Stuttgarter Softwaretechnik Forum des IAO

Bild FlyerDas Softwaretechnik Forum vom Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation (IAO) wird 10 Jahre alt. „Anwender beraten Anwender“ ist das Konzept des 2005 gestarteten Forums. Auf dem Forum beleuchten Anwender- und Fachvorträge aktuelle IT-Herausforderungen: Das Stuttgarter Softwaretechnik Forum (SSF) richtet sich an IT-Verantwortliche. Referenten aus der Praxis präsentieren 2014 ihre Entwicklungen und Erfahrungen.

„Im Fokus des SSF stehen diesmal die Auswirkungen von IT-Trends wie Big Data und Cloud Services auf die Themen Stammdatenmanagement und Informationsqualität, IT- und Datenintegration sowie Enterprise Search. Indem das Stuttgarter Softwaretechnik Forum jedes Jahr drängende Herausforderungen aufgreift, hat es sich als fester Bestandteil des IAO-Veranstaltungskalenders etabliert“, so Anette Weisbecker, Leiterin des Geschäftsfelds Informations- und Kommunikationstechnik am Fraunhofer IAO und stellvertretende Institutsleiterin.

Termin: 14. und 15. Okt. 2014

Frühbucherrabatt: 12. Sep. 2014

Im Detail

  • Di 14. Okt. 2014 – Stammdatenmanagement und Informationsqualität: Wie gelangen Unternehmen zu hochwertigen und zuverlässigen Stammdaten?
  • Mi 15. Okt. 2014 – IT-Integration und Enterprise Search Wie kann die ständig wachsende Flut an Unternehmensdaten integriert und systematisch durchsucht werden?

Die Tage können unabhängig voneinander gebucht werden.

Das Ziel ist, dass die Teilnehmer durch das Forum aktuelle Themen verstehen, spezifische Konzepte entwickeln sowie passende IT-Systeme auswählen und einführen können. Eine Fachausstellung mit Anbietern aus den verschiedenen Themengebieten ergänzt das Vortragsprogramm.

Mehr Infos: www.ssf.iao.fraunhofer.de

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VDI-Technikturnier: Projekt für Kinder

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Technik on Tour

Wenn das VDIni-Club-Mobil kommt, ist Technikbegeisterung und Kreativität angesagt: Das neueste Projekt des VDI bietet Kindern ab vier Jahren Technikspaß auf vier Rädern. Mädchen und Jungen sind eingeladen, ihre Ideen, Wünsche und Erfindungen zu präsentieren und ihr technisches Talent in einem Wettbewerb unter Beweis zu stellen. Das Mobil geht ab 23. Aug. 2014 auf Tour durch Deutschland.

Technikturnier und Ideenzeit

Highlights der Veranstaltungen sind das Technikturnier und die Ideenzeit. Was das ist? Etwa fünf Wochen, bevor das Mobils eine Stadt besucht, wird die Aufgabenstellung mit Materialvorgaben für das Technikturnier bekanntgegeben. Dann können sich die VDIni-Club-Mitglieder bewerben und nach der Auslosung mit ihrer Aufgabe anfangen. Für ihre Experimenten und Konstruktionen haben sie vier Wochen Zeit.

Wenn das VDIni-Club-Mobil da ist, geht es für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit ihren fertigen Modellen erst einmal zur Qualitätskontrolle. Hier wird überprüft, ob alle Vorgaben eingehalten wurden. Anschließend stellen die Kinder ihr Modell vor laufender Kamera der Jury vor. Anschließend geht´s weiter zum eigentlichen Turnier, das zeigt, ob die Aufgabe erfolgreich umgesetzt wurde.

Auch Mädchen und Jungen, die kein Club-Mitglied sind, können an der Aktion Ideenzeit teilnehmen. Hier können sie ihre Idee präsentieren, z. B. eine Erfindung. Oder sie erklären ihre Sicht auf ein  Thema. Dabei ist die Form der Präsentation von den Kindern frei wählbar.Ob singen, tanzen, dichten oder rappen – alles ist erlaubt. Wichtig ist nur, dass es um ein technisches Thema geht. In jeder Stadt ermittelt die Jury Tagessiegerinnen bzw. Tagessieger in drei Altersklassen. Diese werden ausgezeichnet und bekommen Preise, Medaillen und Urkunden.

Tourfinale 2015

Die Kurzvideos beider Veranstaltungsteile werden nachher im VDI-YouTube-Kanal hochgeladen und auf der VDIni-Club-Homepage zu sehen sein. Hier können alle ihren Favoriten wählen. Diese Wahl ist wichtig für das Tourfinale.

Aus allen Tagessiegerinnen und -siegern sowie  aus denjenigen, die die Ideenzeiten gewonnen haben, werden zum großen Finale aus den Videobewertungen zusammen mit den Jury-Punkten die Toursiegerinnen bzw. Toursieger der drei Altersklassen bestimmt.

Am 19. Mai 2015 wird dann auf dem Deutschen Ingenieurtag in Düsseldorf eine feierliche Preisverleihung stattfinden.

Mehr Infos:
http://blog.vdi.de/2014/06/vdini-club-mobil-geht-auf-tour

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Studiengang „Ingenieurinformatik“

An der Schnittstelle von Informatik und Ingenieurwesen

Software durchdringt zunehmend ingenieurtechnische Anwendungen. Sowohl in der Industrie als auch in der Forschung rücken Informatik und das Ingenieurwesen daher immer näher zusammen. Im Auto etwa steuert Software die Sicherheitstechnik, die Fahrerassistenzsysteme, den Motor und das Getriebe. In der Luft- und Raumfahrt starten und landen Flugzeuge heute bereits automatisch. An der Schnittstelle zwischen Informatik und Ingenieurwesen ergeben sich interessante Aufgabenfelder.

Vertiefungsbereiche

  • Ressourceneffiziente Produktion
  • Mechatronik und Robotik
  • Technische Informatik und adaptive Systeme
  • Materialwissenschaften und Leichtbau

Zum Wintersemester 2014/15 startet der zweite Jahrgang des Augsburger Bachelorstudiengangs „Ingenieurinformatik“. Studis lernen hier Theorie und Praxis, haben unmittelbar Forschungsbezug und profitieren von Industriekooperationen. Für die Aufnahme in den zweiten Jahrgang des zulassungsbeschränkten Studiengangs können sich Interessierte noch bis zum 15. Juli 2014 bewerben.

