schmökertauglich auf. Dabei werden Schwierigkeiten nicht verschwiegen, sondern der Umgang damit beschrieben. Und schaffen das auch noch mit wenig Seiten. Ich war nach nicht mal einer Stunde fertig mit dem Lesen. Und sehr interessiert…

Das Buch ist in kurze Abschnitte aufgeteilt, die jeweils über einen Aspekt berichten. Dazwischen sind jede Menge hübsche Stadtmusikanten-Zeichnungen der „WG-Stadtmusikanten“, die den Text zusätzlich veranschaulichen. Die Metapher passt sehr gut, Vieles wird dadurch leicht und schnell verständlich. Das Stadtmusikanten-Motiv ist je gerade, dass der „Mut der Verzweiflung“ eine bunte Truppe nicht mehr ganz Junger zusammen führt.

Fazit: Sehr empfehlenswert!

Themen

  • Gemeinsam anfangen
  • Gemeinsam ankommen
  • Reibungspunkte
  • Gemeinsam Konflikte lösen
  • Gemeinsam gelassen werden

Skizze-Wohnprojekt-Bremer-Stadtmusikanten

Rosel und Hans Maass: „Auf den Spuren des Esels. Ein modernes Wohnprojekt erprobt sich“. Die Bremer Stadtmusikanten 2013. 8,- EUR.
Zu beziehen bei:
„Die Bremer Stadtmusikanten“, gudrungr(klammeraffe)web.de.

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Website des Projekts:
www.muenster-bremerstadtmusikanten.de

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„Und nochmal: Warum Softwareentwicklung sich nicht abschätzen lässt“

Prima, Ralf Westphal erläutert, warum neuerdings zwar der Begriff „Software Craftsman“ aufkommt, Software jedoch sehr verschieden von einem Dachstuhl ist. Oder einer Torte. Sondern mehr mit einer Stadt oder einem unbekannten Himmelsobjekt zu tun hat.

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Okay, okay, … jetzt mal weniger kryptisch. Die Essenz des Beitrags, von mir in knappe Worte gefasst…

Handwerk, Ingenieurwesen, Forschung

Im Handwerk gibt es ein klar definiertes Ergebnis. Das Werk ist so oder ähnlich schon dutzendfach, tausendfach hergestellt worden. Was nicht heißt, dass die Herstellung einfach ist und schnell geht. Aber der Weg vom Auftrag bis zur Fertigstellung ist bekannt.

Im Ingenieurwesen kommt die Notwendigkeit hinzu, etwas Neues zu erfinden. Eine Vorgehensweise oder eine Materialmischung – irgendetwas, was es vorher noch nicht gab. Hier geht es um Projektarbeit.

In der Forschung dagegen geht es darum, die Welt zu erkunden, Neues zu entdecken. Analyse ist hier zentral. Und Lernen. Auch „trial and error“ führt zu Ergebnissen, meist sind es jedoch klügere Beobachtungs- und Interpretationsmethoden.

Kurz gesagt: „Forscher liefern die Grundlagen, Ingenieure entwerfen darauf aufbauend Neues und Handwerker stellen es her.“

Aus allen drei Bereichen setzt sich die Softwareentwicklung zusammen. Anhand von Beispielen erläutert der Beitrag, dass man von einem Verhältnis  „20/40/40“ ausgehen kann.

Gemischt Schätzen

Handwerksanteil: Gut zu schätzen. Der Rest: Kaum oder gar nicht zu schätzen.

Kunde lernt sich kennen

Der Kunde in Softwareprojekten erwartet nicht, dass das Rad nochmal nachprogramiert wird. Er will mehr. Und noch mehr. Das Fazit steckt für mich im Postscriptum:

„PS: Softwareentwicklung als Ganzes halte ich übrigens für eine Forschungstätigkeit. Der Zweck der ganzen Entwicklungsarbeit ist die Erforschung dessen, was den Kunden befriedigt. Das weiß der Kunden nämlich selbst nur sehr ungenau. Mit jedem Release lernt er sich besser kennen. Durch Versuch und Irrtum nähert er sich dem an, was wirklich hilft. Das ist Forschung. Um diesen Zweck zu erfüllen, arbeitet der Entwickler mit HIF(20/40/40).“

Der ganze Beitrag unter
http://blog.ralfw.de/2015/04/unschatzbare-arbeitsweisen.html

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Gute Ideen in einer Mädchenschule

Eine Mädchen-MINT-Förderidee hat an einer Münchner Realschule gute Erfahrungen eingebracht. Ein Ziel neben der Fachkomptenz ist, das Selbstvertrauen zu stärken: „Von Anfang an müssen die Mädchen ihre Ziele und Ergebnisse präsentieren, auch unangenehmen Fragen Rede und Antwort stehen“, sagt die Schulleiterin.

