Chefinnen-Strategien für das Spiel, das sich um Karriere und Arbeitsumfeld dreht

Weck die Chefin in Dir

Cover Tja. Ich dachte, das ist ein Buch, das wieder mal nur billige Klischees wiederkäut und Männer-Frauen-Missverständnisse vermeintlich witzig durch den Kakao zieht. Falsch gedacht! Hier kann man wirklich etwas Handwerkszeug finden und etwas über Ursachen der Missverständnisse lernen!

Natürlich hakt es in Genderfragen an allen Ecken und Enden, das wissen die meisten von uns.

Wichtige Führungsattribute werden immer noch eher Männern als Frauen zugeschrieben. Frauen, die eine Karriere anstreben, tun gut daran, ungeschriebene Regeln zu kennen und zu nutzen. Sie dieses Spiel mitgestalten. Wer als Frau für eine internationale Karriere eine fremde Sprache zu lernen bereit ist, kann sich ebenso „maskulinisch“ aneignen, meint die Autorin. Voraussetzung dafür sind Akzeptanz und Wertschätzung einerseits. Andererseits muss ich, wenn ich Karriere machen möchte, die Funktionsweisen im Geschäftsleben  verstehen lernen. Überholte Feindbilder mit „bösen“ Männern sind da kontraproduktiv. Es geht schlicht darum, das Spiel zu verstehen und diese Kenntnisse einzusetzen.

Sprache und Körpersprache sind der Kern, um den es in den Strategien und Tipps geht. Darunter die bewährten „Move Talk“-Tipps von Peter Modler. Die Autorin und Trainerin beschreibt scheinbar eherne männliche Glaubenssätze und typisch weibliche Blockaden. Selbstzweifel oder übermäßige Bescheidenheit… kommt Euch das bekannt vor…?

Im Buch lassen sich aussichtsreiche und erprobte Strategien finden, z. B. wie frau sich eine Gehalterhöhung besorgt oder sich Gehör verschafft, auch wenn Chef und Kollegen offensichtlich gar nicht hinhören und niemals richtig zuhören. Und man lernt den Umgang mit männlichen Grenzverletzungen, das Gewinnen einflussreicher Mentoren und den selbstbewusste Auftritt in Meetings und vor Versammlungen. Die Strategien enthalten meist kurze wahre Geschichten aus dem Arbeitsumfeld, die von Schwierigkeiten und Lösungsansätzen erzählen. Die Autorin gibt Tipps, wie sich Macht auch positiv einsetzen lässt. Mit diesem Wissen werden hinderliche Hemmungen vor Statussymbolen und  Reviermarkierungen kleiner.

Die Autorin trainiert unter anderem weibliche Fach- und Führungskräfte. Der Mehrwert dabei: In den Trainingskommt immer ein männlicher Rollenspielpartner zu Wort. Das sind ganz normale Männer aus ganz normalen Berufen, die typisch männlich auf Ansprache und Verhalten der Frauen in Rollenspielen reagieren. Wie in den Trainings liefert auch im Buch eine männliche Stimme die männlichen Reaktionen auf weibliche Verhaltensweisen. Diesen Spiegel vorgehalten zu bekommen, verleiht dem Buch große Alltagstauglichkeit.

Fazit: Für Pragmatikerinnen. Nicht für Gesellschaftsveränderinnen mit dem Wunsch nach absoluter Gleichheit.

Themen

  • Weisungen durchsetzen
  • Gehör finden
  • Kompetenz zeigen
  • Eigene Position klar kommunizieren
  • Selbstgemachte Fallstricke erkennen und vermeiden
  • (Vermeintliche) Angriffe kontern
  • Werte und Wertschätzung wahren – nur anders

Sigrid Meuselbach: „Weck die Chefin in dir. 40 Strategien für mehr Selbstbehauptung im Job“. Ariston 2015. 16,99 EUR. ISBN 978-3424201109.

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Visualisieren und Moderieren

Visualisieren

Cover„Botschaften in Bilder umsetzen“ – das vermittelt das Buch nach eigener Aussage. Der Fokus liegt dabei auf dem Präsentieren von Inhalten, u. a. gibt es fundierte Tipps für den Umgang mit PowerPoint. Sehr deutlich merkt man beim Vergleich von Medien (Beamerpräsentation vs. Flipchart) die Vorliebe der Autorin, was etwas unprofessionell erscheint. Auch übersetzt sie KISS falsch: „Keep it simple and stupid“. Die Definition, die ich kenne und die ich für treffend halte, lautet: „Keep it simple and short!“

Nun ja, die Faustregeln für Textfolien in PowerPoint sind dann wieder gut. Und der Abschnitt über Schrift ist prima (beim Einsatz von Flipchart oder Whiteboard), es gibt genaue Empfehlungen für eine gut lesbare Schrift, die leicht zu erlernen ist. Gut gefallen hat mir auch ihr Tipp, gelungene Bilder und Skizzen einfach auszuschneiden und so weiter zu verwenden.

Fazit: Die Autorin ist Flipchart-Profi und kennt sich aus

Themen

  • Wie wirken Bilder?
  • Ziele und Zielgruppe
  • Visualisierungsstile
  • Visualisierungsmöglichkeiten
  • PowerPoint, (interaktives) Whiteboard, Flipchart: Welches Medium für welchen Zweck
  • Handschrift,  Texte und Bilder
  • Anordnung und Hervorhebung
  • Material
  • Live visualisieren
  • Ideen generieren und speichern
  • Von der Idee zum Bild

Claudia Bingel: „Visualisieren“. Haufe 2012. 6,95 EUR. ISBN 978-3-648-03173-5.

Moderation

Cover

Der Schwerpunkt des Buchs liegt bei Arbeitssitzungen, aber auch für alle andern Arten von Gruppen und Workshops sind die Tipps gut zu gebrauchen. Die Autoren erklären, was Moderation bringt und wann man sie einsetzt. Sie erklären universal einsetzbare Moderationstechniken und thematisieren bewährte Reaktionsmöglichkeiten für typische Situationen. Sie haben mir z. B. einen neuen Trick verraten, wie man ausschweifende Redebeiträge in der Vorstellungsrunde vermeidet.

