Geduld und Karten machen einen perfekten Winternachmittag

Patiencen

CoverEin Stück Kindheitserinnerung für mich: Großartig! Früher mit meiner Großtante am Wohnzimmertisch, auf der schönen Tischdecke. Mit dem Buch kann ich das wieder aufgreifen. Und es gibt ja nicht nur die Eine!

Das Buch stellt für den Klassiker mit Karten mehr als 50 Varianten vor. Am Anfang lernt man auch etwas über die Geschichte dieses Spiels, Spielmaterial und Basics (u. a. wie die 4 Kartenfarben heißen, für absolute Neulinges). Schritt-für-Schritt-Anleitungen und Abbildungen veranschaulichen dann die einzelnen Varianten. So fällt der Einstieg leicht. Und es gibt immer noch eine interessante Variante auf der nächsten Seite. Dazu gibt es viele Legebeispielgrafiken. Und sogar Aufgaben mit Lösungen.

Das Buch ist für Anfänger und Fortgeschrittene geeignet.

Learning für mich: Man kann Patiencen nicht nur allein spielen, sondernjteils sogar mit bis zu 8 Kartenfans. Wow.

Fazit: Vielleicht ein neues Hobby; digital oder analog mit Kartenspiel und Tisch noch schöner.

Spielvarianten (Auswahl):

  • Abzähl-Patience, der Klassiker
  • Acht-Päckchen-Patience
  • Bäckerspiel
  • Brücke
  • Der große / kleine Napoleon
  • Die böse Sieben
  • Die gute Dreizehn
  • Die Räuber kommen
  • Dreizehnmal vier
  • Eiffelturm
  • Einstein
  • Fächer
  • Familientag
  • Galerie
  • Genesungspatience
  • Hänsel und Gretel
  • Hunde ins Körbchen
  • Kalkulation
  • Klondike
  • Königin von Italien
  • Pounce
  • Pyramide
  • Quadrat
  • Rangierbahnhof
  • Schottische Patience
  • Shamrock
  • Vier Ecken
  • Zankpatience
  • Zehn oder Zwanzig (Tonne)
  • Zweimal vier

 

Katrin Höfer: „Patiencen. Für Anfänger und Fortgeschrittene. Neue Beispiele und Varianten. Aufgaben und Lösungen“. humboldt 2018. 14,99 EUR. ISBN 978-3-86910179-8.

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Auf Streifzug durch nächtliche Wälder

Nachts im Wald

CoverEin Landschaftsfotografen im Wald. Nachts. Er erkundet die nächtliche Natur, vor unserer Tür, in Deutschland. Wenn er den künstlichen Lichtschein der Ortschaften verlässt, taucht er ins Reich der Dunkelheit ein. Also ganz dunkel. Finster. Erst langsam und manchmal – in mondlosen, wolkigen Nächten – findet sich der Autor in absoluter Dunkelheit wieder und lauscht nur auf die Geräusche, nimmt die Gerüche auf und tastet den Boden unter den Füßen. Im Wald, aber auch mal im (flachen) Wasser.

Dabei entdeckt er den Zauber von Vollmondnächten und sucht nach dem besten Ort, um die Milchstraße zu beobachten. Die Nachtwanderungen sind Herausforderungen: Zwischen Abenddämmerung und Morgengrauen stellt sich der Wald ganz anders dar als tagsüber. Das Buch berichtet von wilden Begegnungen, riskanten Situationen und einprägenden Erlebnissen. Im Schatten zwischen den Bäumen ist der Wald der dunkle Lebensraum von Wölfen, Wildkatzen und Glühwürmchen!

Stimmige Fotos und Anregungen für Naturexkursionen für alle Wander- und Outdoorfans machen das Lesen nicht nur zum Vergnügen, sondern auch zur Inspiration. Am Ende gibt es noch eine Übersichtskarte mit den Waldstandorten. Und in den Texten findet man nicht nur die Abenteuer, sondern auch etwas Wissen, z. B. über den Tag-Nacht-Zyklus von Bäumen oder Farbwahrnehmung von Mensch und Tier.

Fazit: Wunderschöne Bilder und eine Wegbegleitung durch eine unbekannte Tageszeit in der Wildnis

Kilian Schönberger: „Nachts im Wald. Wanderabenteuer zwischen Abenddämmerung und Morgengrauen“. Goldmann 2020. 16,- EUR (D) / 16,50 EUR (A). ISBN 978-3-442-15992-5.

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Brrr aaahhh… Raus, rein, an den Herd.

Winterküche und Reisesehnsucht

Diese Bücher machen gute Laune und bringen Geborgenheit mit. Lauter warme, warmherzige Rezepte mit Bonustrack. Ich kann alle empfehlen. Auch wenn nur eins es zum Einschlafbuch in mein Schlafzimmer geschafft hat…

Taste the Wild

CoverDas Buch ist eine Mischung aus Kochbuch und Bildband und Reise durch Kanada. Die Fotos sind von klarer, heller Schönheit. Die Ausstattung ist hochwertig: Lesebändchen, großformatig, edler Einband – man kann das Ahornblatt auf dem Cover fühlen!

Kanada. Weit. Klar. Wild.

Hier ist „der Schnee heller, das Wasser klarer … als sonst irgendwo auf der Welt […] Die Weite suchen. Ein neuer Tag beginnt. […] Grenzenlose Freiheit. Aufbruch ins Abenteuer. […] Den eigenen Weg gehen. Lebe den Moment. […] Das Glück der Einsamkeit. Sterne & Lagerfeuer.“

Ach ja, Rezepte gibt es auch noch. Fluffige Blaubeer-Pancakes mit Ahornsirup, zartes Lachsfilet vom Zedernholzbrett, Gulasch mit Craftbeer oder das Nationalgericht Poutine: Zutaten und Geschmack erzählen von Wald und Wasser, von Fülle und Einfachheit, von Lagerfeuer und Wildnis.

Fazit: Ein Buch für einen sonnigen Wintersonntagmorgen

Weitere wärmende Rezepte (nur ein paar davon):

  • Pumpkin Pie
  • Latte macchiato mit Beeren
  • No Knead Bread
  • Beaver Bites (ooow yes!)
  • Mayonnaise und BBQ-Sauce
  • Geröstete Crostinis
  • Grilled Lemonade (one of my favorites)
  • Eine ansprechende Variante von „Arme Ritter“

Lisa Nieschlag und Lars Wentrup: „Taste the Wild. Rezepte und Geschichten aus Kanada“. Hölker 2019. 30,- EUR. ISBN 978-3-88117-191-5.

Wild & Cosy

CoverSchottland. Windige Landschaft, wilde Berge, stürmische Küste, Wolken und Nebel verhüllen Hügel und See. Wer nach einem Spaziergang in dieser Gegend wieder ins Warme kommt, wo eine gemütliche Couch und ein Hot Coffee mit Whisky und Sahne warten, ist mittendrin. In der Atmosphäre, die dieses Kochbuch malt. Großformat, voller Sehnsucht und Seelenfutter. Deftig und rau, wie das Land: „Today’s rain is tomorrow’s whisky.“ Herbstlich-herb sind auch die Fotos.

Ich hab hier ein für mich neues Wort entdeckt: Coorie. Das ist so eine Art schottisches hygge. Entsprechend herzerwärmend sind die Rezepte: Kartoffeln, Weißkohl, Rüben, Rosenkohl, Wirsing. Ein Duft von Geborgenheit.

Auch hier reise ich in meiner Fantasie, dank stimmungsvoller Fotos und wärmender Rezepte. Eine Gedankenreise, die die Balance zwischen drinnen und draußen herstellt.

Fazit: Nimm Dir an einem kalten Tag eine karierte Wolldecke und sieh nach, ob noch ein guter alter Whisky da ist. Dann raus, dann rein, und an den Herd.

