Gender? „Och nee, nicht schon wieder!“

Doch!

Dass das Bewusstsein in Sachen Gender bei Ingenieurinnen höher ist als im Durchschnitt, davon kann man ausgehen. Sehen wir uns das Thema trotzdem nochmal an. Und sei es nur, um bei der nächsten Gelegenheit gute Beispiele und Argumente zu haben, wenn man (mal wieder) auf die „Frau im Männerberuf“ angesprochen wird…

Das Binnen-I ist Gender? Äh … Nö.

Kolleginnen und Kollegen, MitarbeiterInnen, Forscher*innen und Studierende… dazu noch Politiker/innen und Chef_innen. Sprache macht was. Aber nicht alles…

Jeden Satz „genderkonform“ mit I’s zu versehen und alle Texte nach „gendergerechten Formulierungsvorgaben“ auszurichten, zeigt die löbliche Absicht. Bevor man nun jedoch alle Energie in eine politisch korrekte Form steckt, gibt es ein weit größeres Feld, was GENDER ausmacht. Wenn das mal funktioniert, rücken die korrekten Formulierungen wieder dahin wohin sie gehören, in den Hintergrund.

Fangen wir doch einfach mal damit an, das Geschlecht korrekt zu bezeichnen. Zum Beispiel auf den Formularen „Kundin“ aufzudrucken, wenn es eine Kundin ist. Und nicht „Kunde“. Oder von sich selbst zu sagen: „Ich bin Informatikerin.“ Nicht: „Ich bin Informatiker.“ Ja, sowas gibt’s noch, auch 2018!

Natürlich ist die Textgestaltung ein dankbarer Ausgangspunkt. Nur sollte man da nicht bleiben. Sondern den Perfektionismus beim Formulieren beiseitelegen, um mutig und forsch in medias res zu springen.

Ein Sprung über’s Meer

Sturm über der Karibik. In Haiti fliegen ganze Dörfer weg. … und wer räumt nachher das Chaos auf: Die Frauen!

Tsunami im Pazifik. Die Welle rollt an die Küste. Warum ertrinken mehr Frauen als Männer?

  • Weil mehr Männer ein Handy besitzen und so früher von der Gefahr erfahren
  • Weil die Kleidung der Frauen ihre Rettung erschwert: Entweder ist sie so unpraktisch, dass sie nicht so schnell weglaufen oder aufs Dach klettern können, um den Fluten zu entkommen. Oder sie sind (nachts zu Hause) so gekleidet, dass sie sich so nicht in der Öffentlichkeit zeigen dürfen

 

DAS ist Gender.

Ist Geschlechterungerechtigkeit nur ein Problem der „armen Länder“?

Das Beispiel oben ist drastisch. Bedeutet das, dass Gechlechtergerechtigkeit bei uns keine Rolle mehr spielt? Ist „zu Hause alles gut“? Ich denke nicht. Sehen wir uns also mal in der näheren Umgebung um…

In der Schule

Nach der Informatikstunde in der Schule: Wer räumt die Legokästen mit den Lego-Mindstorms wieder ein? Die Mädchen? Wer bringt die Notebooks ins Lehrerzimmer? Die Jungs? Ha, erwischt!

DAS ist Gender.

Kasten mit Lego-Teilen

Arbeit und Karriere

Gern genommen beim Berufseinstieg. Aber auch später hat man als Frau den Spaß, solche Situationen immer mal wieder zu entdecken. Sei es real oder als Andeutung im Gespräch.

  • Wer kocht Kaffee?
  • Wer schreibt das Protokoll?
  • Wer macht die Doku?
  • Wer räumt am Ende den Besprechungsraum auf?
  • Wer wird für Äußerlichkeiten gelobt? Für Fleiß?

Was macht das mit der Karriere?

DAS ist Gender.

Arbeit und Elternsein

  • Elternzeit: Jetzt nehmen mehr Männer sich Zeit für die Familie. Super!
  • Super? Die meisten Väter nehmen 2 Monate der Elternzeit. Also 2 x 1 Monat…
  • … und der Rest wird von den Müttern genommen, die dann lange am Stück vom Arbeitsplatz abwesend sind.
  • Was macht das wohl mit den Vorgesetzten, die eine verantwortungsvolle Position zu besetzen haben? Werden die eher die jungen Väter oder die jungen Mütter befördern? Wie isses denn bei Euch im Betrieb, in der Firma?

… und was macht das mit der nächsten Generation? Jungs, Mädchen, … was lernen sie hierbei viel zu anschaulich?

DAS ist Gender.

Frauenförderung ist Gender? Äh … Nö.

Frauenförderung ist nur Art von eine Maßnahmen, die man ergreift. Eine Reaktion auf die Beobachtung, wo noch Gerechtigkeit fehlt. Dort, wo Männer Nachteile haben, muss es Männerförderung geben!

Was konsequenterweise bedeutet, dass Männer mehr Zeit für Dinge haben, die der Gesellschaft anders zu Gute kommen: Familienzeit, Ehrenamt etc. Meinetwegen auch das Ausleben von Leidenschaften oder Hobbys, die der Wirtschaft womöglich zusätzliches Geld einbringen.

Forderung: „30 % Frauen in die Vorstände!“ Wirklich? Finde ich nicht. „70 % Männer in den Vorständen reicht!“ Huch? Genau! Männerquote!

DAS ist Gender.

Männer profitieren nicht von Gender? Äh… Doch.

Jungs, die mit Puppen spielen. Die sich wünschen, zu Karneval als Haremsdame aufzutreten. Oder die später mal „männliche Erzieherin“ werden möchten. Wer zuckt? Die Eltern, Großeltern, Nachbarinnen?

Und Männer, die gern bunte Klamotten tragen würden? Rote Jeans? Rosa Sakko? Mächtige Männer, die über ihre Schwächen reden können, ohne gleich eine „Und-dann-hab-ich-die-Welt-doch-erobert“-Etitüde draus machen zu müssen. Einfach mal Mensch sein dürfen?

Das ist doch sicher nicht nur für die Frauen eine Vision, die einigen Druck wegnimmt.

DAS wäre Gender.

Jetzt mal Klartext!

So, nach den vielen Beispielen sehen wir uns mal eine Definition des Begriffs an:

Gender bezeichnet das soziale Geschlecht und eine gesellschaftliche Analysekategorie gesellschaftlicher Machtverhältnisse.

Der Gender-Ansatz

Der Ansatz besteht aus drei Teilen
• Gender Mainstreaming
• Empowerment
• Politikdialog

(Quelle: Dr. Birte Rodenberg, Analyse für Kindernothilfe e.V.)

Methodik für Gender-Analysen

Die 3-R-Methode

Die 3-R-Methode stammt aus Schweden. Dort wurde sie in den 1990er Jahren entiwckelt. Sie ist gut erlaubt, Unterschiede in den untersuchten Gruppen und Ursachen für mangelnde Gleichstellung relativ einfach zu ermitteln.

Hat man sich ein Bild der Situation gemacht, kann man leichter geeignete Maßnahmen schaffen.

Tabelle

Quelle und Bildquelle:
https://gender-mainstreaming.rlp.de/de/gender-mainstreaming/instrumente-und-methoden/die-3-r-methode/

Die Situation: Verhalten und Machtverhältnisse

Schließlich noch ein paar Stichworte zur Situation. Quasi als Basisargumente – leider schon sooo oft gehört. Hilft nix. Die sollte man sich tunlichst auch nochmal ansehen vor der nächsten „Argumentationgelegenheit“. Also, durchlesen, mit der eigenen Erfahrung abgleichen und mit den Beispielen oben zu eleganten Debattenbausteinen kombinieren. Voila!