Eins der wichtigen Instrumente sind Fragen. Leitfragen helfen beispielsweise, einzelne Arbeitsphasen wie Kleingruppenarbeit zu planen. Der Blickwinkel, Arbeitsphasen als „System von Leitfragen“ zu sehen, ist ungewöhnlich und deswegen auch für Erfahrene interessant. Auch die Checklisten sind hilfreich: Aufgaben der Moderation klären, Adressaten (Teilnehmerinnen und Teilnehmer) analysieren.

Gut gefallen hat mir, dass immer wieder der Hinweis auftaucht, dass jede Moderation anders ist und die Beispiele nicht 1:1 übernommen werden sollten. Auch selten in der einschlägigen Moderationsliteratur: Es gibt ein Beispiel, das sich mit einer schwierigen Situation befasst, nämlich die Moderation einer Konfliktklärung.

Fazit: Gute Zusammenstellung von Methoden, für Neulinge und Profis gleichermaßen geeignet

Themen

  • Worauf es ankommt und was es bringt
  • Rahmenbedingungen
  • Rolle des Moderators bzw. der Moderatorin
  • Was ist Moderation nicht?
  • Fragen stellen
  • Adressatenanalyse und Einladung
  • Arbeitssitzung gestalten
  • Organisation und Logistik
  • Die richtige Atmosphäre
  • Typische Arbeitsphasen
  • Arbeitsphase gestalten, strukturieren und zu Ergebnissen kommen
  • Moderationsauftrag
  • Schwierige Situationen meistern
  • Aus Fehlern lernen

Andreas Edmüller und Thomas Wilhelm: „Moderation“. Haufe 2014. 6,95 EUR. ISBN 978-3-648-02725-7.

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Gender Communication für gutes Miteinander nutzen
Buch und Gewinnspiel

Eva talks, Adam walks

Cover Sind Männer doof, weil sie nur wenig reden? Und Frauen dämlich, weil sie die Männer totquatschen? Beides falsch. Ganz falsch. Beides ist gut und sogar wichtig.

Ob Kommunikation, Stimme, Sprache oder Verhalten: Männer und Frauen sind auf unterschiedlichen Wegen erfolgreich. Kurz: Frauen und Männer sind gleichwertig. Nicht gleich. Diese Differenzierung ist tatsächlich gut ausgearbeitet.

Oft führen mangelndes Wissen und fehlendes Verständnis füreinander zu Missverständnissen und Frust. Spannende Fragen, die im Buch angesprochen werden: Gibt es überhaupt geschlechtertypisches Verhalten? Was unterscheidet Mann und Frau in der Kommunikation? Anerzogen oder angeboren? Können wir was ändern? Sollen Frauen sich anpassen, um im Wettbewerb mithalten zu können – oder auf Widerstand setzen?

Das Buch beweist, dass die Autorin Erfahrung hat, gut recherchiert, die relevanten Studien kennt – kurz: Sie weiß, wovon sie schreibt.

Es gibt exzellente Fallbeispiele aus der Arbeitswelt, wo Kommunikation misslingt – und warum. Die vielen „Spielszenen“ nicht nur aus dem Berufsalltag, auch mal aus dem Privatleben erkennt jede Frau wieder. Und die Männer wahrscheinlich auch (ich hab nur noch keinen gefragt).

Die Autorin ist auch noch Coach frür viele Frauen und Männer in Fragen Einstieg oder Aufstieg. Sie plädiert dafür, sich gegen Gleichmacherei und Ignoranz offensichtlicher Unterschiede ein zusetzen und dem bloßen Vereinfachen ein differenziertes Bild entgegen  zu setzen. Also: Etwas weniger „das ist falsch“ oder „der ist doof“ oder „ich weiß es besser“, dafür mehr „so isses und so kann man damit umgehen“.

Das alles erklärt sie gut, beschreibt Hintergründe und stellt Andersartigkeit dar – Andersartigkeit mit positiven wie mit negativen Effekten.

Drei Punkte, warum mir das Buch so gut gefallen hat…

Die Autorin enttarnt, wie ein bekanntes Experiment zur Kommunikation oft missverständlich zitiert wird: „55% werden durch Körpersprache, 38% werden durch Stimme, 7% werden durch das gesprochene Wort vermittelt“. Ja, das ist das Ergebnis. Das Experiment lief allerdings nur mit einzelnen Wörtern, deren Inhalt Interpretationsspielraum bietet – nicht für ganze Sätze oder gar Vorträge! So liest sich die Prozentaufteilung gleich ganz anders.

Cristina Muderlak liefert im Buch außerdem noch eine der besten Erkärungen des Vier-Seiten-einer-Nachricht-Modells von Schulz-von-Thun, die ich je gelesen oder gehört hab. Mit einem Beispiel aus ihrer Praxis statt dem üblichen „Die Ampel ist grün“-Beispiel.

Einprägsam ist auch ihre Metapher dafür, warum man manchmal besser keine Emails schreiben soll: „Schreiben von (konfliktbeladenen) Emails ist in etwa so, wie mit verbundenen Augen eine Bombe zu werfen. Ich sehe weder, wohin sie genau gelangt, noch wie und wo sie landet und habe auch keine Kontrolle darüber, was sie anrichtet.“

Zum Abschluss gibt es je einen Coachingfall mit weiblicher wie mit männlicher Fragestellung zum Nachlesen. Das rundet das Buch nochmal ab.

Insgesamt muss ich sagen, die Autorin erklärte mir die typisch männliche Kommunikationsweise erstaunlich gut, so dass ich das Verhalten mancher Mitmänner jetzt besser verstehen kann. Und ich hab vorher schon einiges verstanden! Soll heißen: Input auf hohem Niveau.

Fazit: Sehr gut für alle, die gern Hintergrundwissen sammeln und aus Praxiserfahrungen lernen – und das in leichter Lektüre

Themen

  • Unterschiedlichkeit von Kommunikationvorlieben
  • Entwicklung unterschiedlicher Kommunikationsvorlieben
  • Wortloses Sprechen
  • Sätze sprechen und schreiben – ein großer Unterschied
  • Wie man Unterschiede nutzt statt sich zu ärgern

Cristina Muderlak: „Eva talks, Adam walks. Wie unsere Unterschiedlichkeit das Miteinander stärkt“. Goldegg 2015. 19,95 EUR. ISBN 978-3-902991-42-3.

Buch gewinnen

Wir verlosen 3 Exemplare.