Rezeptrichtungen

  • Warm Up
  • Heiß und flüssig
  • Good Mood Food
  • You and Me and a Cup of Tea
  • Eat your Veggies
  • For my Sweet Tooth

 

Die Autorinnen sind Fotografin, Grafikdesignerin, Ernährungexpertin und aus Hamburg und Köln. Wer sie online kennenlernen mag, kann die Foodblogs besuchen: Dee’s Küche und Liz & Jewels.

Julia Cawley, Saskia van Deelen und Vera Schäper: „Wild & Cosy. Wärmende Rezepte für kalte Tage“. Thorbecke 2020. 28,- EUR. ISBN 978-3-7995-1476-7.

Hello Snow

Rezept Apfel-Ziegenkäse-BurgerCoverWinter. Die Zeit, in der man sich besonders wohl im kuschligen Kreise der Liebsten fühlt, Spaziergänge durch den weißen Winterwald warm eingemummelt genießt oder im Lichterschein durch die weihnachtlich geschmückte Welt bummelt. Gemeinsam wird gekocht, gebacken und gebastelt. Dieses Jahr noch viel mehr und viel lieber!

Die Autorinnen laden mit ihren Rezepten für Plätzchen, Punsch oder gebrannte Mandeln, mit Ideen zum Wintergrillen und dazu passenden Wintersalaten, mit Rezepten für Eintöpfe, wärmende Suppen und Festtagsgerichte zum Genießen ein.

Wunderschöne Winterfotos und kurze Stimmungsbilder aus dem hohen Norden bringen Winterstimmung nach Hause. Die Motive stammen aus der weiten Landschaft Lapplands.  Getextete Stimmungsbilder läuten jedes Kapitel ein und machen immer auch schon mal Appetit, indem sie zu den Rezepten überleiten. Sooo kuschelig.

Fazit: Sehr, sehr lecker. Klirrt ein bisschen und macht mächtig Kohldampf!

Rezeptthemen

Schokowaffel-Rezept

  • Saisonale Spezialitäten
  • Nach dem Winterspaziergang
  • Süßes für kalte Tage
  • Wie vom Weihnachtsmarkt
  • Festliches
  • Nachmittag am Kamin
  • Wie vom Weihnachtsmarkt

 

Noch ein Buch von den Autorinnen von Wild & Cosy.

Julia Cawley, Saskia van Deelen und Vera Schäper: „Hello Snow. Kochen – Lesen – Genießen“. Thorbecke 2020. 26,- EUR. ISBN 978-3-7995-1290-9.

Die Geschichte beginnt mit einem Huhn

CoverLondon. Eine junge Frau in einer bedrohlichen Welt. Die Geräusche zu laut, die Farben zu hell, Bewegungen um sie herum zu schnell. Eines Nachts lag sie auf ihrem Küchenboden und fragte sich, ob sie jemals wieder aufstehen würde. Ella Risbridger, die Autorin (Köchin ehrlich gesagt weniger), weiß wirklich, dass Essen Leib und Seele zusammenhält.

Es war der Gedanke an ein Huhn, das man brät und isst, der sie wieder auf die Beine brachte.

Das Ergebnis ist weniger ein Kochbuch. Es ist mehr ein Drehbuch für einen Film, der unbedingt ins Kino kommen sollte! (Diese Idee ist leider nicht von mir, sondern aus der Buchrezension der TIMES. Stimmt aber.)

Rezepte sind nur die leckere und sättigende Hälfte dieses besonderen Leseabenteuers. So, und deswegen kommt das Buch jetzt raus aus meiner Küche. Auf’s Sofa? Kurz. Schließlich landet es auf meinem Nachttisch (nein, nicht Nachtisch). Da kann es vorm Einschlafen das Herz wärmen und das Einschlafen wohlig einläuten.

Die Geschichte beginnt also mit einem Huhn, und zwar um Mitternacht. Und das Buch beginnt mit der Ausstattung einer winzigen Küche, d. h. mit Empfehlungen, was man an Geräten und Zutaten wirklich braucht.

Nach dem „Anfangshuhn“ lernt man nach und nach, wie andere rettende und tröstende und gute und schnelle und sättigende Gerichte entstehen. Geröstete Knoblauch-Tomaten-Suppe, frische Chili-Zitronen-Spaghetti, selbstgebackene Brote, …

Und das Allerallerschönste: Man kann NICHTS falsch machen! Alles lässt sich retten (selbst wenn das Ergebnis nicht genießbar ist, dann gibt es immer noch Plan B – der im Buch explizit nachzulesen ist).

Auf eine ganz persönliche Weise kocht man hier quasi mit der besten Freundin. Eine Art des Kochens, die ein bisschen betrunken machen kann.

Die Quintessenz steht auf dem hinteren Buchdeckel und gibt einen guten Eindruck vom Schreibstil:

  1. Salze Dein Pastawasser
  2. Nimm im Zweifel Butter
  3. Mach einfach weiter

 

Wenn man sich niederlässt und es sich mit einer Tasse Tee oder einem Glas Wein bequem macht, stellt man fest, dass es sich hier um eine liebevoll ausgewählte Liste von Lebensklugheiten handelt Buchseiten-Foto– eine Mannigfaltigkeit von Momenten, die das Leben lebenswerter machen.

Auch die Gestaltung des Buchs ist liebevoll: Vom goldgeprägten Titel über ein Lesebändchen bis hin zur ersten nur dreiviertel vorhandenen Seite, hinter der schon ein (das!) Huhn hervorlugt.

Fazit: Soviel mehr als ein Kochbuch! Eine genüssliche und besonders intime Zeit in der Küche mit einer sehr, sehr guten Freundin.

Rund ums Kochen:

  • Küche ausstatten
  • Frühstück
  • Brot & Suppe
  • Picknick & Pack-Up
  • Gerichte für Vorratsschrank und Mitternachtsgelage
  • Wochenendkochen
  • Süße Sachen
  • Brühe gut, alles gut

 

Ella Risbridger: „Die Geschichte beginnt mit einem Huhn. Rezepte, für die es sich zu leben lohnt“. Callwey 2020. 29,95 EUR. ISBN 978-3-7667-2487-8.

Gesamtfazit: Knapp vorn liegt deswegen dieses Buch mit Huhn und Leben, es ist meine Lieblingslektüre von diesen vier Titeln. Auch wenn alle wirklich toll sind!

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Haben Wale eine Sprache? Sind 9 Gehirne genug für Bewusstsein?

Erstkontakt

Screenshot

Wow! Es beginnt… Nachdem die Forschung bereits sehr weit fortgeschritten ist in Sachen Spracherkennung, geht die Reise weiter. Unter’s Meer. Forscherinnen und Forscher nähern sich dem Verstehen eines Tiers, das wie wir in Gruppen lebt: Orcas.

Interdisziplinäre Annäherung

Zu Wort kommen verschiedene Disziplinen: Informatik, Biologie, Neurowissenschaften, Bilderkennung, Mustererkennung, maschinelles Lernen, Komplexität. Diese Zweige ermöglichen den ersten Schritt zu neuen Erkenntnissen zu einer Frage: Haben Wale eine Sprache?

Am Forschungsprojekt ist eine Menge geballtes Wissen beteiligt: Man erkennt bekannterweise Wale individuell an ihrer Finne. Mit den gesammelten Bildern bzw. Beobachtungen vom Forschungsschiff aus werden dann Töne abgeglichen, die unter Wasser aufgenommen werden. Und zwar auf eine ganz besondere Weise: Spezielle Unterwassermikrofone, die hinter dem Schiff in zwei langen Linien durch’s Wasser gleiten, nehmen die Lautäußerungen so auf, dass man mittels Triangulation den Ursprung lokalisieren kann. Und so weiß, welcher Wal gerade das Gehörte „gesagt“ hat. Drohnen ergänzen die Beobachtungsmöglichkeiten, sie filmen die Wale aus der Luft, so weit es geht. (In Kanada ist das Tauchen mit Walen verboten.)

