Wunderlich weiblich?

Wunderbar weiblich

CoverSchade… Dr. Libby erzählt, wie sie sich vorstellt, dass alle Frauen sich rundherum vital, gesund und schön fühlen, auf die Weisheit ihres Körpers vertrauen und ihre emotionale Balance finden. Zu den Themen Ernährung sowie ganzheitliche Gesundheit von Körper und Seele erläutert sie sehr knapp einige biologische Abläufe und den Hintergrund hinter körperlichen Symptomen. Dabei kommt sie immer wieder zum selben Schluss: Vernünftig ernähren, genug bewegen und sozial und seelisch für Ausgeglichenheit sorgen. Oder kurz: Gesund leben statt Diät plus Workout.

Was daran ist jetzt schade? Dass ich nach ca. der Hälfte keine Lust mehr hatte, weiter zu lesen. Denn für meinen Geschmack wiederholte sich viel zu viel und die Fakten kamen dabei doch immer wieder recht kurz. Andererseits: Dr. Libby ist ja nicht dumm, sie hat durchaus einen fachlich fundierten Hintergrund und viel Erfahrung. Die Australierin ist Ernährungswissenschaftlerin und promovierte Biochemikerin.

Was mich wirklich geärgert hat: An einer Stelle gibt sie einen Tipp, was man als gesunden Snack selbst zubereiten kann (so eine Art Energiebällchen), verweist auf eine andere Seite im Buch und dort…. steht, dass man ein anderes Buch von ihr kaufen kann, wo dieses Rezept zu finden ist. Pfui! Schlechter Stil. Das Rezept gehört hier ins Buch und dann kann man ja noch auf das andere Buch mit weiteren Rezepten verweisen. So gehört sich das. Außerdem macht sie noch Werbung für ihre Nahrungsergänzungmittel (zumindest ist das bei mir als Werbung angekommen). Nö.

Dann wieder gibt es Stellen im Buch, die wirklich nett sind, z. B. die zugrunde liegende Aussage, dass man auf Basis von Respekt sich selbst gegenüber und Wertschätzung für sich leben sollte. Na klar!

Fazit: Schade, ich weiß wirklich nicht, was ich von Dr. Libby halten soll

Themen

  • Essen: Qualität, Evolution, Natur
  • Ersatzbefriedigung Essen?
  • Wasser, Koffein, Alkohol
  • Nieren, Leber, Verdauung
  • Stimmung, Stress und Nerven
  • Zyklus, Hormone, Menopause
  • Bewegung, Meditation und Atmen
  • Interpretation, Dankbarkeit, Neues ausprobieren
  • Umwelt und Umfeld

Libby Weaver und Imke Brodersen: „Wunderbar weiblich. Gesundheit, Ernährung, Entspannung. Was jede Frau wirklich wissen sollte“. TRIAS (Thieme) 2017. 19,99 EUR (D) / 20,60x EUR (A). ISBN 978-3-43210518-5.

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Scrum aus vielen Perspektiven, vor allem aus der menschlichen

The People’s Scrum

Cover Das Buch vermittelt Scrum als Weltanschauung. Klingt verkopft, ist es aber nicht. Vorab: Ich möchte das Buch unbedingt empfehlen, es gefällt mir wirklich gut!

Als Zielgruppe sollten sich agile Projektleiter, IT-Managerinnen, Entwicklungsleiter, Produktmanagerinnen und agile Softwareentwickler angesprochen fühlen. Man sollte sich vorher mit dem Framework, den Prinzipien und mit dem Einsatz von Scrum als Werkzeug oder Methode beschäftigt haben.

Scrum wird hier aus der Perspektive des erfahrenen Anwenders betrachtet, der eine pragmatische Agilität in den Mittelpunkt stellt, die tatsächlich zum Ziel führt. Ein stures Vorgehen-nach-Vorgabe ist hier ausdrücklich nicht gemeint.

Die Leserin findet in 39 Essays Denkanstöße, Ideen und praktische Hinweise. Dazu stehen drei zentrale Themen im Fokus: Menschen, Prozesse und Kultur. Es geht gleichermaßen um das Individuum, um Selbstorganisation, technische Schulden und Aufwandsschätzung, um Firmenpolitik und die Agilität großer Organisationen.

Die Essays wurzeln im Pragmatismus oder Idealismus, gründen auf Erfahrung oder entspringen abstraktem Denken. Die Autorengruppe der übersetzten Version nimmt mittels persönlichen Erfahrungsberichten und Anekdoten immer wieder selbst eine kritische Sichtweise ein. Dadurch wird auch die Leserin ermutigt, Handlungsweisen und Entwicklungspraktiken im Projektmanagement, in Arbeitsprozessen sowie in der Firmenpolitik kritisch zu hinterfragen und neue Wege zu gehen. (Leser natürlich auch.)

Mir gefällt das Buch wirklich gut (auch wenn ich das schon oben verraten habe), die einzelnen Abschnitte sind kurz und man kann immer wieder zwischendurch mal wieder einen, zwei oder fünf davon „verschlingen“.

Das Autorenteam

Tobias Mayer ist langjähriger Bürger der agilen Welt, ein Schriftsteller, Mentor, Lehrer und Vortragender. Er hat sich der Befreiung der Arbeitswelt verschrieben und darüber denkt er oft nach, und er bietet Workshops zu Graswurzelinitiativen an. Tobias schaut auf eine abwechslungsreiche Vergangenheit zurück, inklusive vieler Jahre als Softwareentwickler und Tester.

Olaf Lewitz hat sich vom Programmierer zum Chef zum Berater zum Coach entwickelt. Er hilft Führungskräften, für sich selbst das zu entdecken und zu erleben, was sie für andere schaffen möchten. In dieser Arbeit mit sich wandelnden menschlichen Systemen integriert er seine Leidenschaften: Freiheit, geteilte Macht und Respekt für Menschen.

Urs Reupke ist Berater, Trainer und Coach für Agilität. In fast 15 Jahren Erfahrung mit Agilität hat er gelernt, dass Miteinander, Prozess und Technik zusammenspielen gehen müssen, damit das Ergebnis stimmt. Heute gibt er diese Erfahrung weiter und hilft, elegante Lösungen für strukturelle Probleme in Unternehmen jeder Größe zu finden.

Sandra Reupke-Sieroux ist seit 2010 agile Beraterin. Ende der 90er wurde sie während ihres Mathematikstudiums mit dem agilen Virus infiziert. Seither hat sie begeistert in zahlreichen kleinen und großen Projekten agile Entwicklungswerte gelebt und weitergetragen. Heute liegt ihr Hauptaugenmerk auf agiler Organisationsentwicklung.