Einfach eine Email an
zeitung.informatica-feminale(klammeräffchen)web.de
schreiben, in der Du

entweder

a) kurz erzählst, was Dir in Sachen Kommunikation und Missverständnis schon erlebt hast (egal, ob mit oder ohne „Lösung“)

oder

b) ein allgemeines Feedback zu Artikeln in der Zeitung gibst.

Die schnellsten und/oder besten Einsendungen gewinnen. Jury ist die Redaktion. Und zu Subjektivität bei der Auswahl bekennt sie sich gleich schon mal. Wir behalten uns vor, die eingesandten Anekdoten oder Beispiele für die Zeitung mal zu verwenden – oder auch nicht.
Falls es in die Zeitung kommt: Ganz anonym, versprochen!

Die Drei, die gewonnen habe, bekommen per Email Bescheid, damit sie dann ihre Postadresse angeben können, an die das Buch gehen soll. Danach werden diese persönlichen Daten selbstverständlich auf nimmer Wiedersehen gelöscht.
Wer gewinnt, steht nachher garantiert nicht in der Zeitung : -)

Natürlich: Der Rechtsweg ist sowas von ausgeschlossen!

Emailsendeschluss: 22. Juni 2015

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Lernen aus Fehlern

Lernen aus Fehlern

CoverDas postkartenkleine Buch erläutert Wege zu einer guten Fehlerkultur. Denn ein Fehler ist keine Katastrophe, wie man an den verschiedenen Empfehlungen hier sehen kann. Die Autorin zeigt an vielen Beispielen, wie sich Fehler als Chance oder Lernimpuls nutzen lassen. Sie erklärt auch, wie man mit Fehlern individuell und konstruktiv umgehen kann.

Wer die 122 Seiten liest, erfährt etwas über verschiedene Fehlerarten, den Unterschied zwischen Fehler und „böser Tat“ oder welche Faktoren die Entwicklung einer guten Fehlerkultur unterstützen. Man lernt, was eine konstruktive Fehlerkultur auszeichnet und welche Vorteile sie bringt. Oder welche Stärken man dafür braucht, um als Führungskraft richtig auf Fehler und Fehlermeldungen zu reagieren. Beim Ansprechen von (fehlerhaftem) Verhalten eines Andern wird erklärt, wie man richtig Kritik üben und konsequent Verhaltensänderungen bewirken kann.

Schließlich gibt es noch Methoden zur systematischen Fehlerbearbeitung, u. a. wie man im Team aus Fehlern lernt.

Fazit: Gut

Themen

  • Definition und Bedeutung
  • Schuld, Katastrophen und Schaden
  • gute Fehlerkultur
  • Fehlerkosten und Relevanz von Fehlermeldungen
  • Umgang mit Fehlern, allgemein und systematisch
  • Wie Führungskräfte ihren Ärger bewältigen
  • Team und Fehler

Elke M. Schüttelkopf: „Lernen aus Fehlern. Wie man aus Schaden klug wird“. Haufe 2015. 3,- EUR. ISBN 978-3-648-06704-8

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Live: Marshmallow-Test zu Willensstärke und Entwicklung der Persönlichkeit

Walter Mischels Buch „Der Marshmallow-Test“ geht auf Tour. Der Autor liest und spricht mit Gästen über seine Erkenntnisse.

Worum geht’s?

Screenshot

Vielleicht kennt Ihr das Experiment aus der Psychologie ja schon: Ein Kind bekommt einen Marshmallow vorgesetzt und hat die Wahl – sofort aufessen oder warten, um später zwei zu bekommen. Wird es zögern oder zugreifen? Und was bedeutet diese Entscheidung für die erwachsene Persönlichkeit, zu der es heranreift?

Der Psychologe Walter Mischel testete vor mehr als vierzig Jahren 4- bis 6-jährige Kinder und wollte er herausfinden, wie Menschen auf Verlockungen reagieren. Eher durch Zufall entdeckte er mehr: Dass die Fähigkeit zum Belohnungsaufschub außerdem die Fähigkeit beeinflusste, wie die Getesteten später ihr Leben meistern. Je besser es den Kindern gelang, sich zu beherrschen, desto eher entwickelten sie später Selbstvertrauen, Stressresistenz und soziale Kompetenz.

Wie kommt es zu diesen Persönlichkeitsunterschieden? Wieso verfügen manche Menschen offenbar über stärkere Willenskraft als andere? Und: Ist das genetisch veranlagt oder kann man diese Willensstärke lernen? Das und mehr könnt Ihr live verfolgen, denn dazu dient die Lesereise.

Termine

Wien: 8. Jun. 2015 um 19 h
Billrothhaus, Frankgasse 8

Frankfurt a. Main: 9. Jun. 2015 um 19.30 h
Deutsche Nationalbibliothek, Adickesallee 1

München: 10. Jun. 2015 um 19 h
Bayerische Staatsbibliothek, Ludwigstraße 16

Mir ist das Buch insbesondere deswegen (positiv) aufgefallen, weil es eine Empfehlung von Daniel Kahnemann (Autor von Schnelles Denken, langsames Denken) gibt: „Wer dieses brillante Buch liest, wird die Natur des Menschen mit anderen Augen betrachten.“

Mehr Infos
www.youtube.com/watch?v=Wz1pnFBLZM4

CoverDas Buch

Walter Mischel: „Der Marshmallow-Test. Willensstärke, Belohnungsaufschub und die Entwicklung der Persönlichkeit“.
(Original: „The Marshmallow Test. Mastering Self-Control“. Originalverlag: Little, Brown and Company.)
Deutscher Verlag: Siedler 2015. 24,99 EUR (D) / 25,70 EUR (A). ISBN 978-3-8275-0043-4.

Themen u.a.

  • Belohnungsaufschub und Selbstkontrolle
  • Heißes Denken, kühles Denken
  • Entstehung von Selbstkontrolle
  • Erfolgsmotor
  • Künftiges Selbst
  • Der gelähmte Wille
  • Der erschöpfte Wille

Mehr Infos:
www.srf.ch/kultur/gesellschaft-religion/wenn-ein-marshmallow-unser-schicksal-vorhersagt
www.spektrum.de/rezension/der-marshmallow-test/1342992

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Visual Facilitating: Zeichnend denken

UZMO – denken mit dem Stift

CoverBildU, Z, M und O sind die Grundelemente, aus denen sich eine Glühbirne zeichnen lässt. Das Buch beschreibt Anwendung und Ausführung des Visual Facilitatings. So heißt die Technik, die aus Amerika nach Europa kommt, und bei der mit Skizzen Dialoge, Ideen und komplexe Sachverhalte quasi On-the-Fly visualisiert werden. Der Autor zeigt, wie und wo sich das in der Praxis anwenden lässt.