Familien für Feldforschung

Forschungsobjekt sind standorttreue Nordwale (kurz erwähnt auch wandernde Wale, die sich deutlich anders verhalten als die „Northern whales„). Zwischen Kanada und der Arktis zeigen die Nordlichter ihr spezifisches Verhalten. Da sie in der Nähe der Küste zu Hause sind, lassen sie sich (naja, relativ) leicht beobachten.

Findings für mich nach dem Ansehen der Doku: Orcas kuschlen gern. Sie verbringen nur ca. 5% ihrer Zeit an der Oberfläche. Es gibt verschiedene Kulturen, was sich u. a. am Fressverhalten deutlich zeigt.

Link:
www.3sat.de/wissen/wissenschaftsdoku/die-sprache-der-wale-102.html

Fazit: Unbedingt ansehen! Sehr informativ und interessant!

Evolution des Bewusstseins & Cephalopoden

Screenshot

Angelehnt an den Bericht über das Forschungsprojekt zur Sprache der Wale gibt es noch eine Diskussionsrunde. Es diskutieren 3 Expert*innen und der Moderator über die Intelligenz und das Bewusstsein, vor allem anhand von Oktopoden.

Kopffüßer

Kraken, die nur etwa 2 Jahre alt werden, haben eine erstaunliche Intelligenz. Und das, obwohl sie nicht viel miteinander kommunizieren oder kooperieren; sie sind Einzelgänger. So können sie natürlich nicht durch Nachahmung lernen. Trotzdem schaffen sie es in sehr kurzer Zeit (1 – 2 Jahre), sehr komplexe Problemlösefähigkeiten zu entwickeln.

Spannend, wie ihre Gehirnleistung und Kommunikation (über Farbänderung der Haut) funktioniert. Sie haben 9 Gehirne (Nervenknoten im Kopf und in jedem Arm einen) und 3 Herzen. Die Speiseröhre geht mitten durch’s Gehirn im Kopf. Kopffüßer sind also eher sowas wie Aliens für mich, anders als Säugetiere… Ähnliche dezentrale Nervensysteme findet man nur noch bei den sog. Pantopoden (Gliederfüßer, Asselspinnen, aber keine Spinnen) in der Tiefsee.

Die Diskussion wird durch kurze Einspielfilme zum Leben der Kopffüßer erst so richtig interessant.

Bionik

ScreenshotDer Oktopus dient auch in der Bionik als Vorbild: Softrobotik und selbstheilendes Material ist von seinen Fähigkeiten inspiriert worden. (Als Beispiel sei hier der Tentacle Gripper genannt oder zerschnittenes Material, das sich wieder zusammenfügt).

Fachexpertise

Antje Boetius ist eine der Expertinnen der Diskussionsrunde und als Direktorin des Alfred-Wegener-Instituts, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung, natürlich versiert. Darüber hinaus lehrt die Professorin für Geomikrobiologie an der Uni Bremen. Die Meeresforscherin beschäftigt sich unter anderem mit biologischer Interaktion und Prinzipien der Evolution.

Die beiden anderen Experten sind ein Professor für Theoretische Neurowissenschaft („Physik im Gehirn“, cool) und ein Professor der HU in Berlin. Seine Hauptarbeitsgebiete sind die Philosophie des Geistes und die Kulturphilosophie.

Link:
www.3sat.de/wissen/scobel/scobel—raetselhaftes-bewusstsein-102.html

Mittlerweile habe ich auch noch herausgefunden, dass man erste Populationen von Oktopoden entdeckt hat, die gemeinsam leben. Das ermöglicht kooperatives Verhalten und das wiederum ist ein Booster für die Weiterentwicklung von Gehirn und Intelligenz. Es bleibt spannend!

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Unterhaltsames Puzzle fürs Mathe-Hirn

99 Variationen eines Beweises

CoverEine Gleichung dritten Grades. 99 Möglichkeiten der Mathematik, sie zu beweisen.

Inspiriert von Stilübungen aus der Literatur, bei denen dasselbe in zahlreichen Variationen erzählt wird, macht sich der Autor auf, eine – mehr oder weniger beliebige – Gleichung immer wieder anders zu beweisen. Das Buch nimmt mit auf eine kreative Reise, auf der sich die Gleichung musikalisch beschreiben, per Origami erfalten und auf Twitter beweisen lässt. Zu jeder Lösungsvariante gehört ein erläuternder Text, der den Lösungsweg einordnet, unterhaltsam erklärt oder einfach kurz beschreibt.

Zielgruppe sind laut Autor: „Leserinnen und Leser, die keine oder kaum Nähe zum Stoff haben“ und hiermit „ein Gefühl für diese stilistischen Unterschiede entwickeln“. Daran glaube ich nun nicht. Wer keine Affinität zu mathematischen Beweisen mitbringt, wird durch die Lektüre kaum Spaß an mathematischem Beweisen entwickeln. Etwas formalen Biss sollte man schon mitbringen. Oder Spaß am Rätsellösen, am Aufdecken von Fällen oder „strukturierte“ Neugier.

Wer sich darauf einlässt, bekommt dafür eine besondere Art der Unterhaltung geboten. Eine Frage, viele Wege. Darunter mechanische, langweilige, störrische… andere überraschend, stilsicher, elegant, schön. Durch unterirdische, gewundene Gänge oder anschaulich und begreifbar mit der besten Aussicht. Abstrakt, anschaulich oder augenscheinlich.

Geschrieben als Puzzle mit 99 Teilen, die man vor und zurück oder wild durcheinander zusammensetzt. Das Buch lädt ein: Durchblättern, vielleicht Querverweisen folgen, bei Interessantem genauer hinschauen, anderes leichten Herzens überspringen.

Fazit: Für Feinschmecker*nnen der Ästhetik der mathematischen Welt der Beweise.

Variationen aus dem Buch (kleine Auswahl)

  • Autorität
  • Axonometrisch
  • Briefwechsel
  • Elementar
  • „entfällt“
  • Flussdiagramm
  • Grafisch
  • Mit Zirkel und Lineal
  • Matrizen
  • Mystisch
  • Nach Gehör
  • Näherungslösung
  • Parataxe
  • Pi-mal-Daumen
  • Probabilistisch
  • Rechnergestützt
  • Reduction ad Absurdum
  • Symmetrie (2x)
  • Taschenrechner
  • Wortneuschöpfung
  • Zeitungsmeldung

Philip Ording: „99 Variationen eines Beweises. Spielarten der Mathematik.“ Hanser 2020. 25,- EUR (D) / 25,70 EUR (A).ISBN 978-3-446-26405-2.

Ein Auslöser für die Entstehung fand das Buch im Jahr 1947 (im Werk „Stilübungen“ von Queneau). Raymond Queneau als Schriftsteller und Hobbymathematiker gründet gemeinsam mit dem Mathematikhistroriker François Le Lionnais eine Schreibgruppe: Oulipo. Auch spannend. Aber das ist eine andere Geschichte…

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Heilig Abend 1925: Premiere Pu Bär

Erstveröffentlichung „Winnie-the-Pooh“

A. A. Milne (Alan Alexander) hat sich durch die Stofftiere seines Sohnes inspirieren lassen: Ein Teddybär, ein Tiger, ein Esel und ein Schweinchen. Am Heiligen Abend 1925 erschien in der Evening News zum ersten Mal die Geschichte, in der der kleine Bär auftaucht: „Die falsche Sorte Bienen“. Ein kurzer Text, geschrieben für Kinder. In der Londoner Zeitung war das die Geburtsstunde von Pooh (dt. Pu).

Wann? 24. Dez. 1925

Screenshot„It was not until 1925 that Pooh officially came into being. Milne’s contribution for the Christmas Eve issue of the Evening News was a bedtime story that he had made up for his son about adventures he had with his Teddy Bear who was known as Winnie the Pooh. It was also at this time that the Milne family moved to the cottage at Cotchford Farm in Sussex which later provided the setting for the Pooh books.“
(Quelle: www.just-pooh.com/milne.html)

Pooh (der Bär mit geringem Verstand) lebt seitdem mit seinen Freunden Tigger, Ferkel, I-Aah und natürlich mit Christopher Robin im Hundermorgenwald.