Fazit: Auf jeden Fall! Dringende Empfehlung!

Themen

Teil I Menschen

  • Furchtlose Forscher
  • Das Herz von Scrum
  • Selbstorganisation und Anarchie
  • Schocktherapie … oder Mitgefühl?
  • Softwarekünstler
  • Verteilte Teams sind keine Teams
  • Mit großer Macht …
  • Team-Charta
  • Weniger tun, mehr entdecken
  • Test(osteron)-infizierte Entwickler
  • Technische Schulden abzahlen
  • Agile Entdecker
  • Aufrichtige Empfindsamkeit ist der neue Hardcore

 

Teil II Prozess

  • Ein steiniger Pfad
  • Scrums Platz in der Welt
  • Addition und Subtraktion in Scrum
  • Aufwandsschätzung
  • Scrum-Rollen: Eine Abstraktion
  • Die Rollen im agnostischen Scrum: 1. Was-Stimme / 2. Wie-Sicht / 3. Joker (auch: Narr) / 4. Publikum
  • Scrum tut gar nichts
  • Meetings? Haben wir nicht
  • Timeboxing != Verbindlichkeit
  • Scrum-Prinzipien: 1. Fokus / 2. Gemeinsame Ausrichtung / 3. Kunstvolles Schaffen / 4. Selbstorganisation / 5. Rhythmus

 

Teil III: Kultur

  • Das gelobte Land
  • Organisationswandel als Katastrophe
  • Agile Anarchie
  • Betriebliche Unterdrückung
  • Wie ein Kreisverkehr
  • Die Klinge des Wandels ist schlank und scharf
  • Erste Eigenschaft: Ehrlichkeit / Zweite Eigenschaft: Aufgeschlossenheit / Dritte Eigenschaft: Bereitwilligkeit
  • Teamkultur und Projektkultur
  • Stellt keine Teams zusammen
  • Scrum skalieren: Aus Sicht des Alkoholikers
  • Suche nach Konsent
  • Mitgefühl für Manager

 

… und darüberhinaus

  • Scrum: Ein einfaches Framework zum Lösen komplexer Probleme (Rollen, Artefakte, Dialoge)
  • Der Wasserfall
  • Wie man einen agilen Berater findet

 

Tobias Mayer, Olaf Lewitz, Urs Reupke und Sandra Reupke-Sieroux: „The People’s Scrum. Revolutionäre Ideen für den agilen Wandel“. dpunkt 2017. 19,95 EUR. ISBN 978-3-86490-533-9.

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Wirklichkeit abbilden statt Wunschfotos jagen

Freude am Sehen

CoverFotografieren hat oft viel mit Vorbereitung, Technik und Planung zu tun. Wo ist die beste Location, wie ist das Licht zu welcher Tages- oder Jahreszeit am besten? Welche Objektive müssen mit?

Kontemplative Fotografie ist ganz anders. Alltagskunst, Aufmerksamkeit und stille Zufriedenheit, wenn man beginnt, in vertrauter Umgebung und während gewohnter Abläufe die Welt wirklich zu sehen. Es geht nicht darum, ein vordefiniertes Motiv zu jagen und optimal einzufangen.

Kontemplatives Sehen macht nicht entspannt im Sinne von weltabgewandt, sondern es macht sehr wach. Es lässt die Fotografin, den Fotografen im Moment ankommen. Wie erreichbar sind wir für die Welt, so wie diese sich darstellt – nicht wie sie sein soll? Die entstandenen Bilder werden nicht bearbeitet im Sinne einer Verfeinerung oder Raffiniertheit. Die Referenz ist immer, was zu sehen ist. So können neue Sehgewohnheit entstehen. Damit bekommt auch die eigene Fotografie neue Impulse. Die Grundlage ist Ruhe.

Hohe Schule!

Neulinge können diese Art der Fotografie meist besonders einfach erlernen. Oft sind sie darin besser als Profis (denen ihr Wissen im Weg steht).

Autorin

Hiltrud Enders ist Architektin und „fotografiert schon immer“. Sie unterrichtet als Trainerin im kontemplativen Fotografieren: www.miksang-fotografie.de. 2006 lernte sie die kontemplative Fotografie kennen. Sie war sofort Feuer und Flamme für diese Spielerei mit der Wahrnehmung.

Fazit: Mischung aus Kontemplation und Motivsuche. Empfehlenswert.

Themen

  • Konzentration und Bewusstheit
  • Wahrnehmung vor Bewertung
  • Unperfekt und ungeplant
  • Spielen und Beobachten
  • Aufnahmefähigkeit
  • Klarheit
  • Langeweile und Muße
  • Löschen oder bewahren?

Hiltrud Enders: „Freude am Sehen. Kontemplative Fotografie“. dpunkt 2018. 29,90 EUR. ISBN 978-3-86490-559-9.

Mehr über die kontemplative Fotografie beim Miksang Institute for Contemplative Photography:
www.miksang.com

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Wechsel? Her damit!

Aus dem Buch „Feuerzeichenfrau“ von Julia Onken habe ich zwei Zitate ausgesucht, dir mir ganz gut gefallen. Das erste für die, die Spaß suchen …

Inserat

„Gibt es auf dieser gottverdammten Welt keine Männerseele (mit Leib), mit der ich Spaß haben könnte? Ich, Weib, vollbusig und -hüftig, im kostbaren Alter von neunundfünfzig Jahren, suche ein Schätzchen! Bin eine (zugegeben unbequeme) Mischung zwischen sanftzartem Eichhörnchen und treffsicherer, intellektueller Amazone. Jüngere Partner sehr angenehm. Wandern, Singen, Schwimmen und der übliche Unsinn Nebensache. Heirat absolut ausgeschlossen. Wer wagt es, Rittersmann oder Hecht?“ (Kennwort: Gottfried Keller)

 

… und das zweite für die Unabhängigkeit …

Gedicht

„Nie wieder spiel‘ ich artig zugteilte Rollen
lass‘ mir soufflieren, was ich spreche, fühle, was ich sing‘,
nie wieder lass‘ ich mir hofieren, mich herumchauffieren,
lass‘ nicht mehr andere bestimmen, wer ich bin.

Nie wieder kette ich mein Lachen und mein Denken
an die Gewichte andrer Menschen an,
lass‘ mein Geschick nie mehr durch Fremde lenken,
vergess‘ dabei, daß ich es selber kann.

Ich bin kein hilflos ängstlich‘ Wesen,
das muskelstarken Schutz des Mannes braucht,
ich bin der Sturm, der endlich wagt zu beben,
ich bin das Feuer, welches lodert, zischt und raucht.

