Tipps beim Lernen: „Motiviert studiert“

Fundgrube

Diese Website habe ich gefunden und war erst skeptisch und dann sehr überzeugt. Der Autor kennt sich aus, was Lernmethoden angeht. Er erklärt, was das Gehirn (das er als pfiffigen Fuchs zeichnet) braucht, um gut lernen zu können. Und so bin ich mal durch seine Website gesurft.

Nicht super neu, aber sehr gut erklärt und aufbereitet, u. a. dass man sehr schnell merkt, ob man etwas verstanden hat, wenn man versucht, es jemand anderem zu erklären. Oder dass man – wenn man auf diese Weise feststellt, wo Wissenslücken sind – gezielt weiterlernt mit dem Ziel, genau diese Lücken zu schließen.

Screenshot

Fundgrube:

  • Motiviere deinen inneren Schweinehund (62 Seiten PDF)
  • Prüfungsangst-Notfall-Hacks – Erste Hilfe für dein Panikhuhn (92 Seiten PDF)
  • Was du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf morgen (115 Seitne PDF)
  • Sprachlernmethoden (getestet und mit Einschätzung)
  • Vorlesungen nachbereiten – Gut zusammengefasst ist halb gelernt (Tipps)

Mehr Infos

https://motiviert-studiert.de
Feynman-Technik: https://georgjocham.com/die-feynman-technik-und-wie-man-mit-ihr-alles-lernen-kann
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Der Roboter im Büro

Robotic Process Automation (RPA) ist eine relativ einfache Möglichkeit, Prozesse zu automatisieren, ohne ein langwieriges SW-Entwicklungsprojekt aufsetzen zu müssen. Es wird lediglich die Interaktion einer Nutzerin mit unterschiedlichen Systemen von einem Software-Roboter übernommen, so als würde weiterhin ein Mensch am Rechner sitzen. Keine Anpassung des Backends notwendig! Für einige Unternehmen ist der Einsatz von RPA daher äußerst attraktiv.

Wer gerade am überlegen ist, ob RPA für das eigene Unternehmen sinnvoll ist, für diejenige kann das hier vorgestellte Buch ein sinnvoller erster Schritt sein. Der Untertitel „Ein Leitfaden für Führungskräfte zur erfolgreichen Einführung und Betrieb von Software-Robots im Unternehmen“ beschreibt das Buch ziemlich genau. Angefangen von Begriffserklärungen über Argumente für den Mehrwert von RPA und das Initialisieren eines entsprechenden Projekts bis hin zum Betrieb nach der Einführung ist die ganze IT-Wertschöpfungskette einmal abgedeckt. Das Buch bedient dabei in weniger als 140 Seiten eine Managementsicht. Wer technische Details zu RPA sucht, wird hier nicht fündig.

Alle Kapitel sind mit vielen Beispielen und Praxistipps gespickt. Man merkt, dass die Autor*innen entsprechende Praxiserfahrung haben: Viele davon sind praxisrelevant, nachvollziehbar und wirken leicht umzusetzen. Manche Tipps gruseln mich aber, wenn z. B. dazu geraten wird, sich bestimmte Dokumente abzeichnen zu lassen. Im Sinne der Verbindlichkeit und auf einen hierarchisch geprägten Großkonzern gemünzt ein nachvollziehbarer Tipp, im Sinne von agiler Zusammenarbeit und „new work“ eher kontraproduktiv. Hier hätte ich mir eine etwas differenzierte Darstellung gewünscht.

Top: Die Tipps, wie man Skeptiker wie z. B. andere Führungskräften oder den Betriebsrat an Bord holen kann.

Das Kapitel über das Aufsetzen eines Einführungsprojekts ist mir persönlich viel zu lang und detailliert. Gestandene Projektleiterinnen werden es gelangweilt überspringen, für Neulinge mag es hier noch die ein oder andere Erkenntnis geben. Positiv überrascht hat mich die beispielhafte Stellenausschreibung für die Rolle des RPA-Teamleiters (sic! Frauen kommen in diesem Buch gar nicht vor). Wer schnell an den Start gehen möchte mit RPA, kann hier wunderbar „spicken“. Das Sahnehäubchen wäre es gewesen, wenn es das gleiche auch für die RPA-Teammitglieder gegeben hätte.

Fazit: Für alle, die RPA im Unternehmen einführen wollen

Themen

  • Roboter gehören in die Fertigungshallen, nicht ins Büro! Oder doch nicht?
  • Der Leuchtturm-Robot: welche Schritte sind notwendig zur Einführung des ersten Robots?
  • Der Rollout: wie führe ich RPA flächendeckend im Unternehmen ein?
  • Kurzer technologischer Ausblick zu Business Process Automation: wo geht die Reise hin und wann werden die Visionen real?
  • Nützliche Hilfsmittel für den Praxiseinsatz

Christina Koch und Stephen Fedtke: „Robotic Process Automation. Ein Leitfaden für Führungskräfte zur erfolgreichen Einführung und Betrieb von Software-Robots im Unternehmen“. Springer Vieweg 2020. 24,99 EUR . ISBN 978-3-662-61178-4.

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Minispiel: Kunterbunt schlau spielen

Einstehen für Demokratie

ScreenshotEin rassistischer Spruch auf der Familienfeier, ein sexistischer Witz auf dem Schulhof oder eine abfällige Bemerkung über Geflüchtete in der Kneipe – Du möchtest etwas entgegnen, aber ehe Dir eine gute Antwort einfällt, ist die Situation auch schon vorbei.

Je besser Du Dich auf solche Situationen vorbereitest, desto leichter fällt es Dir, in solchen Momenten zu kontern. Probier mal die App aus: KonterBUNT. Einschreiten für Demokratie. Damit kannst Du Dich spielerisch mit möglichen Antworten und Reaktionsstrategien auseinandersetzen.

Website: https://konterbunt.de

Danke für den Tipp, Birgit!

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Agil wie ein Delfin im Ozean

Agile

Cover„Agile Arbeit ist Schwimmen wie ein Delfin: immer wieder auftauchen und sich auf der Grundlage konkreter Ergebnisse und neuer Erkenntnisse anpassen.“ (Rini van Solingen)

Ausgehend von klassischem Wasserfalldenken holt das Buch die Leser*innen ab und zeigt die gesamte Palette agiler Themen. Es geht um agile SW-Entwicklung und weit darüber hinaus. Mit nützlichen Erfahrungen und Tipps z. B. zu Ende-zu-Ende-Prozessen, Changemanagement, menschlichen Stärken und Schwächen.

Agilität erfordert Aufmerksamkeit, Konzentration und Mut. Dies greift das Buch auf, z. B. das Prinzip: „Probleme aufspüren statt sie zu verstecken.“ Oder: „Schwierige Dinge oft tun.“ Um dabei den notwendigen Mut nicht zu einer überwältigenden Aufgabe zu machen, werden – ganz Delfin – kurze Zyklen genutzt. Das führt zwar dazu, dass Organisationen beginnen, unter ihren versteckten Dysfunktionalitäten zu leiden, aber eben in noch überschaubaren Häppchen. Es gibt zu diesen und den anderen Aspekten viel Input, auf allen Ebenen vom Team bis zur Gesamtorganisation. Eine überraschende Erkenntnis: Agile Kultur kann man messbar machen (für eine agiles Ändern der Unternehmenskultur ist das wichtig).