Jede Menge praktische Anleitungen machen die Methode leicht und schnell umsetzbar. Was ich selbst auf der letzten Konferenz direkt ausprobiert habe: Obwohl ich lediglich das Buch gelesen und ohne praktische Übung angefangen hab, ging es schon ganz gut. Ich folgere: Die meisten Leute sind fähig, Ideen, Prozesse und abstrakte Zusammenhänge in Meetings, Seminaren oder Präsentationen von Hand sichtbar zu machen. Künstlerisches Talent braucht man nicht, nur Papier und Stift.

Auf 300 Seiten sind Modelle, Techniken und Methoden für Neulinge und alte Hasen zusammengestellt, zum Beispiel wie hier:

Bild

Die visuellen Vokabeln sind Schrift, Grundformen, Grafikelemente, Piktogramme, Figuren und Farbe. Wie man diese verbindet, das ist sehr verständlich erklärt. Hier merkt man Erfahrung und Expertise des Autors. Nicht nur beim Schriftbild (wie wird Schrift lesbar?), sondern eben auch beim Zeichenen „komplizierter“ Bilder (wie z. B. eines Helikopters). Im Anhang sind Praxistipps für Flipchart und Pinnwand, eine Liste von Pionieren des visuellen Denkens, ein Glossar und Empfehlungen zu Büchern, Links, Apps und Produkten zu finden.

Übrigens: Visual Facilitating ist kein lustiges Add-On zur Auflockerung von Konferenzen, sondern kann komplizierte Zusammenhänge nochmal ganz anders begreifbar machen.

Fazit: Lohnt sich!

Themen

  • Grafiken & Diagramme, komplexe Infogramme, reduzierte Schlüsselbilder und Bildlandschaften
  • Kreativtechniken und Layout-Templates
  • Dokumentieren und präsentieren
  • Protokollieren von Dialogen und Diskussionen
  • Arbeitsplakate
  • Visualisierung im  Choaching

Der Autor erklärt Buch und UZMO:
http://de.neuland.com/literatur/fachbuecher/uzmo-denken-mit-dem-stift.html

Noch ein Autorenvideo zu noch einem Buch zum Visualisieren:
http://de.neuland.com/literatur/fachbuecher/bikablo-1.html

Martin Haussmann: „UZMO – denken mit dem Stift. Visuell präsentieren, dokumentieren und erkunden“. Redline 2014. 24,99 EUR. ISBN 978-3-86881-517-7.

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Usability: Was? Wo? War was?

Den Effekt kennen Usability-Profis vielleicht: Änderungen in der GUI werden manchmal übersehen. Oder oft…
Ein interessanter Artikel zu diesem Thema findet sich bei der NN Group:

Screenshot

www.nngroup.com/articles/change-blindness

Selbst testen

Screenshot
Und mal selbst erfahren, was man gern übersieht, könnt Ihr hier:
www.gocognitive.net/demo/change-blindness

Zum Beispiel mit einem total überschaubaren, kleinen Bildchen wie diesem hier… ich sach Euch: Gar nicht so leicht!

Beispiel-Bild

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Entscheiden ist unsicher. Immer.

Kunst des Entscheidens

Cover Für Zweifeln und Zaudern gibt es Gründe, besonders diesen: Entscheidungen sind genau dann nötig, wenn gute Gründe fehlen. Das macht aus vernünftigen – gut begründeten – Entscheidungen ein Paradoxon. Die Zusammenstellung wildert in den Texten der großen Denker der Entscheidung. Ergebnis: 111 Abschnitte loben Zweifeln und Zögern, verspotten und verhöhnen Entscheidungen in Wirtschaft und Politik, in Unternehmen und Behörden, in Organisationen – und die zugehörigen Entscheider, Manager, Hierarchen.

Entscheidungsfreudige Menschen als betrunkene Seiltänzer, chinesische Henker, exquisite bullshitter, ins Dunkle starrende Nachtwächter, elegante Tänzer über dem Abgrund, Manisch-Depressive, königliche Herrscher über das Midas-Gold der Moderne, reitende Cowboys im Canyon der Unmöglichkeit…

Ein Trost für Leute, die entscheiden oder Entscheidungen verkaufen, im Management, in der Beratung, in der Supervision, beim Coaching, für die Entscheidungstheorie und für alle, die an Entscheidern oder am Entscheiden schier verzweifeln wollen.

Quelle: www.velbrueck-wissenschaft.de/pdf_ausfuehrlich/978-3-942393-10-2.pdf

Kleiner Auszug:

Der Wahn
(Finanzkrise, leicht gemacht)

Verlosung eines toten Esels. Ein Geschäftsmodell

Chuck, einer seit 2002, seit dem Zusammenbruch von Enron und vielen anderen Unternehmen des »Neuen Marktes« grassierenden Geschichte zufolge, hat von einem  Farmer  einen  Esel  gekauft,  der  aber  sogleich stirbt.  Er  verlost  ihn.
»Verlosen? Einen toten Esel?« »Ich verrate den Leuten nicht, dass er tot ist«, sagt Chuck zu dem Farmer. Nach ein paar Wochen treffen sich die beiden wieder.
Was aus dem Esel geworden ist?
»Na, ich habe ihn verlost, das Los zu zwei Dollar, 500 Lose verkauft, macht
1.000 Dollar«.
»Hat sich niemand beschwert?«
»Nur der Kerl, der den Esel gewonnen hat. Dem habe ich seine zwei Dollar
zurückgegeben.«

Fazit: Lässt tief blicken, erleichtert und erschreckt

Themen

  • Wahn (Finanzkrise, leicht gemacht)
  • Bürde
  • Der Riese Zufall
  • Midas-Gold der Moderne
  • Schlüssel und Schloss
  • Aus der Herde ausscheren
  • Beute
  • Rettende Regeln?