Mehr Infos:
www.informatik.uni-augsburg.de/de/studium/studiengaenge/bachelor_inginf.html

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Fast 40 % IT-Studentinnen und IT-Infotag

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Frauenanteil

Erfreuliche Entwicklung: Durch Schnuppertage und in Zusammenarbeit mit Schulen versuchen Fachleute der Universität Hildesheim mehr junge Frauen für ein IT-Studium zu interessieren. Im neuen Jahrgang sind knapp 40 % weiblich, vor zehn Jahren lag die Zahl noch bei rund 25 %. Die Uni bietet IT- und Wirtschaftsworkshops für Schulen an. Studierende lernen in Hildesheim etwa, Informationssysteme zu entwickeln und große Informationsmengen in Unternehmen zu managen und können sich auf Programmierung, Datenbanken, Softwaretechnik und Künstliche Intelligenz spezialisieren.

„Es ist ein tolles Erfolgserlebnis, wenn man etwas programmiert und es läuft. Ich sehe das Ergebnis. Zu Hause habe ich an Computerproblemen getüftelt, mich für das Studium der Wirtschaftsinformatik entschieden und dann programmieren gelernt – Primzahlen aussortieren, eine Benutzeroberfläche erstellen“, erzählt Zainab Al-Hourani. Die Studentin möchte später einmal zwischen Anwendern und Programmierern vermitteln. Nun will sie „Praxiserfahrung sammeln, denn die fehlt mir noch“. Dazu arbeitet die Uni in den Studiengängen „Wirtschaftsinformatik“ und „Informationsmanagement und Informationstechnologie“ mit Unternehmen aus der Region zusammen.

IT-Infotag

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Am 2. Juli 2014 lädt die Uni Hildesheim zum Infonachmittag „Studium und Karriere im IT-Bereich“ ein. Dabei erhalten Studieninteressierte und Studierende einen Einblick in die Zeit nach dem Studium. Ines Krawinkel, IT-Absolventin der Uni Hildesheim und nun bei Volkswagen Nutzfahrzeuge in Hannover, gibt Einblicke in den Berufsalltag, und Klaus Schmid, Professor für Informatik, stellt das IT-Studium in Hildesheim vor. Studierende und Professoren beantworten Fragen zum Unialltag und erklären, welche Schwerpunkte man setzen kann. Interessierte können sich auch über die Zugangsvoraussetzungen informieren. Neben dem Abitur werden bestimmte Abschlüsse und berufliche Vorkenntnisse im Rahmen der offenen Hochschule anerkannt.

Mehr Infos:
www.uni-hildesheim.de/it
IT und Wirtschaft in der Schule:
www.uni-hildesheim.de/archiv/artikel/probiers-mit-it

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Netzwerkprojekt „ServaLink“

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Technische Assistenzsysteme sollen Lebensqualität auf dem Land sichern

Das Kooperationsnetzwerk „Service-Assistent zur Verbesserung der Versorgungsstrukturen im ländlichen Raum“ (ServaLink) geht in die zweite Phase. Die in ServaLink zusammengeschlossenen Unternehmen und Institutionen stellen sich den Herausforderungen des demografischen Wandels insbesondere im ländlichen Raum. Hier wirkt sich die ohnehin geringere Bevölkerungsdichte stärker auf die Tragbarkeit der Infrastruktur aus. Jüngere Menschen wandern wegen Ausbildung und Beruf ab. Ohne umfassende Einrichtungen der Versorgung und tragfähige Netzwerke der Unterstützung wird das Leben auf dem Dorf im Alter beschwerlich.

Im Netzwerkprojekt „ServaLink“ werden deshalb technologische Innovationen entwickelt, die die Versorgung im ländlichen Raum auch in Zukunft sicherstellen sollen. „Technische Assistenzsysteme können einen entscheidenden Beitrag dazu leisten, die Lebensqualität auf dem Land zu erhalten“, erklärt Prof. Dr. Benno Kotterba, Geschäftsführender Vorstand des iAQ Instituts für Assistenzsysteme und Qualifizierung e. V. (iAQ). „Wir arbeiten im Netzwerk an Lösungen, um die dörfliche Infrastruktur zu verbessern und vor allem Menschen auch mit zunehmendem Alter ein selbständiges Leben zu Hause zu ermöglichen.“

Ziel von ServaLink ist es, Systeme für die Bereiche Health Monitoring und Homecare, Unversehrtheit und Zugangssicherheit, Mobilität und Bewegungsfreiheit, Begegnung und persönlichen Ausstausch sowie Haushalt, Haustechnik und Versorgung zu entwickeln. Ergänzt werden die technischen Lösungen durch vernetzte Angebote aus Dienstleistung und Beratung.

Mehr Infos:
www.servalink.de
www.iaq-hd.de

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Die Bewegung in der Welt vor 300 Millionen Jahren

Foto Bewegungsanalyse

Ein neuartiger Roboter hilft, die Evolution der Fortbewegung zu verstehen.

Vor langer, langer Zeit: Der Thüringer Wald im Perm, lange bevor die ersten Dinosaurier auf der Bildfläche erscheinen. Am Ufer eines Gewässers hinterlässt eine Echse ihre Fußabdrücke.

„Dass Fährten versteinern und sich über einen solch langen Zeitraum erhalten, ist an sich noch nichts Ungewöhnliches“, sagt Zoologe und Evolutionsbiologe Dr. John A. Nyakatura. „Doch das wirklich Außergewöhnliche an dieser Spur ist: Wir können sie einem Skelettfund zuordnen. So wissen wir, wie jenes Tier aussah, das seine Fußabdrücke damals im Schlamm hinterließ.“

300 Millionen Jahre später: Postdoktorand Nyakatura macht sich in Jena mit einem Team junger Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern daran, das Bewegungsprinzip der Echse Orobates pabsti zu entschlüsseln. „Mithilfe eines biometrischen Roboters können wir die Fortbewegung […] rekonstruieren. Die Verwendung einer neuartigen Laufmaschine liefert uns dabei nicht nur Erkenntnisse über das untersuchte Exemplar, sondern wir können aus unseren Forschungen auch allgemeingültige Prinzipien zur Evolution der Bewegung bei Landwirbeltieren ableiten.“

Die thüringische Echse ist für die Wissenschaft ein Schlüsselfossil. Warum? Weil sie noch vor der stammesgeschichtlichen Abzweigung von Dinosauriern, Schlangen, Schildkröten und Synapsiden (Urahnen der Säugetiere) steht. Bislang diagnostizierten Paläontologen anhand von erkennbaren Muskelansatzstellen an Skeletten oder den Proportionen von Extremitäten ausgestorbener Tierarten, wie diese sich fortbewegten. Derartige Einschätzungen besaßen oft subjektiven Charakter und waren durch Annahmen beeinflusst.

