agile review: „Sag nein!“
Diese Ausgabe der DinA4-großen Publikation beschäftigt sich mit dem „nein“, u. a. Nein-Sagen für Product Owner und Nein-Sagen für Entwickler:innen. Darin finden sich eine ganze Menge konstruktive Ideen und Tipps, die aus einer scheinbar destruktiven Ansage ein Konstrukt machen, mit dem man dem Erfolg genauso wie der Zufriedenheit (die der Kunden und die mit der eigenen Arbeit) näher kommen kann.
Die Reihe stellt Artikel rund um agile Softwareentwicklung zusammen. Das Spektrum reicht von methodischen Themen wie Scrum und Kanban bis zu technischen Fragen. Jede Ausgabe blickt auch über den IT-Tellerrand hinaus. Man bekommt Einblicke, Erfahrungsberichte und Erkenntnisse der Autor:innen.
Rund dreimal im Jahr erscheinen Ausgaben, die sich mit aktuellen Themen der agilen Softwareentwicklung, mit agiler Führung und Management-Methoden beschäftigen. Gemeinsam ist allen Ausgaben, dass sie den Fokus auf ein aktuelles Thema setzen. Fester Teil des Magazins sind auch Buchrezensionen. Die sind sehr ausgefeilt und geben einen guten Überblick über relevante Titel. Außerdem gibt es immer wieder Interviews mit agilen Expert:innen. Online findet man frei zugängliche Leseproben.
Tief im Innern freut sich mein kindliches Hirn auch an den Titelbildern, die immer mit Lego dargestellt sind. Das passt gut zur lockeren Herangehensweise.
Auf den ersten Blick zögere ich jedesmal, mir die Ruhe zum Lesen zu nehmen, weil die Artikel doch recht lang aussehen. Und dann, wenn ich anfange zu lesen, kann ich nicht mehr aufhören. Und vieles davon hat eine recht lange Halbwertszeit, da klingt nichts einfach nach Hechten nach den neuesten Hypes, um Auflage zu machen.
Besonders gut gefällt mir, dass die Artikel zwar die Expertise der Firma hervorheben und na klar zur Kundenakquise dienen – dass man aber auch unabhängig davon einiges für sich selbst lernen kann. Das hängt vielleicht auch damit zusammen, dass einige aus dem Urgestein von it-agile sich dem „Responsibility-Process“ verschrieben haben. Diese Sichtweise geht vom menschlichen Wesen und einer geschäftswert-basierten Blickrichtung aus und stellt eine verantwortungsbewusste Einstellung zur Arbeit über kurzfristige Gewinnmaximierung und über den inneren Schweinehund. Und das ist eine sehr angenehme Sache (dieser Unterschied ist mit in der Praxis bei der Zusammenarbeit mit Dienstleistern immer sehr bewusst, was Arbeitsergebnisse und auch die Arbeitsatmosphäre angeht).
Mein absolutes Lieblingszitat aus der agile-review-Welt ist: „Stop Starting, Start Finishing“. Ich übersetz das mal etwas frei: Mach’s auch fertig, wenn Du schon angefangen hast! (Übrigens selbst dann, wenn’s „nur“ ein definierter Abbruch ist…)
Fazit: Expertise auf hohem Niveau, immer neugierig und aktuell
Themen
- Technische Exzellenz von Beginn an
- Flexible Architekturen
- Idealized Design und Produktvisionen
- Wie evolutionäre Veränderungen funktionieren
- Verbessern aus Erfahrung
- Darf es etwas weniger sein? – Wenn Meetings den Kalender sprengen
- Mehr erreichen durch klare Zusagen
- Psychologische Sicherheit
- Feedback & Selbstreflexion
- Does it spark joy?
- Stop Starting, Start Finishing
- Agiles Testen
- Skaliert doch wie ihr wollt!
- SAFe
- Skalierungsframework mit Fokus auf Integration
- Agile De-Scaling
- „Spotify-Model” revisited
it-agile GmbH: „agile review. DAS MAGAZIN“. Ausgabe 01/2021 „Sag nein“. Heftreihe: 3 Ausgaben im Kalenderjahr. Abo für Privatpersonen 20,- EUR (elektronische Ausgabe), 25,- EUR (Print); Abo für Firmen zwischen 55,- und 295,- EUR. Einzelausgaben und Abos www.agilereview.de
Maria