Günther Ortmann: „Kunst des Entscheidens. Ein Quantum Trost für Zweifler und Zauderer“. Velbrück Wissenschaft 2014. 19,80 EUR. ISBN 978-3-942393-10-2 .

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Glücksmonat…

Der Mai ist ja als Wonnemonat bekannt. Und Wonne ist doch Glück, oder? Deswegen lohnt sich gerade jetzt ein Blick aufs Glück, beispielsweise hier:

Ministerium für Glück

aus dem Portfolio

Es gibt dort Vieles zu entdecken: Glücksspielkarten, Glückspostkarten, Glücksgeschichten…

Ausgedacht hat sich das alles Gina Schöler. Sie hat Kommunikationsdesign an der Hochschule Mannheim studiert und ist als Glücksministerin unterwegs. Sonst arbeitet sie freiberuflich als Gestalterin in Werbeagenturen.

KartenIhr Studium Kommunikationsdesign in Mannheim (Schwerpunkte Transmediale Kommunikation, Markenmanagement, Kampagnenführung und Corporate Identity) hat sie mit der Masterarbeit „Ministerium für Glück und Wohlbefinden – Dokumentation einer transmedialen Kommunikationskampagne“ abgeschlossen.

Mehr Infos
www.MinisteriumFuerGlueck.de
www.facebook.com/MinisteriumFuerGlueck
www.twitter.com/GluecksMinister
www.youtube.com/Gluecksminister
www.soundcloud.com/Gluecksminister

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Mit allen Sinnen offen durch die Welt

Wie man sich die Welt erlebt

CoverDie Welt liegt vor uns, jederzeit – doch oft nehmen wir sie gar nicht mehr richtig wahr. Dabei wartet diese Welt nur darauf, von uns entdeckt und intensiv erlebt zu werden. Keri Smith schickt Neugierige auf überraschende, inspirierende und manchmal sinn-freie Forschungsreisen. Ihre Tourenvorschläge reichen von Expeditionen in den eigenen vier Wänden bis zur Erkundung der Räume im Alltag, vom Umherstreifen in der Nachbarschaft bis zu Fantasiereisen.

Sie aktiviert die Beobachterin oder den Wahrnehmer in uns, den Sammler und die Archivarin, die Forschungsreisenden, die Abenteurerin – und vor allem das Wesen in uns, das Kunst schaffen kann. Hier und da und zwischendrin die Aufforderung: Gestalte das Buch mit!

Der relativ schmale Band regt an zum Ausprobieren, Selbsterleben und Andersdenken („es gibt keine Regeln, höchstens Vorschläge“). Das kann man als Angebot zum Zeitverplempern verstehen oder als Hilfe gegen zuviel „Erwachsenendenke“. Unsinn, Nutzloses, Verlorengegangenes aus der Kindheit – alles hat hier Platz. Erweitert den Horizont und pustet den Kopf frei von zuviel Rationalität.

Gespickt sind die Seiten mit Erkenntnissen anderer Menschen, u. a. Georges Perec, Italo Calvino, Maira Kalman, John Cage, Walt Whitman und Albert Einstein.

Im Anhang gibt es die Grundausstattung für jegliche Feldforschung à la Keri Smith: Vorlagen und Seiten für Listen, Notizen, Erlebnisprotokolle und ein bisschen Bastelarbeit für das Einkleben flacher Fundstücke.

Fazit: Etwas für Verspielte und Verrückte

Themen

  • Wo Du gerade sitzt
  • Erfahrungen
  • Licht
  • Täglicher Weg
  • Farben
  • Kuriositäten
  • Unterschiede
  • Schriften
  • Akustischer Stadtplan
  • Sofortskulptur
  • Leute
  • Wasser
  • Zufallskunst
  • Tasttafeln
  • Interessanter Müll
  • Unsichtbare Stadt
  • Zeit
  • Gesichter
  • Bibliothekserkundung
  • Selbst-Ethnographie
  • Muster und Formen
  • Nicht-lineares Leben
  • Sprache der Bäume

Keri Smith: „Wie man sich die Welt erlebt. Das Alltags-Museum zum Mitnehmen“. Kunstmann 2011. 14,90 EUR. ISBN 978-3-88897-709-1.

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Leichter Leben geht so einfach – wenn man weiß, wie

Life Hacks

CoverEndlich! Auch unser Leben ist gehackt! Wer auf der spontanten Party laute Musik vermisst, findet hier die Lösung. Juckende Mückenstiche, die den Sommer verderben, lassen sich mit Besteck bekämpfen… Und was tun, wenn schon wieder nur warmes Bier im Haus ist? Kräuter muss man nicht hacken, sondern kann sie bequem mit dem Pizzarad zerschneiden. Dieses Buch enthält smarte Ideen, die den Alltag einfacher machen.

Und warum klappt das alles? Weil die Autorin Petra Cnyrim es selbst ausprobiert hat, was sie an Ideen so aufgesammelt hat. Sie ist Jahrgang 1975 und lebt in ständigem Zeitmangel. Der Zeitmangen ist der Doppelrolle als Mutter und Berufstätige geschuldet. So kam sie auf die Idee, nach zeit- und kostengünstigen Lösungen zu suchen, die ihr den Alltag erleichtern. Herausgekommen ist diese Sammlung von „Life Hacks“.

Fazit: Von unterhaltsam über schräg bis nützlich

Themen

  • Ordnung
  • Essen
  • Heimwerken
  • Saubermachen
  • Büro
  • Lifestyle
  • Feiertage

Petra Cnyrim: „Life Hacks. Überraschende Ideen, die dein Leben einfacher machen“. riva 2015. 9,99 EUR. ISBN 978-3-86883-580-9.

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Informatik lehren

Guide to Teaching Computer Science

CoverDas Buch beschreibt die konzeptuelle Sicht und detaillierte Umsetzungshinweise für alle, die Informatik unterrichten wollen. Es erläutert insbesondere neuere Ansätze für die Lehre. Diese Erläuterungen sind ergänzt um Lernaktivitäten, die sich auf alle Level der schulischen und universitären Ausbildung beziehen. 30 Jahre Erfahrung von Fachleute sind das Fundament, sowohl aus der Praxis als auch aus der Bildungsforschung. Der Umfang ist weiter gefasst als vorgegebene Anweisungen, Lehrpläne, Programmiersprachen oder feste Denkmuster.