Verhalten, das Männern in rein männlichen Gruppen bescheinigt wird

  • Generalisieren, für andere sprechen
  • Von einem Thema zum anderen springen
  • Aufgaben- und Sachorientierung
  • Wettbewerbsorientierung in der Gruppe. Wer ist der Überlegene?
  • Bringen ihren Ärger leicht zum Ausdruck
  • Zeigen Stärke und verstecken Schwäche
  • Erzielen Gemeinsamkeit durch Austausch über Ereignisse und Witze machen
  • Bemessen Identität und Status nach Leistung
  • Stehen nicht zu ihren Gefühlen; Gefühle werden geleugnet oder unterdrückt
  • Schieben die Schuld eher anderen zu

Verhalten, das Frauen in rein weiblichen Gruppen bescheinigt wird

  • Äußern sich persönlich, sprechen für sich selbst
  • Thematisieren auch Gefühle; Selbstenthüllungen
  • Prozessorientierung
  • Erzielen von Nähe durch Diskussion und durch Gespräche über sich selbst und Persönliches
  • Nehmen sich gegenseitig wahr – Identität und Status basieren auf Beziehungen
  • Diskutieren länger über ein Thema
  • Zeigen Kooperation; wollen anderen in der Gruppe gefallen; bieten Hilfe an
  • Zeigen Schwächen und Verletzlichkeit, verstecken oder halten Stärke zurück
  • Drücken Ärger nur schwer aus
  • Zeigen Gefühle und verbalisieren diese auch
  • Machen sich für Fehler verantwortlich

Verhalten in gemischten Gruppen

    • Männer beanspruchen mehr Redezeit, Frauen fassen sich oft kürzer
    • Frauen werden sehr viel häufiger von Männern unterbrochen
    • Beiträge von Männern und Frauen werden unterschiedlich bewertet und gewichtet
      • Vorschläge von männlichen Gruppenmitgliedern werden mehr beachtet
      • Themen von weiblichen Gruppenmitgliedern werden weniger gewichtet
    • Frauen leisten mehr kommunikative Unterstützungsarbeit
    • Frauen starten oft mit verbalen Rückziehern. Männer kommen schneller zur Sache
    • Lautstärke von Gesprächsbeiträgen unterscheidet sich: Frauen sprechen leiser

Gerade das Verhalten in gemischten Gruppen zeigt, wie Geschlechter- und Machtverhältnisse verteilt sind.

Quelle der Verhaltensaspekte:
https://www.gwi-boell.de/sites/default/files/assets/gwi-boell.de/images/downloads/Uebungen_Maenner-verhalten-sich-anders.pdf

Weiter lesen und denken

Wer hierzu oder zu anderen Aspekten noch tiefer ins Thema hinabtauchen möchte, der seien folgende Links empfohlen:

 

Augen-Logo Maria

Roboter hitchBOT

Aus meinem Posteingang…

ScreenshotDer Roboter hitchBOT hat schon viel von der Welt gesehen – er reiste im Jahr 2015 per Anhalter durch Deutschland, die Niederlande und einen Teil der USA. Nun hat der trampende Roboter, der ein großes mediales Interesse auf sich zog, im Heinz Nixdorf MuseumsForum (HNF) ein neues Zuhause gefunden. Er ist ab sofort im neu gestalteten Bereich zur Geschichte der Medien in der Dauerausstellung zu sehen.

Im HNF sitzt der sympathische Tramper, dessen Körper aus einem Eimer und blauen Schwimmnudeln besteht, ausgestattet mit bunten Gummistiefeln und gelben Handschuhen auf dem Heck eines Oldtimers. Dort lädt er Besucher*innen ein, Selfies mit ihm vor einer Fotowand zu machen.

In direkter Nähe zu hitchBOT gibt es einen Überblick über die klassischen Medien Presse, Rundfunk und Fernsehen. In einem Kiosk gibt es Zeitschriften der letzten 70 Jahre, außerdem Ausschnitte aus vergangenen TV-Sendungen oder alte Lieblingsradiohits.

Neue Ausstellungsbereiche: Mensch, Roboter! – Leben mit Künstlicher Intelligenz und Robotik. Dies wird am 26. Oktober eröffnet. hitchBOT gibt darauf schon einen kleinen Vorgeschmack. Weitere spektakuläre Roboter werden zu sehen sein, wie Beppo, Pepper, Aibo oder Cozmo.

HNF: Geschichte der Medien

Augen-Logo Maria

GHC 2018

LogoVolunteer at GHC 18

Do you already have a registration for the 2018 Grace Hopper Celebration (GHC 18)? We have some amazing volunteer opportunities for GHC 18 attendees. We need Poster Session judges who hold a Ph.D., Open Source Day mentors, as well as volunteers for Speed Mentoring, note takers, and bloggers. Please fill out this volunteer form and help us make GHC 18 the best celebration ever.

GHC 18 Highlights for Students

The GHC 18 online schedule has been released and pre-registration for individual sessions is open.

View the online schedule and search with the word “Student” to find all of the content intended for students or beginner tech. Get mentoring time with experienced professionals at the Mentoring Circles, relax and mingle at the Student Lounge, learn about the innovative technology the next generation is dreaming up at the Poster Sessions, don’t miss the CRA-W special sessions for students, and more.

You aren’t able to attend GHC 18?

Some AnitaB.org local communities will hold viewing parties and we will be livestreaming the keynotes. More information about those opportunities will be provided next month.

Meet the 2018 Student of Vision Abie Award Winner

The Student of Vision Abie Award honors young women dedicated to creating a future where the people who imagine and build technology mirror the people and societies for which they build. Recipients are honored at the Grace Hopper Celebration. The award includes a prize of $7,000. Think about self-nominating for this award in 2019!
This year’s winner is Chiara Amisola, an incoming college freshman at Yale University from Manila, Philippines. She plans to major in computer science. Read more about Chiara Amisola here.

GHC 18 attendees can meet Chiara Amisola at the Abie Awards Series: Building a Student-led Innovation Movement session on September 27 at 12:45 p.m. CT.

Past Student of Vision Abie Award winners will also speak at GHC 18 about their work and how they are now more empowered to continue building their vision for the future of women technologists. Attend their session on September 27 at 11:15 a.m. CT.

Meet all of the 2018 Abie Award Winners here.

Augen-Logo Maria

Misheard Lyrics

Tipp von Anke:

Hört Euch mal „Pride Shall Fall“ an … und verpasst nicht, mit zu lesen. Denn hier hat jemand mitgeschrieben, was sie VERSTANDEN hat, als die Heavy Metal Band GESUNGEN hat. Lustig!
Screenshot

Aus dem YouTube-Kanal „coldmirror„:

„Hey, ich bin Kaddi aka coldmirror. Man braucht mindestens 7 Gehirne, um den Sinn meiner Videos zu verstehen. Dieser Kanal ist weder für Kinder, noch für Erwachsene, noch für 60-jährige in Begleitung ihrer Eltern geeignet. __________________________ DANKE an alle die subscriben, liebe Kommentare da lassen oder einfach nur mal vorbeischaun und lachen! Ohne euch hätte ich ein Real Life ^^ “

Augen-Logo Maria

„Trotzdem“

Montag stand bei der Sommeruni unter dem Stern der Daten.

