„Ja, mach ich noch…. gleich… oder morgen. […]“

“ […] Bestimmt noch vor Juli. Und wenn nicht Juli, dann sicher im Herbst.“

Vorbei mit der Aufschieberei!

Cover Lästige Pflichten schiebt man nur zu gerne vor sich her. Ob berufstätig, Studi oder Hausmann – dieses Buch will helfen. Es erklärt einige bewährte Techniken, manche schon Jahrzehnte alt. Mit treffenden Beispielen erklärt der Autor, wieso wir manche Dinge lieber auf die lange Bank schieben. Und liefert dann die passenden Lösungen.

Leider ist das Buch zu textlastig. Vieles wiederholt sich. Das ist schade, denn die vorgestellten Strategien sind gut: Sie sind leicht zu erlernen, schnell einzusetzen und ermöglichen schnelle Erfolgserlebnisse. Die grundlegende Aussage des Buchs ist angelehnt an die Idee dees positiven Denkens. Das kann Hürden verringern, mit etwas einfach mal zu beginnen. Positiv umdenken ist aber aus meiner Erfahrung nur eingeschränkt hilfreich, was im Buch leider nicht verraten wird… Damit ist das Ziel, Aufschieber*innen von ihrem schlechten Eindruck von sich selbst („ich bin faul / falsch“) wegzubringen, nicht für alle Betroffenen erreichbar und trägt u. U. noch dazu bei, dass sie die Schuld weiterhin bei sich selbst suchen („ich kann noch nicht mal positiv denken…“) – an dieser Stelle hat der Autor zu kurz gedacht.

Hilfreich dagegen finde ich, dass der Autor beim Thema Aufschieben auch an die mentalen bzw. psychologischen Voraussetzungen für die Problemlösung denkt. Es gibt eine längere Entspannungsübung und eine sehr kurze Konzentrationsübung, die die geneigte Leserin hier für sich entdecken kann (m. E. nue leider in der falschen Reihenfolge einsortiert).

Noch ein Pluspunkt in Sachen Service: Für persönliche Zwecke kann man sich die Vorlage für den Terminkalender herunterladen, inkl. Kopiererlaubnis für privaten Einsatz.

Die Techniken aus dem Buch

Die 30-Minuten-Regel

Entscheide Dich, 30 Minuten an einer Aufgabe zu arbeiten, mehr ist verboten. Beobachte, was passiert …

Der andere Terminkalender

Mach Deinen Wochenplan und trage zuerst (!) alle Freizeitaktivitäten, Essenszeiten und andere Pausen ein.

Der umgekehrte Zeitplan

Plane vom Schlusstermin eines Projekts her, quasi rückwärts.

 

Natürlich ist das Buch auch zum Verschenken geeignet.

Fazit: Zu lang für Leute, die unter Aufschieberei leiden, hier wäre eine kürzere Fassung angesagt. Sonst OK.

Themen

  • Arten des Aufschiebens
  • Denkmuster
  • Freizeit, Spiel und Spaß
  • Handlungsblockaden und Schwierigkeiten
  • Termine anders planen
  • Umgang mit Aufschiebern

Neil Fiore und Karin Beeck: „Vorbei mit der Aufschieberei!. Wie Sie die Dinge geregelt kriegen und Ihr Leben zurückgewinnen“. VAK 2012. 14,99 EUR. ISBN 978-3-86731-108-3.

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Optik und Wahrnehmung: Farbsehen ausprobieren

Heute habe ich Euch mal ein paar Farbsehtests aus dem Web besorgt. Viel Spaß beim „Nachsehen“ ;-)

Galileo: Wieviel Farben?

Farbsehtest Galileo

Hier habe ich gelernt, dass ich Tetrachromatin bin. Wusste bisher nicht, dass man sowas unterscheiden kann, aber man lernt ja nie aus… Laut Galileo bin ich damit sowas wie eine Biene. Hmmm.
www.galileo.tv/life/der-grosse-test-wie-viele-farben-koennt-ihr-erkennen

Brigitte: Farbabweichung erkennen

Brigitte Farbabweichung

Bingo! Hier habe ich alles erkannt. Und nun Du:
www.brigitte.de/gesund/gesundheits-tests/sehtest-farben-1265643/

Anspruchsvoll: Farbverlauf ordnen

Bei diesem Test gilt es, die Farbkästen so zu verschieben, dass sich ein geordneter Verlauf ergibt.
xritephoto Farbverlauftest Challenge

Tja, und beim Ordnen der Farbkästen war ich hier für mein Alter und mein Geschlecht eher Mittelmaß.
xritephoto Farbverlauftestergebnis

Also, schlag mich! Hier: http://xritephoto.com/cool-tools

Wikipedia - IshiharaDrumherum ums Farbsehen

Beim Testsausprobieren bin ich noch auf ein paar weitere interessante Sachen gestoßen, die ich Dir nicht vorenthalten möchte. Ach ja, Optik ist so ein nettes Thema. Hier also der Rest meines Sonntagsnachmittagsausfluges:

Das kennst Du vielleicht schon, die Farbtafeln von Ishihara, die sieht man gern mal in der Fahrschule: https://de.wikipedia.org/wiki/Ishihara-Farbtafel

Und da ist noch die Sache mit den vier Arten von Farbrezeptoren:
https://de.wikipedia.org/wiki/Tetrachromat
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Zitat: Digital

Mit digitalen Quellen arbeiten

Cover Die meisten Ratgeber zum wissenschaftlichen Schreiben stammen aus der „Bücher“-Zeit. Mittlerweile gehören elektronische Quellen zum wissenschaftlichen Alltag. Da stellt sich die Frage, welche Quellen man wie verwenden darf, welche verlässlich sind und wie sie richtig zitiert werden.

Fragen dienen hier als Einstieg in die Kapitel: Und auf diese Fragen bekommt man dann im folgenden eine Antwort… das ist ein guter Anknüpfungspunkt an die Motivation der Studis und Forschungsschreiberlinge. Hier erfahre ich auch, wie meine Augen Texte erfassen (nein, nicht Buchstabe für Buchstabe oder Wort für Wort, sondern per Fixieren und Weiterbewegen im Wechsel, also so ’ne Art Hüpfen…) Wieder was gelernt :-)

Die Qualität des Ratgebers zeigt sich auch, wenn die Autorin tabellarisch die Art der Quelle mit typischen Eigenschaften und den Verwendungsmöglichkeiten als Übersicht darstellt. Sehr hilfreich (gibt es für gedruckte und digitale Quellen). Beispiele gibt es jede Menge; gut ausgesucht sind sie auch noch. Super sind die Beispiele für“schwierige“ Quellen: Der Verweis im Literaturverzeichnis wird direkt mit der Bezug darauf im Fließtext dargestellt. Sag ich doch: Hier lernt man wirklich was. Einige Literaturverwaltungsprogramme sind genannt, so ist man nicht auf Handarbeit angewiesen.