Nyakaturas Team hingegen integriert bei seiner Untersuchung mehrere neuartige methodische Ansätze. Zunächst werden die Bewegungen verschiedener heute lebender Tiere analysiert. Mit Hilfe einer digitalen Hochgeschwindigkeitsröntgenanlage werden dabei feinste Skelettbewegungen sichtbar.

Foto Lotte

Ein Rippenmolchweibchens der Gattung Pleurodeles waltl namens Lotte hilft dabei. Sie lebt im Aquarium des Instituts und begleitet das Forschungsprojekt von Beginn an. Sehr genau untersucht wurden ihre motorischen Fähigkeiten. Ihr Bewegungsmuster kann der Salamanderroboter „Pleurobot“ bereits imitieren. Pleurobot wurde von Dr. Konstantinos Karakasiliotis im BioRob Labor der École Polytechnique Fédéral in Lausanne entwickelt. Nyakatura entwickelt gemeinsam mit den Schweizer Kollegen einen neuen Roboter, der exakt die Spuren erzeugt, die auch Orobates vor 300 Millionen hinterließ. „Wir können so durch gezielte experimentelle Veränderungen am neuen Orobates-Roboter Kenntnisse darüber erlangen, welche Bewegungen der Echse überhaupt tatsächlich möglich waren – und welche nicht. Und es lassen sich diejenigen Kräfte messen, die beim Gehen auf den Untergrund übertragen wurden und Drehmomente berechnen, die in den Gelenken wirksam waren.“

Durch die neue interdisziplinäre Kombination verschiedener wissenschaftlicher Methoden sowie durch die exakte Wiederholbarkeit und Abwandlung der Experimente beim den Einsatz des neuen Roboters sind künftig Form-Funktions-Zusammenhänge erkennbar, wie sie bislang nicht möglich waren.

Mehr Fotos zum Forschungsprojekt:
www.daimler-benz-stiftung.de/cms/presse/presse-informationen.html

Quelle und Fotos: http://idw-online.de/de/news581064

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Studie Lernkurve 2014

Aus meinem Posteingang…

Pearson hat sich mal der Lernkurve angenommen. Bzw. „The Learning Curve“ genutzt, um zur globalen Diskussion um Lernergebnisse beizutragen. Die Idee dahinter ist, die Bildungspolitik mit positiven Impulsen zu versorgen.

Die Studie vergleicht Schulsysteme und Bildungsstand Erwachsener in 40 Ländern weltweit. Das aktuelle Ranking, detaillierte Informationen zur Situation in Deutschland und viele weitere interessante Informationen gibt es unter http://thelearningcurve.pearson.com/2014-report-summary.

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SEACON 2014 – Ein paar Eindrücke

2014, es ist Mai, ich bin mittlerweile zum 5. Mal bei der SEACON. Hmmm… wird das nicht langweilig? Immer dieselben Themen (Agilität), immer dieselben Leute (meist: große Jungs), immer derselbe Ort (irgendwo in der Nähe von Bahnhof Dammtor).

Ha!

BildUnd doch hab ich wieder was Neues entdeckt. Zuerst mal die Keynote am Donnerstagmorgen. Dennis Gastmann startete früh in der Technikbranche, aber als IT-ler stellte er sich als „talentfrei“ heraus… C64 und C128 standen zu Hause, als er klein war, doch das Schülerpraktikum bei Pool Computer in Osnabrück machte ihm klar, dass das nicht seine Karrierelaufbahn werden wird. Er hat die Grafikkarte zwar eingebaut, aber gleich darauf leider, leider abgebrochen. So wurde es nix mit der IT-Karriere. Jetzt ist er beruflich Fragensteller und so passt er ganz gut ins Programm der SEACON. Denn da geht’s ja auch viel um Kommunikation und um Antworten, die man braucht.

Dennis Gastmann kennt man aus der Reihe „Mit 80.000 Fragen um die Welt“, was man aus dem Nachtprogramm vom NDR und bzw. vom Digitalkanal der ARD kennen könnte. Lustig. Und auch klug. Bei der Keynote hatten wir erst mal Spaß mit der Frage, wie man Bollywoodstar wird: Sonnenbrille ist wichtig. Cool gehen. Und Tanzen. Und Schauspielern auf Hindi. Das erste geht. Das zweite auch. Der Rest… nun ja… dafür braucht man wohl Talent.

Interessant war, wie einfach die Fragen waren (sog. „Kinderfragen“). Diese Einfachheit lässt sich durchaus als Prinzip auf die IT übertragen, überall da, wo man Antworten braucht. Je einfacher die Frage, desto tiefer kommt man ans Eingemachte. Und vermeidet Fehlinvestitionen für Funktionen und Software, die so doch keiner braucht.

Mit Satire will Dennis Gastmann „auch ernste Themen aufschließen“, wie er sagt. Mit objektiver Berichterstattung – ohne dass er vorab bewertet. Die Filme, die er mitgebracht hatte, haben den Saal zum Lachen gebracht. Die Erläuterungen hatten aber durchaus auch etwas Bitteres, z. B. beim Kuklux-Klan oder an der Grenze zu Nordkorea. Großes Kino!

Das Buch zu den Fragen haben ich für Euch mal rezensiert: Fragensteller und Tramper – Mit 80.000 Fragen um die Welt

Danach ging’s mit der Konferenz so richtig los.

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Als erstes habe ich „Beispiele statt Algorithmen“ erklärt bekommen. Die Vortragenden stellten das Modellieren auf eine Weise vor, die es vereinfacht, mit dem Anwender/Stakeholder die Anforderungen zu besprechen (s. den Artikel aus der OBJEKTspektrum 6/2012 „Beispielhaft gut modelliert: Exemplarische Geschäftsprozessmodellierung in der Praxis„).

Als Grundlage betrachtet man dabei die Gestaltung von Software als Lernprozess und Kommunikation mittels Modellen. Ein kostenfreies Tool auch für kommerziellen Einsatz für diese Art des Modellierens kann man sich unter www.openmodels.at ansehen. Das Tool kann:

  • Prozessschritte nummerieren – das befreit einen davon, den Ablauf immer streng von links nach rechts modellieren zu müssen
  • Schritte simulieren, d. h. Schritte nacheinander einblenden
  • Parallelität abbilden durch gleiche Schrittnummern, was nur eine einfache Form der Parallelität zulässt, aber für Vieles reicht das schon

Verschiedene Modelle bilden dann zusammen verschiedene Perspektiven ab. Sie lassen sich durch Referenzieren in Beziehung setzen und verbinden. Diese Art von Modellierung ist auch erfolgreich eingesetzt worden für den eigenen Arbeitsprozess der Vortragenden, also für die Softwareentwicklung (inkl. Freigaben und so weiter). Übrigens empfahlen die Herren, die Modelle bzw. das Tool an die Wand zu beamen und in einem gemeinsamen Workshop zu erstellen.