Seminar „Digitale Gesellschaft – Rolle der Informatik“

Das Thema hatte schon bei der Anmeldung schnell Anklang gefunden, das Seminar war gefragt.

10 Aspekte von Datafizierung in der Bildung

Die Teilnehmerinnen hatten im Voraus bereits jede Menge Material zur Verfügung, mit dem sie sich vorbereiten konnten. Dabei ging es speziell um Datafizierung, und zwar in drei Themenblöcken:

  • Offene Verwaltungsdaten und Civic Tech – open government data and civic tech
  • Datafizierung und Bildung – datafication and eduction
  • Die Vermessung des Selbst – quantifying the self

Neben allgemein einführenden Texten gab es also jede Menge speziellere Blickwinkel kennenzulernen. Unterm Strich ging es jedoch vor allem um die Sicht auf Helikopterebene: Entscheidungen treffen auf Grund von Datenauswertungen. Gerade beim Thema Bildung hätten wir uns etwas mehr konstruktive Ideen gewünscht. Denn die gibt es ja durchaus auch. Also: Wie kann man in Kindergarten, Schule, Hochschule und anderen Bildungseinrichtungen „Data Literacy“ einbringen? Wo gibt es Defizite, für die man durchaus Lösungen finden könnte? Ein Erfahrungsbericht zeigte beispielsweise, dass junge Studierende noch gar nicht mit einfachen Excelfunktionen umgehen können… da lässt sich doch was machen! :-)

Zu viert haben wir darüber am Montag dann noch bis zum Einbruch der Dunkelheit in der Kneipe im Viertel diskutiert. Bis die erste müde wurde und ging… (ja, das war ich und deswegen endet der Bericht hier auch.)

Vortrag „Was soll die Ethik in der Informatik – Beiträge der Philosophie zur Technikgestaltung“

Judith Simon ist Professorin für Ethik in der Informationstechnologie an der Universität Hamburg und hat international zu Philosophie, Wissenschaftstheorie und Technikfolgenabschätzung geforscht. Sie beschäftigt sich jetzt vor allem mit der Verschränkung ethischer, erkenntnistheoretischer und politischer Fragen im Kontext von Big Data und Digitalisierung. Ethische Analysen mit erkenntnistheoretischen und politischen Fragen müssen jetzt schon und künftig noch mehr zusammengedacht werden.

Auf der IF hat Judith Simon dazu einen sehr lebendigen Vortrag gehalten. Dort ging es u. a. um die „epistemische Intransparenz“. Damit ist klar, dass wir (noch … immer… überhaupt?) Vieles im Bereich Big Data und KI gar nicht mehr mit unseren einzelnen Gehirnen erfassen können.

Epistemische Intransparenz von Big Data

Im Vortrag wurden vorher noch drei Zugänge zur Ethik in der Informationstechnologie dargestellt und am Beispiel neuerer Entwicklungen an der Schnittstelle von Big Data und Künstlicher Intelligenz erörtert: Ethik in der Informationstechnologie al …

  1. Ethik der Profession
  2. Ethik der Nutzung von Technologien
  3. Ethik der Technologien selbst

Dieser dreifache Zugang ist notwendig, aber nicht hinreichend.

Für das Verständnis digitaler Technologien und deren Auswirkungen auf Menschen und Gesellschaften ist dann eben die komplexe sozio-technische Verteilung von Handlungsfähigkeit zu betrachten, eben auch die Frage des Verständnisses. Da gehören Fragen von Macht und Verantwortung natürlich immer dazu.  *seufz*

PDF-KartensetBesonders spannend fand ich das Kartenspiel, von dem die Professorin erzählt hat. Ich hab das mal gegoogelt:
www.valuesatplay.org/game-tools

Das Spiel gehört zu Designmethoden mit „dem Publikum“. Als Teil von Values at Play entwickelt, wird (wurde) das Kartenspiel in K-12-Klassen und in Hörsälen eingesetzt. So wie es aussieht, bekommt man es allerdings nicht mehr. Es gibt nur noch gebrauchte Restexemplare. Immerhin habe ich noch eine ausdruckbare PDF-Datei gefunden: GAGCardsExpanded

Mit Anleitung (grow-a-game_instructions) und Erläuterung zu den Karten (grow-a-game_overview).

Beim Einsatz von Grow-A-Gam brainstormt eine Gruppe von Leuten neue Ideen, um menschliche Werte zu priorisieren. Vorherige Erfahrungen in Sachen Design sind nicht notwendig, es kann von erfahrenen Designer*innen und von Neulingen eingesetzt werden, die Spaß daran haben, Spiele zu erfinden.

„Trotzdem“

Trotzdem… trotz widriger Umstände (krankheitsbedingter Ausfall wesentlicher Beiträge) und trotz des schier riesigen Bergs an Herausforderungen bei Big Data und Ethik. Schließlich ging es auch hier darum, einfach einen eigenen Teil beizutragen.

Wenn ich schon nicht komplett „mündige digitale Bürgerin“ sein kann, um informierte Entscheidungen über meine Daten zu treffen, kann ich doch dort, wo ich genug verstehe, bewusst damit umgehen. Wenn das Leben mal wieder anders kommt, als es geplant war, kann ich das Beste draus machen.

Augen-Logo Maria

Tipps für’s (Wieder-)Bewerben

Bericht vom Lebenslauftuning und Bewerbungsprozess

Das Zusatzangebot auf der Sommeruni, das heute im Teestübchen im Schnoor stattfand, hatte wenig Teilnehmerinnen. Und viel Output!

Hier findet Ihr ein paar Tipps dazu und DIE Idee von heute.

Lebenslauf

Beispiel für Lebenslauf / Ausschnitt

Der Lebenslauf wird in der Regel als erstes von allen Unterlagen gelesen. Beispiel für Lebenslauf / AusschnittOben seht Ihr ein Beispiel, bei dem ich den Tipp geben würde: Den Abschnitt „Technologien“ noch in Kategorien unterteilen. So in der Art:

  • Programmiersprachen XYZ, HTC
  • Datenbanken XYYYY, ABC

Auf dem anderen Beispiel aus einem Lebenslauf seht Ihr außerdem, wie man mit Sprachkenntnissen umgehen kann. Einfach mal konkret werden, was Ihr in welcher Sprache für ein Niveau beherrscht.
(Anklicken zum Vergrößern.)

Anschreiben

Beispiel für ein AnschreibenDas Anschreiben wird i. d. R. erst gelesen, wenn der Lebenslauf interessant genug aussieht. Hier solltet Ihr persönlich werden. Nein, keine Verbalattacken ;-)

Sondern herausfinden, welche Person Ansprechperson ist. Dann den Namen (korrekt!!!) in der Anrede verwenden: „Sehr geehrte Frau Dr. Saskia Mendelssohn“ o. ä.

In einem Beispiel waren zwei Herren namentlich als potenzielle neue Chefs genannt, nach einem Anruf meinten die Zuständigen von der Personalabteilung allerdings, dass man „Sehr geehrte Damen und Herren“ schreiben soll, weil nicht bekannt war, wer nun das Anschreiben erhält… Das hat eine Teilnehmerin des Job-Talks ganz elegant gelöst mit: „Sehr geehrter Herr Prof. Wolfgang Beierlein, sehr geehrter Herr Prof. Kevin Martmann, sehr geehrte Damen und Herren,…“
(Alle Namen geändert).