Super sind die Inspirationen zu typischen Stolpersteinen und Denkfehlern, denn hier gibt es Lösungsideen, die man nicht in jedem „agilen Buch“ findet. Denken muss und darf man dann trotzdem noch. Stichwort: Ideen auf’s eigene Umfeld anpassen. Wie schön.

Besonders gut sind auch die Tipps zu Art und Funktion der Definition of Done. DAS WIRD SO OFT UNTERSCHÄTZT!

Hübsch gestaltet ist das Ganze auch noch. Mit Lesebändchen, lesefreundlichen kurzen Abschnitten und in Orange – wie das wohl damit zusammenhängt, dass der Autor aus den Niederlanden ist? Alles in allem ein sehr hochwertiger Eindruck. Deswegen auch gut als (Geschäfts-) Geschenk geeignet.

Fazit: Kompakt, ehrlich, sehr sehr sehr empfehlenswert und praktikabel. Dabei leicht verständlich und gut zu lesen.

Besondere Themen (mit konkreten Tipps und wichtigen Gestaltungsmerkmalen):

  • Agil Aufträge vergeben
  • Agile Ausschreibung gestalten
  • Agile Verträge formulieren

 

Grundidee einer alternativen Herangehensweise: „Die Steuerung des ROI erfolgt über eine Steuerung nach Erlösen statt nach Kosten.“ Und: Den Schwerpunkt verschieben weg von Deadlines, Budget, Leistungsumfang hin zu Wert, Qualität, Nutzer*in.

Rini van Solingen (aus dem Niederländischen von Rolf Dräther): „Agile“. dpunkt 2020. 24,90 EUR. ISBN 978-3-86490-738-8.

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Firma retten mittels Comic

Das Ziel

CoverDie Idee, aus einem Wirtschaftsroman eine Graphic Novel zu machen, stammt von der Tocher des Erfinders  der „Theory of Constraints“ (dt. Engpasstheorie oder Theorie der Prozessoptimierung), Dr. Eli Goldratt. Dieser anwortete, als er gebeten wurde, seine Theorie in 5 Sätzen zusammenzufassen, mit nur einem einzigen Wort: Fokus. Allein das hat mich schon zum Ad-hoc-Fan gemacht, noch bevor ich mit der Lektüre begonnen hatte ;-)

Denn Fokus kann zaubern, es macht, dass man etwas fertig bekommt und nicht nur immer wieder 1000 neue Sachen anfängt. Neugierig hab ich also losgelesen.

ComicseiteDie Geschichte beginnt mitten im Arbeitsalltag und man fiebert auch schnell mit dem Protagonisten und seiner Frau mit. (Seine Frau, die eine IT-Firmal leitet … allein  das ist ja schon herausragend, diese Nebenrolle so zu besetzen! Und das Buch, auf dem der Comic basiert, ist aus dem Jahr 1984. Erstaunlich.) In einigen Schleifen pirscht sich der Manager Al Rogo an seine drängenden und existenziellen Probleme heran und löst sie mit Hilfe der Wissenschaft (naja, zumindest mit Hilfe eines Wissenschaftlers): Mr. Rogo wird von der Unternehmensleitung ein Ultimatum gestellt. Entweder es gelingt ihm, seine Fabrikanlage innerhalb von 3 Monaten deutlich profitabler zu machen, oder sie wird geschlossen und Hunderte Menschen verlieren ihre Jobs, die kleine Stadt würde dadurch auch noch deutlich herausgefordert. Puh.

Die Geschichte erfordert wenig Vorkenntnisse, wenn man mal Berührung hatte mit Unternehmerischen Grundgedanken. Dann kommt man ganz gut mit. Hm…. nur bei NettoertragGewinnRenditeCash Flow… da musste ich erst mal die feinen Unterschiede nachschlagen. Was ich mich sonst noch gefragt habe: Ist der Ausdruck „Jemand stellt einen anderen in den Senkel“ eine Redewendung, die ich kennen sollte? Hab ich auch mal nachgeschlagen…

Die Schlüsselelemente der von Eliyahu Goldratt entwickelten Theory of Constraints sind in dieser Graphic Novel fachlich fundiert und visuell ansprechend erzählt.

Fazit: Comiclesen, lernen, vielleicht selbst erfolgreicher werden… Besonders der Ausflug mit Herbie mit seinem großen Rucksack bringt Licht in die Sache. Ha! Wer jetzt nicht neugierig ist…

Themen

  • Theory of Constraints
  • Liefer- und Produktionsketten
  • Arbeitsprozesse
  • Pfadfinderwanderung

Eliyahu M. Goldratt (bzw. seine Tochter) und Dwight Jon Zimmerman: „Das Ziel. Eine Business-Graphic-Novel“. campus 2018. 25,- EUR. ISBN 978-3-59350906-8.

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„Mensch entwickle Dich“

Pioneer Cards

CoverDas Kartenset kann in verschiedenen Szenarien genutzt werden: Als Basis für die eigene Kompetenzentwicklung, für Mitarbeitergespräche oder Feedback, individuell oder für ein Team. Ursprünglich ist das Set für Human Resources entstanden. D. h. es kann auch bei Bewerbungsprozessen eingesetzt werden – dieses Szenario hab ich hier nicht weiter verfolgt, ich stelle ja keine Leute ein.

Für das Teamszenario kann man wie folgt vorgehen: Lege die notwendigen Teamkompetenzen und deren Ausprägung fest. Daraus resultieren Maßnahmen, um das Team weiter zu entwickeln. Im Feedback-Szenario innerhalb eines Teams kann man eine Rangfolge suchen als Basis für Austausch und Lernen aus den Stärken der Anderen. Es erfolgt dabei natürlich keine Notenbewertung der einzelnen Teammitglieder, das würde ja dem Prinzip von Feedback völlig widersprechen.

Die Kartenbox ist hochwertig, sie fühlt sich schön geschmeidig an. Die Karten sind qualitativ recht hochwertig. Achtung: Das Ganze wiegt ganz schön viel, was an der Hochwertigkeit liegt, aber für Reisende ist das nicht so toll.

Die Auswahl der Werte ist OK. Vielleicht hätte ich den einen oder anderen Wert reingenommen oder weggelassen. Insgesamt ist es OK. Wer mag, kann sich inspirieren lassen und „über das Kartenspiel hinaus“ selbst Begriffe definieren und ergänzen. Die Auswahl der Kompetenzen ist auch OK.

Für mich sind die beiden Kategorien wenig trennscharf. Schade, aber man kann sich ja selbst überlegen, ob man eine Kompetenzkarte zu einer Wertkarte umdefiniert ;-)

Fazit: Nette Idee, gut für Workshops und Retrospektiven geeignet; weitere und andere Begriffe fände ich gut für eine 2. Auflage.