Breit‘ meine Schwingen in den Morgen
und fliege weit hinaus in diese Welt,
lass‘ mir nie wieder fremde Flügel borgen,
und pfreif‘ auf alle, denen’s nicht gefällt.

Will ungehindert sprießen wie die Bäume,
hinauf bis in den Himmel, in das Licht,
hinunter in den Schoß der Wurzelräume,
und all dies fassen in mein Ich.

Weit ausgespannt zwischen den Wolken und der Erden,
will ich mich weiten, wachsen, werden!“

Das Buch trägt den Untertitel „Ein Bericht über die Wechseljahre“ und ist aus dem Jahr 2006.

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Schafherden und Vektorräume

Maschinelles Lernen

CoverMaschinelles Lernen verbindet Informatik, Mathematik und ein fachliches Anwendungsgebiet miteinander. Das Buch berücksichtigt alle drei Teilgebiete: Verwendung von Algorithmen des maschinellen Lernens inklusive theoretischem Hintergrund, um zu verstehen, wie und warum diese Algorithmen funktionieren. Verwendung von Python 3 und seinem Ökosystem im Umfeld des maschinellen Lernens in Form eines „Kickstarts“. Praktische Umsetzung der Algorithmen mittels NumPy und SciPy. Schließlich werden verschiedene Methoden des überwachten, unüberwachten und bestärkenden Lernens besprochen, u. a. Random Forest, DBSCAN und Q-Learning.

Wer Kenntnisse in objektorientierter Programmierung und Basiswissen der Hochschulmathematik hat, kann mit dem Buch ins Thema einsteigen. Wobei die nötige Mathematik eingebettet im Buch präsentiert wird. Die Theorie sieht man dort direkt in Python-Code umgesetzt. Support Vector Machines und Deep Learning lernt man auf Basis von scikit-learn bzw. Keras. Das Buch richtet sich an Studis der Informatik, Mechatronik, Elektrotechnik und der angewandten Statistik oder Data Science sowie für Ingenieur*innen und Informatiker*innen in der Praxis.

Der Quellcode steht nicht nur im Buch, sondern auch als Download zur Verfügung: www.joerg.frochte.de. Online gibt es auch die Fehlerkorrekturen zum Buch ;-)

Fazit: Erfahrener Dozent führt aus verschiedenen technischen Blickwinkeln in das Thema ein. Fundiert.

Themen

  • Lernen, was bedeutet das eigentlich?
  • Logisch denken
  • Unüberwachtes Lernen
  • Entscheiden bei Unsicherheit
  • Entscheidungsbäume
  • Markow-Entscheidungsproblem
  • Strukturierte und unstrukturierte Daten
  • Einheitskreise
  • Matplotlib
  • Bayes-Klassifikator
  • Lineare Modelle
  • Lazy Learning
  • Ein- und mehrschichtige Feedforward-Netze
  • Deep Neural Networks mit Keras
  • Feature-Reduktion und Feature-Auswahl
  • Clusterbildung
  • Fuzzyfier
  • Schafherden und Vektorräume
  • Einlagiges Perzepton und Hebbsche Lernregel

Jörg Frochte: „Maschinelles Lernen: Grundlagen und Algorithmen in Python“. Hanser 2019. 38,- EUR. ISBN 978-3-446-45996-0.

Und was soll der Artikeltitel? Schafherden und Vektorräume? Verrate ich nicht, da könnt Ihr selbst nachlesen ;-)

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Möbel aus gefundenem Holz

Einfach Holz

Cover„Aus gefundenem Holz Möbel bauen? Ich bin gespannt, wie die Autorin es hinbekommt, dass die Möbel gut aussehen und man diese gerne in der Wohnung hat!“ So dachte ich, als ich dieses Buch zum ersten Mal in den Händen gehalten habe. Um es gleich vorweg zu nehmen: Sie scheitert in meinen Augen. Die meisten Möbelstücke sprechen mich optisch überhaupt nicht an, lediglich kleinere Sachen wie das Brillenetui gefallen mir.

Also ein Fehlgriff? Auf gar keinen Fall! Auch wenn mir der Stil der Möbel nicht gefällt, bietet dieses Buch ein Haufen an Ideen, Anregungen, Unterstützung und Einführung in die Holzverarbeitung. Das Glossar am Ende ist dabei meine Perle. Hier werden nicht nur viele Begriffe erklärt, die vielen sehr guten Zeichnungen erhöhen das Verständnis ungemein. Z. B. werden die verschiedenen Eckverbindungen bildlich und textlich beschrieben, stumpfe Eckverbindung, Eckverbindung auf Gehrung, ausgefälzte Eckverbindung und Überblattung. Würde die Autorin der Zargen-Eckverbindung auch noch ein Bild gönnen, wäre es perfekt!
Die kleinen persönlichen Anekdoten vor Beginn jedes neuen Kapitels runden das Bild ab.

Zielgruppe sind Anfängerinnen und mittlere Fortgeschrittene. Die Autorin erklärt auch, wie man kostenlos (natürlich legal) an Holz kommt. Das könnte selbst für ausgebildete Tischlerinnen durchaus interessant sein. Spoiler: Paletten- und Schwemmholz sind hier die Stichwörter.

Fazit: Schöner Ideengeber und Quell von Fachwissen zur Holzverarbeitung

Themen

  • Material Holz
  • Basiswerkzeuge
  • Basistechniken
  • Regale
  • Schränke
  • Tische
  • Stühle
  • Betten
  • Spielzeug

Antje Rittermann: „Einfach Holz. Möbel und Objekte aus gefundenem Holz“. Haupt 2015. 29,90 EUR (D) / 30,80 EUR (A). ISBN 978-3-258-60129-8.

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Guter Rat … oder auch nicht?

Der beste Rat, den ich je bekam

CoverMan könnte dieses Buch zusammenfassen: „Alter weißer Mann mit Doktortitel in der Position des CEOs bekommt Tipp von anderem alten weißen Mann mit ähnlicher Karriere“.

Ich empfinde fast das ganze Buch als extrem einseitig. Aber der Reihe nach.

Worum geht’s? Der Autor lässt 120 Persönlichkeiten zu Wort kommen, die reflektieren, welches der beste Rat war, den man ihnen gegegeben hat. Jede Person wird dabei in ihrem Wirken und Schaffen kurz vorgestellt. So weit so vorhersagbar. Persönlichkeiten sind u. a. Josef Ackermann, Peter F. Drucker, Wolfgang Schäuble, Steve Jobs und Meg Whitman, aber auch viele (mir) unbekannte Menschen.

Ich habe durchgezählt: Von den 120 Personen sind gerade mal 9 Frauen dabei, das macht eine Quote von 7,5 %.