Einstiegssatz

Das ist der Satz, bei dem der erste Eindruck wirklich Eindruck machen kann.

Nicht so gut: „Sehr geehrte…, hiermit bewerbe ich mich auf die Stelle XA.“ Auch nicht so gut: „…, ich beziehe mich auf Ihr Stellenangebot AAC am Institut für …“ Warum nicht so gut? Naja, das wissen die Empfänger*innen ja schon. Sie sind gelangweilt und das beeinflusst, wie sie den restlichen Text lesen. Mit einer gelangweilten oder gar genervten Grundstimmung?

Besser: „Sehr geehrte…, Bilanzieren und Datenanalyse sind für mich spannende Arbeitsinhalte, mit denen ich mit bereits seit dem Studium beschäftige.“ Hier sind das Wort „Bilanz“ und das Thema „Datenanalyse“ aus der Stellenanzeige übernommen worden. Da werden die Herren (oder Damen, wenn die auch immer noch selten einstellen…) hellhörig.

Beides und Vorstellungsgespräch

Damit ist man Wettbewerber*innen einen Schritt voraus: Versucht mal, die Perspektive Eures Gegenübers einzunehmen. Viele Leute, die andere einstellen, interessieren sich nur dafür, dass sie ihre Lücke möglichst schnell möglichst gut schließen können. Es ist ihnen ziemlich egal, was Ihr persönlich spannend findet und wo Ihr Karriere machen wollt und als was.

Sie wollen hören: Ihr passt sehr gut auf die ausgeschriebene Stelle! Ihr seid kostenbewusst!  Ihr seid pflegeleicht! Das heißt auch, dass Ihr nicht auf jeden neuen Hype aufspringen wollt, nur weil es eine neue Technik ist. Die alte muss i. d. R. noch länger betreut werden. Und fragt im Vorstellungsgespräch nicht nach Urlaubstagen, sondern z. B. danach, welche Software im Team bzw. für das Projekt eingesetzt wird. Wie die Interdisziplinarität gelebt wird, die in der Stellenausschreibung steht. Stellt gern in den Vordergrund, dass Ihr Euch schnell in alles Mögliche einarbeiten könnt – das müsst Ihr sowieso, nur selten genießt man eine richtige Einarbeitung ; -)

Zusammen stark sein

Trefft Euch doch einfach mal wie wir heute in Bremen. Geht in eine Kneipe, verabredet Euch zu Kaffee und Kuchen. Ihr werdet sehen, je mehr man miteinander redet, desto bessere Ideen fallen einem selbst zu so etwas Lästigem wie dem Bewerben ein!

DIE Idee heute

Nochmal ein Beispiel: In der Einladung zum Vorstellungsgespräch stand sinngemäß, dass es ca. 30 Minuten dauern wird (das ist kurz!) und dass sich die Bewerberin „mit ihren Fähigkeiten vorstellen soll und wie sie ihre Zukunft im beschriebenen Projekt sieht“. (Zukunft…. soso, für eine Stelle, die auf 2 Jahre befristet ist… das scheint eine Standardfloskel zu sein.) Die erste Idee hierzu war, nochmal in den Vordergrund zu stellen, was aus dem Lebenslauf prima auf die Stelle passt. Und das dann einprägsam zu erzählen.

Und dann hatten wir zusammen DIE Idee:

  • Eine MindMap malen, mit dem eigenen Namen in der Mitte (inkl. Doktortitel und – kleiner – Kontaktdaten wie Tel-Nr und Email).
    Dafür reicht auch PowerPoint, man muss nicht extra eine eigene SW haben. Geht natürlich auch.
  • Drumherum: Fakten bzw. Stationen aus dem Lebenslauf, die perfekt zur Stelle passen. 3 bis 5 Fakten reichen, das ist prägnanter.
  • Ergänzend: Fähigkeiten und Kenntnisse, die sich aus diesen Fakten ergeben und für die Stelle benötigt werden Oder das Projekt erfolgversprechender machen.

 

Dazu kam dann noch die Idee zur Darstellung. Dies wird sich den Ansprechpersonen auf jeden Fall ins Gedächtnis einbrennen:

  • 1 DIN-A4-Blatt (etwas dickeres Papier) bedrucken mit der fertigen MindMap (ggf. Farben des „neuen Arbeitgebers“ aufgreifen)
  • 2 DIN-A5-Blätter (auch etwas dicker) vorbereiten.
    Das erste bekommt die MindMap nur mit Namen und Fakten. Das zweite die komplette MindMap, so dass da auch die Skills drauf stehen. So kann man im Gespräch die Grafik „offline“ entwickeln, so dass nicht zuviele Inhalte von dem ablenken, was man gerade sagt.
    Die beiden DIN-A5-Blätter werden nacheinander gezeigt oder rumgereicht, während man erzählt. Am Ende packt man sie wieder ein, wenn man sie nicht gerade jemandem aus der Hand zerren muss ;-)
  • Das DIN-A4-Blatt kann man den Herrschaften da lassen.

 

Danke an Alessa und Simone für die Inspiration und das nette Treffen!

Augen-Logo Maria

Kurzer Bericht zum Drachenzähmen

WelcomeModerieren und Gruppen leiten: Drachen und Andere zähmen

Ein Workshop auf der Informatica Feminale / Ingenieurinnen-Sommeruni, und zwar ein sehr erfolgreicher!

Wer kennt sie nicht, die Frage: Wie kann eine Gruppe gemeinsam zu Ergebnissen kommen? Ohne Orientierung kann das schnell chaotisch und nervenaufreibend werden.

Schwierige Situationen waren der Dreh- und Angelpunkt in diesem Workshop. Bei Neulingen, aber genauso bei Profis taucht immer mal auch Angst auch, vor einer Gruppe (be-)stehen zu müssen. Damit geht man am besten um, indem man viel übt. Zum Beispiel in Bremen : -)

Und das haben wir gemacht. 15 Frauen und 2 Dozentinnen haben sich 2 Tage lang mit … 1000 Fragen und Antworten beschäftigt.

Theoretische Inputs (Kurven und Koordinaten!) und unterhaltsame Erfahrungsberichte („Stellt Euch vor, ich hatte da mal… „) bildeten die Basis zum Ausprobieren.

Tafelanschrieb

Methoden und Instrumente aus der klassischen Moderation waren genauso vertreten sein wie neuere Tools aus dem Agilen Arbeiten, dem Design Thinking und anderem Handwerkszeug aus Innovationsprozessen. Da es ja ein Workshop war, hatten auch die Teilnehmerinnen jede Menge Arbeit:

Atmosphäre

An den Tischen ging es einzeln und gemeinsam vom Problem zur Lösung.

Working - table

Dabei ist uns aufgefallen, dass die Schokokekse immer viel zu schnell verschwunden sind…

Working - table - without cookies

Danke und bis nächstes Jahr

Als Dozentin bedanke ich mich hier gern öffentlich für die tolle Gruppe, die aktive Zusammenarbeit und die geteilten Erfahrungen. Ladys, Ihr wart super!

Wir würden uns gern nächstes Jahr wieder sehen und wieder Drachen, Schlittenhunde, Hühnerhaufen und Fischlein zähmen. Alle, die es dieses Jahr nicht geschafft haben teilzunehmen, haben also noch eine Chance! Und die, die schon da waren, dürfen natürlich auch wieder kommen und weiter üben!!