Werte (W) und Kompetenzen (K) / Ausschnitt:

  • Leistung (W)
  • Teamgeist (W)
  • Höflichkeit (W)
  • Genauigkeit (W)
  • Kooperation (W)
  • Kundenbegeisterung (K)
  • Offenheit (K)
  • Integratives Handeln (K)
  • Laterale Führung (K)
  • Innovationsfähigkeit (K)
  • Aktives Zuhören (K)

hr pioneers: „Pioneer Cards: Mensch entwickle Dich!“ Netto 39,- EUR (D). https://hr-pioneers.com/leistungen/produkte/pioneer-cards/

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Produkte und Erlebnisse entwickeln aus kognitionswissenschaftlicher Sicht

Think Human

CoverDas Buch startet direkt auf Seite drei mit einem Praxisbeispiel, das mich sofort in den Text hineinbeamt: Ein Bild von einem (sehr bequemen) Stuhl, ich als Nutzerin möchte das Ding sofort haben! Und auf diese Reise (Internet, Stuhl kaufen) nimmt mich der Autor mit. Wir starten also auf einer Website, die im Shop u. a. Stühle verkauft. Bilder, Suche, was noch… Erster Zwischenstopp: Die Navigation. Also… wo bin ich überhaupt und noch wichtiger, was ist der nächste Schritt zu meinem Ziel? Wo muss ich lang? Und zwar schnell! Design, sag’s mir!

Theoretische Inputs werden durch praktische Übungen unterbrochen, z. B. soll man selbst erstmal einen Onlineshop aufsuchen und sich diesen unter einigen Aspekten ansehen, bevor man weiterliest.

Aufgeteilt ist das Buch in drei Teile: Kognition („Erfahrung“ neu denken), Nutzerforschung (Geheimnisse aufdecken), Design (Erfahrungsebenen auf SW- oder Produkt-Design anwenden). Der erste Teil des Buchs zeigt, welche kognitiven Prozesse zu einem positiven Nutzererlebnis führen. Der zweite Teil zeigt, wie man diese mithilfe von Kontextinterviews identifiziert. Der dritte Teil zeigt schließlich, wie man die erlangten Erkenntnisse umsetzt und in die eigene Arbeit integriert.

Man lernt, wie man sich an den Wünschen, Erwartungen und Denkprozessen von Kund*innen orientieren kann. Das Modell der sechs Erfahrungsebenen kategorisiert die UX-Sicht der Kund*innen. So soll man besser verstehen, Muster erkennen und das daraus gewonnene Wissen erfolgreich einsetzen können. Ehrlich gesagt, hat mir die Kategorisierung nicht sooo viel geholfen. Zum Beispiel im Bereich „Wegfindung“ vs. „Gedächtnis/Erinnerung“. Entweder hab ich die Beispiele nicht verstanden oder die Abgrenzung ist so fein, dass ich sie als Laie nicht verstehen kann? Hier hat mich der Autor ganz klar abgehängt. (Wegführung…hm… ist das eher Nutzerführung, User Journey oder Interaktionsdesign? Ich hab’s nicht so genau rausbekommen.)

Die deutsche Übersetzung ruckelt hier und da erkennbar. Stil: Der! Stil! Ist sehr! Amerikanisch! (You got it, don’t you?) Am Ende habe ich vermisst, dass neben eigenen Studienerkenntnissen noch konkretere oder mehr an meinen Erfahrungen anknüpfende Anwendungstipps dabei sind. Weniger sehr eng auf die eigene Sicht der eigenen Arbeit bezogen.

Gut: Immer wieder findet man Fragen, die weiter bringen. So wie diese: „Was machen wir mit den Daten, die wir da erhoben haben?“ – Ja, ich finde auch, dass man sich dazu Gedanken machen muss. Am besten VORHER :-)

Fazit: Durchwachsen. Gute Ideen für Fragestellungen. Die Kategorien… am Ende hat mir das wirklich nicht geholfen.

Themen

  • Erfahrungen: Sehen, Erinnern, Entscheiden, Emotionen, Aufmerksamkeit, Sprache, Verlauf
  • Automatismus und unbewusstes Handeln
  • Visuelles System
  • Bedeutung / Interpretation
  • Wo bin ich? Orientierung
  • Mentale Modelle
  • Kommunikationsprobleme
  • Probleme lösen
  • Zwischenziele
  • Information Overflow
  • Wünsche, Ziele, Ängste
  • Nutzerforschung: Erwartungen und Erfahrungen
  • Empathie: Kontextinterview
  • Sehen: Eye-Tracking, Heatmap
  • Sprache: Interviews, Rohdaten, Fachkenntnisse
  • Virtuelle Wege: Navi, Trampelpfade und Wegebau
  • Stereotype
  • Zeitnahe Bedürfnisse, Zeitgeist und Lebensphasen
  • Sinngebung: Gemeinsamkeiten, Psychografie, Sprache, Emotion
  • Eigene Annahmen hinterfragen
  • Wünsche vs. wirklich Gewünschtes
  • Entdecken und Definieren
  • Entwickeln und Liefernn
  • Design-Thinking: Learning While Making
  • Testen
  • Evidenzbasiert entscheiden
  • Zeitlicher Ablauf
  • Menschen verbessern (?) und KI
  • Erkenntnisse über bewusste und unbewusste Denkprozesse

John Whalen: „Think Human: Kundenzentriertes UX-Design. Mit kognitiver Psychologie zu besseren Produkten“. dpunkt 2019. 29,90 EUR. Gibt’s als Print oder als e-Buch. ISBN 978-3-86490-715-9.

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Game Design: Build and play

Game Design und Produktion

CoverDas Lehrbuch liefert Grundlagen für angehende Computerspieldesigner*innen. Es beginnt damit, die allgemeinen Zusammenhänge des menschlichen Spielens zu erläutern. Dabei betrachtet es ausführlich auch vernetzte Medien und Communitys (Gemeinschaften in den virtuellen Räumen). Technische Aspekte spiegeln sich in verschiedenen Feldern wider: Spielentwicklung (eigentliches Game Design / Produktion) , Programmierung, Funktionsweisen und Jobprofile in der Spieleindustrie. Der Schwerpunkt liegt auf allgemeinen Prinzipien, denn die Technologie unterliegt einem so schnellen Wandel, dass das Buch sonst quasi sofort veraltet wäre. Das Lehrbuch vermittelt alles in allem wichtige Grundlagen vor dem Hintergrund moderner spieltheoretischer Grundlagen. In dieser zweiten Auflage sind die Beispiele aktualisiert und es findet sich eine neue Engine (Unreal Engine) sowie Neuerungen zu Technik, Technologie, Skills.

Obwohl es sich mit recht viel Text (und eine für mich zu geringe Schriftgröße) darstellt, ist der Stil des Buchs gut lesbar und die Themen sind anschaulich beschrieben. Leider sind die Screenshots nur schwarzweiß. Hier hätte ich mir wenigstens manchmal Farbe gewünscht. Was mir auch fehlte: Ein Glossar mit den Fachbegriffen. Dafür gibt es ein Stichwortverzeichnis, immerhin.

In Kästen und Anmerkungen stehen Verweise auf einschlägige Literatur, Spiele und andere Medien. So kann sich die geneigte Leserin Anregungen zur Vertiefung des dort beschriebenen Gebiets finden. Übungen (nicht zum Programmieren, zum Denken) helfen dabei, sich wirklich ins Thema einzudenken – man muss sich nur die Mühe machen, die Übungen auch durchzuführen ;-)

Eine kommentierte Literaturliste und eine kommentierte Liste an Tools für’s Game Design runden den guten Eindruck ab, den das Buch bei mir hinterlässt.

Nerd-Bonus-Punkt: Ich habe gelernt, dass es sowas wie eine Elo-Zahl gibt – misst die Spielstärke von Spieler*innen.

Fazit: Für ein Lehrbuch sehr gut lesbar; umfassend und interessant.