Ich habe mich dabei gefragt, ob der Autor so wenig Frauen kennt oder ob man(n) Frauen einfach zu wenig zutraut, gute Ratschläge weiterzugeben? Unabhängig von der Diversitätsfrage empfinde ich viele Ratschläge als wenig hilfreich oder einfach realitätsfern. Z. B. der Rat von Richard Branson: „Verklag die Mistkerle“ (gemeint ist British Airways). Ahja….?!

Was ich mir gewünscht hätte: Ein breiteres Spektrum an Persönlichkeiten und Erfahrungen und nicht nur männliche Menschen mit dem Fokus auf CEO-Posten. Spannend hätte ich beispielsweise den Rat einer alleinerziehenden Selbstständigen gefunden, wie sie im Buch Anders denken vorkommt. Oder wie sieht es mit Musikerinnen, Künstlern, Krankenpflegern oder Ärztinnen aus?

Fazit: Kurzweilig, hinterlässt aber kaum Spuren

Frank Arnold: „Der beste Rat, den ich je bekam. Lernen von Denkern und Machern“. Hanser 2016. 14,90 EUR (D) / 15,40 EUR (A). ISBN 978-3-446-44725-7.

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Warum die Ökonomie weiblicher wird

Anders denken

CoverIch war mir selbst nicht sicher, was mich beim Aufschlagen dieses Buches erwarten würde. Ein Kampfaufruf? Eine nüchterne Analyse? Oder ein Manifest?

Es ist von allem ein bisschen mit Schwerpunkt auf der Analyse.

Im Kern geht es darum, wie wichtig Frauen als Arbeitnehmerinnen für Industrie und Wirtschaft sind. Allerdings haben diese Erkenntnisse noch nicht zu einem flächendeckenden Umdenken in den Unternehmen, aber auch in der Politik geführt. Viele Arbeits-, Entlohnungs- und Karrieremodelle sind weiterhin auf männliche Arbeitnehmer ausgerichtet und erschweren es den Frauen unnötigerweise. Das Buch lässt dabei viele
beruflich erfolgreiche Frauen zu Wort kommen, die bereits Veränderungen in ihrem Dunstkreis angestoßen haben.

Eine besonders spannende Persönlichkeit hierbei ist Dr. Nicola Leibinger-Kammüller, CEO bei Trumpf. Sie hat u. a. eine starke Flexibilisierung der Arbeitszeiten im Unternehmen durchgesetzt und so insbesondere Frauen die Möglichkeite eröffnet, trotz Kindern weiter im Unternehmen zu bleiben und sogar aufzusteigen. Nach dem Lesen habe ich gleich mal bei Trumpf auf der Webseite nachgeschaut, welche Karriereoptionen dort angeboten werden. Nicht, dass ich wechseln möchte, aber die Beschreibung klang doch sehr attraktiv :-)

Fazit: Gut geschrieben, für jemand im Thema jedoch wenig neue Erkenntnisse

Themen

  • Anders denken – die Wirtschaftswissenschaft legt vor
  • Frauen sind anders – gut so!
  • Wenn Frauen die Welt verwandeln
  • Der lange Marsch durch die Konzerne
  • Starke Frauen von Amerika
  • Von der Schule bis zur Rente: Hürden auf dem Weg der Frauen
  • Und dann Kinder: Mütter im Wirtschaftsalltag
  • Few Good Men
  • Warum weiblicher auch besser ist

Uwe Jean Heuser, Deborah Steinborn: „Anders denken. Warum die Ökonomie weiblicher wird“. Hanser 2013. 19,90 EUR (D) / 20,50 EUR (A). ISBN 9-783446-436817.

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Was macht man mit…

Kobi Yamada aus dem „Land der fliegenden Lachse“ ist Vater von Shale und Ever (Schiefer und Immer) und schreibt sehr ungewöhnliche Geschichten. Er fragt darin, was man macht mit… einer Idee, einem Problem oder einer Chance.

Mae Bosom hat sich für die drei Bücher zwei verschiedene lustige Autorinnenfotos ausgesucht. Sie hat in China Zeichnen gelernt, am Sichuan Fine Arts Institute. Mit Bleistift und Wasserfarbe sind Bilder entstanden, die schlicht und unauffällig phantastisch sind und am Ende lebendig farbenfroh voller Freude strahlen.

Was macht man mit einer Idee?

CoverMit einer Idee, die anders ist oder gewagt oder verrückt? Verstecken? Ihr aus dem Weg gehen? So tun, als gehöre sie nicht zu mir? Das ist die Geschichte von einer Idee und dem Kind, durch das sie in die Welt kommt. Mit dem wachsenden Selbstbewusstsein des Kindes wächst auch die Idee. Und dann, eines Tages, passiert etwas Außergewöhnliches. Egal wie alt man ist, durch die Geschichte kann man sich wunderbar inspieren lassen. Denn fast alles, was um uns herum ist, war einmal eine Idee.

Die Geschichte und die Zeichnungen ergänzen sich, sie sind verwoben wie Fäden eines besonderen Gewebes, das erst durch das Zusammenspiel zum Ganzen wird.

Fazit: Ehrlich, zuversichtlich und zeitlos

Kobi Yamada & Mae Besom: „Was macht man mit einer Idee? Das besondere Kinderbuch“. ADRIAN 2017. 12,95 EUR. ISBN 978-3942491969. Ab 6 Jahren.

Was macht man mit einem Problem?

CoverDas ist die Geschichte von einem Problem und einem Kind, das nicht so sicher ist, was man daraus macht. Je länger es das Problem vermeidet, desto größer scheint es zu werden. Als das Kind endlich den Mut aufbringt, sich dem Problem zu nähern, zeigt sich, dass das Problem etwas ganz anderes ist als erwartet. Egal wie alt man ist, bei genauer Betrachtung eines Problems könnte man herausfinden, warum es hier ist. So kann man vielleicht etwas Erstaunliches entdecken… vielleicht sogar etwas über sich selbst. Also, was machst Du nun mit Deinem Problem?

Die besondere Faszination besteht auch hier wieder darin, wie aus etwas Abstraktem etwas Greifbares wird.

Fazit: Aus Grau wird Erkenntnis

Kobi Yamada & Mae Besom: „Was macht man mit einem Problem? Das besondere Kinderbuch“. ADRIAN 2018. 12,95 EUR. ISBN 978-3947188123. Ab 6 Jahren.

Was macht man mit einer Chance?