Damit es bei Euch dann vielleicht auch mal aussieht wie auf der Karte aus dem Schnoor – nicht Ärgern lassen, sondern einheizen:

Drachenkind speit Feuer auf große Drachen

PS: Wer die Fotos nicht sieht, einfach auf den Titel oder den Text ZEITUNG klicken, dann erscheinen sie. Das ist ein Blog-Bug, den ich gern als Zauberei verkaufe ;-)

Augen-Logo Maria

Internet IF & IS in Bremen / Aug 2018

To get WLAN access you need to do 2 steps at the beginning. Before, you have to connect with Uni Bremen.

First you go to the members part and go to the CAT-Eduroam-Konfigurationstool:

Screenshot

Then you download the certificates by choosing eduroam … and maybe you need to click to the Link:

Screenshot

From there on it’s no rocket science. Plus, you can use the guide from the Tagungsbüro, depending on your operating system.

Augen-Logo Maria

Mission Asteroid – Hayabusa2 & MASCOT

Screenshot

Die japanische Raumsonde Hayabusa2 befindet sich seit Dezember 2014 auf einer Mission zum Asteroiden 162173 Ryugu. Mit an Bord ist der Lander MASCOT (Mobile Asteroid Surface Scout). Er wurde federführend vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Bremen entwickelt.

Am 27. Juni 2018 hat die japanische Raumsonde Hayabusa2 den erdnahen Asteroiden Ryugu erreicht. MASCOT trägt vier wissenschaftliche Experimente zur Untersuchung der Geologie, der Chemie und der physikalischen Eigenschaften des Asteroiden – drei davon aus Deutschland. Das Ziel ist, genauere Einblicke in die Beschaffenheit und den Aufbau erdnaher Asteroiden zu gewinnen. Asteroiden sind sehr alte Fragmente des Sonnensystems. Die Mission soll dazu beitragen, sie zu verstehen und so auch Erkenntnisse über die Entstehungsgeschichte der Planeten zu gewinnen. Nicht zuletzt sollen die Erkenntnisse auch dabei helfen, mögliche Asteroidenabwehrmissionen effektiver zu planen.

MASCOT wird Anfang Oktober 2018 von Hayabusa2 abgetrennt und auf Ryugu landen, um dann für mindestens 16 Stunden messend auf dem Asteroiden Ryugu aktiv zu sein. Dabei kann MASCOT bis zu 70 Meter weit hüpfen, um so an verschiedenen Orten auf einem Asteroiden Messungen vorzunehmen. Die MASCOT-Messungen werden auch den weiteren Missionsverlauf von Hayabusa2 unterstützen. 2020 wird Hayabusa2 mit den Proben zur Erde zurückkehren.

Ausstellung

In der Ausstellung „Kontakt mit einem Asteroiden – Hayabusa2 und MASCOT“ in der Unteren Rathaushalle in Bremen werden die wichtigsten Fragen der Raumfahrtmission erklärt. Zu sehen sind großformatige Bilder, Bodenreferenzmodelle von Missions-Instrumenten sowie 1:1-Modelle der japanischen Muttersonde Hayabusa2 und des Landers MASCOT. Begleitend zur Mission zeigt die Ausstellung, wie die Wissenschaft die Beschaffenheit und Aufbau von Ryugu erkundet, erklärt die Bedeutung von Asteroiden als Urmaterie des frühen Sonnensystems und zeigt die Gefährdung unseres Planeten durch erdbahnkreuzende Asteroiden auf.

Sechs Themenstationen geben in Deutsch und Englisch Auskunft über die Vielfalt der Asteroiden und ihre Rolle im Sonnensystem, die wissenschaftlichen Ziele der Mission, ihren Ablauf und die zum Teil hochkomplexen Manöver am Asteroiden Ryugu.

Videos, großformatige Bildwände und eine Fotowand für „Selfies“ findet man auch noch in der Ausstellung.

Orga

„Kontakt mit einem Asteroiden – Hayabusa2 und MASCOT“ findet Ihr in der Unteren Rathaushalle / Am Marktplatz mitten in der City. Sie läuft noch bis zum 14. Okt. 2018.

Öffnungszeiten:

  • Montag bis Freitag von 10 bis 18 h
  • Samstag von 9.30 bis 16 h
  • Sonntag von 10.30 bis 15 h

Am 25. Aug. 2018 um 11 h bietet das DLR eine Führung durch die Ausstellung an.

Die Führung wird von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus dem Projekt durchgeführt und finden auf Deutsch statt. Eine vorherige Anmeldung ist nicht erforderlich. Die Führung ist kostenfrei.

Mehr Infos: www.sternstunden2018.de

ENGLISH

The Japanese Spacecraft Hayabusa2 is on its way to 162173 Ryugu (an asteroid). Together with the lander
MASCOT (Mobile Asteroid Surface Scout) which has been developed at the DLR in Bremen entwickelt.

MASCOT will leave Hayabusa2 and land on Ryugu in October 2018. Then it will measure for at least 16 hours.
Astonishing, it can jump up to 70 metres to get data from various locations.

Exhibition in Bremen

6 topics of interest are shown (German and English).

Where? Untere Rathaushalle in Bremen / city centre
When? Until Oct, 14

Opening hours

  • Mo – Fr 10 a.m. to 6 p.m./li>
  • Samstag von 9.30 a.m. to 4 p.m.
  • Sonntag von 10.30 a.m. to 3 p.m.

More: www.sternstunden2018.de

Augen-Logo Maria

Kraftvolle Skizzen

Business-Symbole einfach zeichnen lernen

CoverDer Leuchtturm ist ein eindrucksvolles Motiv. Hier gibt es allerdings noch mehr zu lernen: Einfache Motive zeichnen und so Aussagen verstärken. Das Buch ist eine Vorlagensammlung, Inspiration und Anleitung für weitere Motivideen. Dank der Schritt-für-Schritt-Erklärungen lässt sich eine Menge an Bildern, die auf den ersten Blick kompliziert aussehen, einfach und schnell nachzeichnen.

BuchseiteDas fertige Symbol wird in drei verschiedenen Ausführungen vorgestellt, von schlicht und schnell bis professionell schattiert und mit Wachsmalblöcken gefärbt. Gezeichnete Varianten der Symbols sowie eine Verschlagwortung bringen sofort Ideen für den Einsatz zu eigenen Zwecken.

Bonus: Im Download-Bereich des Buchs gibt es die wichtigsten Motive als einsatzfertige Dateivorlagen.

Buchinhalt

 

Fazit: Anschaulich und nachvollziehbar, absolut (nach-)machbar!

Themen

  • Schöne und schnelle Varianten
  • Zeichenmaterial
  • Schwarz-Weiß-Skizzen und Farben
  • 99 Symbole von A bis Z: Abreißkalender bis Zahnräder

Johannes Sauer: „Business-Symbole einfach zeichnen lernen. Die wichtigsten Motive für Flipchart und Whiteboard. Mit Schritt-für-Schritt-Zeichenanleitung“. managerSeminare 2018. 29,90 EUR. ISBN 978-3-95891-040-9-.

Augen-Logo Maria

Ausstellung: Falsch gedacht!

Irrtümer und Fälschungen der Archäologie

Screenshot

Einhornskelett, Krone (äh… Henkel eines Holzeimers), Steinzeitwerkzeug (äh… Werbemüll eines Wurstfabrik) – das sind nur ein paar Beispiele für die Ausstellungsstücke.