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Der ganze Artikel unter
www.vdi-nachrichten.com/Management-Karriere/Lernparadies-fuer-Maedchen

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Daumenpanzer aus dem Drucker

Wie der aufmerksamen Leserin vielleicht aufgefallen ist, gibt es gerade jede Menge Artikel zum Thema 3D-Drucken in der Zeitung. Und hier… ist noch einer… ;)

pi-mal-daumen-3D

Wieder sind wir in der Automobilindustrie unterwegs, und wieder gibt es Hilfe bei der Montage von Autoteilen. Diesmal wird der Daumen geschützt, denn das empfindliche Gelenk bekäme ohne Panzerung schnell zuviel Überdehnung ab. Aber lest doch selbst.

Artikel als PDF

Quelle: www.unicum.de/fileadmin/media/UBT-04_2014_LoRes.pdf, Seite 22

Weitere 3D-Druck-Artikel in der Zeitung

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Was heißt…?

Wer gern kommuniziert, kann sich auf dieser Website Wörter in verschiedenen Sprachen aufsagen lassen. Auf Word Map kann man ein Wort eingeben, das neben dem Vorlesen auch das Lesen erlaubt: Auf der Karte wird die Übersetzung dort niedergeschrieben, wo sie hingehört.

Interessant. Schön auch, wenn man internationale Gäste empfängt. Kann man schon mal „hallo“, „guten Appetit“ oder „Danke“ einüben.

Ich hab das mal mit „Sonnenschein“ ausprobiert:
http://wordmap.co/#sonnenschein

Screenshot Word Map sonnenschein

Für Vokabellernen eher nicht geeignet, aber trotzdem nett.

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Grün und bunt frisch essen

Mein wundervoller Naschbalkon

Cover Der erste Eindruck ist gut: Die Gestaltung ist ansprechend, leicht nostalgisch angehaucht und die Fotos sind etwas ungewöhnlich, was ich sehr gelungen finde. Das Buch ist aufgeteilt nach Art und Weise: Kräuter, Gemüse, Obst und…. Praxis.

Im ersten Kapitel erfährt die geneigte Leserin, welche Kräuter gut zusammen gedeihen. Oder wie man Kräuter verarbeiten und aufbewahren kann. Schön ist, dass auch ungewöhnliche Pflanzen vorgestellt werden wie die Austernpflanze (mertensia maritima). Neu war mir auch die Honigbeere. Und wer immer schon mal wissen wollte, wie man der Brunnenkresse einen Bachlauf auf dem Balkon vorgaukelt, die oder der findet hier die Antwort.

Die Übersicht über Zwerg- und Säulenobst ist genauso hilfreich wie die andern kleinen Tabellen, die Sorten kurz und knapp vorstellen. Eine davon listet Pflanzen auf, deren Blüten nicht essbar sind. Gut mitgedacht! Das passt zum Abschnitt „Kinderkram“, der Tipps für Eltern von „Kleingärtnern“ enthält.

Das Buch endet mit Bezugsquellen und Tipps für noch mehr Bücher, ergänzt durch ein Begriffsregister und ein Rezeptverzeichnis. Dass man aus Knoblauch Tee machen kann, wusste ich vorher noch nicht…

Fazit: Verschenken! Selbst behalten!