Themen

  • Casual game / Core game
  • Spielerfahrungen
  • Spielideen und Story
  • Phasen der Spielentwicklung
  • Elemente und Relationen
  • Spielmechaniken und Level Design
  • Fairness: Balancing
  • UI, Interaktion und Interfaces
  • Kundengewinnung und Computerspielindustrie
  • Berufsfelder (inkl. Studiengänge, die dahin führen)

Gunther Rehfeld: „Game Design und Produktio. Grundlagen, Anwendungen und Beispiele“. Hanser 2020. 34,99 EUR. ISBN 978-3-446-46315-8. 2. Auflage, 260 Seiten.

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JavaScript richtig gut programmieren lernen

JavaScript

BuchcoverJavaScript ist als Programmiersprache im Internet nicht mehr wegzudenken. Und wie verlockend klingt ein Buch, das einer das „richtig gut programmieren“ in dieser Sprache beizubringen verspricht? Noch dazu ausdrücklich für Programmieranfängerinnen und Anfängerinnen in der Webentwicklung?

Um es gleich vorweg zu nehmen: Anfängerinnen rate ich von diesem Buch ab. Trotz Programmier- und Webentwicklungsvorkenntnissen hatte ich oft Mühe, dem Autoren zu folgen, da er einen recht umständlichen Schreibstil hat. Beispiel gefällig? „Eine Funktionsdefinition ist eine reguläre Bindung, bei der der Wert eine Funktion ist.“ Ahja? Wenn man jetzt weiß, dass mit „Bindung“ eine Variablenzuweisung gemeint ist, wird es etwas klarer.

Ich dachte erst, dass das Buch nicht gut übersetzt ist, aber die englische Version ist genauso (übrigens unter einer freien Lizenz auf eloquentjavascript.net veröffentlicht ist).

Das Buch ist in drei Teile gegliedert:

  1. Einführung in die Sprache
  2. Nutzung im Browser
  3. Nutzung von Node.js

In jedem Kapitel gibt es zur Erklärung viele Code-Beispiele. Da wo es sinnvoll ist, auch sehr kleinschrittig. Jedes Kapitel endet mit mehreren Übungen, um das Wissen auch praktisch anzuwenden. Der Autor stellt dafür auf seiner Webseite eine Code-Sandbox zur Verfügung, mit dessen Hilfe man die Übungen machen kann. Die Musterlösungen sind nur einen Mausklick entfernt. Genial finde ich einige Lösungswege, die der Autor sowohl im Buch als auch in den Musterlösungen aufzeigt. Beispielsweise wenn es um die Fehlerbehandlung geht und wie man die Unzulänglichkeiten von JavaScript an der Stelle „austricksen“ kann. Hier kann man als Fortgeschrittene noch einiges lernen.

Die Sandbox ist cool und irritierend zugleich. Ich weiß über weite Strecken des Buches nicht, wie ich JavaScript auch ohne diese Sandbox einsetzen kann. Ich persönlich hätte mir zudem noch mehr zu Node.js gewünscht.

Bis zum Schluss werde ich mit dem Schreibstil des Autors nicht warm. Häufig verstehe ich den erklärenden Text nicht, dafür aber die dazugehörigen Code-Beispiele oder andersherum. Manche Beispiele sind originell (wie z. B. die Verwendung von JavaScript um die Verwandlung in ein Wer-Eichhörnchen zu analysieren), bei anderen schüttel ich nur mit dem Kopf (intelligente Krähen, die Lehmknollen zur Datenspeicherung nutzen).

Fazit: Enthält viel Nützliches für Fortgeschrittene, für Anfängerinnen eher nicht geeignet

Themen

  • Werte, Typen, Operatoren
  • Programmstruktur und Funktionen
  • Reguläre Ausdrücke und Module
  • Asynchrone Programmierung
  • Bugs und Fehler
  • Document Object Model (DOM)
  • JavaScript im Browser
  • Einführung in Node.js
  • Projekte: Eine Programmiersprache, Editor für Pixelgrafiken, Jump’n’Run Spiel u. a.

Marijn Haverbeke: „JavaScript. Richtig gut programmieren lernen – von der ersten Codezeile bis zum eigenen Projekt“. dpunkt 2020. 32,90 EUR . ISBN 978-3-86490-728-9.

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Die Karten werden neu gemischt: Virtuelle Lehre

Kartenset: Munterrichtsmethoden digital

CoverLehren und lernen auf spielerische Art – geht das auch online? Sieht so aus… In diesem Kartenset sind 22 Karten mit je einer Methode für Online-Seminare. Die Methoden sind so gemacht, dass sie helfen, Lernprozesse in Gang zu bringen.

Die Lernenden müssen aktiv werden. Die Methoden sind unabhängig von der Plattform zu nutzen. Ob Webinar-Software, E-Learning-Tool oder ein Mix verschiedener Single-Feature-Tools, manchmal reicht auch ein Telefon mit Konferenzschaltung und eine eigene Website. Hier ist Raum für Kreativität beim Seminarkonzept.

Im Sommer 2020 sehr aktuell und maßgeschneidert auf Onlineveranstaltungen. Manches kann man darüber hinaus auch leicht in klassische Präsenzkurse einbauen. Handlich, leicht, optisch ansprechend, gute Qualität. Gekauft!

Fazit: Guter Mix, praktisches Format

Themen

  • Besondere Lernprozesse online
  • Aktiv und mit Bewegung lernen
  • Gruppenarbeit auf Abstand
  • Flexibel einsetzen

Orbium: „Kartenset Munterrichtsmethoden digital. Teil 1 mit 22 Postkarten“. Orbium 2020. 19,80 EUR.

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Agile US-Navy

Reiß das Ruder rum

Cover

Willkommen an Bord der Santa Fe.

Besonders für diejenigen, die in stark hierarchischen und durchregulierten Bereichen arbeiten, gibt es hier ein Best-Practice-Beispiel, wie sich trotz des unflexiblen Rahmens mit agiler Führung und Selbstorganisation Verbesserungen erzielen lassen.

Worum geht’s?

Der Marineoffizier David Marquet bekommt das Kommando über ein Atom-U-Boot, die Santa Fe. Das Schiff hat einen denkbar schlechten Ruf – und das zu Recht. Er schafft es, die Mannschaft weg aus dem langjährigen Tief von den miserablen Bewertungen hin zur Beurteilung als bestes Schiff der US-Flotte zu führen.

In seinem Buch schildert er die Ereignisse, Entscheidungen und Prinzipien, die das ermöglicht haben. Der Offizier setzte sich ein Ziel: „Der Erfolg sollte nicht von meiner Person abhängen.“ Yep! Gemeint ist, dass er die Arbeit auf dem Schiff so umgestalten möchte, dass es auch noch funktioniert, wenn er nicht (mehr) dabei ist.

Mir hat diese Perspektive einer – aus meiner Sicht – sehr starren Arbeitswelt geholfen, gängige Hindernisse beim Einführen und Durchhalten von agilen Arbeitsweisen besser zu verstehen. Und Lösungsideen zu bekommen. Ein Schlüssel zur Lösung im Buch ist es, die Arbeitsplätze so zu gestalten, dass jede Seele an Bord Verantwortung für das eigene Handeln übernimmt, im Sinne der Ziele der Organisation handelt und wo jede einzelne Person zur Führungspersönlichkeit wird.