CoverDas Buch zur Geschichte gibt es noch, es erschien 1926:
www.egmont.co.uk/books/winnie-the-pooh-winnie-the-pooh-and-the-wrong-bees/9781405281324

By the way: Das war so ziemlich das erste Buch, das ich im englischen Original gelesen habe. So haben mir Christopher Robin und Pooh jenseits von langweiligen Schulvokabeln Englisch beigebracht.

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Schubs mich, damit ich stärker werde: Antifragilität

Antifragilität

CoverIn seinem Buch „Der Schwarze Schwan“ thematisiert Taleb die Unberechenbarkeit und Unvorhersagbarkeit der Welt. In „Antifragilität“ geht er viel, viel tiefer in Bezug auf die Herausforderungen unsicherer Zeiten.

Antifragilität ist mehr als Robustheit oder Resilienz. Während das Robuste im besten Fall einen Zustand beibehalten kann, wird das Antifragile besser und besser, wenn es auf Widerstände und Verletzungen trifft. Es ist immun gegenüber falschen Vorhersagen.

Indem wir Mechanismen kennen und suchen und vielleicht sogar bewusst einsetzen, die stärker werden, je mehr sie gestört werden, gewinnen wir. Das (neue) Wort hierfür heißt: „Antifragil“.

Welche Mechanismen das sind, das betrachtet der ganz schön dicke Wälzer: Warum kleine Strukturen besser sind als große, Stadtstaaten besser als Nationen, warum Schulden uns schaden und warum das, was wir als „effizient“ bezeichnen, alles andere als effizient ist. Talebs Beispiele beleuchten ein sehr, sehr breites Spektrum von Finanzen und Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Privatleben, Gesellschaft und Gewinn.

Der Autor ist Finanzmathematiker, philosophischer Essayist und Forscher, der ich mit Risiko und Zufall auseinandersetzt. Seine Einsichten basieren in erster Linie auf seiner 20-jährigen Tätigkeit im Wertpapierhandel.

In diesem Buch höre ich hauptsächlich den Philosophen heraus. Er stellt seine Erkenntnisse und Überlegungen dar. Und manchmal ist das schwer anzunehmen. Bis er dann wieder sagt, dass ihm diese oder jene Erkenntnis auch nicht gefällt. Also Betrachtungen, gar nicht so viele Daten und Studien, dafür Einschätzung, Meinung und auch Provokation.

Fazit: Anspruchsvoll. Lesen ist teils Arbeit – ich fand’s trotzdem gut.

Themen

  • Kontextunabhängigkeit abhängig vom Kontext
  • Überkompensation, Überreaktion
  • Komplexität, Chaos
  • Stressoren und Information
  • Evolution und Unvorhersehbarkeit
  • Organismen, Populationen
  • Irrtümer und Fehler, Modellfehler, Fehlleistungen
  • Hunger nach Zufall
  • Ich und wir
  • Zaudern
  • Auslöser und Ursache verwechseln
  • Rationalität
  • Bottom-up-Variationen
  • Das große Truthahn-Problem
  • Krieg, Gefängnis und Pax Romana
  • Stabilität (oder auch nicht)
  • Intervention und Iatrogenik
  • Prognostik und Vorhersagen
  • Fragilismus und Antifragilität
  • Dummköpfe und Nicht-Dummköpfe
  • Senecas Gewinne und Verluste
  • Emotionale Robustheit
  • Grundlegende Asymmetrie
  • Irreversibilität
  • Optionalität, Technik und antifragile Intelligenz
  • Mind the Gaps
  • Epiphänomene
  • A-teleologisches Tüfteln
  • Siebenmal Scheintern, plusminus 2
  • Fat Tony diskutiert mit Sokrates (Fat Tony aus den Simpsons)
  • Die Verkehrssituation in New York
  • Ineffiziente Effizienz
  • Nichtlinearität und Negativa
  • Zeit und Fragilität
  • Medizin, Konvexität und Opakheit
  • Ethik und Moral

Nicholas Taleb: „Antifragilität. Anleitung für eine Welt, die wir nicht verstehen“. PANTHEON 2018. 16,- EUR (D) / 16,50x EUR (A). ISBN 978-3-570-55389-3.

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Climate Change … 2020 – es geht weiter!

Dokumentation: Greta Thunberg

In der Mediathek gibt es diese Doku:

„Ich bin Greta“ – so beginnt nahezu jede Rede des wohl weltweit bekanntesten Teenagers. Im August 2018 beginnt Greta Thunberg, eine 15-jährige Schülerin aus Schweden, einen Schulstreik für das Klima. Zunächst von Politikern, Eltern und der Presse belächelt und harsch kritisiert, entstand um sie herum in kürzester Zeit die Welt umspannende Jugendbewegung „Fridays for Future“. Greta, ein ruhiges Mädchen mit Asperger-Syndrom, ist heute eine weltberühmte Aktivistin. Der Film porträtiert sie aus unmittelbarer Nähe.

Nicht weil Greta ein beeindruckender Mensch ist, empfehle ich diesen Film. Sondern – natürlich! – weil das das wichtigste globale Thema für uns alle ist.

 

(Und ja, ich weiß, … es gibt da noch diese Pandemie. Die ist allerdings schneller vom Tisch als die Klimaerwärmung. Mist, genau.)

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„Der Laden macht dicht, wir schaffen’s nicht!“ – Wie Teams wieder produktiv werden

Die 5 Dysfunktionen eines Teams – der Manga

CoverKaum angefangen, bin ich schon auf S. 88 – Wow! Und nach zweieinhalb Feierabenden auf dem Sofa bin ich durch damit. Das liest sich gut weg.

Worum geht’s?

Teams, die wirklich Hochleistungen schaffen, sind selten. Der Autor identifiziert in diesem Comic fünf Gründe, die Teams scheitern lassen. Und wie man dem begegnet, lernt man auch direkt. Das Business-Buch zeigt einen anstrengenden, aber lohnenden Weg, wie Teams gut funktionieren können und tatsächlich Leistung bringen.

Zu oft werden gute Zusammenarbeit und (wirtschaftlich gesunde) Ergebnisse durch das Fehlverhalten einzelner Teammitglieder sabotiert oder behindert. Anhand einer Geschichte begleitet man einen typischen Fall und kann so nachvollziehen, wo es hakt und wie man dem klug begegnen kann.

In der Geschichte muss sich die neue Geschäftsführerin eines Hightech-Unternehmens im Silicon Valley mit einem Führungsteam auf der mittleren Managementebene beschäftigen, das längst handlungsunfähig geworden ist. Schritt für Schritt folgt die Leserin (oder der Leser) ihrem schmerzhaften und anstrengenden Weg hin zu einem erfolgreichen Team, das sich vertraut und Verantwortung für die gemeinsame Aufgabe übernimmt. Und zum Vorbild wird.

Die theoretische Basis kann man wie folgt zusammenfassen: Die weit verbreiteten Erfolgshindernisse sind…
1. Das Ego: Der eigene Verdienst wird über den gemeinsamen Erfolg gestellt
2. Wegducken: Vermeidung, andere zur Rechenschaft zu ziehen oder in die Verantwortung zu nehmen
3. Lähmung: Mangel an Commitment und damit auch zeitnaher und finaler Entscheidungen
4. Konfliktscheu: Angst vor Konflikten zur Bewahrung der Harmonie um jeden Preis
5. Unsicherheit: Kein Vertrauen zu anderen Teammitgliedern, verbunden mit der Angst, sich angreif- und verwundbar zu machen.

Der Trick, das Thema als Comic aufzubereiten, ist gut! Das hilft, schnell den Inhalt zu erfassen. Besser als eine reine Textlandschaft.

Ideal zum Nachschlagen: Am Ende des Buchs folgt eine ebenso prägnante, visuell ansprechende und übersichtliche Zusammenfassung der wichtigsten Punkte und Instrumente, damit umzugehen. Hier stehen nochmal die 5 Dysfunktionen, welche Methoden man zum Aufbrechen derselben einsetzen kann und was jeweils Aufgabe der Führung ist.