Verlagstext zum Buch:

Eine kleine, aber feine Ernte – Balkongemüse auf dem eigenen Balkon anzubauen macht Spaß und ist gesund! Ein Gemüsegarten auf dem Balkon liefert Tomaten, Paprika und frischen Salat vom Balkon für die ganze Familie. Aromatisch und duftend bereichern Kräuter auf dem Balkon das leckere Balkongemüse. Süße Erdbeeren vom Balkon und knackige Äpfel sind bei Groß & Klein beliebt. Mit diesem Buch können Sie Ihren Balkon bepflanzen und verschönern mit ausgewähltem und selbst gezogenem Gemüse, Obst sowie Kräutern und Blüten direkt auf Augen- und Nasenhöhe.

Themen

  • Tipps für jeden Monat
  • Kräuter und Gesundheit
  • Zuckermais anbauen
  • Wurzelgemüse in Topfkultur
  • Bonsai-Obst servierfertig für den Esstisch
  • Säen, vermehren, Stecklinge bewurzeln
  • Kompostieren
  • Pflanzengesundheit
  • Nützlinge und Schädlinge

Natalie Faßmann: „Mein wundervoller Naschbalkon. Mit Gemüse, Obst und Kräutern ideenreich gestaltet“. Ulmer 2015. 19,90 EUR. ISBN 978-3-8001-8061-5.

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Was Informatik so alles ist

PDFDie Informatik wirkt in Außendarstellung und Fachkultur für viele junge Menschen nicht attraktiv. Dass sie eine äußerst lebendige und vielseitige Disziplin ist, die sowohl technologische als auch gesellschaftliche Entwicklungen reflektiert und berücksichtigt, stellt jetzt Buch verschiedener Fachleute dar. Das Forschungsprojekt InformAttraktiv untersuchte das Bild der Informatik sowie ihre Forschungsinhalte und brachte die Informatik in Dialog mit Gender-/Diversityforschung.

Das Buch gibt Einblicke in die Vielfalt der Informatik und plädiert für ein zeitgemäßes Bild und Forschungsausrichtung. Im Projekt wurde u.a. ein Vorgehensmodell entwickelt (Gender Extended Research and Development-Modell), das zeigt, wie Gender- und Diversity-Aspekte in die Informatikforschung und -entwicklung einfließen können.
Das Buch beeinhaltet außerdem Gastbeiträge von Forschenden im Geflecht von Informatik, Informatikgeschichte und Gender-und Diversityforschung sowie kurze prägnante Stellungnahmen von Informatikforschenden, die unter anderem die Rolle des Menschen in der Informatikforschung reflektieren.

Einzelbeiträge

Und hier sind direkt einige der einzelnen Beiträge zu finden…

Die Publikation „Vielfalt der Informatik. Ein Beitrag zu Selbstverständnis und Außenwirkung“ ist als PDF im Open-Access-Format erschienen:
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:gbv:46-00104194-14

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Nett sein ist nett: Tägliche Komplimente

… und zwar nicht nur für diejenigen, die etwas Nettes bekommen, sondern auch für diejenigen, die Nettes verteilen.

Blog-Screenshot

Hier ist ein wunderbares Beispiel einer Bloggerin, die sich das Projekt „a compliment a day“ ausgedacht hat (englisch):
http://dailycompliments.weebly.com

Rosa Stark studiert Psychologie und Philosophie. Sie hat einen amerikanischen Vater, kennt sich in den Umgangsformen in Kalifornien ebenso gut aus wie mit denen in Berlin. In ihrem Blog erzählt sie zu jedem Kompliment, das sie macht, die Geschichte dahinter.

Das Komplimentprojekt dauert ein Jahr, gestartet ist es im Juni 2014.

Fazit: Lesenswert, nachahmenswert.

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Mathe zum Hüpfen, Anfassen und Rumlaufen

Mathe mit dem ganzen Körper

CoverMathe findet im Kopf statt? Nicht nur! Der ganze Körper kann mitmachen. Man kann sehr gut den Bewegungsdrang der Kinder nutzen, um in der Schule mathematische Inhalte zu üben und zu festigen. Mit den Spielen dieser Ideensammlung kommt gezielt Bewegung in die Schule. Der Teamgeist lässt sich auch noch steigern, dazu kommen Rhythmusfähigkeit und Förderung der Konzentration.