 

Ein Beispiel: Inspektionen und Prüfungen sind Teil der militärischen Prozesse.

Ausgangslage: Die Mannschaft hasst diese Termine und hat Angst zu versagen.

Veränderung: Nach einiger Zeit der Veränderung werden diese Situationen als Hilfe zum Verbessern genutzt. Die Mannschaft hat gelernt, diese Gelegenheiten zum Lernen und Verbessern positiv zu sehen statt als bedrohliches Szenario mit der Folge des Vortäuschens von Erfolgen und Verschweigens von Problemen.

 

Am Anfang fiel mir das Lesen etwas schwer, es fühlte sich zäh an. Auf Seite 137 hatte ich das Gefühl, die Leute auf dem Boot sind so langsam da angekommen, wo ich selbst gedanklich schon lang vorher war… naja, dafür kann das Buch ja nix. Nach dem ersten Teil (Kontrolle) habe ich vor allem in den Teilen (Kompetenz und Klarheit) viele Ideen und Details gefunden, die bei langsamen Veränderungsprozessen hilfreich sein können.

Ein Beispiel: Der Marineoffizier gibt einem Untergebenen, der schnell und gut handelt, direkt eine sichtbare Anerkennung. Nicht in 3 Wochen. Nicht in 30 Min. Sofort. Und das ist eine der Erkenntnisse, die er am Ende mit der Mannschaft gesammelt hat: Anerkennung für besondere / gute / passende Leistung erfolgt sofort. Am Schluss haben sie eine Liste von solchen „Prinzipien“, die zusammenfasst, was gut funktioniert hat. Also genau andersrum als in vielen Firmen: Zuerst ein „Leitbild“ und dann sollen sich alle dran halten. Aha. Funktioniert irgendwie so selten…

Ein anderes dieser erkannten Prinzipien ist auch nicht neu, aber ungemein überzeugend. Nutzt Zahlen, Daten, Fakten als Agrumentationsgrundlage. Im Buch führt er also Leistungsbewertungen der Besatzung ein, die auf Zahlen bauen (z. B. reduzierte den Anteil der Raucher innerhalb der Crew um 12 Prozent, erhöhte die Pünktlichkeit um 31 %).

Am Ende der Kapitel und ab und zu auch mittendrin findet man immer wieder Fragen: Anregungen, was man fragen kann, wenn man eine neue Führungsstelle übernimmt (quasi initiale Fragen); Fragen, die die aktuelle Organisations- und Führungskultur einordnen helfen; Fragen, die das gerade Gelesene vertiefen und zur Reflektion anregen, nach dem Muster „… was hat das mit meiner praktischen Erfahrung zu tun?“

Die Übersetzung ist soweit OK, ich hätte mir nur auch statistische Zahlen (z. B. Mitarbeiterzufriedenheit) aus Deutschland gewünscht als Ergänzung, da helfen mir – z. B. als Agrumentationshilfe in meiner eigenen Organisation – die amerikanischen Zahlen nicht so sehr. Vielleicht was für die nächste Auflage ;-)

Fazit: Interessante krasse Perspektive, liefert Ideen und manchmal einfach eine Erklärung für Dinge, die einen irritieren können

Themen

  • business as usual
  • Frustration, Schmerz, Kursänderung
  • Wer ist verantwortlich?
  • Probleme und neue Schiffe
  • Lernen als Teil der Arbeit
  • Führung auf allen Ebenen
  • Kampfbereitschaft
  • Nachschub und Welleneffekte

L. David Marquet. Übersetzung Ralf Lethmate, Urs Reupke und Wolfgang Wiedenroth: „Reiß das Ruder rum. Eine wahre Geschichte über Führung und darüber, wie Mitarbeiter zu Mitgestaltern werden“. dpunkt 2020. 24,90 EUR. ISBN 978-3-86490-737-1.

Vorschaubildbtw: Der Kapitän hat sich ein Poster gemacht, auf dem er eine Metapher für Führungsgeduld visualisiert. Ich habe das Poster weder im Buch gesehen noch anderswo gefunden, aber für Interessierte hier mal nachgestellt. Zum Vergrößern auf die Vorschau klicken.

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Glückszahl, Geheimzahl – und die Zahl hinter allen andern Zahlen

Von Glückszahl bis Geheimzahl

CoverUnterhaltsam geht es zu in die Welt der Zahlen. Das beweisen ein Mathe-Professor und ein Meteorologe mit viel Spaß.

Nicht nur altbekannte Mathespielereien begegnen der Leserin hier, es gibt endlich mal auch andere interessante Dinge zu entdecken. Zum Beispiel wo die Altersgrenze fürs Heiraten in Massachusetss oder Estland liegt – für Mädchen. Oder dass 1707 in einer Frauenzeitschrift Wissenschaft und mathematische Rätsel erschienen. Wow. Was noch? Eine für mich neue Einheit habe ich kennengelernt: Mikromort. Und was sie beschreibt.

Manche Tipps und Tricks sind auch sehr praktisch, z. B. für die vier Grundrechenarten oder ein Verfahren, um die Anzahl der Fische in einem Aquarium zu schätzen.

Super auch: Dass Fliegen so ziemlich das Sicherste ist, um sich von A nach B zu bewegen, hatte ich schon mitbekommen. Es gibt aber noch was Sichereres… nein, ich lass das Spoilern sein. Und versuch gar nicht erst zu raten. Man kommt nicht drauf, echt. (Und wie ich das in meine Urlaubsplanung einbauen kann, darüber denke ich immer noch nach).

Auch sehenswert: Sendereihe SMS – Schwanke meets Science (mathematische Phänomene)

Fazit: Anschauliche Nachhilfe, neue Impulse und wissenschaftlich fundiert

Themen

  • Warum ist 2:1 das häufigste Ergebnis beim Fußball?
  • Spiegelverkehrt links und rechts?
  • Leicht kopfrechnen
  • Die lustigste Zahl im Universum
  • Null und Eins
  • Wetter in Zahlen
  • Pflanzenwelt
  • Medizin
  • Deutsch oder Mathe
  • Na klar: 42
  • Musik und Mathe

Christian Hesse und Karsten Schwanke: „Von Glückszahl bis Geheimzahl. Mit Mathe die Rätsel des Alltags lösen“. Droemer HC 2020. 16,99 EUR. ISBN 978-3-426-27819-2.

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Das lernende Hirn: Da weiß ich jetzt mehr!

Das neue Lernen heißt Verstehen

CoverIn der Nacht vor der Klausur noch schnell den Lernstoff in den Kopf prügeln, das kennst Du. Und? Am Ende ist alles wieder weg. Sehr schnell sogar.

Wie gelingt es, sein Wissen langfristig zu behalten? In einer Welt, in der Wissen Vorsprung schafft? Ein Hirnforscher und Neurobiologe zeigt hier, wie das geht. Anschaulich erklärt er, wie echtes Verstehen unser Denken auf den Kopf stellt. Er hinterfragt Lernmethoden kritisch und zeigt Wege, auf denen man Probleme lösen kann – das Problem des Lernens genauso wie das Problemlösen generell. Lehren ist etwas, das auf der gleichen Ebene geschieht. „Ein Boss sagt: Go! Ein Leader sagt: Let’s go!“ Für gute Lehrende gilt das genauso. Oder sogar noch mehr.