Wow: Inklusive Aufgaben (z. B. soll man beispielhafte Quellen/Zitierungen bewerten) mit Musterlösungen. Sehr praxisorientiert, hier lernt man wirklich was.

Das Buch kommt im kompakten Format daher, nur etwas größer als ein DIN C6-Umschlag. Das ist super, man kann es mit in die Bib odre sonstwohin nehmen, wenn man von da aus recherchieren möchte. Das Layout ist kompakt und dabei doch übersichtlich.

Fazit: Fundiert, kurz und gleichzeitig umfassend. Auch zum Nachschlagen geeignet.

Themen

  • Literatur recherchieren
  • Literaturübersicht verfassen
  • Quellen sichten
  • Texte gezielt lesen und auswerten
  • Lesen und schneller lesen
  • Exzerpte schreiben
  • Zitationssysteme und Zitationsstile
  • Problemfälle beim Zitieren
  • Besonderheiten bei elektronischen Quellen
  • Umgang mit Tabellen und Bildmaterial
  • Zitieren aus bzw. von…
    • naja, klar: Büchern…
    • E-Books, Online-Artikeln und E-Journals
    • Zeitungsartikeln, die auch online zu finden sind
    • Social Media: Blogs, Twitter etc.
    • Videos und audiovisuelle Medien
    • Interviews
    • Software
    • Formeln
    • Datensätzen
    • Unternehmensinformationen
    • Gesetzen
    • Vorlesungsunterlagen und Skripten
    • Lexika und Wikis
    • persönlicher Kommunikation

Lydia Prexl: „Mit digitalen Quellen arbeiten. Richtig zitieren aus Datenbanken, E-Books, YouTube und Co“. utb 2015. 12,99 EUR. ISBN 978-3-8252-4420-0.

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Zeichnen für „Talentfreie“

Visualisieren leicht gemacht

Cover Viele scheuen sich davor, am Flipchart zum Stift zu greifen. Sie meinen, sie hätten kein Talent. Stimmt nicht! Das Buch zeigt Schritt für Schritt, wie mit einfachen Methoden und ein paar Kniffen schnell und sicher ausdrucksvolle Skizzen entstehen können. Zeichentalent ist dabei ausdrücklich KEINE Voraussetzung.

Anhand von Flipcharts zeigt Brigitte Seibold, wie man mit wenigen Strichen Figuren, Gesichter oder Hände zeichnet, wie man Bilder strukturiert und Standardflipcharts für Seminare hinbekommt. Eine Anregung aus dem Buch werde ich mal ausprobieren, nämlich eine bebilderte Mindmap für die Aufgabenverteilung in einem Team skizzieren.

Für Neulinge und Profis bietet das Buch daneben noch ein Ideenarchiv für vielfältige Visualisierungsbeispiele.

Im Kern geht es darum, die eigene, individuelle Bildsprache anzuwenden. Die Anleitung zur „eigenen Handschrift“ gibt es mit vielen Anregungen zum Üben. Wie immer: Machen muss man’s selbst und ohne Fleiß beim Üben kein Preis. Der Preis kommt dann in Form eigener spontaner Skizzierfähigkeiten.

Und wie funktioniert das in der Praxis?

Ich sag’s Euch, es ist ganz schön viel Arbeit, sich ans Skizzieren zu machen! Wer das im Alltag jedoch öfter machen wird, für diejenigen lohnt sich die Mühe. Und nicht entmutigen lassen, dass zwischendurch Frust aufkommt, damit seid Ihr nicht allein. Wie bei jeder Sache, die man lernen will, muss man da auch beim Skizzierenlernen durch, siehe oben. (Ich hab länger gebraucht für mein erstes erkennbares „Seepferdchen“…)

Mir gefällt, dass die Autorin nur wenige feste Regeln vorgibt, diese sind dafür klug ausgewählt (z. B. jedes Chart braucht eine Überschrift, auch gut für’s Fotoprotokoll). Ebenfalls sehr hilfreich ist die Materialempfehlung mit Einsatzbereich, mit Vor- und Nachteilen – hier erfährt man das, was man wissen muss : )

Fazit: Wird in meinen Fundus aufgenommen!

Themen

  • Wozu visualisieren?
  • Visuelle Kommunikation
  • Lerntypen
  • Emotion
  • Gestaltungsprinzipien
  • Bildaufteilung
  • Verschiedene Figuren: Gegenstände, Tiere, Menschen, Abstraktes
  • Abstraktion und Assoziation
  • Text und Schrift
  • Pfeile und Textcontainer
  • 3D-Darstellung

Website der Autorin: www.prozessbilder.de

Brigitte Seibold: „Visualisieren leicht gemacht. Talentfrei Zeichnen lernen und professionelle Flipcharts erstellen“. Gabal 2012. 19,90 EUR (D) / 20,50 EUR (A). ISBN 978-3-86936-341-7.

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Workshops machen Software erfolgreich

Workshops im Requirements Engineering

CoverOhne Requirements Engineering keine erfolgreichen Softwareprojekte. Und dieses Buch bringt der geneigten Leserin eins der wichtigsten Instrumente des Requirements Engineering bei, nämlich den Einsatz effizienter und effektiver Workshops. Der Autor geht über eine theoretische Betrachtung allgemeiner Methoden hinaus und tief hinein in die tägliche, mühsame Arbeit als Product Owner, Projektleiterin, Analytikerin oder Requirements Engineer.

Beeindruckt hat mich das Buch vor allem durch seine hohe Qualität auf allen Ebenen. Das geht schon mit der Beschreibung der allem zugrunde liegenden Methode „Moderation“ los. Der Autor listet die handwerklichen Grundlagen auf, ergänzt durch entscheidende Faktoren, die das Ergebnis beeinflussen.

Im Anhang findet man dann Beispielmoderationspläne für Kick-off, Ziele und Risiken, Anwendungsfälle. Die Beispiele enthalten auch ein minutengenaues Zeitraster. Absolut hilfreich für alle, die als Neuling ein Gefühl für die Planung von Workshops bekommen möchten.

Außerdem betrachtet der Autor hier auch die Besonderheiten fürs Moderieren als Requirements Engineer: Wer moderiert, muss genug Fachkenntnis haben, um Beiträge zu verstehen und einzuordnen. Mit anderen Worten: Ich muss die fachliche Welt der Stakeholder und Anwender  genauso verstehen wie die technische Welt des Entwicklungsteams.