Cover Das ist eine Geschichte für alle, die schon einmal etwas wollten, aber Angst hatten, zu viel zu riskieren, um es zu bekommen. Chancen werden großartige Dinge, vielleicht… Chancen sind Einladungen zu großen Abenteuern, Tickets für unvergessliche Erlebnisse und Türen zu ganz neuen Welten. Chancen können auch nicht so glückliche Ausgängen haben… Chancen helfen zu sehen, wer man ist. Egal wie alt man ist, vielleicht inspiriert das Buch, die eigenen Chancen zu ergreifen, die das Leben so bietet. Weil man nie weiß, ob diese neue Chance dort, die gerade auftaucht, diejenige ist, die alles verändert.

Also, was machst Du nun mit Deiner Chance?

Fazit: Wie klug!

Kobi Yamada & Mae Besom: „Was macht man mit einer Chance? Das besondere Kinderbuch“. ADRIAN 2018. 12,95 EUR. ISBN 978-3947188420. Ab 6 Jahren.

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… und so spielen sie noch heute

Computerspiele für Senioren

CoverMoment… für Senioren? Ja, klar! Wieso denn nicht? Da hat man Zeit dazu und genauso viel Spaß wie früher am Automaten in der Pommesbude. Oder vorm Atari oder C64… und es gibt noch mehr Gründe, warum man mit dem Spielen nie aufhören sollte. Man kann das Gehirn durch Computerspiele wie einen Muskel trainieren kann.

Mit geringen Kosten und ohne größeren technischen Aufwand kann man sich Spiele für verschiedenen Geräte besorgen. Rainer Hattenhauer macht in seinem Buch Schritt für Schritt mit den besten Spielen für Silver Gamer vertraut.

Der Aufbau ist durchdacht. Zu Anfang finden sich klar definierte Kriterien, was ein Spiel zu einem „Computerspiel für Senioren“ macht. Dort ist auch kurz dargestellt, wo man positive Effekte erwarten kann (Gehirntraining, Motorik) und wo mögliche Gefahren lauern (Schlafprobleme, Spielsucht).

Neben vielen konkreten Spieltipps stellt der Autor auch die notwendige Technik vor. Dazu gehört die Hardware (PC, Smartphone, Tablet, Konsole). Und dazu gehört die Software jenseits der eigentlichen Spiele (Browser, FlashPlayer), inklusive Risiken (z. B. beim FlashPlayer) und Vorsichtsmaßnahmen (z. B. nur die getesteten Seiten nutzen). Schließlich werden die Spiele mit Preis (Anschaffung und / oder Abokosten, In-App-Käufe) und bei „fetten“ Paketen auch mit Speicherbedarf gezeigt. Sie sind in Kategorien eingeordnet und die ersten Schritte werden sehr gut erklärt, mit Screenshots, Ziffern und erläuterndem Text zu den Ziffern. So gut, dass ich’s sogar sofort verstanden habe (also ich, Maria, gern auch als absolute Nicht-Spielerin bekannt).

Los geht’s mit den Klassikern. Zuerst die Mutter aller Computerspiele: PONG. Und danach folgt noch ein Straßenfeger aus alten Zeiten: Moorhuhn. Danke dafür, Nostalgie kommt auf. Einen Tipp habe ich sofort ausprobiert: Ein Kugellabyrinthspiel für die Feinmotorik. Funktioniert ;-)

Ich gebe einen großen Pluspunkt für die Lesbarkeit: Angenehm große Schrift bei schmaler Textbreite. Neben diesen Textspalten ergänzen am Rand kurze Infos die Hauptinhalte. Dort sind z. B. Ausdrücke erklärt oder Hintergrundinfos platziert. Die Sprache ist ebenfalls leicht verständlich, es taucht keinen unnützen Insiderbegriffe auf.

Super: Schon im Inhaltsverzeichnis ist das Buch bebildert. Das erleichtert den schnellen Überblick.

Noch ein toller Tipp aus dem Buch sind die YouTube-Videos „Senioren Zocken“ – eine immer wieder aktuelle Informationsquelle. Senioren probieren Spiele aus und bewerten sie. Nett.

Fazit: Nicht nur für Senioren!

Themen

  • Gehirntraining: Sudoku, Memory…  digital
  • Knobeln: Puzzeln, Kombinieren
  • Kartenspiele
  • Brettspiele: Mühle, Mensch-ärgere-Dich-nicht…
  • Sprach- und Quizspiele
  • Jump’n’Run
  • Abenteuer-, Rollen- und Stratgiespiele
  • Sport: Formel-1, Fussball, Golf…
  • Eisenbahn- und Landwirtschaftssimulator
  • Musik und Entspannung
  • Multiplayer-Spiele
  • Virtual Reality
  • Let’s Plays und Walkthroughs

Rainer Hattenhauer: „Computerspiele für Senioren. Rein ins digitale Vergnügen!“ Rheinwerk 2018. 19,90 EUR. ISBN 978-3-8421-0513-3.

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Bullet-Journal-Planung … nur nach dem Seminar?

Was ist ein Bullet Journal?

Das Grundprinzip findet Ihr im Zeitungsartikel Instrument: Bullet Journal.

Rezension: Bullet Journal

CoverDem Grundprinzip will auch dieses spezielle Beispiel eines Bullet Journals folgen. Angeboten wird der DIN A5-Planer zum Ausfüllen und Mitnehmen, für den der Verlag vespricht: „…finden Sie Tipps und systematische Vorgehensweisen für alles, was Sie dazu brauchen“. Da bin ich etwas anderer Ansicht… die wesentlichen Elemente sind da. Nur fehlt im Buch selbst genau eine kurze Einführung oder Beschreibung für diejenigen Leser*innen, die gerade erst mit der Methode anfangen.

Außerdem beziehen sich die Autorinnen hier immer wieder auf ein nicht näher erklärtes Seminar (oder Workshop). Anders gesagt: Das Buch ist so gestaltet, dass es im / nach einem Seminar genutzt werden kann, um Ziele aus dem Seminar umzusetzen und die Zielumsetzung immer wieder zu checken.

Das ist ja an sich nicht schlecht gedacht. Nur verstehe ich im engeren Sinn kein Bullet Journal darunter, eher eine spezielle Variante davon (auf Englisch würde ich sagen „extended subset“). Also eine Zielumsetzungs- und Retrospektiven-Hilfe. Was leider aus dem Klappentext nicht hervorgeht, denn sonst hätte ich nicht etwas anderes erwartet, als ich nun vor mir liegen habe.

Ein paar nette „Features“ hat es dennoch, z. B. so etwas in der Art von Flipchart-Vorlagen, die folgende Themen visualisieren, mit Platz zum Eintragen von eigenen Begriffen, Wörtern, Sätzen, Zielen:

  • Situationslandkarte (gezeichnete Landschaft mit Platz für eigene Wörter)
  • Todos reduzieren
  • Andere Personen einplanen (also: Delegieren)
  • Probleme lösen
  • Fehler überwinden
  • Kleine Schritte

Wie gesagt, alles im Stil von Flipcharts, und  zwar eher als hilfreiche Fragen und Stichwörter, nicht als erklärende Best Practices.

