Naturwissenschaftlerinnen: Karrierefragen mal anders betrachtet

Karriereführer für Naturwissenschaftlerinnen

Cover

Das Buch will nicht zur akademischen Genderdiskussion mit politischen Analysen beitragen, sondern praxisbetonter Karriereführer für Studentinnen und Absolventinnen im Bereich Naturwissenschaften sein. Karin Bodewits, Andrea Hauk und Philipp Gramlich bezeichnen ihr Buch als „etwas anderen Karriereführer“. Und das ist es in der Tat. Alles, was die Karriere betrifft, wird angesprochen, ob erste Überlegungen im Studium oder sonstwann im Berufsentscheidungsprozess.

Zum Beispiel ist auch etwas über nicht erreichte Ziele zu lesen. Man kann Einiges darüber erfahren, vor allem, wie man mit dem Nichterreichen umgeht. Und dass Scheitern nicht gleich Versagen bedeutet.

Meines Wissens einmalig ist auch der Abschnitt über Stimmungsschwankungen und das leidige Hormonkarussell: Endlich spricht das mal ein Karrierebuch an. Ob’s hilft? Naja, da müsst Ihr selbst nachlesen, ob die Tipps auf Euch passen.

Lehrreich sind die grundlegenden Infos zum Thema Arbeitsrecht, z. B. wann, wer und warum kündigt – gut zu wissen, vor allem für Einsteigerinnen.

Das Buch greift gezielt auch (mögliche) Probleme bei Fragen rund um die Karriere auf, um die Hürden sichtbar und damit überwindbar zu machen.

Natürlich kommt auch das Thema Beruf und Familie vor. Hier müssen – immer noch – besonders Frauen darüber nachdenken, wie beides zusammen geht. Praktisch in diesem Zusammenhang beispielsweise eine Empfehlung für die Frage: Wie sage ich dem Chef, wenn ich schwanger bin?

Zitat: „Das Buch eignet sich als Ratgeber, aber auch als unterhaltsame Feierabendlektüre.“ Stimmt. Unter anderem durch viele Zitate aus der Praxis, also viele Erfahrungsberichte aus dem echten Leben. Wie immer der beste Ratgeber: Das Leben.

Die Autorinnen und der Autor

Die Niederländerin Karin Bodewits hat an einer britischen Universität im Bereich Biochemie promoviert. In Deutschland bekam sie ihr erstes Kind und erlebte überrascht, wie schwierig es in Deutschland ist, Familie und Karriere als Naturwissenschaftlerin unter einen Hut zu bringen. Von ihrem Heimatland, das als erste „part-time economy of the world“ bezeichnet wird, brachte sie eine andere kulturelle Prägung mit. Mitgründerin des Start-up-Unternehmens ScienceMums.

Andrea Hauk ist promovierte Biotechnologin und betreute zuletzt in einem mittelständischen Diagnostikunternehmen Produkte von der Idee bis zur Markteinführung. In ihrer Funktion als Entwicklungsleiterin deckte sie Produkt- und Protokollentwicklung, den Bereich Training sowie globalen Kundensupport ab.

Philipp Gramlich ist promovierter Chemiker (Nanotechnologie und bioorganische Chemie) und bringt Erfahrungen von in- und ausländischen Universitäten mit. Bei seinen bisherigen Positionen konnte er die Arbeitswelt in Betrieben verschiedener Größe sowie die Vorzüge weiblicher und männlicher Vorgesetzter erleben. Mitgründer von ScienceMums.

Fazit: Interessant

Themen

  • Familie und Beruf
  • Karrieremöglichkeiten
  • Endlosschleife Praktikum
  • Lebens- und Berufswege
  • Alternativen zur klassischen Forscherkarriere
  • Bewerbung
  • Jobwechsel
  • Aufstiegsmöglichkeiten
  • Wiedereinstieg nach einer Familienpause

Karin Bodewits, Andrea Hauk und Philipp Gramlich: „Karriereführer für Naturwissenschaftlerinnen. Erfolgreich im Berufsleben“. Wiley-VCH 2015. 29,90 EUR. ISBN 978-3-527-33839-9 .

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2 Antworten auf „Naturwissenschaftlerinnen: Karrierefragen mal anders betrachtet“

  1. „(…)Fragen rund um die Karriere(…)“ – ich glaube und hoffe, dass ich nicht die einzige bin mit den so vielen Fragen!

    Zwar habe ich einen Plan für die Zukunft, doch die Realität sieht immer anders aus… Der Artikel konnte auf jeden Fall Neugier bei mir wecken, und das Buch (bzw. der Karriereführer) scheint sehr interessant zu sein und spricht viele wichtige Themenn an! Ich stehe vor dem Einstieg in die Arbeitswelt, und möchte mich in der Welt der Naturwissenschaften beruflich betätigen. Mein Studium ist nun vorbei. Wan nun? Und da scheint mir das Buch als ein sehr hilfreiches Werk, welches mit tatsächlich weiter helfen kann bei meinen Fragen! Ich will mich nun bewerben, und hoffe natürlich eine Stelle zu bekommen. Schon immer fand ich die Natur sehr spannend, sodass ich im Abitur auch Bio und Chemie als Leistungskurse hatte und mich später im Studium darauf spezialisiert habe.

    Ich bin sehr gespannt, was die Zukunft alle zu bieten hat und wie man sich als Frau in der Naturwissenschaft durchsetzen kann. Ich bin optimistisch!
    Vielen Dank für den Artikel und liebe Grüße!

    „Man muß an seine Berufung glauben und alles daransetzen, sein Ziel zu erreichen.“ – Marie Curie

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