Besonderes Learning für mich diesmal: Thomas-Kilmann Conflict Mode Instrument (Konfliktmodell von Thomas & Kilmann) => Damit kann man Konflikte konstruktiv nutzen.

Was ist nicht so gut? Manche Übersetzung ins Deutsche ist etwas ungeschickt.  Beispiel: „Bist du einverstanden oder findest Du kein Gegenargument?“ (… natürlich muss es heißen „… ein Gegenargument?“) Nun ja, insgesamt lässt es sich trotzdem gut lesen und verstehen.

Fazit: Sehr, sehr gut. Praktische und praktikable Hilfe für alltägliche, weit verbreitete Probleme.

Themen

  • „Eigener Verdienst über Teamerfolg“
  • Verantwortung
  • „Nicht mein Ding“
  • „Harmonie vor Konfliktbearbeitung“
  • Vertrauen

 

Und dann hab ich noch einige Lesezeichen drin…

  • Gesprächsregeln regeln und einfordern
  • Schöne Fragen-Aufwärm-Übung
  • Myers-Briggs-Indikator als Kommunikationsgrundlage
  • Übung: 5 Min lang eigene Stärken und Schwächen finden, danach ins Plenum bringen
  • Weitere Übung: Effizienz verbessern. Dafür gewünschte Stärken der anderen auflisten + 1 Verhalten bitte abstellen (jedes Teammitglied für jedes Teammitglied // 1 Std Zeit)
  • Konflikte nicht unter den Teppich kehren, sondern das Unbehagen aushalten, sie früh anzusprechen. Dabei JEDE Perspektive wenigstens anhören und erwägen.

 

Patrick M. Lencioni und Kensuke Okabayashi: „Die 5 Dysfunktionen eines Teams – der Manga. Eine illustrierte Leadership-Fabel“. Wiley 2010. 19,90 EUR. ISBN 978-3-527-50509-8.

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„Morpho“ und „Proxi“: Spielend Robotik lernen

Zeit für Roboterprogrammierung

Beide Kästen enthalten eine gut verständliche Anleitung, jeweils für verschiedene Spiel- / Programmiermöglichkeiten. Die Anleitung enthält auch kurze Comics, die die Einsatzszenarien der Roboter anschaulich und altersgerecht erzählen. Bei beiden Kästen kann man die einzelnen Teile bei KOSMOS nachbestellen. Super!

Roboter Morpho: Zeichnen, Fegen, Darten

Produktkarton

Ein kleiner Verwandlungskünstler

Der Roboter Morpho kann sich verwandeln. Der Bausatz bietet dafür drei unterschiedliche Einsatzszenarien. Man kann sie ausprobieren, indem man den Roboter umbaut. Junge Tüftler*innen können ihren Roboterfreund dabei mit jeweils einer Spezialfunktion ausrüsten: Zeichnen, fegen oder Pfeile abfeuern. So erhalten Kinder spielerisch Einblicke in die Robotik. Hier sind auch schon Jüngere (mit entsprechender Unterstützung) eingeladen, sich mit Hard- und Software zu beschäftigen.

Der Roboter muss zuerst mal von den jungen Forscher*innen selbst zusammengebaut werden. So lernen die Kids quasi nebenbei, wie so ein Roboter von Grund auf aufgebaut ist. Einblicke in Morphos Technik kommen dabei also schon mal quasi von selbst.

In jeder der drei Roboterversionen programmieren die Kids Morphos Bewegungen mittels eines Tastenfelds auf seinem Kopf. Dann zeichnet der kleine Roboter beliebige Motive, fegt auf seiner Route Schmutz in den eingebauten Staubbehälter oder schießt ungefährliche Softdarts in eine vorgegebene Richtung.

In der Anleitung gibt es hier auch eine Rückbauhilfe, wenn ein anderes Szenario lockt. Gut mitgedacht, so wird das Umbauen leichter. Neben den reinen Auf- und Abbauschritten enthält die Anleitung noch mehr (allgemeinere) Infos zu Robotern und KI.

Fazit: Gelungener Einstieg, viel Wissen, viel Spaß, viel Spiel.

Baumaterial:

  • Bauteile zum Zusammenbau des Roboters
  • Anleitung
  • Schraubendreher
  • Zusätzlich erforderlich: 4 x 1,5 Volt-Batterien Typ LR03 (AAA, Micro) und ein Seitenschneider (oder eine stabile Schere und eine Feile), um die Bauteile aus den Schablonen zu lösen

 

„Morpho. 3-in-1 Roboter“. Ab 10 Jahren. 44,99 EUR. KOSMOS 2020. 878 Gramm (ohne Batterien). Format: 42,6 x 29 x 8 cm (LxBxH). EAN 4002051620837.

 

Roboter Proxi: Programmierbare Sensorenmaschine

Produktkarton

High-Tech-Roboter für Neugierige

Auf Basis des BBC micro:bit (der ja verwandt ist mit Calliope mini) kann man diesen Roboter noch vielfältiger einsetzen und ausprobieren als der Morpho. Proxis Computergehirn besteht aus einem Microcontroller, der mit mehreren Sensoren, einer LED-Anzeige und verschiedenen Schnittstellen auf einer kompakten Platine jede Menge Möglichkeiten bietet.

Proxi wird zum Kompass oder digitalen Würfel, misst die Temperatur, kann rechnen, kann per App ferngesteuert werden und spielt sogar „Schere, Stein, Papier“ mit den Kids. All das ist mit dem Set überhaupt kein Problem. Er verfügt nicht umsonst über sein leistungsstarkes Computergehirn, das von jungen Tüftler*innen (oder verspielte Erwachsenen) selbst programmiert werden kann.

Auch hier steht der Aufbau der Hardware an erster Stelle. Proxi wird aus über 100 Einzelteilen zusammengebaut. Das macht nicht nur Spaß, sondern gewährt gleichzeitig – wie bei Morpho auch, nur noch mehr – interessante Einblicke in die Funktionsweise eines Roboters. Und beim Programmieren ist dann viel Raum für Kreativität.

Anleitung: Per Screenshot wird die Programmierumgebung mit erläuternden Texten vorgestellt, was man wo auf der Oberfläche findet und wie man grundsätzlich loslegt (inkl. Download). Das erste („eigene“) Programm ist leicht erstellt mit einer Schritt-für-Schritt-Anleitung. Die Ansteuerung der Hardware geschieht über eine Datei, die noch keinen Programmcode enthält (in der Ausgangsdatei), sondern die Verbindung zum Proxi herstellt. Dort drin kann dann selbst programmiert werden.

Das Programmieren erfolgt in einer intuitiven, grafischen Programmiersprache sehr schnell und mit schnell erreichbaren Erfolgserlebnissen. Zur Ausstattung gehören auch zahlreiche Vorschläge für Programmierprojekte. So lassen Nachwuchsprogrammierer*innen ihren Roboterfreund singen und tanzen, nutzen die LED-Anzeige zur Übermittlung von Nachrichten oder denken sich selbst was aus.

Schön: Ein paar Programme stehen in der Anleitung, außerdem sind online schon Programme vorbereitet. Diese Programme stehen bereit, um sofort loslegen zu können, der erste Funktionstest, „Follow me“ u. v. m. (kosmos.de/proxi). Darunter sind auch explizit Programme, die man anpassen kann und soll (z. B. Anzeigetext ändern). Okay, prinzipiell kann man natürlich alle Programme abändern, das ist ja der Witz beim Programmieren ;-)

Editor: Makeblock, hier ist die grafische Pogrammierumgebung anschaulich und schnell gelernt. Es gibt online viele Ideen und Anleitungen (nicht nur für den Proxi): https://makecode.microbit.org

Fazit: Leicht verständlich und für verschiedene Level an Interesse, Geduld und Leidenschaft geeignet.