Wann? Bis zum 9. Sep. 2018
Wo? Herne

Die Ausstellung ist nicht nur für Archäologinnen und Antikenforscherinnen interessant, sondern zeigt auch sehr anschaulich, dass man seine Aussagen lieber sorgfältig prüfen sollte, bevor man damit an die Öffentlichkeit geht. Lehrreich!

Es gibt auch zwei Bücher für alle, die es nicht schaffen, die Ausstellung zu besuchen. Natürlich der Ausstellungskatalog „Irrtümer und Fälschungen“ von Josef Mühlenbrock und Tobias Esch.Der Katalog revidiert populäre, aber überholte Thesen zu vergangenen Epochen und ihren Artefakten, rollt spektakuläre Betrugsfälle neu auf und stellt archäologische Arbeitsme thoden vor. Dann gibt es passend dazu noch das Buch „Motel der Mysterien“ von David Macauly. Hier entdeckt ein Archäologe des 5. Jahrtausends nach(!) Christus unsere Gegenwartskultur und sitzt dem einen oder anderen Irrtum auf.

Mehr Infos:
www.irrtuemer-ausstellung.lwl.org

Augen-Logo Maria

Studiengang „Wirtschaftsinformatik und Digitalisierung“

Logo Uni PotsdamDieser Master-Studiengang startet im Sommer- und im Wintersemester.

Inhalte (verpflichtend bzw. Wahlpflichfächer) aus Wirtschaftsinformatik und BWL und VWL, Verwaltungswissenschaft oder Soziologie und Informatik und das IT-Systems Engineering:

  • Anwendungsentwicklung mit dem Schwerpunkt Industrie 4.0
  • Mobile und Digital Business
  • Social Media Research
  • Digital Government
  • Data Science, Implications of Digital Life + Business, Informations- und Wissensmanagement o. ä.
  • Innovationsmanagement, Controlling, Business Development o. ä.
  • kognitive Technologien, maschinelles Lernen, Softwarearchitekturen o. ä.
  • Mikro- oder Makroökonomie, Public Policy o. ä.

Dazu belegt man zwei vertiefende Forschungsseminare und ein umfangreiches Forschungsprojekt, das auf die Masterarbeit vorbereitet. Auch Module des Hasso-Plattner-Instituts können belegt werden.

Der Professor selbst sagt zum Studiengang:
„Das Programm ist anspruchsvoll und erfordert überdurchschnittliches Engagement. Wir bieten dafür nicht nur die Möglichkeit, die Digitale Transformation zu erlernen und schon im Studium mitzugestalten, sondern geben den Studenten auch viel Freiheit, ihre Lehrinhalte in einem modernen Baukastensystem selbst zusammenzustellen und so ihr eigenes Profil zu entwickeln.“

Voraussetzung zum Master: Grundsätzlich ist die Voraussetzung für das Masterstudium ein Bachelorabschluss oder ein gleichwertiger erster berufsqualifizierender Abschluss eines Hochschulstudiums in einem Studiengang der Wirtschaftsinformatik, der Informatik, der Betriebswirtschaftslehre oder der Verwaltungs- und/oder Politikwissenschaft,

Außerdem liegt der Frauenanteil bei 41 % und ist damit deutlich höher als in anderen Informatikstudiengängen.

Mehr Infos:
www.uni-potsdam.de/studium/studienangebot/masterstudium/master-a-z/wirtschaftsinformatik-master.html

Augen-Logo Maria

MoFi 2018

Mondfinsternis

Screenshot der Stadtansicht für den FinsternisverlaufHeute, Freitag 27. Juli 2018 gibt es über Deutschland die längste Mondfinsternis des Jahrhunderts. Erst im Jahr 2123 wird es wieder eine so lange totale Mondfinsternis über Deutschland geben. Und das auch noch zu einer humanen Uhrzeit, nämlich VOR Mitternacht.

Grund genug, sich mal schlau zu machen und den Abend zu planen…

Mondfinsterniskalenderplanung
Karte mit einem Überblick über die gesamte Finsternis:
www.timeanddate.de/finsternis/karte/2018-juli-27

Dort kann man einen Ort eintragen, um sich den genauen Ablauf für den eigenen Aufenthaltsort anzeigen zu lassen:
www.timeanddate.de/finsternis/in/deutschland/bremen

 

Und für alle, die diesen Artikel später lesen: Es gibt ja noch andere Orte auf der Welt! Da kann man vielleicht den nächsten oder übernächsten Urlaub nach dem Himmelsphänomen Finsternis planen :-)

Augen-Logo Maria

Design-Thinking-Ratgeber mit (arg) wenig Worten

Der Design-Thinking-Werkzeugkasten

CoverDesign Thinking ist eine Methode, die bei der Neuentwicklung von Produkten und Services hilft, die wirklichen Kundenprobleme zu identifizieren und innovative Lösungen für diese zu finden. Aus dem Buchtext: „Ein […] Gedanke – bevor es nun wirklich losgeht: Die meisten erfolgreichen Innovationen sind das Ergebnis von Teamarbeit. […] Und für solch ein Team gilt: Je diverser – in Hinsicht auf den beruflichen, aber auch kulturellen Hintergrund – die Zusammensetzung des Teams ist, desto besser für das Projekt.“

Die Autoren bündeln die vorgestellten Werkzeuge entlang vom Design-Thinking-Prozess in sechs Phasen. Die Anleitungen für den gesamten Projektverlauf sollen die Entscheidung für das richtige Werkzeug erleichtern. Außerdem wird ein erster Eindruck vermittelt, wie eine vom Kunden her validierte Idee in ein erfolgreiches Geschäftsmodell überführt werden kann.

Den ersten Abzug in der B-Note gibt es für weiße Schrift auf Leuchtorange. Das ist nicht so recht barrierefrei… Hübsch, aber vielleicht in der nächsten Auflage mehr Kontrast. Das wäre für mich als Leserin (Kundin) wünschenswert.

Übersicht verspricht die einheitliche Struktur für die Methoden:

  • Ergebnis – Format – Material – Vorbereitung – Zeitdauer

Die Methodenbeschreibungen sind handwerklich okay, sie bieten gute Impulse. Trotzdem und leider: Manchmal sind die Erklärungensehr zu knapp gehalten – manchmal habe sogar ich als Moderatorin mit jahrelanger Erfahrung nicht verstanden, worauf die Autoren bei einer Methode hinauswollten (selbst bei Methoden, die ich schon länger kenne und anwende…)

Gut gefallen hat mir, dass die Materialempfehlungen sehr oft minimalistisch und doch völlig ausreichend sind: Haftnotizen, Moderationswände und Karten, Flipchartstifte, Küchenuhr / Stoppuhr, Fotogerät (Kamera oder Smartphone). Damit geht was!

Hilfreich ist auch die Idee, zwei Rollen zu nutzen: „Projekt-Owner“ und „Projekt-Master“, angelehnt an die Rollen in Scrum. Der eine ist für die Ausrichtung und Priorisierung von Inhalten verantwortlich, der andere sorgt für einen guten Prozess beim Erarbeiten von Lösungen.

Ein Schlüsselfaktor von Design Thinking wird explizit nochmal genannt: „Wenn Sie Kunden interviewen, versuchen Sie nicht, Ihre Hypothesen von ihnen validiert zu bekommen. Seien Sie offen, neugierig und bereit für Überraschungen.“

Fazit: Werkzeugkasten mit Nachholbedarf bei Methodenbeschreibungen

Themen u. a.