Ob Spiele für den Klassenraum, den Flur oder die Turnhalle, die Verbindung mit Bewegung wirkt sich positiv auf das Lernen aus. Die Methoden und Übungen dieses Ratgebers sind so konzipiert, dass alle mitmachen können und schwächere Lernende nicht bloßgestellt werden. Die übersichtliche Gliederung der Bewegungsspiele und die Kopiervorlagen erleichtern die Unterrichtsvorbereitung. Die Kopiervorlagen sind sehr schön und funktional (funktionieren z. B. auch, wenn man sie größer kopiert). Vorschläge für Varianten berücksichtigen die schlaueren und die etwas langsameren Kinder. Kurz und einfach sind die Übungen auch noch. So kann eine kleine aktive Pause den Unterrichts bereichern.

Angelehnt an das klassische Memory-Spiel sind Zahlentrio und Zahlenduo. Beim Zahlentrio dreht ein Kind 3 Karten um. Passen die drei Zahlen als Aufgabe zusammen (z. B. kann man aus 3, 5, 8 die Rechnung 3+5=8 machen), dann darf das Kind die Karten behalten. Passen sie nicht (3,5,7), dann dreht es die Karten wieder um und das nächste Kind ist dran. Beim Zahlenduo decken die Kinder nacheinander je 2 Karten auf, eine davon Aufgabe und die andere eine der Lösungen. Passen sie zusammen? Dann darf das Kind sie behalten.

Mir gefällt besonders die Übung „Rangieren“. Das Rechnen mit Übertrag wird hier durch die ganze Gruppe dargestellt, mit Feldern für die verschiedenen „Übertragsbereiche“. Darin stellen die Kinder die Einer, Zehner, Hunderter dar. Beim Rechnen müssen dann einzelne Kinder einen Bereich wechseln bzw. 10 Einer-Kinder ersetzen ein Zehnerkind. Das lässt sich auch wunderbar mit Erstis spielen, für Hexadezimalrechnen beispielsweise. Oder ganz einfach: Binärzahlen.

Besonders schön finde ich die Geometriespiele, das hat was kreatives, es gibt jede Menge Gelegenheit, mit Bändern und Papier Formen zu erleben.

Ein großes Plus ist, dass kaum Materialbedarf für die Spiele notwendig ist.

Fazit: Kurz und sehr gut erklärte Spiele

Themen

  • Arithmetik
  • Geometrie
  • Sachrechnen

Angela Maak und Katrin Barth: „Mathe mit dem ganzen Körper. 50 Bewegungsspiele zum Üben und Festigen“. Verlag an der Ruhr 2007. 14,95 EUR (D) / 15,40 EUR (A). ISBN 978-3-8346-0315-9.

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Gut moderieren lernen

Moderation von Gruppen

CoverDas Buch beschreibt systematisch, wie man moderiert. Die einzelnen Moderationselemente werden anhand von Praxisbeispielen erläutert. Was sind die Probleme bei Teamarbeit oder Gruppenarbeit? Keine klaren Ziele haben, nicht auf den Punkt kommen, zu viel zu reden, vom Hundertsten ins Tausendste kommen, gar nichts sagen, kein Ergebnis erreichen …

Kann Moderation das ändern?  Moderieren bedeutet, Gruppen bei Problemlösungs-, Kreativitäts- und Lernprozessen gemeinsam zu einem Ergebnis zu führen. Das Buch ist für absolute Neulinge geeignet. Es startet bei Grundlagen und geht auch auf Details ein, z. B. beim Visualisieren (auf Moderationskarten, Flipchart, aber auch bzgl. Formulieren von prägnanten Texten für die Visualisierung). Fallbeispiele gibt es reichlich und anschaulich, u. a. typische Gelegenheiten wie Erstsemestereinführung, Präsentationsseminar u. a.

Die Einführung in Fragetechniken ist kurz und gut: Welche Arten von Fragen es gibt? Vor manchen Fragearten warnt der Autor auch, da sie beim Moderieren NICHT verwendet werden können – sonst ist es nicht moderieren, sondern leiten, beraten, manipulieren etc.

Beim Einstieg ins Thema ist die Übersicht über die Vorteile einer Moderation genauso erhellend wie der Abschnitt über die Grenzen der Methode. Für jedes vorgestellte Moderationsinstrument gibt es den Abschnitt „Wann setzen Sie besser eine andere Methode ein?“ Prima, so wünscht man sich ein Fachbuch.