Baumaterial:

  • Bauteile zum Zusammenbau des Roboters
  • BBC micro:bit-Platine Anleitung
  • Schraubendreher
  • USB-Kabel
  • Zusätzlich erforderlich: 4 x 1,5 Volt-Batterien Typ LR03 (AAA, Micro), PC, Seitenschneider (oder eine stabile Schere und eine Feile), um die Bauteile aus den Schablonen zu lösen.
  • Optional erforderlich: Smartphone zur Fernsteuerung

 

„Proxi. micro:bit Programmier-Roboter“. Ab 10 Jahren. 119,99 EUR. KOSMOS 2020. Ca. 844 Gramm (ohne Batterien). Format: 42,6 x 29 x 8 cm (LxBxH). EAN 4002051620585.

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Gestaltete Einblicke ins visuelle Notieren

Sketchnotes!

CoverStift in die Hand und los geht’s! Komplexe Ideen schnell und einfach vermitteln: Das ist Ziel und Zweck von Sketchnotes. Geeignet für synchrone Mitschriften bei Veranstaltungen oder Vorträgen, als Präsentation, für Reiseerinnerungen oder eigene Rezeptbücher – Sketchnotes sind vielseitig.

Das Buch beginnt mit einer Einführung in das Thema, was sind Sketchnotes und wo sind sie sinnvoll, hilfreich oder einfach hübsch. In diesem Teil möchte es den Leser*innen auch die Sorge nehmen, sie wären selbst nicht talentiert genug. Danach werden allgemeine Konzepte und konkrete Tipps vermittelt, eingestreut sind Übungen und Seiten mit Platz für diese Übungen. Das Buch hat Din-A4-Format, zum Ausprobieren und Malen gut ist. Wobei das effektive Üben natürlich eher auf einem Block oder in einem Skizzenbuch stattfindet.

Seiten aus dem Buch title=Als Einstieg ist das Buch durchaus geeignet. Mir hat der Anfang nicht so gefallen, da dort sehr ausführlich argumentiert wird, warum man sich mit Sketchnotes beschäftigen sollte. Hm… das will ich ja, ich hab doch das Buch besorgt! Also bitte weiter.

Danach kommen einige handwerkliche, vor allem gute gestalterische Tipps. Zum Beispiel, dass man Hoch- oder Quer- oder Quadratformat nutzen kann. Bei den Materialtipps war ich etwas enttäuscht. Warum? Dass ein Rucksack gut geeignet ist, Dinge zusammen zu packen und zu transportieren… geschenkt. Beim Papier lese ich da, dass verschiedene Oberflächen verschieden genutzt werden bzw. verschieden funktionieren. Ja, okay. Und … woraus soll ich dann bei der Anschaffung oder Zusammenstellung des Materials achten? Welches Papier ist für welchen Einsatzbereich oder für welche Stifte geeignet? DAS erfahre ich leider nicht. Den für mich spannendsten Teil – Live Recording – fand ich etwas kurz, und auch hier wurden weniger die Fragen geklärt, die mich interessierten. Welche Klamotten ich da anziehe, naja, … das war für mich eher nicht so spannend.

Der Hinweis, dass man versuchen sollte zu lernen, Gehörtes vom Ohr direkt in die Hand zu transportieren (ohne Umweg über Kopf und Herz), weckt meine Aufmerksamkeit. Das geht!?! Ich glaube der Autorin, dass sie das kann. Offen bleibt für mich jedoch: Wie geht das? Den Hinweis sehe ich, verstanden habe ich nicht, wie man diese Fertigkeit erlangt.

Die Übersetzung ist schlecht. Beispiel: „Verwenden Sie keine Whiteboard-Farben auf einem Whiteboard.“ Hm. Musste der Text auf die Schnelle übersetzt werden? Oder kennt sich da jemand gar nicht aus? Das geht jedenfalls besser. Auch wenn man trotzdem im Großen und Ganzen verstehen kann, was erklärt wird.

Ansonsten findet man auch gute Tipps, z. B. für Inspirationen googlen gehen, wobei man ein Teil des Wortes mit dem Anhang „-zeichnung“ versieht, z. B. Glühbirnenzeichnung. So stelle ich mir ein gutes Buch vor!

Das Download-Material zum Buch ist hilfreich und umfangreich, es ist zu finden unter:
https://www.rheinwerk-verlag.de/sketchnotes-die-kunst-der-visuellen-notizen.
Die Leseprobe ist auch online, da bekommt man einen ganz guten Eindruck. Oder – noch besser – guckt Euch den Blog der Autorin an: https://sketchnoteacademy.com/blog.

Fazit: Durchwachsen. Eine erfahrene Sketchnotes-Expertin gibt Tipps und Einblicke; verliert manchmal die Leserin aus dem Blick; die Übersetzung ins Deutsche ist echt schlecht.

Themen

  • Was sind visuelle Notizen?
  • Aktives Zuhören lernen
  • Figuren, Gesichter, Hände zeichnen
  • Verschiedene Schriften ausprobieren
  • Container, Rahmen, Pfeile, Verzierungen
  • Farbe und Schattierungen
  • Mit visuellen Metaphern arbeiten
  • Sketchnotes analog und digital

 

Emily Mills: „Sketchnotes! Die Kunst der visuellen Notizen“. Rheinwerk 2020. 24,90- EUR. ISBN 978-3-8362-7912-3.

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Hä?! Was läuft hier schief?

Irgendwie seltsam …!

CoverDas Buch ist nicht nur für Coaches interessant, für die es geschrieben ist, sondern auch für (agile) Teams und Führungskräfte.

Immer wieder fallen im Arbeitsalltag Menschen auf, die anders ticken. Das Buch erklärt mir dazu einige mehr oder weniger stark ausgeprägte Persönlichkeitsstile. Wenn man diese besonderen Verhaltensmuster nicht erkennt, kann dies zu Situationen führen, die man nicht erwartet und nicht durchblickt. Denn manche Menschen bringen ihre/n Coach ins Schwitzen, treiben einen in immer weitere oder tiefere Arbeit, machen wütend oder verunsichern. Im schlimmsten Fall läuft dann das Coaching gegen die Wand.

Expertinnen aus Therapie, Psychologie & Co. teilen hier ihr Wissen. Sie sensibilisieren für Fallen, und das ganz gut. Und sie geben Methoden an die Hand, wie mit bestimmten Auffälligkeiten gut umgegangen werden kann und wo Grenzen erreicht sind.

Das wird anhand von konkreten Fallbeispielen praxisnah illustriert, eins davon dreht sich um Simon: Er hat viel erreicht. Er ist nach einem Doppelstudium schnell vom Teamleiter zum Abteilungsleiter aufgestiegen. Überraschend sagt ihm im Feedbackgespräch sein Chef, dass sein Führungsstil die Zusammenarbeit im Team sehr stark belaste. Im darauf vereinbarten Coaching verhält sich Simon ungehalten und empfindlich. Er agiert provokativ und will vorgeben, wie das Coaching zu laufen hat. Schnell zeigt sich, dass Simon seinen eigenen Anteil an dem Konflikt im Team nicht erkennen kann.

Wie Simon kommen Leute ins Coaching, weil sie an Symptomen wie Konflikten oder Ängsten leiden, die durch ihr eigenes Beziehungsverhalten ausgelöst werden. Ob sie den eigenen Anteil sehen oder nicht, der Leidensdruck ist erkennbar. Fehlt die Einsicht, wie das eigene Verhalten Probleme verursacht, können sie nicht zielorientiert an sich arbeiten. Somit kann das übliche ressourcen- und lösungsorientierte Methodenrepertoire nicht in gewohnter Weise greifen.

Das Buch stellt sieben verschiedene extreme Persönlichkeitsstile vor. Neben den Fallbeispielen helfen Expertinnengespräche, den jeweiligen Stil besser zu verstehen und in einen größeren Kontext einzuordnen. Miteinander ins Gespräch kommen da Expertinnen aus folgenden Gebieten: Psychotherapie, Tiefenpsychologie, systemisches Coaching, persönlichkeitsorientierte Beratung, psychosomatische Medizin, Verhaltenstherapie, systemische Therapie.