Auswendiglernen hilft nicht wirklich. Um der Informationsflut gerecht zu werden, müssen wir lebenslang richtig lernen, also Wissen aufbauen. Das Gehirn kann da ’ne Menge. Das zeigt das Buch.

Im Kern gilt es, Zusammenhänge zu erkennen und damit einen größeren Kontext zu verstehen. Forschungsergebnisse und Beispiele helfen beim Verständnis davon, was Verstehen eigentlich ist. Und was es braucht, damit es zustande kommt. „Desirable Difficulties“ ist eine der Erkenntnisse, was zu dauerhaftem Lernen verhilft. Was uns länger beschäftigt, wo wir länger nach einer Antwort suchen müssen und sie dann selbst (auch mal mühselig) entdecken, das bleibt länger im Gedächtnis.

Zitat zum Buch:

„Am Anfang der Neugier steht ein Geheimnis“, sagt Henning Beck. „Das Fragezeichen ist das verführerischste Zeichen, das wir kennen. Unterricht soll geheimnisvoll sein, ein kunstvoll verpacktes Geschenk, das man gern auspackt. Eine gute Lehrerin, ein guter Ausbilder muss Hunger zeugen und Wissensdurst. Warum eine Fortbildung in Steuerrecht nicht mit der Frage beginnen ‚Stellen sie sich vor, Sie wären ein Mafia-Boss. Wie würden Sie Ihr Geld waschen?‘ Oder eine Geschichtsstunde mit: ‚Ich bin der Papst, und der Kaiser will mir meien Macht nehmen. Was soll ich tun?‘ Bildung zu vermitteln ist eine Verführungskunst – die älteste der Welt. Denn Wissen weitzugebe bedeutet Menschsein.“ (aus: Brigitte 10 /2020)

Fazit: Viele Hintergründe, kombiniert mit praktischen Ideen

Themen

  • Vergessen und Verfälschen
  • Verwirrung als 1. Schritt zum Lernen
  • Ursache und Wirkung erkennen
  • Allgemeinbildung
  • Neues erschaffen und Bestehendes hinterfragen
  • Verstehen und … die Welt gestalten
  • Gehirn: Eher Orchester als Computer
  • Kategorisieren, sortieren, einordnen
  • Small-Data-Probleme
  • Mustererkennung und Schema-Lernen
  • Korrelation und Kausalität (Aberglaube-Alarm)
  • Falle Mono-Kausalität
  • Kurzer Exkurs: Was App-Entwickler kaum beachten
  • Produktives Fehlermachen mit Feedback

Henning Beck: „Das neue Lernen heißt Verstehen. Eine Anleitung für ein modernes Denken in digitalen Zeiten“. ullstein 2020. 19,99 EUR (D) / 20,60 EUR (A). ISBN 978-3-550-20049-6.

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Lecker essen, wenn die Welt untergeht

Das Kochbuch für Notfall und Krise

CoverDie nächste Krise kommt bestimmt… Epi- oder Pandemie, Überschwemmung, schwere Unwetter, Wintereinbruch mit Schneekatastrophen, Blackout / Stromausfall oder Gefahrstoffe, die ein Verlassen der Wohnung unmöglich machen. Oder einfach eine ganz private Krankheitswelle, so dass man das Haus nicht verlassen kann.

Die deutsche, österreichische und schweizer Regierung haben dafür einige Notfalltipps und empfehlen auch einen Lebensmittel-Notvorrat. Die entsprechenden Einkaufszettel bekommt man auch, das ist ganz konkret nachzulesen. Die Grundlage dieses Buches ist die sehr exakt ausgearbeitete Liste für Deutschland.

Aber was macht man mit den vielen Konserven und den wenigen frischen Lebensmitteln? Das weiß das Buch! Hier findet Ihr die Rezepte zur Liste. Damit kann man die Lebensmittel in der sinnvollsten Reihenfolge verwerten , (ziemlich) lecker essen, Mangelerscheinungen vermeiden und auch noch fit bleiben.

  • Deutschland: Sowohl das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft als auch das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe empfehlen, sich einen Notvorrat für 10 Tage einzulagern.
  • Österreich: Das SIZ (Sicherheitsinformationszentrum) empfiehlt einen Bevorratung für 14 Tage.
  • Schweiz: Das Bundesamt für wirtschaftliche Landesversorgung: Empfehlung für einen Notvorrat für eine Woche.

(Interessante Intervalle, aber das nur am Rande.)

Hier im Buch geht sogar noch weiter: Für volle 4 Wochen findet man hier einen Außenwelt-autarken Speiseplan!

Neben der amtlichen Vorratstabelle und den Rezepten findet man auch noch andere Notfalltipps, z. B. welche wichtigen Unterlagen man zentral aufbewahren sollte. Und was man in den Rucksack packt, wenn man Hals über Kopf die heimische Höhle verlassen muss. Aber bitte vorher hinsetzen, es ist ganz schön viel, was als optimal empfohlen wird. (Ich selbst hab leider noch nicht alles beisammen, es ist doch ganz schön viel. Immerhin die Unterlagen sind bei mir in 1 Ecke und nicht in 10. Ein Anfang…)

amtliche Vorratstabelle

Die Aufmachung ist angemessen: Ein dünnes Büchlein mit robustem Einband, so dass man das notfalls auch mit sich rumschleppen könnte…

Fazit: Beeindruckend!

Themen

  • Einkaufsliste
  • Aufbewahrung
  • Kochen ohne Strom?
  • Rezepte mit Zeitplan (Wochenpläne)
  • Tipps für abfallarme Verwertung
  • Wasser!
  • Wichtige Dokumente
  • Packen für den Notfall

Ulrich Grasberger und Barbara Rias-Bucher: „Das Kochbuch für Notfall und Krise. Rezepte für 28 Tage für 4 Personen“. Bassermann 2020. 9,99 EUR (D) / (A) / 14,50 CHF. ISBN 978-3-8094-4164-9.

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Abschalten: Tagebuch zum Hirnverwirbeln

Heute habe ich beinah was erlebt

CoverÜber das Buch bin ich zufällig gestolpert, es wurde in den Medien empfohlen. Weil ich das sehr lustig fand, hab ich es dann einfach mal gelesen.

„Über Jahre hinweg“ hat sich der Autor Notizen gemacht, was er tagsüber erlebt hat, welche Gedanken ihm durch den Kopf gingen, was er sich einfach ausdenkt oder was ihm zuvor noch nie aufgefallen war. Entstanden ist ein absurdes Tagebuch. Für alle, die alberne Ideen genauso mögen wie Belanglosigkeiten. Das Buch ist sehr klein, sehr kurz und ich war an einem Abend durch. Bonus: Lesebändchen!

Beispiel gefällig? Okay, okay… ein bisschen spoilern:

„Samstag:
Heute ist nichts besonderes passiert. Das habe ich mit einem Feuerwerk gefeiert.“

Mir gefallen die (wenigen) MINT-Anspielungen natürlich am besten ;-) Mond… Meteorit…. es kommt auch ein Passwort vor.
Und optisch ist das Buch ebenfalls sehr authentisch:

Foto aus dem Buch

Auch sehr, sehr schön und wahr, denn manche Tage sind so:

Foto aus dem Buch

Fazit: Strubbelt die strukturierten Gedanken so durch, dass man gut von jeder verfünftigen Arbeit oder alltäglichen Sorgen abschalten kann.