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Die Session war gut, es gab eine rege Diskussion aus dem Auditorium heraus. „Nimmt der Kunde dann das einfache Modell oder das BPMN-Modell ab?“ – „Was kann der Kunde überhaupt auf der abstrakten Modellierungsebene validieren?“

… wow, die Zeit ist schon um? Sehr kurzweilig, die 3/4 Std verging wie nix.

Check-In im Meeting

Später ging es in einem anderen Vortrag – oder eher Kurzworkshop – um „Lean Meetings“. Das ist hier nicht der Standardbegriff, sondern Markus Wittwer hat ihn für seine Zwecke definiert. Also Achtung beim Nachgoogeln, anderswo ist das anders defniert. In dieser Session lag der Fokus auf den Werkzeugen für Meetingmachende und Meetingteilnehmende.

Dazu begann Markus Wittwer mit dem „Check-In“.

Ziel dabei ist, mehr Präsenz aller Teilnehmenden im Meeting zu erzeugen. Wittwer nennt das „Container trennen“. Ich würde es einfach Umschalten nennen. Es geht darum, einen Rollenwechsel vorzunehmen, bewusst oder unbewusst. Ungefähr so: Ein Teilnehmer kommt gerade aus einer anderen Sitzung, in der er etwas Unangenehmes erfahren hat, eine Teilnehmerin hat abends einen wichtigen Termin und muss die ganze Zeit daran denken, und die Chefin hat ihren Sohn in den Kindergarten gebracht, stand im Stau und ist spät dran. Und – wummss! – beginnt das Meeting. Da ist es gut, die Leute erst mal abzuholen und ihre Aufmerksamkeit auf das Hier und Jetzt zu lenken. Das braucht etwas Zeit, keine Frage. Dafür geht es nachher um so besser (schneller, zielgerichteter…).

Wer das Meetings moderiert oder leitet, beginnt dabei selbst (um das Eis zu brechen und die Stille). Wie funktioniert’s? Man stellt kurz und gezielt eine oder zwei Fragen. Wir haben das direkt in Kleingruppen ausprobiert. Und das ging so:

  • Mit 4 Leuten zusammenkommen, Check-In ausprobieren, mit diesen Fragen…
  • Frage 1: „Wie geht es mir gerade?“
  • Frage 2: „Welche Ihrer eigenen Erfahrungen aus einem Meeting möchten Sie uns erzählen?“

Danach ist der Boden bereitet für die weitere Arbeit. Und natürlich ist es so, dass die Fragen entscheidend sind, die man da stellt. Je nach Gruppe, Thema und Umständen, also bitte gut überlegen!

Nach der ersten Übung haben wir eine 2. Übung angehängt: Achtsamkeit. Und das ging so:

  • Wir blieben in der Kleingruppe und haben die 1. Übung ausgewertet, mit diesen Fragen…
  • „Sind Sie jetzt wacher?“
  • „Sind Sie jetzt interessierter an den andern Teilnehmenden?“

Man könnte das noch weiterführen, das Prinzip ist klar. Hält man sich an die Empfehlung, entsteht mehr Präsenz in der Gruppe, die Arbeit macht mehr Spaß und die Arbeit danach erfolgt effizienter.

Durch eine persönliche Ebene der Fragen („Wie geht es Ihnen gerade?“) bekommt man eine persönliche Atmosphäre, die ein gegenseitiges Verständnis erst ermöglicht und die Leute für die folgende Diskussion offener werden lässt. Natürlich muss die Gruppe dazu eine gewisse Offenheit aufbringen.

Die Check-In Checkliste enthält Tipps für gute „Checks“

  • 1 bis 2 kraftvolle Fragen stellen, ggf. persönliche Mitteilungen anregen (die Leute als Mensch einbeziehen, nicht bloß als Teilnehmende oder Arbeitsgruppenmitglied)
  • aufs Thema einstimmen
  • Jeder ist beteiligt oder aufgerufen mitzumachen (dafür ist die Kreisform am besten geeignet)
  • Freiwilligkeit (ich darf aufschieben, wenn ich im Kreis z. B. gerade nichts sagen möchte; ich darf mich später beteiligen; oder auch gar nicht)
  • authentisch sein

Eine Frage, die man sich im Meeting stellt, und eine Frage, die man stellen sollten:

  • Was will ich sagen? – Solange Teilnehmende darüber nachdenken, hören sie andern nicht zu. Wie auch.
  • Was sollen die andern mit dieser Information anfangen? Was erwarte ich von den andern, was sollen sie sagen/tun? – Wer sich das überlegt, ist in Sachen Überzeugung und Wahrgenommen werden einen entscheidenden Schritt weiter.

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Im Laufe des Meetings kann die Meetingleiterin oder -moderatorin Handlungsimpulse setzen, z. B. wie in der klassichen Moderation eine Punkteabfrage machen lassen o.ä. oder auch vorschlagen, eine Pause zu machen oder das Fenster zu öffnen.

In der üblichen Meetingkultur passiert es leicht, dass man aneinander vorbeiredet. Das haben wir als Übung auch ausprobiert. Und zwar haben wir dazu Duplosteine gestapelt. Jedes neue Thema ergibt einen neuen Stein, kann man tatsächlich so „begreifbar“ machen (oder man visualisiert es anders, z. B. durch Striche auf einem Flipchart). Hilft gegen das Verirren in 1000 Themen. Achtet man einmal darauf und führt die Übung durch, macht man dadurch sichtbar, dass oft gar keine wirkliche Kommunikation zustande kommt. Nur eine Aneinanderreihung von Aussagen.

Und dann gab es noch genug Gelegenheit zum Netzwerken (Stichwort: Pausen, Catering, Kickerturnier). Und das in einer „angenehm familiären Atmosphäre“ (Zitat vom Feedbackboard). Verlässlich jedes Jahr mit Candy-Bar (njammm). Und das Schöne an der SEACON ist, es vermischt sich alles. Aussteller sind Vortragende, Vortragende Teilnehmerinnen, alle können Gestalter der Konferenz sein. Das macht Spaß.

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Und dann… haben wir noch mit Lego gespielt :-)

Mehr Eindrücke von der SEACON gibt’s auch in dem Artikel „Land unter und zwei gute Tage“ (Konferenzbericht in OBJEKTspektrum 4/2014):
http://www.sigs-datacom.de/uploads/tx_mwjournals/pdf/seacon_OS_04_14_1Lnx.pdf

Noch mehr Links:

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Fragensteller und Tramper

Mit 80.000 Fragen um die Welt

Cover

„Hallo. Ich bin Dennis.“ So beginnt jede seiner Reportagen. Und dann fragt sich Dennis durch. Bis er die Antwort hat. Meist eine objektive, etwas investigationsjournalistisch gefärbte Antwort.

