Der Agilitäts-Navigator
Das Kartenset will dabei unterstützen, alle relevanten Aspekte rund um die agile Arbeitsweise gemeinsam im Team spielerisch zu klären und konkrete Umsetzungsschritte zu entwickeln. Das Kartenformat ist tatsächlich praktisch, die Karten sind aus robustem Material, etwas größer als eine normale Postkarte.
Von etwa der Hälfte der Karten könnte ich mir vorstellen, dass ich sie mal aus der Box nehme. Als Anleitung für konkrete Workshops halte ich die Beschreibungen für zu knapp… oder sie passen nicht zu meinen Workshop- und Arbeitswelterfahrungen. Nichtsdestotrotz sind ein paar Methoden oder Arbeitsmittel so gut erklärt, dass ich sie als Gedächtnisstütze nutzen kann.
Besonders negativ aufgefallen ist mir eine Karte im Themenbereich „Agilität und Nutzen“: Bei einem Aufzählungspunkt zu Vorteilen bzw. Stärken on Agilität fehlt der wesentliche Aspekt. „Vorhersagbarkeit der…“ – ja, der WAS DENN?!? Dann gibt es noch eine Karte, die mit dem Farbschema gelb—gelber—am-gelbsten arbeitet, und einmal heißt es „je gelber, desto erfolgversprechender“ und an anderer Stelle auf der Karte heißt es „je heller, detomehr Chancen bietet agile Zusammenarbeit“. Auch hier: Was denn nun? Schließlich sind beim Einstieg in das Agile Manifest zwar die agilen Werte nach dem Schema „X mehr als Y“ übersichtlich aufgelistet, es fehlt mir hier aber die einleitende Voraussetzung, dass man die Dinge auf der linken Seite zwar mehr schätzt und nutzen will als die Dinge auf der rechten Seite, dass aber auch rechts Dinge stehen, die man nicht einfach weglassen darf.
Fazit: Von den 77 Karten behalte ich 35
Alois Summerer und Paul Maisberger: „Der Agilitäts-Navigator. 77 Karten für kreative Workshops“. Hanser 2019. 49,99 EUR (D) / 51,40 (A). ISBN 978-3-446-45998-4.
Es gibt noch ein Buch, das lose mit dem Kartenset gekoppelt ist: „Teamwork agil gestalten„. Das kann ich leider nicht empfehlen. Warum? Für mich ist es ein zusammengewürfelter Haufen von Puzzleteilen. Und an einigen Stellen hab ich eine völlig andere Meinung davon, was „agil arbeiten“ heißt. Das Lesen hat mir überhaupt keinen Spaß gemacht, ich hab vor dem Ende aufgehört – was mir höchst selten passiert.
Tipp: Es gibt besseres, stöbert mal in der Zeitung nach Rezensionen zu agiler Literatur.
Maria