  • Business Owner Briefing: Stakeholder und Projektteam
  • Charette
  • Designaufgaben-Lückensatz
  • Informationen und Kernfakten sammeln
  • Google Trends, Trend-Matrix und Google Alerts
  • Buzz Reports
  • Designbrief
  • Nutzer-Kamera-Studie: Kundenperspektive
  • Von Erkenntnissen zu Schlüsselerkenntnissen
  • Empathie-Raster
  • Personas und User Journey Map
  • Kundenperspektiv-Lückensatz
  • Stakeholder-Abstimmung
  • Faktor 10!
  • Storyboard
  • „Zauberer von Oz“
  • Kunden-Co-Creation
  • Feedbackraster
  • Testkarten und Hypothesen-Testblätter
  • Learning Launch
  • Produktvision
  • Business Model Canvas

Ansgar Gerling und Godehard Gerling: „Der Design-Thinking-Werkzeugkasten. Eine Methodensammlung für kreative Macher „. dpunkt 2018. 16,95 EUR. ISBN 978-3-86490-589-6.

Augen-Logo Maria

Design Thinking

CoverHast Du weder Zeit noch Lust auf langatmige Belehrungen eines Kollegen oder darauf, Dich durch unzählige Webseiten zu klicken oder ein dickes Fachbuch zu wälzen? Dafür wurde dieser kompakte Ratgeber verfasst. Das Buch hat sich eine klare Aufgabenstellung gesetzt: Es will den Anforderungen anspruchsvoller Leser genügen, die mehr über die Anwendung von Design Thinking in einer digitalen Welt erfahren möchten. Dann sehen wir mal….

Heraus kam ein Buch, das einen rasanten Überblick über die wichtigsten Prinzipien im Design Thinking bietet. Es ist eine Mischung aus Beispielen und Methoden. Die wesentlichen Elemente des Design Thinking werden im Buch angerissen. IM Fokus stehen beispielhaft die Herausforderungen von digitalen Innovationen (als derzeit häufigste Anwendung des Design Thinking). Nach den Grundlagen will das Buch den Blick weiten auf die Verbindung von Systems Thinking und Design Thinking sowie Business Ökosystem Design.

Der Autor ist Gastprofessor für Design Thinking an diversen Universitäten und hat mehr als 15 Jahre lang in der Industrie Innovationen realisiert und digitale Transformationen angestoßen. Leider scheint er mir nicht der geborene Autor für kurze, knappe Ratgeber zu sein…

Auch mit etwas Vorwissen tat ich mir beim Lesen echt schwer. Der Stil … ja, was? Ist auch mal leicht zu lesen. Dann wieder tauchen Bezeichnungen auf, die entweder (zu) weit vorn eingeführt wurden und ohne Verweis nicht mehr rasch wieder zu finden sind. Oder auch gar nicht? Daisy Maps? Google kennt das schon mal nicht. Hm… Das hörte auch nicht auf. Weitere Begriffe oder Abkürzungen ließen mich überlegen, was denn nun wieder gemeinst sein könnte. Und ich konnte auch nicht mal eben nachschlagen, denn einen Index hab ich vergeblich gesucht.

Weiter gibt es abstrakte Konstrukte, die so knapp dargestellt sind, dass ich nicht verstanden habe, was da erklärt werden sollte. An einer Stelle hat mich der Autor völlig abgehängt. Vor allem ein Verweis aus der Einleitung hat mich nur noch mehr verwirrt, denn dazu hab ich auch nix gefunden.

Die Inhalte sind oft so weit verkürzt getextet, dass Neulinge und Gelegenheitsdesignthinker wie ich kaum mitkommen.

Ein paar praktikable Sachen lassen sich allerdings auch herausfiltern. Da ist zunächst mal der Leitspruche des Design Thinking: „Fail eraly to succeed sooner“. Man merkt auch, dass der Autor die Methodik wahrscheinlich sehr gut kennt. Auch die Erklärung des „Mindset“ ist okay.

Zurück zum Anspruch: „Das Buch will den Anforderungen anspruchsvoller Leser genügen, die mehr über die Anwendung von Design Thinking für die Findung von Lösungen in einer digitalen Welt erfahren möchten. Und das in kurzer Zeit.“ Ich würde sagen, dafür sollte es nochmal gründlich überarbeitet werden. Weniger Inhalt, dafür besser erklärt. Gliederung aufräumen und Layout einsetzen, das den roten Faden unterstützt. Weniger von den hübschen Grafiken, dafür die vorhandenen komplett erläutern. Dann kann noch was richtig Gutes draus werden.

Fazit: Vieles bleibt schemenhaft. Schade.

Michael Lewrick: „Design Thinking. Radikale Innovationen in einer digitalisierten Welt“. C. H. Beck 2018. 9,90 EUR. ISBN 978-3-406-72060-4.

Augen-Logo Maria

Preisträgerinnen ARD/ZDF Förderpreis „Frauen+Medientechnologie“

Ausgezeichnete Forschungsergebnisse zu Barrierefreiheit, Mixed Reality und Videokompression

Zu seinem 10-jährigen Jubiläum prämiert der Förderpreis herausragende Forschungsergebnisse in Abschlussarbeiten von Frauen. Aus den 10 nominierten Wissenschaftlerinnen für diesen Wissenschaftspreis stehen  die drei Preisträgerinnen des Jahres 2018 fest (genannt in alphabetischer Reihenfolge):

  • Cordula Heithausen mit der Dissertation „Coding of Higher Order Motion Parameters for Video Compression“ an der RWTH Aachen. Mit verbesserten Algorithmen gelingt ihr ein entscheidender Fortschritt in der Videokompression komplexer Bewegungen.
  • Lisa Ihde mit der Bachelorarbeit „Konzepte und Techniken zur Mixed-Reality-Visualisierung von Massiven 3D-Punktwolken“ an der Uni Potsdam. Diese Technik ermöglicht eine verbesserte Immersion für außenstehende Beobachter von Virtual-Reality-Umgebungen.
  • Aruscha Kramm für die Bachelorarbeit „Barrierefreiheit in mobilen Applikationen – Implementierung einer Sprachsteuerung“ an der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig. Sie entwickelt einen Software-Prototypen zur Sprachsteuerung, der in verschiedene Smartphone-Apps implementiert werden kann.

Die Preisverleihung findet am 31. Aug. 2018 auf der IFA in Berlin auf der Messe statt. Erst dann wird der Öffentlichkeit bekanntgegeben, wer den ersten, zweiten und dritten Preis erhält. Die Auszeichnungen sind mit Preisgeldern im Gesamtwert von 10.000,-EUR verbunden. Vor einem Fachpublikum aus Rundfunkanstalten, Broadcastbranche, Wissenschaft und Politik erfolgt die Preisübergabe.

Die Idee des Förderpreises

Die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten wollen mit dem Förderpreis talentierte Frauen motivieren, sich im Rahmen ihres Studiums und ihrer Forschung mit dem Bereich der audiovisuellen Medienproduktion und -distribution zu befassen. Außerdem sollen talentierten Frauen karrierefördernde Kontakte in die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten vermittelt werden.

Unter dem Jubiläumslogan „10SATIONELLE JAHRE!“ richtet sich der Förderpreis 2018 wieder an Absolventinnen von Hochschulen und Universitäten in Deutschland, Österreich und der Schweiz.