Zuerst aber mal ein Tipp, bevor Ihr das Buch lest – seht Euch zur Einstimmung an: Wie werde ich ein Bollywoodstar?

So, zurück zum Buch. Wer hat sie nicht, die Fragen an die Welt? Dennis reist für uns und beantwortet sie: Der Weltreporter umrundet den Globus und recherchiert furchtlos vor Ort. Die Idee entstand als Konzept für eine Reportageserie im Fernsehen.

Ist Paris noch die Stadt der Liebe? Wo liegt eigentlich Absurdistan? Wie stirbt es sich in Texas? Wer liegt vor Madagaskar? Wie stirbt es sich in Texas? Kommen Adam und Eva aus Afrika? Und wie macht man eigentlich einen Elefantenführerschein? 80.000 Zuschauerfragen möchte Dennis beantworten. Für die ersten 22 Antworten brauchte er zwei Jahre. Das Ergebnis ist mal verblüffend, mal lang, mal kurz, immer ehrlich und lustig.  Manche Fragen lösten beim Reporter erst mal Ratlosigkeit aus. Daraus ergeben sich oft die interessantesten Einsichten.

Etwa in Panama, das ja, oh!, so schön ist – wie es Janosch seinem Tiger und Bär in den Mund legt. Gastmann reist hin und ist so überwältigt von der Altstadt von Panama City, dass er sich wünscht, „auch meine Heimatstadt Osnabrück wäre von den Spaniern kolonisiert worden“. Dann sieht er im angrenzenden Armenviertel die häßliche Seite von Panama und weiß: „Hier hätten Tiger und Bär sich niemals wohlgefühlt.“

Anderes Land, andere Frage – Gast­mann verliert seine Ursprungsfrage nie aus dem Blick. „Verzeihung, sind Sie ein Verbrecher?“ fragt er in Australien einen Mann auf der Straße. Der Mann grinst. „Naja, wir alle waren einmal Verbrecher“, sagt der. Und die Recherche zeigt, irgendwie hat der Mann Recht, aber anders als er’s sagte…

Mit einer Mischung aus Naivität, Frechheit und Charme fordert Gastmann seine Gesprächspartner heraus. Und er setzt sich persönlich ein – bis hin zum wagemutigen Selbstversuch in der Stierkampfarena.

Fazit: Kritisch und unterhaltsam; nur die Reportagefilme sind noch besser

Themen

  • Warum ist der Neger schwarz?
  • Ist Holland in Not?
  • Warum wird man Torero?
  • Wo endet Europa?
  • Where are you guys from?
  • Was ist der amerikanische Traum? Video ansehen!
  • Wer hat Angst vorm schwarzen Mann?
  • Ist Amerika noch eine Supermacht?
  • Wo ist Nordkorea? Video ansehen!
  • Wo ist der schwarze Kontinent am schwärzesten?
  • Wie viele Schafe gibt es in Neuseeland?
  • Wo ist das längste Ortsschild der Welt?
  • Lebt Che Guevara noch?
  • Sind alle Latinos Machos?
  • Wo bist Du gewesen?

Dennis Gastmann: „Mit 80.000 Fragen um die Welt“. rororo 2011. 8,99 EUR. ISBN 978-3-499-62631-9.

Autor

Dennis Gastmann war 2014 Keynote-Sprecher auf der SEACON. Dort hat er wunderbar unterhalten und schließlich über seine eigene Motivation für das Projekt erzählt: „Wir möchten Leute vom Lachen ins Weinen bringen.“ Seine Überleitung zur IT kann ich nur unterstreichen: Dass Fragen stellen die Grundlagen von (fast) allem ist. Siehe auch „Land unter und zwei gute Tage“ (Konferenzbericht in OBJEKTspektrum 4/2014): www.sigs.de/publications/newsletter/2014/06/seacon_OS_04_14.pdf

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Verschicken, ansehen lassen und weg damit

Es gibt ein paar neue interessante Nachrichtenfeatures. Nachrichten, die nach dem Lesen beim Empfänger bzw. der Empfängerin gelöscht werden.

Slingshot (dt. Zwille, Schleuder): Was auf dem Empfangsgerät sichtbar sein soll, muss angeklickt werden, so dass ich als Sendende weiß, ob/wer meine Nachricht gesehen hat.

Snapchat und Snapchat Stories: Bilder und Videos, die nur für eine kurze Zeit (max. 10 Sekunden) sichtbar sind und dann automatisch vom Empfängergerät verschwinden sollen.

Yo: Das Wort „Yo“ verschicken, als Text, aber auch zum Hören. Z. B. „Yo“ wenn während der WM ein Tor geschossen wird. Da ist also Kreativität gefragt. Aber Achtung: Die App ist schon gehackt, siehe www.heise.de/mac-and-i/meldung/Yo-App-schon-gehackt-2236433.html.

Links

Dank an die aktuelle Stunde für die Idee:
www1.wdr.de/fernsehen/aks/rubriken/angeklickt/angeklickt-slingshot100.html

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Umfrage „Was Frauen wollen“ – zur Arbeitgeberwahl von Frauen

Aus meinem Posteingang…

Bis Ende Juli 2014 läuft noch die Umfrage „Was Frauen wollen – Wünsche und Anforderungen von Frauen an potenzielle Arbeitgeber“. Die Umfrage ist von den Veranstaltern der women&work erstellt. Es werden dringend noch ein paar Stimmen gesucht. Mitmachen dauert ca. 5 – 10 Minuten:
www.q-set.de/q-set.php?sCode=DXMNGQHFYYTB.

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Ziel der Umfrage ist es, valides Datenmaterial zu bekommen, um – genauer als bisher – sagen zu können, was Frauen von potenziellen Arbeitgebern erwarten und welche Kriterien ihnen wichtig sind, wenn sie über die Attraktivität eines Arbeitgebers urteilen.

Mit dem bereits vorhanden Datenmaterial können die Veranstalter dann noch besser mit einigen Mythen zum Thema „Frauen und Karriere“ aufräumen, die als Rollenstereotype, Gender Bias und tradierte Rollenbilder durch die Medien geistern.

In diesem Jahr wird die bundesweite Befragung in Kooperation mit dem „Wirtschaftsweiber e.V.“ durchgeführt, dem einzigen Netzwerk lesbischer Fach- und Führungskräfte, denn insbesondere der erstmalige Vergleich der Aussagen von heterosexuellen und lesbischen Frauen soll weitere Hinweise für ein zielführenderes Diversity Management in Unternehmen geben. Daten hierzu existieren bisher nicht. Diese Informationen sind aber durchaus auch relevant, wenn es um das komplexe Thema der Förderung weiblicher Karrieren in Unternehmen geht.