Der Verlag verspricht, dass das Buch zeigt, dass Informatik lernen und lehren Spaß machen kann. Mmmmmmjoooo…. wenn man sich durch den vielen Text gekämpft hat…. Denn leider ist das englischsprachige Buch nicht besonders leicht zugänglich: Kleine Schrift, viel Text, wenig Halt fürs Auge.

Das Englisch ist etwas gewöhnungsbedürftig, man merkt ihm an, dass die Autoren viel wissenschaftlich schreiben. Und das Textverständnis steht eher weiter hinten in der Rangfolge. Nun ja, wer sich für die Lehre ausbilden will, sollte auch längere Sätze und exotischere Ausdrücke verstehen lernen ;-)

Viele praxistaugliche Beispiele veranschaulichen die verschiedenen Ansätze. Mir ist die praktische Übung zu „Gender Diversity“ ins Auge gefallen, denn sie deckt unbewusste Voreingenommenheit auf – gute Idee, gut umsetzbar.

Themen

  • Erfahrungen sammeln
  • Lernaktivitäten für unterschiedliche Kurssituationen
  • Forschungsergebnisse
  • Informatik als Disziplin
  • Lernprozesse einschätzen
  • Vorstellungswelt Lernender
  • Umgang mit Irrtümern beim Verstehen von Lerninhalten
  • Lehr -und Lernmethoden
    • Problemlösestrategien
    • Aktives Lernen
    • Laborsituationen
  • Frage- und Aufgabentypen
  • Stundenplanung und Kursdesign
    • Designmethoden
  • Lehrplanung und Lehrpraxis

Fazit: Etwas langatmig zu lesen, aber mit vielen Anregungen

Orit Hazzan, Tami Lapidot und Noa Ragonis: „Guide to Teaching Computer Science. An Activity-Based Approach“. Springer 2015. $ 75,99  (US). ISBN 978-0-85729-442-5.

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Rabbis Rechtbehalten

Der Rabbi hat immer recht

CoverDas Format des Büchleins ist eher klein und leicht, absolut taschentauglich und zum Mitnehmen.

Klappt man es auf, merkt man allerdings sofort: Es handelt sich um schwerverdauliche Kost. Wer Philosophie, Sprachfinessen und religiöse Ansichten nicht mag, sollte die Finger davon lassen. Der Untertitel hat mich auf eine falsche Fährte geführt. Hier gibt es keine Tipps für verschiedene Arten von Problemen, keinen Algorithmus und keine einfach zu lernende Methoden.

Gut: Das Buch hat mich an der einen oder andern Stelle zum Nachdenken gebracht. Auch wenn ich nicht immer dergleichen Meinung bin wie der Autor. Rabbi Nilton Bonder beschreibt Erfahrungen und Strategien, die die jüdischen Denkweise zu bieten hat. Er beleuchtet komplexe Sachverhalte und regt an, diese neu zu betrachten. Aber erst die konkreten Anekdoten, Witze und Beispieltexte lassen mich ahnen, was er meint.

Die „jiddische Logik“ geht weit über die sokratische Logik hinaus, wird ergänzt durch uralte Erfahrungswerte, Intuition, bis hin zu Mythischem oder Übernatürlichem.

Die Sätze sind nicht ohne, Wörter kommen für mich unerwartet mit neuem Sinn darin vor. Dann folgt meist etwas Konkretes, das ich wieder verstehe, sinngemäß sowas wie: „Rabbi, wie vermeide ich als Verantwortlicher für Viele eigentlich Fehlurteile?“ – „Durch viel Erfahrung.“ – „Und wie sammelt man viel Erfahrung?“ – „Durch Fehlurteile.“

Fazit: Schwere Kost … hier sind keine leichten Antworten zu finden!

Themen

  • Die Welt, in der Erkennbares erkennbar ist
  • Der Text und sein Zusammenhang
  • Die Frage der Gefäße
  • Was ist eine Antwort?
  • Geistige Widerstandsnester
  • Ästhetische Denkblockaden
  • Vom Wert des Nicht-Wissens
  • Vom Unwert des Offensichtlichen
  • Die Welt, in der Erkennbares verborgen ist
  • In neuen Bezugsrahmen
  • „Kannst du nicht oder willst du nicht?“
  • Der Blick hinter die Kulissen
  • Die paradoxe Intervention
  • Die ironische Variante
  • Vorhersagen
  • Die Welt, in der Verborgenes erkennbar ist
  • Das wahre Ziel findet seinen Pfeil
  • Verschiedene Arten von Logik
  • Der Zugriff auf die intuitive Welt
  • Auf absurden Wegen zur Erkenntnis
  • Die Kraft der Dummheit
  • Wie man Unmögliches zustande bringt
  • Die Welt, in der Verborgenes verborgen ist
  • Über Fehler zum Erfolg
  • Das Risiko, keine Fehler zu machen
  • Mit dem Herzen lernen
  • Nicht sehen und doch wissen

Rabbi Nilton Bonder : „Der Rabbi hat immer recht. Die Kunst, Probleme zu lösen“. Carl Auer 2014. 17,95 EUR. ISBN 978-3-89670-883-0.

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Keine Angst… Altwerden auf vielerlei Weise

Restlaufzeit

CoverAngst vor dem Altwerden schleicht sich leicht ein: Dahinsiechen, Einsamkeit, Demenz, Armut, Verlust von selbstbestimmtem Leben – das hört sich alles nicht gut an. Der Autor ist gerade 50 geworden und möchte das Thema am liebsten verdrängen. Aber irgendwann dämmert ihm: Das ist die schlechteste Lösung. Er fragt sich: Wie kann ein würdevolles, lustiges und bezahlbares Leben im Alter aussehen und was muss man heute dafür tun?

Nur Wissen und Erfahrung helfen weiter. Also zieht er los, sich Lebensmodelle anzusehen und selbst auszuprobieren: Rentner-WG, Mehrgenerationenhaus, dement unter Palmen, Luxus-Residenz, … Er erzählt von seinen Erfahrungen und davon, wie man die letzten Jahre mit Leben füllt. Manches erweckt Neugier, anderes Abscheu, auch Angst. Trotzdem überwiegt bei mir am Ende die Neugier. Mittlerweile habe ich einige Favoriten bei den Modellen für mich gefunden – verrat ich aber nicht; selbst lesen! Eins verrat ich doch: Aikido ist irre gesund für Körper & Geist, auch und gerade im Alter.