Augen-Logo Maria

Fachtag: „Gender und Human Resources in der IT“

GEWINN-Logo2018 der dritte Fachtag an. Es geht um das Thema „Frauen in der IT-Branche: Neue Wege im HR-Management“. Gender und IT wird im Rahmen der digitalen Transformation immer wichtiger. Der Fachtag bietet Raum für die Diskussion untereinander und Möglichkeiten zur Vernetzung mit Gleichgesinnten.

Wann? 28. Sep. 2018 von 9:30 – 16:30 Uhr
Wo? Hamburg

Die Teilnahme ist kostenfrei. Was bietet der GEWINN-Fachtag?

  • Agile Formate
  • Vernetzung
  • Inspiration und Reflexion
  • Austausch zwischen Wissenschaft und Praxis

Kurzbeschreibung:
www.gender-wissen-informatik.de/Fachtage/Hamburg#anchor-839

Anmeldung:
civi.kompetenzz.net/public/events/48

Augen-Logo Maria

Treffen der Frauen- & Gleichstellungsbeauftragten aus Ingenieurwissenschaften und der Informatik

ScreenshotDas zweite bundesweite Vernetzungstreffen der Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten aus den Ingenieurwissenschaften und der Informatik findet nach dem Sommer im Norden statt.

Wann? 3. und 4. Sep. 2018
Wo? Hamburg
Anmeldung: Bis 27. Jul. 2018

Im Rahmen des BMBF-Verbundprojektes „TransferLabor Technikkompetenzen“ der Unis Bremen und Hamburg werden die Ergebnisse der Analyse von fächerübergreifenden Lehrangeboten vorgestellt. Nach dem Impulsvortrag „Aufstiefskompetenz, Gender und Mikropolitik“ darf diskutiert werden. Außerdem dient das Treffen als überregionales Forum für den gleichstellungsbezogenen Austausch.

Mehr Infos: https://technikkompetenzen.de
Kontakt: transferlab-technikkompetenzen(bei)uni-bremen.de

Augen-Logo Maria

Diskussionen leiten

Jetzt wird nicht lange diskutiert!

CoverDie Teilnahme an einer Diskussionsrunde ist oft mühselig – lediglich eine Pflicht oder gar eine Last… Schlimmstenfalls führt das Gespräch zu keinem Ergebnis. Dagegen möchte das Büchlein vorgehen. Der Autor ist erfahrener Gesprächsleiter und gibt in seinem Ratgeber praxisnahe Tipps für eine effektivere Gesprächskultur. Außerdem kennt er die Sicht als Sprechtrainer, Coach und Vortragsredner.

Spätestens im Berufsleben kommt man um die Teilnahme an Diskussionen in Gruppen nicht herum. Je nach Umfeld ist es ein monatliches Teammeeting, andere sitzen täglich in Sitzungen, Gruppengesprächen und Diskussionsrunden. Wie auch immer man diese Zusammenkünfte nennt, es geht bei allen darum, effizient miteinander zu kommunizieren. Das Buch zeigt, wie man sich auf Gespräche vorbereitet, die eigenen Wortmeldungen optimiert, Gesprächstaktiken anderer Teilnehmer erkennt und diese gegebenenfalls auch pariert. Klare Sprache statt „könnte, würde, wäre“ hilft schon mal. Auch der Gebrauch von Verben ist ein Thema.

Gerade im heutigen Berufsleben werden wir permanent mit schriftlichen Nachrichten überflutet, die in so knappen Worten wie möglich eine erinnernswerte Botschaft übermitteln wollen. Leider eignet sich so mancher Manager diesen Stil auch mündlich an, was nicht immer zur Verständlichkeit beiträgt. Ein Beispiel: „Die Sicherstellung des Auswahlverfahrens vor dem Hintergrund der Qualifizierung von Potenzialträgern geschieht mit der Zielsetzung, Führungswissen erlebbar zu machen.“ Hier kommen auf 7 Substantive gerade mal 2 Verben, und dies sind auch noch schwache Verben… Bresser formuliert lautet dann derselbe Satz: „Stellen Sie etwas sicher, wählen Sie aus, qualifizieren Sie, setzen Sie Ziele und lassen Sie uns die Sache anpacken.“ So wird die Botschaft deutlich.

Gerade unerfahrene Neulinge halten sich oft an das Gelernte aus der Schule, am Anfang anzufangen und einen Sachverhalt von Beginn auf zu erklären. In einer Gesprächsrunde funktioniert es anders besser. Wer mit dem Wichtigen oder Bedeutenden anfängt, sichert sich eher die Aufmerksamkeit. Zwischendrin lohnt es sich, gute Kurzzusammenfassungen anzubringen. Wenn einem dann noch Zeit gelassen wird, können gerne Hintergründe und Erklärungen folgen. Schriftlich helfen Checklisten oder Leitsätze. Wer redet, sollte sich auf das Thema vorbereiten, keine Sätze auswendig lernen. Mehr als den Einstiegs- und Ausstiegssatz aufzusagen (was gegen Nervosität hilft) wirkt oft hölzern.

Unfaire Taktiken ihres Gegenübers zu erkennen, ist auch eine Kunst, die sich durch Erfahrung aufbaut. Trotzdem tappen auch versierte Gesprächsteilnehmer im Eifer des Gefechts unversehens in solche Fallen. Beispielsweise wird eine überzogene Forderung gestellt, nur um nach erfolgter Ablehnung mit einer „wenigstens“-Formulierung das eigentliche Ziel durchzusetzen. Der Ratgeber deckt diverse solcher Taktiken auf und zeigt, wie diesen zu begegnen ist.

„Überzeugen oder überreden?“ Wie lautet die Antwort auf diese Frage? „Überreden.“ Falsch! Monologe führen nicht zu Überzeugungen. Überzeugen hat nix mit Sendungsbewusstsein zu tun (Stichwort Verkaufsgespräch), sondern ist eine Dienstleistung. Das magische Wort hierbei: Zuhören! (Ooooh, ja! Gerade hatte ich erst wieder so ein Beispiel vor mir!)

Viele eher ungewöhnliche Tipps, Erfahrungen und Einsichten machen das Buch interessant. Der Autor ist ein reflektierter Mensch, und so etwas ist  in der Regel ein Erfolgskriterium. Nur das Kapitel „Vorsicht vor Fallen“ ist m. E. etwas schwächer, was wahrscheinlich einfach der Kürze geschuldet ist. Schade. Immerhin bietet die Liste der unfairen Taktiken einen guten und kompakten Überblick über mögliche Fallen.

Stark dagegen ist, dass es eine Einführung in das Thema „Abstimmen durch Betrachten von Widerständen statt Zustimmung“ – auch das ist ein Instrument, das noch  viel zu selten im Einsatz ist.

Fazit: Geht manchmal von alteingesessenen Problemen aus (ggf. trifft das nur noch selten zu), der Rest lohnt auf jeden Fall die Lektüre

Themen

  • Konferenzen und Diskussionsrunden gut vorbereiten und durchführen
  • Hilfsmittel für eine erfolgreiche Diskussionsleitung
  • Umgang mit unfairen Taktiken

Michael Rossié: „Jetzt wird nicht lange diskutiert! Besser, schneller und effizienter in Gruppengesprächen“. C. H. Beck 2018. 7,90 EUR. ISBN 978-3-406-71890-8.