Im Pressetext wird dann doch noch der Kontext geklärt: „Das Umsetzen von Vorhaben im Alltag ist besonders bei Weiterbildungen ein entscheidender Punkt. Weil jedes Training den erfolgreichen Transfer des Gelernten nur antriggern kann, rückt die weitere Unterstützung in den Blick. Das Bullet Journal Meine Ziele erreichen knüpft zu diesem Zweck auch am Ende eines Trainings, Workshops oder Coachings an und eignet sich dafür, an Teilnehmer verteilt zu werden.“

Empfehlung an den Verlag: Den Untertitel zum Titel machen.

Schade, die Grundidee ist gut!

Fazit: Irritierender Klappentext, sehr enge Zielgruppe – ich denke, das ginge besser

Stefanie Diers, Vera Sleeking : „Bullet Journal: Meine Ziele erreichen“. managerSerminare 2018. 16,90 EUR. ISBN 978-3-95891-050-8.

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Entspannen und lächeln in a nutshell

Das Leben ist eine Wundertüte!

Cover

Zitat: „Öffne mich, wenn…
… du dir etwas Gutes tun willst, dir nach einem kleinen Nervenkitzel ist, es draußen regnet, du die Welt mal wieder mit Kinderaugen sehen willst oder einen großen Traum hast.“ Versteckt in den verschlossenen Seiten findet man Texte, die man nicht in jedem Sprüchekalender findet. Super. Daneben auch Bekanntes, doch nicht zu viel und oft tiefgründig.

Hinter den liebevoll gestalteten Seiten zum Aufschneiden verbergen sich zauberhafte Wünsche, Ideen und Inspirationen. Ein Buch wie ein kleines Wunder. Ideal als Geschenk, mit blau glänzendem Band als Wickelverschluss. Tipp: Brieföffner gleich mit verschenken.

Wieso „in a nutshell“? Weil einmal Öffnen und Lesen kaum Zeit braucht.

Fazit: Entschleunigt, wärmt das Herz

„Das Leben ist eine Wundertüte! Glücksbotschaften zum Aufschneiden“. ars edition 2018. 15,- EUR. ISBN 978-3-8458-2834-3.

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Schneiden und Gravieren mit Licht

Lasercutting

CoverUm es gleich vorweg zu nehmen: Dieses Buch hat mich entflammt – lustig, diese Doppeldeutigkeit ;-)

Ich fühle mich so gut und umfassend informiert, dass ich mir am liebsten sofort einen Lasercutter kaufen und loslegen möchte. Spoiler: Für einen eigenen Lasercutter muss man mit ca. 4.000,- EUR und aufwärts rechnen. Dabei ist das Buch sehr locker geschrieben ist und ich habe inhaltlich nichts vermisst.

Toll fand ich das Kapitel über das Erstellen eigener Laservorlagen. Hier wird mit Hilfe zweier kostenloser Programme (GIMP und Inkscape) gezeigt, wie eine solche Vorlage entsteht und worauf zu achten ist.

Die Autorin und die Autoren bekommen es hin, alles wichtige zu erklären, ohne zu sehr in die Details der beiden Programme abzutauchen. Das Buch ist zudem randvoll mit tollen Tipps und Tricks, und man merkt, dass hier jemand mit viel praktischer Erfahrung schreibt.

Desweiteren werden Fragen zur Sicherheit umfangreich geklärt, und beiläufig gibt es über das ganze Buch verstreut Informationen zu verschiedensten Materialien. Ich wusste z. B. bisher nicht, dass man Filz gravieren kann.

Wenn ich etwas bemängeln müsste, wären es Teile der theoretischen Einführung: Da hätte ich mir an der ein oder anderen Stelle noch mehr erklärende Grafiken anstatt Fließtext gewünscht.

Fazit: Du willst etwas über Lasercutting erfahren? Dann ist das hier Dein Buch!

Themen

  • Vorhang auf für die Lasertechnik
  • Einordnung, Nutzungsmöglichkeiten und Marktübersicht
  • Aus dem Kopf in die Datei
  • Von der Datei aufs Material
  • Zwölf Lasercutting-Ideen, von einfach bis komplex
  • Hinter dem Laserstrahl geht’s weiter

Anika Kehrer, Teja Philipp, Sven Rens: „Lasercutting. Eigene Design erstellen, schneiden und gravieren“. Hanser 2017. 30,- EUR (D) / 30,90 EUR (A). ISBN 978-3-446-45039-4.

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Die Zombies kommen…

Der Maker-Guide für die Zombie-Apokalypse

CoverDie Zombies kommen…
…und dieses Buch wird Euch helfen, damit klar zu kommen. Ich habe selten ein so lustiges Buch gelesen, das die unterschiedlichsten Arduino- und Raspberry-Pi-Projekte in einen gemeinsamen Kontext stellt. Neben dem erwartungsgemäßen „Das ist das Projekt, dieses Material braucht ihr und so geht es“ gibt es auch noch Tipps und Tricks zum Löten, einen Arduino-Grundkurs und mein Highlight: Eine Auflistung, wo ich alle Bauteile vor und nach der Apokalypse herbekomme!

Spoileralarm: Nicht alles ist nach der Apokalypse auffindbar, so dass eine Vorratshaltung im Vorfeld sinnvoll erscheint.

Positiv aufgefallen ist mir, dass der Autor keine bestimmten Hersteller voraussetzt, sondern die Anleitung bewusst so generisch wie möglich gehalten sind. Die Schaltbilder sind zudem sehr einfach gehalten, so dass kein Elektrotechnikstudium notwendig ist, um sie zu verstehen. Anfängerinnen bekommen hierdurch einen guten Einstieg in das Thema, Fortgeschrittene ein paar Ideen für Projekte. Gewünscht hätte ich mir allerdings das ein oder andere farbige Bild bei der Elektronik, in schwarz-weiß waren einige Sachen leider nicht so gut erkennbar.

Mein Lieblingsprojekt: Eine Autobatterie mit einer Solaranlage aufladen. Das braucht man bestimmt nach einer Apokalypse… ob mit oder ohne Zombies.

