Pioniermaus aus Hamburg

Lindbergh

Cover So kann man sein Studium an der HAW Hamburg auch abschließen – mit einem Bilderbuch als Abschlussarbeit! Okay, okay, dann hat man nichts Technisches studiert, sondern Illustration und Kommunikationsdesign mit Schwerpunkt Buchillustration. Aber jetzt mal zum Buch…

Die Story

In Hamburg lebt eine außergewöhnliche kleine Maus. Eines Tages bemerkt sie, dass es gefährlich geworden ist. Überall lauern Gefahren. Und es gibt immer weniger Mäuse. Bis sie ganz allein ist.

Aber wohin sind die anderen geflüchtet? Es geht ein Gerücht um über ein fernes Land, das heißt Amerika. Was das wohl ist? Und wo? Im Hafen kommt sie nicht weiter, denn da versperren die Katzen ihr den Weg.

Die kleine Maus beschließt, den weiten Weg über den Atlantik zu fliegen. Nächtelang bastelt sie an verschiedenen Fluggeräten. Und muss Rückschläge einstecken, Gefahren überstehen … bis sie ans Ziel kommt.

Künstler und Vision

MausDer Künstler und Autor arbeitet vorzugsweise realistisch und legt seinen Schwerpunkt auf das Licht in den Bildern. Bei Lindbergh mischt er Maltechniken, kombiniert feine Schraffuren und die manchmal unberechenbare Farbverläufe von Aquarell.

Zu seinen Träumen zählt, einen Konzertflügel zu besitzen und seine Bilderbücher auf großer Leinwand zu sehen. Denn die Musik zum Film würde er dann auch gleich selbst komponieren.

Die Story ist durchaus auch noch ausbaufähig: Ich kann mir gut vorstellen, dass im Film auch die Erlebnisse gezeigt werden, die im Buch überschlagen werden. Z. B. was alles bei den Beutezügen passiert, auf denen sich die Maus Material besorgt. Welche Bruchpilotenversuche es noch gab und wie die Maus daraus gelernt hat. Und später: Was geschah über dem Ozean, als die Maus länger als einen ganzen Tag in der Luft war? War sie nicht müde? Wie hat sie sich wach gehalten?

Darauf bin ich jetzt schon neugierig! Drücken wir die Daumen, dass es mit der Verfilmung klappt!

Fazit: Poetisch, voller Hamburgbezug – wenig Technikdetails

Torben Kuhlmann : „Lindbergh. Die abenteureliche Geschichte einer fliegenden Maus“. Ab 5 Jahren. NordSüd VErlag 2014. 17,95 EUR / 23,90 CHF. ISBN 978-3-314-10210-3.

Website:
www.torben-kuhlmann.com/lindbergh/lindbergh-die-abenteuerliche-geschichte-einer-fliegenden-maus

Trailer-Screenshot

Trailer zum Buch:
https://youtu.be/h4aPx9KNkd0

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Mathematik, Musik und alles mit Humor

Was ist an Mathematik schon lustig?

Cover

Vorgeplänkel: Dieses Buch hat einige Faktoren, die ich grob als Beurteilung voranstellen möchte.
Here it is:

  • Lesezeichenfaktor +++
  • Nachttischfaktor o
  • Laientauglichkeitsfaktor + bis ++
  • Musikfaktor ++
  • Zwischenspielfaktor +++
  • Lesedauerfaktor
  • Text- und Satzlängenfaktor o

Inhalt

Das Buch ist eine lockere Folge von Beispielen für Kabarett und Satire im Zusammenhang mit Mathematik, die zeigen, dass Mathematik lustig sein kann. „Brauchen wir wirklich so viele Primzahlen?“ ist eine der ersten Fragen, die vorkommen. Und dann erfährt man noch, dass man als Kabarettist statt immer nur mit Politikern und Promis durchaus auch mal mit Pi und Primzahlen arbeiten kann. Weiter hinten gibt es musikalische Beispiele, und zwar: Zum Lesen (und herunterladen). Am schönsten natürlich bei einem romantischen Musikabend mit gedämpften Licht, Kaminfeuer und einem guten Rotwein. Für systematisch veranlagte Leserinnen und Leser empfiehlt der Autor diesen Ablauf Algorithmus:

  • 1.Durchlauf: Nur Fließtext lesen. Mit ohne alles. Wie Pizza margherita.
  • 2. Durchlauf: Die mathematischen Zwischenspiele lesen.
  • 3. Durchlauf: Fußnoten lesen.
  • … und schließlich: Musikbeispiele anhören.

Was braucht man für das Buch?

Man braucht…

  • 1 Internetzugang zum Runterladen, 1 Entpackungsprogramm, 1 mp3-Abspieler, etwas Gefallen (oder mindestens Offenheit) für klassische Musik. Für Teil 3 im Buch.
  • Philosophieren und Wortklauberei sollte man mögen.
  • Eine solide Grundlogik und Ursache-Wirkungs-Verständnis sollte vorhanden sein.
  • Ansonsten ist keine mathematische Grundbildung außer den Grundrechenarten vorausgesetzt.
  • Einen gemütlichen Sessel oder andern Leseplatz im Sitzen. Denn das Buch ist gebunden und zum Lesen im Bett etwas unhandlich.
  • Und man braucht genug Zeit für jedes Kapitel, das Lesen dauert doch etwas…

Was man nicht braucht…

  • Ein Lesezeichen, denn es gibt ein weißes Glanzbändchen mit bei – sozusagen bookmark inside ;-).

Warum so ein Thema für das Buch?

Wenn man wie der Autor gelernter Mathematiker ist (und Mathematikerinnen wissen selbstverständlich sofort, wovon die Rede) ist, sein Geld als Kabarettist verdient und beides auf der Bühne ausübt, bekommt man mitunter die skeptische Frage gestellt: „Was ist an Mathematik schon lustig?“ Und wenn man dann das letzte Tabu des deutschen Theaters bricht und auf der Bühne Mathematik treibt – nicht Unzucht, sondern, viel schlimmer: Mathematik! … erklatscht der Saal am Ende schon mal begeistert Zugaben. Was auch daran liegen kann, dass der Mathematiker auch noch ganz passabel Klavier spielt.