Also macht bitte mit und streut die Umfrage auch in Euren Netzwerken.

Kolleginnen, Freundinnen und Bekannte, Ehefrauen, Mütter und Töchter, Studentinnen und Absolventinnen, Frauen aller Altersgruppen, Berufsbranchen und Bildungsebenen können und sollen sich gern an der Umfrage beteiligen.

Die Ergebnisse der Umfrage werden an die Unternehmen kommuniziert und in Webinaren weitergegeben, um die Lücke zwischen Erwartungen von Frauen an Unternehmen und vermeintlichen Wünschen, die die Unternehmen sich dazu vostellen, zu verringern.

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Freie Plätze: Kurse zum Entscheiden und Tipps zum besseren und leichteren Arbeiten

Liebe Frauen, es sind tatsächlich noch Plätze zu bekommen. Bei der informatica feminale in Freiburg (da isses auch um die Kurse drumherum sehr schön) gibt es zwei Kurse, die ich hier gern nochmal besonders bewerbe…

Anmeldung:
www.scientifica.de/netzwerkfit/informaticafeminale/kursregister-anmeldung.html

Besser Entscheiden

Das Thema des ersten Kurses ist in jeder Phase der Karriere ein echter Klassiker: Vom Studium über den Berufseinstieg bis hin zum Aufstieg gibt es immer wieder etwas zu entscheiden. Allein oder mit anderen, entweder mit einem Entscheider oder im Team.

Beispiele für Entscheider sind Euer Prof, die Leute, bei denen Ihr Euch beworben habt und die im Vorstellungsgespräch vor Euch sitzen. Später dann der Chef, die Chefin oder sogar der Vorstand, natürlich auch die geschätzte Kundschaft.

Entscheidungen im Team können die Architektur, das Vorgehen (Scrum? V-Modell?) oder die bevorzugte Zielgruppe der Software betreffen. Oder sich um die Frage drehen, wer übernimmt welche spannnende/langweilige Aufgabe. Oder was Euch sonst noch so einfällt.

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Wie geht das? So:

  • Individuell entscheiden
  • Entscheidungen in verschiedenen Phasen des Berufslebens
  • Einzeln und in Gruppen entscheiden
  • Abstimmen und aushandeln
  • Entscheidungen vorbereiten
  • Hindernisse aus dem Weg räumen
  • Überzeugend auftreten, wenn es ums Ganze geht

Geschickter Arbeiten

Der zweite Kurs dreht sich um Selbstmanagement und konstruktive Zusammenarbeit.

Teamarbeit und eigenverantwortlich Erfolge erarbeiten – so macht der Job Spaß. Angefangen von Argumentationshilfen bis hin zum Aufbau von Hochleistungsteams gibt es jede Menge Lösungen für immer wiederkehrende Fragen. Im Kurs werden die Teilnehmerinnen mit etwas Theorie, etwas mehr Psychologie und jeder Menge Methoden, die ausführlich in Übungen ausprobiert werden können, Hilfe für ihre täglichen und sporadischen Herausforderungen bekommen.

Wie geht das? So:

  • Kommunikation auf professionellem Niveau
  • Umgang mit Killerphrasen
  • Moderation und Leitung von Meetings
  • Besonderheiten in einer männlich geprägten Umgebung
  • Selbst-, Fremd- und Team-Motivation

Für beide Kurse gilt, dass sie interessant und unschlagbar günstig sind. Außerdem macht das Lernen viel Spaß. Und unter Gleichgesinnten gibt es sicher auch jede Menge Austausch über Themen und Erfahrungen.

Hier geht’s zur ausführlichen Kursbeschreibung:

… und zur Anmeldung:
www.scientifica.de/netzwerkfit/informaticafeminale/kursregister-anmeldung.html

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Wahrnehmungsstudie: Wie realistisch sind bestimmte Bewegungsanimationen?

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Zahlreiche Spielfilme und Computerspiele nutzen animierte Bewegungssequenzen der Darsteller. Auch für die Bewegungsanalyse im Sport und in der Medizin ist es sehr nützlich, wenn sich Bewegungsabläufe maschinell klassifizieren lassen. Etwa um der Frage nachzugehen, wie nah ein Sportler dem optimalen Bewegungsablauf kommt oder wie wirksam eine Reha-Maßnahme eines Patienten verläuft. Für solche Animationen nehmen Hochgeschwindigkeitskameras den Bewegungsablauf auf. Um die Messungen automatisch aufzeichnen und verarbeiten zu können, werden die Probanden häufig an Armen und Beinen mit Reflektoren ausgestattet, die von den Spezialkameras erkannt werden. Computerprogramme berechnen dann daraus Bewegungssequenzen, zum Beispiel in Form von Strichmännchen.

AnimationIn einer Wahrnehmungsstudie untersucht Thomas Schmickler in seiner Diplomarbeit an der Uni in Bonn, wie die dargestellten Bewegungen auf die Betrachterin oder den Betrachter wirken. Ein Beispiel: Eine als Strichmännchen dargestellte Figur geht zunächst drei Schritte geradeaus und dann nach links. Handelt es sich bei dem Bewegungsablauf um Gehen oder eine Drehung? „Die menschliche Bewertungsgenauigkeit gibt in diesem Fall den Maßstab vor“, sagt Schmickler.

Ziel des Projektes ist, eine Basis von menschlichen Bewertungen zu bekommen und damit zu beurteilen, wie realitätsnah die Algorithmen arbeiten, die in den Darstellungsprogrammen verwendet werden. „Absehbar gibt es viele Einsatzmöglichkeiten für derartige Animationen und ihre automatische Klassifikation“, sagt Schmickler. Gerade in Medizin und Sport gebe es noch ein erhebliches Potenzial.

Die anonyme Umfrage besteht aus zehn kurzen Videosequenzen, die nach einem Zufallsprinzip zusammengestellt werden. Die Umfrage dauert etwa zwei bis fünf Minuten. Sie erfolgt anonym und dient ausschließlich akademischen Zwecken.

Umfrage:
http://breithorn.cs.uni-bonn.de/index.php/341547/lang-de-informal

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Lichtecho macht Unsichtbares sichtbar

FotoWissenschaftler der Universität Bonn und der University of British Columbia, Vancouver/Kanada, haben ein neues Kamerasystem entwickelt, das um die Ecke sehen kann. Aus diffus reflektiertem Licht rekonstruiert es die Form von Objekten, die sich außerhalb des Blickfelds befinden.

