Omas for future
Cordula Weimann ist die Omas for future. Und das nicht ganz allein… Sie ist überzeugt: Wenn Enkel eine Zukunft haben wollen, muss die ältere Generation ran. Immerhin sorgt diese Gruppe für das meiste CO2 pro Kopf!
Wie soll es möglich sein, den nachfolgenden Generationen eine ähnlich unbeschwerte Jugend zu ermöglichen, wenn die Erde immer wärmer und die Natur immer weniger wird? Menschen über 50 stellen mehr als die Hälfte aller Wähler:innen, diesen Einfluss kann man sinnvoll nutzen. Das Motto: Wir sind viele, wir sind agil, und wir lassen im Interesse unserer Enkel nicht locker beim Klimaschutz.
Intention und Handeln der Gruppe sind inspirierend. Die Initiatorin spricht insbesondere Frauen ihrer Generation an, im Kleinen wie im Großen etwas zu verändern. Sie erzählt auch, was geht und wie was geht. Das hier gezeigte Wissen, Denken, Fühlen und Weitsicht der agilen Frauen 50+ kann gut als Wegweiser dienen. Und natürlich machen hier auch Männer mit. Und sogar Menschen ohne Enkel.
Im Buch macht sie Mut für ein aktives Miteinander im Sinn der Natur und der jungen Generationen. Der Einfluss von Menschen über 50 als Persönlichkeiten mit Lebenserfahrung hat großes Potenzial. Diese Erfahrung bringt Fakten, konkrete Handlungsvorschläge und inspirierende Impulse zusammen. In jeder Veränderung brauche es das Wissen und die Erfahrung dieser Frauen (und Männer).
Auslöser für die Gründerin war ein Moment mit ihrem Enkel:
In seinem Blick las ich dieses unendliche Vertrauen, das nur Kinder haben können: Ich würde ihm eine gute Zukunft garantieren. Das Leben würde immer so schön sein wie dieser Augenblick. Es durchfuhr mich. Ich belog ihn. […] Es würde diese Zukunft für ihn nicht geben. Da wusste ich, dass ich handeln musste.
Neben allen Infos dazu, was alles falsch läuft, steht immer auch, welche Lebensqualität wir gewinnen, wenn wir dies in den Vordergrund stellen: Gesunde Nahrungsmittel und echte Beziehungen. Themen wie Konsum, Ernährung, Gesundheit und Beziehungen bekommen in der Lebensmitte eine neue Qualität: Was ist eigentlich wichtig im Leben? Was tut uns – und damit auch der Umwelt – wirklich gut?
Das Gehirn bewusst in eine andere Richtung zu stupsen, ist im ersten Schritt anstrengend. Aber soooo groß ist der Weg gar nicht, sondern schaffbar. Je mehr wir im Einklang mit der Natur (inklusive unseren Nächsten) leben, umso gesünder und glücklicher sind wir. Das Buch macht Mut und Lust auf morgen.
Besonders gut gefallen mir auch die Abschnitte, wo gezielte Desinformation aufgedeckt wird, z. B. …
Windräder schaden unserer Natur, denn sie töten Vögel. Stimmt – rund 100 000 im Jahr. Doch das ist geradezu lächerlich im Vergleich zu den 20 bis 100 Millionen Vögeln, die durch Katzen ums Leben kommen oder den über 100 Millionen, die an unseren Fensterscheiben sterben.
Die Autorin
Cordula Weimann, 1959 geboren, arbeitete rund 40 Jahre als Unternehmerin im Bereich Sanierung von Denkmalschutzobjekten. Parallel ließ sie sich in Holistischer Psychotherapie, Atemtherapie und Körperarbeit wie Biodynamik und Yoga ausbilden. Mit Dr. Harry Lehmann gründete sie 2019 den Verein „Leben im Einklang mit der Natur e.V.“ mit dem Ziel, zu Selbstwirksamkeit in der aktuellen Umweltkrise zu informieren. Basierend auf diesem Verein gründete sie im selben Jahr „Omas for future“. Die Organisation wurde bereits u.a. von der UNESCO ausgezeichnet. Weitere Infos unter
Links:
Fazit: Fokus auf die positiven Aspekte des Engagements, auch wenn es Hindernisse gibt – hier steckt Hoffnung drin!
Themen
- Konsum
- Ernährung
- Gesundheit
- Beziehung
- Freizeit
- Umwelt
- Krisen: Klima, Artenschutz, …
- Solarpartys: Erfahrene erzählen Interessierten, wie das mit dem Solarstrom funktioniert
Cordula Weimann: „Omas for future. Handeln! Aus Liebe zum Leben“. SCORPIO 2024. 18,- EUR (D) / 18,50 EUR (A). ISBN 978-3-95803-594-2.
Erste Ideen
Um nicht zu theoretisch zu bleiben, hier mal ganz konkret ein paar Ideen.
„Ich kann doch nichts daran ändern.“ -„Doch, Du kannst eine Menge tun.“
Und zwar z. B. schon mal dies:
- Auf Ökostrom umstellen.
- Kurzstrecken zu Fuß, mit dem Rad oder ÖPNV, nicht im Auto.
- Weniger Fleisch essen.
- Richtig lüften.
- Nur fliegen, wenn es wirklich notwendig ist.
- Kleidung secondhand kaufen, reparieren, tauschen, leihen.
- CO2-neutral suchen im Internet mit Ecosia.
- Nur kaufen, was Du wirklich brauchst (30 % der Nahrung werfen wir ungenutzt weg und 40 % der Kleidung).
- Lebensmittel regional und saisonal kaufen.
- … und in Bioqualität.
Na, das ist doch schon mal ein Anfang :-)
Maria