Konzert für das Biozän 22. Juni 2020
Foto: Emilio Morenatti
Erinnert sich wer? Lockdowns? Pandemiezeiten? Hier habe ich ein Fundstück aus der Zeit, dass mir sehr gefallen hat.
Es zeigt mir, dass Menschen mit sehr vielen Situationen umgehen können. Und dabei sehr kreativ werden.
Aus National Geographic November 2020
Zitat/Zusammenfassung:
Die Pandemie hatte Spanien früh und wuchtig getroffen. Als nach 3-monatigem Lockdown die ersten Lockerungen in Kraft traten, setzte der Konzeptkünstler Eugenio Ampudia ein außergewöhnliches Zeichen der Hoffnung. In Barcelonas weltberühmtem Opernhaus Gran Teatro del Liceo organisierte er ein „Konzert für das Biozän“. Im Zuschauerraum saßen statt menschlichem Publikum viele grüne Pflanzen. 2292 Töpfe mit Farnen, Palmen, Gräsern und Kräutern besetzten die roten Samtsessel. Der riesige Zuschauerraum, so die Vorstellung des Künstlers, sollte sich „lebendig anfühlen, auch wenn keine Menschen da sind“.
Das Streichquartett UceLi musizierte mit viel Gefühl vor dem grünen Publikum. Giacomo Puccinis melancholisches Kammerkonzert „Crisantemi“ war ausgewählt worden.
Nach der Aufführung ließen große Ventilatoren die Blätter und Wedeln rascheln: „Applaus“ für die Musiker.
„In einem Jahr voll großer Dunkelheit und so intensivem Leiden kann uns ein Akt gutherziger Absurdität aufrichten“, konnte man später in einer Kolumne zur Aufführung lesen.
Am Tag nach der Vorstellung ließ Ampudia die Pflanzen ans Personal des Krankenhauses Clinic de Barcelona verteilen. Jedes Exemplar trug noch seine Liceu-Eintrittskarte mit Sitzplatznummer.
Maria