ZuschauerInnen sind ArtistInnen sind ZuschauerInnen – oder nicht? Eine Trapezkünstlerin „tanzt“ mit ihrem Schatten – oder nicht? Ein Kreiselspieler lässt kleine und große Kreisel herumwirbeln und gar auf „Messers Schneide“ laufen, ganz ohne Hilfsmittel – oder nicht? Zwei Kinder philosophieren über die Zeit und das Universum, laufen in den Umbaupausen über die Bühne – oder nicht? Ein Pantomime bringt das Publikum zum Lachen und zaubert mit einem Karton – oder nicht?
Der „Circus Quantenschaum“ ist ein ganz besonderer Zirkus. Das Publikum wird einbezogen, es treten keine Tiere auf, und das Orchester spielt wunderbar schräg. „Ein Abend der kollabierenden Wahrscheinlichkeiten, wo sich das Alltägliche und Normale im poetischen Quantenschaum verliert“, so der Programmtext.
Nach meinem Eindruck aus einer öffentlichen Probe vor zwei Wochen eine sehr gelungene Synthese aus Philosophie und Physik – philokalisch eben.<(p>
Ins Leben gerufen von der bremer shakespeare company wurde das Ensemble eigens für dieses Projekt zusammengestellt. Zehn größere Nummern werden eingerahmt von philosophischen Betrachtungen und pantomimischen Einlagen. Leider nicht ganz billig, aber es lohnt sich!
Circus macht Schule
Neben den „normalen“ Zirkusvorstellungen illustriert jeweils eine Artistin einstündige wissenschaftliche Vorträge zu verschiedenen Themen. Morgen z. B. spricht eine Sozialhistorikerin aus Hannover zum Thema „Ich sehe was, was Du nicht siehst“. Sicher eine sehr unterhaltsame Art der Wissenschaftsbetrachtung.
Friederike
Circus Quantenschaum, 7.-11.9. 20 Uhr, 10.+11.9. auch 16 Uhr, Eintritt: 17 Euro, erm. 11 Euro; Vortrag: 8.9. 11 Uhr, Eintritt: 4 Euro.
Licht- und Luftbad auf dem Stadtwerder, erreichbar mit der Weserfähre zum Cafe Sand (Linie 2/3/10 H Sielwall, den Sielwall bis zur Weser hochgehen). Die Fähre kostet zusätzlich zur Eintrittskarte nur 50 Cent.
Voranmeldung: bremer shakespeare company, T. 500 333, info@shakespeare-company.com
von Friederike