Denken, Lernen, Vergessen
Was hat es mit den Vorgängen beim Denken, Lernen und Vergessen eigentlich auf sich? Manches lernt man schnell, anderes begreift man nie. Was man eben noch wusste, ist plötzlich im nächsten Moment komplett weg. Das Buch erklärt die Biologie der Lernvorgänge, vom ersten Tag auf dieser Welt bis zum erwachsenen Menschen. Auf eine klare und anschauliche Art zeigt es, dass alle Mühe vergebens ist, wenn man beim Lehren und Lernen gegen die biologischen Grenzen verstößt.
Der Autor hat mit diesem Buch einen Klassiker über das Gehirn verfasst; seit Jahrzehnten wird es immer wieder neu aufgelegt. Es gelang ihm als einem der ersten Wissenschaftler, die Vorgänge im Kopf so verständlich darzustellen, dass man einen kompakten Überblick über die Arbeit des Gehirns gewinnt.
Für mich war neu, dass sich die „Hardware“, d. h. die Struktur der Gehirnzellen individuell in den ersten Lebensmonaten bildet und später auf dieser unveränderlichen Hardware (Gehirnzellen erneuern sich nicht) alle künftige „Software“ laufen muss. Das ist ein Grund dafür, warum es verschiedene Lerntypen gibt. Ha! Wieder mal schlauer geworden: So materiell kann denken sein.
Fazit: Erhellend
Themen
- Aufbau und Struktur des Gehirns
- Prägung des Gehirns
- Grundmuster und individuelles Lernen
- Schwierig in der Pubertät
- Gedächtniselemente
- Ultrakurzzeit-/Kurzzeit-/Langzeitgedächtnis
- Informationsverarbeitung
- Neuronen im Regelkreis
- Denkprozesse und Drogen/Hormone/Stress
- Einfälle und schöpferisches Denken
- Schulbücher, die das Lernen verhindern
- Spielen hilft verstehen
- Lerntyptest und Gedächtnistest
Frederic Vester : „Denken, Lernen, Vergessen. Was geht in unserem Kopf vor, wie lernt das Gehirn, und wann lässt es uns im Stich?“ dtv 2014 (36. Auflage). 9,90 EUR (D) / 10,20 EUR (A). ISBN978-3-423-33045-9.
Website des Autors: www.frederic-vester.de
Maria