Passend dazu zitiere ich diesen Dialog aus dem Leben des Autors:

„Wo haben Sie eigentlich Musik studiert?“ – „Ich habe nicht Musik studiert.“ – „Nicht? Aber in was haben Sie dann Ihren Doktor gemacht?“ – „Äh“ – man versucht ohnehin durch Senken der Stimme und forcierte Beiläufigkeit den nunmehr folgenden Schock zu dämpfen – „…äh, in Mathematik.“ – „IN WAS?!“ – „Na ja, muss es auch geben.“ – „Und da können Sie so lustig sein und so schön Klavier spielen?“ Einmal kam auch: „Und auf der Bühne sind Sie so sympathisch!“

Kurz: Hier gibt es Kabarett zum Lesen – nicht immer ganz einfach, deswegen ruhig mal einen Satz oder Abschnitt mehrfach lesen. Merkt ja keiner ;-) Presseleute kommen übrigens nicht gut weg – vor allem denkfaule. Solche bekommen hier deutlich die Leviten gelesen. Zu Recht, wie Ihr in einem andern Artikel lesen und sehen könnt, bitte hier entlang: „Presse und Mathematik

Fazit: Tatsächlich lustig, und für Mathematikerinnen besonders…

Themen

  • Mathematik und Kabarett
  • „Aber gegen den Uhrzeigersinn“
  • Einstein heute
  • Gödel (und Blödel)
  • Macht Mathematik wahnsinnig?
  • Musik, Mathematik, Humor

Dietrich Paul: „Was ist an Mathematik schon lustig? Ein Lesebuch rund um Mathematik und Kabarett, Musik und Humor. Mit 7 mathematischen Zwischenspielen“. Springer 2011. 27,99 EUR. ISBN 978-3-8348-0466-2. Verlagsseite zum Buch: www.springer.com/de/book/9783834804662 Augen-Logo Maria

„Een digitale kindervriend“: Ask Alfred

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In der rheinischen Post habe ich über ein nettes Projekt gelesen: „Bei Fragen im Krankenhaus“ können Kinder sich an Alfred Jodokus Kwak wenden, der die Fragen kindgerecht beantwortet. Zum Beispiel geht es um Fragen wie: „Was macht ein Anästhesist?“

Momentan ist alles noch in der Projektphase. Die virtuelle kleine Ente Alfred J. Kwak wird den Kindern helfen und sie mit Fragen nicht allein lassen, wenn gerade niemand vom Pflegepersonal da sein kann.

Die A.J. Kwak-Stiftung wird die Software in einem Erholungsheim für kranke und behinderte Kinder einsetzen, das in den nächsten Jahren in Goch entsteht. Die Software soll auf dem iPad laufen. Das Erholungsheim wird als Ferienpark konzipiert, in dem die Kids sich erholen und möglichst natürlich gesund werden oder sich einfach erholen können.

Mehr Infos
www.mindaffect.nl/?portfolio=ask-alfred-digital-buddy-for-ill-children&lang=en

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Versteh ich das richtig, ich hab’s gleich, wie kann ich das nur lernen… ?

Denken, Lernen, Vergessen

CoverWas hat es mit den Vorgängen beim Denken, Lernen und Vergessen eigentlich auf sich? Manches lernt man schnell, anderes begreift man nie. Was man eben noch wusste, ist plötzlich im nächsten Moment komplett weg. Das Buch erklärt die Biologie der Lernvorgänge, vom ersten Tag auf dieser Welt bis zum erwachsenen Menschen. Auf eine klare und anschauliche Art zeigt es, dass alle Mühe vergebens ist, wenn man beim Lehren und Lernen gegen die biologischen Grenzen verstößt.

Der Autor hat mit diesem Buch einen Klassiker über das Gehirn verfasst; seit Jahrzehnten wird es immer wieder neu aufgelegt. Es gelang ihm als einem der ersten Wissenschaftler, die Vorgänge im Kopf so verständlich darzustellen, dass man einen kompakten Überblick über die Arbeit des Gehirns gewinnt.

Für mich war neu, dass sich die „Hardware“, d. h. die Struktur der Gehirnzellen individuell in den ersten Lebensmonaten bildet und später auf dieser unveränderlichen Hardware (Gehirnzellen erneuern sich nicht) alle künftige „Software“ laufen muss. Das ist ein Grund dafür, warum es verschiedene Lerntypen gibt. Ha! Wieder mal schlauer geworden: So materiell kann denken sein.

Fazit: Erhellend

Themen

  • Aufbau und Struktur des Gehirns
  • Prägung des Gehirns
  • Grundmuster und individuelles Lernen
  • Schwierig in der Pubertät
  • Gedächtniselemente
  • Ultrakurzzeit-/Kurzzeit-/Langzeitgedächtnis
  • Informationsverarbeitung
  • Neuronen im Regelkreis
  • Denkprozesse und Drogen/Hormone/Stress
  • Einfälle und schöpferisches Denken
  • Schulbücher, die das Lernen verhindern
  • Spielen hilft verstehen
  • Lerntyptest und Gedächtnistest

Frederic Vester : „Denken, Lernen, Vergessen. Was geht in unserem Kopf vor, wie lernt das Gehirn, und wann lässt es uns im Stich?“ dtv 2014 (36. Auflage). 9,90 EUR (D) / 10,20 EUR (A). ISBN978-3-423-33045-9.

Website des Autors: www.frederic-vester.de

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Sommerwetter, Donnerwetter!

August, Hundstage, Hitze und Gewitter. Da kann es schon mal Donnern – natürlich nicht ohne Blitze.

Der VDE bietet dazu Infos für alle, unter anderen diese Themen:

  • Gefahr durch Blitze
  • Verhalten bei Gewitter
    … in Gebäuden
    … im Freien
    … im Straßenverkehr
    … beim Camping
    … in den Bergen
    … beim Sport
    … beim Wassersport
    … bei Veranstaltungen
  • Blitzschutzsysteme an Gebäuden
    … äußerer Blitzschutz
    … innerer Blitzschutz
  • Erste Hilfe

TitelseiteAußerdem gibt es einen Comic für Kids (Grundschule bis 6. Klasse). Den Comic als PDF gibt es sogar in 2 Varianten: Zum Lesen am Bildschirm und zum Ausdrucken – da ist die Formatierung auf das Seitenzusammenbinden optimiert. Klasse!

