Die 5 Dysfunktionen eines Teams – der Manga
Kaum angefangen, bin ich schon auf S. 88 – Wow! Und nach zweieinhalb Feierabenden auf dem Sofa bin ich durch damit. Das liest sich gut weg.
Worum geht’s?
Teams, die wirklich Hochleistungen schaffen, sind selten. Der Autor identifiziert in diesem Comic fünf Gründe, die Teams scheitern lassen. Und wie man dem begegnet, lernt man auch direkt. Das Business-Buch zeigt einen anstrengenden, aber lohnenden Weg, wie Teams gut funktionieren können und tatsächlich Leistung bringen.
Zu oft werden gute Zusammenarbeit und (wirtschaftlich gesunde) Ergebnisse durch das Fehlverhalten einzelner Teammitglieder sabotiert oder behindert. Anhand einer Geschichte begleitet man einen typischen Fall und kann so nachvollziehen, wo es hakt und wie man dem klug begegnen kann.
In der Geschichte muss sich die neue Geschäftsführerin eines Hightech-Unternehmens im Silicon Valley mit einem Führungsteam auf der mittleren Managementebene beschäftigen, das längst handlungsunfähig geworden ist. Schritt für Schritt folgt die Leserin (oder der Leser) ihrem schmerzhaften und anstrengenden Weg hin zu einem erfolgreichen Team, das sich vertraut und Verantwortung für die gemeinsame Aufgabe übernimmt. Und zum Vorbild wird.
Die theoretische Basis kann man wie folgt zusammenfassen: Die weit verbreiteten Erfolgshindernisse sind…
1. Das Ego: Der eigene Verdienst wird über den gemeinsamen Erfolg gestellt
2. Wegducken: Vermeidung, andere zur Rechenschaft zu ziehen oder in die Verantwortung zu nehmen
3. Lähmung: Mangel an Commitment und damit auch zeitnaher und finaler Entscheidungen
4. Konfliktscheu: Angst vor Konflikten zur Bewahrung der Harmonie um jeden Preis
5. Unsicherheit: Kein Vertrauen zu anderen Teammitgliedern, verbunden mit der Angst, sich angreif- und verwundbar zu machen.
Der Trick, das Thema als Comic aufzubereiten, ist gut! Das hilft, schnell den Inhalt zu erfassen. Besser als eine reine Textlandschaft.
Ideal zum Nachschlagen: Am Ende des Buchs folgt eine ebenso prägnante, visuell ansprechende und übersichtliche Zusammenfassung der wichtigsten Punkte und Instrumente, damit umzugehen. Hier stehen nochmal die 5 Dysfunktionen, welche Methoden man zum Aufbrechen derselben einsetzen kann und was jeweils Aufgabe der Führung ist.
Besonderes Learning für mich diesmal: Thomas-Kilmann Conflict Mode Instrument (Konfliktmodell von Thomas & Kilmann) => Damit kann man Konflikte konstruktiv nutzen.
Was ist nicht so gut? Manche Übersetzung ins Deutsche ist etwas ungeschickt. Beispiel: „Bist du einverstanden oder findest Du kein Gegenargument?“ (… natürlich muss es heißen „… ein Gegenargument?“) Nun ja, insgesamt lässt es sich trotzdem gut lesen und verstehen.
Fazit: Sehr, sehr gut. Praktische und praktikable Hilfe für alltägliche, weit verbreitete Probleme.
Themen
- „Eigener Verdienst über Teamerfolg“
- Verantwortung
- „Nicht mein Ding“
- „Harmonie vor Konfliktbearbeitung“
- Vertrauen
Und dann hab ich noch einige Lesezeichen drin…
- Gesprächsregeln regeln und einfordern
- Schöne Fragen-Aufwärm-Übung
- Myers-Briggs-Indikator als Kommunikationsgrundlage
- Übung: 5 Min lang eigene Stärken und Schwächen finden, danach ins Plenum bringen
- Weitere Übung: Effizienz verbessern. Dafür gewünschte Stärken der anderen auflisten + 1 Verhalten bitte abstellen (jedes Teammitglied für jedes Teammitglied // 1 Std Zeit)
- Konflikte nicht unter den Teppich kehren, sondern das Unbehagen aushalten, sie früh anzusprechen. Dabei JEDE Perspektive wenigstens anhören und erwägen.
Patrick M. Lencioni und Kensuke Okabayashi: „Die 5 Dysfunktionen eines Teams – der Manga. Eine illustrierte Leadership-Fabel“. Wiley 2010. 19,90 EUR. ISBN 978-3-527-50509-8.
Maria