Medieninformatik in Berlin

Medieninformatik in Berlin


Bericht über einen Studiengang



Ein kleiner Text zu meinem Studiengang – eigentlich eine prima Möglichkeit, meine wirren Gedanken bezüglich meines Studiums ein wenig zu ordnen – ich will es versuchen!


Also, ich studiere seit 4 Semestern an der TFH Berlin Medieninformatik, von Scherz-Zungen an der FH auch "Mädcheninformatik" geschimpft. Um ganz ehrlich zu sein, ich hatte mir, wie viele meiner – insbesondere weiblichen – KommilitonInnen auch, ein etwas medienlastigeres Studium vorgestellt, aber dazu später.


Zunächst kurz zu den Rahmenbedingungen: Das Studium ist in 3 Semester Grundstudium und 5 Semester Hauptstudium eingeteilt. Nach Bestehen aller Klausuren des Grundstudiums hat frau automatisch ihr Vordiplom in der Tasche.


Wie an Fachhochschulen üblich, gibt es einen mehr oder weniger festen Stundenplan, der das Leistungssoll, sprich die Anzahl der zu bestehenden Scheine, um ins nächsthöhere Semester zu gelangen, vorschreibt.


Frau hat jedoch auch die Möglichkeit, kreuz und quer zu belegen, sprich auch Lehrveranstaltungen aus höheren Fächern zu belegen oder sich ein Semester zu teilen. Das Mindestsoll liegt bei einem Schein pro Semester, was natürlich eine erhebliche Studienverzögerung nach sich ziehen würde ;->


Die obligatorischen Prüfungen (meist schriftlich, gegen Ende des Studiums vermehrt auch in Form von Projektabgaben/Präsentationen), können wahlweise am Ende des aktuellen Semesters oder zu Beginn des Folgesemesters abgelegt werden.


Zu Beginn des Hauptstudiums wird das Semester geteilt, in einen Software- und einen Medienzug, sprich frau hat die Möglichkeit, einen Studienschwerpunkt zu wählen.


Dieser Schwerpunkt bezieht sich auf rund 6 Semesterwochenstunden, die restlichen LV`s besucht frau nach wie vor gemeinsam. Im 5. Semester ist laut Lehrplan ein Praktikum zu absolvieren.


Ich kann hier zunächst nur über das Grundstudium berichten, da ich erst nach den Semesterferien mein Vordiplom (hoffentlich) in der Tasche haben werde.


Nun, wie oben schon kurz erwähnt, ist das Studium an der TFH, entgegen meinen anfangs blauäugigen Wünschen und Vorstellungen, sehr informatiklastig.


Im Grundstudium sollen die Grundlagen für die medialen bzw. softwaretechnischen (je nach Studienschwerpunkt) Projekte im Hauptstudium gelegt werden, was für mich bedeutete, dass ich mich durch Fächer wie Rechnerarchitektur, Digitaltechnik, Programmieren und Mathe beißen musste.


Ich sage deshalb "beißen", weil ich mich aus der Ferne, sprich vor dem Studium, auf eben diese Fächer sehr gefreut hatte, von der Idee, "hinter die Oberfläche" des Rechners zu schauen, beseelt war, dann in der konkreten Situation jedoch immer wieder feststellen musste, dass es doch teils sehr trocken zugeht und ich immer seltener die Motivation aufbrachte, die erforderlich gewesen wäre, diese technischen Details "mit Leben" zu füllen – nun, ich arbeite wieder daran ;->.


Parallel finden Lehrveranstaltungen statt, die die mediale Seite abdecken sollen, wie Medientheorie (Vorstellung einiger Theoretiker und ihrer Gedanken, Klärung des Medienbegriffes etc. ), Hypermedia (HTML, Internet-Grundlagen), Mediengestaltung (Farblehre etc.) und Autorensysteme (Flash, Director).


Leider kommt diese Seite meiner Meinung nach etwas zu kurz, was einerseits in meinem Semester daran gelegen haben kann, dass diese Fächer von den meisten nicht wirklich ernst genommen, sondern als "Laber-Fächer" abgetan wurden, andererseits jedoch auch etwas mit dem Arbeitsumfang/Zeitaufwand für die einzelnen Fächer zu tun hatte, wobei hier der Fokus eindeutig auf den Technik-/Informatik-Fächern lag.


Trotzdem denke ich, die TFH bietet im Studiengang Medieninformatik eine breite Auswahl an Fächern (wie diese vermittelt werden, differiert ja bekanntlich von Fall zu Fall und die Auseinandersetzung mit dieser Thematik wäre in diesem Rahmen zu weitreichend), allerdings habe ich immer das Gefühl, von allem "nur ein bisschen" zu lernen, und dieses "bisschen" ist auch im Medien/Gestaltungsbereich eher technischer Natur.


Eben dieses "bisschen" erfordert, trotz der Spezialisierung im Hauptstudium, dass frau sich nebenbei auch selbst Schwerpunkte setzt und diese selbstständig, z.B. durch Jobs, private Projekte, oder Gasthörerschaft in interessensrelevanten Fächern, vertieft.



Tine (etwas redigiert von Maria)

von Tine