Tipps vom VDE für Blitzwetter
www.vde.com/de/Ausschuesse/Blitzschutz/vorblitzenschuetzen/Seiten/default.aspx

Comic herunterladen, selbstausdrucken oder schicken lassen
www.vde.com/de/Ausschuesse/Blitzschutz/kids/Seiten/donner-wetter.aspx

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„Vom Wiegen wird die Sau nicht fett“ … war nur eins der Themen auf der SEACON

Titelseite Objektspektrum4-2015Wie treue Leserinnen wissen, zieht es mich immer mal wieder nach Hamburg auf die Konferenz, die sich um Agilität, Requirements Engineering und noch dies und das dreht. Der Konferenzbericht zur SEACON 2015 ist jetzt erschienen, hier für Euch zum Nachlesen (PDF):
www.infotechnica.de/wp-content/uploads/2015/07/Konferenzbericht_Seacon_OS_05_15.pdf
Er steht in der OBJEKTspektrum Ausgabe 04/2015, die Ihr natürlich auch als Papierausgabe kaufen könnt. Macht das ruhig, dann kann ich diese nette Nebenbeschäftigung als Berichterstatterin weiter treiben…

Ach ja, was den Titel angeht: Gut gewählt war er, und das Phänomen ist mir in der Praxis auch schon öfter begegnet. Qualitätsmessung und Verbesserungen sind eben oft nicht mit naheliegenden und einfachen Traditionsmethoden allein zu haben.

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Technik und Naturwissenschaft präsentieren

Professionell Präsentieren in den Natur- und Ingenieurwissenschaften

Okay, an der Gestaltung könnte man noch etwas machen, es wirkt etwas… ungeschickt. Aber die Tipps im Buch sind wirklich gut. Das Buch hilft, eigene Präsentationen anders zu gestalten als den durchschnittlichen und langweiligen Vortragsfolienmarathon. Das macht es von der Vorbereitung (schneller) bis zur Wirkung (länger). Es ist speziell auf Zielgruppen aus Forschung und Industrie, aus Natur- und Ingenieurwissenschaften zugschnitten, prima :)

Das Buch bietet viel Inhalt, kein Design-Schnick-Schnack, auch keine Verkäufergeredetipps (kein Überreden, sondern Überzeugen!), es hilft bei guten Präsentationen von guten Inhalten.

Verschiedene Formen von wissenschaftlichen Vorträgen, für Konferenzen, Vorlesungen, Seminare, Kolloquien, Berichte bei Antragstellung oder Evaluierung werden vorgestellt. Und in Industrie und Wirtschaft? Da gibt es Firmenpräsentationen, Projektberichte, Präsentationen vor Entscheidungsgremien oder Kunden – auch dafür kann man das Buch nutzen. Außerdem gibt es Tipps, wie man den Vorsitz eines Konferenzworkshops wuppt.

Der Autor ist Weltraumwissenschaftler und weiß, worüber er schreibt. Er hat Erfahrung als Direktor am DLR, Prof für Wetraumphysik an der Ruhruni und Präsident der Internationalen Astronautischen Förderation.

Schwerpunkte sind Inhalt (Wort und Bild), Vortrag (Gestik und Stimme), Software (PowerPoint bis 2013) und Hardware:

  • Rhetorisches Handwerkszeug
  • Vortragsvorbereitung und Vortragen
  • Internetrecherche
  • Daten grafisch aufbereiten
  • Folien effizient einsetzen
  • Audiovisuelle Elemente

Das Buch beantwortet die Frage, wozu heutzutage überhaupt noch persönlich und live vorgetragen wird – und wie man das gut macht. Es stellt wichtige Besonderheiten dar, denn Fachvorträge folgen einem eigenen Schema. Die Tipps für Bildquellen und der Umgang mit Internetquellen sind kurz gehalten, übersichtlich und der Autor hilft auch dabei, die Quellen zu bewerten.

In der Tat noch ein guter Rat: Vortragseinladung lieber absagen als einen schlechten Vortrag abliefern. Überzeugt hat mich der Autor mit solchen klugen Hinweisen. Und dass die ausführliche Literaturliste kommentiert ist, ist auch eine Rarität. Dazu: Der Abschnitt zum Vortragen in Fremdsprachen, i. d. R. heißt das: in Englisch. Nett ist da der Hinweis auf Übersetzungswebsites:
www.redensarten-index.de oder
www.linguatools.de/deutsch-englisch-redewendungen

Zusatzmaterial gibt es online unter www.wiley-vch.de.

Fazit: Tipps wie von einem erfahrenen Mentor, hilft Neulingen und Profis

Themen

  • Rhetorisches Handwerkszeug
  • PowerPoint-Präsentation
  • Vor dem Vortrag, auf dem Podium und in der anschließenden Diskussion
  • Leitung eines Vortragsblocks

Berndt Feuerbacher: „Professionell Präsentieren in den Natur- und Ingenieurwissenschaften. Verdammt clever“. 2. Auflage Wiley 2013. 19,90 EUR. ISBN 978-3-527-41223-5.

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„Presse und Mathematik“

Wer öfter mal Artikeln und Berichten von Presseleuten begegnet ist, die nicht …. sagen wir…. so ganz…. mathe-affin sind, der findet hier noch ein paar schöne Fundstücke.

Das Beispiel auf dem Screenshot ist eines der schwächeren aus dem Video, es lohnt sich also, sich die knapp 6 Minuten (oder, wie es in der Presse stehen würde… 1/6 des Tages …) Zeit zu nehmen.

Screenshot

Wer mag, schickt mir eigene Fundstücke für die Zeitung:
zeitung.informatica-feminale(klammeraffchen)web.de

Video:
www.youtube.com/watch?v=FeQBKrd2qW4

Video und mehr vom Künstler:
www.piano-paul.de

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Kurz umdrehen, gucken, lernen – und weiter!

Retrospektiven kurz & gut

Cover

Was heißt eigentlich „Retrospektive“? Rückschau, erweitert um einen in die Zukunft gerichteten Impuls.

