Software in Zahlen
Das Buch ist recht neu (2010), allerdings kommt es etwas angestaubt daher. Das liegt vielleicht daran, dass die Autoren mehr Wert auf Breite asl auf Aussagekraft legen. Oder es liegt an solchen Aussagen wie der, dass Zahlen genauer als Sprache und Grafiken seien. Die Autoren vertreten die Meinung, dass wir etwas erst verstehen, wenn wir es in Zahlen ausdrücken können. Bitte! Das klingt, als ob die Autoren einen Minderwertigkeitskomplex ausgleichen müssten, indem sie andere Perspektiven verteufeln. Dazu kommt ein trockener, typisch deutscher Stil.
Interessant dagegen fand ich die Zusammenstellung der Messskalen nach Zuse. Neben Nominal- und Ordinalskalen werden Intervallskala, Verhältnisskala und Absolutskala unterschieden. Beim Thema Benutzbarkeit nennen die Autoren die Anzahl der Daten, die ein Nutzer auf einmal eingeben kann, als Maß. Oder die Tiefe der Verschachtelung bei Dialogen. Leider bleiben die Autoren hier an der Oberfläche, da hätte ich gern mehr Kriterien gefunden Auch bei Skizzen haben die Autoren kein gutes Händchen.
Im Kapitel „Softwaremessung in der Praxis“ fängt der erst Abschnitt mit einem Verweis auf eine Universität an. Das verstehe zumindest ich nicht unter Praxis, sondern das ist Forschung. Berechtigt, aber eben keine Praxis, sondern Theorie.
Fazit: Hat mich nicht überzeugt, „vermessen“ hat ja mehrere Bedeutungen…
Themen
- Softwaremessung
- Softwarequantität
- Softwarekomplexität
- Softwarequalität
- Anforderungsmessung
- Entwurfsmessung
- Codemetrik
- Testmetrik
- Produktivitätsmessung
- Wartungsproduktivität
- Softwaremessung in der Praxis
Harry M. Sneed, Richard Seidl und Manfred Baumgartner: „Software in Zahlen. Die Vermessung von Applikationen“. Hanser 2010. 39,90 EUR. ISBN 978-3-446-42175-2.
Maria