Ein Laser leuchtet an die Wand; eine Kamera schaut dabei zu. Durch das Kameraobjektiv ist nichts weiter zu sehen als weiße Raufasertapete mit einem hellen Lichtfleck darauf. Ein Rechner nimmt diese zunächst unspektakulären Bilder auf und verarbeitet sie weiter, und allmählich zeichnen sich auf dem Bildschirm die Umrisse eines Gegenstands ab. Doch dieser Gegenstand befindet sich hinter einer Trennwand, und die Kamera kann ihn unmöglich so gesehen haben – offenbar haben wir also gerade um die Ecke geschaut. Wie geht das? Prof. Dr.-Ing. Matthias B. Hullin vom Institut für Informatik II der Universität Bonn erklärt: „Es handelt sich um eine echte Rekonstruktion aus diffus gestreutem Licht. Unsere Kamera kombiniert mit einem mathematischen Verfahren versetzt uns gewissermaßen in die Lage, diese Wand in einen Spiegel zu verwandeln.“

Streulicht als Informationsquelle

Als die entscheidende Informationsquelle dient das Streulicht, das der Laserpunkt von der Wand aussendet. Auf Umwegen fällt dieses Licht wieder auf die Wand und schließlich in die Kamera. „Wir nehmen eine Art Lichtecho auf, also zeitaufgelöste Daten, aus denen wir das Objekt rekonstruieren können. Ein Teil des Lichts ist auch mit dem unbekannten Gegenstand in Berührung gekommen und bringt so wertvolle Information über dessen Form und Aussehen mit.“

Um solche Echos messen zu können, bedarf es eines speziellen Kamerasystems, das Prof. Hullin zusammen mit seinen Kollegen an der University of British Columbia entwickelt und dann weiter verfeinert hat. Es zeichnet – anders als gewöhnliche Kameras – nicht nur die Richtung auf, aus der das Licht kommt, sondern auch, wie lange es von der Lichtquelle bis zur Kamera gebraucht hat.

Der technische Aufwand hierfür ist vergleichsweise gering. Entsprechende Bildsensoren sind längst auf dem Markt angekommen. Man findet sie vor allem in Tiefenbildkameras, wie sie zur Steuerung von Videospielen oder für Abstandsmessungen beim Auto verwendet werden. Die eigentliche Herausforderung ist, solchen Laufzeitmessungen die gewünschte Information zu entlocken. Hullin vergleicht die Situation mit einem Raum, der so stark nachhallt, dass man sich nicht mehr mit seinem Gegenüber unterhalten kann: „Im Grunde messen wir nichts anderes als die Summe zahlreicher Lichtreflexionen, die auf verschiedensten Wegen in die Kamera gelangt sind und sich dort überlagern.“

Dieses Problem heißt Multipfad-Interferenz und bereitet Ingenieurinnen und Ingenieuren schon lang Kopfzerbrechen. In der Regel versucht man, die unerwünschte Streuung zu entfernen und lediglich den direkten Anteil des Signals zu verwenden. Basierend auf einem mathematischen Modell entwickelten Hullin und seine Kollegen jetzt ein Verfahren, das die gewünschten Informationen ausschließlich aus dem Störanteil des Signals gewinnen kann. Da dieser auch von Gegenständen herrührt, die sich überhaupt nicht im Blickfeld befinden, können die Forscher so quasi Unsichtbares sichtbar machen.

Minimaler technischer Aufwand und intelligente Programmierung

Die Genauigkeit des Verfahrens hat ihre Grenzen. Noch beschränken sich die Ergebnisse auf grobe Umrisse. Der Forscher geht allerdings davon aus, dass aufgrund der rasanten Entwicklung technischer Bauteile und mathematischer Methoden bald eine höhere Auflösung erreicht werden kann.

Die Forscher berichten aufder internationalen Konferenz für maschinelles Sehen und Mustererkennung (CVPR) vom 24. bis 27. Jun. 2014 in Columbus, Ohio/USA, über ihre Ergebnisse. Das Interesse an der neuen Technologie ist groß. Hullin hofft, dass sich ähnliche Ansätze auch in der Telekommunikation, der Fernerkundung und der medizinischen Bildgebung verwenden lassen.

Mehr Infos:
Publikation: http://cg.cs.uni-bonn.de/multipath
Podcast: http://youtu.be/af6rhRPPwRs

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Junge Talente: MP3 berechnen, Roboter programmieren und Technik gestalten

Die Talent-School am Fraunhofer-Institutszentrum Schloss Birlinghoven bietet Jugendlichen in diesem Jahr spannende Einblicke in die Welt der Wissenschaft. Vom 15. bis 17. Okt. 2014 forschen sie zusammen mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern an aktuellen Themen aus Informatik und Mathematik. In drei Workshops können 30 Schülerinnen und Schüler der 9. bis 13. Jahrgangsstufen selbst programmieren, experimentieren und kreativ werden.

Interessierte Schülerinnen und Schüler bewerben sich bis zum 4. Sep. 2014 mit Lebenslauf und Motivationsschreiben. Die Onlinebewerbung ist ab sofort möglich.

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Das Ziel der Fraunhofer-Talent-School ist, junge Talente zu fördern und für technische und naturwissenschaftliche Berufe zu begeistern. Unterstützt wird die Veranstaltung durch die Initiative „Komm mach MINT“ des Kompetenzzentrums Technik-Diversity-Chancengleichheit.

Im Kurs „Das selbstfahrende Auto“ bauen und steuern die Kids LEGO-MINDSTORMS-Roboter, die eigenständig zum Ziel navigieren. Dabei lernen sie verschiedene Verfahren zur Orientierung und Navigation kennen, um sie an ihren selbstgebauten Fahrzeugen auszuprobieren. Wie man Software für neue Produkte so gestaltet, dass jeder sie sofort bedienen kann, lernen die Jugendlichen im Workshop „User Centered Technology Design“. Der Kurs wird größtenteils auf Englisch gehalten, so dass hier ausschließlich Talente mit Sprachkenntnissen ihre Chance haben. In „Mathematik für die Praxis“ setzen sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit alltäglichen Anwendungen auseinander, die ohne Mathematik nicht denkbar wären – seien es Wettervorhersagen, Stauprognosen oder Musik im MP3-Format.

Bei „Talents meet Experts“ können die Jugendlichen die Forscherinnen und Forscher der ansässigen Institute mit ihren Fragen löchern und viel über Berufswege und Berufschancen in Informatik und Mathematik erfahren.