Und in der Softwareentwicklung? In Projekten? Die Retrospektive kann Projektteams in der kontinuierlichen Anpassung ihrer Arbeit und beim Verbessern ihres Vorgehens unterstützen. Kern der Retrospektive ist hier, Erfahrungen früh und immer wieder zu reflektieren, um daraus konkrete Verbesserungsmaßnahmen für die nächste Phase abzuleiten. Agile Vorgehensmodelle kommen ohne Retrospektive nicht aus. Auch im klassischen Kontext können sie laufenden Projekten nützen – statt wie üblich erst am Ende auf Lessons Learned zu gucken.

Im Fokus des Buchs stehen Planung und Durchführung eigener Retrospektiven. Es beginnt mit einem beispielhaften Ablauf, gibt dann tiefere Einblicke in die Phasen, um dann ausgiebig die Vorbereitung zu beschreiben. Recht viele Seiten, und doch gut zu lesen. Mit weiteren Rezepten schließt das Buch ab. Die Rezepte haben eigens Spickzettel für alle, die sowas selbst durchführen, und das sehr mundgerecht.

Das Kapitel zum Facilitieren liefert wertvolle Tipps. Damit kann man selbst Hochleistungsteams noch zu Verbesserungen verhelfen. Und der kurze Exkurs zu „Theorie X und Theorie Y“ ist sehr gelungen. Außerdem gibt es nicht nur Handwerkszeug wie Timeboxing oder Materialempfehlungen, sondern auch psychologische Hinweise – z. B. warum es ratsam ist, dass man jede bzw. jeden aus der Gruppe möglichst früh etwas sagen lässt.

Mein Lieblingskapitel ist das zu Praktiken. Sehr gut erläutert, anschauliche Beispiele, hier spricht die Erfahrung. Die Tipps sind für Neulinge geeignet, bieten aber auch neue Herangehensweisen für Moderationsprofis. Der Autor empfiehlt, wie man Techniker an das Einbeziehen emotionaler Aspekte heranführt (Technikerinnen sind ja meist eh schon offener). Nicht nur gaaaanz vorsichtig, sondern so, dass die Akzeptanz dafür sich nach und nach aufbauen kann.

Was ist nicht so gut? Manchmal ist das Wording sperrig, z. B. wenn die Wurzel des Problems als „Schlamassel“ als unten im Teichschlamm sitzend dargestellt ist, darüber die Stengel, an der Wasseroberfläche die Seerosenblätter. Gute Metapher für Symptom und Ursache, aber sicher nicht jedes Gegenüber fühlt sich mit so einer Wortwahl ernst genommen. Etwas genervt war ich bei den Wiederholungen der beiden zentralen Regeln. Die Regeln sind gut, keine Frage (kurz: einerseits Diskretion über Workshopgespräche und andererseits die Annahme, dass alle ihr Bestes geben). Doch mehr als dreimal den gesamten Wortlaut niederschreiben, ist einfach nicht notwendig. Immerhin: Praktisch ist das für alle, die das Buch als Nachschlagewerk benutzen. Nun ja, ein Verweis hätte es auch getan. Vor allem, weil es, wie gesagt, eh schon viel Text gibt.

Fazit: Umfassend und praktikabel

Themen

  • Definition
  • Ziel und Zweck
  • Kontinuierliche Verbesserung
  • Schnelleinstieg Keep-Drop-Try-Retrospektive
  • 5 Phasen der Retrospektive
  • Was macht ein Facilitator
  • Werte und Haltung
  • Lösungsorientierung
  • Methoden
  • Facilitieren
  • Fearless Journey
  • Perfection Game
  • Fragetechniken
  • Grundvoraussetzungen
  • Materialempfehlungen, z. B. besondere Haftzettel

Website zum Buch (u.a. Downloads): http://retrospektiven-kurzundgut.de

Rolf Dräther: „Retrospektiven kurz & gut“. O’Reilly2014. 14,90 EUR. ISBN 78-3-95561-800-1.

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„Wie MINT-Projekte gelingen!“

Screenshot

Das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg und das Ministerium für Finanzen und Wirtschaft Baden_Württemberg geben eine Broschüre heraus, in der Qualitätskriterien für gendersensible MINT-Projekte in der Berufs- und Studienorientierung erläutert werden.

Nach wie vor sind Frauen sind in den MINT-Berufen unterdurchschnittlich vertreten, dabei ist man auf die Vielfalt und den Ideenreichtum von Männern und Frauen angewiesen. Daher werden zahlreiche Maßnahmen durchgeführt, die Mädchen und Frauen für die duale MINT-Ausbildung oder einen MINT-Studiengang begeistern wollen. Damit diese Maßnahmen erfolgreich sind, müssen jedoch bestimmte Qualitätskriterien erfüllt sein.

Durchführende von MINT-Projekten werden durch die Broschüre unterstützt, mehr Mädchen und junge Frauen für ihre Projekte zu gewinnen. Sie zeigt, welche Qualitätskriterien großen Einfluss darauf haben, ob Schülerinnen sich für eine MINT-Maßnahme interessieren und anmelden und ob die vorgestellten Berufe als attraktiv wahrgenommen werden.

Broschüre als PDF:
https://mwk.baden-wuerttemberg.de/fileadmin/redaktion/m-mwk/intern/dateien/publikationen/MINT_150408_Broschuere-BaWue_DRUCK_ohneBeschnitt.pdf

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Chefinnen-Strategien für das Spiel, das sich um Karriere und Arbeitsumfeld dreht

Weck die Chefin in Dir

Cover Tja. Ich dachte, das ist ein Buch, das wieder mal nur billige Klischees wiederkäut und Männer-Frauen-Missverständnisse vermeintlich witzig durch den Kakao zieht. Falsch gedacht! Hier kann man wirklich etwas Handwerkszeug finden und etwas über Ursachen der Missverständnisse lernen!

Natürlich hakt es in Genderfragen an allen Ecken und Enden, das wissen die meisten von uns.