Die einzelnen Schritte in der Anforderungsermittlung sind entlang eines ungewöhnlichen und doch leicht verständlichen Beispiels erklärt und behandeln Aufgaben wie:

  • Elevator Pitch: Diese Methode ist überaus gut beschrieben – hab ich so gut selten gefunden.
  • SMARTe Ziele
  • Produktbox: Ist gut beschrieben und funktioniert auch aus meiner eigenen Erfahrung gut.
  • Risikobacklog
  • Die richtigen Anwendungsfälle finden

Das Buch hat das beste Umfang-Inhalts-Verhältnis, das ich seit langem bei einem Fachbuch gesehen habe. Respekt!
Alles ist relevant, nichts ist zuviel und nichts zuwenig.

Offensichtlich ist der Autor ein erfahrener Requirements Engineer. Woher weiß ich das? Unter anderem daher, dass er seine Empfehlungen gut begründen kann. Auch die kommentierten Literaturempfehlungen, die er dem Gesamtliteraturverzeichnis voranstellt, beweisen das. Die Kommentare machen Lust auf mehr Lektüre.

Fazit: Anschaffen, griffbereit haben, weiterempfehlen!

Themen

  • Basistechnik: Workshops gestalten und moderieren: Welche Fragen stellt man? Worauf muss man inhaltlich achten?
  • Vision entwickeln und Ziele festlegen
  • Stakeholder ermitteln
  • Risiken einschätzen
  • Fachliche Prozesse ermitteln: Prozesslandkarte, Moderationskarten, Contextual Inquery
  • Rahmenbedingungen festlegen und Systemkontext erkunden
  • Anwendungsfälle finden und Ablauf beschreiben
  • Datenmodell aufbauen und Mengengerüst aufstellen
  • Über Masken kommunizieren
  • Berichte entwerfen: Listen, Statistiken, Auswertungen
  • Schnittstellen identifizieren
  • Qualitätsanforderungen aushandeln
  • … wie geht es nach dem Ermitteln weiter?

Markus Unterauer: „Workshops im Requirements Engineering. Methoden, Checklisten und Best Practices für die Ermittlung von Anforderungen“. dpunkt 2015. 29,90 EUR (D) / 30,80 EUR (A). ISBN 978-3-86490-231-4 .

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VDIni besucht junge Flüchtlinge

ScreenshotTechnik geht gut auch mit wenig Sprachkenntnissen. Das hat der VDIni  (Kinderclub des VDI – Vereins deutscher Ingenieure) sich zum Anlass genommen, sein Mobil für das Neugierigmachen von Kids auch zu jungen Flüchtlingen zu schicken. Was und wo sowas stattfindet, könnt Ihr dem Artikel der VDI-Nachrichten entnehmen: Technik für Flüchtlingskinder

Mehr Infos unter
www.vdi-nachrichten.com/Aus-VDI/Technik-fuer-Fluechtlingskinder
www.vdini-club.de

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Mach Dein eigenes Ding. Nebenher.

Das 4-Stunden Startup – Berufliche Sebstverwirklichung neben dem Erwerb

Cover Unter dem Motto „Mach Dein eigenes Ding. Nebenher“ beschreibt der Autor zunächst einige erfolgreiche Beispiele von Gründungen, die parallel zur Hauptbeschäftigung starteten, darunter Lebenslauf.com (mittlerweile gekauft von XING), Kinderlachen e. V. in Dortmund und Bibabox.com. Das erste 4-Stunden-Startup des Autors selbst war ein Sprintspartraining für Leute, die mit Spaß und schnell Auto fahren und trotzdem sparen möchten.

Die Beispiele sind wirklich gut erzählt. Sie sind interessant, thematisch breit gefächert – nur für meinen Geschmack ist der Teil der Erfolgsgeschichten im Buch etwas zu lang geraten. Bei einigen sind auch mehr als 4 Stunden pro Woche eingeflossen, so dass ich den Eindruck hatte, es geht hier haarscharf am Thema vorbei. Schade. Das wirkt zu Beginn des Buches effektheischend und dick aufgetragen. Dabei folgen später durchaus gute Tipps, die das Buch zu einem fundierten Ratgeber machen. Abzüge für verbesserungswürde Aufteilung und Begrenzung auf das Wesentliche. Die Beispiele hätte man genauso gut immer wieder zwischendurch einstreuen können. Und auch wenn alle Beispiele im Buch Erfolgsgeschichten sind, heißt das nicht, dass es immer und überall so glänzend läuft. Darauf weist der Autor zwar hin, aber leider recht spät.

Später lernt man ein Vorgehensmodell kennen, nach dem man so ein „Nebenher-Startup“ beginnen kann: Idee finden und auf Machbarkeit prüfen, Erfolgsprognose für den Markt aufstellen und Lösungsweg prüfen, konkrete Umsetzungsalternativen überlegen und eine erfolgversprechende auswählen. Außerdem erklärt der Autor, wie Crowdfunding funktioniert und wie man dem Vorgesetzten am besten verklickert, dass man künftig pünktlich aus dem Büro geht, um demnächst selbst Chef zu sein. Der Autor hat einige seiner Hausaufgaben gemacht, bevor er das Buch geschrieben hat, z. B. hat er das Konzept MVP (minimum viable product) von Eric Ries verstanden und lässt es hier einfließen.

Das Buch stellt verschiedene Hilfsmittel vor, u. a. solche für den Bau einer Website für Leute ohne Technikaffinität vor. Was ich besonders interessant fand, nicht nur fürs Gründen: Online-Wort-Findungshilfen wie der Wortgenerator www.dotomator.com (Dot-o-mator), Impossibility.org, NAME MESH oder Wordoid. Hier lassen sich treffende und einmalige Namen für das eigene Unternehmen finden, vorausgesetzt, man denkt ein bisschen mit. Mir selbst fehlt ja das Marketing-Gen. Auch dafür gibt es hier eine Lösung. Wilde Werbeideen kann man bei www.fiverr.com finden, für’n Fünfer (also Dollar, nicht Euro).

Im hinteren Teil des Buches gibt es die Infos, die man sucht, wenn man nur wenig Zeit zum Lesen von Anekdoten hat. Ihr findet die Themenliste dazu unten.

Und danach folgen Antworten auf noch ganz praktische Punkte: Wusstet Ihr, dass es virtuelle Vorzimmer mit Rund-um-die-Uhr-Erreichbarkeit gibt oder ähnliche Angebote für verschiedenen Büroservicebereiche, und das recht günstig?