Ursus Wehrli: „Heute habe ich beinahe was erlebt. Ein Tagebuch“. Kein & Aber 2020. 16,- EUR. ISBN 978-3-0369-5827-9.

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Animiert: Aerosole im geschlossenen Raum

Atem: Simulierte Verteilung im Raum

Simulationen sind schon beeindruckend. Hier drei davon zur spannenden Frage, wie sich Aerosole in Räumen verteilen.

Disclaimer: Wissenschaftlichkeit ohne Gewähr, bei Fragen bitte an die angegebenen Quellen wenden.

In geschlossenen Räumen

Screenshot

Warum Abstand halten so wichtig ist? Hier ist es sehr anschaulich beschrieben. Es gibt neben der Animation ausführlichen Text und Videos.
Quelle: https://projekte.sueddeutsche.de/artikel/wissen/3-d-animation-warum-abstand-halten-so-wichtig-ist-e546790

Stand: 18. Mai 2020

Im Restaurant

Screenshot Screenshot

Wie verhält sich dass denn jetzt konkret, z. B. wenn ich mal wieder im Restaurant essen gehe? Das habe ich im Magazin von web.de gefunden. Ebenfalls sehr anschaulich, nur etwas weniger Text.

Quelle: https://web.de/magazine/news/coronavirus/sicherheitsabstand-restaurant-klimaanlage-entscheidender-faktor-34702162

Stand: 14. Mai 2020

Zwischen Supermarktregalen

Screenshot

Angefangen hat die Maskenpflicht ja im Supermarkt. Dazu gibt es ebenfalls beeindruckende Bilder im web.de-Magazin. Seitdem gehe ich besonders gern auf dem Wochenmarkt einkaufen :-)

Quelle: https://web.de/magazine/news/coronavirus/computersimulation-verbreitet-coronavirus-husten-34615726

Stand: 15. Apr. 2020

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Kids + Fotos + Wissen = Vom Knipsen zum Fotografieren

Der Fotokurs für junge Fotografen

Cover In dem Buch erfahren junge (und ältere) Kids, warum einige Bilder uns besser als andere gefallen. Und man lernt, wie man das Ergebnis beim Knipsen beeinflussen kann. Weiß man sowas, gelingen mit etwas Übung immer öfter immer bessere Bilder. Mit dem Smartphone und mit einer richtigen Kamera.

Die Technik dient hier als Mittel zum Zweck, denn im Kern geht es darum, Spaß zu haben, zu experimentieren und sich mit Bildern auszudrücken. Inhaltlich geht die Reise von der Geschichte der Fotografie über technische Erklärungen, Einblicke in die Eigenheiten von Bildbearbeitungssoftware (am Rechner und auf dem Smartphone / Tablet) und Gestaltungstipps bis hin zu Bildrechten und Warnungen (u. a. was das Teilen in sozialen Medien angeht). Das Thema Fotogeschenke rundet den Themenumfang ab.

Grafik BelichtungsdreieckInfos wechseln ab mit Inspirationen („Nun Du“), was man sofort selbst ausprobieren und anpacken kann. Vom Recherchieren und Basteln bis hin zum eigentlichen Fotografieren. Oder wie man Fotos mit Malen kreativ verbinden kann.  Einige Materialien zum Buch gibt es online. Und zwar nur für die, die das Buch gelesen haben – gesichert mit einer Frage, die das Gelesen-Haben prüft, damit nicht jeder einfach nur online guckt (total legitim). Da findet man z. B. auch das „Belichtungsdreieck“. Und weitere Ideen, wie man seine Erfahrungen erweitern kann.

Durchdacht auch das Drumherum: Stichwortverzeichnis, Glossar am Ende und ein Lesebändchen. Nice.

Fazit: Passt! Alles drin, was man braucht.

Themen

  • Du brauchst keine teure Kamera
  • Bau eine Lochkamera
  • Licht jagen: Lichtmenge, Blende, Schärfe, Zeit
  • Entdecke die Welt mit der Kamera
  • Kameras und ihre Funktionen
  • Sensor
  • Die Welt ist bunt … oder schwarzweiß
  • Linie, Punkt und Strich – der Blick auf die Welt
  • Selfie-Tricks für Instagram und Co.
  • Sammle Deine Bilder und bearbeiten sie
  • Zeige her Deine Bilder (aber nicht alles)
  • Instagramm und Co.

Nicolle Buttler: „Der Fotokurs für junge Fotografen. Ein Buch zum Lesen, Lernen, Ausprobieren“. Rheinwerk 2020. 24.90 EUR. ISBN 978-3-8421-0658-1.

Autorin

Nicolle Buttler ist Ingenieurin und geht Dingen gern auf den Grund. Optik, Physik, Chemie und Kunst – das alles interessiert sie. Und hier kann man ein Teil ihres Blicks auf die Dinge lesen.

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Vogelnachbarn entdecken: Urban Birding

Die siehst Du!

CoverÜber Städten und Dörfern, in Parks und auf Friedhöfen, in Stadtwald und am Fluss: Überall Vögel!

Wer unsere tierischen Nachbarn nicht mehr unachtsam übersehen, sondern näher kennen lernen möchte, kann genau das mit diesem etwas anderen Bestimmungsbuch tun. Das Buch ist auf die Vogelwelt nah beim Menschen zugeschnitten. Die ungewöhnliche Gestaltung des Naturführers ist besonders für Neulinge geeignet, die sich mit den üblichen Darstellungen nicht recht anfreunden können. Hier sind die Vögel nach Ort und Sichtbarkeit, also nach der Wahrscheinlichkeit, sie zu entdecken, geordnet. Das ist sehr schön, denn man muss nicht zuerst mal schon herausfinden, ob das vor mir nun ein „Singvogel“ ist oder man in einer anderen Kategorie nachschlagen muss. Zur Kategorie Singvogel gehören ja auch Krähen… wer weiß denn sowas als Neuling?!

Die Herangehensweise des Autors weicht von dem ab, was ich klassisch unter „Ornithologe“ verstehe. Einen Begriff gibt es auch dafür schon: Urban Birding. Zum Buch gibt es die KOSMOS-PLUS-App mit Vogelstimmen gleich mit dazu. 139 Arten im Überblick, mit Register der Arten und nützlichen Adressen. Und mit weiterführenden Tipps, z. B. wo mehr Infos zu finden sind wie bei naturgucker.de oder  ornitho.de – wo man eigene Sichtungen im Dienst der Wissenschaft (des Naturschutzes) dokumentieren kann und soll. Oder auch in der kostenlosen App NaturaList.

Die Infos im Buch werden in lockerem Erzählstil präsentiert und sind mit Fotos bebildert, die vom gewohnt pur-sachlichen Stil anderer Bücher abweichen. Die Fotos sind sehr hübsch und sehen auch nicht so aus wie die üblichen Motive, die man gefühlt alle schon mal gesehen hat. Das ist erfrischend und manchmal ein bisschen unperfekt (weil z. B. der beschriebene Brustfleck auf den Fotos gar nicht zu sehen ist).

Bei den Texten, die jede Vogelart beschreiben und einordnen, ist auch ein eigener Stil zu finden. Z. B. gibt es die Kategorie „Bei uns“, die verrät, ob es sich um einen Zugvogel handelt oder die Art ganzjährig gesichtet werden kann.