Wichtige Führungsattribute werden immer noch eher Männern als Frauen zugeschrieben. Frauen, die eine Karriere anstreben, tun gut daran, ungeschriebene Regeln zu kennen und zu nutzen. Sie dieses Spiel mitgestalten. Wer als Frau für eine internationale Karriere eine fremde Sprache zu lernen bereit ist, kann sich ebenso „maskulinisch“ aneignen, meint die Autorin. Voraussetzung dafür sind Akzeptanz und Wertschätzung einerseits. Andererseits muss ich, wenn ich Karriere machen möchte, die Funktionsweisen im Geschäftsleben  verstehen lernen. Überholte Feindbilder mit „bösen“ Männern sind da kontraproduktiv. Es geht schlicht darum, das Spiel zu verstehen und diese Kenntnisse einzusetzen.

Sprache und Körpersprache sind der Kern, um den es in den Strategien und Tipps geht. Darunter die bewährten „Move Talk“-Tipps von Peter Modler. Die Autorin und Trainerin beschreibt scheinbar eherne männliche Glaubenssätze und typisch weibliche Blockaden. Selbstzweifel oder übermäßige Bescheidenheit… kommt Euch das bekannt vor…?

Im Buch lassen sich aussichtsreiche und erprobte Strategien finden, z. B. wie frau sich eine Gehalterhöhung besorgt oder sich Gehör verschafft, auch wenn Chef und Kollegen offensichtlich gar nicht hinhören und niemals richtig zuhören. Und man lernt den Umgang mit männlichen Grenzverletzungen, das Gewinnen einflussreicher Mentoren und den selbstbewusste Auftritt in Meetings und vor Versammlungen. Die Strategien enthalten meist kurze wahre Geschichten aus dem Arbeitsumfeld, die von Schwierigkeiten und Lösungsansätzen erzählen. Die Autorin gibt Tipps, wie sich Macht auch positiv einsetzen lässt. Mit diesem Wissen werden hinderliche Hemmungen vor Statussymbolen und  Reviermarkierungen kleiner.

Die Autorin trainiert unter anderem weibliche Fach- und Führungskräfte. Der Mehrwert dabei: In den Trainingskommt immer ein männlicher Rollenspielpartner zu Wort. Das sind ganz normale Männer aus ganz normalen Berufen, die typisch männlich auf Ansprache und Verhalten der Frauen in Rollenspielen reagieren. Wie in den Trainings liefert auch im Buch eine männliche Stimme die männlichen Reaktionen auf weibliche Verhaltensweisen. Diesen Spiegel vorgehalten zu bekommen, verleiht dem Buch große Alltagstauglichkeit.

Fazit: Für Pragmatikerinnen. Nicht für Gesellschaftsveränderinnen mit dem Wunsch nach absoluter Gleichheit.

Themen

  • Weisungen durchsetzen
  • Gehör finden
  • Kompetenz zeigen
  • Eigene Position klar kommunizieren
  • Selbstgemachte Fallstricke erkennen und vermeiden
  • (Vermeintliche) Angriffe kontern
  • Werte und Wertschätzung wahren – nur anders

Sigrid Meuselbach: „Weck die Chefin in dir. 40 Strategien für mehr Selbstbehauptung im Job“. Ariston 2015. 16,99 EUR. ISBN 978-3424201109.

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Visualisieren und Moderieren

Visualisieren

Cover„Botschaften in Bilder umsetzen“ – das vermittelt das Buch nach eigener Aussage. Der Fokus liegt dabei auf dem Präsentieren von Inhalten, u. a. gibt es fundierte Tipps für den Umgang mit PowerPoint. Sehr deutlich merkt man beim Vergleich von Medien (Beamerpräsentation vs. Flipchart) die Vorliebe der Autorin, was etwas unprofessionell erscheint. Auch übersetzt sie KISS falsch: „Keep it simple and stupid“. Die Definition, die ich kenne und die ich für treffend halte, lautet: „Keep it simple and short!“

Nun ja, die Faustregeln für Textfolien in PowerPoint sind dann wieder gut. Und der Abschnitt über Schrift ist prima (beim Einsatz von Flipchart oder Whiteboard), es gibt genaue Empfehlungen für eine gut lesbare Schrift, die leicht zu erlernen ist. Gut gefallen hat mir auch ihr Tipp, gelungene Bilder und Skizzen einfach auszuschneiden und so weiter zu verwenden.

Fazit: Die Autorin ist Flipchart-Profi und kennt sich aus

Themen

  • Wie wirken Bilder?
  • Ziele und Zielgruppe
  • Visualisierungsstile
  • Visualisierungsmöglichkeiten
  • PowerPoint, (interaktives) Whiteboard, Flipchart: Welches Medium für welchen Zweck
  • Handschrift,  Texte und Bilder
  • Anordnung und Hervorhebung
  • Material
  • Live visualisieren
  • Ideen generieren und speichern
  • Von der Idee zum Bild

Claudia Bingel: „Visualisieren“. Haufe 2012. 6,95 EUR. ISBN 978-3-648-03173-5.

Moderation

Cover

Der Schwerpunkt des Buchs liegt bei Arbeitssitzungen, aber auch für alle andern Arten von Gruppen und Workshops sind die Tipps gut zu gebrauchen. Die Autoren erklären, was Moderation bringt und wann man sie einsetzt. Sie erklären universal einsetzbare Moderationstechniken und thematisieren bewährte Reaktionsmöglichkeiten für typische Situationen. Sie haben mir z. B. einen neuen Trick verraten, wie man ausschweifende Redebeiträge in der Vorstellungsrunde vermeidet.

Eins der wichtigen Instrumente sind Fragen. Leitfragen helfen beispielsweise, einzelne Arbeitsphasen wie Kleingruppenarbeit zu planen. Der Blickwinkel, Arbeitsphasen als „System von Leitfragen“ zu sehen, ist ungewöhnlich und deswegen auch für Erfahrene interessant. Auch die Checklisten sind hilfreich: Aufgaben der Moderation klären, Adressaten (Teilnehmerinnen und Teilnehmer) analysieren.

Gut gefallen hat mir, dass immer wieder der Hinweis auftaucht, dass jede Moderation anders ist und die Beispiele nicht 1:1 übernommen werden sollten. Auch selten in der einschlägigen Moderationsliteratur: Es gibt ein Beispiel, das sich mit einer schwierigen Situation befasst, nämlich die Moderation einer Konfliktklärung.

