Workshops machen Software erfolgreich

Workshops im Requirements Engineering

CoverOhne Requirements Engineering keine erfolgreichen Softwareprojekte. Und dieses Buch bringt der geneigten Leserin eins der wichtigsten Instrumente des Requirements Engineering bei, nämlich den Einsatz effizienter und effektiver Workshops. Der Autor geht über eine theoretische Betrachtung allgemeiner Methoden hinaus und tief hinein in die tägliche, mühsame Arbeit als Product Owner, Projektleiterin, Analytikerin oder Requirements Engineer.

Beeindruckt hat mich das Buch vor allem durch seine hohe Qualität auf allen Ebenen. Das geht schon mit der Beschreibung der allem zugrunde liegenden Methode „Moderation“ los. Der Autor listet die handwerklichen Grundlagen auf, ergänzt durch entscheidende Faktoren, die das Ergebnis beeinflussen.

Im Anhang findet man dann Beispielmoderationspläne für Kick-off, Ziele und Risiken, Anwendungsfälle. Die Beispiele enthalten auch ein minutengenaues Zeitraster. Absolut hilfreich für alle, die als Neuling ein Gefühl für die Planung von Workshops bekommen möchten.

Außerdem betrachtet der Autor hier auch die Besonderheiten fürs Moderieren als Requirements Engineer: Wer moderiert, muss genug Fachkenntnis haben, um Beiträge zu verstehen und einzuordnen. Mit anderen Worten: Ich muss die fachliche Welt der Stakeholder und Anwender  genauso verstehen wie die technische Welt des Entwicklungsteams.

Die einzelnen Schritte in der Anforderungsermittlung sind entlang eines ungewöhnlichen und doch leicht verständlichen Beispiels erklärt und behandeln Aufgaben wie:

  • Elevator Pitch: Diese Methode ist überaus gut beschrieben – hab ich so gut selten gefunden.
  • SMARTe Ziele
  • Produktbox: Ist gut beschrieben und funktioniert auch aus meiner eigenen Erfahrung gut.
  • Risikobacklog
  • Die richtigen Anwendungsfälle finden

Das Buch hat das beste Umfang-Inhalts-Verhältnis, das ich seit langem bei einem Fachbuch gesehen habe. Respekt!
Alles ist relevant, nichts ist zuviel und nichts zuwenig.

Offensichtlich ist der Autor ein erfahrener Requirements Engineer. Woher weiß ich das? Unter anderem daher, dass er seine Empfehlungen gut begründen kann. Auch die kommentierten Literaturempfehlungen, die er dem Gesamtliteraturverzeichnis voranstellt, beweisen das. Die Kommentare machen Lust auf mehr Lektüre.

Fazit: Anschaffen, griffbereit haben, weiterempfehlen!

Themen

  • Basistechnik: Workshops gestalten und moderieren: Welche Fragen stellt man? Worauf muss man inhaltlich achten?
  • Vision entwickeln und Ziele festlegen
  • Stakeholder ermitteln
  • Risiken einschätzen
  • Fachliche Prozesse ermitteln: Prozesslandkarte, Moderationskarten, Contextual Inquery
  • Rahmenbedingungen festlegen und Systemkontext erkunden
  • Anwendungsfälle finden und Ablauf beschreiben
  • Datenmodell aufbauen und Mengengerüst aufstellen
  • Über Masken kommunizieren
  • Berichte entwerfen: Listen, Statistiken, Auswertungen
  • Schnittstellen identifizieren
  • Qualitätsanforderungen aushandeln
  • … wie geht es nach dem Ermitteln weiter?

Markus Unterauer: „Workshops im Requirements Engineering. Methoden, Checklisten und Best Practices für die Ermittlung von Anforderungen“. dpunkt 2015. 29,90 EUR (D) / 30,80 EUR (A). ISBN 978-3-86490-231-4 .

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