Das wissenschaftliche Fundament besteht aus einem Abstecher zur Persönlichkeitspsychologie, der erklärt und einordnet.

Meine Einschätzung

Nicht ganz leichtes Lesefutter. Voraussetzung: Tieferes Interesse für psychologische Zusammenhänge und Hintergründe. Und Achtung: Es kommt Fachvokabular vor, das nicht immer erklärt wird, d. h. der Nachschlagefaktor ist etwas höher. Die Verständlichkeit ist davon nicht so sehr abhängig, man versteht’s im Großen und Ganzen auch so.

Kann ich nach der Lektüre meine Mitmenschen diagnostizieren und bestenfalls „gesundtherapieren“? Aber sowas von NEIN. Verständnis erlangen: JA!

Die Hintergründe, die hier beschrieben sind, können mir helfen zu verstehen und mein eigenes Verhalten anzupassen oder zu variieren, im Falle einer Falle. Verstehen kann ich danach also mich, Andere und Schwierigkeiten auf der Beziehungsebene. Und das ist doch schon mal was.

Fazit: Nicht ganz leicht verdaulich, dafür sehr sehr hilfreich – und interessant auch noch.

Themen

  • Ehrgeiziger Stil und Narzisstische Persönlichkeit
  • Spontaner Stil und Borderline-Persönlichkeit
  • Liebenswürdiger Stil und Histrionische Persönlichkeit
  • Loyaler Stil und Abhängige Persönlichkeit
  • Selbstkritischer Stil und Selbstunsichere Persönlichkeit
  • Kritischer Stil und Passiv-aggressive Persönlichkeit
  • Sorgfältiger Stil und Zwanghafte Persönlichkeit
  • Persönlichkeitsstile nach DSM-Diagnostik
  • PSI-Theorie

Bettina Hafner und Gudula Ritz: „Irgendwie seltsam …! Über den Umgang im Coaching mit extremen Persönlichkeiten“. managerSeminare 2020. 49,90 EUR. ISBN 978-3-95891-073-7.

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Joballtag: Infoverteilung online

Online-Meetings und Webinare

CoverÜberall Homeoffice. Nähe? Fehlanzeige. Sprich: Es ist die Zeit der Online-Meetings und anderen virtuellen Zusammenkünfte.

Wie gestaltet man sie so, dass sie produktiv sind, dass alle davon profitieren, dass sich alle einbringen können? Die digitale Kommunikation tappst als sehr junge Kommunikationsform noch auf unsicheren Füßen durch die Welt.

Der TaschenGuide zeigt kurz und sehr gut Möglichkeiten und Chancen, die sich bieten. Klar ist: Es gibt nicht DAS Erfolgsrezept, man muss ausprobieren, was gerade jetzt und hier für die anwesenden Leute funkioniert (oder nicht).

Für Neulinge gilt, Anleitung ist hilfreich. Bitte nicht vergessen oder übergehen. Und wenn es nur das neue Konferenztool ist, das doch wieder unerwartet anders aussieht und funktioniert. Überhaupt betrachtet der Autor die Fehlerkultur und ihre Verwandten etwas näher, denn das ist online viel wichtiger als offline. Am besten gut gelaunt, also versucht es mal mit „Fehlerfreude“ und „irrt Euch mit Spaß voran“. Dann ist den ganzen Tag videokonferieren auch deutlich weniger anstrengend.

Besondere Aufmerksamkeit bekommt hier auch das Thema Fragen. Wenn man nicht in einem Raum sitzt, muss man noch viel mehr davon Gebrauch machen als sonst. Und dazu gibt es hier entsprechende Hinweise.

Das Buch nimmt mich als Leserin mit und zeigt in kleinen, überschaubaren Schritten, wo man virtuelle Meetings verbessern kann. Dabei geht es im Kern auch oft um den Menschen, das Lernen, die Kommunikation an sich. Und so ist es nicht verwunderlich, dass eine Übersicht „Faktoren für ein agiles Mindset“ zu finden ist. Denn agil zu denken hilft auch dabei, gute Onlinemeetings ein- und durchzuführen.

Für die hohe Qualität des handlichen Bändchens spricht auch, wie hier die SMART-Kriterien für Ziele erklärt und direkt um einen weiteren wichtigen Tipp ergänzt werden: Dass man des Meetingthema, also das Ziel des Meetings, gegenüber anderen Themen explizit abgrenzt: „Es geht um… , NICHT um… .“ Und falls man beim Ziel für das Meeting schludert, könnte es auch schief gehen: „Wer ins Blaue schießt, trifft nicht immer ins Schwarze.“ Kann man machen, könnte aber fies werden ;-)

Die Kapitelüberschrift „Zuhören ist die wichtigste Technologie“ hat mich natürlich auch sofort angefixt. Lest das einfach selbst, es lohnt sich. Wie gesagt, es geht um Menschen. Nicht um Tools, die spielen in der zweiten Reihe ihre unterstützende Rolle.

Zu den Tools gehören nicht nur Apps und Webapplikationen, sondern auch Formate. Besonders grundlegend ist der Vorschlag für ein online gut funktionierendes Zeitraster (45 / 7), das durch einleuchtende Argumentation überzeugt und auf praktischer Erfahrung beruht.

Offensichtlich ist eine gute Vorbereitung noch viel wichtiger, wenn wir uns nur per Bildschirm sehen (oder gar nur hören). Deswegen sollte die Unsitte, eine Besprechungseinladung ohne Agenda zu verschicken, allmählich auf der Müllhalde landen. Zitat aus dem Buch: „Einer unserer Kunden hat jedem seiner Mitarbeiter gestattet, einem Meeting fernzubleiben, wenn nicht 48 Stunden vor dem Gespräch die Agenda da ist. Und von dieser Regel wird reger Gebrauch gemacht.“ Großartig. Einfach und effektiv.

Was ist nicht so gut? Bei der Grafik auf Seite 14 („Lernmodell“) ist ein Fehler passiert, hier sind die beiden Dimensionen „Unbewusst“ und „Bewusst“ vertauscht. Bei den an sich guten Tipps für Tools, u. a. Protokoll-Tools fehlt leider ein Hinweis (oder noch lieber eine Einschätzung) zum Datenschutz. Beides kann die nächste Auflage sicher besser ;-)

Fazit: Lesen! Nutzen! Dabei haben! (Passt in fast jede Jackentasche!)

Themen

  • Meetingkultur
  • Vorbereiten: Inhalte, Rahmen, Zusammenarbeitsregeln und Tools
  • Turtle-Modell, SMART-Ziele, …
  • Zielen und Fokussieren
  • Führen, leiten, moderieren… und delegieren
  • Paraverbale und extraverbale Kommunikation (nonverbale K.)
  • Orientierierung, Rituale, Aktivieren
  • Zuhören: Wichtigste Technologie
  • Erster Eindruck und Abschluss
  • Feedback: Zwischenfeedback, Abschlussfeedback
  • PMI-Matrix mit +/-/i
  • Protokollieren
  • Toolideen, Tools für Abstimmungen, Münzwurf etc.

Uli Harnacke: „Online-Meetings und -Seminare. Auf dem Weg in die digitale Kommunikation“. Taschenguide Haufe 2020. 9,9 EUR. ISBN 978-3-648-14632-3.

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Candice und die Menschen, die sie mag

Das Blubbern von Glück

CoverHier kommt Candice, Candice Phee. 12 Jahre alt, manchmal schmerzhaft ehrlich und ein bisschen anders. Und auch wenn viele sie nicht auf Anhieb verstehen, Candice hat ein großes Herz. Sie ist entschlossen, die Welt glücklich zu machen. Nur leider ist das gar nicht so einfach.