Sehr hilfreich ist die Kurzeinschätzung zu jedem Modell. Sie ist aufgeschlüsselt nach Kosten, Aufwand, Risiken, Privatsphäre, Bequemlichkeit; abschließend gibt es die subjektive Gesamteinschätzung aus der ganz persönlichen Sicht des Autors.

Erstaunlich für mich, ich musste immer mal wieder gucken… aber ja: der Autor ist keine Frau. Merk ich dem Text nicht an. Ts. Beispiel gefällig? Zitat:

„Achtsamkeit“ ist ein Begriff, der bei konservativen Männern ganz oben auf der Verbotsliste steht. Schon deswegen muss man das Wort mögen.

Und hier noch drei gute Ideen, die ich mir nochmal näher ansehen werde: Die U3A ist die „Universtity of the Third Age“ ist eine Organisation, die Älteren den Wunsch nach Studieren passgenau erfüllen möchte. Bei  „Rent a Rentner“ (Babysitten, Englisch-Nachhilfe, Auto reparieren etc.) finde ich vielleicht ja endlich mal jemanden, der mir beim Andübeln zur Hand geht… Und ZWAR – „Zwischen Arbeit und Ruhestand“ ist nicht weit von mir, auch das ein Grund zur genaueren Ansicht.

Der Stil ist emotional, ehrlich, oft witzig.

Fazit: Lesen! Planen!

Themen

Die Lage…

  • Verfluchte 50
  • Alt bin ja ich…
  • Meine liebsten Denkverbote
  • „Macht Euch um mich keine Sorgen“
  • Männer werden betreut, Frauen einsam
  • Vielleicht noch 20 gute Sommer

Einige Modelle…

  • „Artgerechte Haltung“
  • Großfamilie
  • Seniorenresidenz
  • Ins Ausland
  • Pflegeheim
  • Mehrgenerationen-WG
  • „Unser Laden“
  • Genossenschaftswohnen

Sechs Wege, besser zu altern…

  • Bewusstsein: Gedanken befreien
  • Lernen
  • Körper: Bewegen
  • Sozialkontakt
  • Finanzen
  • Spiritualität

Hajo Schumacher: „Restlaufzeit. Wie ein gutes, lustiges und bezahlbares Leben im Alter gelingen kann“. eichborn 2014. 19,99 EUR. ISBN 978-3-8479-0572-1.

Auf den Spuren des Esels

Cover „Wie von selbst ist das Märchen von den Bremer Stadtmusikanten, in dem die Utopie eines alten, müden Esels Wirklichkeit wird, zu unserem Leitfaden geworden.“ So finden – zuerst nur sieben – Leute einen Weg, wie sie ihre Idee nicht nur verwirklichen konnten, sondern auch nach dem Einzug gemeinsam voran kommen.

Zwei der ersten Sieben des Münsteraner Wohnprojektes „Bremer Stadtmusikanten“ schildern, was ihnen in der Zeit der Projektentwicklung und in den ersten Wohnjahren widerfahren ist – und was sie gelernt haben. Sie schreiben es schmökertauglich auf. Dabei werden Schwierigkeiten nicht verschwiegen, sondern der Umgang damit beschrieben. Und schaffen das auch noch mit wenig Seiten. Ich war nach nicht mal einer Stunde fertig mit dem Lesen. Und sehr interessiert…

Das Buch ist in kurze Abschnitte aufgeteilt, die jeweils über einen Aspekt berichten. Dazwischen sind jede Menge hübsche Stadtmusikanten-Zeichnungen der „WG-Stadtmusikanten“, die den Text zusätzlich veranschaulichen. Die Metapher passt sehr gut, Vieles wird dadurch leicht und schnell verständlich. Das Stadtmusikanten-Motiv ist je gerade, dass der „Mut der Verzweiflung“ eine bunte Truppe nicht mehr ganz Junger zusammen führt.

Fazit: Sehr empfehlenswert!

Themen

  • Gemeinsam anfangen
  • Gemeinsam ankommen
  • Reibungspunkte
  • Gemeinsam Konflikte lösen
  • Gemeinsam gelassen werden

Skizze-Wohnprojekt-Bremer-Stadtmusikanten

Rosel und Hans Maass: „Auf den Spuren des Esels. Ein modernes Wohnprojekt erprobt sich“. Die Bremer Stadtmusikanten 2013. 8,- EUR.
Zu beziehen bei:
„Die Bremer Stadtmusikanten“, gudrungr(klammeraffe)web.de.

Screenshot

Website des Projekts:
www.muenster-bremerstadtmusikanten.de

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„Und nochmal: Warum Softwareentwicklung sich nicht abschätzen lässt“

Prima, Ralf Westphal erläutert, warum neuerdings zwar der Begriff „Software Craftsman“ aufkommt, Software jedoch sehr verschieden von einem Dachstuhl ist. Oder einer Torte. Sondern mehr mit einer Stadt oder einem unbekannten Himmelsobjekt zu tun hat.

Screenshot

Okay, okay, … jetzt mal weniger kryptisch. Die Essenz des Beitrags, von mir in knappe Worte gefasst…

Handwerk, Ingenieurwesen, Forschung

Im Handwerk gibt es ein klar definiertes Ergebnis. Das Werk ist so oder ähnlich schon dutzendfach, tausendfach hergestellt worden. Was nicht heißt, dass die Herstellung einfach ist und schnell geht. Aber der Weg vom Auftrag bis zur Fertigstellung ist bekannt.

Im Ingenieurwesen kommt die Notwendigkeit hinzu, etwas Neues zu erfinden. Eine Vorgehensweise oder eine Materialmischung – irgendetwas, was es vorher noch nicht gab. Hier geht es um Projektarbeit.

In der Forschung dagegen geht es darum, die Welt zu erkunden, Neues zu entdecken. Analyse ist hier zentral. Und Lernen. Auch „trial and error“ führt zu Ergebnissen, meist sind es jedoch klügere Beobachtungs- und Interpretationsmethoden.