Fazit: Gute Zusammenstellung von Methoden, für Neulinge und Profis gleichermaßen geeignet

Themen

  • Worauf es ankommt und was es bringt
  • Rahmenbedingungen
  • Rolle des Moderators bzw. der Moderatorin
  • Was ist Moderation nicht?
  • Fragen stellen
  • Adressatenanalyse und Einladung
  • Arbeitssitzung gestalten
  • Organisation und Logistik
  • Die richtige Atmosphäre
  • Typische Arbeitsphasen
  • Arbeitsphase gestalten, strukturieren und zu Ergebnissen kommen
  • Moderationsauftrag
  • Schwierige Situationen meistern
  • Aus Fehlern lernen

Andreas Edmüller und Thomas Wilhelm: „Moderation“. Haufe 2014. 6,95 EUR. ISBN 978-3-648-02725-7.

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Gender Communication für gutes Miteinander nutzen
Buch und Gewinnspiel

Eva talks, Adam walks

Cover Sind Männer doof, weil sie nur wenig reden? Und Frauen dämlich, weil sie die Männer totquatschen? Beides falsch. Ganz falsch. Beides ist gut und sogar wichtig.

Ob Kommunikation, Stimme, Sprache oder Verhalten: Männer und Frauen sind auf unterschiedlichen Wegen erfolgreich. Kurz: Frauen und Männer sind gleichwertig. Nicht gleich. Diese Differenzierung ist tatsächlich gut ausgearbeitet.

Oft führen mangelndes Wissen und fehlendes Verständnis füreinander zu Missverständnissen und Frust. Spannende Fragen, die im Buch angesprochen werden: Gibt es überhaupt geschlechtertypisches Verhalten? Was unterscheidet Mann und Frau in der Kommunikation? Anerzogen oder angeboren? Können wir was ändern? Sollen Frauen sich anpassen, um im Wettbewerb mithalten zu können – oder auf Widerstand setzen?

Das Buch beweist, dass die Autorin Erfahrung hat, gut recherchiert, die relevanten Studien kennt – kurz: Sie weiß, wovon sie schreibt.

Es gibt exzellente Fallbeispiele aus der Arbeitswelt, wo Kommunikation misslingt – und warum. Die vielen „Spielszenen“ nicht nur aus dem Berufsalltag, auch mal aus dem Privatleben erkennt jede Frau wieder. Und die Männer wahrscheinlich auch (ich hab nur noch keinen gefragt).

Die Autorin ist auch noch Coach frür viele Frauen und Männer in Fragen Einstieg oder Aufstieg. Sie plädiert dafür, sich gegen Gleichmacherei und Ignoranz offensichtlicher Unterschiede ein zusetzen und dem bloßen Vereinfachen ein differenziertes Bild entgegen  zu setzen. Also: Etwas weniger „das ist falsch“ oder „der ist doof“ oder „ich weiß es besser“, dafür mehr „so isses und so kann man damit umgehen“.

Das alles erklärt sie gut, beschreibt Hintergründe und stellt Andersartigkeit dar – Andersartigkeit mit positiven wie mit negativen Effekten.

Drei Punkte, warum mir das Buch so gut gefallen hat…

Die Autorin enttarnt, wie ein bekanntes Experiment zur Kommunikation oft missverständlich zitiert wird: „55% werden durch Körpersprache, 38% werden durch Stimme, 7% werden durch das gesprochene Wort vermittelt“. Ja, das ist das Ergebnis. Das Experiment lief allerdings nur mit einzelnen Wörtern, deren Inhalt Interpretationsspielraum bietet – nicht für ganze Sätze oder gar Vorträge! So liest sich die Prozentaufteilung gleich ganz anders.

Cristina Muderlak liefert im Buch außerdem noch eine der besten Erkärungen des Vier-Seiten-einer-Nachricht-Modells von Schulz-von-Thun, die ich je gelesen oder gehört hab. Mit einem Beispiel aus ihrer Praxis statt dem üblichen „Die Ampel ist grün“-Beispiel.

Einprägsam ist auch ihre Metapher dafür, warum man manchmal besser keine Emails schreiben soll: „Schreiben von (konfliktbeladenen) Emails ist in etwa so, wie mit verbundenen Augen eine Bombe zu werfen. Ich sehe weder, wohin sie genau gelangt, noch wie und wo sie landet und habe auch keine Kontrolle darüber, was sie anrichtet.“

Zum Abschluss gibt es je einen Coachingfall mit weiblicher wie mit männlicher Fragestellung zum Nachlesen. Das rundet das Buch nochmal ab.

Insgesamt muss ich sagen, die Autorin erklärte mir die typisch männliche Kommunikationsweise erstaunlich gut, so dass ich das Verhalten mancher Mitmänner jetzt besser verstehen kann. Und ich hab vorher schon einiges verstanden! Soll heißen: Input auf hohem Niveau.

Fazit: Sehr gut für alle, die gern Hintergrundwissen sammeln und aus Praxiserfahrungen lernen – und das in leichter Lektüre

Themen

  • Unterschiedlichkeit von Kommunikationvorlieben
  • Entwicklung unterschiedlicher Kommunikationsvorlieben
  • Wortloses Sprechen
  • Sätze sprechen und schreiben – ein großer Unterschied
  • Wie man Unterschiede nutzt statt sich zu ärgern

Cristina Muderlak: „Eva talks, Adam walks. Wie unsere Unterschiedlichkeit das Miteinander stärkt“. Goldegg 2015. 19,95 EUR. ISBN 978-3-902991-42-3.

Buch gewinnen

Wir verlosen 3 Exemplare.

Einfach eine Email an
zeitung.informatica-feminale(klammeräffchen)web.de
schreiben, in der Du

entweder

a) kurz erzählst, was Dir in Sachen Kommunikation und Missverständnis schon erlebt hast (egal, ob mit oder ohne „Lösung“)

oder

b) ein allgemeines Feedback zu Artikeln in der Zeitung gibst.