Denn wohin Candice auch sieht, an jeder Ecke lauert das Unglück. In ihrer Familie, die früher ganz normal war, spinnt sich neuerdings jeder in seinem eigenen Leid ein. Ihr superkluger Freund Douglas Benson versucht seit Langem vergeblich, in eine andere Dimension zu reisen, aus der er ursprünglich stammt. Und ihr Haustier, Erdferkel Fisch, hat womöglich eine ernsthafte Identitätskrise.

Candice macht sich ans Werk, um jeder und jedem Einzelnen von ihnen zu helfen. Ob und wie sie das schafft und ob zum Schluss wirklich jeder um sie herum ein Stück glücklicher ist, das verate ich hier nicht. Lest doch selbst. Es lohnt sich!

Fazit: Großartig! Lesen! Verschenken! A-mü-sie-ren :o)

Barry Jonsberg: „Das Blubbern von Glück“. cbt 2016. 9,99 EUR (D) / 10,30 EUR (A). ISBN 978-3-570-31089-2.

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Agiles Arbeiten in verteilten Teams

Wissensseite von agilen Profis

Nicht erst seit der Krise und den Ausgangssperren im Frühjahr gibt es in der Praxis viele agile Teams, deren Mitglieder verteilt arbeiten. it-agile hat auf  „Wissensseiten“ Informationen zusammengetragen.

Themen sind u.a. …

  • Ab wann sprechen wir von verteilten Teams?
  • Welche Auswirkungen hat verteiltes Arbeiten ab welcher Entfernung auf typische agile Arbeitsweisen?
  • Was sind die Herausforderungen beim Arbeiten in agilen verteilten Teams?
  • 8 Prinzipien für erfolgreichs Arbeiten in verteilten Teams
  • Passende Skills
  • Klassifizierung / Typen von verteilten Teams
  • Prinzipien für Retrospektiven mit verteilten Teams

Infos hier:
www.it-agile.de/wissen/agile-teams/agiles-arbeiten-in-verteilten-teams
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Sammelsurium: Usability, UX, Web mit Tipps von Steve Krug

Steve Krug hat eins meiner absoluten Lieblingsbücher geschrieben (das schon etwas älter, aber immer noch sehr aktuell ist): Don’t make me think (reloaded).

Screenshot UXmattersEin paar UX-Tipps findet Ihr online hier:

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Tipps beim Lernen: „Motiviert studiert“

Fundgrube

Diese Website habe ich gefunden und war erst skeptisch und dann sehr überzeugt. Der Autor kennt sich aus, was Lernmethoden angeht. Er erklärt, was das Gehirn (das er als pfiffigen Fuchs zeichnet) braucht, um gut lernen zu können. Und so bin ich mal durch seine Website gesurft.

Nicht super neu, aber sehr gut erklärt und aufbereitet, u. a. dass man sehr schnell merkt, ob man etwas verstanden hat, wenn man versucht, es jemand anderem zu erklären. Oder dass man – wenn man auf diese Weise feststellt, wo Wissenslücken sind – gezielt weiterlernt mit dem Ziel, genau diese Lücken zu schließen.

Screenshot

Fundgrube:

  • Motiviere deinen inneren Schweinehund (62 Seiten PDF)
  • Prüfungsangst-Notfall-Hacks – Erste Hilfe für dein Panikhuhn (92 Seiten PDF)
  • Was du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf morgen (115 Seitne PDF)
  • Sprachlernmethoden (getestet und mit Einschätzung)
  • Vorlesungen nachbereiten – Gut zusammengefasst ist halb gelernt (Tipps)

Mehr Infos

https://motiviert-studiert.de
Feynman-Technik: https://georgjocham.com/die-feynman-technik-und-wie-man-mit-ihr-alles-lernen-kann
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Der Roboter im Büro

Robotic Process Automation (RPA) ist eine relativ einfache Möglichkeit, Prozesse zu automatisieren, ohne ein langwieriges SW-Entwicklungsprojekt aufsetzen zu müssen. Es wird lediglich die Interaktion einer Nutzerin mit unterschiedlichen Systemen von einem Software-Roboter übernommen, so als würde weiterhin ein Mensch am Rechner sitzen. Keine Anpassung des Backends notwendig! Für einige Unternehmen ist der Einsatz von RPA daher äußerst attraktiv.

Wer gerade am überlegen ist, ob RPA für das eigene Unternehmen sinnvoll ist, für diejenige kann das hier vorgestellte Buch ein sinnvoller erster Schritt sein. Der Untertitel „Ein Leitfaden für Führungskräfte zur erfolgreichen Einführung und Betrieb von Software-Robots im Unternehmen“ beschreibt das Buch ziemlich genau. Angefangen von Begriffserklärungen über Argumente für den Mehrwert von RPA und das Initialisieren eines entsprechenden Projekts bis hin zum Betrieb nach der Einführung ist die ganze IT-Wertschöpfungskette einmal abgedeckt. Das Buch bedient dabei in weniger als 140 Seiten eine Managementsicht. Wer technische Details zu RPA sucht, wird hier nicht fündig.

Alle Kapitel sind mit vielen Beispielen und Praxistipps gespickt. Man merkt, dass die Autor*innen entsprechende Praxiserfahrung haben: Viele davon sind praxisrelevant, nachvollziehbar und wirken leicht umzusetzen. Manche Tipps gruseln mich aber, wenn z. B. dazu geraten wird, sich bestimmte Dokumente abzeichnen zu lassen. Im Sinne der Verbindlichkeit und auf einen hierarchisch geprägten Großkonzern gemünzt ein nachvollziehbarer Tipp, im Sinne von agiler Zusammenarbeit und „new work“ eher kontraproduktiv. Hier hätte ich mir eine etwas differenzierte Darstellung gewünscht.

Top: Die Tipps, wie man Skeptiker wie z. B. andere Führungskräften oder den Betriebsrat an Bord holen kann.

Das Kapitel über das Aufsetzen eines Einführungsprojekts ist mir persönlich viel zu lang und detailliert. Gestandene Projektleiterinnen werden es gelangweilt überspringen, für Neulinge mag es hier noch die ein oder andere Erkenntnis geben. Positiv überrascht hat mich die beispielhafte Stellenausschreibung für die Rolle des RPA-Teamleiters (sic! Frauen kommen in diesem Buch gar nicht vor). Wer schnell an den Start gehen möchte mit RPA, kann hier wunderbar „spicken“. Das Sahnehäubchen wäre es gewesen, wenn es das gleiche auch für die RPA-Teammitglieder gegeben hätte.

Fazit: Für alle, die RPA im Unternehmen einführen wollen

Themen

  • Roboter gehören in die Fertigungshallen, nicht ins Büro! Oder doch nicht?
  • Der Leuchtturm-Robot: welche Schritte sind notwendig zur Einführung des ersten Robots?
  • Der Rollout: wie führe ich RPA flächendeckend im Unternehmen ein?
  • Kurzer technologischer Ausblick zu Business Process Automation: wo geht die Reise hin und wann werden die Visionen real?
  • Nützliche Hilfsmittel für den Praxiseinsatz

Christina Koch und Stephen Fedtke: „Robotic Process Automation. Ein Leitfaden für Führungskräfte zur erfolgreichen Einführung und Betrieb von Software-Robots im Unternehmen“. Springer Vieweg 2020. 24,99 EUR . ISBN 978-3-662-61178-4.

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Minispiel: Kunterbunt schlau spielen

Einstehen für Demokratie

ScreenshotEin rassistischer Spruch auf der Familienfeier, ein sexistischer Witz auf dem Schulhof oder eine abfällige Bemerkung über Geflüchtete in der Kneipe – Du möchtest etwas entgegnen, aber ehe Dir eine gute Antwort einfällt, ist die Situation auch schon vorbei.

Je besser Du Dich auf solche Situationen vorbereitest, desto leichter fällt es Dir, in solchen Momenten zu kontern. Probier mal die App aus: KonterBUNT. Einschreiten für Demokratie. Damit kannst Du Dich spielerisch mit möglichen Antworten und Reaktionsstrategien auseinandersetzen.

Website: https://konterbunt.de

Danke für den Tipp, Birgit!

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