Aus allen eingehenden Bewerbungen werden 30 Teilnehmerinnen und Teilnehmer ausgewählt. Die Teilnahmegebühr von 80,- EUR enthält die Kosten für Übernachtung, Verpflegung, Rahmenprogramm und die Fahrten zwischen den Veranstaltungsorten. Die Jugendlichen werden rund um die Uhr durch pädagogisch geschultes Personal betreut.

Mehr Infos unter
www.izb.fraunhofer.de/talentschool

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HPI: Symposium und Studienanfänge

Symposium zu neuen Informatiktrends

FotoRund 120 Forscherinnen und Forscher aus aller Welt kommen vom 25. bis 28. Jun. 2014 zu am Hasso-Plattner-Institut (HPI) zusammen. Es ist das neunte Symposium der HPI Research School, der Graduiertenschule des Instituts. Forscher aus den vier HPI-Standorten Potsdam, Kapstadt, Haifa und Nanjing tauschen Erfahrungen und Erkenntnisse aus und diskutieren mit Expertinnen und Experten aus der IT-Industrie über neue Trends aus Theorie und Praxis. Im Vordergrund stehen Programmiersprachen und Architekturmodelle für das Cloud Computing.

Zum Auftakt wollen 15 Promovierende aus der Potsdamer Zentrale des HPI-Forschungskollegs in jeweils nur eine Minute dauernden Kurzpräsentationen (d. h. in Form eines Elevator Pitch) ihre wissenschaftliche Arbeit skizzieren.

Auf der Agenda des Symposiums stehen unter anderem eine neue Programmiersprache für breit gestreute Webanwendungen, die Vorhersagbarkeit menschlichen Verhaltens im Netz und Innovationen im Cloud Computing. Die Referierenden kommen zum Beispiel neben dem Hasso-Plattner-Institut auch von der BTU Cottbus, der TU Darmstadt, dem INRIA aus Frankreich sowie vom King’s und Imperial College in London. Die Wirtschaft wird repräsentiert durch Profis von Hewlett Packard, Microsoft Research, NetApp und SAP.

„Bereits 13 deutsche, 4 afrikanische, 9 israelische und ein chinesischer Nachwuchsforscher der HPI Research School haben erfolgreich promoviert“, sagt HPI-Direktor Prof. Christoph Meinel. Der intensive Austausch in der internationalen Graduiertenschule führe zu hohem Verständnis füreinander und zu fruchtbarer Zusammenarbeit.

Große Bedeutung für eine erfolgreiche Promotion sind Interdisziplinarität und Vernetzung, jedenfalls aus Sicht des HPI. Eine andere Plattform dafür bietet zum Beispiel das jährliche Treffen der deutschen Graduiertenkollegs in der Informatik, dieses Jahr fand es vom 15. bis 18. Jun. 2014 auf Schloss Dagstuhl im Saarland statt und wurde von HPI-Promovierenden mit organisiert.

Bachelor oder Master IT-Systems Engineering studieren

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Für begabte Nachwuchsinformatikerinnen und Nachwuchsinformatiker läuft der Countdown: Wer als Studentin oder Student im Wintersemester 2014/2015 die Vorzüge einer Topausbildungsstätte genießen will, kann sich bis zum 15. Jul. 2014 am HPI für den besonders praxisnahen Uni-Studiengang IT-Systems Engineering bewerben. Er ist deutschlandweit einzigartig und landet bei CHE-Hochschulrankings im Bereich Informatik im deutschsprachigen Raum stets unter den Spitzenplätzen. Absolvierende haben weltweit hervorragende Berufsaussichten.

Das von Stifter Hasso Plattner privat finanzierte Institut erhebt keine Studiengebühren. Es bietet neben den international anerkannten Abschlüssen Bachelor und Master of Science in jedem seiner neun Fachgebiete Promotionsmöglichkeiten an. Außerdem bietet es das Zusatzstudium „Design Thinking“ an.

Nur rund 80 Bachelor- und rund 60 Master-Plätze werden pro Jahr für IT-Systems Engineering vergeben, um das Studieren in kleinen Gruppen und gute Betreuung durch die Professoren zu garantieren. Derzeit bilden zehn Professoren und über 50 weitere Dozenten, Gastprofessoren und Lehrbeauftragte rund 470 Bachelor- und Master-Studierende praxisnah zu IT-Ingenieuren aus. Weitere Informationen und das Bewerbungsformular unter www.hpi.de/studium.

Mehr Infos:
www.hpi.uni-potsdam.de/research_school
www.dagstuhl.de/de/programm/kalender/evhp/?semnr=14252
http://hpi.de/de/studium/it-systems-engineering/phd_track

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Deutschlandfinale World Robot Olympiad

Weitersagen…

Hallo in die Runde… die Mädchen (die KLEINEN) haben es tatsächlich geschafft. Von 60 Teams, die am Deutschlandfinale in Dortmund teilgenommen haben, haben sich drei Teams aus dem Roberta RegioZentrum für die Weltmeisterschaft in Sotschi qualifiziert.

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1. Platz in der Regular Kategorie: i-bot’s
3. und 4. Platz in der Open Kategorie: i-bot’s, JKG2-D2

Danke an die Eltern für ihr Vertrauen und ihre Nerven, an die Kiddies für ihren unglaublichen Einsatz und ihr Durchhaltevermögen. Herzlichen Dank auch an Ina für die Info. Und natürlich:

Herzlichen Glückwunsch!

Links
http://worldrobotolympiad.de
www.may-talentfoerderung.de
www.roberta-hannover.de
www.dortmund.de/de/leben_in_dortmund/nachrichtenportal/nachricht.jsp?nid=296385

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Alice und Bob – wieder da

… und zwar in einem Gewinnspiel vom Hanser-Verlag:

http://hackers-playground.de/gewinnspiel

Mitspielen kann man bis zum 11. Juli 2014. Ich hab das mal ausprobiert und ein bisschen Spaß dabei gehabt. Profi muss man ganz und gar nicht sein. Ein bisschen Rumprobieren und Nachdenken, Erinnern an Unizeiten und etwas Zeit reicht da schon aus.

Zwei alte Bekannte und ihre Bekannten

Bob und Alice sind zwei Personen, die in der Kryptografie häufig auftreten, wenn ein Szenario beschrieben werden soll, bei dem zwei Personen geheime Nachrichten austauschen. In diesem Zusammenhang kommt  auch Mallory vor, der die geheime Botschaften abfangen möchte. Erstmals traten Bob und Alice 1978 in der Publikation „A Method for Obtaining Signatures and Public-Key Cryptosystems“ von den Erfindern des RSA-Algorithmus, Rivest, Shamir und Adleman, auf.

Carol kenne ich auch noch aus meinen Kryptografiekursen an der Uni. Achja, die alten Zeiten ;-)

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