Inspiration
In diesem ungewöhnlichen Fotobuch findet man vieles, einen Bildband, ein Fachbuch und eine schöne Quelle der Inspiration für jeden, der anspruchsvolle Fotos machen möchte. Kunstwerke allesamt, hier häufig von bisher unbekannten Fotografinnen und Fotografen. Die stammen aus der ganzen Welt: Europa, Asien, Australien, USA. Zu jeder Aufnahme liefern sie umfangreiche Informationen zum Entstehen des Bildes und zur verwendeten Technik, mal mehr, mal weniger, ohne dabei von der Wirkung der teilweise atemberaubenden Bilder abzulenken. Die Art der Beschreibungen zu den Fotos ist so unterschiedlich wie die Leute, Länder und Situationen, zu denen die Fotos gehören.
1x.com ist eine populäre Fotogalerie im Web. Gegründet in Schweden, hat sich 1x.com mit mehr als 150.000 Besuchern täglich als eine der einflussreichsten Fotogalerien weltweit etabliert. Ein Team von 11 Kuratoren wählt aus den eingereichten Arbeiten die besten für die Veröffentlichung auf 1x.com aus. Aus diesen wiederum wurden 100 Arbeiten für den vorliegenden Band ausgewählt.
Kommentare zu den Fotos in der Webgalerie dürfen nur gegegen werden, wenn man Regeln folgt, u. a. dass die Fotografin oder der Fotograf daraus etwas lernen kann. Noch so eine Regel: Bevor man einen Kommentar bekommen kann, muss man selbst zwei andere Fotos kommentiert haben, nach Kriterien wie Licht, Komposition, Botschaft, Stimmung und Geschichte. Auch Anfänger und Laien sind ausdrücklich zu Bewertungen aufgerufen :)
Die Definition aus dem Buch zum Begriff“ (Foto-)Kunst“ als „Reflexion der Seele, keine Frage der verwendeten Kameratechnik“ beschreibt ganz gut, was die Leserin erwaret :-)
Fazit: Variantenreich und ästhetisch
Themen
- Vorbereiten
- Bildkomposition
- Aufbau
- Logistik und Organisation
- Tipps zur Technik
1x.com (Hrsg.): „Inspiration. Ein Buch für Fotografen“. dpunkt 2012. 34,90 EUR (D) / 35,90 EUR (A). ISBN 978-3-86490-000-6.
Fotografie als Meditation
Für Viele ist die Fotografie ein Ausgleich, der Stress vergessen lässt. Mit der Kamera eine Landschaft erwandern, Motive betrachten, Stimmungen empfinden und Bilder gestalten. Das hat mehr mit Meditation zu tun, als man im ersten Moment denkt. Der Autor setzt hier die Zen-Philosophie in Beziehung zur künstlerischen Fotografie und zeigt, wie Meditation helfen kann, leichter Inspiration zu finden.
Meditation und Fotografie haben vieles gemeinsam: Beides ist auf den gegenwärtigen Moment bezogen, beides erfordert einen höchsten Grad an Aufmerksamkeit, beides gelingt am besten, wenn der Geist von störenden Gedanken frei und unvoreingenommen ist.
Mit stimmungsvollen Bildern von Landschaften, Städten, Menschen und Motiven der Natur und dazu gehörigen Bildanalysen eröffnet der Autor eine völlig neue Betrachtungsweise, ohne die handfesten Kriterien der Bildgestaltung und Aufnahmetechnik zu vergessen. Beispiel: Bilder vom Großstadtleben – Stichwort Street Photography – erfordert eine innere Ruhe beim Fotografierenden, der den entscheidenden Moment und die ausgewogene Bildkomposition abpassen muss. Ein Ziel des Buches ist, den Leser zu einem eigenen fotografischen Selbstausdruck anzuregen. Technische Finessen treten dabei völlig in den Hintergrund.
Zuerst ist das Buch eher textlastig, und zwar mit anspruchsvollem Text (nunja, es geht ja auch um Meditation, Versenkung, Leeren des Geistes…). Später gibt es dann mehr und größere Fotos. Gut gefallen hat mir, dass das mit dem Meditieren nicht nur theoretisch und hintergründig daher kommt, sondern dass es auch eine praktische Anleitung zum „Zazen“ gibt. Und die Bandbreite der dargestellten Fotoausdrucksformen ist recht groß: „Hübsche“ Fotos, vordrgründig nicht so hübsches, Farbfotos und Schwarzweißbilder, eher abstrakt oder eher gegenständlich mit Landschaften, Leben und Leuten.
Ein Wort zum Layout: Die farbige Gestaltung der oberen Kopfzeile finde ich überflüssig und störend, denn das Blau lenkt gerade bei Schwarzweißfotos unnötig vom dargestellten Bild ab, sowas stört den Bildeindruck!
Ein anderes Buch des Autors, „Die Kunst der Schwarzweißfotografie„, gibt es ebenfalls als Rezension in der Zeitung. Seit vielen Jahren veröffentlicht er Kunstkalender.
Fotoreisen führten ihn unter anderem nach Indien, Indonesien, Mexiko, Nepal, in die Türkei, die USA, die Sahara und die Arabischen Emirate (was man auch in diesem Buch sehen kann).
Fazit: Für Meditationsinteressierte sicher attraktiver als für technikaffine Fotokonstrukteure
Themen
- Fotografie und Meditation
- Das Interessante an der Zen-Philosophie
- Westliches und östliches Denken
- Fotografie als direkte Erfahrung
- Eindruck und Ausdruck
- Tiefe oder Geheimnis der Nacht
- Innere und äußere Landschaften
- Schönheit darstellen, ohne seicht zu sein
- Street Photography
- Fotografie wie Tuschebilder
- Beim Meditieren Empfundenes als Bild gestalten
- Der Weg zum eigenen Stil
Torsten Andreas Hoffmann: „Fotografie als Meditation. Eine Reise zur Quelle der Kreativität“. dpunkt 2013. 36,90 EUR (D) / 38,- EUR (A). ISBN 978-3-86490-031-0.
Maria