Ein Merksatz zum Thema Einzelkarten, die beim Clustern nicht zu andern Karten und Clustern passen wollen, werde ich in meinen Gruppen und bei meinen Moderatorinnen vielleicht auch mal zitieren: „Eine Karte fürchtet sich nicht alleine.“ Wenn eine Gruppe Mitleid mit einer Karte bekommt, und diese auf Teufel komm raus irgendwo reinzwängen will, kann der Spruch helfen.

Zum Clustern möchte ich noch den Tipp zum Formulieren von Überschriften pro Cluster lobend hervorheben: Einfach mal gucken, ob die Überschrift zur Ursprungsfrage passt. Beispiel: „Material“ ist keine gute Überschrift auf die Frage „Welche Probleme haben Sie im Büro?“ – Da fehlt dann noch was, z. B. „schlechtes Material“ oder „zu wenig Material“.

Weniger als der Inhalt, die Struktur und der Aufbau gefällt die Gestaltung. Für die nächste Auflage wünsche ich mir ein gefälligeres Aussehen . Die Bilder sind eher funktional als optisch hochwertig, und an der es gibt Stellen, wo Schwarzweißbilder die Aussage über Farbigkeit nicht unterstreichen können. Das ist schade. Verbesserungsvorschlag: Farbdruck, wenn Farben eine Rolle spielen, und Bilder „zur Verzierung“ und ohne Funktion für den Inhalt rausnehmen. Ist aber nur ein kleiner Punktabzug und verschreckt womöglich unnötig potenzielle Leser*innen.

Großartig finde ich den Abschnitt „sauber moderieren“, in dem es um präzise Formulierung und Konsistenz bei Fragen und Verfeinerungsfragen geht. Ist ja auch mein Leib-und-Magen-Thema ;-) Oder der Tipp, Linien auf Pinwandpapier durch geschicktes Knicken vorzubereiten.

read & go

Super auch für erfahrende Moderatorinnen ist die ausführliche Liste von möglichen Moderationszielen, das hilft bei der Vorbereitung. Und je nach Ziel fällt natürlich die Gestaltung der Moderation anders aus, klar. Für verschiedene Situationen gibt es Hinweise, wie man Schwierigkeiten meistert, z. B. wenn bei einer Zurufabfrage sehr viele Antworten kommen. Für Profis gibt es hier und da Neues zu entdecken. Für mich waren das spezielle Formen von Pinwandprotokollen.

Die Lieferantenadressen für Moderationsmaterial sind alle noch aktuell (d. h. online erreichbar, hab ich im Januar 2015 getestet). Nur bei den Weblinks war eine Seite „leer“, eine andere als „attackierend“ eingestuft.

Am Ende gibt es eine „Schlussmoderation“, zum Üben und als Feedbackmöglichkeit an den Verlag. Wer dieses Feedback in Form einer Schlussmoderation ausfüllt, kopiert und einreicht, bekommt ein Dankeschön, wird hier versprochen. Nett!

Hier meine Antworten:

1) So fühle ich mich nach der Lektüre:
:-)

2) Soviel habe ich gelesen: 95 %

3) Schreibstil: ++

4) Inhalt: ++

5) Praxisbezug: ++

6) Gestaltung: + bis o

7) Was fehlt? Jahresangabe bei den Literaturtipps und -quellen

8) Insgesamt: +

… und ein zweites + (also ++) insgesamt für das Verhältnis Inhalt zu Buchlänge.

Ende der Schlussmoderation.

CD

Die CD ist im Wesentlichen eine Offline-Website mit Inhalten des Buchs plus ergänzendes Material. Auf der CD ist ein Workshop zum Selberlernen zu finden. Üben muss man natürlich trotzdem in der Gruppe ;-)

Die Inhalte werden durch Bilder, Videosequenzen, Praxisbeispiele und ausführliche Texte unterstützt. Beispielpinwände, auf denen z. T. per Klick Einträge erscheinen, zeigen gute Ideen zur Visualisierung.  Ein kurzes Video erklärt und zeigt z. B. wie man eine gute Handschrift auf Moderationskarten hinbekommt. Die technische Qualität der Videos – und auch der anderen Inhalte – ist nicht überragend gut (optische und akustische Abstriche), dafür inhaltlich und handwerklich bzgl. der Methode „Moderation“ gut. Die Sitemap hilft beim schnellen Zugriff.