Die schnellsten und/oder besten Einsendungen gewinnen. Jury ist die Redaktion. Und zu Subjektivität bei der Auswahl bekennt sie sich gleich schon mal. Wir behalten uns vor, die eingesandten Anekdoten oder Beispiele für die Zeitung mal zu verwenden – oder auch nicht.
Falls es in die Zeitung kommt: Ganz anonym, versprochen!

Die Drei, die gewonnen habe, bekommen per Email Bescheid, damit sie dann ihre Postadresse angeben können, an die das Buch gehen soll. Danach werden diese persönlichen Daten selbstverständlich auf nimmer Wiedersehen gelöscht.
Wer gewinnt, steht nachher garantiert nicht in der Zeitung : -)

Natürlich: Der Rechtsweg ist sowas von ausgeschlossen!

Emailsendeschluss: 22. Juni 2015

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Lernen aus Fehlern

Lernen aus Fehlern

CoverDas postkartenkleine Buch erläutert Wege zu einer guten Fehlerkultur. Denn ein Fehler ist keine Katastrophe, wie man an den verschiedenen Empfehlungen hier sehen kann. Die Autorin zeigt an vielen Beispielen, wie sich Fehler als Chance oder Lernimpuls nutzen lassen. Sie erklärt auch, wie man mit Fehlern individuell und konstruktiv umgehen kann.

Wer die 122 Seiten liest, erfährt etwas über verschiedene Fehlerarten, den Unterschied zwischen Fehler und „böser Tat“ oder welche Faktoren die Entwicklung einer guten Fehlerkultur unterstützen. Man lernt, was eine konstruktive Fehlerkultur auszeichnet und welche Vorteile sie bringt. Oder welche Stärken man dafür braucht, um als Führungskraft richtig auf Fehler und Fehlermeldungen zu reagieren. Beim Ansprechen von (fehlerhaftem) Verhalten eines Andern wird erklärt, wie man richtig Kritik üben und konsequent Verhaltensänderungen bewirken kann.

Schließlich gibt es noch Methoden zur systematischen Fehlerbearbeitung, u. a. wie man im Team aus Fehlern lernt.

Fazit: Gut

Themen

  • Definition und Bedeutung
  • Schuld, Katastrophen und Schaden
  • gute Fehlerkultur
  • Fehlerkosten und Relevanz von Fehlermeldungen
  • Umgang mit Fehlern, allgemein und systematisch
  • Wie Führungskräfte ihren Ärger bewältigen
  • Team und Fehler

Elke M. Schüttelkopf: „Lernen aus Fehlern. Wie man aus Schaden klug wird“. Haufe 2015. 3,- EUR. ISBN 978-3-648-06704-8

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Live: Marshmallow-Test zu Willensstärke und Entwicklung der Persönlichkeit

Walter Mischels Buch „Der Marshmallow-Test“ geht auf Tour. Der Autor liest und spricht mit Gästen über seine Erkenntnisse.

Worum geht’s?

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Vielleicht kennt Ihr das Experiment aus der Psychologie ja schon: Ein Kind bekommt einen Marshmallow vorgesetzt und hat die Wahl – sofort aufessen oder warten, um später zwei zu bekommen. Wird es zögern oder zugreifen? Und was bedeutet diese Entscheidung für die erwachsene Persönlichkeit, zu der es heranreift?

Der Psychologe Walter Mischel testete vor mehr als vierzig Jahren 4- bis 6-jährige Kinder und wollte er herausfinden, wie Menschen auf Verlockungen reagieren. Eher durch Zufall entdeckte er mehr: Dass die Fähigkeit zum Belohnungsaufschub außerdem die Fähigkeit beeinflusste, wie die Getesteten später ihr Leben meistern. Je besser es den Kindern gelang, sich zu beherrschen, desto eher entwickelten sie später Selbstvertrauen, Stressresistenz und soziale Kompetenz.

Wie kommt es zu diesen Persönlichkeitsunterschieden? Wieso verfügen manche Menschen offenbar über stärkere Willenskraft als andere? Und: Ist das genetisch veranlagt oder kann man diese Willensstärke lernen? Das und mehr könnt Ihr live verfolgen, denn dazu dient die Lesereise.

Termine

Wien: 8. Jun. 2015 um 19 h
Billrothhaus, Frankgasse 8

Frankfurt a. Main: 9. Jun. 2015 um 19.30 h
Deutsche Nationalbibliothek, Adickesallee 1

München: 10. Jun. 2015 um 19 h
Bayerische Staatsbibliothek, Ludwigstraße 16

Mir ist das Buch insbesondere deswegen (positiv) aufgefallen, weil es eine Empfehlung von Daniel Kahnemann (Autor von Schnelles Denken, langsames Denken) gibt: „Wer dieses brillante Buch liest, wird die Natur des Menschen mit anderen Augen betrachten.“

Mehr Infos
www.youtube.com/watch?v=Wz1pnFBLZM4

CoverDas Buch

Walter Mischel: „Der Marshmallow-Test. Willensstärke, Belohnungsaufschub und die Entwicklung der Persönlichkeit“.
(Original: „The Marshmallow Test. Mastering Self-Control“. Originalverlag: Little, Brown and Company.)
Deutscher Verlag: Siedler 2015. 24,99 EUR (D) / 25,70 EUR (A). ISBN 978-3-8275-0043-4.

Themen u.a.

  • Belohnungsaufschub und Selbstkontrolle
  • Heißes Denken, kühles Denken
  • Entstehung von Selbstkontrolle
  • Erfolgsmotor
  • Künftiges Selbst
  • Der gelähmte Wille
  • Der erschöpfte Wille

Mehr Infos:
www.srf.ch/kultur/gesellschaft-religion/wenn-ein-marshmallow-unser-schicksal-vorhersagt
www.spektrum.de/rezension/der-marshmallow-test/1342992

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Visual Facilitating: Zeichnend denken

UZMO – denken mit dem Stift

CoverBildU, Z, M und O sind die Grundelemente, aus denen sich eine Glühbirne zeichnen lässt. Das Buch beschreibt Anwendung und Ausführung des Visual Facilitatings. So heißt die Technik, die aus Amerika nach Europa kommt, und bei der mit Skizzen Dialoge, Ideen und komplexe Sachverhalte quasi On-the-Fly visualisiert werden. Der Autor zeigt, wie und wo sich das in der Praxis anwenden lässt.