Fazit: Unterhaltungsfaktor hoch, Überlebenswahrscheinlichkeit bei einer Zombie-Apokalypse steigt, ein super Geschenk für zombieliebende Maker

Themen

  • Was wir über die Apokalypse wissen müssen
  • Strom erzeugen
  • Elektrizität nutzen
  • Zombiewarnanlagen
  • Türöffner und Türsensor
  • Zombies ablenken
  • Kommunikation

Simon Monk: „Der Maker-Guide für die Zombie-Apokalypse. 20 Survival-Projekte mit einfacher Elektronik, Arduino und Raspberry Pie“. dpunkt 2016. 24,90 EUR (D) / 25,60 EUR (A). ISBN 978-3-86490-352-6.

Augen-Logo Anke

Job und Alltag gut genährt meistern

Jobfood

CoverMist. Leider gut. Muss ich mich beim Rezensieren doll anstrengen ;-)

Der Ratgeber enthält natürlich Rezepte für den Arbeitsalltag. Saisonal, schnell, lecker und weitgehend ohne Zusatzstoffe. Der Autor verrät außerdem, wie man mit geschickter Vorbereitung schnell vernünftige Mahlzeiten zubereitet. Und: Wie man das Gewicht ausbalanciert und gleichzeitig die Gesundheit stärkt. Die Rezepte und die Tipps teilen sich in etwa fifty-fifty auf.

Neben den Rezepten gibt es weitere Infos: Ernährungsalternativen, „gute“ Lebensmittel und Tricks für das richtige (Ess-)Verhalten.

Der Autor selbst ist leidgeprüft: Er hat erfolgreich das eigene Übergewichts (141 kg!) bekämpft und so sein Interesse für die Thematik entdeckt. Er berät als Diätassistent Patienten mit ernährungsabhängigen Erkrankungen.

Schön ist, dass das Buch motiviert. Einerseits durch Beispiele, welche Folgen falsche Ernährung hat. Andererseits durch Vor- und Zubereitungstipps. Ein Leitfaden für individuelle Ernährungsplanung erleichtert den Einstieg. Das ist sehr konkret und man wird als Leserin nicht ratlos vor dem eigentlichen Umsetzungsschritt allein gelassen.

Vorbildlich auch die Tipps, die je nach Berufsgruppe unterschiedlich sind – Vielsitzer und Vielfahrer müssen anders essen als körperlich Arbeitende. Auch für Schichtarbeit gibt es eigene Tipps. Alle Tipps sind praxiserprobt und funktionieren wirklich im Alltag.

Kleine Abzüge in der B-Note: Gut wären mehr Fotos zu den Rezepten (am besten zu jedem Rezept ein Foto) und bei manchem Rezept wäre noch interessant zu wissen, wie lange man das Ergebnis aufbewahren kann.

Fazit: Herausragend, eine seltene Kombi von fundierter Expertise und alltagstauglichen Rezepten

Themen

  • Woher bekomm ich (schnell) was zu essen?
  • Stress bei der Arbeit
  • Zuviele Süßigkeiten
  • Keine Zeit und Lust zum Kochen
  • Gesund ernähren
  • Eiweiß, Fett, überhaupt wie viel wovon?
  • Bewegung im Arbeitsalltag
  • Trinken

Sven Bach: „Jobfood. Schlank und gesund im Arbeitsalltag. Mit Wochenplan und Meal Prep“. humboldt 2018. 19,99 EUR. ISBN 978-3-86910-332-7.

Augen-Logo Maria

Mediatheken im Blick

Wer kennt das nicht? Frau bekommt einen Hinweis auf einen coolen Film oder eine Dokumentation in einer Mediathek (z. B. Marias Hinweis auf den Film zum Frauenwahlrecht), aber zeitlich passt es gerade so gar nicht. Die eigene App muss noch fertig programmiert oder das spannende Buch zu Improvisationstechniken wartet noch sehnsüchtig darauf, fertig gelesen zu werden. Ist dann endlich die Zeit da, ist der Film nicht mehr in der Mediathek – Autsch!

Genau hier setzt die Software MediathekView an, die es für Linux, Windows und OS X kostenlos zum Download gibt.

ScreenshotVon der Webseite:
„Das Programm MediathekView durchsucht die Online-Mediatheken verschiedener Sender (ARD, ZDF, Arte, 3Sat, SWR, BR, MDR, NDR, WDR, HR, RBB, ORF, SRF) und listet die gefundenen Sendungen auf. Die Liste kann mit verschiedenen Filtern nach Beiträgen durchsucht werden. Mit einem Programm deiner Wahl können die Filme angesehen und aufgezeichnet werden. Es lassen sich Abos anlegen und neue Beiträge automatisch herunterladen.“

Fazit: Die Oberfläche unter Linux wirkt etwas hausbacken, die Bedienung ist aber kinderleicht, und es tut genau das, was es verspricht.

Augen-Logo Anke

Vietnamesische Wunder im wilden Berlin

Sungs Laden

CoverWarm, witzig und über viele kleine Wunder erzählt Karin Kalisa: Ausgehend von einem kleinen vietnamesischen Laden nimmt eine Bewegung der ganz eigenen Art ihren Lauf. Der Laden gehört einem studierten Archäologen. Sung ist Ur-Berliner und gleichzeitig Nachkomme vietnamesischer Vertragsarbeiter, die in die DDR gekommen waren.

Alles beginnt in einer Schule. Wo Multikulti-Kinder „ihre Kultur“ vorstellen. Die Großmutter von Minh begleitet ihn und lässt ihre Darstellerin aus dem Vietnamesischen Wasserpuppentheater eine anrührende Geschichte erzählen. Wenn auch (noch) auf dem Trockenen… Von hier breiten sich die kleinen Wunder aus: Brücken aus Bambus („Monkey Bridge„) erscheinen zwischen den Häusern und verschwinden kurz darauf wieder, viele Deutsche im Viertel tragen Kegelhüte, auf Brachflächen grünt exotisches Gemüse, und ein Zahnarzt macht Sonntagsdienst für Patienten ohne Krankenkassenkarte.

Etwas Unglaubliches geschieht: Gute Laune herrscht in Berlin! Eine kleine Utopie, doch nicht sehr weit von unserer Gegenwart entfernt.

Vietnamesisches Wasserpuppentheater und Monkey Bridges. Wow!

Fazit: Exotisch, fantastisch und sehr, sehr schön!

Karin Kalisa: „Sungs Laden“. Droemer Knaur 2016. 9,99 EUR. ISBN 978-3-426-30566-9.

Damit Ihr eine Vorstellung bekommt, worum es geht… hier ein paar Bilder zu den Wundern.

Monkey Bridge:

Screenshot
Bildquelle: Google-Bildsuche (https://www.google.com/search?q=monkey+bridge+vietnam)

Wassertheater:

Screenshot
Bildquelle: Video-Screenshot (www.youtube.com/watch?v=hMWqvccmR3I)

Wartet auf die Stelle mit den Drachen! Und dem Fisch. Und dem Feuer. Und dem Seerosen-Drachen. Und am Ende noch eine lustige Panne…

Augen-Logo Maria

An die Fräse, fertig, los!