Kurz gesagt: „Forscher liefern die Grundlagen, Ingenieure entwerfen darauf aufbauend Neues und Handwerker stellen es her.“

Aus allen drei Bereichen setzt sich die Softwareentwicklung zusammen. Anhand von Beispielen erläutert der Beitrag, dass man von einem Verhältnis  „20/40/40“ ausgehen kann.

Gemischt Schätzen

Handwerksanteil: Gut zu schätzen. Der Rest: Kaum oder gar nicht zu schätzen.

Kunde lernt sich kennen

Der Kunde in Softwareprojekten erwartet nicht, dass das Rad nochmal nachprogramiert wird. Er will mehr. Und noch mehr. Das Fazit steckt für mich im Postscriptum:

„PS: Softwareentwicklung als Ganzes halte ich übrigens für eine Forschungstätigkeit. Der Zweck der ganzen Entwicklungsarbeit ist die Erforschung dessen, was den Kunden befriedigt. Das weiß der Kunden nämlich selbst nur sehr ungenau. Mit jedem Release lernt er sich besser kennen. Durch Versuch und Irrtum nähert er sich dem an, was wirklich hilft. Das ist Forschung. Um diesen Zweck zu erfüllen, arbeitet der Entwickler mit HIF(20/40/40).“

Der ganze Beitrag unter
http://blog.ralfw.de/2015/04/unschatzbare-arbeitsweisen.html

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Gute Ideen in einer Mädchenschule

Eine Mädchen-MINT-Förderidee hat an einer Münchner Realschule gute Erfahrungen eingebracht. Ein Ziel neben der Fachkomptenz ist, das Selbstvertrauen zu stärken: „Von Anfang an müssen die Mädchen ihre Ziele und Ergebnisse präsentieren, auch unangenehmen Fragen Rede und Antwort stehen“, sagt die Schulleiterin.

Screenshot

Der ganze Artikel unter
www.vdi-nachrichten.com/Management-Karriere/Lernparadies-fuer-Maedchen

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Daumenpanzer aus dem Drucker

Wie der aufmerksamen Leserin vielleicht aufgefallen ist, gibt es gerade jede Menge Artikel zum Thema 3D-Drucken in der Zeitung. Und hier… ist noch einer… ;)

pi-mal-daumen-3D

Wieder sind wir in der Automobilindustrie unterwegs, und wieder gibt es Hilfe bei der Montage von Autoteilen. Diesmal wird der Daumen geschützt, denn das empfindliche Gelenk bekäme ohne Panzerung schnell zuviel Überdehnung ab. Aber lest doch selbst.

Artikel als PDF

Quelle: www.unicum.de/fileadmin/media/UBT-04_2014_LoRes.pdf, Seite 22

Weitere 3D-Druck-Artikel in der Zeitung

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Was heißt…?

Wer gern kommuniziert, kann sich auf dieser Website Wörter in verschiedenen Sprachen aufsagen lassen. Auf Word Map kann man ein Wort eingeben, das neben dem Vorlesen auch das Lesen erlaubt: Auf der Karte wird die Übersetzung dort niedergeschrieben, wo sie hingehört.

Interessant. Schön auch, wenn man internationale Gäste empfängt. Kann man schon mal „hallo“, „guten Appetit“ oder „Danke“ einüben.

Ich hab das mal mit „Sonnenschein“ ausprobiert:
http://wordmap.co/#sonnenschein

Screenshot Word Map sonnenschein

Für Vokabellernen eher nicht geeignet, aber trotzdem nett.

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Grün und bunt frisch essen

Mein wundervoller Naschbalkon

Cover Der erste Eindruck ist gut: Die Gestaltung ist ansprechend, leicht nostalgisch angehaucht und die Fotos sind etwas ungewöhnlich, was ich sehr gelungen finde. Das Buch ist aufgeteilt nach Art und Weise: Kräuter, Gemüse, Obst und…. Praxis.

Im ersten Kapitel erfährt die geneigte Leserin, welche Kräuter gut zusammen gedeihen. Oder wie man Kräuter verarbeiten und aufbewahren kann. Schön ist, dass auch ungewöhnliche Pflanzen vorgestellt werden wie die Austernpflanze (mertensia maritima). Neu war mir auch die Honigbeere. Und wer immer schon mal wissen wollte, wie man der Brunnenkresse einen Bachlauf auf dem Balkon vorgaukelt, die oder der findet hier die Antwort.

Die Übersicht über Zwerg- und Säulenobst ist genauso hilfreich wie die andern kleinen Tabellen, die Sorten kurz und knapp vorstellen. Eine davon listet Pflanzen auf, deren Blüten nicht essbar sind. Gut mitgedacht! Das passt zum Abschnitt „Kinderkram“, der Tipps für Eltern von „Kleingärtnern“ enthält.

Das Buch endet mit Bezugsquellen und Tipps für noch mehr Bücher, ergänzt durch ein Begriffsregister und ein Rezeptverzeichnis. Dass man aus Knoblauch Tee machen kann, wusste ich vorher noch nicht…

Fazit: Verschenken! Selbst behalten!

Verlagstext zum Buch:

Eine kleine, aber feine Ernte – Balkongemüse auf dem eigenen Balkon anzubauen macht Spaß und ist gesund! Ein Gemüsegarten auf dem Balkon liefert Tomaten, Paprika und frischen Salat vom Balkon für die ganze Familie. Aromatisch und duftend bereichern Kräuter auf dem Balkon das leckere Balkongemüse. Süße Erdbeeren vom Balkon und knackige Äpfel sind bei Groß & Klein beliebt. Mit diesem Buch können Sie Ihren Balkon bepflanzen und verschönern mit ausgewähltem und selbst gezogenem Gemüse, Obst sowie Kräutern und Blüten direkt auf Augen- und Nasenhöhe.

Themen

  • Tipps für jeden Monat
  • Kräuter und Gesundheit
  • Zuckermais anbauen
  • Wurzelgemüse in Topfkultur
  • Bonsai-Obst servierfertig für den Esstisch
  • Säen, vermehren, Stecklinge bewurzeln
  • Kompostieren
  • Pflanzengesundheit
  • Nützlinge und Schädlinge

Natalie Faßmann: „Mein wundervoller Naschbalkon. Mit Gemüse, Obst und Kräutern ideenreich gestaltet“. Ulmer 2015. 19,90 EUR. ISBN 978-3-8001-8061-5.

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