Leider gibt es auf der CD teils falsche Überschriften, teils Zwischenüberschriften, die über einem vorherigen Textabschnitt, der dadurch verdeckt wird (in Firefox 34) .

Auch wenn Vieles in beiden vorkommt, Buch und CD ergänzen sich gut.

Gut gefallen hat mir das Gesamtpaket aus Buch, CD, Expertise des Autors, Verständlichkeit der erklärten Methoden … und alles Fachliche.

CDFazit: Wertvoll für Neue, prima Auffrischung für Fortgeschrittene

Themen

  • Was ist Moderation?
  • Vorbereitung einer Moderation
  • Gestaltungstipps
  • ragetechnik
  • Kartenfrage
  • Einpunktfrage
  • Mehrpunktfrage
  • Moderationstechniken
  • inwandeinsatz
  • Beispielabläufe
  • Die eigene Rolle beim Moderieren

Gert Schilling: „Moderation von Gruppen. Der Praxisleitfaden für die Moderation von Gruppen, die gemeinsam arbeiten, lernen, Ideen sammeln, Lösungen finden und entscheiden wollen“. Gert Schilling 2003. 34,- EUR/Buch und 34,- EUR/CD und 54,- EUR/Buch und CD im Paket. ISBN 978-3-930816-59-0.

Augen-Logo Maria

Endlich wieder Montag, lass uns arbeiten!

Thank God it’s Monday!

CoverAlle träumen von Arbeit, die Spaß macht und sinnvoll ist. Dark Horse Innovation ist eine Agentur, die Leute um die 30 gemeinsam gegründet haben. Alle sind „Chef“. Also alle 30. Das geht nicht? Das geht, und hier steht geschrieben, wie es gehen kann.

In der Berliner Agentur für Innovationsentwicklung setzen sie konsequent auf Selbstentfaltung und kooperative Zusammenarbeit, Flexibilität und Digitalisierung.

Das Buch und die Praxis bei Dark Horse zeigen, wie man die eigene Arbeitskultur schrittweise ändern könnte und welche Chancen für alle im Wandel stecken. Das Buch zeigt Möglichkeiten und will ermutigen, sich vom traditionellen Arbeitssystem zu lösen und auf eine neue Arbeitswelt einzulassen. Es zeigt Arbeitgebern und ihren Personalabteilungen, dass sie die Ansprüche der Generation Y nicht fürchten müssen, sondern dass und wie sie davon profitieren können.

Die 30 haben sich in Potsdam in der Hasso-Plattner-School of Design Thinking (oder d.school) kennengelernt.

Beim Lesen merkt man, wie ein frischer Wind durch die Absätze weht – jung, enthusiastisch, optimistisch. Und gleichzeitig bodenständig und realistisch. Leider sind viele Abschnitte und Kapitel zu lang. Zuviel Text, der vom Wesentlichen ablenkt und immer wieder dieselben Punkte mit andern Worten aufgreift – was in einem gewissen Rahmen ja auch gut ist; hier ist es eben manchmal zu ausufernd. Da wird der frische Stil irgendwann anstrengend und geschwätzig. Denn die Kernaussagen muss man sich selbst mühsam aus vielen – manchmal zu sehr auf Spracheffekte zielende – Abschnitten herauspulen. Was nichts daran ändert, dass der Kern durchaus spannend und überzeugend ist!

Es steht jedem frei, im Detail zu entscheiden, wieviel und wann er oder sie sich einbringt. Im Gegensatz zu vielen andern Arbeitsplätzen gelten hier Projekte und Erfahrungen außerhalb des Unternehmens als wertvoll und werden begrüßt, denn dadurch vergrößert sich am Ende auch der interne Erfahrungspool. Das Unternehmen wird so flexibler und breiter aufgestellt, um auf die Komplexität der Anforderungen reagieren zu können.