Durch den lockeren Stil lässt sich das Buch gut lesen. Ist man allerdings eher auf der Suche nach einem Ratgeber, nerven die vielen Anekdoten, die nicht zum Verständnis des Vorgehens beitragen, sondern erzählen, wie glücklich die vorgestellten Gründerinnen und Gründer in ihrem Leben durch ihre Idee geworden sind…

Fazit: Im Verlauf wird das Buch besser, der Inhalt fundierter; recht unterhaltsam

Themen

  • Ideen und Hürden
  • Fragen zu Formalitäten
  • Arbeitslosigkeit und Selbständigkeit
  • Rechtslage für Wechsel von Vollzeit auf Teilzeit
  • Das Finanzamt
  • Krankenkasse, Renten- und Pflegeversicherung
  • Gründen neben Studium bzw. Ausbildung
  • Scheinselbständigkeit
  • Besonderheiten für Österreich und die Schweiz

Felix Plötz: „Das 4-Stunden Startup. Berufliche Sebstverwirklichung neben dem Erwerb“. ECON (Ullstein) 2016. 16,99 EUR (D) / 17,50 EUR (A). ISBN 978-3-430-20202-2.

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Skandinaviens amerikanische Möbel des Grauens…

Horrorstör

CoverIch habe eine persönliche Abneigung gegen allzu spannende Bücher. Dann kann ich nämlich nicht schlafen. Und bei Thrillern, Krimis oder Horrorstorys laufe ich normalerweise ganz schnell in die andere Richtung. Naja, ich hab schon nach dem Kinoabend mit Titanic Albträume bekommen, muss ja nicht sein.

Und deswegen geb ich’s zu… ich hab das Buch nicht ganz gelesen. Liegt aber nicht am Buch, sondern daran, dass ich Gruselgeschichten zu gruselig finde.

TROTZDEM: Ich empfehle das Buch wärmstens! Warum? Ich hab den Anfang gelesen, und der ist überaus gut geschrieben. Man hat jede Menge Spaß, denn die Welt der Möbelhäuser kennen wir alle ja aus eigenem Erleben. Und das macht Vergnügen…

Das Setting des Möbelladens ist aber nicht nur in der Geschichte zu finden. Auch die Papierausgabe macht den Fake perfekt. Im echten Look eines Möbelhauskatalogs führt Horrorstör in die Untiefen eines ganz speziellen Spukhauses: des Möbelladens ORSK in Cleveland, wo die Angestellten Morgen für Morgen auf zerstörte Ware und Schmierereien an den Wänden treffen. In Ermangelung brauchbaren Materials von den Überwachungskameras werden drei Mitarbeiter dazu verdonnert, eine Nacht im ORSK-Store zu verbringen – oder skandinavisch ausgesprochen, im „Stör“. Während sie einsam ihre Runden drehen, entwickelt der Laden mehr und mehr ein Eigenleben … Möbel ändern ihre Funktion und neue Produkte erobern die Ausstellungsflächen und Buchseiten, inklusive Produktgrafik und Beschreibung:

JODLÖPP
Ein langsamer, gleichmäßiger Gang und eine aufmerksame, aufrechte Haltung werden durch das Tragen dieses hinderlichen Eisenkragens befördert. JODLÖPP versorgt deinen Schädel und Hals mit dem nötigen Gewicht, um dich in ständiger Unterwürfigkeit zu beugen, und ist mit einer Glocke ausgestattet, die jedem dein Kommen ankündigt.

Fazit: Wieviel Spaß kann eine Gruselgeschichte machen? Soviel!

Grady Hendrix: „Horrorstör“. Droemer Knaur 2015. 16,99 EUR. ISBN 978-3-426-51722-2.

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Webdesign 2016: Neue Wege

Aus meinem Posteinang…

Seit längerem abonniere ich zwei Usability-Newsletter. Einer davon hat heute einen interessanten Artikel im Angebot:
www.nngroup.com/articles/difficult-design-best

Website

Die Experten der Nielsen Norman Group zeigen darin, dass sie den nächsten Evolutionsschritt in Sachen Design erkannt haben. Der Artikel ist interessant für Usability- und Nutzerführungsprofis genauso wie für Frischlinge im Thema.

Fazit: Lesen lohnt!

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Ingenieur tief unter der Wiese

Maulwurfstadt

Cover

Ein einzelner Maulwurf lebt tief unter einer grünen Wiese. Dort gibt es alles, was er braucht. Zur Genüge. Bald siedeln sich mehr und mehr Maulwürfe an.

Doch immer mehr Maulwürfe brauchen auch immer mehr Infrastruktur. Aus einfachen Wohnlöchern werden moderne Behausungen. Unterirdische Straßen verlaufen kreuz und quer. Autos, Straßenbahnen und Aufzüge fahren. Unmengen an Arbeitern wuseln durch die Unterwelt.

Und oben… ist die Wiese verschwunden, es gibt nur noch Maulwurfhaufen und Schornsteine.Am Ende gibt ist alles eine graubraune Einöde. Bis die Maulwürfe umdenken.

Die Geschichte ist eine Parabel auf die Industrialisierung und Verstädterung, mit einem kleinen Hoffnungsschimmer in Grün ganz am Ende.

Die Aufmachung ist ähnlich hochwertig wie bei Lindbergh, einem anderen Bilderbuch von Torben Kuhlmann.

Fazit: Faszinierende Geschichte in wenigen Worten und grandiosen Bildern

Torben Kuhlmann: „Maulwurfstadt“. NordSüd 2015. 14,99 EUR (D) / 19,90 CHF (CH). ISBN 978-3-314-10274-5.

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May I introduce: Gordon and Tapir

Gordon and Tapir

Cover Suchst Du ein gutes Bilderbuch auf Englisch? Hier ist eins!

Gordon wohnt in einer WG. Sein Mitbewohner ist ein wilder Tapir, der den Dschungel liebt. Und Gordon liebt die Ordnung. Sehr. Das kann ja nicht gut gehen… und tut es am Ende doch. Bei diesen unterschiedlichen Vorlieben sind Schwierigkeiten vorprogrammiert. Doch der scheinbar unauflösbare Widerspruch wird überraschend einfach gelöst.

In diesem Buch sind die Bilder die Hauptdarsteller, darauf gibt es viele Details zu entdecken, die zusätzlich zur erzählten Geschichte mehr über die beiden Freunde verraten. Neben den Bildern gibt es meist 1- oder 2-zeilige Texte, und die nicht mal auf jeder Seite.

Fazit: Eine schöne Geschichte für anglophile Kids

Themen

  • Freundschaft
  • Zusammenleben
  • Toleranz
  • …. eine kluge Lösung

Sebastian Meschenmoser: „Gordon and Tapir. (Englisch)“. NordSüd 2016. 14,99 EUR (D) / 19,90 CHF (CH). ISBN 978-0-7358-4253-3.