Jede Menge praktische Anleitungen machen die Methode leicht und schnell umsetzbar. Was ich selbst auf der letzten Konferenz direkt ausprobiert habe: Obwohl ich lediglich das Buch gelesen und ohne praktische Übung angefangen hab, ging es schon ganz gut. Ich folgere: Die meisten Leute sind fähig, Ideen, Prozesse und abstrakte Zusammenhänge in Meetings, Seminaren oder Präsentationen von Hand sichtbar zu machen. Künstlerisches Talent braucht man nicht, nur Papier und Stift.

Auf 300 Seiten sind Modelle, Techniken und Methoden für Neulinge und alte Hasen zusammengestellt, zum Beispiel wie hier:

Bild

Die visuellen Vokabeln sind Schrift, Grundformen, Grafikelemente, Piktogramme, Figuren und Farbe. Wie man diese verbindet, das ist sehr verständlich erklärt. Hier merkt man Erfahrung und Expertise des Autors. Nicht nur beim Schriftbild (wie wird Schrift lesbar?), sondern eben auch beim Zeichenen „komplizierter“ Bilder (wie z. B. eines Helikopters). Im Anhang sind Praxistipps für Flipchart und Pinnwand, eine Liste von Pionieren des visuellen Denkens, ein Glossar und Empfehlungen zu Büchern, Links, Apps und Produkten zu finden.

Übrigens: Visual Facilitating ist kein lustiges Add-On zur Auflockerung von Konferenzen, sondern kann komplizierte Zusammenhänge nochmal ganz anders begreifbar machen.

Fazit: Lohnt sich!

Themen

  • Grafiken & Diagramme, komplexe Infogramme, reduzierte Schlüsselbilder und Bildlandschaften
  • Kreativtechniken und Layout-Templates
  • Dokumentieren und präsentieren
  • Protokollieren von Dialogen und Diskussionen
  • Arbeitsplakate
  • Visualisierung im  Choaching

Der Autor erklärt Buch und UZMO:
http://de.neuland.com/literatur/fachbuecher/uzmo-denken-mit-dem-stift.html

Noch ein Autorenvideo zu noch einem Buch zum Visualisieren:
http://de.neuland.com/literatur/fachbuecher/bikablo-1.html

Martin Haussmann: „UZMO – denken mit dem Stift. Visuell präsentieren, dokumentieren und erkunden“. Redline 2014. 24,99 EUR. ISBN 978-3-86881-517-7.

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Usability: Was? Wo? War was?

Den Effekt kennen Usability-Profis vielleicht: Änderungen in der GUI werden manchmal übersehen. Oder oft…
Ein interessanter Artikel zu diesem Thema findet sich bei der NN Group:

Screenshot

www.nngroup.com/articles/change-blindness

Selbst testen

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Und mal selbst erfahren, was man gern übersieht, könnt Ihr hier:
www.gocognitive.net/demo/change-blindness

Zum Beispiel mit einem total überschaubaren, kleinen Bildchen wie diesem hier… ich sach Euch: Gar nicht so leicht!

Beispiel-Bild

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Entscheiden ist unsicher. Immer.

Kunst des Entscheidens

Cover Für Zweifeln und Zaudern gibt es Gründe, besonders diesen: Entscheidungen sind genau dann nötig, wenn gute Gründe fehlen. Das macht aus vernünftigen – gut begründeten – Entscheidungen ein Paradoxon. Die Zusammenstellung wildert in den Texten der großen Denker der Entscheidung. Ergebnis: 111 Abschnitte loben Zweifeln und Zögern, verspotten und verhöhnen Entscheidungen in Wirtschaft und Politik, in Unternehmen und Behörden, in Organisationen – und die zugehörigen Entscheider, Manager, Hierarchen.

Entscheidungsfreudige Menschen als betrunkene Seiltänzer, chinesische Henker, exquisite bullshitter, ins Dunkle starrende Nachtwächter, elegante Tänzer über dem Abgrund, Manisch-Depressive, königliche Herrscher über das Midas-Gold der Moderne, reitende Cowboys im Canyon der Unmöglichkeit…

Ein Trost für Leute, die entscheiden oder Entscheidungen verkaufen, im Management, in der Beratung, in der Supervision, beim Coaching, für die Entscheidungstheorie und für alle, die an Entscheidern oder am Entscheiden schier verzweifeln wollen.

Quelle: www.velbrueck-wissenschaft.de/pdf_ausfuehrlich/978-3-942393-10-2.pdf

Kleiner Auszug:

Der Wahn
(Finanzkrise, leicht gemacht)

Verlosung eines toten Esels. Ein Geschäftsmodell

Chuck, einer seit 2002, seit dem Zusammenbruch von Enron und vielen anderen Unternehmen des »Neuen Marktes« grassierenden Geschichte zufolge, hat von einem  Farmer  einen  Esel  gekauft,  der  aber  sogleich stirbt.  Er  verlost  ihn.
»Verlosen? Einen toten Esel?« »Ich verrate den Leuten nicht, dass er tot ist«, sagt Chuck zu dem Farmer. Nach ein paar Wochen treffen sich die beiden wieder.
Was aus dem Esel geworden ist?
»Na, ich habe ihn verlost, das Los zu zwei Dollar, 500 Lose verkauft, macht
1.000 Dollar«.
»Hat sich niemand beschwert?«
»Nur der Kerl, der den Esel gewonnen hat. Dem habe ich seine zwei Dollar
zurückgegeben.«

Fazit: Lässt tief blicken, erleichtert und erschreckt

Themen

  • Wahn (Finanzkrise, leicht gemacht)
  • Bürde
  • Der Riese Zufall
  • Midas-Gold der Moderne
  • Schlüssel und Schloss
  • Aus der Herde ausscheren
  • Beute
  • Rettende Regeln?

Günther Ortmann: „Kunst des Entscheidens. Ein Quantum Trost für Zweifler und Zauderer“. Velbrück Wissenschaft 2014. 19,80 EUR. ISBN 978-3-942393-10-2 .

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