Rotation

Automatisch sich auszeichnende und organisch verstärkte Strukturen wird nach den ersten negativen Erfahrungen bewusst entgegengewirkt. Denn es gab nach einiger Zeit zuviel, was nur von Einzelnen beherrscht wurde – was einerseits ein Unternehmensrisiko darstellt, andererseits die Entwicklungsmöglichkeiten Einzelner einschränkt. Einzelne können dann nicht mehr Neues lernen bzw. werden durch Routineaufgaben von der eigenen Weiterentwicklung abgehalten. Gegenmaßnahme und Lösung des Dilemmas ist für Dark Horse das Rotationsprinzip.

Das Rotationsprinzip für wiederkehrende Aufgaben findet auf zwei Ebenen statt: Auf der Ebene der entscheidenden, größeren Aufgaben und auf der Ebene lästiger, kleiner Aufgaben. Um auf der „Großaufgabenebene“ Expertise-Monopole vermeiden, werden neue Teams immer so zusammengestellt, dass es aus vielen Unerfahrenen plus einem (oder wenigen) Erfahrenen besteht.

Konkret sieht das so aus, dass die Dark-Horse-Leute einmal jährlich die größeren Aufgaben verteilen. Größere Aufgaben sind z. B. Kontakt zum Steuerberater halten, IT-Infrastruktur betreuen, Sommerfest organisieren… Wer so eine Aufgabe übernimmt, tut das für ein Jahr (nicht länger). Dann gibt es noch die kleineren Aufgaben, z. B. Spülmaschine bedienen, Anrufbeantworter abhören, Briefkasten leeren, interne Treffen organisieren und protokollieren… Diese Aufgaben, die wenig spannend sind, werden ebenfalls verteilt. Das damit beauftragte wechselnde Serviceteam (bei Dark Horse bestehend aus 2 Leuten) übernimmt die lästigen Kleinigkeiten für einen Monat.

Das Rotationsprinzip sorgt dafür, dass Jede*r mal Unangenehmes übernimmt, es trägt aber auch dazu bei, dass die Aufgaben mehr wertgeschätzt werden und die Ausführenden mehr Rücksicht und Verständnis erleben. Es bewirkt (insbesondere für die Kleinigkeiten), dass Andere nicht auf das Serviceteam herabblicken, sondern dass die Anderen hinter dem Serviceteam stehen. Denn jeder kennt ja die Schwierigkeiten, die mit den kleinen Aufgaben einher gehen.

Entscheiden

Das Team entscheidet nach dem Konsent-Prinzip (geringsten Widerstand anstreben) statt nach dem Konsens-Prinzip (Mehrheit bzw. Einstimmigkeit anstreben). Anfangs war das gewöhnungsbedürftig, diskussionsgeladen und schwierig. Deswegen gab es schnell einen „Soziokratieberater“, der das Team unterstützte, bis die Soziokratie nach etwas Übung vom Team selbst angewendet werden konnte, mittlerweile nur noch ein bisschen abgefedert durch wechselnde Moderation, die jeweils ein Teammitglied übernimmt, das sich inhaltlich neutral raushält.

Feedback und Problemlösen

Dark-Horse-Innovation nutzt fünf Kategorien  für tägliches Feedback, das sie z. B. beim Tagesabschluss in Seminaren oder Workshops einsetzen. Die Teilnehmer*inen notieren auf einem Feedbackbogen :

  1. Was war für mich das schwierigste Problem heute?
  2. Was war heute die größte Überraschung?
  3. Was war der beste Fehler?
  4. Was war Dein Highlight?
  5. Was ist das „Zitat des Tages“?

Zum Thema Problemlösen soll übrigens Einstein einmal gesagt haben, dass er bei einem lebensbedrohlichen Problem 5 Minuten über die Lösung nachdenkt. Wenn er für dessen Lösung er 60 Min Zeit hätte. Er würde also 55 Minuten über das Problem nachdenken und 5 Minuten über die Lösung. Hat was.

Fazit: Wirklich interessant; bin gespannt, wie’s weitergeht

Dark Horse Innovation: „Thank God it’s Monday! Damit Arbeit nicht der blöde Teil des Lebens ist. Wie wir die Arbeitswelt revolutionieren“. ECON 2014. 16,99 EUR (D) / 17,50 EUR (A). ISBN 978-3-430-20171-1

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