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„Bei der Fotografie geht es nicht um die Fotografie. Es geht um alles andere.“

Fotografie: Mehr als nur Blende und Zeit

Cover

Dieses Zitat aus der Einleitung hat mich auf das Buch sehr neugierig gemacht:

Mit […] einem meiner besten Freunde könnte ich ewig über das Wesen der Fotografie diskutieren.
.
Kürzlich sagte er zu mir: „Bei der Fotografie geht es nicht um die Fotografie. Bei der Fotografie geht es um alles andere.“
Ich fragte ihn: „Hast Du Dir das ausgedacht?“
Er antwortete: „Klar!“
Ich sagte: „Ich glaube, das ist das Beste, was ich je gehört habe.“

Autor Jay Maisel enthüllt mit seinen Texten und Bildern die Kunstfertigkeit und die erzählerische Kraft der Fotografie. Dabei zeigt er, dass das Geheimnis eindrucksvoller Aufnahmen nicht in Blende und Zeit zu finden ist. Das Geheimnis liegt ganz woanders, im Beobachten, Sehen und Visualisieren. Das Buch bündelt die Erkenntnisse und Geschichten des erfahrenen Fotografen, unterstützt von ausdrucksstarken Bildern.

Es geht um die richtige Motivation, darum, der eigenen Intuition zu vertrauen.
Es geht um die Konzentration auf das Wesentliche, das Motiv.

So kann man lernen, aus Sicht des zu enstehenden Bildes zu sehen und die Welt auf seine eigene Weise einzufangen. So dass jene, die das Bild betrachten, gefesselt und herausgefordert sind.

Fazit: Der Gehalt des Buchs ist mehr „Meisterhafte Intuition“ als „Handwerkliche Grundlage“

Themen u. a.

  • Zeitpunkt
  • Standpunkt
  • Journalistische Fragen (Wer? Was? Wann? Wo? Warum? Wie?)
  • Motiv und Licht
  • Glück und Geduld
  • Rumprobieren
  • Sehen lernen

Jay Maisel (Übersetzung Stefanie Busam Golay): „Fotografie: Mehr als nur Blende und Zeit“. dpunkt 2015. 34,90 EUR (D) / 35,90 EUR (A). ISBN 978-3-86490-318-2.

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Was die Sioux wussten und was das mit Veränderungsprozessen zu tun hat

Lotsenkarten „Basic Bundle“

 Das Bündel Karten kommt zusammen mit dem Stichwort „Natural Facilitation“ daher. Dieser Begriff steht für das Verbinden grundlegender menschlicher Begabungen mit der Methode der Moderation. Zu diesen Begabungen gehören drei ursprüngliche Gaben eines jeden Menschen, nämlich zu erschaffen, zu bewahren und zu führen. Auch Intuition, Neugier, Sinn für das Schöne und die Kunst des Fragenstellens gehören zu solchen natürliche Fähigkeiten. Ein Perspektivenwechsel, besonders als Abgrenzung zum üblichen Selbstoptimierungsdruck des Alltags – ich muss immer besser und schneller und effektiver und effizienter werden… uff!

Die wirklich schön gestalteten Karten visualisieren verschiedene Themen. Diese werden hier „grundlegende Weisheiten“ genannt. Dabei handelt es sich um Impulse, die sich in der Beratung, beim Führen und Begleiten von Menschen gut einsetzen lassen.

Das Tuch zeigt die vier Himmelsrichtungen und ist gedacht für Workshops, wo es für die Arbeit in einer Runde in der Mitte liegt. Die 16 Inspirationskarten kann man als Impuls für Vorstellungsrunden, als Inspiration für den Einstieg in ein bestimmtes Thema, in einem (Veränderungs-)Prozess oder bei Coachings nutzen. Als Mentorin und Dozentin weiß ich gutes Material zu schätzen, und dieses Material ist wirklich gut: Die Liebe zum Detail, die inhaltliche Qualität und die verwendeten Materialien sprechen für sich.

Als großes Einsatzszenario hinter der Arbeit mit den Karten steht, „den Raum des Wandels zu betrachten und zu unterstützen“. Mit anderen Worten: Die Karten können beim Umgang mit Veränderungsprozessen unterstützen. Schließlich kann sich keine von uns vor dem Wandel verstecken, da Veränderungen ständig und immer schneller ablaufen, ob wir wollen oder nicht. Der Wandel hat hier zwei Bedeutungsaspekte, nämlich einerseits Veränderung und andererseits Entwicklung.

Wie Ihr an dem einen oder anderen Begriff vielleicht schon erkannt habt, ist es hilfreich, offen für eine für Technikleute ungewohnte Begriffswahl zu sein;  Spiritualität ist nicht zwingend Voraussetzung, um die Karten nutzbrigend einzusetzen – aber es hilft ;-)

Die Impulse sind auch geeignet, um sie sich ganz allein in Ruhe durchzulesen und sich mal wieder auf das Wesentliche zu besinnen. Oder zur Einstimmung auf eigene Wendepunkte im Leben, zur Vorbereitung von Mentoringgesprächen oder Moderationen. Hilft bei mir z. B. auch ganz allgemein gegen Lampenfieber.

Die Karten sind in folgende Bereiche aufgeteilt:

  1. Osten: Frühling – Der ganzheitliche Blick
    Kontext: Klarheit, Weitsicht, neues Licht, Inspiration, Kreativität
  2. Süden:  Sommer – Gelungenes würdigen
    Kontext: Wachstum, Ernte, Entwicklung
  3. Westen: Herbst – Intuition nutzen und Ruhe finden
    Kontext: Wahrnehmung, innere Führung
  4. Norden: Winter – Reflektieren und Aufbruch
    Kontext: Veränderung, Erneuerung, Denken

Ein bisschen Verbesserungsbedarf gibt es jedoch auch: Leider ist die Schrift auf den Karten und im Begleitheft soooo klein und der Kontrast der Schrift zum Untergrund seeehr gering, dass das Lesen echt anstrengend ist. Sieht edel aus, liest sich aber schwer. Nix für Brillenträgerinnen wie mich!

Fazit: Kann ich mir gut als Abschluss in einer Seminargruppe oder als Meileinstein beim Mentoring vorstellen.

Im Bundle enthalten:
Decke aus 100% Baumwolle, 80 x 80 cm
16 Karten, Format: 12 x 17 cm, 350 g kartoniert, deutsch/englisch
Belgeitheit (Anleitung)

Andreas Gaertner und Holger Schulz: „Lotsenkarten. Basic Bundle“. Kommunikationslotsen 2015 / neuland 2016. 69,- EUR. Komplett zweisprachig (deutsch und englisch).

