Alle behindert!
Das Buch richtet sich gegen das schlichte Einteilen in „Anders“ hier und „Normal“ dort. Es zeigt im Stil von Freundschaftsbüchern, wer was mag, ob und wie man miteinander spielen kann oder aufeinander zugeht. Oberflächlich geht es um Kinder, aber ich finde, das ist auch für Erwachsene total lesenswert.
Irgendwie „behindert“ sind doch eigentlich alle: Anna hat das Downsyndrom, Ella ist hochbegabt. Julien ist der größte Angeber im weiten Erdenrund, Max ist Spastiker. Und während Sofie mit dem Rolli zur Eisdiele saust, gönnt Vanessa sich nur einen Gurkenstick, denn sie ist vom Schönheitswahn getrieben. Für dieses Buch haben viele Kinder selbst von ihren Besonderheiten erzählt. So konnte gar kein Dogmatismus aufkommen. Das Ergebnis ist liebenswert authentisch und direkt.
25 bekannte Beeinträchtigungen inklusive Deiner eigenen kannst Du hier nachlesen. Mit Augenzwinkern, und doch sehr realitätsnah. Meine Lieblingsseite ist die von Ella (siehe Bild).
Fazit: Tolle Idee, kluges Buch
Ein paar der vorgestellten „Eigenheiten“:
- Angeberei
- Querschnittslähmung
- Kleinwuchs
- Lernbehinderung
- Mitläufertum
- Stottern
- Trisomie 21
- Tussi-Sein
- Hochbegabung
- Autismus
Horst Klein und Monika Osberghaus: „Alle behindert! 25 spannende und bekannte Beeinträchtigungen in Wort und Bild“. Klett 2019. 14,- EUR (D) / 14,40 EUR (A). ISBN 978-3-95470-217-6. Ab 5 Jahre und für alle.
Maria