Teams führen
Viele Aspekte zur Teamführung sind hier kurz, aber auf den Punkt erklärt. Die Darstellung üblicher Abläufe und Probleme sowie möglicher Hindernisse ist gut. Der Abschnitt zu Konfliktpotenzialen hat mich besonders überzeugt. So kann es sinnvoll sein, einen Konflikt zu provozieren. So wird die Auseinandersetzung sichtbar und frisst sich nicht unbewusst durch die Gruppe. Ist das erfolgreich, kann man sich über gegenseitiges Verständnis, Horizonterweiterung und mehr Handlungsoptionen freuen. Und noch mehr dazu: Konflikte als wichtiger Faktor für die Zusammenarbeit, Teamtraining als ständige Aufgabe, Umgangsformen (ja, auch die!) – mit einem vorbildlichen Beispiel für ein kooperatives und leistungssteigerndes Teamprofil. Auch das Teambarometer gefällt mir; es dient dazu, das Teamklima zu ermitteln, um latente Störungen zu thematisieren oder überhaupt Änderungsbedarf festzustellen.
Die Denkkarten als Variante zu de Bonos Denkhüten mag ich. Und auch die „Spielregeln Powernetzwerk“ haben viel Potenzial, sie funktionieren ähnlich wie ein Daily StandUp in Scrum. Ab und an fehlt mir der letzte Bogen. Verhalten analysieren und diskutieren ist gut. Nur: Was kommt dabei als Ergebnis raus? Verständnis? Verhaltensänderung? Änderungen im Vorgehen? Beim Teamtraining ist der Anspruch an die Teammitglieder sehr hoch. Bei neuen und jungen Teams stelle ich mir das als eine gute Möglichkeit vor. Doch bei Teams, die lang und eng zusammengewachsen sind, kann man sicher nicht alles ausprobieren. Naja, such is life.
Fazit: Fundiert, eingängig, State of the Art
Themen
- Team statt Gruppe
- Spitzenleistungen und Spitzenteam
- Team bilden
- Teamleiter: Persönlichkeitsprofil und Auswahl
- Teamgröße
- Orientierungsphase
- Team organisieren
- Teamziele vereinbaren
- Lernpotenziale aktivieren
- Konfliktpotenziale produktiv nutzen: Konflikte als Chance, nicht als Störung
- Team auf Dauer
Wolfgang Krüger: „Taschenguide Teams führen“. Haufe 2012. 6,95 EUR. Mit Downlaod-Buchcode. ISBN 978-3-648-03546-7.
Maria