Inspirationsquelle

Eine Inspirationsquelle für die Decke mit den Karten war „Das Weisheitsorakel der Sioux“ von Chief Archie Fire Lame Deer:

Das Orakel mit 50 Karten vermittelt die spirituellen Lehren und uraltes Schamanenwissen der Sioux. Die Indianer nutzen das Weisheitsorakl, um ihre eigene Lebenssituation zu klären.
(Quelle: amazon)

„Das Weisheitsorakel der Sioux“ ist ein Kartenset mit den traditioneller Lehren aus dem Erbe der Familien Lame Deer und Quick Bear. Die Karten sind eingeteilt in 16 große Mysterien. Zu jeder Karte gibt es einen traditionellen Text, eine Erklärung und eine Meditation. Dazu gibt es verschiedene Legetechniken, u. a. „vier Richtungen“ und „Großmutters Pfad (Der Gang der Feuerhüterin)“.
.
„Diese Karten kann ich jedem empfehlen, der sich für […] Weisheitstexte jenseits von pseudo-indianischem Esoterik-Krimskrams interessiert.“ (Quelle: amazon-Rezensent)

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Kinder flüchten

Akim rennt

CoverDas Bilderbuch zeigt schlicht und eindrucksvoll, was einem den Atem nehmen kann: Akim rennt um sein Leben.

Akims Dorf ist ein Dorf wie viele andere. Kinder spielen auf der Strßae miteinander. Irgendwann erreicht jedoch der Krieg das Dorf am Fluss. Akim wird von seiner Familie getrennt, sein Haus findet er zerstört vor.

Eine unbekannte Frau mit ihrem Baby wärmt ihn ein paar Nächte lang. Dann kommen die Soldaten und nehmen ihn und ei paar andere Kinder gefangenen. Akim kann fliehen, er rennt und rennt.

Im Gebirge stößt er auf andere Flüchtlinge. Gemeinsam gelingt es ihnen schließlich, den Grenzfluss zu überqueren. Sie erreichen ein Flüchtlingslager. Dort kommt Akim wieder etwas zur Ruhe.

Und schließlich passiert noch ein großes Wunder: Akim findet seine Mutter.

Gewidmet ist das Buch der Mutter der belgischen Illustratorin, die während des zweiten Weltkriegs auch so ein verlorenes Kind wie Akim aus dem Buch war.

Fazit: Skizzierte Szenen, dazwischen kurze Texte – eindrucksvoll!

Claude K. Dubois: „Akim rennt. Bilderbuch“. Moritzverlag 2015. 12,95 EUR (D) / 13,40 EUR (A). ISBN 978-3-89565-268-4.

Bestimmt wird alles gut – Keine Angst mehr haben

CoverErstaufnahmelagerFrüher haben Rahaf und Hassan in der syrischen Stadt Homs gewohnt und es schön gehabt. Aber dann kamen immer öfter Flugzeuge und man musste immerzu Angst haben. Da haben die Eltern beschlossen, in ein anderes Land zu gehen. Wie sie über Ägypten in einem viel zu kleinen Schiff nach Italien gereist sind und von dort weiter nach Deutschland – das alles hat sich Kirsten Boie von Rahaf und Hassan erzählen lassen und erzählt es hier uns. Auch von einer unfreundlichen Frau im Zug und einem freundlichen Schaffner. Und von Emma, die in der neuen Schule Rahafs Freundin wird.

Die Geschichte wird zweisprachig erzählt, damit viele Flüchtlingskinder sie in ihrer Sprache lesen können. Und natürlich die deutschen Kinder die Geschichte auch erfahren. Außerdem hilft ein kleiner Sprachführer beim Deutsch- und Arabischlernen. Die Bilder begleiten den knappen Text eindrücklich und warmherzig.

Die Geschichte erzählt aus Sicht – und in der Sprache – der Kinder die Flucht und die Ankunft in Deutschland. Trotz aller Schwierigkeiten ist sie so geschrieben, dass sie ohne die schlimmen Fakten nicht zusätzlich dramatisch aufbereitet, sondern einfach schildert, was passiert ist.

Übersetzungsübersicht

Fazit: Ein schweres Thema, eine schlicht erzählte Geschichte, ein schönes Buch

Kirsten Boie und Jan Birck: „Bestimmt wird alles gut“. Zweisprachige Originalausgabe (deutsch und arabisch). Übersetzung Mahmoud Hassanein. Ab 6 und für alle. Zum Buch gibt es eine Whiteboard-Version mit pädagogischem Begleitmaterial. Klett Kinderbuch 2016. 9,95 EUR (D) / 10,30 EUR (A). ISBN 978-3-95470-134-6.

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Führen und Erfolg einstreichen… so geht’s

Unterstützende Führung

CoverIm 21. Jahrhundert gibt es bessere Möglichkeiten der Führung als im 20. Jahrhundert. Unterstützende Führung (supportive Leadership) ist so ein Ansatz. Er lässt sich anwenden, wenn es darum geht, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in eine komplexer werdende Zukunft mitzunehmen.

Vernetztes Denken und umweltgerechtes Handeln sowie stetes Dazulernen (aus Projekten, aus Fehlern) wird zum Wettbewerbsvorteil. Kontrolle dagegen zerstört Vertrauen! Der Autor ist der Überzeugung, dass Führung eine erfolgversprechende Dimension erhält, wenn sie nicht festlegt, einengt und kontrolliert, sondern initiiert, Handlungsräume öffnet, grüne Innovationen fördert und unterstützt.

Jemand, der sich auskennt, hat das Buch auch schon gelesen:

„Das ist wirklich eine hervorragende ‚road map‘ für (angehende) Führungskräfte und ihr notwendiges Verhalten von morgen. Endlich ein Führungsbuch, das sich sehr leicht lesen lässt und aus dem man was lernen kann.“

Prof. Dr. Gerald Hüther,
Präsident der Sinn-Stiftung und
Leiter der Zentralstelle für Neurobiologische Präventionsforschung
der Unis in Göttingen und Mannheim/Heidelberg

Fazit: Mir hat der Ansatz gut gefallen, versuch’s mal. Und dann: Erfolg einstreichen…

Themen

  • Neue Anforderungen
  • Vertrauen
  • Führen als Dienstleistung
  • Kompetenzmodell
  • Persönlichkeit
  • 360-Grad-Competency-Feedback
  • Potenzialausschöpfung
  • Integrieren, kultivieren, belohnen
  • Führung als Teil der Teamleistung
  • Iterative Wertschöpfungskette
  • Führungskraft als Leistungsbeschleuniger*in

Günther H. Schust: „Unterstützende Führung. Die neue Rolle der Führungskraft im 21. Jahrhundert“. bookboon.com 2011. Download eBook nach Anmeldung kostenlos. ISBN 978-87-7681-747-3.

