Als Auftakt zur Ausstellung „Farbe im Fluss“ wurde am 9.9.2011 die Weser grün gefärbt. Jawohl, GRÜN. Dafür reiste extra der argentinische Künstler Nicolás Uriburu an, der 1968 schon den Canal Grande in Venedig einfärbte. Für die Natur ist die Farbe unbedenklich – sie wird oft von Naturschützern und Forschern eingesetzt, um Fließgeschwindigkeiten festzustellen.
Um 14 Uhr ging es also raus aufs Boot und es wurden 30 Kilopakete des Farbstoffs in die Weser gekippt. Der Effekt sollte 20 bis 30 Minuten anhalten.
Hintergrund: Die Weserburg feiert 20 Jahre Jubiläum. Seit 1991 zeigt sie moderne Kunst von privaten Sammlern, die Ausstellung „Farbe im Fluss“ beginnt am 10. September 2011.
Jacqueline
… und Maya war dann da:
Weser in Werder-Grün
Nach dem Hinweis auf die „Neongrüne Weser“ in der letzten Ausgabe am Freitag bin ich spontan zur Weserburg geflitzt, um mir das Spektakel live an zusehen.
Im strömenden Regen stand ich dann zwischen vielen bunten Regenschirmen auf der Bürgermeister-Smidt-Brücke und wartete auf die grüne Weser. Und dann ging es pünktlich um 14 Uhr los: der Künsterl Nicolàs Uriburu stand, passend in knallgrünem Arbeitsanzug, auf einem kleinen DLRG-Motorboot und hat von dort aus den Farbstoff Uranin, angeblich umweltverträglich, eimerweise in der Weser verteilt. Die rötliche Flüssigkeit färbte sich in der Weser neongrün und verteilte sich fleckig.
Der erste Eindruck war ein klein wenig enttäuschend, hatte ich doch gedacht, dass die ganze Weser durchgängig grün wird. Aber das Spiel der grünen Flecken und Woken im Wasser, die an Algenteppiche erinnerten, war faszinierend und skurril zugleich. In jedem Fall eine schöne Möglichkeit, Kunst außerhalb des Museums stattfinden zu lassen.
Die Ausstellung „Farbe im Fluss“ zum 20jährigen Jubiläum der Weserburg, unter anderem mit Bildern und Videos der „Green-Bremen“-Aktion und Arbeiten von Künstlern wie Gerhard Richter, Jackson Pollock und Ai Weiwei, läuft noch bis zum 29. Januar 2012. Ein Besuch lohnt sich!
Maya