Die etwas andere Gestaltung bei Text und Bild reduziert den Gähn-Faktor deutlich!

Fazit: Anders aufbereitet und neu sortiert… sehr empfehlenswert, auch zum Verschenken gut geeignet.

Themen

  • Sichtbarkeit und Stimmen
  • Beobachten und melden
  • Jahresverlauf
  • Gerätschaften: Fernglas & Co.
  • Fotografieren
  • Innenstadt
  • Wohngebiet und Dorf
  • Park und Stadtwald
  • Am und auf dem Wasser

Michael Schmolz: „Die siehst Du!. Die Vögel um dich herum – der KOSMOS-Naturführer“. KOSMOS 2020. 17,- EUR. ISBN 978-3-440-16527-0.

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Unwahrscheinliches …. eingehend untersucht

Der schwarze Schwan

CoverDie Macht höchst unwahrscheinlicher Ereignisse – darum geht es in diesem Buch. Spannend. Erhellend.

Das Buch ist schon älter, und doch definitv sehr aktuell. Mir hat es vor ein paar Jahren schon gut gefallen; und das tut es immer noch.

Viele Themen finden hier zusammen, Unsicherheit, Zufall, menschliche Irrtümer, Risiko und Entscheidungsfindung. Am Ende versteht man, dass man die Welt nicht verstehen kann. Und WO man die Welt nicht verstehen kann. Beunruhigend? Naja, irgendwie auch entspannend. Sobald ich weiß, dass es keine Lösung gibt, kann ich meine Energie besser woanders einsetzen ;-)

Was ist ein “Schwarzer Schwan”? Ein Ereignis, das wie folgt charakterisiert ist:

    • Es ist erstens unvorhersehbar.
    • Es hat zweitens enorme Auswirkungen.
    • Es bringt drittens uns in der Rückschau dazu, Erklärungen zu konstruieren, um es weniger unvorhersehbar scheinen zu lassen.

Einige Beispiele für Schwarze Schwäne aus diesem Jahrtausend ist der (in der Vorausschau) erstaunliche Erfolg von Google oder die Ereignisse um 9/11. Folgt man dem Autor,  findet man Schwarzen Schwäne so ziemlich überall, das reicht vom Entstehen der Religion bis hin zu Ereignissen in unserem eigenen, ganz persönlichen Leben.

Warum leugnen viele also das Phänomen? Wieso nehmen wir es nicht einfach so, wie es ist? Teil der Antwort ist, dass es der menschlichen Natur widerspricht. Wir konzentrieren uns auf die Dinge, die uns bereits bekannt sind. Konkretes und Spezifisches wird leicht gelernt, nicht das Allgemeine oder Abstrakte. Und damit fallen wir von Zeit zu Zeit auf die Nase, weil wir das nicht berücksichtigen, was wir nicht wissen (können). Also schätzen wir unsere Chancen realistisch ein. Wir neigen dazu zu vereinfachen, an Geschichten mehr als an Fakten zu glauben, wir kategorisieren die Welt und reagieren nicht sonderlich offen auf diejenigen, die sich „das Unmögliche“ vorstellen und uns damit konfrontieren.

Das Buch fasst die Ergebnisse jahrelanger Forschung zusammen.

Fazit: „Durchquere keinen Fluss, der im Schnitt 1,2 m tief ist“

Themen

  • Unsere Suche nach Bestätigung
  • Empirische Skepsis
  • Negativer Empirismus
  • Bester (schlechtester) Ratschlag
  • Skalierbarkeit und Globalisierung
  • Vom Truthahn lernen
  • Narrative Verzerrung
  • Gespaltene Gehirne
  • Irren mit unendlicher Genauigkeit
  • Was wir sehen und was nicht
  • Unmöglichkeit von Vorhersagen
  • Wesbhalb Informationen schlecht für’s Wissen sind
  • Zukunft der Vergangenheit
  • Was tun, wenn man keine Vorhersagen machen kann?
  • Positive Zufälle
  • Glockenkurve und Mandelbrot
  • Falsche Vorhersagen über Wahrscheinlichkeit einzelner Ereignisse
  • Komplexität
  • Konzept der Iatrogenie
  • Phronetische Regeln

Nassim Nicholas Taleb: „Der schwarze Schwan. Die Macht höchst unwahrscheinlicher Ereignisse“. Knaus 2015. 30,- EU. ISBN 978-3-8135-0686-0.

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Kleine Schritte und großes Verstehenlernen

Lean UX

CoverEine Empfehlung für das englische Original hat mich zu diesem Buch gebracht. Und siehe da – es gibt frisch für 2020 die 2. Auflage auf Deutsch. Na also.

Lean UX befasst sich damit, wie man SW-Systeme konzipiert, und das passend zu den Anforderungen agiler Teams. Lean UX ist … nein, kein Entwicklungsmodell und kein Framework. Sondern eher so etwas wie eine grundsätzliche Vorgehensweise oder eine innere Einstellung.

Hypothesen aufstellen, Ausschau halten nach Mustern und Nutzersicht ins Team bringen

Die Autoren erläutern hier die relevanten Prinzipien und Techniken. Sie zeigen, wie Teams die User Experience in ihre agilen Prozess integrieren können. Immer so einfach wie möglich. Die User Experience in allen erforderlichen Schritten, also im Design, bei Experimenten und im Rahmen des kontinuierlichen Lernens, ist hier immer mit Blick, die Zielgruppe oder die Akteure im Markt sind ja am Ende immer das Maß, wohin sich die Weiterentwicklung bewegen sollte.

Das Buch zeigt, wie man mit anderen Mitgliedern des Produktteams eng zusammenarbeitet. Es gibt Unterstützung, wie man Feedback von Usern häufig und frühzeitig erfasst und berücksichtigt. Außerdem erfährt man, wie sich der Entwicklungsprozess in kurzen iterativen Zyklen inklusive UX vorantreiben lässt, um herauszufinden, was sowohl in Hinsicht auf Geschäftserfolg als auch aus Sicht der User am besten funktioniert.

Neben der Beschreibung, wie man ganz praktisch an verschiedene Probleme herangeht, gibt es sofort anwendbare Formate, aber auch anschauliche Anekdoten aus der Praxis. Diese zeigen besonders gut, wie sich die beschriebenen Methoden erfolgreich einsetzen lassen.

Fazit: Das Buch habe ich mir – wie gesagt – empfehlen lassen. Und zwar offensichtlich zu Recht.

Themen

  • Probleme visualisieren
  • Das Team auf die „richtigen“ Ergebnisse fokussieren
  • Charette
  • MVPs (Minimal Viable Products)
  • Hypothesen
  • Usertests
  • Vorhandene Strukturen anpassen und interdisziplinäre Teams bilden
  • Dem Produktteam das Designer-Toolkit vermitteln
  • Schlanke und schnell lieferbare Produktversionen erstellen
  • Erkenntnisse früh mit dem Team teilen
  • Kundensicht im gesamten Projektzyklus berücksichtigen
  • Lean UX mit Scrum kombinieren
  • Mit organisatorischen Veränderungen auseinandersetzen
  • Lean UX effektiv im Unternehmen implementieren

Jeff Gothelf und Josh Seiden: „Lean UX. Produktentwicklung und -design mit agilen Teams“. mitp 2020. 29,99 EUR. ISBN 978-395845628-0.

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