Download:
Unterstützende Führung http://bookboon.com/de/unterstutzende-fuhrung-ebook

Das Buch gibt es auch auf Englisch:
Supportive Leadership http://bookboon.com/en/supportive-leadership-ebook

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Spielen und Nützliches verbinden: Spielifizierung

Im Dezember ging es bei „W wie Wissen“ (ARD) ums Spielen.
Zwei Beispiele dafür, warum ich Informatik immer wieder neu interessant finde…

Gamification oder eben „Spielifizierung“

Der Mensch spielt gern, nicht nur als Kind

Screenshot

Menschen können nicht anders, sie spielen. Auch im Alltag. Slalom fahren, auch wenn gar kein Parcours da ist? Klar! Es gibt doch die Fahrbahnmarkierung. Und auf dem Bürgersteig kann man prima versuchen, jede Fuge zu treffen.

Diese Spiele sind alltäglich.

Doch Spiele können noch mehr.

Spielerisch arbeiten

Eine relative neue Forschungsrichtung beschäftigt sich damit, wie sich die Arbeit zum Spiel machen lässt. Das nennt man dann Gamification oder  Spielifizierung. Die Idee ist, Prinzipien aus dem Spiel in eine andere Umgebung zu übertragen, z. B. an den Schauplatz der täglichen Arbeit. Am Fließband, im Call Center oder im Büro.

Es gibt verschiedene Variationen für Motivation: Bonusprogramme sind schon eine einfache Art der Gamification. Der Anreiz besteht hier im Wettbewerb, sich mit anderen, aber auch mit sich selbst zu messen. Höher, besser, weiter, schneller… Das allein ist ja nicht neu.

Deswegen legt die Forschung für Gamification fünf Kriterien fest, deren Vorhandensein für die Arbreit motivieren und langfristig wirken sollen.

  • „Informationstransparenz: Wir müssen immer genau wissen, was von uns verlangt wird und welche Möglichkeiten wir haben, vergleichbar mit dem Blick auf ein Spielbrett, das vor uns steht.
  • Echtzeitfeedback: Im Spiel ist es das Normalste der Welt. Wir machen etwas und wissen sofort, ob es funktioniert hat oder nicht. Wir merken unmittelbar ob wir gegensteuern müssen. Im Job ist das nicht immer so. Wir bekommen oftmals gar kein oder nur sehr verzögert Feedback, das ist demotivierend.
  • Herausforderung: Im Spiel werden wir immer wieder gefordert – deswegen wird es uns auch nicht langweilig. Im Arbeitsalltag hapert es daran leider oft. Aber nur die Aktivitäten, bei denen wir uns weiterentwickeln können, sind für uns dauerhaft interessant.
  • Entscheidungsfreiheit: In einem Spiel gibt es ein klares Ziel und eindeutige Regeln. Wie wir uns aber innerhalb dieses spielerischen Rahmens bewegen, bleibt uns überlassen. In der Arbeitswelt ist das häufig nicht der Fall. Uns wird zwar gesagt, wo wir stehen und wo wir hin müssen – meist ist der Weg aber auch genau vorgegeben. Eigeninitiative ist oftmals unerwünscht. Das kann auf Dauer frustrieren.
  • Klare Ziele, Meilensteine und Regeln: Wir kennen zwar das übergeordnete Ziel unseres Unternehmens. Runtergebrochen auf die alltägliche Arbeitsebene, werden die Zielvorgaben aber oft schwammig. Wir kennen nicht einmal ganz genau die Regeln: Darf ich das noch machen? Wie weit kann ich gehen? Das führt zu Unsicherheit und langfristig ebenfalls zu Demotivation.“

Quelle: www.daserste.de/information/wissen-kultur/w-wie-wissen/spiel-114.html

Training für Gehirne, die an Demenz leiden

schiffahoi

Das Spiel „Schiff Ahoi“ ist ein Kognitionstraining für Ältere, die wegen ihrer Demenz ihre Alltagsfähigkeiten verlieren. Die Zielgruppe des Spiels sind Senioren, auch solche, die noch nie mit dem Computer gespielt haben.

Nach zwei Monaten Testphase, in der zwischen 20 und 30 Minuten „Schiff Ahoi!“ gespielt wurde, zeigten sich Ergebnisse. Bei den Computerspielenden wuchs das Gehirn im präfrontalen Kortex tatsächlich an der vorhergesehenen Stelle. Im Vergleich zu den Kontrollgruppen, die gar nicht oder mit herkömmlichen Trainings geübt hatten, waren die Computerspieler deutlich schneller und besser.

Quellen und mehr Infos:

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Ein paar Kids und ihre Lehrerin beißen sich durch

Die Regenbogentruppe

CoverEin Roman aus Indonesien, erzählt von einem der Schüler einer Armenschule. Indonesien ist ein Land, in dem Bildung gesetzlich verankert, aber doch nicht für alle selbstverständlich ist.

Wenn der Morgen auf der Insel Belitung östlich von Sumatra graut, können weder Regen noch Hitze noch Krokodile sie aufhalten, de Schüler der „Regenbogentruppe“. Ihre Eltern sind einfache Fischer oder schlecht bezahlte Arbeiter. Alle Kids lieben ihre Lehrerin, ihren Rektor und den Unterricht. Okay, manchmal ist auch das Kreideholen im Laden eine willkommene Abwechslung … Und am Rande gibt es eine zarte Liebe.

Lintang ist das Mathegenie und Mahar ist der Künstler. Sahara ist selbstbewusst und hört doch Harun zu, dem großen Jungen mit dem einfachen Wesen, der die Drei liebt und immer wieder dieselbe Geschichte erzählt. Ikal, der Erzähler der wahren Geschichte, geht seinen Weg gegen viele Widerstände. Nach der Schule jobbt er zuerst, studiert dann in Paris und London und wird schließlich zum erfolgreichen Schriftsteller. Und was aus den andern wurde, erfährt man auch.

Fazit: Lernen mehr fürs Leben als fürs Reichwerden

Andrea Hirata (Ikal): „Die Regenbogentruppe. Aus dem Indonesischen“. Fischer 2015. 9,99 EUR (D) / 10,30 EUR (A). ISBN 978-3-596-19765-1.

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Mobil und online keine User verwirren

Don’t Make Me Think! Web & Mobile Usability: Das intuitive Web

CoverHa! Hab entdeckt, dass es eine recht neue Ausgabe (2013/2014) von Steven Krugs erstklassigem Klassiker zur Webusability gibt. Hier ist sie, ergänzt um das Thema Mobilusability.

Usability ist eine der wichtigsten Herausforderungen bei der Webseitenerstellung und wird oft leichtfertig vernachlässigt. Was erklärt das Buch? Wie Websites wirklich benutzt werden, verblüffend einfache Strategien und die benutzerfreundliche Gestaltung.