CNC-Fräsen für Maker und Modellbauer

CoverWer schon immer wissen wollte, wofür man einen Rechtsspiraligen Zweizahnfräser mit flachem Stirnanschliff benötigt, wird die Antwort in diesem Buch finden. Das Buch verspricht, „den Leser (sic)“ dort abzuholen, wo die ersten Hürden für den Einstieg in das CNC-Fräsen beginnen. Die fast 300 Seiten mit Glossar am Ende sind randvoll bebildert und viele Bilder sind sehr gelungen, z. B. ist mir jetzt sehr klar, was der Unterschied zwischen Umfangsfräsen und Stirnfräsen ist.

Das hätte ich mir allerdings etwas durchgehender gewünscht. Viele der Fotos lassen mich ratlos zurück, da ich nicht genau weiß, wo mein ungeschultes Auge hinschauen soll. Der ein oder andere farbige Pfeil oder Kringel hätte Wunder gewirkt.

Das Buch bedient aus meiner Sicht zwei Zielgruppen: Diejenigen, die sich nur mal allgemein informieren wollen, was wichtig für das CNC-Fräsen ist und worauf man achten sollte. Und auf der anderen Seite diejenigen, die einen spezielle CNC-Fräsmaschine-Bausatz mit einer speziellen Software aufbauen und nutzen wollen. Gehört man zur ersteren Gruppe (wie ich), hat das Buch einige Längen. Insbesondere dem Kapitel über den Aufbau der eigenen Fräsmaschine kann ich in weiten Teilen nicht viel abgewinnen.

Sehr gelungen hingegen finde ich das Kapitel zum 2D-Fräsen, in dem ein und dasselbe Modell in unterschiedliche Materialien (z. B. Hartholz, Aluminium, Messing) gefräst wird. Der Autor erklärt dabei, worauf beim jeweiligen Material zu achten ist und zeigt, wie man durch Feintunen bestimmte Fehler vermeidet.

Fazit: Guter Gesamtüberblick über Einsatzmöglichkeiten und Kosten einer CNC-Fräsmaschine. Gute Aufbau-Anleitung für eine Stepcraft-2/600-Fräsmaschine.

Themen

  • Die eigene CNC-Fräsmaschine
  • Fräswerkzeuge
  • 2D-Fräsen in der Praxis
  • Erweiterungen
  • Weitere Fräsarten
  • Alternative Steuerungen

Christian Rattat: „CNC-Fräsen für Maker und Modellbauer. Grundlagen – Technik – Praxis“. dpunkt 2016. 32,90,- EUR (D) / 33,90 EUR (A). ISBN 978-3-86490-351-9.

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Wie formatiere ich ein Gitarrengriffbrett?

Fretboard-Compendium

CoverIch habe Geburtstag, ich spiele Gitarre, ich möchte solieren lernen und ich bekomme das Buch „Fretboard-Compendium“. Der Einband verspricht mir „mehr Transparenz und Übersicht“ auf dem Griffbrett und soll Anfängerinnen wie Fortgeschrittene gleichermaßen ansprechen. Zudem bietet es ein „neuartiges System, welches […] das Navigieren auf dem Griffbrett deutlich erleichert“.

Das klingt vielversprechend und das knapp 80 Seiten schmale Buch kommt dafür mit zwei CDs daher. Alle Beispiele im Buch sind in Notenschrift und in Tabulatur notiert. Dazu gibt es entsprechende Hörbeispiele auf der CD. Diese sind häufig einmal in 120 bpm und einmal in 60 bpm eingespielt. Prima, dann bekomme ich schon mal einen guten Eindruck, wie das ganze schnell klingt und gleichzeitig die Möglichkeit, im langsamen Part die Übungen nochmal genau anzuhören.

Zu einigen Übungen gibt es Abbildungen von mehr oder minder bekannten Gitarristen mit Hinweisen wie „der benutzt das auch“. Aus meiner Sicht hätte man sich diese Bilder allerdings auch sparen können und eine Auflockerung mit anderen Grafiken machen können. Schmerzlich vermisst habe ich hier zudem auch mal eine Gitarristin, z. B. Orianthi Panagaris, Jennifer Batten oder Donna Grantis.

Die Aussicht auf ein hilfreiches „Griffbrett-Navigations-System“ und viele der Überschriften sprechen mich als Informatikerin sofort an. Da ist die Rede davon, dass „Griffbrett zu formatieren“ oder „Copy & Paste“ zu arbeiten.

Meiner baldigen Karriere als Solo-Gitarristin scheint also nichts mehr im Wege zu stehen. Ich stutze beim Lesen jedoch schon relativ schnell: Vieles von dem geschriebenen Text hätte man besser in hilfreichen Grafiken unterbringen können.

Auf Dauer ist es sehr verwirrend und vor allem auch anstrengend zu lesen, dass man im x-ten Bund auf der y-ten Saite mit Finger z die Note A erreicht. Vor lauter abstrakter Zahlen verliere ich schnell den Überblick und kann die eigentliche Lektion dahinter nur mit viel Mühe fassen.

Ein weiterer Punkt, der hier zusätzlich für Verwirrung sorgt, ist die Referenzierung auf die Tracks der CD. Jedes Notensystem hat eine Beispielnummer und die CD-Referenzierung in Form von „TRACK I/50“ (CD 1, Track 50). Wenn dieses Beispiel im Fließtext beschrieben wird, liest sich das so: „Als nächstes wird die dritte Note betont (Beispiel 1c, Tracks I/38&39). Beispiel 1d (Tracks I/40&41) verdeutlicht die Klangeigenschaft der Phrase, wenn der vierte Ton hervorgehoben wird.“ Eine Referenz auf das Beispiel hätte hier völlig gereicht. Den frei werdenden Platz hätte man schön für ein paar erklärende Grafiken nutzen können.

Die Kombination der beiden genannten Verwirrungstaktiken ist leider ziemlich tödlich für die Motivation. Ich habe das Buch schnell frustriert in die Ecke geworfen. Schade, wird wohl doch nichts mit meiner Karriere als Solo-Gitarristin.

Fazit: Steckt bestimmt viel Wissen drin, die Aufbereitung vermiest einer aber ziemlich die Laune

Themen

  • Das Paketsystem
  • Die horizontale Sichtweise
  • Shapes
  • Die klassischen Dur-Shapes

Jörg Hartig: „Fretboard-Compendium. Das „construction tool“ für gute Solos.“ PPV MEDIEN 2016. 19,95 EUR. ISBN 978-3-95512-123-5.

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