Und hier der Satz fürs Management: „User gut gemachter Websites werden diese gerne wieder besuchen!“

Steve Krug verdankt seine Erkenntnisse hauptsächlich folgender einfachen Methode: Er beobachtet, wie Leute mit einer Website umgehen und welche Hindernisse sich ihnen bei der Informationssuche in den Weg stellen. Wie man Tests selbst macht und zwar sehr kostengünstig, ist hier nicht nur beschrieben, sondern überzeugt auch Skeptiker. Zum Beispiel durch die Bastelanleitung für eine „Brundlefliege-Kamera“ zum Aufnehmen von Testsessions auf Smartphones (oder Tablets).

Hinweis (des Autors und auch von mir): Die beschriebenen Usabilityprinzipien bitte nicht unüberlegt 1:1 übernehmen, sondern sehen, wo was passt.

Ein Wort zum Schreibstil: Ist nix für Leute, die ein sehr sachliches Buch suchen und den amerikanischen Infotainmentstil nicht mögen. Positiv: Das Buch zu lesen dauert tatsächlich nicht länger als ein Flug zum nächsten Geschäftstermin. Und ist dabei noch unterhaltsam, es gibt jede Menge Cartoons, die die Themen zuspitzen und auf diese Weise gut einprägsam machen. Ein Buch, bei dem das Danksagungenlesen auch noch Spaß macht :-)

Sehr gut hat mir der Abschnitt über Barrierefreiheit gefallen. Er zeigt die Bedeutung dieser Thematik und den großen Umfang der Problematik und liefert auch direkt schnell einsetzbare Methoden. Dazu empfiehlt Krug jede Menge einschlägige Hintergrundinfos, z. B. redish.net/images/stories/PDF/InteractionsPaperAuthorsVer.pdf – für Leute wie mich, die noch gar nicht wissen, wie sehbehinderte User mit Screenreadern arbeiten.

Wenn Du diesen Klassiker schon einmal gelesen hast, wirst Du ein paar neue Facetten entdecken (insbsondere natürlich den Bereich „Mobile“). Wenn Du es noch nicht gelesen hast, wirst Du verstehen, warum so viele Leute es als Pflichtlektüre empfehlen.

Fazit: Zeigt, wie man wirklich Wert erzeugt – online und mobil

Themen

  • „Sie befinden sich hier“
  • „Was ist das?“
  • „Was gibt es hier?“
  • Lernbarkeit und Benutzbarkeit
  • Strukturieren, Hervorheben, Texten
  • Nutzlose Wörter streichen
  • Leute überfliegen statt zu lesen
  • Leute wählen gedankenlos das Erstbeste
  • Höflichkeit bringt Erfolg
  • … ach, und alles andere Wichtige auch noch

Steve Krug: „Don’t Make Me Think! Web & Mobile Usability: Das intuitive Web“. mitp 2014. 21,99 EUR. ISBN 978-3-8266-9705-0. www.stevekrug.com

Übrigens hab ich hier auch diesen kleinen Youtube-Tipp gefunden: „medieval helpdesk“, in dem ein norwegischer Mönch sich die Bedienung des hochmodernen Mediums   B-u-c-h   zeigen lässt. Angucken!

Und zum Schluss… die Rezension zur alten Auflage: www.infotechnica.de/?p=589

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Unterwegs

Deine Reiseweltkarte

Du reist gern und viel? Hier kannst Du die Länder sammeln, in denen Du warst:
www.travbuddy.com/world-travel-map

Das Ergebnis lässt sich auf Facebook, bei Twitter oder auf der eigenen Website zeigen.

Die Zeitung war in ihrem Leben ebenfalls schon mal unterwegs, nicht nur in Europa, sondern auch in Übersee:

Karte

Anders wohnen unterwegs

Und wo wir schon mal beim Thema sind, hier findest Du vielleicht die nächste Unterkunft:
www.welcomebeyond.com

Von Bed  & Breakfast über Familienurlaub bis hin zu Villen findet man hier alle möglichen und unvorstellbaren Unterkünfte. Viel Spaß beim Stöbern!

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Wood Wide Web: Baumgemeinschaft

Das geheime Leben der Bäume

Cover

Ein neuer Blick auf alte Freunde…

Was im Wald vor sich geht, ist erstaunlich. Unglaublich. Faszinierend.

… und ich habe das Buch verschlungen!

Bäume kommunizieren miteinander. Bäume umsorgen ihren Nachwuchs. Sie umsorgen alte und kranke Nachbarn. Sie pflegen Freundschaften. Bäume haben Empfindungen, Gefühle, ein Gedächtnis.

Sie tun sich mit anderen Waldbewohnern über und unter der Erde zusammen. Mit Pilzen, mit Insekten. Feinden sagen sie gemeinsam (!) den Kampf an. Kommen Prachtkäfer daher, rufen Bäume dann zum Beispiel nach dem Specht (auch nicht soo toll, der macht ja Höhlen) oder gleich nach dem scharlachroten Feuerkäfer.

Ein Eifelförster erzählt hier wissenschaftliche fundiert Geschichten über die Fähigkeiten von Buchen, Eichen und ihren Waldgenossen. Dabei berücksichtigt er neue Forschungsergebnisse und lässt seine eigenen Erfahrungen im und mit dem Wald einfließen. So macht er die Geschichten lebendig. Die Leserinnen schließen hier Bekanntschaft mit einem Lebewesen, das uns vertraut schien, und uns hier in einer unerwarteten Art neu begegnet. Eine völlig neue Welt.

Fazit: Wood Wide Web…. Wow!

Themen

  • Freundschaften
  • Sprache
  • Sozialamt und sozialer Wohnungsbau
  • Licht und Liebe
  • Baumlotterie
  • Langsam und grün
  • Baumknigge und Baumschule
  • Gemeinsam
  • Wassertransport und Wasserpumpe
  • Alter, Krankheit und Burn-Out
  • Eiche
  • Spezialisten und Neubürger
  • Baum oder nicht Baum?
  • Im Dunkeln und im Winter
  • CO2-Staubsauger
  • Klimaanlage
  • Biodiversität und Bioroboter
  • Zeitgefühl
  • Straße
  • Im Norden
  • Resistenz
  • Sturm
  • Waldluft

Peter Wohlleben: „Das geheime Leben der Bäume. Was sie fühlen, wie sie kommunizieren – die Entdeckung einer verborgenen Welt“. Ludwig 2015. 19,99 EUR (D) / 20,60 EUR (A). ISBN 978-3-453-28067-0.

Zum Einstimmen siehe www.youtube.com/watch?v=NrdvSiAGBwU.

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